Wie die Fürther Nachrichten dem staunenden Leser heute mitteilen, scheint ein potenter portugiesischer Investor im Herzen der Stadt ein riesiges Einkaufszentrum (»Neue Mitte«) errichten zu wollen. Das wäre dann in der Tat für die Fürther City einer der größten Eingriffe in der Nachkriegsgeschichte ! Die in dem verlinkten Zeitungsartikel angedeuteten Konsequenzen kann man gar nicht auf die Schnelle übersehen, geschweige denn würdigen, zu vielfältig wären die Auswirkungen auf das Stadtbild, den Verkehr, die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune. Der zonebattler neigt alters- und naturellbedingt zwar eher zur Skepsis, hält sich aber mit einer abschließenden Wertung vorerst noch zurück... Was denken all’ die anderen FürtherInnen hier?
Hinweis: Seit dem 1. Jan. 2009 läuft dieses Blog auf einer eigenen, unabhängigen WordPress-Installation. Mit dem Umzug von der früheren Blog-Plattform wurde das bis dato praktizierte, gestaffelt eingerückte Kommentieren aufgegeben, bei dem manche LeserInnen ihre Diskussionsbeiträge nicht an der eigentlich gedachten Stelle treffsicher zu plazieren wußten. Im neuen Blog ist daher nur noch das chronologisch serielle Kommentieren zugelassen, die jeweils letzte Meinungsäußerung steht ganz unten. Um die logische Abfolge der aus dem alten System importierten Texte zu wahren, mußten einige Kommentare durch Abändern ihres Zeitstempels in den ursprünglichen Kontext zurücksortiert werden. Während also die Datums- und Zeitangaben der Kommentare bis zum 31. Dez. 2008 möglicherweise irreführend sein können, wurde inhaltlich selbstverständlich nichts verändert oder gar manipuliert.
Lernt diese Stadt niemals dazu??
Ich habe es vor erst wenigen Tagen wieder geschrieben: Königsplatz, Gänsberg, Sahlmann, Geismann, Altes Krankenhaus, Hauptpost....
... wird diese Stadt niemals dazu lernen? Zwei Straßen weiter steht der größt-mögliche Flopp – und ich kann es definitiv beweisen, dass die Ankündigungen damals ähnlich vollmundig waren.
Zwar klingt es diesmal nach einem ambitionierteren Projekt – doch um welchen Preis? Mit welcher Chance? Mit welchen Zugeständnissen?
#1
Ich kenne die betroffenen Fürther Örtlichkeiten nicht, doch wenn ich den Abschnitt »Einige Tücken« im verlinkten Artikel lese, wird mir ganz anders. Und wenn ich dann an das denke, was in meiner weiteren Umgebung bereits passiert ist, komme ich nur zu einem Schluß; Wahn und Wirklichkeit.
#2
Als hätte man mit der S‑Bahn nicht schon genug Ärger, jetzt auch noch das. Fürth ist auf dem besten Weg seinen Titel als Denkmalstadt zu verspielen. Schlau vom OB das im Wahlkampf nicht zu erwähnen, die 80% hätte er damit nie und nimmer gerissen.
Wobei es um Fiedler und Commerzbank ja nicht schade wär, aber warum nur muss alles immer so gigantomanisch dimensioniert sein ? Spielen da echt noch Minderwertigkeitskomplexe eine Rolle ? Ich kann mich noch gut an die riesige Baugrube vom City Center erinnern, damit ham wir‘s unseren Nachbarn aber wirklich gezeigt...
#3
Auch mir...
...hats den Morgenkaffee in der Tasse sauer werden lassen. Vielleicht ist es meine mangelnde Imaginationsfähigkeit, aber aus dem, was ich in der Zeitung las konnte ich mir nichts vorstellen, was ich als ’schön’ hätte bezeichnen können. Aber auch ich warte wie der Hausherr auf weitere Details.
#4
Pfui, habe das auch heute in der Zeitung gelesen. Leider ist heute nicht der 1. April. Halte das für komplett überdimensioniert und in Fürth fehl am Platz. Wo ist denn dann die ganze Kaufkraft in Fürth, wenn man sich die leerstehenden Läden oder das Citycenter anschaut?
Klar, das Fiedlerhaus steht leider leer, aber solch riesige Einschnitte finde ich unnötig und finanziell nicht vertretbar.
Bin mal gespannt wie das weitergeht. Ich bin für ein Bürgerbegehren gegen den Bau, sollte es soweit kommen.
Ich kann schon Frankencenter, Mercado und co nicht leiden. Sowas auch noch ohne Kunden in der Innenstadt... nein danke.
#5
Fürth – Jetzt sorgfältig!
Bitte nicht wiederholen was nachfolgende Generationen als »Sünden«, »Katastrophen«, ... empfinden und tagtäglich ansehen müssen (Gänsberg, Bahnhofsplatz, Post, ...) ...!
Fürth-Verantwortliche sind scheint’s nur solang für Denkmal- und Naturschutz, wie es gerade paßt – der sogenannten Wirtschaftlichkeit!
Warum wird Denkmal‑, Naturschutz und Wirtschaft immer gegeneinander ausgespielt – nicht nur in Fürth? Schade!
Nicht gleich: Nein!
Aber:
Bitte, Fürth jetzt sorgfältig! Fürth, jetzt sehr sorgfältig! ...
#6
Ich bin einigermaßen geschockt.....
Das kann doch nicht deren ernst sein? Der Eingriff in das Stadtbild wäre zu brachial. Das Park Hotel allein is doch schon sowas wie ein kleines Fürther Wahrzeichen. Auch das alte City Kino hat seinen alten 50 Jahre Charme, den man nicht vermissen will!
Aber: Geismann, Café Fürst, Fischhäusla, Sahlmann Villa, Gänsberg, die Humbser Brauerei is ja auch bald fällig. TRAURIG!
#7
........das wunderschöne A.....backencafe nicht zu vergessen!
..das war in den 60-iger Jahren ein Geheimtip: Männer aufreißen!
Mit Live Musik und einer Flasche Cola, haben wir jedes Wochenende – bis zum Zapfenstreich – getanzt, bis zum Umfallen.
War – nach langer Krankheit – letzte Woche wieder mal in Fürth – ein Enkel ist in die Simonstrasse umgezogen – ich, mit vollbeladenem Hänger, dessen Inhalt ich lieber am Grafflmarkt abgeladen hätte , aber das ist ein anderes Thema.
Fand beim Abholen des PKW Anhängers in der unteren Königsstrasse (nach einer kriminellen Rundfahrt) ‑auch die Auflösung des Monatsrätsels – auch wurscht – war eh schon aufgelöst. Schon die Anfahrt vom Frankenschnellweg ‑Abfahrt Poppenreuth ‑zur Kö-Strasse war ein irres Suchen. Alles zur Einbahnstrasse machen, immer wieder umdenken wenn man in seine Heimatstadt will, nervt schon sehr. Ich suchte auch mein Geburtshaus in der Ottostrasse auf und war zu tiefst erschüttert. Auf ein Dreistockwerkhaus, setzt man jetzt ein Erkerstockwerk drau.
(Als ob man keinen Dachboden (für‘s Graffl) mehr bräuchte!)
Gegen eine Hausrenovierung hätte ich ja nichts, wäre sicher nötiger gewesen!
Aber die Meinung älterer Fürther Ex- Bürger zählt nicht mehr.
Die wirklich alten Wohnhäuser verschandln – ich schau nicht mehr hin.
Mein schönes Färdd, wie hast du dich verändert!
Und wenn‘s mir jetzt noch des « Bernets-Fritzla« aus dem Stadtpark ‑der uns immer beim Schafkopfen zugschaut hat – enthaupten, dann ist entgültig Schluss mit Lustig.
Auf die Färdder Kärwa geh i aber doch wieder – weil die Bratheringsweckli und die Broutworschtweckli noch nicht verschandlt sind (hoffe ich zumindest)!
#8
»Die Verblüffung ist gewaltig« konstatieren die Fürther Nachrichten heute und bringen damit die herrschende Meinung auf den (vorhersehbaren) Punkt. Sehr schlau ist der editorische Schachzug, die Reaktionen von innerstädtischen Händlern, Wirtschaftsvertretern und Denkmalschutz-Experten auf einer Sonderseite der heutigen Printausgabe zu veröffentlichen: Da erwägt sogar der ansonsten bildschirmaffine zonebattler ausnahmsweise den Ankauf einer Loseblattsammlung am Bahnhofskiosk...
#9
In der Tat
auch ich spiele mit diesem Gedanken.
Allerdings nur sollte der zonebattler nicht dankenswerter Weise die Meinungen sinngemäß zitiert ins seine Homezone stellen ;)
#10
Wenn mir das keiner dankt...
...dann tue ich das auch nicht... ;-)
#11
ich schenke dir hiermit 2 Kommas/Kommata
, ,
#12
Vielen Dank...
...aber ich bevorzuge ‑aus ästhetischen Gründen- gemeinhin Bindestriche! ;-)
#13
Kommerzieller Kahlschlag
Auf der Homepage des Fürther Stadtheimatpflegers habe ich soeben dessen neuesten Rundbrief bereitgestellt, der die ganze Dimension des Projektes beleuchtet: Da wird auch unsereinem langsam himmelangst...
#14
Wer läßt so etwas eigentlich zu? Es muß doch irgendeine Instanz geben, die am Ende »Ja« sagt.
#15
»Ja« gesagt haben die dummen Fürther (einschließlich mir) selber als Sie den Stadtoberen bei der letzten Kommunalwahl eines der besten Wahlergebnisse überhaupt beschert haben. Wer nur daran denkt solch stadtbildprägende Gebäude wie das Parkhotel anzutasten hat im Stadtrat nichts verloren.
Neue Mitte – ja bitte ! Aber nicht so...
#16
Rauschen im Blätterwald
Das Kaufen der papierenen Zeitung habe ich gestern ganz vergessen, aber es war auch nicht wirklich notwendig: Mit etwas Sucharbeit findet sich letztlich alles zum Thema auch auf den Internet-Seiten der Lokalpresse. Nachfolgend eine Auswahl...
Fürther Nachrichten:
»Parteien schwer beeindruckt«
»»Neue Mitte«: schnell oder gar nicht?«
»IHK drängt auf schnellen Baubeginn«
»Viel Freude bei Fürths Händlern«
»Widerstand ohne große Hoffnung«
»Plan sorgt für Erschütterungen im City-Center«
Erlanger Nachrichten:
»Knapp daneben«
Nürnberger Zeitung:
»Große Pläne in Fürth«
#17
So peinlich...
... das die breite Öffentlichkeit einschl. Händlern, Parteien etc. auch diesmal wieder auf den Blödsinn hereinfällt: Eine erschreckend ähnliche – nahezu identische – Jubelseite gab es in den FN auch schon einst zum City-Center...
Lässt mich sehr an der mehrheitl. Bevölkerung dieser Stadt zweifeln: Hier sitzt eine primitive Bagaasch’ im Nobelwohnzimmer der intelektuellen Urgroßeltern und tritt – nicht das erste Mal und nicht das zweite Mal – das Erbe (das man unverhohlen als eigene Lorbeeren rühmt) mit Füßen. Pfui!
#18
Wie blanker Hohn...
...kommt es einem im Nachhinein vor wenn man an eine bestimmte Ausstellung im Jubiläumsjahr denkt. Dort wurde stolz gezeigt was durch umsichtige Politik (oder eher mangels Geld) nicht in Fürth realisiert werden konnte. Zur Vernissage sprachen auch Verfechter des aktuellen Projekts, da fällt einem echt nichts mehr dazu ein...
#19
Skepsis überwiegt
Im Forum Architektur und Rekonstruktion findet eine Parallel-Diskussion statt.
#20
Horrorvision
Man möchte es sich nicht vorstellen, was da entstehen wird. Die Bilder vom Alexa in Berlin sind jedenfalls abschreckend genug. Erst wird historische Bausubstanz weggerissen und das Stadtbild an einem zentralen Platz grundlegend verändert, dann will man mit Disney-Architektur an die glorreiche Eisenbahngeschichte Fürths erinnern. Ich kann mich gar nicht entscheiden, was am schlimmsten ist: die Geschichtsvergessenheit, der völlige Mangel an ästhetischer Bildung, die Dummheit, immer wieder dieselben Fehler zu machen, oder die Bereitwilligkeit, mit der sich Stadtrat und Bevölkerung zu willfährigen Dienern des global agierenden Großkapitals machen lassen? Ich kaufe, also bin ich.
#21
Das ist es...
... was mich bei derlei Projekten am meisten stört: Konsum & ewiges Wachstum sind die angebeteten Götzen unserer Zeit; kritische Stimmen, die den Sinn der ganzen Ressourcenverschleuderung in Frage stellen, kriegen subito das Totschlag-Argument Arbeitsplatzsicherung übergebügelt. Langfristig wird es aber nicht nur um Arbeitsplätze, sondern vor allem um Lebensplätze gehen. Und die sollten noch einigermaßen lebenswert sein!
P.S.: Man/frau beachte mein handwerklich sauber gesetztes Semikolon !
#22
NEIN, zu diesem Plan »Neue Mitte«.
»Ja, so sind’s, ja so sind’s die Fürther-Leut ...
... die Fürther-Leut die Verantwortung haben, und Entscheidungen treffen!«
Es fehlen einem die richtigen Wort dazu.
Um der sogenannten »Wirtschaftlichkeit« wird alles geopfert.
Schande!
Es wird einem immer schlechter – immer k...-schlechter!!!
Nein, so nicht!
Unser armes geliebtes Fürth ...
#23
Hallo, ich bin neu bei Zonebattler,
aber was ich bislang über die »Neue Mitte« Fürths gelesen habe, spricht mir aus dem Herzen. Gut, Fürth könnte ein attraktiveres Einkaufsangebot gut gebrauchen – aber so eines? Als ich den ersten Artikel hierzu in den FN laß, wurde mir ganz blümerant: ist heute der erste April – habe ich da was verpasst?
Ich halte die Eingriffe in das Stadtbild für nicht hinnehmbar! Hebe deshalb auch einen kleinen Leserbrief an die FN geschickt, der auch veröffentlicht wurde. Auch mit Dr. Mayer habe ich Kontakt aufgenommen und meine Unterstützung für eine eventuelle Bürgerinitiative angeboten. Ich würde mich freuen, wenn mehr Leute an einer konstruktiven Lösung arbeiten würden und ihre Meinung über den Blog hinaus an die zuständigen Stellen leiten würden. Dr. Jung, Müller und Co. müssen erfahren, dass nicht alle begeistert von ihren Plänen sind. Obwohl ich überzeugt bin, dass hier längst – abseits der Öffentlichkeit – Nägel mit Köpfen gemacht wurden, glaube ich, dass die Fürther Innenstadt nicht kampflos einem Investor übergeben werden soll. Also ran an den PC und Protestbriefe ans Rathaus schreiben und ggf. eine Bürgerinitiative gründen.
Übrigens finde ich des bei allen negativen Auswirkungen, v. a. den Abriss denkmalgeschützter Gebäude und des Parkhotels, gut, dass dem Festsaal des Parkhotels endlich die notwendige Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Auch den Abriss der Commerzbank kann ich nur als kluge Entscheidung würdigen! Weg mit dem hässlichen Klotz!
Nu ja, mal sehn ob noch was zu reißen ist ...
Mit Jammern im Blog kommt jedenfalls keiner weiter!
#24
Wagen statt klagen!
Mit Jammern und gegenseitigem auf-die-Schulter-klopfen ist es nicht getan, da hast Du zweifellos recht. Aber vielleicht findet sich hier auf dieser Plattform die Keimzelle zu einer durchaus realen Bürgerinitiative wider die merkantile Gigantomanie zusammen?
#25
ich!
... wäre dabei ;-)
Spitzen-Debüt-Beitrag frederik
#26
Innovation und Spannung?
Heute in den Fürther Nachrichten: »Investor wirbt für die »Neue Mitte««. Na bravo.
#27
Ein schlechter Witz ...
... auch diesmal wieder der Absatz über’s City-Center ganz am Schluss: Da erwähnt man den bereits geschehenen Flopp nochmal namentlich ohne jedoch zu erklären wieso es diesmal eine Spur anders laufen soll bzw. wieso man nicht einfach das einplättet, wenn’s doch so daneben ging.
#28
Beim City-Center...
...wirkt sich aber insbesondere die exzessive Besitzstreuung (250 Eigentümer!) innovationslähmend aus, dem gegenüber wäre ein alleiniger Investor und Betreiber klar im Vorteil. Das ist kein bißchen anders (eher noch schlimmer) als bei jeder x‑beliebigen Stadthaus-Eigentümergemeinschaft: Wer genug Geld hat, um das ganze Objekt zu erwerben, kauft sich ein erhebliches Mehr an Entscheidungs- und Handlungsfreiheit mit dazu!
#29
Und noch etwas...
...steht heute in der Zeitung (FN): »Die Signale stehen bei den Politikern bereits auf Grün« !
#30
Paahhh...
Wenn man schon ein Täuschungsmanöver nach dem anderen abzieht, dann doch nicht so offensichtlich: zuufällig wurde ungefähr die benötigte Ladenfläche ermittelt welche das neue Center bieten wird. Und weder City Center noch Wöhrl sind sog. »Magnete« sondern dümpeln nur so vor sich hin ! Man sollte die Mieter der Breitscheidstr. unterstützen damit sie nicht ausziehen, sozusagen als Kontra zu der getürkten Marktanalyse...
#31
Liebe Fürther,
als Außenstehender sollte man manchmal etwas zurückhaltend sein, aber als Erlanger mit familiärem Nürnberger und Fürther Migrationshintergrund erlaube ich mir mal ein Wort in diesem exklusiven Kreis.
Die eben gesehene Zeitungsumfrage läßt nichts gutes ahnen. Selbst die gemäßigte Variante, die die Eingriffe in die Bausubstanz rügt, ist abgeschlagen auf dem zweiten Platz hinter dem Hurra der Masse.
Fehlt es hier an Verständnis bei der Bevölkerung? Ich glaube, der politisch lobgepriesene Glanz von Unterhaltung und Konsum, verbunden mit – leider! – Unbildung hinsichtlich nachhaltiger Stadtentwicklung und Baukultur führt dazu, daß viele überhaupt nicht verstehen, was die aktuellen Pläne für die »Neue Mitte« bedeuten.
Nun, für mich ist bei aller Skepsis das Einkaufszentrum aus wirtschaftlicher Sicht durchaus zu rechtfertigen, kann man Fürth meiner Meinung nach bislang als Geheimtipp und ungeschliffenen Rohdiamanten bezeichnen. Kein Wunder, daß jemand, der den abgetretenen Teppich der Kaufkraftmetropole Erlangen und des stets dominanten Nürnberg lüftet, erstaunt ist über die hiesige Existenz einer Großstadt, die zum einen ein betörend schönes, jedenfalls nicht im Krieg, sondern erst danach beschädigtes Gründerzeitambiente und Grünzüge vom Format eines Central Park aufweist, und zum anderen noch nicht von der Walze der globalisierenden Konsumstrategen überrollt ist, sondern man entspannt durch die Stadt gehen kann.
Doch scheint man im Rathaus der Provinzialität nicht Herr zu werden, und anstatt sich ungezwungen und souverän seiner Stärken bewußt zu sein, verliert man bei Fred vom Jupiter sofort seine Haltung und schaltet auf Unterwürfig um (»so eine Chance hat jede Generation nur einmal« – wenn ich schon so etwas höre). So versucht jetzt offenbar jeder Politiker den anderen panisch zu übertrumpfen, um den Ruhm der Befruchtung des ersten Investors, der das Juwel Fürth entdeckt, zu erringen. Schon allein das muß nicht nur skeptisch machen, sondern es erzeugt schlichtweg ein übles Gefühl in der Magengegend, wenn so einhellig gejubelt wird. Denn geschenkt bekommt man nichts – und Fürth wird auch für dieses Einkaufszentrum bezahlen. Außerdem: wenn Fürth bei einem als erfahren geltenden Investor gute Karten hat, dann werden andere Investoren die Stadt kaum von der Bettkante stoßen wollen. Wenn die Stadtspitze jetzt etwas Desinteresse zeigen würde, hätten die Portugiesen womöglich etwas Angst, den Deal nicht mehr machen zu können, weil jetzt auch andere von der Attraktivität der Stadt Wind bekommen haben. Der Ertragshebel dürfte nämlich in Fürth um einiges höher sein als andernorts, da man in Fürth anscheinend noch billig einsteigen kann.
Was natürlich der Gipfel der Peinlichkeiten ist, das muß man wirklich sagen, ist die Falschheit der Planungsgruppe gegenüber den zu beteiligenden Trägern der Belange der Heimat- und Denkmalpflege, die erst nach jahrelanger Geheimniskrämerei vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Für den selbsternannten Titel »Denkmalstadt« ist diese Vorgehensweise schlichtweg eine Bankrotterklärung – und gegenüber der eigenen Bevölkerung sowie der Allgemeinheit generell eine rieseige Unverschämtheit.
Und wer hat in der Verwaltung schon Verständnis für den Hemmschuh Denkmalschutz? Doch schaut euch Leipzig an, wo in den letzten Jahren offenbar mehr als 14.000 Gründerzeithäuser hervorragend saniert wurden – und zwar durch private Firmen, ohne staatliche Zuschüsse! Leider ist Fürth weit davon entfernt, für die Gründerzeit zu werden, was Rothenburg (trotz Kriegszerstörung!) für’s Mittelalter ist, obwohl Fürth locker die Möglichkeit dazu hätte. Lieber versucht man um jeden Preis »modern« zu sein, um das nachzuholen, was Metropolen schon vor 20 Jahren hinter sich gelassen haben.
Wenn der OB meint, es sei nicht schade um das »Parkhotel«, weil es eh nicht mehr so schön ist wie im 19. Jahrhundert, warum verlangt er dann nicht – und das möchte ich hiermit offiziell fordern – daß es in seiner ursprünglichen Form wieder aufgebaut wird? Das wäre doch eine wirkliche Sensation, und ein ebenso progressives wie zum Stadtbild passendes Vorhaben, gehört doch der Wiedergewinnung der Stadtbilder allerorten die Zukunft. Aber nein, man will lieber wieder eine riesige künstliche Narbe produzieren, mit lahmen Glas-Stahl-Massen, die ab dem ersten Tag langweilen.
Ich bin nicht völlig gegen die »Neue Mitte«, aber bitte – die Breitscheidstraße sollte nicht mit Rolltreppen vom Keller bis zum Himmel vollgestopft werden. Ich sehe eher eine Chance, daß das Zentrum kombiniert wird mit sondern eher wie etwa die Galleria Vittorio Emanuele in Mailand den Besucher stilvoll einladen und die wahre Größe Fürths endlich, endlich einmal zeigen. Allein fehlt es am Horizont der Entscheidungsträger.
Ich glaube, bei einer großartigen Galerie würden die Leute plötzlich nicht nur aus Nämberch, Erlangen und Neustadt, sondern aus ganz Europa anreisen. Aber bei dem krampfhaften Versuch, es den Nürnbergern und Erlangern nachzumachen, wird Fürth einmal zu Recht ausgelacht.
Fürther, lasst euch nicht gehen – und startet mit Herrn Dr. Mayer eine Kampagne, um wenigstens einen Versuch zu starten, die Planungen noch zu ändern, bevor der erste Spatenstich getätigt wurde.
#32
Vielen Dank...
...für die profunde Stellungnahme von außen, die ich in weiten Teilen sofort unterschreiben könnte. Ich möchte hier aber nur kurz auf die angesprochene Online-Umfage der Fürther Nachrichten verweisen, deren Formulierungen ich schon im Ansatz für ausgesprochen suggestiv-tendenziös erachte:
Prima, das wird Fürth endlich voranbringen!
Im Prinzip nicht schlecht – aber die Eingriffe in die Bausubstanz sind zu krass.
Das ist doch Großmannssucht – daraus wird sowieso nichts!
Insbesondere die letzte ‑ablehnende- Option ist in einer Weise formuliert, daß man sich mit dieser Meinung als pathologischer Bedenkenträger und ewig mißmutiger Nörgler vorkäme, und wer wollte das schon?
#33
allerdings kann man die beiden unteren Punkte durchaus zu einem Lager zusammenfassen, und da besteht nach wie vor eine Mehrheit.
#34
Sehr konstruktiv und weiterverfolgenswert erscheint mir indes der berechtigte Hinweis auf die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand: Die spielt zwar fraglos schon architektonisch in einer ganz anderen Liga, aber als Blaupause für die grüne Kleeblattstadt erschiene mir so ein (zudem keineswegs unkühner) Ansatz als allemal erfolgversprechend!
#35
Recht haben Sie, Herr Dr. Metzner! Danke für Ihre ermunternde Aufforderung.
An ihrer Provinzialität, ihren Minderwertigkeitskomplexen und dem krampfhaften Bemühen, die anderen, die wohl größer und schöner erscheinen, nachzumachen, statt sich endlich der eigenen Stärken zu besinnen, krankt diese Stadt in der Tat. Der OB möchte sich ein Denkmal setzen (mit einem »Jung-Palast«, wie ein Fan in einem Leserbrief jubelte), das aber für etwas ganz anderes stehen wird, als er es sich erträumt.
Was dabei noch besonders ärgert, ist die Tatsache, daß der OB die Planungen bisher verschwiegen hat; man muß vermuten, weil sie ihn viele Wählerstimmen gekostet hätten. Das empfinde ich als bewußte Wählertäuschung. Die Planung eines solchen Eingriffes in das Stadtsubstanz hätte der OB vor der Wahl offenlegen müssen.
Welches Selbstverständnis hat eine Stadt, die mitten in ihr Herz ein gesichtsloses Einkaufzentrum klotzt und dafür denkmalgeschützte Bausubstanz abreißt und Straßen ausradiert? Da ist die Erhaltung des alten Festsaales nur ein Köder (für den Gastrobereich!). Sicher wäre viel zu tun, um das Areal angemessen herzurichten, doch mit Ideenreichtum und Fachkenntnis könnte es etwas werden. Aber daran hapert es eben in allen Parteien (nicht einmal ein passendes Pflaster für die Fußgängerzone hat man hinbekommen). Das Parkhotel in alter Form wiederaufzubauen – eine für Fürth wahrhaft ungewöhnliche Idee – wäre dafür nicht unbedingt notwendig. Der jetzige Bau spiegelt eine prägende Zeitspanne der Geschichte Fürths und ist durchaus elegant. Wenn man ihm nur endlich die erforderliche Pflege, Umsicht und Sorgfalt angedeihen lassen würde!
Eine Bürgerinitiative ist dringend erforderlich, schon aus Gründen der Selbstachtung. Nicht typisch fürtherisch sagen: »Klappt sowieso nicht!«, sondern kämpfen müssen wir!
An den zonebattler: Äußerst sensibel, Dein Semikolon. Schau’ mal meins!
#36
Liebe Luise...
...ich bin begeistert. Nicht nur ‑aber auch- von Deinem Semikolon! ;-)
Inhaltlich volle Zustimmung: Das »Hotel National« wiederauferstehen zu lassen wäre Unfug und letztlich rückwärtsgewandte Geschichtsklitterung. Weg ist weg, das ist m.E. nicht anders als beim Berliner Stadtschloß. Was anderes wäre es allenfalls, wenn noch Originalsubstanz in nennenswertem Maße vorhanden wäre (wie es z.B. bei der Dresdener Frauenkirche der Fall war). Unser »Park-Hotel« hat in seiner jetzigen Form mittlerweile auch längst Wahrzeichencharakter und hätte es sich redlich verdient, in den Entwurf als prägnanter Eckpfeiler einbezogen zu werden...
#37
Muss ich ...
... dem Hausherren wiedersprechen: »Weg ist eben nicht immer gleich weg«. Die Nürnberger Altstadt ist eine Rekonstruktion, Rothenburg in vielen Teilen auch ... etc. pp. Die Tatsache das etwas bombadiert/zerstört wurde bedeutet noch lange nicht, dass das Objekt nicht mehr wert ist zu existieren. Umgekehrt: Abgerissen/bombadiert wird/wurde doch auch – wieso darf dann nicht auch wieder-errichtet werden?
Der Kompromis geht hingegen meistens schief, wenn versucht wird stilistische »Anlehnungen« zu erzielen, siehe City-Center.
Insgesamt wird mir jetzt aber zu viel auf diesem Detail herumgeritten, dessen argumentatorischer Kontext eigentlich viel wichtiger war.
#38
Widerspruch...
...ist hier gerne gesehen, denn wenn wir alle einer Meinung wären, gäbe es keine fruchtbaren Diskussionen!
Also ich halte von rekonstruierenden Neubauten (im Gegensatz zu behutsamen Bestandssanierungen) wenig, denn die Architektur ist wie alle angewendeten Künste ein Spiegel Ihrer (Entstehungs-)Zeit. Der Historismus der Gründerzeit ist eine abgeschlossene Epoche, deren Zeugnisse es fraglos zu erhalten gilt. Ihr neue hinzuzufügen freilich ist schlechterdings unmöglich, jeder Versuch wäre im Grunde eine Bankrotterklärung an die Gegenwart. Ich wünschte mir daher einen kühnen und kreativen Entwurf, der zeitgenössische Linienführung (und Materialien) mit dem überkommenen Baubestand des alten Fürth zu einer spannenden Synthese vereinigte.
#39
Liebe Luise...
Das man vorhat bei Fiedler und beim Wölfelareal etwas neues zu gestalten, ist schon länger bekannt (Oktober 2007) siehe link (nach Wölfel suchen) deutlich vor der Wahl also. Lediglich das Ausmaß und die Konkretisierung ist neu.
Angesichts der Tatsache dass die CSU in besagten Zeitraum ebenfalls eine Umfrage bzgl. des Möbelhauses Fiedler (Nutzung als Einkaufszentrum) machte, ist auch nicht daran zu glauben, CSU hätte selbiges abgelehnt.
Das nur zur Richtigstellung.
#40
Lieber PP,
daran, daß die CSU das abgelehnt hätte, glaube ich ja gar nicht. Im Gegenteil, sie freut sich, daß ihre alte Idee der Tiefgarage endlich verwirklicht wird, wie man hört. Alle sind begeistert. Natürlich war bekannt, daß etwas passieren soll, das ist im Grundsatz ja auch absolut in Ordnung, keiner möchte das Areal so lassen, wie es ist. Aber, wie gesagt, über die Planung eines Eingriffs, wie er sich jetzt darstellt, möchte man vor der Wahl unterrichtet werden. Schließlich ist das ein folgenreiches Projekt, das das Gesicht der Stadt (leider nicht positiv) verändern wird. Das zu verschweigen, finde ich nach wie vor ungehörig.
#41
Die hier entflammte Diskussion...
...wird sicherlich heute abend parallel und absolut non-virtuell beim traditionellen zonebattler-Stammtisch weitergeführt werden: Neue Diskutanten & Debattieronkel werden in unserer unerschütterlich frohgemuten Runde herzlich willkommen geheißen!
#42
Diese Diskussion wird nun auch...
... hörbar!
www.br-online.de/bayern2/kulturwelt/index.xml
Man klicke auf den mittleren Beitrag: »Stadt mit ganz neuem Gesicht?: Ein Investor will Fürth runderneuern«
#43
Danke
für den Hinweis. Sehr guter Beitrag, der es auf den Punkt bringt.
#44
Und hier...
...geht es direkt zum Audio-Kommentar.
#45
Neue Mitte – Brief an OB Dr. Jung
Liebe Zonebattlers, ich war so frei einen ersten Schritt gegen das Projekt »Neue Mitte« zu wagen und habe an OB Jung und alles Stadtratsfraktionen geschrieben. Einen Abdruck findet ihr hier:
Sehr geehrte Herr Dr. Jung,
ich bin gerne Fürther Bürger und auch stolz auf meine Stadt. Als Abteilungsleiter an einer Nürnberger Berufsschule habe ich mein Kollegium bei einem Stadtrundgang unter kundiger Leitung Fürths Innenstadt und Altstadt präsentiert. Die meisten zeigten sich vom historischen Stadtbild beeindruckt und überrascht – betreten doch Nürnberger dem Klischee folgend nur unwillig und nicht allzu oft Fürther Boden.
Die Stadt sieht nun offensichtlich großen Veränderungen entgegen, betrachtet man die Pläne für Fürths „Neue Mitte“. Ich muss gestehen, dass ich über die Ankündigung dieses Projekts die ich der Presse entnehmen konnte, entsetzt war. Nicht etwa, dass ich etwas gegen die Belebung der Innenstadt hätte. Hier liegt dringlicher Handlungsbedarf vor.
Nein – es ist der geplante, brachiale Eingriff in das Stadtbild, der mich erschüttert. Mitten in das Herz der Stadt soll ein gesichtsloses und beliebiges Einkaufzentrum gestellt und dafür denkmalgeschützte Bausubstanz und ein Fürther Wahrzeichen abgerissen werden. Die Liste der Bausünden scheint in der „Denkmalstadt“ Fürth nicht abzureißen: „Gänsbergsanierung“, Alexanderstraße, Sahlmann-Villa, Geismann-Säle, Altes Krankenhaus, Hauptpost, Fischhäusl, Cafe Fürst, Quelle-Kaufhaus, Dresdner Bank – und jetzt die „Neue Mitte“. Auch die mehr als begrüßenswerte Sanierung des Ballsaals des Park-Hotels erscheint mir nicht als adäquater Ersatz für die Verluste an Bausubstanz, die Fürth hinnehmen müsste. Den Titel „Denkmalstadt“ sollte Fürth bei Realisierung des Projekts jedenfalls schnell ablegen!
Dass darüber hinaus Bürger, Heimatpflege und Denkmalschutz quasi vor vollendete Tatsachen gestellt werden, empört und enttäuscht mich besonders. Was für eine politische Kultur wird hier gepflegt? Mir kommt es so vor, dass ein öffentlicher Diskurs vermieden werden soll.
Ich frage mich, welches Selbstverständnis die Stadt pflegt, ist sie doch dazu bereit scheinbar jederzeit ihr historisches Erbe gegen lukrative Versprechungen einzutauschen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass Baukultur, Denkmalschutz und Stadtbild nur dann Bedeutung haben, solange ein finanzkräftiger Investor nicht das Aus für dieselben einleitet. Ich finde dies für eine Stadt beschämend. Ein gutes Beispiel dafür bietet die Diskussion um ein Hotel am Rathaus. Auch hier war die Stadtspitze sehr schnell dazu bereit eine „einmalige Chance“ zu nutzen und quasi mit einem Handstreich ihren historischen Rathaushof der Abrissbirne Preis zu geben.
Nachhaltige Stadtentwicklung sieht für mich jedenfalls anders aus. Vor rund einem viertel Jahrhundert wurde das City-Center als die Lösung für Fürth gefeiert – was bleibt? Heute bietet sich ein eher trostloser Anblick und der Verlust zahlreicher historischer Gebäude. Viele Fürther trauern bis heute den Geissmann-Sälen nach.
Es gibt keinen Garanten dafür, dass die „Neue Mitte“ eine bessere Entwicklung nehmen wird. Garantiert ist hier nur wieder ein schmerzlicher Eingriff in das gewachsene Stadtbild. Stadtentwicklung ist nicht kostenlos – den Preis für dieses Projekt müssen die nächsten Generationen zahlen. Sie darf nicht den wirtschaftlichen Interessen von Großinvestoren unterworfen werden, sondern muss nach meinem Dafürhalten im Einklang mit den gewachsenen Strukturen erfolgen. Fürths Mitte darf nicht austauschbar werden.
Fürth hatte als eine der wenigen Großstädte Deutschlands das Glück, im zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet davonzukommen. Die schmerzlichen Eingriffe in die Bausubstanz erfolgten, vom jeweiligen Zeitgeist dominiert, in der Nachkriegszeit. Ein gutes Beispiel hierzu bietet auch das Park-Hotel. Die zahlreichen Eingriffe an dessen Substanz lassen den Bau in ihren Augen als nicht erhaltenswert erscheinen. Hätte man dies vermieden, würde sich die heutige Situation vielleicht ganz anders darstellen. Aus den Bausünden der Vergangenheit sollte und muss die Stadt lernen.
Dass in dem zur Debatte stehendem Gebiet dringender Sanierungsbedarf besteht sehe ich genauso – nur Sanierung muss nicht Abbruch bedeuten, sondern muss behutsam erfolgen. Andere Städte haben dies bereits erkannt.
Wir als Fürther sollten stolz auf unser historisches Erbe sein und es pflegen und erhalten – hier liegt das große Kapital der Stadt. Zahlreiche gelungene Beispiele von Denkmalsanierungen und ‑konvertierungen – viele davon entstanden in ihrer Amtszeit- zeugen davon, dass es auch anders als mit Radikallösungen geht. Hierauf dürfen Sie und die Fürther stolz sein! Erfolgreiche Geschäftsansiedlungen, beispielsweise das Schau Haus am Grünen Markt oder in der Gustavstraße zeugen davon, dass es auch ohne Großinvestoren vorangeht. Und ohne Abrissbirne!
Veränderung sind notwendig – Fürth braucht dringend ein attraktives Einzelhandelsangebot.
Ich befürworte grundsätzlich alle Bestrebungen, die Fürth voranbringen können. Im konkreten Fall plädiere ich jedoch dringend für den Erhalt der betroffenen Gebäude und einen „kleinen“ Kompromiss, der beispielsweise Commerzbank, Fiedlerareal und das City-Center mit einbezieht. Den Gedanken einer überdachten Einkaufsstraße – allerdings unter Erhalt der historischen Gebäude – finde ich hingegen überaus reizvoll. Vielleicht liegt hier ja Potential für eine Alternativlösung vor.
Jedenfalls muss sich die Stadtspitze ihrer Verantwortung auch und im Besonderen für das Stadtbild bewusst sein und mit dem Investor in Verhandlungen über eine verträglichere Lösung treten. Und warum sollte nicht ein anderer Investor als der portugiesische das Potenzial der Stadt erkennen? Glaubt man der Berichterstattung, scheint Fürth ja ein regelrechtes Einzelhandels-Eldorado zu sein. Am Beispiel „SATURN“ zeigt sich, dass einmal abgesehen von einer überdimensionierten Leuchtreklame, konstruktive Kompromisse zu erzielen sind, ohne Investoren grundsätzlich abzuschrecken. Auch unter Erhalt denkmalgeschützter Gebäude.
Eine Fürther „Neue Mitte“ in den projektierten Dimensionen lehne ich ab! Eine zweite Scherzer-Wüste, pardon: Jung-Wüste darf nicht entstehen!
Mit freundlichen Grüßen aus Fürth
PS: Was die eingangs erwähnten Berufsschullehrer aus Nürnberg anbelangt: Täglich werden die Pläne im Lehrerzimmer diskutiert – und vorsichtig ausgedrückt – viel Sympathien für das Projekt gibt es nicht.
#46
Wandel ja, Kahlschlag nein!
Danke für diesen brillanten Brief, der die Problematik sehr sachlich beleuchtet und auf den Punkt bringt! Vor allem wird aus der Argumentation klar, daß provinziell-kleingeistiges Denken eben nicht auf der Seite der Projekt-Gegner zu verorten ist, sondern eher den jubelnden Befürwortern unterstellt werden muß. Besonnene Stellungnahmen wie diese verdienen und brauchen eine größere Öffentlichkeit. Vielleicht könnte man diesen (durch die Wiedergabe hier ja bereits offenen) Brief auch in der Zeitung lancieren?
#47
Sehr gut!
Wirklich gute Stellungnahme die dringend, wie schon die ein oder anderere hier drin, in die große Öffentlichkeit muss.
Am Rande:
Geismann bitte mit einem »s«, und nicht nur der im Krieg seiner Jugendstilausgestaltung beraubte Saal sondern auch die Brauerei war dabei, samt Nachbarn namens Humbser. Dresdner Bank und Sahlmannvilla sind die selbe Bau-/Abrisssünde ... will meinen: Das eine folgte dem anderen. ;-)
#48
Lesezeichen
zonebattler’s homezone ist und bleibt (m)ein persönlich gefärbtes Blog und bunter Gemischtwarenladen. Das primär für mich und meine Fürther LeserInnen relevante Thema »Neue Mitte« wird bald von der Titelseite verschwunden und dann nur noch per Blättern oder gezielter Suche zu finden sein. Da uns diese Angelegenheit aber noch länger beschäftigen wird, habe ich soeben an gut sichtbarer Stelle oben rechts in der Navigationsleiste ein Direktlink zu diesem Diskussionsstrang angebracht.
#49
Abstimmung Fürther Nachrichten
Angesichts der aktuellen Zwischenstände bin ich halbwegs entsetzt, dass hier den Befürwortern der »Neuen Mitte« so viel Vorschub geleistet wird. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, sollte doch jeder interessiert Fürther abstimmen. Also: auf zu den FN-online!
#50
Fehler im System
Die Abstimmung scheint obendrein leicht manipulierbar zu sein: Zwar wird eine mehrfache Stimmabgabe vom gleichen Rechner und Browser aus zunächst verhindert, am nächsten Tag freilich kann man erstaunlicherweise wieder erneut abstimmen. Also, liebe LeserInnen, ich bitte das tägliche Morgenritual entsprechend zu erweitern: Aufstehen, duschen, frühstücken, Zähne putzen, WÄHLEN!
#51
Leider
gibt es bei der Abstimmung bei den FN keine vernünftige Möglichkeit, die Ablehnung angemessen auszudrücken. Also kann ich leider nicht abstimmen. Oder was soll man da ankreuzen?
#52
Gar nix mehr......denn inzwischen haben sie diese hanebüchene Abstimmung entfernt! Ob man nun den/die für die saublöd formulierten Antwort-Optionen zuständig zeichnende(n) Redakteur(in) geschaßt oder den für die leicht auszuhebelnde Manipulationssperre verantwortliche(n) Programmierer(in) liquidiert hat, wird man wohl nie erfahren. In jedem Falle: Gut so.Nachtrag: Sorry, ich bin einer Ente aufgesessen bzw. habe anderer Leute Aussage fahrlässigerweise ungeprüft übernommen. Die Umfrage gibt es noch und die anklickbaren Optionen sind so doof wie ehedem !
#53
Heute aber...
...gibt es die Ergebnisse.
#54
Götterdämmerung
Wir mir heute morgen erst in den Sinn gekommen ist, hat dieses Foto von mir womöglich bald historischen Charakter. Keine sonderlich erbauliche Vorstellung...
#55
Meinungsvielfalt
Im Forum der SpVgg Greuther Fürth, wohin sich der zonebattler als glühender Fußball-Abstinenzler gemeinhin nicht verirrt, gibt es gleichfalls eine sehr lebhafte Diskussion zum Thema.
#56
Jedoch ...
... eine sehr depremierende.
Dort herrscht einfach nicht eine annähernd gehobene Diskussionskultur wie hier, das sei an dieser Stelle mal dem Hausherren zur Ehre gesagt.
... Sprach Fürtherbier ;-)
#57
Dankeschön!
Dann heißt also »FB« nicht etwa Feigenblatt oder Fernbedienung, sondern FürtherBier. Alle Wetter, darauf wäre ich als passionierter Milchtrinker niemals nicht gekommen!
#58
Gerne doch!
Diese kleinen Rätsel und Geheimnisse des Alltags machen das Leben doch so interessant ;-)
#59
Achtung!
Die Diskussion wird von Provinzbauern dominiert, siehe den Nutzer »mh«, der von Stadtplanung soviel Ahnung hat wie ein Rind vom Fliegen. Wegen diesbezüglicher Zensur ist das Maß jetzt voll und ich steige dort aus der Diskussion aus.
#60
von dir hätte ich jetzt aber
ein anderes Niveau erwartet, Fürtherbier! ;)
nur interessehalber, zähle ich auch zu den Provinzbauern?
#61
Mich...
...trifft das Thema so, weil ich einfach dachte die Menschen in der Stadt wären mittlerweile geistig weiter von den ganz großen Kardinal-Fehlern der letzten 70 Jahre entfernt.
Nein, da kann ich dich beruhigen. Aber außer dir haben da nicht viele versucht irgendwie argumentativ vorwärts zu kommen. Tiefstpunkt dürfte wohl »mh« sein.
#62
generell, herrscht auf dem Forum eher Stammtisch-...
denn zonebattler-stammtisch-niveau, wie tief da manche schürfen dürfte jemanden der sich Fürtherbier nennt und in meine Altersklasse fällt bekannt sein.
Vielleicht fehlt dir allerdings auch nur die Rückendeckung, außer dem User ‑Felix- stehst du ja relativ alleine da. Wie ich dir dort schon geschrieben habe, hast du es für mein befinden, allerdings auch teilweise (ungewollt?) an Respekt für Gegenargumente missen lassen.
Deine »Privatfehde« mit Frank Kreuzer (die ja meines erachtens durchaus schon vorher vorhanden war) halte ich dennoch für unnötig.
Nichts für ungut...
#63
Ordnungsruf!
Meine Herren Zwiefachkonsonanten, ich bitte um Mäßigung. Hier darf man seine Meinung loswerden und auch argumentativ für diese werben. Persönliche Schmähungen entehren aber letztlich nur den Absender, und diese Blöße wird sich doch sicher keiner geben wollen, nicht wahr?
#64
Muss...
...dem Hausherren ungern das letzte Wort nehmen, denke aber dass der Zweck des Friedens das Mittel heiligt:
– Frank Kreuzer kenne ich persönlich, es handelt sich mitnichten um eine »Privatfehde«, vielmehr um einen Konflikt am Themenfeld rund um Fürth’s Vergangenheit.
– In diesem Forum bedarf es für mich deiner Mehrheit, dort wird ja eh nichts entschieden. Außer ‑Felix- gibt’s da aber schon noch mehr ;-)
Wolln’ wir’s dabei belassen.
#65
Und so soll es aussehen...
www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/presse/presse_2008/neueMitte.pdf
Ohne weiteren Kommentar, was ich sagen würde, wurde bereits mehrfach gesagt.
#66
Die flotte Illustration...
..spart wohl ganz bewußt das aus, was am rechten Bildrand fehlt, den Nachfolger des dann nicht mehr existierenden Park-Hotels nämlich. Wenn der ein großer architektonischer Wurf werden soll, warum wird er dann nicht auch gezeigt?
#67
Vermutlich...
...weil das alles noch so unausgegoren ist, dass keiner weiß, wie es aussehen soll. Außerdem kosten große architektonische Würfe auch großes Geld, das schmälert die zu erwartenden Gewinne.
#68
Die Mitte – „Neue Mitte“
‑Bezeichnender Projekttitel-
Fürth – Vom Anfang her war die Mitte ein Haus zum Lob Gottes – eine Kirche – die Michaelskirche.
Fürth – Heute, so wird propagiert, soll es eine „Neue Mitte“ werden, zum Shoppen – für Events – ein Konsum-Tempel.
Wahn oder Wirklichkeit?
Ver-rückte Wirklichkeit!
#69
vielleicht wird das Parkhotel...
ja deshalb nicht gezeigt, weil man sich in diesem Punkte noch nicht sicher ist, vielleicht herrscht sogar Gesprächsbereitschaft...
vielleicht darf man hoffen dass das imposante Hotel als Tor-Turm bleibt?
#70
Den Würzburgern wollten sie vor nicht allzulanger Zeit auch so ein Wahnsinnsprojekt in die Stadt setzen – die »Arcaden« am Bahnhof. Eine Bürgerinitiative hat diese dubiosen Planungen erfolgreich gekippt...
#71
Wobei man
-mit Verlaub- die Gegend dort nicht mehr wirklich verschandeln kann. Der Würzburger Bahnhof ist ohnehin schon unansehnlich genug. Aber ich schweife ab...
#72
Wann kommt die Abrißbirne?
Von der drohenden Zwangsumsiedlung betroffene Hausbewohner und Ladenbesitzer äußern sich heute in den Fürther Nachrichten.
#73
Zwangsumsiedlungen...
... erinneren unweigerlich an »Gänsberg«.
#74
wobei ich auch hier...
darauf hinweisen möchte, dass sich viele Mieter denen der Eigenbedarf droht sich über Umzugsbeihilfen und einer einjährigen Frist freuen würden.
Wenn man natürlich einen Mietvertrag bis 2028 geschlossen hat, sollte man sich den Vertragsbruch schön vergolden lassen.
#75
Der Wahn im Plan
Soeben von mir auf die Homepage des Stadtheimatpflegers hochgeladen: Der neueste Rundbrief (Nr. 35), der das Ausmaß der dräuenden Abrißmaßnahmen recht eindrucksvoll visualisiert...
#76
Apokalyptische Reiter in Fürths Mitte
Prinzipiell war bekannt, dass Verhandlungen im Gange sind, aber Umgriff und Ausmaß des Eingriffes waren für mich so nicht abzusehen, vor allem die vollständige bzw. de-facto Zerstörung der meisten Baudenkmäler und der Fassaden in der Rudolf-Breitscheid-Straße (im fraglichen Bereich). Abgesehen davon gibt es einige nicht denkmalgeschützte Fassaden bzw. Fassadenteile, die durchaus erhaltenswert sind und in jedem Fall besser, wie das, was kommen wird.
Ergebnis einer 1 ½ jährigen top-secret „Abstimmung“ zwischen Investor und Stadt: Anhand einer vagen, ausschließlich vom Investor bestimmten Faktenlage wird ein ganzes Stadtquartier in die Hand eines Privatunternehmens gegeben. Der Vertreter von Sonnae Sierra bedankte sich bei der Präsentation im Stadtrat denn auch für die willfährige Unterstützung der Stadt für die Planung.
Zudem:
– Die Planung des Stadtzentrums einer Großstadt wird einem kommerziellen Unternehmen überlassen.
– Die Rudolf-Breitscheid-Straße wird dem öffentlichen Raum entzogen und für privaten Kommerz als Verteilerflur zweckentfremdet.
– Ein ganzes Stadtquartier und damit eine historisch gewachsene Struktur wird zerstört und von der Kunstwelt eines Shopping Center ersetzt, das einem Flughafenterminal ähnelt.
– Das Konzept entspricht einem provinziellem Verständnis von Modernität und keinesfalls dem Konzept der Denkmalstadt Fürth.
– Wer sich so billig verkauft wie die Stadt Fürth, wird auch billig bewertet und eingeschätzt.
#77
Ich kann die Kritik und Aufregung bezüglich dieses Bauvorhabens gut nachvollziehen und teilen.
Trotzdem frage ich mich, warum sich noch niemand über die Integration des Namens IKEA in öffentlichen Verkehrschildern aufregt oder aufgeregt hat. Ist IKEA ein Ortsteil oder eine umliegendes Dorf oder Stadt ?
Dieses Phänomen ist in Fürth zu bestaunen !
........ und von vielen anscheinend nicht bemerkt oder hingenommen worden !!
Des Zonebattlers Gefolge inklusiver meiner Wenigkeit gehört auch nicht mehr der Gruppe von Menschen an, welche das Zeitgeschehen derart großartig beeinflussen kann.
Die Fürther Nachrichten interviewten 17-jährige Mädels die doch nur schoppen noch mehr schoppen, Marken, noch mehr Marken, Klamotten und immer mehr China-Schrott haben möchten.
Am besten wie die Discounter wie ALDI, LIDL und die ganzen anderen.
Im Schnitt alle 700 m eine riesige Fleischtheke, etc. und überall den gleichen genormten Müll.
Weiterhin glaube ich, daß bezüglich der »Neuen Mitte« im Vorfeld schon viel Marktforschung betrieben wurde und sich die in der Zielgruppe befindlichen Fürther positiv und nach so einem Center lechzend geäußert haben.
Das sagen die Leute bestimmt auch wenn Sie nach Jauch oder Kerner gefragt werden, sonst wären diese Frazen nämlich schon längst von der Bildfläche verschwunden.
Von unserem verhaltenen Konsum kann eine wie eine Krebsgeschür wachsende Wirtschaft doch nicht mehr existieren.
Die Investorengruppe verdient Ihr Geld mit Mobilfunk und Spanplatten, also mit NICHTS und mit SCHEISSE. Also kann auch nur so etwas dabei rauskommen.
Moment mal, sind da nicht Parallelen zu IKEA ?!
Irgendwann wird auch das Stadttheater dran glauben. Schauen wir mal was die chinesischen oder russischen Investoren damit machen.
Vielleicht kommt ja ein schicker LOUIS VUITTON Shop rein.
#78
A View From Inside
Als Fürther Bürgerin und engagierte Bloggerin hat sich natürlich auch Margaret Marks des Themas angenommen, und zwar in Wort und Bild.
#79
Was tun?
Kurz und gut, was kann man tun um dieses Projekt zu verhindern bzw. in vernünftige Wege zu leiten? Es ist alles zu groß und pompös geplant! Wir bzw. die Bürger sollten etwas unternehmen...
#80
Wie nun?
Sind wir hier denn keine Bürger? ;-)
#81
Was tun?
Ich denke, dass es dringend an der Zeit ist, hier öffentlich ‑und nicht nur bei zonebattler – Initiative zu zeigen. Ein erster Schritt, den ich gewagt habe, ist es, den Verantwortlichen zu schreiben und seine Bedenken anzumelden. Dies wird erfahrungsgemäß zwar nur zur Wiederholung des erklärten Standpunktes führen, bremst aber die Euphorie des ein oder anderen Entscheidungsträger etwas.
Ich glaube, dass längst über die Köpfe der Bürger – vor allem derjenigen, die direkt von den Baumaßnahmen betroffen sein werden – Entscheidungen gefällt wurden. Dass man das Projekt endgültig stoppen kann, glaube ich nicht.
Aber Veränderungen an den Planungen haben sicher noch Spielraum. Mit engagiertem Auftreten kann man darauf hinwirken, dass die monströse Verunstaltung durch das Projekt in seinem Schaden begrenzt wird. Schließlich besteht auch die Chance, Bausünden wie die Commerzbank wieder loszuwerden!
Nur: Es fehlt eine koordinierte Aktion! Bürgerinitiative oder Bürgerbegehren – beides sind probate Mittel. Mangels Erfahrung sehe ich mich nicht in der Lage, so etwas zu planen. Dr. Mayer leider auch nicht.
Es sind also engagierte Menschen gefordert, endlich eine öffentliche und konstruktive Diskussion zu forcieren und schnellstmöglich eine Initiative zu gründen. Gerne unterstütze ich eine solche Aktion. Allerdings glaube ich, dass der Erfolg – und somit die Schadensbegrenzung für das Stadtbild – vom Sachverstand und der Zielformulierung der Initiatoren abhängt.
Weder Stadtverwaltung noch Investor werden sich von einer reinen Blockadehaltung einschüchtern lassen, abgesehen davon, dass es offensichtlich auch etliche Befürworter des Projekts in der Bevölkerung gibt.
Also: es mögen sich einige Entschlossene zum Handeln aufraffen. Ich werde sie gerne mit den mir zu Gebote stehenden Mitteln unterstützen. Stadtheimatpfleger und Altstadtverein können hier eine wichtige Stütze bei der Planung sein.
Gehn’ wir’s an
#82
Weg und Ziel
Der eigentliche Skandal liegt m.E. darin, daß das von Frederik1 skizzierte Aushandeln eines passablen Kompromisses nicht etwa von den politischen Mandatsträgern und der Stadtverwaltung engagiert vorangetrieben wird, sondern ‑der »Saturn« läßt grüßen- von diesen an die couragierte Bürgerschaft delegiert wird. Hinterher klopfen sich dann die Amtsträger und Vertreter aller Parteien gegenseitig und selbst auf die Schulter und erfreuen sich an dem, was ziviler Ungehorsam dem auf Rendite bedachten Investor abgerungen hat...
Frederik1 hat ganz recht: An der Sache selbst dürfte nicht mehr zu rütteln, ästhetische Schadensbegrenzung aber durchaus noch auszuhandeln sein. Und das natürlich nicht in Blogs und Foren, sondern klassischerweise mit den basisdemokratischen Instituten Bürgerbegehren und/oder Bürgerinititative.
Ich selbst neige mittlerweile der Ansicht zu, ein derartiges Projekt prinzipiell gutzuheißen: Ein modernes (Einkaufs-)Zentrum vermag die Attraktivität einer Stadt womöglich weit mehr zu befördern als ein bißchen Pinselrenovierung hier und ein paar Pflastersteine da, und daß die Fürther Fußgängerzone mit ihrer Anreihung von Handyläden und Backshops nicht wirklich geeignet ist, heimische Kaufkraft wieder aus Nürnberg oder Erlangen zurückzuholen, darf wohl mit Fug’ und Recht behauptet werden. Dessen ungeachtet plädiere auch ich für ein gelungenes Miteinander von Alt und Neu und gegen den radikalen Kahlschlag. Einer sich dieser Marschrichtung verpflichtet fühlenden Inititative würde ich mich daher gerne anschließen!
#83
Gonsberch...
... als jemand, der in seinen weit zuürckliegenden Jahren in der Mohrenstrasse gelebt hat..
erzähl ich mal wie es damals war...
kohlenheizung, firma meiler hat die kohlen geliefert..
etagenklo..
die zahlenmässig überlegene nachbarsfamilie hat morgens die etagentoilette besetzt, alle familienangehörigen haben händchenhaltend eine sperre gebildet, das wars..
warten war angesagt..
ob ich das heute noch toll fände??
und die frage was das alles mit der « neuen mitte « zu tun hat...
the answer my friend, is blowing in the wind, the answer is blowing...
ich kann mich einfach nicht zu einer eindeutigen antwort entscheiden!!
#84
Gonsberch – »Neue Mitte«
Bei der »Neue Mitte« ist es sehr ähnlich wie damals beim »Gonsberch«.
Man muß hier wie dort eine dreifach Antwort bei der Einschätzung geben:
1. DAS: Damals wie Heute – Das was in diesem Bereich unserer Stadt passiert ist, ist gut – richtig und wichtig!
2. WAS: Heute – Was hier gebaut werden soll – ein Mega-Einkaufszentrum – ist, sehr fragwürdig!
3. WIE: Heute – Wie es bekannt wurde. – Wie mit Kritik/ Bedenken umgegangen wird. – Wie es entschieden wird. – Wie es gebaut werden soll. Ist äußerst problematisch!
Gut wäre es – auch für die Augen der nachfolgenden Generationen – wenn die Verantwortungsträger die Geschichte von damalss bedenken und nicht wieder die Geschichte wiederholen – den rigorosen-unüberlegten Flächenabriß.
#85
Schau’n wir mal, dann seh’n wir schon...
Oberbürgermeister Dr. Jung und große Teile des Stadtrates sind erklärtermaßen der Meinung, daß man den gefräßigen Wolf erst mal ins Haus lassen und zu Tisch bitten sollte, bevor man sich im Detail mit seinem Hunger befaßt. Er könnte ja sonst denselben verlieren und anderswo anklopfen... Dies jedenfalls lese ich aus dem Artikel »Zentrum nimmt nächste Hürde« heraus, der heute in den Fürther Nachrichten erschienen ist.
#86
Fürther vor!
Das Thema »Neue Mitte« hat mir eine erkleckliche Zahl neuer Leserinnen und Leser in mein Blog gespült, und man darf wohl annehmen, daß diese an lokalen Themen besonders interessiert sind. Der zonebattler erlaubt sich daher heute einen Hinweis in eigener Sache, indem er an dieser Stelle auf die Rubrik »Spurensuchen« und seine dort regelmäßig erscheinenden Fürth-Preisrätsel verweist: Im Nu ist der Juli ‘rum und am 1. August ist dann schon wieder das scharfe Auge der echten Fürth-KennerInnen gefragt! Es winken nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch ein schöner Hauptgewinn... [1]
[1] Wobei mir wieder einfällt, daß ich den Herren RJWeb und Ruppi 1979 noch vom letzten Mal je einen versprochenen Trostpreis schuldig bin. Wird nicht vergessen!
#87
Die »Neue Mitte« als Herzschrittmacher?
Heute im Sonntagsblitz: Ein Kommentar von Wolfgang Händel (FN).
#88
Wie schaffen es die Herren von der Zeitung...
...bloss permanent in einem Satz von der »Neue Mitte« und zugleich »Problemen mit dem City-Center« zu reden, ohne zu merken wo die schreihende Lücke in ihren Gedankengängen ist? Nämlich das man so einen »Herzschrittmacher« schon mal installiert hat, der jetzt eher bremst statt schlägt?
#89
So oder so
In seinem reich bebilderten Rundbrief Nr. 36 zeigt Stadtheimatpfleger Dr. Alexander Mayer u.a. Beispiele gelungener und mißratener Kaufhausbauten in historischen Altstädten...
#90
Wenn und aber
Wie die Fürther Nachrichten vermelden, hat der Stadtrat mit breiter Mehrheit die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Konsumtempelprojekt beschlossen. Die Diskussion darüber wird heftiger, der Stil rauer. Und dabei stehen wir noch ganz am Anfang der Geschichte! Nur ein paar Fußminuten weiter wird übrigens schon recht brachial abgeholzt. Färdd wärdd, und zwar in großem Stile untergepflügt.
#91
»Wachsamkeit ist nötig«, meint Wolfgang Händel von den Fürther Nachrichten und verweist (wie ich weiter oben) in seinem ausgewogenen Kommentar auf das Beispiel Saturn: Auch da habe dezidierter Bürgerwillen einen im Wortsinne ansehnlichen Kompromiß herausgehandelt. So könnte und sollte es auch bei der »Neuen Mitte« laufen...
#92
Nicht schlecht ...
... aber auch nicht mit der nötigen Tiefe.
Ich frage mich keineswegs spöttisch sondern ernsthaft, ob Herrn Händel die Geschichte vom Bau des City-Centers nicht bekannt ist? Das entkräftet nämlich seine pathetische Illustration »der einen, einmaligen« und »großartigen« Chance auf ganzer Linie.
Weder fiel das City-Center mit dieser »komplexen Eigentümerstruktur« vom Himmel, noch fehlte es damals an brutalem Flächenabriss um die fehlenden xxx.xxx qm zu schaffen.
#93
Fliegender Wechsel
Ich komme aus dem Urlaub, der Heimatpfleger enteilt in denselben. Vorher hat er mir noch seinen Rundbrief Nr. 37 zur Veröffentlichung übersandt...
#94
Weniger ist mehr...
Um es mal auf den Punkt zu bringen, net alles neue ist schlecht. Aber so ein riesen Ding dahinzustellen, ist meiner Meinung nach zu übertrieben. Commerz-Bank und City-Kino sind keine baulichen Großleistungen oder Schönheiten. Das Park Hotel gehört doch irgendwie zu »Färdd«, ein Blick von der Freiheit ohne den gelben Kasten ist doch auch nix. Oder?
Eine sanfte Erneurung wäre wohl besser, aber nicht so ein Gigantenprojekt. Bei der Kaserne in der Flößaustraße ging es ja auch. Weniger ist manchmal mehr.....
Hee, diese Thema geht schon stramm auf die 100 Beiträge zu. ;-)
#95
Kein Durchkommen
Die Fürther Nachrichten machen des Baukunstbeirates »Sorge um Abschottung der Breitscheid-Straße« öffentlich, die auch vom zonebattler geteilt wird: Über den öffentlichen Raum sollte ein privater Investor nicht nach eigenem Gutdünken verfügen dürfen!
#96
Nach langer Pause...
...hört man mal wieder was von dem umstrittenen Mega-Projekt: »Kein Sand im Getriebe« vermelden die Fürther Nachrichten heute.
#97
Wie ich gestern abend schon bemerkte...
...bin ich nach wie vor gespannt, inwiefern sich die derzeitige Krise auf den Finanzmärkten auf die Realisierung dieses Projektes auswirken wird: Auch wenn Sonae Sierra ein erfolgreiches Unternehmen ist, werden sie trotzdem kein großes Sparschwein haben, aus dem sie jetzt den Bau bezahlen können.
#98
Feuer frei!
»Zwei CSU-Räte schießen gegen die Neue Mitte«, berichten die Fürther Nachrichten heute, und der zonebattler freut sich händereibend über die schwarzen Freigeister. Am Ende werden tatsächlich noch die aktuelle Finanz- und die beginnende Wirtschaftskrise das letzte Wort über das Projekt sprechen und es still und leise wieder in der Versenkung verschwinden lassen...
#99
Die reflexhafte Retourkutsche...
...von der anderen Seite hätte ich glatt übersehen: »Die Fürther SPD ist erbost« über die bösen Schwarzmaler, rapportieren die FN. Jo mei.
#100
Schlagabtausch
Kaum äußerten die einen gestern Zweifel, bekräftigen die anderen heute reflexhaft ihr Stehen zum Projekt: »Hand in Hand für das neue Einkaufszentrum« belieben die Fürther Nachrichten das zu titulieren...
#101
Na endlich steht jemand bereit und will die Innenstadt aufwerten. Was bitte ist den daran noch schön. City Kino? Park Hotel? Fiedler Haus? Traumhafte Gebäude die zwingend für die Engelkinder meiner Enkelkinder noch vor sich hin verfallen sollen? Nein danke!
Geschichte und Denkmalschutz hin oder her. Wer will schon in einer verfallenen Stadt wohnen? Mir graut immer gewaltig wenn ich aus dem Kino komme.
Das der City Center derart schlecht läuft liegt halt auch daran, das die Investoren nie was gemacht haben. Dunkel, unfreundlich, schlechtes Warenangebot. Wer geht da schon gerne einkaufen?
Und, wieso soll die neue Mitte auch noch die Kirchweih beeinträchtigen? Ein Punkt der m.E. nur an den Haaren herbei gezogen wurde.
Ich bin voll und ganz für die neue Mitte und hoffe die Stadt schafft den Weg und das Projekt wird verwirklicht.
#102
Und ich bin ganz und voll gegen die Abtreibung der Ur-Enkel!
#103
Des zonebattlers ...
... Senfzugabe musste ich jetzt zweimal überdenken, bevor ich sie verstanden habe ... sehr schlagfertig das ;-)
#104
;-)
#105
Übelgegrübel
In seinem neuen Rundbrief Nr. 40 dokumentiert Stadtheimatpfleger Alexander Mayer vermittels zahlreicher Fotos, was alles den Abrißbirnen, Baggerschaufeln, Kettensägen etc. zum Opfer fallen soll, um die sog. »Neue Mitte« zu errichten.
Auch die Fürther Nachrichten vermelden Neues zu dem schwelenden Dauerbrenner-Thema: »Sechs Architekten sollen grübeln«, wie man erstens die Eingriffe in die historische Bausubstanz minimieren und zweitens den Neubau an der Stelle des anzureißenden Park-Hotels angemessen gestalten kann...
#106
was ein hanebüchener Blödsinn, die Fassade des Parkhotels nachbilden zu wollen wenn doch die originale noch steht und man grob gesagt nur den Putz runterhauen müsste um wieder an die ursprüngliche Gestalt zu kommen...echt zum Kotzen
#107
Meine Meinung dazu habe ich schon weiter oben kundgetan.
#108
Architektenwettbewerb und immer noch kein Widerstand in Sicht...
Nun sollen sich also sechs Architekten Gedanken machen, wie das geplante Einkaufseldorado in das Stadtbild einzufügen ist. Ich befürchte, dass hier bestenfalls ein fauler Kompromiss zustande kommen wird, der den geplanten Flächenabriss und die damit einhergehende Zerstörung eines ganzen Stadtviertels kaschieren soll. Es geht hier m. E. nur um Kosmetik!
Ziemlich erheiternd fand ich den CSU-Vorschlag, die Fassade des Parkhotels zu rekonstruieren, um dahinter den Einkaufsklotz zu verstecken. Warum eigentlich? Die Fassade steht doch! Und damit nicht genug – auch das historische Innenleben des Hotels ist noch vorhanden (wenn auch durch Umbauten verschandelt)! Man muss also nur restaurieren statt rekonstruieren.
Ich vermisse nach wie vor einen organisierten Widerstand gegen das Projekt. Die Zeit drängt und scheinbar passiert nicht viel. Etwas ermuntert hat mich der letzte Rundbrief (Nr. 40) von Dr. Mayer. Offensichtlich interessiert sich ja jetzt schon die Denkmalpfleger der UNO für das Projekt – ja wenn das nichts ist! Der Stadtheimatpfleger kündigt außerdem ein Treffen von Fachleuten und Interessierten an. Ich denke, dass Kritiker des Projekts unbedingt an dem Treffen teilhaben sollten. Ich werde jedenfalls dabei sein. Vielleicht kann dies die Keimzelle eines organisieren Widerstandes sein.
Also: Rundbrief des Stadtheimatpflegers abonnieren und ab zum Treffen! Vielleicht ist noch was zu retten. Die Zeit läuft sonst aus!
#109
Fassadenrecycling...
... hat man den Leuten auch am City-Center versprochen, mit dem bekannten Ergebnis, dass das ganze ein Retro-Zwitter wurde der weder Moderne noch Vergangenheit gerecht wurde: Keine alte Fassade wurde wirklich (über ein paar Fensterbögen hinaus) wiedererrichtet, die Pseudo-Sandsteinvertäfelung machte das City-Center nur künstlich älter.
Auch die pseudo-Diskussion architektonischer Auseinadersetzung von Baukunstbeirat bis Wettbewerb hat man damals schon inszeniert. Bitter: Keine der Zusicherungen und Phantasien die die Zeitung damals der Bevölkerung vorsetzte wurden später eingehalten. Alles Opium fürs Volk.
Jetzt versucht man eben dieses Volk der gleichen Stadt also ein zweites Mal für genauso dumm zu verkaufen. Und was ist das traurige? Es klappt auch.
#110
Schützenhilfe
Heute in den Fürther Nachrichten: »Heimatpfleger kritisieren die Neue Mitte«...
#111
Heimatschutz mit dem Heimatschützer
Der gute Doc Mayer feuert seine Rundbriefe zuweilen im Salventakt heraus, so daß unsereins kaum mit der Bereitstellung auf dessen Homepage hinterherkommt: In der neuesten Ausgabe werden die ersten beiden öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltungen zum Thema angekündigt!
#112
Und das...
...les ich gerade jetzt erst. Katastrophe :-(
#113
...dann komm halt am Mo Abend ins Penelope, könnte interessant werden. Bin gespannt was der kautzige Berthold anzubieten hat. Und eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen wärs auch, wenns sonst mit dem Stammtisch schon nicht klappt...
Kann allen Interessierten und Skeptikern nur empfehlen die »Neue Mitte« beim nächsten OB Chat am 26.11. zum Thema zu machen !
#114
Augenmaß
Die Fürther Nachrichten haben drei bekannte Architekten aus Fürth zur »Neuen Mitte« befragt und drei durchaus wohltuende Antworten wider plattes Neubau-Historisieren und für den Erhalt historischer Bausubstanz bekommen...
#115
infoveranstaltung Bürgerinitiative – aktiv werden!
Wie schon oben erwähnt, findet am Montag, 24.11.08 eine Infoveranstaltung zu einer Bürgerinititative »Neue Mitte« statt. Jammern im Forum bringt nichts voran. Deshalb sollten sich alle Interessierten am Montag ein bißchen Zeit nehmen und in die Moststraße kommen.
Aber auch wenn man keine Zeit dafür finden sollte, so kann man doch die Entscheidungsträger und die Presse mit kritischen und konstruktiven Schreiben erreichen! Also ran an den Rechner, die Schreibmaschine oder den Block!
#116
Fehlt noch..
... die Uhrzeit und ich werd da sein ;-)
#117
Bitte sehr!
So flatterte es in meine Mailbox, und so gebe ich es gerne allen Interessierten zu Kund’ und zu Wissen:
Liebe Fürtherinnen und Fürther,
Die beiden Fürther Privatleute Lothar Berthold und Werner Schmidt laden Alle herzlich ein zu einem informellen Gespräch am Montag den 24.11.08 um 19.30 Uhr in das Restaurant »Penelope«, Moststr. 31 in Fürth zum Thema: »Braucht Fürth eine überparteiliche Bürgerinitiative zur Gestaltung der Neuen Mitte?«
Interessent/Innen können sich bei Lothar Berthold telefonisch unter 0911–773192 melden oder per eMail an Werner Schmidt unter: EWernerS@aol.com schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
(ein interessierter Fürther Bürger)
Der zonebattler und seine bessere Hälfte werden selbstredend zugegen sein...
#118
Satz mit »x«...
...war wohl nix:
Hallo,
aus organisatorischen Gründen muss das für Mo 24.11.08 angeraumte Gespräch über die Gestaltung der Neuen Mitte in Fürth im Restaurant »Penelope« kurzfristig verschoben werden. Ein neuer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Sorry!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Stelter
Bitte um Vergebung für das vergebliche Aufrütteln! Ich werde den neuen Termin hier veröffentlichen, sobald ich selbst davon erfahre...
#119
Widerstandsnest
Die Fürther Nachrichten bestätigen heute, was ich mir von Anfang an gedacht habe, daß nämlich weit mehr Leute und Leutinnen gekommen wären, als an einem noch so großen Tisch im Restaurant Platz gehabt hätten. Damit hätten die Initiatoren meines Erachtens rechnen können und müssen. Immerhin: Die »Bürgerinitiative formiert sich gegen Neue Mitte«. Ein geeigneter Ort für die Gründungsversammlung sollte sich doch finden lassen...
#120
neue mitte
ich wüßte gern über die bürgerinitiative bescheid – d.h. wann trefft ihr euch etc. leider hört man außer den artikeln ab und zu in den FN gar nichts. ich wußte auch nix von dem treffen gestern...
wo und wie kann man dran bleiben?
danke & gruß
anja
#121
Man (oder Frau) bleibt dran...
...indem man (oder frau) immer wieder mal hier bei mir ins Blog guckt: Ich habe zwar mit den Begründern der Bürgerinitiative (noch) nix zu tun, aber ich protokolliere und sammele hier alles, was mit dem Thema zu tun hat. Oben rechts in der Navigationsleiste findet sich ein dauerhaftes Link zu diesem Themenstrang hier, damit man (oder frau) stets problemlos herfindet!
Darüber hinaus kann man/frau mein Blog auch abonnieren, am praktischsten per RSS-Feed (nur Beiträge oder auch die Kommentare). Links dazu finden sich gleichfalls oben rechts im Menü-Abschnitt »Für Sie angerichtet:«.
#122
Theaterdonner
Wie die Fürther Nachrichten heute rapportieren, zieht der Stadtheimatpfleger Dr. Mayer ob seiner lt. OB Jung »maßlosen Polemik« heftige Schelte aus dem Rathaus auf sich.
#123
Mir missfällt hier...
... an unserem sonst so sympathischen OB dieser gnadenlos scharfe »Durchhalteparolen«-Ton, der schon im Stadtrat fehl am Platze war und gegenüber dem Stadtheimatpfleger erst recht.
#124
Passt scho....
Ich finde den Ton unseres OBs durchaus gerechtfertigt. Denn die angeblich in den Startlöchern stehende Bürgerinitiative sabotiert mit ihrer öffentlichen Meinungsäußerung nur das Vorhaben, dass die Stadt nun endlich durch einen Investor aufgewertet wird. Und dieses Risiko sollte die Stadtspitze nicht dulden.
Meinungsäußerung ist ja berechtigt, aber konstruktiv und zusammen mit dem Stadtoberhaupt. Und keine Verbreitung einer Weltuntergangsstimmung!
Was bitte schön ist denn an den verfallenen Gebäuden rund um die Rudolf Breitscheitstrasse den schützenswert? Das konnte mir bisher noch keiner erklären. Der abfallende Putz vielleicht, die verdreckten Fasaden, die mit verschiedenen Körperflüssigkeiten verunreinigten Ecken, das ach so schöne Park Hotel (in dem würde ich nicht übernachten wollen, das würde ich mir als Besucher bestimmt nicht auswählen)?
Schade wäre durchaus wenn der Bus die gewohnte Linie nicht mehr fahren könnte. Aber was soll das gejammere? Dann gibt es eben eine Umplanung der Strecke.
Man kann nicht immer nur am Alten festhalten und jammern, sobald sich was ändert. Die Zeit bringt nun mal Änderungen mit sich und manche Veränderungen sind in der Stadt dringen notwendig.
Ein Vergleich mit dem CityCenter sehe ich als an den Haaren herbeigezogen an. Denn der CityCenter ist auf einen Stand der 80ziger geblieben. Es wurde nichts verändert, nicht optisch modernisiert. Und wenn das Angebot in beiden Centern angepasst wird, können auch beide bestehen bleiben.
Ich hoffe für Fürth, dass das Projekt in die Tat umgesetzt wird.
#125
Was alles dran glauben soll...
...hat der polemisch-polymorphe Stadtheimatpfleger (ganz sachlich übrigens) in seinem Rundbrief Nr. 40 bildlich dokumentiert. Über den Erhalt überlieferter Bausubstanz mag man unterschiedlicher Meinung sein, ich frage mich indessen, was mit einem neuen Einkaufszentrum so Unverzichtbares zu gewinnen wäre?
Unsereins hat in der Mittagszeit werktags (außer Sa, nicht 24.12. u. 31.12.) regelmäßig Gelegenheit, die Nürnberger Fußgängerzone zu bestreifen, der nun wirklich ein in jeder Hinsicht überbordendes Warenangebot zu bescheinigen ist. Was davon trage ich im Tascherl heim bzw. zunächst ins Büro?
In der Regel nix. Weil ich keinen materiellen Mangel verspüre, dem abzuhelfen wäre! Gut, Salat, Schafskäse, Erdnüsse, Milch und Joghurt stehen zuweilen auf dem Speiseplan, weswegen ich froh bin, gleich am Beginn der Königstraße eine ALDI-Filiale zu wissen. Zweimal im Jahr besorge ich mir noch ein Fachbuch vom Bücher Jakob und des Sommers hole ich mir auch hin und wieder zwei Eiskugeln in der Waffel zur sofortigen oralen Anwendung...
Ansonsten läuft das merkantile Treiben weitgehend ohne meine Mitwirkung ab und das wäre in Fürth kein bißchen anders, selbst wenn die »Neue Mitte« um 25 Ebenen tief in der Erde wärmenden Schoß erweitert werden würde.
Nota bene, ich würde mich durchaus nicht als notorischen Konsumverweigerer sehen, auch ich benötige gelegentlich Schuhe, Zahnseide, indizierte Ballerspiele und neue, maßstabssetzende Interpretationen der Bach’schen Cello-Sonaten. Doch wozu sollte ich etwas kaufen, was mir weder nützt noch gefällt, mir hingegen Ausgaben an Geld und (Bekümmerungs-)Zeit beschert und obendrein Stauraum in Anspruch nimmt? Mir ist natürlich klar, daß unsere westliche, marktwirtschaftlich-kapitalistische Weltordnung auf Wachstum und Konsum basiert, aber wo stünde geschrieben, daß es auf ewig so weitergehen muß? Zumal es ja nur deshalb (bislang) so weitergeht, weil die mit Produktion, Transport und Entsorgung verbundenen Umwelt-Probleme nicht wirklich in der Rechnung enthalten sind...
Kurzum also: Wer braucht die »Neue Mitte«?
#126
Maßlose Polemik – Schelte des OB für den Stadtheimatpfleger
Dem Stadtheimatpfleger wird von OB Dr. Jung vorgeworfen, polemisierend gegen das Projekt „Neue Mitte“ tätig zu sein. Als Teilnehmer der Veranstaltung „Baulust und Baufrust“, auf die sich der Vorwurf des OB bezieht, muss ich diesem Vorwurf entschieden widersprechen. Herr Dr. Mayer informierte in gewohnt kompetenter und überdies sehr sachlicher Weise über die Planungen zum Einkaufszentrum. Dass Herr Dr. Mayer im Rahmen seiner Aufgaben als Stadtheimatpfleger dem Projekt kritisch gegenüber steht, kann man ihm nicht verübeln, engagiert er sich doch ehrenamtlich für den Erhalt des Fürther Stadtbildes. Dies ist ihm hoch anzurechnen. Ich erachte es im Gegenzug als Affront, dass die Stadtspitze – allen voran Herr Dr. Jung – einige Stellen der Stadt, der Denkmalpflege und die Öffentlichkeit erst im fortgeschrittenen Planungsstadium (und nach der Wahl!) informiert hat. Zuerst wurden Tatsachen geschaffen um dann in „konstruktiven Dialog“ zu treten. Herrn Mayer wird ferner vorgeworfen, Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs nicht abzuwarten. Nach meinem Kenntnisstand gibt es einen solchen Wettbewerb nicht – der Investor lässt nur ein Gutachterverfahren zu.
Es drängt sich also der Verdacht auf, dass Denkmalpflege und Stadtheimatpfleger ein Maulkorb zu verpasst werden soll, um dem Investor möglichst große Handlungsfreiheit einzuräumen. Dies ist mit der Zukunft einer Denkmalstadt nicht vereinbar!
#127
Stellungnahme
Da viele Internet- und Blog-Freaks nur die Online FN lesen, hier meine heute in der Druckausgabe veröffentlcihte Stellungnahme zu den gestrigen Anwürfen seitens des OB. Eine kleine Korrektur hat sich schon eingestellt: Sonae Sierra will jetzt doch einen »Architektenwettbwerb« vornehmen, aber genaugenomen handelt es sich um einen Etikettenschwindel (einmal abgesehen davon, dass der Beschluss des Bauausschusses auf Gutacherfverfahren damit ignoriert wurde). Näheres in Kürze.
Folgend meine Stellungnahme:
»Seit diesem Juli fanden in Sachen Denkmalschutz vier ausführliche Besprechungen mit dem von Sonae Sierra beauftragten Architektenbüro statt. Dabei rückte der Investor trotz deutlicher Kritik seitens des Landesamtes für Denkmalpflege und mir um keinen Zentimeter von der Position des Flächenabrisses ab. Die Behauptung von OB Jung, er und Wirtschaftsreferent Müller wollen an der Realisierung der „Neuen Mitte“ weiterarbeiten, um Fürth auch als Denkmalstadt „weiterzubringen“, kann vor diesem Hintergrund nur als Hohn aufgefasst werden.
Weiterhin behauptet OB Jung fälschlich, dass ein Architektenwettbewerb stattfindet. Tatsächlich wird entsprechend dem Bauausschuss vom 29. Oktober nur ein „Gutachterverfahren“ durchgeführt, das vom Investor maßgeblich bestimmt wird.
Man kann für eine Neue Mitte sein, aber es sollte auch eine gute Mitte werden. Der von OB Jung geforderte konstruktive Dialog mit einer der beiden in Entstehung begriffenen Bürgerinitiativen wird nur möglich sein, wenn er sich einer sachlichen Auseinandersetzung stellt. Diese Option erscheint jedoch angesichts seiner jüngsten Äußerungen in weite Ferne gerückt.«
#128
Pluralistische Attacke
Heute erreichte mich eine Mail vom Stadtheimatpfleger, die ich hiermit in meinen eigenen virtuellen Schaukasten hänge:
ich leite die untenstehende Mail hiermit per Blindkopie an Personen weiter, die sich bei mir in Sachen »Neue Mitte« gemeldet haben. Offensichtlich findet diese Veranstaltung auch tatsächlich statt. Es handelt sich um eine andere Initiative als jene, deren zurückgenommene Einladung ich vor kurzem weiterleitete. Ich werde erscheinen. Ob und inwieweit ich die Initiative unterstütze, sei vorerst dahingestellt.
Freundliche Grüße
Dr. Alexander Mayer
Vacher Str. 213 G | D – 90766 Fürth
Telefon: 0911 / 78 494 78 | Fax: 0180 / 3551835049
Mobil: 0172 / 98 34 175 | www.dr-alexander-mayer.de
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Sent: Monday, November 24, 2008 11:05 PM
Subject: Einladung zum Bündnistreffen gegen die »Neue Mitte« am 1.12.
Einladung zum Bündnistreffen für die Vorbereitungen von Aktionen gegen die »Neue Mitte« am 01. Dezember 2008, um 19:30 Uhr, Gewerkschaftshaus Fürth
Diesen Sommer beschloss der Fürther Stadtrat den Bau eines Einkaufszentrums mitten in der Fürther Innenstadt. Dem gingen 2 Jahre Verhandlungen mit einem portugiesischen Investor voraus, die die Stadtspitze den Bürgerinnen und Bürgern Fürths vorenthalten hatte, um diese vor vollendete Tatsachen zu stellen. In den Medien wurde das Projekt »Neue Mitte« anfangs fast ausschließlich positiv dargestellt, die negativen Folgen wurden erst in den letzten Wochen u.a durch die Stadtheimatpfleger thematisiert.
Aber auch einige Organisationen aus dem Fürther Sozialforum haben deutliche Kritik an diesem Großprojekt, weswegen hiermit zu einem Bündnis eingeladen wird, um über Aktionen gegen den geplanten Bau des Konsumtempels an der Fürther Freiheit zu diskutieren und gegebenenfalls ein Bürgerbegehren vorzubereiten.
Im Folgenden einige Kritikpunkte an der »Neuen Mitte«:
Kommerzialisierung des öffentlichen Raums
Die Rudolph-Breitscheid-Straße und Teile der Hallstraße werden dem Investor überlassen. Die Nutzungsrechte liegen somit nicht mehr bei der Stadt, sondern alleinig beim privaten Investor
Verdrängung des Einzelhandels
Kleine Läden werden sich die Mieten in der Neuen Mitte nicht leisten können, Kunden werden abgeworben
Zerstörung des historischen Stadtkerns
Denkmalgeschützte Häuser werden abgerissen, die Innenstadt völlig umstrukturiert
BewohnerInnen der Häuser und Läden sind gezwungen umzuziehen
Innenstadt soll durch den Komplex aufgewertet werden, das führt zu Mieterhöhungen und somit werden finanziell schwächer Gestellte aus der Innenstadt vertrieben; die Innenstadt dient nur noch zum Konsumieren
Es gibt noch einige weitere Kritikpunkte (lange Bauphase, Einschränkungen für den Verkehr, usw.) und vor allem noch viele offene Fragen (Risiken für die Stadt, wer trägt welche Kosten uvm.), die auf dem Bündnistreffen erörtert werden.
Warum ein Bürgerbegehren?
Alle Aktionen außer einem Bürgerbegehren würden den Bau der Neuen Mitte mit Sicherheit nicht verhindern können und die Aufmerksamkeit der Medien nur schwer erreichen.
Dagegen würde die Presse durch ein Bürgerbegehren sicher ausführlich über die Kritik berichten, die damit die Bevölkerung erreicht und für das Thema sensibilisiert.
Durch ein Bürgerbegehren werden Gegenstandpunkte in der Öffentlichkeit diskutiert werden und man gibt jedem die Chance über das Großprojekt abzustimmen.
Des Weiteren muss sich die Stadt mit der Kritik auseinandersetzen und im Falle eines erfolgreichen Bürgerbegehrens wird es der Stadt unmöglich gemacht, das Projekt gegen den Willen der FürtherInnen durchzusetzen.
Bei dem hier Aufgeführtem handelt es sich um einen kurzen Überblick und Vorschlag. Darüber kann und soll bei dem Bündnistreffen noch ausführlich diskutiert werden.
Wir hoffen auf möglichst rege Teilnahme!
Montag, 01. Dezember um 19:30 Uhr in der Biko im Gewerkschaftshaus in Fürth,
Königswarter Str.14
Einladende Gruppen und Organisationen:
Sozialforum Fürth, Antifaschistische Linke Fürth (ALF), Attac
Bisherige Berichte der Fürther Nachrichten auf:
www.fuerther-nachrichten.de/thema.asp?thema=315
Luftbild des geplanten Komplexes:
images.nordbayern.de/bilder/1/10/1/2/20080715_4c_fn_grundriss1_big.jpg
#129
Nur zur Klarstellung
»In den Medien wurde das Projekt Neue Mitte anfangs fast ausschließlich positiv dargestellt, die negativen Folgen wurden erst in den letzten Wochen u.a durch die Stadtheimatpfleger thematisiert.«
Mit Verlaub, diese Aussage ist in Bezug auf die Fürther Nachrichten, die hauptsächlich über die Neue Mitte berichtet haben, schlichtweg falsch.
Bereits einen Tag nach Bekanntwerden der Pläne für das Projekt hat die Redaktion das City-Center-Management und den Stadtheimatpfleger aus eigenem Antrieb befragt, ihre Bedenken waren Thema von zwei großen Artikeln. Nachzulesen ist das im FN-Themenarchiv, zu dem der angegebene Link dankenswerterweise führt („Plan sorgt für Erschütterungen im City Center“ und „Widerstand ohne große Hoffnungen“, beide vom 11.7.). Auch in der Folge haben die FN regelmäßig über (allerdings zunächst sehr gelegentliche) Kritik – ebenso wie über Argumente für das Projekt – berichtet. Zudem wurde jeder einzelne Leserbrief veröffentlicht.
Dies nur zur Klarstellung. Viel Erfolg bei der BI-Gründung (die natürlich ebenfalls Thema in den FN sein wird...)
#130
Tja, die sozial-antifaschistischen Attacer nehmen es mit Ihren Recherchen auch nicht immer so genau: Pauschale Behauptungen sind halt leicht in den Raum gestellt! Ob man dem eigenen Anliegen ‑so ehrenwert es auch sein mag- mit derlei plakativen Thesen wirklich einen Gefallen tut, wage ich daher zu bezweifeln: sowas erodiert doch eher die eigene Glaubwürdigkeit. Selbiges gilt übrigens auch für anonyme Kommentaristen, die man gerne mit offenem Visier argumentieren sähe...
#131
Krautererblättla vs. objektive Berichterstattung ??
Die nicht selten schlampig recherchierten Artikel (siehe auch heutige Ausgabe, Artikel Höfener Spange) sprechen eine andere Sprache. Schon die erste »Abstimmung« zum Thema neue Mitte suggerierte den Kritikern unterschwellig ein schlechtes Gewissen. Objektive Berichterstattung sieht anders aus....und dass Leserbriefe (gnädigerweise) veröffentlicht werden halte ich durchaus für normal, wozu sollte man sie sonst schreiben ??
#132
Eine Zusammenfassung...
...der Ergebnisse jener Versammlung steht nunmehr in der Zeitung.
#133
Streit um die Neue Mitte schwelt weiter
So jedenfalls steht es heute in den Fürther Nachrichten.
#134
zonebattler rettet die Stadt !
Das ist die sensationelle Lösung aller Probleme! Die Stadt braucht nur den zonebattler zu fragen.
Stadt: zonebattler, brauchen wir Einkaufsmöglichkeiten in Fürth?
zonebattler: Nein, ich kaufe nie was anderes als Bananen beim Aldi.
Wenn die ganze geplante BI auf dieser Wellenlänge schwimmt, braucht sie sich nicht wundern, wenn sie keiner ernst nimmt.
Ihr solltet lieber eine BI gegen die Bahn bilden. Die Bahn verschandelt und zerstört unsere Heimatstadt tausend mal mehr als die Neue Mitte (Kahlschlag entlang der S‑Bahn, unnütze Schneise durchs Knoblauchsland, kilometerlange Betonwälle quer durch die Stadt, usw usf). Aber hier wird man unsere wackeren Streiter wohl lange suchen müssen. Da geht der Beruf vor...
#135
Du solltest lieber...
...ja, was nur?
Wenn $MISSSTAND1 schlimmer ist als $MISSSTAND2, dann darf es keine BI gegen $MISSSTAND2 geben?
Wenn jemand differenziert zwischen seiner individuellen (Konsum-)Freiheit und einem gravierenden Einschnitt (das bestreiten ja noch nicht mal die Neue-Mitte-Befürworter) in das Stadtbild, so möchtest du ihm das Recht seiner persönlichen Einschätzung zu letzterem Verwehren?
Btw: Ich habe in 8 Jahren Fürth erst 2mal nach Nürnberg fahren müssen, um dort etwas zu kaufen, weil es das in Fürth nicht gibt, dabei betrachte ich mich nicht als konsumunfreudig.
*kopfschüttel*
(P.S.: Ich entschuldige mich beim Hausherren vorsorglich für die exzessive Verwendung von ‘SSS’ in diesem Beitrag. Ich gehe davon aus, dass dieses Konstrukt sein schriftästhetisches Empfinden einer Belastungsprobe unterzieht)
#136
Der zonebattler rettet...
...wohl weder die Stadt noch die Welt, aber er bemüht sich im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten, (s)einen Beitrag zur Meinungsvielfalt zu leisten. Daß seine persönliche Einstellung in irgend einer Weise auf die öffentliche Wahrnehmung einer Bürgerinitiative abfärben könnte, hält er für eine eher kuriose Unterstellung, die ernsthaft zu debattieren müßig ist.
Zweitens: Dieser Strang hier hat ausschließlich die »Neue Mitte« Fürths zum Thema. Wer sich über das Gebaren der Deutschen Bahn verbreiten mag, möge das anderswo (z.B. in einem eigenen Blog) tun. Hier bei mir kann und werde ich Einlassungen darüber schon aus arbeitsrechtlichen Gründen weder tätigen noch dulden: Im Gegensatz zu anoymen Senfdazugebern hätte ich mit höchst realen Konsequenzen zu rechnen. Ich bitte freundlichst, dies zu respektieren und nicht zu diskutieren.
Herrn Gnu1742 schließlich sei zugesichert, daß er seine Variablen natürlich auch weiterhin nach eigenem Gutdünken frei benennen kann! ;-)
P.S.: Wiewohl die ALDI’schen Bananen in der Regel nicht zu verachten sind, haben wir den diesbezüglichen Wochenbedarf vorgestern tatsächlich beim Fürther Marktkauf jenseits der Bahnlinie gedeckt. Auch in diversen anderen Ladenlokalen habe ich die krummen Früchte hierorts schon in mehr als haushaltsüblichen Mengen gesichtet: Ich glaube daher nicht, daß die Behebung eines insinuierten Bananen-Notstandes ein zugkräftiges Argument für die »Neue Mitte« wäre...
#137
Gründerzeit
Heute abend im Gewerkschaftshaus, heute morgen schon Thema in den Fürther Nachrichten: »Ein Pakt gegen die Neue Mitte«.
#138
Veranstaltungshinweis
ich leite hiermit an Interessenten die untenstehende Einladung in Blindkopie weiter, wie es vom Absender ausdrücklich erwünscht wird. Ich habe mich zu einem Bildvortrag über das Projekt Neue Mitte bereit erklärt (wie ich es auch bei jedem anderen Interessenten machen würde).
Am 10.12. wird sicherlich auch diskutiert, ob ein Zusammenschluss mit der vom Sozialforum angestoßenen Bürgerinitiative erfolgt, die sich gestern erstmalig traf und auf mich einen prinzipiell akzeptablen Eindruck machte.
Ob und inwieweit ich selbst die Bürgerinitiativen unterstütze, lasse ich jedoch bis zur genauen Formulierung der jeweiligen Ziele und Forderungen offen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Alexander Mayer
Vacher Str. 213 G | D – 90766 Fürth
Telefon: 0911 / 78 494 78 | Fax: 0180 / 3551835049
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From: EWernerS@aol.com
To:
Sent: Sunday, November 30, 2008 7:07 PM
Subject: Text BI-Einladung 10.12.08 20 Uhr Penelope
———-
BÜRGERINITIATIVE »FÜR EINE GUTE MITTE FÜRTH«
Einladung zu einer öffentlichen Informations- und Diskussionsversammlung
Am Mittwoch, 10.12.2008, 20 Uhr
im »Penelope«, Moststraße 33, Nebenraum (hinten)
Tagesordnung:
Einleitender Kurzvortrag von Stadtheimatpfleger Alexander Mayer
Diskussion der Inhalte und Ziele der BI,
z.B. Offenhaltung der Breitscheidstr.
Umgang mit geschützter Bausubstanz
Ortsbezogene Identität
Probleme eines autarken nicht in die Stadt integrierten Shoppingcenter
Verlust an Heimat
Weitere Punkte aus der Versammlung
Wahl von 2–3 Sprechern / Sprecherinnen
Zukünftige Öffentlichkeitsarbeit
Nächster Termin
gez. Werner Schmidt, vorl. Organisation
Kontakt:
Schwabacher Str. 17, 90762 Fürth
EWernerS@aol.com
0172–7239697
#139
Krauße spricht!
Und zwar in das Mikrofon der Kinderreporter Fürth. Man höre und staune.
#140
Neue Zeiten, gute Zeiten?
Soeben frisch hereingekommen: Des Stadtheimatpflegers Rundbrief Nr. 44 hat ausschließlich die »Neue Mitte« zum Thema.
#141
Wellenschlag
Na bitte: Bis in die F.A.Z. schwappt der »Streit um die »Neue Mitte««.
#142
OB-Chat
Ich habe jetzt zwei Einträge zu diesem Thema – im neuesten zitiere ich das OB-Chat von November. Ist das bekannt? Natürlich wurde auch die Neue Mitte erwähnt. Transkript (am besten vom Podium) über www.fuerth.de zu finden.
#143
Vielen Dank...
...für diesen wertvollen Hinweis, dear Margaret! Für die weniger Internet-affinen Blogneulinge hier setze ich gerne zwei direkte Links zu Deinen eigenen Einlassungen zur »Neuen Mitte« drüben bei Dir: Nummer 1 und Nummer 2 !
#144
Doppelzüngigkeit
Während der Oberbürgermeister und sein Baureferent den großflächigen Abriß eines zentralen Teils der Innenstadt vorbereiten, freuen sie sich ein paar Schritte weiter über aufgehübschte Fassaden und verteilen dafür Geldgeschenke. Wie paßt das zusammen?
#145
Fall auf Knall
Was haben Fürth und Passau gemeinsam? Genau, beides sind alte Städte, denen eine »Neue Mitte« verordnet wurde! In der südlicheren Dreiflüssestadt ist das städtebauliche Großprojekt bereits realisiert: Wer eine knappe Dreiviertelstunde Zeit hat, möge sich die spannende Fernsehdokumentation »Kulisse für den Kommerz – Die alten Städte und die neuen Zentren« am PC-Monitor zu Gemüte führen, in der (nicht nur anhand von Passau) in freundlichen Worten über die immer gleichen, letztlich zerstörerischen Wirkmechanismen von überdimensionierten Shopping-Zentren berichtet wird...
#146
Neue Mitte – Parkhotel ...
Anspruchsvoller als abreiße, wäre es das Parkhotel in seiner einstigen Pracht – mit Eckturm und Fassade wieder voll erstehen zu lassen ...
Dieser historische Ort – Fürther Freiheit – Bahnhof der Ersten Deutschen Eisenbahn – wurde schon genug verschandelt ...
Hört, daß nie auf ...
Besser als Abreißen wäre gut pflegen.
#147
Vereinte Kräfte
Am kommenden Montag werden die beiden bisher in Erscheinung getretenen Interessengruppen vermutlich zu einer gemeinsamen Bürgerinitiative fusionieren. Aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, daß hier bei aller offenkundigen Individualität kein Haufen rückwärtsgewandter Spinner gegen den Fortschritt herumagitiert, sondern eine respektable Anzahl rechtschaffener BürgerInnen unseren städtischen Lebensraum aktiv zu unser aller Vorteil mitgestalten möchte. Es wäre daher wünschenswert, wenn die Gründungsversammlung der Bürgerinititative großen Zulauf erfahren würde. Die anvisierten Ziele kann sicherlich jede und jeder mit unterschreiben!
P.S.: Die FN berichten und kommentieren, der Heimatpfleger nimmt indessen Partei in seinem Rundbrief Nr. 45.
#148
Soeben in den Fürther Nachrichten gelesen: Die Jury für Neue Mitte trifft sich.
#149
Die Nürnberger Nachrichten sekundieren: »Fürths Neue Mitte gerät zwischen die Fronten«.
#150
Logik – ach du unbestechliche Logik!
Zitat: »Einige, moniert er (Jung), «wissen jetzt schon, was sie ablehnen, wissen aber noch gar nicht, was kommt».«
Müsste das nicht eher heißen: « Der OB weiss jetzt schon, für was er (so militant) ist, weiss aber noch gar nicht was kommt?».
Großes Kino.
#151
Aufbruch- statt Abbruchstimmung
Gestern abend also trafen sich mehrere Dutzend interessierter Bürger und Bürgerinnen, um sich in einer gemeinsamen Initiative »für eine bessere Mitte in Fürth« zu engagieren. Die im Laufe der Versammlung gewählten Sprecherinnen und Sprecher werden alsbald mit offiziellen Verlautbarungen an die Öffentlichkeit treten, ich kann und will dem nicht vorgreifen...
Eine eigene Einschätzung zur teils lebhaft geführten Diskussion will ich freilich schon loswerden: Unser rühriger Stadtheimatpfleger Alexander Mayer hat während seines eindrucksvollen Bildvortrages zum drohenden Bausubstanzverlust mehrfach betont, daß die Vertreter von Sonae Sierra bei diversen Anlässen so gut wie keine Zugeständnisse machten und von ihren Planungen nicht nennenswert abweichen wollen. Wie sollten sie auch! Ein Investor, der viele Millionen Euro in die Hand zu nehmen und zu verbuddeln bereit ist, kann und wird sich vielleicht hinsichtlich der Wahl der späteren Fassadenfarbe konziliant zeigen, aber niemals in den Kernaspekten seines längst durchkalkulierten Geschäftsmodells!
Hoffnungen, den smarten Schlipsen am Verhandlungstisch eine Halbierung der geplanten Verkaufsfläche bzw. die mindestens teilweise Umwandlung in Wohnungen, Begegnungsstätten oder kulturelle Einrichtungen abringen zu können, sind meiner Meinung nach ins Reich der illusorischen Wunschfantasien zu verweisen, aber ganz sicher keine reale Option...
Auch mit denkmalpflegerischen und sonstigen traditionswahrenden Argumenten wird man ein Kommerz-Projekt dieser Größenordnung schwerlich zu Fall bringen können, schon deshalb nicht, weil man mit dem dann rasch aufgeklebten Etikett der ewig gestrigen Fortschrittsverweigerer keine Mehrheiten in der Bevölkerung hinter sich zu scharen vermag.
Nein, wenn man die Fürther BürgerInnen überhaupt in großer Zahl aufrütteln und mobilisieren kann, dann primär mit den auf der Hand liegenden wirtschaftlichen und logistischen Fragen: Welcher öffentliche Raum soll entwidmet und privatisiert werden und was hätte das für konkrete Konsequenzen auf die Entfaltungsfreiheit der Bevölkerung? Wer bezahlt die für den Neubau notwendigen, massiven Änderungen an der öffentlichen Infrastruktur? Was passiert mit den Brachen und Leerständen, die die in die »Neue Mitte« umziehenden Ketten-Läden hinterlassen werden? Wo und wie soll der umfangreiche Lieferverkehr heran- und wieder abgeführt werden? Welche Verkehrsströme würden auf die Innenstadt zukommen? Welche Beeinträchtigungen ergäben sich während der Bauzeit und danach? Meiner Meinung nach wären diese und ähnliche Fragen im Verbund mit einem schlüssigen Alternativ-Konzept für die Neubelebung der Innenstadt (incl. City Center) der einzig erfolgversprechende Hebel, mit dem man einen derartig gigantischen »Konsum-Tempel« und die drohende Verheerung des Stadtzentrums noch abwehren könnte. Immerhin: Der in der frisch gegründeten Bürgerinititative versammelte Sachverstand läßt hoffen!
#152
Zielvereinbarung
Alexander Mayer aktualisierte während der Gründungsversammlung der BI (FN-Bericht) ambulant ein gemeinsames Positionspapier, welches sicherlich noch etwas sprachliche Aufpolierung erfahren wird...
#153
Virtuelle Anlaufstelle
Die Bürgerinitiative wird ihre eigene Informationsplattform in Kürze unter der Adresse www.bessere-mitte-fuerth.de errichten.
#154
Wunschträumer
Ein freundlich-unbedarfter Gutmensch schlug bei einer der letztlich zur Gründung der Bürgerinititative führenden Versammlungen neulich allen Ernstes vor, die Fürther City statt mit einer »Neuen Mitte« mit einer neuen Straßenbahnlinie (!) und einem Kaufhaus des Karstadt/Quelle-Konzerns zu beglücken und aufzuwerten. Der ihm zur Rechten sitzende zonebattler glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, zumal allgemein bekannt sein sollte, daß es den großen Kaufhausbetreibern im Zeitalter der Marken-Outlets und Internet-Shops eher schlecht geht. Auch in unserer Region. Wer das nicht glauben will, möge einen Blick in die heutige Zeitung werfen...
#155
Gack, gack, gack!!!
In der aktuellen Ausgabe der Stadtzeitung findet sich auf der Seite 16 die Haushaltsrede der Fürther Stadträtin Heidi Lau von den Freien Wählern. Die Dame wirft mit aufgeregten (und aufregenden) Ausrufezeichen nur so um sich und verteidigt die Investoren-Pläne gegen die skeptische Bürgerschaft mit den anklagenden Worten:
Mit dieser Äußerung offenbart die Dame ein eher laues Demokratieverständnis und empfiehlt sich in des zonebattler’s Augen damit nicht unbedingt zur Wiederwahl. Wenn eine amtierende Stadträtin öffentlich über die herrschende Meinungsfreiheit jammert, dann muß man sich doch fragen, ob sie damit noch auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung scharrt?
#156
Die Frage der Wiederwahl ...
... hat sich für mich schon bei der letzten Stadtratswahl nicht gestellt!
Ich finde sie nur xxxxxxxx!!! (das Eigenschaftswort wurde aus Rücksicht auf den Hausherrn unkenntlich gemacht)
#157
Zeichensetzung
Was in Fürths guter Stube passieren soll, findet auch bei ausgewiesenen Fachleuten nicht unbedingt Beifall: Dem zonebattler liegt das wohlbegründete, ablehnende Votum des Oberkonservators vom Landesamts für Denkmalpflege vor. Dieser mag sehr konsequenterweise nicht über Architektenentwürfe richten, die einen freien Ideenwettbewerb suggerieren sollen, wo aufgrund der ehernen Investorvorgaben in Wirklichkeit gar keiner ist. Die Fürther Nachrichten werden in Ihrer morgigen Ausgabe davon berichten: »Jury startet mit Eklat«. Das wird wohl nicht die letzte Meinungsverschiedenheit mit Knalleffekt in dieser Sache gewesen sein...
#158
Die Freiheit der (eventuell) Andersdenkenden
Der Stadtheimatpfleger widmet seinen Rundbrief Nr. 46 gänzlich der »besseren Mitte für Fürth« und berichtet darin u.a. von befremdlichen Erfahrungen engagierter BürgerInnen hinsichtlich der Toleranz und Diskussionskultur mancher Mitmenschen. Auch der zonebattler mußte dieser Tage kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen, daß einzelne Leute ihn und sein Blog als linksmilitant diskreditieren, weil sie es gerade mal geschafft haben, seinen Künstlernamen nachzubuchstabieren und daraus das Wort »battle« (engl. für »Schlacht, Kampf«) herauszudestillieren. Dies sei typisch linksradikaler Politsprech. Du liebe Güte, unsereins hat doch nie einen Hehl daraus gemacht, woher dieser Name wirklich stammt. Wer mir gleichwohl den insinuierten Zusammenhang zwischen einem uralten Atari-Spielautomaten und politischer Linkslastigkeit schlüssig darlegen kann, muß als Meister(in) der lebensfremden Dialektik gelten. Alle anderen dürfen indessen gerne mal auf ein Probespielchen vorbeikommen!
Dies gesagt habend, würde ich die ganze Aufregung gerne etwas dämpfen und abschließend ein kleines Zitat zur Lektüre empfehlen:
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Weiß jemand zufällig, wo das steht? Genau, im Artikel 5 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Sein Geltungsbereich ertreckt sich übrigens auch auf Bayern, auf Mittelfranken, auf Fürth. Dessen Bevölkerung widerum seit ehedem für ihre nachgerade sprichwörtliche Toleranz bekannt ist. Oder sollte ich schreiben, war?
#159
Bei Euch in Fürth ...
... scheint es ja heiß herzugehen über die Neue Mitte ... und das ist sicher auch recht so ... nur müsste der Blog in obigem Beitrag nicht auch im Akkusativ stehen, da er ja zusammen mit dem zonebattler der Linkslastigkeit akkusiert worden ist ?
#160
Einschränkung der Bewegungsfreiheit+Wirtschaftslichkeitrechnung
Wenn man sich die Größenwahnsinnige Pläne anschaut komme ich zu der Feststellung, daß mir der »Freie Zugang« über die Breitscheidstraße und Moststraße verwehrt wird, wenn dieser wahnsinnsbau mit 26000qm realisiert wird.Ich gehe gern rauchend mit meinem Hund da durch, Richtung Schwabacherstraße beziehungsweise Stadtpark und das werde dann nicht mehr tun dürfen, da es plötzlich Privatbesitz ist wo der Hausherr nach eigenem Gutdünken die Regeln festlegt wer darf und wer nicht.Werden wir Fürther Bürger dafür entschädigt? Zahlen die mir meinen Anteil an diesen Straßen die uns weggenommen werden?
Zur Frage der Wirtschaftlichkeit : Der Investor schenkt uns die Einhundertfünfzig Millionen! Euro nicht! Er will ja schließlich was verdienen oder sollte es die Caritas unter einem Decknamen sein?
Wer soll denn bitteschön da einkaufen? Nürnberger oder Erlanger?
Die bleiben schön daheim und wir Fürther mit Landkreis haben nicht die Kaufkraft und Kauflust dazu.Unsere Innenstadt wird zerstört und in 15 Jahren haben wir eine weitere Ruine wie Citycenter am Hals.Da kann ich nur noch fragen:Cui bono?
#161
Die Bürgerinitiative »Eine bessere Mitte für Fürth«, in der sich auch der zonebattler derzeit mit seinen bescheidenen Fähigkeiten einbringt, tritt durchaus nicht grundsätzlich gegen das Großprojekt an und auf, sondern versucht (nomen est omen), für die Stadt und ihre Bewohner das Beste herauszuholen. Im Gegensatz zu einem Investor von außen, den außer seiner Gewinnmaximierung nichts, aber auch rein gar nichts juckt (da sollte man sich keinen Illusionen hingeben), haben die engagierten Bürgerinnen und Bürger Fürths ein vitales Interesse daran, daß ein Mega-Projekt dieser Größenordnung nicht bereits nach wenigen Jahren zur mega-traurigen Investitionsruine verkommt, die das Stadtbild dann nachhaltig und dauerhaft verschandelt...
Daß der konstruktive Dialog (oder vielmehr Trialog) zwischen Kommune, Bürgern und Investor durchaus allseits akzeptierte (und gar nicht so faule) Kompromißlösungen hervorzubringen vermag, sieht man hier in Fürth am Beispiel SATURN : Auch dieser Schuppen hätte nach den ursprünglichen Planungen weit weniger stadtbildverträglich aussehen sollen!
Nach einiger Vorbereitung geht die Bürgerinitiative jetzt mit hochkarätig besetzten Informationsveranstaltungen an die Öffentlichkeit und wird demnächst auch bei einer Podiumsdiskussion der Fürther Nachrichten vertreten sein. Termine und Details finden sich stets aktuell unter
Die FürtherInnen in meiner Leserschaft bitte ich ganz herzlich, sich selbst eine Meinung zu bilden und nach Möglichkeit aktiv an der Gestaltung unseres Gemeinwesens mitzuwirken: Hier geht es um etwas, was der Mühen allemal wert ist!
#162
»Neue Mitte: Kritiker werden offensiv« vermelden die Fürther Nachrichten und geben (leider in Details wie Berufsbezeichnungen unkorrekt [1]) in Kurzfassung wieder, was die gewählten VertreterInnen der Bürgerinitiative dem Reporter auseinandersetzten.
[1] Man muß freilich einräumen, daß die falschen Ausdrücke auf den ersten in die Öffentlichkeit entlassenen Mitteilungen der Bürgerinitiative so enthalten waren. Einmal versehentlich in Umlauf gesetzte Irrtümer entwickeln ja schnell ein Eigenleben und sind dann schwerlich wieder einzufangen...
#163
Recht krachledern fällt eine knappe Zusammenfassung der aktuellen Situation in der Nürnberger Abendzeitung aus. Angesichts der hervorragenden Luftbild-Visualisierung der geplanten Center-Ausmaße sei dem Boulevard-Blatt jedoch der reißerische Titel »Riesen-Protest in Fürth: Stoppt das neue Einkaufs-Zentrum!« verziehen!
#164
Die Fürther Nachrichten laden ein zur Podiumsdiskussion über die »Neue Mitte« am 19. Jan. 2009 in der Fürther Stadthalle. Ein Pflichttermin für alle, denen das Wohl und Wehe ihrer Stadt nicht gänzlich gleichgültig ist!
#165
Auf des Heimatpflegers Homepage habe ich soeben dessen Rundbrief Nr. 47 zum Download bereitgestellt, in dem alle vorherigen zum Thema »Neue Mitte« in aktualisierter Form gebündelt zusammengestellt sind.
#166
Der fachlich hervorragende Vortrag von Dr. Holger Pump-Uhlmann aus Braunschweig vom gestrigen Abend findet heute schon sein Echo in der Zeitung. Leider glänzten der Oberbürgermeister, sein oberster Baumeister sowie der Wirtschaftsreferent durch (demonstrative?) Abwesenheit. Das ist äußerst bedauerlich, denn es wurde bei der von der Bürgerinitiative »Eine bessere Mitte für Fürth« organisisierten Veranstaltung einmal mehr offenkundig, daß es hierorts keinen fundamentalistischen Widerstand aus den (fiktiven) Reihen ewiggestriger Fortschrittsverweigerer gibt, sondern im Gegenteil ein bemerkenswertes Engagement interessierter Bürgerinnnen und Bürger, die im Zentrum ihrer Stadt schlicht die beste, schönste und vor allem nachhaltigste aller möglichen Einkaufswelten realisiert sehen wollen!
In just der gleichen Ausgabe der Fürther Nachrichten demonstriert die Fürther Parteidisktriktschefin der SPD (was es nicht alles gibt) in ihren Einlassungen, daß sie nicht wirklich begriffen hat, worum es der Bürgerinititative geht, nämlich um das Schaffen einer einmaligen und unverwechselbaren Einkaufslandschaft von hoher ästhetischer Qualität und eben nicht um das Schüren diffuser Ängste. Diffus bis blauäugig erscheinen allenfalls die Argumente jener Dame...
#167
Als Betroffener möchte ich mich doch hier auch mal zu Wort melden. Nachdem hier ja viele ihre Meinung äußern und mit mehr oder wenig qualifizierten Kommentaren glänzen.
Abgesehen von der Notwendigkeit/NichtNotwendigkeit dieses Mega-Baus gibts da noch so einige andere Sachen die einen wirklich faden Beigeschmack hinterlassen.
Ein Oberbürgermeister und einige wenige Insider die eineinhalb Jahre im Geheimen mit einem portugiesischem Investor verhandeln.
In dieser Zeit kauft ein englischer Investor so allerhand Gebäude zusammen, wobei den Besitzern mit keinem Wort etwas über die bevorstehenden Planungen gesagt wird. Preise sind dementsprechend.
Nachdem alles bekannt wurde sind die Preise auch angezogen, wen wundert’s.
Angrenzende Grundstücks und Hausbesitzer werden jetzt dazu noch durch die Stadt schriftlich »gebeten« irgendwelchen Vermessungsbüros
Zugang zu Ihren Häsuern zu gewähren. Von wem sind die eigentlich Beauftragt? Auf telefonische Nachfrage bei der Stadt bekommt man keine Antwort darauf, nur den Hinweis »sollte man freiwillig keinen Zugang gewähren, wird er halt erzwungen«.
Hä?? Soweit kommts noch.
Alles in allem irgendwie komisch
#168
Hallo zonebattler,
ich war gestern auch auf dem Vortrag von Herrn Pump-Uhlmann, dieser und auch die Erklärungen von Herrn Hornstein haben einen sehr positiven, weil sachlich fundierten Eindruck bei mir hinterlassen, wohingegen mich die heute zu lesenden Einlassungen der SPD-Dame in der FN zum Lachen gereizt hätten, wäre es nicht so traurig.
Offensichtlich ist die Meinung des Bürgers zu den Planungen in seinem Lebensraum ‘begrüßenswert’, wenn sie halt nicht mehr zu verhindern ist.
Mein Traum(die Hoffnung stirbt zuletzt):
Unsere gewählten Verantwortlichen nehmen endlich ihre Verantwortung wahr, machen sich richtig kundig über alle Vor- und Nachteile. Sie unterlassen selbstverständlich manipulative Äußerungen und nehmen die Kritiker einfach mal ernst. Sie lassen sich nicht vom künstlich aufgeblasenem Druck der Profistrategen des Investors bluffen, sondern nehmen das Heft des Handelns selbst in die Hand.
Franconian ‘Yes, we can!’ ;-))
#169
In der gedruckten Wochenendausgabe der Fürther Nachrichten nimmt das Thema breiten Raum ein. In der Online-Fassung der Zeitung finden sich die Beiträge: »Neue Mitte: Debatte erreicht einen Höhepunkt«, »Im Publikum blieb viel Skepsis«, »Einzelhändlerinnen stellen Forderung« und »Fürths Mitte im Bild«.
#170
Auf des Heimatpflegers Homepage habe ich auf seinen Wunsch zwei interessante Dokumente zur Einsichtnahme bereitgestellt, deren Lektüre ich auch meinen LeserInnen anempfehle: Zum einen einen Schriftsatz des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, zum anderen einen solchen des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege.
#171
Die Fürther Nachrichten zählten »1000 Fürther beim FN-Forum«, und in der Tat war die Veranstaltung in der Stadthalle gestern [1] sehr gut besucht. Unabhängig vom Reden und Ringen um die sachlichen Aspekte war ich einigermaßen befremdet von der Diskussionskultur (bzw. der nicht vorhandenen solchen), die einige Damen und Herren im Publikum an den Tag legten. Störungen durch schrille und hämische (und absolut unangebrachte) Zwischenrufe ließen einen zuweilen frösteln.
Schade auch, daß die Veranstaltung nicht wirklich die Podiumsdiskussion war, als die sie im Vorfeld angekündigt worden war: Im Grunde geriet sie zu einem recht statischen Frage- und Antwortspiel zwischen den beiden Gesprächsleitern und den diversen Interessenvertretern. Ein echtes Streitgespräch unter den geladenen TeilnehmerInnen hätte vielleicht doch etwas tiefer blicken lassen. Leider gaben sich die Projektkritiker insgesamt etwas zahm und harmoniebedürftig. Vielleicht sollte man beim nächsten Mal die Sitzordnung auf der Bühne etwas belebender gestalten: Ein gerader Tisch mit Blickrichtung ins Publikum begünstigt die deklamatorische Nummernrevue, ein offener Stuhlkreis würde dagegen womöglich Wunder wirken?!
[1] Video hier, FN-Kommentar da, Diaschau dort.
#172
Der Projekt-Chef von Sonae Sierra sprach übrigens gestern von angepeilten sechs Millionen Center-Besuchern im Jahr. Wenn ich 6.000.000 durch durchschnittliche 300 Öffnungstage (Sonn- und Feiertage also abgezogen) teile, dann kommen ich und mein treuer Taschenrechner auf 20.000 kauf- und sauf- resp. erlebnislustige Besucher pro Werktag. Zwanzigtausend! Am Tag! Das wäre dann also die immerwährende Färdder Kärwa. Kann man das allen Ernstes glauben oder gar wollen? Und was wird aus der ganzen Chose, wenn der Strom auf Dauer zum Rinnsal abebbt?
#173
Verkehrsbelastung durch die Geplante „Neue Mitte Fürth“ – eine optimistische Berechnung:
Der Investor Sonae Sierra gibt seine Publikumserwartungen mit 6.000.000 Personen im Jahr an. Dies ergibt bei vorsichtiger Betrachtung rund 20.000 Kunden am Tag. Unterstellt man, dass die Hälfte der erwarteten Kundschaft umweltfreundlich mit der U‑Bahn, Fahrrad oder per pedes anreist, bleiben noch 3.000.000 Autofahrten übrig. Oder anders dargestellt: 10.000 Fahrten am Tag, 833 in der Stunde oder 13,8 PKW in der Minute – zwölf Stunden am Tag! Selbst wenn man die Zahl der Fahrgemeinschaften und der Fahrten, die ohnehin in die Innenstadt unternommen werden sehr optimistisch bewertet und nur von 50 % zusätzlichen Fahrten ausgeht bleiben 5.000 zusätzliche Bewegungen täglich. Zurückgerechnet 1.500.000 zusätzliche Autofahrten in der Fürther Innenstadt pro Jahr!
Wie das die nicht gerade autofreundliche Stadt und die lärm geplagten Anwohner ertragen sollen steht in den Sternen. Dass dann noch der ein oder andere Brummi zur Anlieferung des Nachschubs hinzukommt, fällt ob der o. g. Zahl wahrscheinlich nicht mehr so sehr ins Gewicht. Ich wünsche den Anwohnern, v. a. in der Friedrichstraße und Moststraße jedenfalls gut schallisolierte Fenster!
Unterstützen Sie die Bessere Mitte Fürth – nächste Vollversammlung der BI am 26.01.09. Näheres unter www.bessere-mitte-fuerth.de.
Alle Interessierten und Unterstützer sind herzlich willkommen!
#174
Tja, das war eine lustige Podiumsdiskussion. Nett auch das Statement von OB Jung. Als Nicht-Fürther muss man ja vermuten, dass es dem OB peinlich gewesen wäre von über 100% der Fürther auf Lebenszeit gewählt worden wäre, hätte er so kurz vor der Kommunalwahl die Pläne bekannt gegeben, aber sei’s drum.
Früher machte ich mir mit Freunden und Kollegen den Spaß bei Politikergrußwörtern eine Alternativversion des Bullshit-Bingos zu spielen. (Ihr Auftrag Jim, sollten Sie ihn übernehmen, zählen Sie alle Nennungen des Vereins 1–2‑3 e.V. im Grußwort von Landrätin Pauli) Dabei konnte man durchaus auf zweistellige Werte kommen. Ich befürchte, hätte ich mit Herrn Gnu gespielt und hätte der eine »Angriff auf die City« und der andere »Pump-Uhlmann« genommen, wir hätten locker ein dreistelliges Ergebnis erhalten und das ist für meinen Weltrekordversuch gut, für die Sache aber schlecht. Denn unter den Pump-Uhlmann-Remixen litt die Diskussion gewaltig, einige konnten den Namen nicht mehr hören und ich vermisste schmerzlich das Banner mit der Aufschrift Dauerwerbesendung, vom Punktabzug vom virtuellen Sympathiepunktekonto will ich mal nicht reden.
Die wirklich wichtigen Fragen blieben ein wenig ungeklärt.
Die Hall-und Breitscheidstraße erschließt die Innenstadt auch während der Kirchweih. Wir die Kärwa unverändert möglich sein oder muss die Friedrichstraße künftig budenfrei bleiben?
Die nächste Straße östlich der Hallstraße die in nördlicher Richtung verläuft ist die Gabelsberger-/Kirchenstraße. Wo halten die Busse aus der Südstadt auf dem Weg in Richtung Erlanger Straße? Wohin werden die Radfahrer verbannt ähhh umgeleitet? Und nachdem immer die Zukunft der Jugend im Fokus stand fragte auch keiner von wo aus die Südstadt’s‑Next-Top-(Hundert)Siebenundsiebziger-fahrende-fußkranke-Oma auf ihrem Weg zum Müller in der Schwabacher loswackeln darf.
#175
Was ein überdimensioniertes Einkaufscenter mittelfristig für den alteingesessenen Einzelhandel bedeutet, kann man nebenan in der reichen Universitäts- und Siemensstadt beobachten: »Schmucklose Schilder statt bunter Auslagen« beobachten die Erlanger Nachrichten dort in den Schaufenstern zahlreicher leerstehender Läden!
#176
@#175
»Die Hall-und Breitscheidstraße erschließt die Innenstadt auch während der Kirchweih. Wird die Kärwa unverändert möglich sein oder muss die Friedrichstraße künftig budenfrei bleiben?«
? Die Friedrichstraße spielt keine Rolle bei der Neuen Mitte!? Hier werden dann denke ich natürlich Buden stehen, die Teile der Breitscheid/Hallstraße die involviert sind, sind seit jeher Kärwa-Freie-Zone.
»Die nächste Straße östlich der Hallstraße die in nördlicher Richtung verläuft ist die Gabelsberger-/Kirchenstraße. Wo halten die Busse aus der Südstadt auf dem Weg in Richtung Erlanger Straße? Wohin werden die Radfahrer verbannt ähhh umgeleitet? Und nachdem immer die Zukunft der Jugend im Fokus stand fragte auch keiner von wo aus die Südstadt’s‑Next-Top-(Hundert)Siebenundsiebziger-fahrende-fußkranke-Oma auf ihrem Weg zum Müller in der Schwabacher loswackeln darf.«
Die Antwort geben Sie sich doch selbst! Überlegen Sie, wie die Busse während der Kärwa fahren, stellen Sie sich eine eventuell teilweise in Beide Richtungen offene Friedrichstraße vor, sehe da weniger Probleme. Als Innenstädtler denke ich die Hallstraße einschätzen zu können, verkehrstechnisch eher unbedeutend, die Moststraße könnte sicher die gleiche Menge verkraften.
Und die Fußkranke Oma ist doch wirklich Polemik! Es gibt sicher tausend verkehrstechnisch schlechter erschlossene Plätze. Von der Maxstraße wirds sies also eventuell gerade noch schaffen, oder von der Mathildenstraße (die in meinen Augen, sogar fast noch näher liegen dürfte), ansonsten ist die gute Dame wohl schon bettlägerig...
#177
Die Verkehrsführung von PP versteh ich nicht. Teilweise zweispurige Friedrichstr. ? Sollen die Fahrzeuge in der Tiefgarage der »Neuen Mitte« wenden? Oder über Moststr., Hallstr. wieder in die Friedrichstr. zurück? Dabei wäre sehr wohl die Kirchweih betroffen.
Wo halten zukünftig die Busse am Theater? Immerhin auch wichtig für den Eingang Citicenter. Eventuell auf der Königstr.? Dabei wird aber der Verkehr drastisch behindert, und wieder das Problem Kirchweih. Am besten wir schaffen die ab. Bei 6 Mio Besucher für die Neue Mitte können wir doch auf die 1 Mio. Besucher für die Kirchweih verzichten.
#178
Ich gebe zu, nicht wirklich viel über die Tiefgaragenpläne zu wissen, aber sollte diese nicht eher unter der Freiheit sein?
Und bzgl. Friedrichstraße: Für den Busverkehr wäre ja dann nur das Stück ab Kreuzung Breitscheid – bis Königstraße relevant, wissen Sie mehr als ich, dass es dort zu baulichen Veränderungen kommen wird? Gegenspurig war diese Straße meines Wissens lange Zeit, bis man daraus eine Einbahnstraße machte? Oder habe ich das falsch in Erinnerung?
Und beim Stadttheater gibt es schon längst eine Station auf der Fahrbahn gen Rathaus, die wird derzeit nur vom Nightliner 9 benutzt. Warum sollte die nicht die derzeitige Station ersetzen können?
Ich bin bei weitem kein Fachmann, doch da ich mich nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewege und im Innenstadtbereich wohne, sehe ich da genügend Umgehungsmöglichkeiten. Die Kärwa, zeigt einem ja jedes Jahr, das man es schaffen kann, und dabei ist die Beeinträchtigung deutlich größer.
Und der letzte Satz bzgl. der Abschaffung der Kärwa, ist wieder einmal Polemik, die den berechtigten Einwänden eher schadet denn hilft.
#179
Ob Polemik oder nicht, so einfach wie von Ihnen beschrieben ist die Sache nicht.
Die Tiefgarage wird laut Herr Philippen unter das Center gebaut. Einzige Erschließungsmöglichkeiten sind über die Moststrasse ‚Kreuzung Friedrichstr. Rudolf-Breitscheidstr. in Richtung Schwabacherstr., am Theater vorbei in der Hallstr. oder als Spur in der Friedrichstr. !
Dezentrale Anlieferung ist, wenn auch von Herrn Phillippen so ausgesprochen, nicht möglich. Einzige Zugänge – nach Plan in der FN – bestehen im Bereich der Rudolf-Breitscheidstr. Haupeingang, Hallstr. Haupteingang und in der Moststrasse.
Einen Bus auf einer vierspurigen Hauptverkehrsachse zu stoppen ist eine interessante Idee, aber nicht praxisnah. Eine Ausweichspur ist auf Höhe Theater nicht möglich.
Die Busse gegen die Friedrichstrasse in die Königstrasse zu führen könnte für Busse an der Einmündung Friedrichstr. als Innenkurve spannend werden. Für einen 30 Tonner wird z.B. ein Kurvenradius von 15m benötigt.
Ob nun in der Strassenplanung oder im Städtebau, fachlich gesehen gibt es zur Zeit noch keine befriedigende Lösungen.
Und die Kirchweih wird sehr wohl in Mitleidenschaft gezogen. Egal wie man die Fahrtrichtungen dreht und wendet. Es sei denn man opfert das neue Pflaster der Fussgängerzone dem Zulieferverkehr.
Wenn Herr Dr. Jung, Herr Krausse und Herr Müller endlich alle Karten auf den Tisch legen würden kämen wir alle, vom absoluten Befürworter bis zum strikten Gegner, schneller zu einer optimalen Lösung.
#180
Naja, viele Jahre hielt vor der Theatergaststätte eine Fahrt der Linie 113, die es seit dem Sommerfahrplan 2008 nicht mehr gibt. Aber da stieg auch kaum jemand aus. Aber fassen wir mal zusammen:
Mit der Eröffnung der U‑Bahn zum Rathaus wurden etliche Linien verkürzt, so endeten damals bspw. die Linien 175 nach Poppenreuth oder die Linie 179 nach Gründlach plötzlich am Rathaus. Die Querung der FuZo von der Blumenstraße in Richtung Breitscheidstraße wurde aufgegeben und die Haltestelle Moststr. in der Friedrichstraße als Ersatz eingeführt. Das sind zwar nur rund 250 Meter mehr, aber wer weiß schon wie gut wir eines Tages zu Fuß sein werden, wenn wir Rente beziehen. Und das sage ich über den Tellerrand blickend als Berufsjugendlicher, der seine Mitfahrer im 177er sieht und einen Rollator erkennt wenn er ihn erspäht, worin da Polemik stecken soll weiß der Geier oder der Herr PP.
Mit der Eröffnung der U‑Bahn zum Klinikum fiel im Bereich der östlichen Innenstadt die Linie 174 weg.
Mit der Einführung des Cityrings wurden dort fast alle Einbahnstraßen gedreht. Mit der Verlegung der Haltestelle Mathildenstraße an die Ecke Mathilden-/Ottostraße um ein paar Meter wurde die Erschließung der FuZo durch den ÖPNV bis auf weiteres letztmalig verbessert.
Man klatscht ein hübsches und, obwohl von chinesischen Kinderhänden bearbeitet, nicht gerade feinziseliertes Pflaster in die FuZo und denkt, dass das und das Abgreifen von EU-Mitteln reicht, um beim typischen Fürther Branchenmix (Brötchenbräuner, Ein-Euro-Ramsch, Mobiltelefone und Mode im Stile von Hungrig&Magersüchtig) irgendwas zu reißen und irgendjemanden dazu zu animieren, sich den Weg vom nächsten U‑Bahnhof anzutun.
Die Frage von wo aus und wie viele Meter Rollatornutzende Mobicardbesitzer auf dem Weg zum Müller in die Schwabacher Straße zurücklegen müssen ist schon berechtigt, oder altert die Gesellschaft nur wenn der Themenkomplex Generationenkonflikt, Rente und/oder Pflege lautet?
Laut Statistiken ist bereits heute jeder Fünfte älter als 65 Jahre und nicht jeder davon wird so fit sein wie Oma und Opa aus der Werbung für Gebissreiniger. Heute macht sich noch keiner richtig Gedanken, wie man sich jenseits des Versicherungswesens auf eine »vergreiste Gesellschaft« einstellen muss.
Wenn ich eines weiß, dann das: Während der Kärwa stehen in der Hallstraße die Dixi-Klos und irgendwie müssen die Lieferanten auch zur Einfahrt des Amtsgerichts kommen. Deswegen bleibt dieser Straßenzug frei, während die Friedrichstraße voller Buden steht. Wenn die Hallstraße wegfällt können ja Müllabfuhr, Rettungsdienste und Lieferanten schlecht durch die Menschenmenge zwischen Billigem Jakob (beim Jungkunz) und Crepes-Stand (beim Goldenen M) fahren und ich befürchte, dass es den Lieferanten für das Einkaufszentrum nicht anders gehen wird. Also dürften die Stände in der Friedrichstraße wohl einen neuen Standort suchen müssen, falls es den geben sollte.
Die Friedrichstraße wurde im südlichen Bereich so ausgebaut, dass sie aus der Richtung Theresien- oder Maxstraße nicht mehr so einfach zu erreichen ist. Sie fällt ohne erneute Umbaumaßnahmen zunächst weg. Und dann bleibt noch die Frage der von Archi beschriebenen Probleme an der Einmündung in die Königstraße. Aber vielleicht wäre ein Kreisverkehr anstelle der Kirche zu ULF die stadtplanerisch ansehnlichere Lösung..? Auch eine Führung der Busse über die Schickedanzstraße in die Königstraße geht nicht ohne weiteres.
Von daher schließe ich mich Archi an: Hosen runter! Pläne raus! Wir haben ein Recht auf konkrete Informationen.
#181
Zur Lieferproblematik während der Kärwa möchte ich, bei allen auch für mich verständlichen Problempunkten, allerdings anmerken, dass während dieser Zeit, die Lieferung eher günstiger sein dürfte, da die Friedrichstraße auf Höhe Quelleparkhaus in beide Richtungen befahrbar ist, und somit auch Lkws bis zur Neuen Mitte fahren könnten. Da ist eher das Problem beim regulären Betrieb der Mitte zu finden, wie Archi schon schön ausführte.
Zur Rollator-Problematik – klar bin auch ich dafür gerade ältere Personen so viel komfort zu gewähren und Last abzunehmen wie möglich. Dennoch sehe ich dieses Argument eher als polemisch an, da man sich da eher um andere mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwerer erreichbare Orte sorgen sollte. Ich halte Mathildenstraße, Maxstraße, Freiheit, für eine ausreichende Erreichbarkeit, allerdings schreiben wir hier in der Tat über ungelegte Eier, solange konkrete Pläne unter Verschluss sind.
#182
Hinzu kommt Ihre scheinbar grenzenlose Naivität, die mit der Ahnungslosigkeit wohl noch um die Vorherrschaft in Ihren Statements kämpfen muss.
#183
anscheinend möchten jedoch Sie die Pfade der sachlichen Diskussion verlassen?
#184
Schade, Schade. Lasst uns doch nicht Streiten. Jedes Statement bringt doch neue Erkenntnisse. So kam ich bisher nicht auf den Gedanken, die Busse die Friedrichstrasse hinabzuschicken. Dank an PP. Die Verkehrsführung beschäftigte mich schon von Anfang an. Ob nun mit oder ohne Kirchweih.
Die Busanbindungen werden aber in der Tat auf einer Seite schlechter und das Busaufkommen in der Hirschenstrasse erheblich höher. Die Anwohner werden es in zweierlei Sicht Danken:
- mehr Lärm
– bessere Anbindung
Ich weis wo von ich rede. Jeder durch die Karolinenstrasse donnernde LKW und früh morgens auch Busse, bringt Wände und Möbel zum wackeln.
#185
Der Einzelhandel unserer vielgelobten attraktiven Shopping-Nachbarstadt Erlangen scheint gewaltig ins Straucheln geraten zu sein, schenkt man des zonebattlers Link »Schmucklose Schilder statt bunter Auslagen« (#176) Glauben. Etliche Leerstände herrschen vor. Ich vermute einmal, dass dies daran liegt, dass die Erlanger jetzt lieber nach Nürnberg, Forchheim oder Bamberg einkaufen gehen – die neugebauten Erlangen-Arcaden beleben jedenfalls den Handel. Haben jedenfalls die Stadt und der Investor versprochen! Ehrenwort! Zum Glück konnte man den Chaoten von der Erlanger Bürgerinitiative rechtzeitig Einhalt gebieten. Am Schluss hätten diese Ignoranten das architektonische Aushängeschild der Stadt Erlangen noch verhindert! Gott sei gedankt!
Zum Glück will man es jetzt in Fürth den Erlangern zeigen, wie es richtig geht! Konsequent und handelsfördernd soll endlich das verstaubte Stadtbild aufgebessert werden. Obsolet gewordene Gebäude werden endlich ihrer endgültigen Bestimmung mittels Abrissbirne zugeführt und er Einzelhandel wird aufblühen – die Erlanger müssen da ja irgend einen Fehler machen!
Wir freuen uns auf unser neues »Shopping-Erlebnis«! Und eines Tages werden wir mit stolz geschwellter Brust unsere Kinder und Kindeskinder auf Umwegen Richtung Freiheit führen – glücklicherweise müssen wir ja nicht mehr durch den »städtebaulichen Missstand« Breitscheidstraße (OB Jung) – und zeigen ihnen da die Rettung des Fürther Einzelhandels in voller Pracht. Mit städtebaulich eindrucksvoller Architektur und ebenso beeindruckenden Leuchtreklamen wird das neue Einkaufszentrum noch viele Jahre nach seiner Eröffnung den Bürgern entgegen strahlen. Die vielen hässlichen historischen Häuser sind zum Glück verschwunden und durch zeitgemäße Bauten in Milchglas und Stahl ersetzt worden. Endlich kann Fürth architektonisch mit anderen deutschen Städten mithalten.
Wenn wir dann mit unserem Spross mit dem Auto entlang der menschen- und geschäftsleeren Fußgängerzone heimwärts im Stau stehen, können wir uns glücklich schätzen, nicht in Erlangen wohnen zu müssen. Fürth hat endlich die Zeichen der Zeit erkannt und baut sich ein tolles Einkaufszentrum. Damit werden wir es Erlangen und Nürnberg mal so richtig zeigen!
#186
Die Fürther Nachrichten resümieren heute in einem längeren Artikel, daß der »Kampf um den öffentlichen Raum« mittlerweile zu einem Dreh- und Angelpunkt der Diskussion geworden ist: Während OB Thomas Jung die Frage der rechtlichen Widmung der Breitscheidstraße offenbar als vernachlässigbare Marginalie erscheint (solange die Straße denn »als öffentlicher Raum erlebbar bleibt«), sehen die Skeptiker in der Preisgabe der städtischen Planungshoheit einen unverzeihlichen Sündenfall und Kardinalfehler. Und wer wollte (und könnte) ihre Befürchtungen vollends entkräften?
#187
Anläßlich des städtischen Neujahrsempfanges forderte OB Jung in Sachen Neue Mitte »Mut und Zusammenhalt« und bescheinigt dem Investor Sonae Sierra überdies die Fähigkeit zum Rechnen. Das freilich können andere auch und man darf weiterhin gespannt sein, wessen Kalkulation sich letztlich als Milchmädchenrechnung entpuppen wird...
#188
zu 186
bitte gib Deine interessanten Gedanken doch auch als Leserbrief in unserer Fürther Lokalpost, sprich FN bekannt.
Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.
MfG
eine Fürtherin, wenn nicht die
#189
zu #189
Der Leserbrief ist, wenn auch in stark modifizierter Form, bereits im virtuellen Postkasten der FN gelandet. Danke für dein »Lob«.
Ich würde es übrigens als gut und wirkungsvoll erachten, wenn
a) mehr blogger Leserbriefe loslassen und
b) sich mehr Fürtherinnen und Fürther in der BI »Bessere MItte Fürth« engagieren würden und
c) die BI von vielen Leuten auch finanzielle Unterstützung erfahren würde. Geht im Übrigen ganz einfach: Das Spendenkonto ist unter www.bessere-mitte-fuerth.de genannt!
Fühle dich (alle übrigen blogger eingeschlossen) zu allen Punkten herzlich eingeladen!
#190
Während die Fürther Nachrichten gestern mit der Nachricht überraschten, daß der Chef des hiesigen Parkhotels das Mega-Shopping-Center geradezu herbeisehnt und die vom Investor prognostizierten 20.000 Besucher pro Tag sogar noch für eher untertrieben hält, geht man laut Nürnberger Nachrichten nebenan in der Noris etwas sensibler an Projekte heran, bei denen ein Verlust an altehrwürdiger Bausubstanz drohen könnte.
#191
Es mag ja sein, dass hier etwas sensibler mit historischer Bausubstanz umgegangen wird. Allein die Tatsache, dass von einigen wohl über einen Abriss nachgedacht wird halte ich für skandalös! Gleiches gilt von den Lessingsälen, auch wenn hier leider die Abrissbirne kommen wird. Eines der letzten halbwegs erhaltenen Ensembles der Nürnberger Altstadt wird jetzt mit Bürogebäuden zugepflastert. Den Milchhof hat man ja auch schon abgeräumt. Naja, man hat offensichtlich seit dem 02. Januar 45 noch nicht viel dazu gelernt, als die RAF den Nürnbergern mal zeigte, wie »Flächensanierung« aussieht.
Ich denke, dass eine so stark vom Krieg gezeichnete Stadt besonders sensibel mit ihrem Rest an (bau-) kulturellen Erbe umgehen sollte.
In der Fürther Stadtspitze scheint man ja da eine etwas »mediterranere« Herangehensweise zu bevorzugen...
#192
Wer sich dieses Bald Salzungen, wahrscheinlich war Bad Salzungen gemeint mit Google Earth besucht, kann erkennen das es die einzige grössere Stadt in 50 km Umgebung ist. Hier kann ich mir gut vorstellen das 7000 Besucher pro Tag kommen. Man hat ja sonst nichts.
Fürth besitzt allerdings grosse Nachbarn, auch im Landkreis. Deren Bürger sind übrigens schon konditioniert auf ihre Lieblingseinkaufstadt. Hier bedarf es mehr Argumente als ein Neues Einkaufscenter.
Es gab mal schlaue Gartenplaner die liessen erst die Passanten durch den Garten flanieren und bauten die Wege entlang der Pfade. Hier wurden die Pfade aber schon getreten und Fürth möchte abseits neue bauen!
Ich hoffe mit RAF sind die Engländer gemeint. Die andere RAF hätte sich vielleicht über ein Übungsgelände im Fiedlerareal gefreut.
#193
@archi
Ja, was jetzt? Bringt die Neue Mitte zu viele Besucher in die Stadt oder etwa doch nicht? Da ist, was mich an den NM-Gegner so stört. Das Einzige, was eint, ist die Gegnerschaft. Aber bei den Alternativplänen zur NM ertönt nur kakophonisches Durcheinander. Der Eine will, dass gar nichts passiert, die Andere will dagegen ein kleineres Einkaufscenter. Der Dritte will jedes Haus retten, während dem Nächsten der Denkmalschutz eher egal ist, usw. usf.
Und wenn ich dann einen Leserbrief, wie den von Hr. Stingl lese, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln. Hier wird ständig von der Stadt gefordert, aber von was sollen die ganzen Kleinkunstbühnen und Ökostationen denn bezahlt werden, wenn in der Stadt niemand mehr einkaufen geht und daher die Gewerbesteuer langsam versiegt?
Es ist richtig und wichtig, jedes Bauvorhaben gründlich zu prüfen. Aber nur dagegen zu sein, weil man ja eh Konsumverweigerer ist (»Bananen bei Aldi und sonst nix«) oder ein Spät-68er-Problem-mit-dem-Staat hat, ist nicht meine Welt.
Und die Anfeindungen von Frau Szabo gegenüber Hr. Staudt bei der Forumsdiskussion waren unerträglich und haben Freund wie Feind den Kopf schütteln lassen. Fremdschämen pur.
Ich freue mich auf die Neue Mitte, drücke aber auch den vernünftigen Kräften bei der BI die Daumen!
#194
Archi, Dein Vorredner meinte wohl in der Tat die Royal Air Force. Die mit der »Neuen Mitte« erstmals in Zusammenhang gebracht zu haben ich hiermit Anspruch erhebe! ;-)
graf koks, es ist in der Tat richtig, daß den klar kommerziell konturierten Kohorten des Investors und seinen kommunalen Hilfstruppen ein recht bunt gemischtes Häuflein Andersdenkender gegenübersteht: Vom friedensbewegten Totalverweigerer mit Flausen im Kopf bis zum nüchtern denkenden Fachmann mit realistischen Alternativplänen im Tornister ist da so ziemlich alles vertreten, was denken und reden kann. Es ist Fluch und Segen unserer demokratischen Gesellschaft, daß unter diesen Bedingungen eine mehrheitliche Meinungsbildung und die Einigung auf einen konsensfähigen Kurs nur mühsam errungen werden kann. Da gibt es Frust und Freude und hochkochende Emotionen, zuweilen muß man einen Schritt zurücktreten, tief durchatmen und sich klarmachen, daß eigentlich allen das Wohlergehen Fürths am Herzen liegt. Nur versteht halt ein(e) jede(r) darunter etwas anderes. Natürlich schaden die tolldreisten Pirouetten Einzelner der Reputation der gesamten Opposition. Aber das ist wohl der unvermeidliche Preis der Meinungsfreiheit...
P.S.: Wie wäre es mit aktiver Mitarbeit über das Daumendrücken hinaus? Könnte doch die Fraktion der »vernünftigen Kräfte« nur stärken!
#195
Zu #193,
ja natürlich war die Royal Air Force gemeint. Herr Baader hätte sich mit seinem Porsche ja eh nicht nach Fürth verirrt...
#196
zu #194
so durcheinander, wie es graf koks erscheint, ist die BI nicht. Im Gegenteil. Es wird sehr konstruktiv MIT der Stadt an Alternativen gearbeitet. Dass Herr Stingl auch mal über den Tellerrand schaut und Ideen anbietet ist nicht verwerflich. Über das Eine oder Andere sollte man mal nachdenken, bevor Sonae Sierra freie Hand für den geplanten Flächenabriss erhält.
Vielleicht kommt ja graf koks, so er es nicht schon inkognito getan hat, mal zur nächsten Vollversammlung der BI.
#197
zum FN-Artikel »Parkhotel: Totgesagte leben länger«
Der Hotelier will also sein Hotel ohne Weiteres »preisgeben«, wundert sich nun wenn weniger Gäste kommen und macht deswegen jetzt Werbung mit dem »Charme des altehrwürdigen Gebäude«.....
Noch perfider geht es wohl kaum !!
#198
zu 194: unbedingt bessere-mitte-fuerth.de besuchen
und mal durchlesen, klare ausrichtung der BI
mit alternativvorschlag ist definiert und klar
dargestellt – und wenn’s gefällt bitte Hintern hoch
und in der BI engagieren ! !
#199
@Frederik1 (zu #197):
Du schriebst:
»Es wird sehr konstruktiv MIT der Stadt an Alternativen gearbeitet.«
Wie sieht diese Zusammenarbeit denn aus? In der Presse hatte der OB der BI den Dialog angeboten und es ist auch zu einem ersten Gespräch gekommen (siehe Pressebericht). Demnach hat es also bzgl. Erhalt des öffentlichen Raumes und der denkmalgeschützten Altbausubstanz keine Annäherung gegeben. Konsens gibt es hier – wen wundert’s? – nur in dem Punkt der grundsätzlichen Eignung des Geländes zur Ansiedelung von Einzelhandelsflächen. Annäherung, Zusammenarbeit gar im eigentlichen Sinne nehme ich (noch?) nicht wahr. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...
#200
Liebe zonebattler-Lesenden
Bei der Frage an Herrn Staudt – für mich ein ehrenwerter Geschäftsmann – ging es mir nicht um eine persönliche Sache. Weder hadere ich mit Herrn Staudt, noch bin ich ihm gram.
Mein Anliegen war es, nachzufragen, ob das stimmt, was man mir erzählt hatte, dass er nur von fünf Leuten der Einzelhändler/-innen gewählt worden war.
Es ging mir auch darum, zu prüfen, ob er wirklich seit drei Jahren keine Einzelhändler-Versammlung einberufen hatte.
Leider war ich so geladen, dass ich sehr schnell und emotional angespannt, diese Frage stellte, als wäre ich ein Richter im Gerichtssaal.
Das war von meiner Seite her falsch formuliert und etwas unglücklich heraus geplatzt worden.
Dafür erntete ich von allen Seiten harsche Kritik, die ich respektiere.
Am wenigsten hörte ich Kritisches in der Angelegenheit von Herrn Staudt selbst.
Die andere Seite ist die sachliche.
Jemand wird – in der Stadthalle waren es mindestens 800 gezählte Anwesende – mitgeteilt, dass ein Geschäftsmann, wie Benannter, die Einzelhändler vertritt.
Das sollte dann aber auch wirklich der Fall sein.
Ein Theaterspiel schaue ich mir gerne im Stadttheater an. Möchte-Gerne-Rollen haben auf einer derart wichtigen Podiumsdiskussion keinen Platz oder müssen offenbart werden.
In dem Fall – dass uns jemand als Vorsitzender des Einzelhandels vorgestellt wird – war es wichtig, zu wissen, inwieweit eine enge Verzahnung von Herrn Staudt zu den 150 Geschäftsinhaber/innen des Einzelhandels besteht.
Besteht keine oder eine schlechte Kommunikation, kann das Publikum und ich die Aussage des Einzelhandelsvorsitzenden nicht entsprechend wichtig nehmen.
Sie ist dann eine Aussage, wie die von jedem Fürther oder von einem einzelnen Handelsgeschäft-Treibenden.
Herr Staudt sollte mit meiner Frage also in keinster Weise entwertet werden.
Ich achte ihn als Menschen. Herr Staudt und ich können uns auch weiterhin gut unterhalten.
Alles, was sonst noch dazu geheimnist wird, trifft nicht den Kern meiner Absicht.
Die Frage nach der Höhe des einzubauenden Einkaufskomplexes beantwortete Herr Philippen, der Vertreter Sonae Sierras, damit, dass man sich an die vorhandene Traufhöhe halten wolle.
Gibt es einen Architekten unter den Zonebattler-Lesenden, der uns diese Frage beantworten könnte?
Eine Feststellung, die ich eingangs in der Stadthalle getroffen hatte, möchte ich für die zonebattler-Leser/innen wiederholen.
Jeglicher Einbau eines Einkaufscenters von mehr als 15 % Verkaufsfläche dessen, was die Innenstadt an Verkaufsfläche hat, würde den Einzelhändler/innen schaden, da ein DOWN-TRADING in Gang gesetzt würde. (vgl. DIFU, Deutsches Institut für Urbanistik oder Pump-Uhlmann in „Angriff auf die City“).
In Fürth wurden in einem Gutachten der Consulting-Firma (Unternehmensberatung) CIMA mitgeteilt, dass in Fürth 55.000 qm Verkaufsfläche gegeben seien.
Die Leerstände an Verkaufsfläche müssen bei Ansatz eines neu zu bauenden Centers am derzeit real bewirtschafteten Verkaufsflächenangebot der Innenstadt berücksichtigt werden.
Bei meinen Überlegungen ergaben sich folgende Schätz-Zahlen:
6.000 qm oder etwas weniger an Verkaufsfläche im Fiedler-Areal
2.000 qm an möglicher Verkaufsfläche bei der Commerzbank
1.500 qm an möglicher Verkaufsfläche bei Reifen-Wagner
5.000 qm an möglicher Verkaufsfläche für die zu beplanenden Wölfel-Höfe (ohne Abriss der Geschäfte vom Kino bis zu Metzgerei Schäfer).
1.500 qm an möglicher Geschäftsfläche der leer stehenden Metzgerei Lode (in städtischem Besitz, Dach marode).
55.000 qm Verkaufsfläche an der Innenstadt:
abzuziehen sind leer stehende Verkaufsflächen in der Innenstadt:
6.500 qm (das sind 25,1 % am City-Center)
6.000 qm (Fiedler-Areal)
2.000 am Commerzbank
1.000 qm (ehemaliges Kaufhaus Tietze am Kohlenhof)
15.500 müssen also von der derzeit bekannten Verkaufsfläche der 55.000 qm abgezogen werden, weil sie leer stehen.
39.500 qm bleiben also übrig für den Rechenansatz, dass bis zu 15 % von der bestehenden Verkaufsfläche bei einem in die Stadt integrierten Center allein für die Innenstadt-Geschäfte unschädlich seien.
Somit blieben für einen Einkaufskomplex, der für die Innenstadt nicht schädlich wäre, ich runde auf, 40.000 qm:
15 % davon sind dann 6.000 qm für einen unschädlichen, neuen Geschäftskomplex oder eine Center-Ansiedlung.
Das ergäbe bei einer durchschnittlichen Ladengröße von 500 qm etwa 10 bis 12 neue Ladengeschäfte, die man ohne weiteres in den Fiedler- Commerzbank- Reifenwagner-Komplex integrativ einbauen könnte.
Wozu bitteschön sollen dann Geschäfte abgerissen werden , wie der geplante Abriss des Metzgerei-Schäfer-Anwesen.
Da sollen 300.000 € Renovierungskosten für die Sanierung entstanden sein.
Ich sehe nicht ein, dass man solche geschaffenen Werte und Sanierungen, die Altbauten wertvoll machen, wegen eines Investoren-Planes abreißt und damit vernichtet.
Ich sehe auch nicht ein, dass der schöne geschaffene Friedrich-Straßen-Boulvard – der mit europäischen C2 – Fördermitteln neu geschaffen wurde, als Abfahrtsrampe für ein unterirdisches Parkdeck mißbraucht würde.
Die Gelder müssten dann auch wieder an die EU zurück bezahlt werden.
Ich möchte, dass die Friedrichstraße noch ein wenig ruhiger gestaltet wird, in dem sie auf eine Fahrspur reduziert, also auf eine Fahrspur, eine Parkspur und einen Radweg „entschleunigt“ wird.
Das wären meine Vorstellungen.
Wir können gerne darüber debattieren.
Mit freundlichen Grüßen Barbara Szabó
#201
Noch viel schöner wäre es, wenn Kritiker an Frau Szabo das auch öffentlich tun würden und sich nicht feige hinter einem Pseudonym verstecken würden..............
und dabei ist es mir egal ob diese Personen für oder dagegen oder ein bißchen oder noch größer Vertreter sind.
Mit nicht ganz freundlichen Grüßen,
Szabo Istvan
#202
Zu #200
Und genau das meine ich: die BI ist mit der Stadtspitze in Dialog getreten. Das man hier nicht sofort einer Meinung ist, liegt in der Natur der Sache. Ich will damit viel mehr zum Ausdruck bringen, dass dies BI an einer konstruktiven Lösung für die Neue Mitte interessiert ist und sich nicht als eine »Anti Neue Mitte« Initiative darstellen möchte. Und deshalb will man MIT den Verantwortlichen bei der Stadt zusammenarbeiten und nicht einen reinen Konfrontationskurs fahren. Ich hoffe, ich konnte die Frage hinreichend für suzomi klären.
#203
Die BI hat die Einladung des OB angenommen. Umgekehrt war das wohl nicht der Fall. Wer ist »man«? Sollte die BI etwa die Meinung der Stadtspitze annehmen? Wird die Stadt denn auf die Ziele der BI eingehen? Die formulierten Ziele hängen doch so stark voneinander ab, dass Konzessionen nur zu einzelnen Punkten kaum möglich sind. Nach meiner Wahrnehmung ist die BI gegen eine Realisierung der vorgelegten Pläne für die Neue Mitte und hat eine Art Alternativkonzept erarbeitet (siehe www.bessere-mitte-fuerth.de ). Haben sich Stadt oder Investor schon dazu geäußert? Ein völliges Ignorieren fände ich schwach.
Dein erstes Posting las ich so, dass BI und Stadt bereits zusammenarbeiten. Jetzt hört es sich für mich nur noch so an, als würde die BI gerne mit der Stadt zusammenarbeiten. Das ist doch ein großer Unterschied und spiegelt für mich die aktuell gefühlten Machtpositionen wieder.
#204
zu #204
»man« ist die BI. Es hängt davon ab, wie man Zusammenarbeit definiert. Ich denke, dass mit dem eingeschlagenen Kurs – mit der Stadtspitze zu reden – auf dem richtigen Weg ist. Wie die Stadt und der Investor Alternativkonzepte aufnimmt, werden wir sehen. Ich erwarte keine Überraschungen im Sinne von »toll, genau so machen wir es«. Aber vielleicht gelingt es Denkanstöße zu bieten. Und nochmals: Nach meiner Einschätzung tut die BI gut daran, keinen reinen Konfrontationskurs zu fahren, sondern mit guten Gegenkonzepten aufzuwarten. Dabei müssen wichtige Themen (z.B. Denkmalschutz) weiter verfolgt werden, und dürfen nicht verwässern.
#205
zu 205
Es ist schön, daß es noch Leute mit Deiner einstellung gibt, aber ich glaube nicht das die stadt Fürth oder der Wohltäter Sonae Sierra auf Anstöße Dritter, egal ob BI oder sonstige Personen eingehen wird.
Nicht umsonst wurde das Ganze, solange wie möglich der Bevölkerung verschwiegen.
Bei dieser Gelegenheit hätte ich noch ein paar Fragen:
1. Haben wir ein Stadtplanungsamt?
2. Was ist Ihre Aufgabe?
3. Hat die Stadt Fürth das Geld dieses Areal selber zu kaufen und zu entwickeln?
4. Hat die Stadt Fürth überhaupt wirklich Interesse daran das selbst zu tun?
Der Fragen gäbe es noch mehr, aber ich belasse es einstweilen damit und hoffe auf ein paar Antworten, die meine Neugier befriedigen.
Mit freundlichem Gruß,
Szabo Istvan
#206
Für was brauchen wir eigentlich diese dämliche »Neue Mitte«?
Mir scheint, der OB will sich hier nur ein Denkmal setzen.
Bleibt nur zu hoffen, daß sich der portugisische »Investor« im Zuge der Finanzkrise selbst erledigt.
#207
Wahrscheinlich will der Herr Dr. Jung das. Er wittert die große Chance, es der großen Nachbarstadt mal so richtig zu zeigen. In unglaublicher Naivität. Man muss nur mal sein Gesicht und das verlegene Zupfen am Kinn im Video über die Podiumsdiskussion beobachten. Er hatte es doch so gut gemeint, und nun wollen gar nicht alle mitmachen! Große Unsicherheit drücken seine Mimik und seine Gestik aus.
Wahrscheinlich meint der Herr Dr. Jung es wirklich gut, aber er lässt sich vom Investor blenden, wie so viele unbedarfte Politiker vor ihm. Und jetzt kann er nicht mehr zurück. Leider liefert er mit seinen Plänen einen erneuten Beweis des offensichtlich tiefsitzenden mangelnden Selbstbewusstsein Fürths. Man will wie alle sein und ruiniert sich damit selbst. Anstatt auf die eigenen Stärken zu setzen und sie ideenreich zu pflegen. Wie schade um diese wunderbare Stadt! Dr. Thomas Jung wird, wenn die Pläne des Investors umgesetzt werden, als derjenige in die Stadtgeschichte eingehen, der Fürth endgültig ruiniert hat. Nach spätestens zehn Jahren ist die neue Mall unmodern und steht als zweite Investitionsruine neben dem City Center. (Sonae Sierra hat dann seinen Schnitt selbstverständlich schon gemacht.) Welch’ ein eindrückliches Denkmal für Unverstand und Ideenlosigkeit wird das abgeben! Das sollte sich der Herr Dr. Jung doch noch mal gründlich überlegen.
p.s. Warum werden eigentlich noch Mietzuschüsse an Einzelhändler in der Innenstadt gezahlt? Die werden bald ohnehin nicht mehr da sein.
#208
Unter dem Titel »Das City-Center als Mahnmal?« berichten die Fürther Nachrichten heute von einer Sammlung alter Zeitungsartikel zu jenem ersten großen Einkaufstempel Fürths, die die Bürgerinititaive »Eine bessere Mitte für Fürth« gestern dem Wirtschaftsreferenten sowie den Stadträten zukommen ließ. Auch wenn nicht alle Rahmenbedingungen vergleichbar sind, gewisse Parallelen der damaligen Situation zur heutigen sind unverkennbar. Und was aus dem City-Center im Laufe der Jahrzehnte geworden ist, brauche ich hier wohl nicht weiter auszuführen...
P.S.: Immerhin gibt es im traurig vor sich hin dümpelnden City-Center hin und wieder Suberversives zu bestaunen. Leerstand macht kreativ!
#209
Erneut schreiben die Fürther Nachrichten heute über das schon länger im Wachkoma dahindümpelnde City-Center: »Konzepte dringend erwünscht«. Da scheint ja am Ende noch was in Bewegung zu kommen?!
#210
„Göttinger Appell“ – ungehört in Fürth verhallt?
Seltsam, seltsam! Die Fürther Stadtoberen haben offensichtlich erfolgreich verdrängt, dass sie noch Ende November 2007 als Mitglied des Deutschen Städtetages selbst einen flammenden Appell an die Entscheidungsträger europäischer Städte gerichtet haben, verantwortlich mit ihren Innenstädten umzugehen.
Es keimt der Verdacht bei auf, dass frei nach dem Motto „was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“ gehandelt wird. Die Planungen zur „Neuen Mitte“ und auch der bisher beschrittene Weg der Öffentlichkeitsbeteiligung stehen in vielen Punkten im eklatanten Widerspruch zum so genannten „Göttinger Appell“. Dieser ist im Folgenden in Ausschnitten nachzulesen (Vollversion unter www.staedtetag.de).
Der Deutsche Städtetag, die Bundesvereinigung der Landesdenkmalpfleger und die Stadt Göttingen formulieren darin:
„Sie begrüßen die Orientierung weg von der „grünen Wiese“, zurück in die Zentren der europäischen Städte. Sie appellieren an die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung, großflächige Einzelhandelskonzepte für die Innenstädte jeweils kritisch zu prüfen und nur in einer innenstadtverträglichen Größe und Dichte zu zulassen. Ein besonderes Augenmerk muss auch dem archäologischen, baulichen und gartenkünstlerischen Erbe gelten, das die Innenstädte zu einem Fundus kultureller Überlieferung in der europäischen Stadt macht. Eine qualitätvolle Baukultur und verantwortungsvolle stadtplanerische Entscheidungen sind als gemeinsames Ziel zu verfolgen.
Eine Strategie, die Belebung und wirtschaftliche Stärkung der Innenstädte zu erhalten und gleichzeitig Verluste von kulturellem Erbe, Stadtbild- und Quartiersqualitäten zu minimieren erfordert, die Akteure im Interesse angepasster Lösungen frühzeitig zusammen zu führen. Das Vorgehen kann gelingen, je besser die Akteure darauf vorbereitet sind, je früher sie einbezogen werden und je stärker sie aktiv begleitend in die komplexen Entscheidungsprozesse eintreten können.
Die Städte und Gemeinden sollen ein planerisches Instrumentarium vorhalten: ein im Konsens entwickeltes städtebauliches Leitbild sowie darauf aufbauend aktualisierte Entwicklungs- und Flächenmanagementplanungen. Unabhängige und belastbare seriöse Verträglichkeitsgutachten sollen aktuell und die jeweiligen Strukturen aufnehmend vorgelegt werden, um nachhaltige Fehlentwicklungen zu vermeiden. Zur Entwicklung weiterer Steuerungsinstrumente muss der Entwicklungsgeschichte der europäischen Stadt größere Beachtung geschenkt werden:
Wie wurde in der Vergangenheit großer Veränderungsdruck ohne flächenhafte Zerstörung abgefedert? Die Schrumpfungsprozesse (Einwohnerzahlen – Kaufkraft – Arbeitsplätze – Infrastruktur) bedürfen der Begleitung und Steuerung.
Die staatliche und kommunale Denkmalpflege ist personell und finanziell so auszustatten, dass ein strategisch ausgerichtetes Denkmalmanagement, aktuelle Denkmalpflegepläne und Denkmalentwicklungskonzepte Realität werden. Die frühzeitige Beteiligung der Denkmalbehörden bei der allgemeinen Konzeptentwicklung und den Einzelmaßnahmen muss sichergestellt sein, um Konflikten vorzubeugen, Zeitverluste zu vermeiden und ein Miteinander zur Lösung der Aufgaben zu ermöglichen.
Voraussetzung für einen integrierten Einzelhandel ist ein gleich berechtigtes Nebeneinander mit anderen, innerstädtischen Funktionen wie Wohnen, Kultur, Gewerbe und Verwaltung.
Integrierter Einzelhandel und großflächige Einkaufscenter mit Parkflächen unter einem Dach sind in kleinteiligen, innerstädtischen Strukturen in der Regel nicht vereinbar.
Großflächige Einkaufscenter sind nicht reversibel, da sie archäologische Denkmäler unwiederbringlich zerstören, auf Veränderungen im Einkaufsverhalten nicht flexibel reagieren können und ungeeignet für Rückbau- und Umnutzungskonzepte sind. Großflächige Einkaufscenter sollten in Innenstädten nur dann genehmigt werden, wenn sie abgestimmten Konzepten zur Stadtentwicklung, des Einzelhandels und der Denkmalpflege nicht entgegenstehen. Das strategische Ziel ist eine sozial, wirtschaftlich und städtebaulich verantwortliche Stadtentwicklung, die dem Handel notwendigen Wandel ermöglicht, aber auch verantwortlich mit dem historischen Stadtraum und seinen Baulichkeiten umgeht.“
Ich betrachte den Appell als eine Selbstverpflichtung der Stadt als Mitunterzeichner. Einen Ausnahmepassus „Fürth/Bay. wird von diesen Forderungen ausgenommen“ gibt es nach meinem Kenntnisstand nicht. Ich meine, wir (liebe zonebattler) sollten hier einmal kritisch bei Stadtrat und OB nachfragen, warum die Stadt mit den Empfehlungen des Deutschen Städtetages so ignorant umgeht. Die Presse wird es jedenfalls interessieren! Also ran an den PC, die Schreibmaschine oder den Füllfederhalter – schreiben!
#211
Der Gegenentwurf einer »besseren Mitte«, ausgearbeitet von Fachleuten aus den Reihen der gleichnamigen Bürgerinitiative, erfährt heute in den Fürther Nachrichten angemessene Würdigung. Was der abrißfreudige Oberbürgermeister hingegen unter bewahrenswerter Altbausubstanz versteht (und was nicht), kann man im gleichzeitig erschienenen Artikel »Ein Neuanfang für das historische Zollhaus« nachlesen. Und um das Trio vollzumachen, berichtet die Zeitung in ihrer Ausgabe vom heutigen Tage auch noch vom »Trauerspiel um die alte Wolfsgrubermühle«.
#212
Danke, Frederik1, für den höchst interessanten Hinweis!
Der OB hält sich ja offenbar für den besseren Denkmalpfleger und weiß fein zwischen wertig (kann weg) und hochwertig zu unterscheiden. Seltsam auch, dass ihm als Sozialdemokraten weder demokratische Entscheidungsprozesse noch ein Stadtzentrum, in dem alle Mitglieder der Gesellschaft Platz finden und wirkliche Urbanität – nicht nur Konsum – erlebt werden kann, wichtig zu sein scheinen.
#213
Heute vermelden die Fürther Nachrichten, daß es möglicher- und erstaunlicherweise zwischen Stadt, Investor und Bürgerinitiative zu einer »Annäherung bei der Neuen Mitte« kommt. Aber hallo, das wäre doch was!
#214
Zum in #214 verlinkten Artikel der FN (und immer unter dem Vorbehalt, dass alles, was dort steht, stimmt und so gesagt wurde – im Bericht über die Wolfsgrubermühle [Link in #212] wird Aurelis schließlich als DB-Tochter bezeichnet, was seit mehr als einem Jahr nicht mehr der Fall ist):
Wie man ausgerechnet die »Münster Arkaden« nicht als »monolithischen, geschlossenen Bau« wahrnehmen kann, entzieht sich meinem Verständnis. Das ist nun wirklich ein Klotz mit abweisender Fassade, und ein großer Lichthof macht noch lange keinen öffentlichen Raum. (Der Gerechtigkeit halber muss man sagen, dass die »Arkaden» unter der Ägide der örtlichen Sparkasse geplant wurden und Sonae Sierra erst während der Bauphase eingestiegen ist.) Herr Müller hätte sich vielleicht in unmittelbarer Nachbarschaft umsehen sollen: Keine 50 Meter entfernt ist nämlich mit dem Hanse Carré ein Ladenareal entstanden, das kleinteilig gestaltet wurde und an die Ludgeristraße (eine der Münsteraner Haupteinkaufsstraßen) tatsächlich durch neuen öffentlichen Raum angeschlossen ist. Auch wenn dort nur die üblichen Filialisten eröffnet haben und man über die Architektur gewiss streiten kann: Für die konkrete Situation in Fürth wäre von diesem Projekt mehr zu lernen gewesen als von den »Arkaden«.
#215
Stadt und Investor scheinen auf Zeit spielen und die kritischen Bürger mit kosmetischen Pseudo-Konzessionen einlullen zu wollen. Doch ganz so naiv sind die Fürther nicht, darum wollen Sie gerne eine gut informierte Öffentllichkeit in den folgenreichen Entscheidungsprozeß einbeziehen: Der »Bürgerentscheid über Neue Mitte rückt näher«, wie die Fürther Nachrichten heute verkünden.
#216
»Jung weist Kritik der BI zurück« vermelden die Fürther Nachrichten heute. Kunststück. Was soll der OB sonst auch sagen? Ob er seinen Wirtschaftsreferenten zu recht in Schutz nimmt, ist eine ganz andere Frage...
#217
Look to:
www.sueddeutsche.de/kultur/723/461349/text/
#218
Vom Widerstand der Bevölkerung in ihren Städten gegen hanebüchene Shopping Center-Pläne berichteten am letzten Freitag Frau Dr. Elisabeth Gabler (Anwältin aus Würzburg) und Herr Christoph Allemand aus Minden (Westf). Die gut besuchte Vortragsveranstaltung im Rückgebäude des Fürther Gewerkschaftshauses ist dem Fürther Nachrichten heute einen Bericht wert, der aber leider nicht auf die teils recht unredlichen Taktiken von Investoren und willfährigen Kommunalpolitikern eingeht, von denen die beiden Referenten sprachen...
#219
Ich habe übrigens heute morgen noch ein ähnliches Faß aufgemacht!
#220
Mit »Wahn oder Wirklichkeit?« habe ich seinerzeit die Diskussion hier betitelt, und da paßt der heutige Artikel aus den Fürther Nachrichten ganz gut dazu...
#221
Die Kritischen Einzelhändler Fürth plädieren auf einer eigenen Website für den maßvollen Vorschlag der Bürgerinitiative »Eine bessere Mitte für Fürth« und argumentieren mit guten und sachlichen Gründen.
#222
Heute sind die Zweifel der Kritischen Einzelhändler in der Zeitung nachzulesen!
#223
Die Bürgerinitiative »Eine bessere Mitte für Fürth« versuchte Sonae Sierra für eine moderate Lösung mit Beispielcharakter zu erwärmen, doch die Firmenvertreter blieben erwartungsgemäß stur. Die Fürther Nachrichten subsummieren: »Der Dialog stockt nach dem ersten Treffen«. Tja, Was interessiert den Investor schon die Zukunft der Stadt? Der will Kassse machen, und zwar schnell und gründlich. So einer läßt sich allenfals zu marginalen kosmetischen Zugeständnissen herab...
#224
Vom Stadtheimatpfleger gibt es den brandneuen Rundbrief Nr. 51, in welchem das alternative Shopping Mall-Konzept der Bürgerinitiative anhand von 3D-Ansichten vorgestellt wird.
#225
Vorgestern gab es im Rahmen einer Veranstaltung der Bürgerinitiative einen interessanten Vortrag zu hören: Herr Dr. Matthias Exner vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege führte aus, daß Fürth nicht nur eine enorm große Anzahl denkmalgeschützter Häuser besitzt, sondern auch als Stadt selbst Denkmal ist (und unbedingt bleiben sollte). Die Fürther Nachrichten berichten heute über den Abend unter der sportiven Überschrift »Denkmalpfleger im Clinch mit der Stadtspitze«.
#226
Im Internet vermelden die Fürther Nachrichten schon heute, was morgen in der Printausgabe stehen wird: »Die Neue Mitte droht zu scheitern«! Wenn sich jetzt noch Investoren fänden, welche das weit stadtverträglichere Shopping Center-Konzept der Bürgerinitiative umzusetzen bereit wären, dann wäre das Glück perfekt und die wahrlich »bessere Mitte« für Fürth in Reichweite...
#227
Auch der Heimatpfleger tippt schneller als Zeitungen gedruckt werden können und kommentiert das Geschehen in seinem brandaktuellen Rundbrief Nr. 52.
#228
In der heute schon erschienenen Wochenendausgabe der Fürther Nachrichten sind die neuesten Entwicklungen natürlich das Thema schlechthin. Berichterstattung [1] [2] [3] [4] [5] wie Kommentar [6] sind sachlich und ausgewogen, die sachkundefreie Polemik wird wohl demnächst in den Leserbriefen jener zu finden sein, die immer noch nicht begriffen haben, daß der einzigartige Charakter Fürths in seinem Kernbereich bedroht war (und womöglich ja immer noch ist)...
[1] »Ein Hausbesitzer blockiert die Neue Mitte«
[2] »Nicht nur Enttäuschung«
[3] »Die Betreiber des Park-Hotels hängen in der Luft«
[4] »Fürther David pocht auf Familiengeschichte«
[5] »Stadt wird in die Pflicht genommen«
[6] »Kein Grund zur Schwarzmalerei«
#229
Bei dem in #226 verlinkten Artikel regt die gewesene Stadtheimatpflegerin Barbara Ohm einen Basar anstelle der Mall an. Dabei greift sie anscheinend den Vorschlag eines gewissen Volker Eichener auf: In einer Essener Straßenbahn fand ich Anfang April eine WAZ mit einem Artikel, der die Eröffnung des »Reschop Carrés« in Hattingen an der Ruhr zum Anlass hatte (einer Stadt, die halb so groß ist wie Fürth, auch aus lauter Baudenkmälern besteht, vom Niedergang der Industrie ähnlich gebeutelt wurde, und auf deren heutigem Terrain die allererste Eisenbahn Deutschlands ihren Endpunkt hatte, 50 Jahre vor der Bayrischen Ludwigsbahn) und unter dem Titel »Basare für das Ruhrgebiet« einige Positionen zum Thema Einkaufszentren zusammenfassend darlegt.
Ansonsten freut es mich schon sehr, wenn der Investor jetzt über seine eigene Großkotzigkeit strauchelt, und mit ihm die entrückte Stadtverwaltung. Möge ein älterer Herr mit Standhaftigkeit gesegnet sein.
(Und jedesmal, wenn ich an der Fürther Freiheit stehe, denke ich, dass der Stadt mit dem Abriss des nun wirklich unendlich hässlichen Betonklotzes eines gewissen Modekaufhauses aus Nürnberg mehr gedient wäre.)
#230
Guck an: Laut Zeitung hat »Die Stadt hat Plan B schon in der Schublade«!
#231
Zwischen »Ernüchterung und Lustlosigkeit« schwankte nach Einschätzung des FN-Berichterstatters die Stimmung, als die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs heute präsentiert wurden. An denen der Stadtheimatpfleger überwiegend und wohl zu Recht kaum ein gutes Haar läßt.
#232
Und wieder kann man nur staunen: Wie man heute in den Fürther Nachrichten nachlesen kann, scheinen sich ja durchaus mehrere Investoren für Fürth zu interessieren, darunter offenbar auch solche, die die von der Bürgerinitiative immer geforderte, »kleine« Lösung umzusetzen bereit sind. Bahnt sich da ein womöglich glückliches Ende vom Anfang an?
#233
Die Fürther Nachrichten melden heute, daß OB Jung mit seinen Äußerungen über den nicht verkaufswilligen Hausbesitzer in der Breitscheid-Straße einiges Befremden ausgelöst hat, und das nicht nur beim politischen Gegner. Auch der begleitende Kommentar weist zu recht darauf hin, daß der Herr Oberbürgermeister hier deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist...
Meines Wissens nach war die Weigerung des standhaften Hausbesitzers doch längst bekannt, sie wurde z.B. vom Stadtheimatpfleger Alexander Mayer schon in der FN-Podiumsdiskussion am 19. Jan 2009 explizit erwähnt. Im Grunde ist es ein Zeichen dilettantischer Unprofessionalität, wenn Stadt und Investor monatelang vor sich hinplanen, ja nachgerade hinwurschteln, obwohl elementare Projekt-Voraussetzungen nicht gegeben sind. Den Bären zu häuten, den man noch nicht einmal erlegt hat, und hinterher dem Bären die Schuld am Dilemma zu geben, das ist ja wohl das Allerletzte!
#234
Was ich mich hier noch immer frage (und nach wohl geruhter Nacht auch formulieren kann) : Wenn man so eine große Investition vorhat, dann will, nein muss man ja attraktiv genug werden, um Kaufkraft von außen dorthin zu lenken, sprich so attraktiv sein, dass der Einzugsbereich der Kunden deutlich vergrößert wird.
Dies ist in Regensburg mit verkehrsgünstig gelegenen Objekten auch durchaus hervorragend gelungen, was auch dadurch begünstigt ist, dass man eben auf größerem Umkreis das einzige Oberzentrum ist, und sich durch die Vielfalt des Angebots für den Landbewohner auch ein weiterer Weg einfach lohnt. Und nur das zusätzliche Publikum und damit der Mehrumsatz auf eigenem Terrain ist es doch, der der eigenen Gemeinde letztlich zugute kommt, nicht das Verschieben von lokal bereits vorhandenem Umsatz.
Jetzt frage ich mich nur, wie es mit einer Neuen Mitte der Stadt Fürth und damit dem Investor gelingen sollte, das den eng benachbarten Oberzentren zueilende kaufkräftige Publikum in großem Stil auf das eigene Terrain zu lotsen und davon abzuhalten, auf gut ausgebauten Verkehrswegen zu den bereits bestehenden Angeboten der Nachbarstädte durchzuheizen. Die Vielfalt des Angebots, die verkehrsgünstigere Lage, das einfach schönere Shopping-Erlebnis ? Was ist der Schlüsselfaktor, pro Woche über 100.000 Kunden für ein Einkaufserlebnis in Fürth anstatt woanders erreichen zu können ?
Mit dieser Frage schönen Gruß aus dem Hotel eines portugiesischen Investors, das ich immer wieder gerne nutze, weil es einfach ideal zwischen der Innenstadt und meinem zeitweisen Wirkungsort in Timisoara gelegen ist, und damit ein einzigartiges Angebot darstellt, das ich kaufkräftig immer wieder gerne annehme ;-)
#235
Der Eigentümer von Rudolf-Breitscheid-Straße 12 hat nicht über die „Neue Mitte“ entschieden, sondern nur über sein Eigentum. Das ist sein Recht!
Gott sei Dank! Die Väter und Mütter der Bayrischen Verfassung und des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland haben aus der geschichtlichen Verantwortung heraus Eigentum unter besonderen Schutz gestellt.
Die Geschichte Deutschlands und auch der Stadt Fürth ist leider reich an Zwangsverkäufen und Enteignungen! – Nachzulesen z. B. an der Gedenktafel am Eingang des Rathaus der Stadt Fürth.
Es ist erschreckend und unwürdig was manche Verantwortungsträger der Stadt Fürth jetzt wieder für ein Verständnis von Demokratie, Gesetz – Recht – und Gerechtigkeit an den Tag legen!
Die Geschichte sollte man stets mitdenken in seinem Reden – in seinem Tun und Lassen. Und nicht nur gedenken und beklagen an Denkmälern, zu recht am 09./10. November ...
#236
Als regelmäßig die Plenumssitzungen der Bürgerinitiative »Eine bessere Mitte für Fürth« besuchendes Mitglied bin ich zuweilen erstaunt bis befremdet von dem, was als Ergebnis des persönlich miterlebten, basisdemokratischen Abstimmungsprozesses hernach in der Zeitung steht. Heute z.B. im Artikel »Die Kritiker pochen auf einen Bürgerentscheid«. Womit ich beileibe nicht den Reporter kritisieren will, sondern eher internen Kommunikations- und Klärungsbedarf sehe...
#237
Und weiter geht’s: »Im City-Center ist man sauer aufs Rathaus«, wie die Fürther Nachrichten wissen...
#238
Sauer scheint aber nicht lustig zu machen ... mal im Ernst, wenn es in Fürth bereits erhebliche Leerstände gibt, was wird durch den Bau eines neuen Einkaufserlebniszentrums denn verbessert ? Der Investor wird sich ja nicht selber hineinstellen, um Hemden, Hosen und Heimtextilien anzubieten ... neue Mieter würde das Land brauchen ... ja wo kämen die denn her ?
#239
Das fragen wir uns auch, und dazu wir es nächste Woche einen profunden Vortrag geben: Herr Dr. Müller von der Bürgerinititative hat in langer Recherchearbeit die hiesigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zusammen- und denen der Nachbarstädte Erlangen und Nürnberg gegenübergestellt. Da fragt man sich schon, wie so ein Großprojekt funktionieren soll und wo die Mieter herkommen sollen: Die vorhandenen Filialisten werden aus der Fußgängerzonen in das Center umziehen und draußen gewaltige Leerstände hinterlassen, so schaut es aus! Gelegenheit zur Information besteht übrigens schon übermorgen beim fröhlichen Straßenfest in der Breitscheidstraße !
#240
Leerstände in der Innenstadt nach der Errichtung eines Einkaufszentrums sind auch in Regensburg kein unbekanntes Thema, bekanntlich sind eine ganze Reihe von EInzelhändlern wie Filialisten in die Arcaden am Bahnhof umgezogen. Diese sind von außen zwar wirklich nicht schön, aber durch die unmittelbare Bahnhofsnähe einfach ideal gelegen.
Der gesamten Wirtschaftskraft Regensburgs haben diese Umzüge wohl keinen Abbruch getan, da die Regensburger Altstadt für größere Einkäufe ohnehin nicht der ideale Platz sind, keines der Geschäfte dort wirklich fehlt (da ohnehin alle wesentlichen Sparten mindestens doppelt vorhanden waren), die Örtlichkeit wohl aber sehr gut geeignet ist, um bei Pizza oder Kaffee die Seele baumeln zu lassen.
Die leerstehenden Kaufhäuser sind leider trotzdem nicht sehr hübsch anzusehen.
Es kommt also immer darauf an ...
#241
Presseschau: »Kritische Händler fordern den runden Tisch« (Fürther Nachrichten).
#242
Aus einem Tisch kommt doch nichts raus, es sei denn dass wie seinerzeit in Auerbachs Keller der Teufel seine Hand (bzw. seinen Bohrer) im Spiel hat und den Tokajer fließen lässt ... nicht ganz ernst gemeint, aber ich habe da so eine Assoziation mit den Vorgängen um das Regensburger Kultur- und Kongresszentrum.
In der «Moststraße» der Fürther Nachrichten titelt man derweil der nackte Wahnsinn und möchte damit auch auf einfachere Möglichkeiten hinweisen, eine Einkaufsmeile attraktiv zu gestalten ...
#243
Pressespiegel: »Baureferent rät zum bedächtigen Vorgehen« (FN).
#244
Am gestrigen Samstag stand unsereins den halben Tag hinter einem Info-Tisch der Bürgerinitiative, heute ist das »Bunte Fest für Erhalt der Breitscheidstraße« den Fürther Nachrichten einen Artikel wert...
#245
Pressespiegel: »CSU nähert sich der Bürgerinitiative« (FN)
#246
Pressespiegel: »Herbe Kritik am CSU–Schwenk« (FN)
#247
Pressespiegel: »Ein Streit um Zahlen« (FN)
#248
Ich frage mich ja, inwiefern die analysierte Kaufkraft abhängig ist vom Branchenmix eines neuen Investors und dass daher das Gutachten erst beim finden eines solchen aktualisiert werden muss.
#249
In der Tat, das riecht, ja stinkt geradezu nach fauler Ausrede: Wenn das GfK-Gutachten so überaus positiv ausgefallen wäre wie oft behauptet, dann wäre es längst mit großem Getrommle publik gemacht worden. Aber offenbar paßt das Ergebnis den Stadtoberen eben doch nicht so ganz ins Konzept...
#250
Gut möglich!
Man kann auch nicht oft genug wiederholen, dass diese nebulöse »Kaufkraft« schon beim Bau des City-Centers als Totschlagargument hofiert wurde. Damals wie heute ist der einfältige Gedanke salonfähig, dass sich diese Masse gleich dem Verdurstenden in der Wüste eiligen Schrittes in den Konsumtempel wirft, wenn man sich nur »noch gerade rechtzeitig« vom Korsett der Baudenkmäler befreit hat, um ebensolchen Tempel zu errichten.
Das konkrete, für jeden – vor Ort – erfahrbare Scheitern dieser Denkweise sollte schon für sich genommen ausreichen, um klarzustellen, dass die Rechnung so einfach nicht sein kann, wie hier gerne glauben gemacht wird.
#251
Die immer wieder ins Feld geführte GFK-Studie soll einerseits die Argumente der Befürworter der sogenannten »Neuen Mitte« unterstützen, z.B. Fürths Wirtschaftsreferent Horst Müller (im FN-Artikel »Neue Mitte: Ein Streit um Zahlen«): [...] wonach Fürth unter 21 vergleichbaren Städten auf Platz vier liege. [...] halte sogar die geplante Größe des Einkaufszentrums mit einer Verkaufsfläche von 25 000 Quadratmetern für ‘in Ordnung’ [...]« andererseites wird sie nicht veröffentlicht, weil sie »[...] von der Entwicklung überholt worden ist. [...]« (ebenda).
Wie jetzt? Ändert sich die Kaufkraft und das Kaufverhalten der Fürther im Monatsrhytmus? Ernsthafte Untersuchungen beziehen sich, im Unterschied zu Umfragen, gewöhnlich auf Daten, die in einem längeren Zeitraum erhoben wurden. Da ich der GFK-Studie die Ernsthaftigkeit nicht absprechen würde, bleibt als einziger Grund für die Nichtveröffentlichung politisches Kalkül.
Dass das in einem Zeitungsartikel der FN so offenkundig dokumentiert wird, hätte ich nicht erwartet. Da ist wohl das Konzept von Redakteur Wolfgang Händel, der Aktivität der Bürgerinitiative immer die dazu passende Erwiderung der Befürworter gegenüberzustellen, um damit die Gegenargumente zu relativieren (»Zahlen contra Zahlen«), erstmalig gescheitert. Eben des Kaisers neue Kleider.
Zum Thema noch ein Bonbon in der Nürnberger(!) Zeitung: »Überschätzte ‘Neue Mitte’?«.
#252
Pressespiegel: »Neue Mitte: Entscheidung muss noch warten« (FN)
#253
Pressespiegel: »Eine Chance für Fürth« (FN)
#254
Pressespiegel: »CSU attackiert den Fürther OB« (FN)
#255
Dazu paßt der Leserbrief, den ich am 1. Jun. 2009 an die Fürther Nachrichten sandte und in dem ich auf die im FN-Artikel erwähnte Untersuchung von Herrn Dr. Müller Bezug nehme:
In Sachen Arbeitsort beispielsweise ist Fürth das abgeschlagene Schlußlicht unter den bayerischen Großstädten: Auf 100 FürtherInnen kommen nur 49 Arbeitsplätze. (Erlangen: 84, Nürnberg: 72). Andersherum gesagt: ca. 30.000 sozialversicherungspflichtige Fürther BürgerInnen wohnen zwar in der Kleeblattstadt, arbeiten aber irgendwo in den Nachbarstädten. Wo geben die wohl in der Mittagspause ihr Geld für Besorgungen aus? Eben! Daran würde auch ein neues Einkaufszentrum bei uns wenig ändern!
Interessant ist auch die Einkommensverteilung: Die Gut- und Besserverdienenden wohnen im »Speckgürtel« am Fürther Stadtrand und besuchen selten Einkaufscenter mit den üblichen Masse-statt-Klasse-Geschäften. Diese BürgerInnen werden auch zukünftig in München oder anderen Metropolen »shopppen gehen«. In unserer Innenstadt ist die Arbeitslosigkeit leider erheblich höher und die Kaufkraft deutlich geringer. Zudem fehlt es uns an Touristen (Nürnberg) und Studenten und Akademikern (Erlangen), die andernorts die Kassen der Läden öfters klingeln lassen. Auch das muß man sehen und bedenken.
Schließlich besteht allen Unkenrufen zum Trotz in Fürth bezogen auf die Einwohnerzahl tatsächlich keine »Unterversorgung« in bestimmten Produktsegmenten: Wer ‑nicht zu Unrecht- eine mangelnde Auswahl an Haushaltswaren, Geschirr und Tischwäsche beklagt, muß die Beschwerde an die Stadtoberen richten, die den zahlreichen Möbelhäusern und Baumärkten an der Peripherie diese Austrocknung des innerstädtischen Fachhandels sehenden Auges ermöglicht haben! Dieser Strukturwandel wird sich nicht zurückdrehen lassen...
Wer also bessere Bekleidungsgeschäfte statt zahlreicher Handy-Läden und Back-Shops in Fürth sehen möchte, der sollte nicht nach einer »Neuen Mitte« rufen, die aufgrund all dieser Rahmenbedingungen bald das bekannte Schicksal des City-Centers teilen wird, sondern statt dessen mehr Arbeitsplätze in der eigenen Stadt fordern: Wenn die Kaufkraft in der Fürther City steigt, dann folgen attraktive Einzelhandelsgeschäfte ganz von selbst. Das ist das kleine 1x1 der Marktwirtschaft!
Nachtrag vom 9. Jun. 2009:
Heute ist obiger Leserbrief in gekürzter Form in den Fürther Nachrichten erschienen. Die von der Redaktion gestrichenen Passagen habe ich nachträglich rot markiert.
#256
GfK-Gutachten hin oder her. Mir stößt immer mehr die Kritiklosigkeit des Fürther Konsumvolkes oder deren selbsternannter Sprecher auf! Auswirkungen eines Einkaufscenters auf das Stadtbild (besser: Denkmalbild) oder den örtlichen Handel spielen bei der Argumentation keine Rolle Leider wurde der folgende Leserbrief nur in (verstümmelten) Auszügen in den FN abgedruckt. Hier nochmal die »Vollversion«:
»Die Diskussion um die „Neue Mitte“ nimmt immer skurrilere Züge an. Der BI wird vorgeworfen ein Haufen selbst ernannter Stadtverbesserer zu sein, dem es nur um Opposition gehe, der Besitzer des Hauses Breitscheidstraße 12 wird aufgrund seiner Verkaufsweigerung beinahe kriminalisiert.
Dabei entgeht den Kritikern, auch meinen Namensvettern, von deren Äußerungen in den FN ich mich ausdrücklich distanziere, dass beide, BI und Hausbesitzer ihre verfassungsmäßigen Rechte in Anspruch genommen haben: Ihr Recht auf politische Mitbestimmung und das Recht auf Eigentum.
Und das muss man in einer Demokratie aushalten können – auch wenn es nicht schmeckt. Ein Blick zurück: Das ehemalige Glasscherbenviertel St. Michael präsentiert sich heute als ein lebens- und liebenswerter Ort mit Handel, Gastronomie, kulturellen Ereignissen und nicht zuletzt zahlreichen liebevoll restaurierten Baudenkmälern. Die Alternative dazu, hätten sich damals nicht „selbst ernannte Stadtverbesserer“ durchgesetzt, kann man heute am ehemaligen Gänsberg sehen – ein austauschbares, seelenloses Neubauviertel, dass genauso gut in Bochum stehen könnte.
Das Anliegen der BI „Besser Mitte“ und zahlreicher kritischer Bürger ist es, konstruktiv an einer optimalen Lösung für die Innenstadt mitzuwirken. Allen ist gemein, auch den Kritikern der BI, dass sie sich dringend eine Aufwertung der Innenstadt wünschen. Aber hier gibt es einen gravierenden Unterschied: Während die BI mit viel Engagement und unter persönlichen Entbehrungen in enger, kooperativer Zusammenarbeit mit OB Dr. Jung und der Stadtspitze an Lösungen feilt, lehnen sich die anderen bequem zurück:
Es sind die Fürther, die unkritisch den Daseinszweck ihrer Stadt im Konsum sehen. Es sind die Fürther, die gerne in gesichtlosen Einkaufszentren bei Monopolfilialisten einkaufen würden. Es sind die Fürther, die dabei vergessen, dass die Qualität einer Innenstadt auch von Faktoren wie Architektur, Wohnen, Kultur, Bildung und Gastronomie abhängt. Es sind die Fürther, die möglichen negativen Auswirkungen eines zweiten Einkaufszentrums – Verkehrsbelastung, Verlust an Baudenkmälern, Sperrung eines ganzen Stadtviertels und Auswirkungen auf den bestehenden Handel – vernachlässigen. Es sind die Fürther, die als willfähriges Konsumvolk unreflektiert den gleichen Heilsversprechungen wie beim Bau des CityCenters vor rund 25 Jahren folgen. Und es sind die Fürther, die immer noch nicht erkannt haben, dass sie mit der Fürther Bausubstanz etwas einzigartiges geerbt haben, dass es zu bewahren und behutsam weiterzuentwickeln gilt.
Ich hoffe auf einen konstruktiven Dialog und ein gutes Ergebnis für Fürth.«
#257
Pressespiegel: »Bürgerinitiative ist verärgert über OB« (FN)
#258
Neben meinem eigenen Leserbrief (siehe Kommentar #256) erschien gestern ein weiterer von Dr. Christofer Hornstein, seines Zeichens Architekt in Fürth. Da mir sein Beitrag im Original vorliegt, kann ich auch hier die Kürzungen durch die Fürther Nachrichten nachvollziehen und getreulich dokumentieren:
In der auf hohem Niveau geführten Diskussion bemängelten die Experten vor allem, dass die Stadt dem Investor in der Frage der Aufgabe öffentlichen Raumes viel zu schnell nachgegeben habe und empfahlen dem sich tapfer wehrenden Stadtbaurat (Respekt!), mehr Selbstbewusstsein gegenüber Investoren an den Tag zu legen.
Wenn der Stadtbaurat und die Stadtspitze diesen Rat der Fachleute beherzigt und wenn noch mehr Bürger unserer schönen Stadt erkennen, wie wichtig es ist, sich für eine positive und nachhaltige Stadtentwicklung zu interessieren und zu engagieren, könnte die anhaltende Diskussion um die sog. »Neue Mitte« das werden, was die Überschrift des FN-Artikels verspricht: Eine Chance für Fürth.
#259
wirklich schade,daß die briefe um soviel gekürzt wurden,schade auch das die meisten fürther davon leider keine ahnung haben wie manipulativ die presse bei sovielen sachen mitwirkt...
#260
Pressespiegel: »In der Neuen Mitte brodelt die Gerüchteküche« (FN)
#261
Tipp: »Shoppingcenter: Schrittmacher fürs Herz der Stadt« (WirtschaftsWoche)
#262
Pressespiegel: »Pläne für die Neue Mitte haben sich erledigt«, »Das Center ist tot, es lebe das Center!«(FN)
#263
Pressespiegel: »Viel Hoffnung auf eine neue »Neue Mitte«« (FN)
#264
Pressespiegel: »City-Center: OB warnt vor zu viel Euphorie« (FN)
#265
Ausdauer und Realismus könnten auch Herrn Jung nicht schaden.
#266
In der Tat. Es wäre sehr traurig und wenig hilfreich, wenn ein die Bodenhaftung verlierender OB in aktivem Bürger-Engagement tatsächlich nur eine persönliche Kränkung und Unterminierung seiner Autorität sehen sollte...
#267
Pressespiegel: »BI Bessere Mitte bleibt am Ball« (FN)
#268
Satte 50.000 EUR soll das lange unter Verschluß gehaltene GfK-Gutachten zur Fürther Einzelhandels-Situation gekostet haben, welches gestern nun doch noch offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Nach Lektüre der einschlägigen Meldung in den Fürther Nachrichten fragt man sich freilich, ob ein paar Allgemeinplätze, banale Beobachtungen und niedergeschriebene Schlußfolgerungen des halbwegs gesunden Menschenverstandes wirklich soviel Geld wert sind. Aber die Beraterbranche lebt ja schließlich vom Nimbus des unverstellten externen Spezialisten-Blicks, da muß die Rechnung notgedrungen ziemlich üppig ausfallen, um der dafür abgelieferten Studie Aufmerksamkeit und ehrfürchtige Beachtung zu garantieren: Was nix kostet (wie z.B. die fachliche Meinung der städtischen Bediensteten oder die engagierter fachkundiger Bürger), das taugt ja definitionsgemäß auch nix...
#269
Wie die Fürther Nachrichten heute vermelden, werden die nunmehr hinfälligen, jedoch allemal interessanten Ergebnisse des Architektenwettbewerbs zur »Neuen Mitte« bis zum 1. Aug. 2009 öffentlich ausgestellt. Man sollte sich das anschauen, um ein Gefühl für das gigantische Ausmaß der ursprünglich geplanten Umwälzungen in der Fürther Innenstadt zu bekommen!
#270
Pressespiegel: »Hoffnung im Center« (FN)
#271
Pressespiegel: »Die Rettung für das City-Center ist in Sicht« (FN)
#272
In seinem Rundbrief Nr. 59 berichtet Heimatpfleger Dr. Alexander Mayer u.a. von den neuesten Entwicklungen in Sachen »City Center«.
#273
Pressespiegel: »City-Center: Wackelpartie in der Verlängerung« (FN)
#274
Pressespiegel: »Das City-Center bekommt neue Perspektiven« (FN)
#275
Pressespiegel: »Aufbruchstimmung bei den Einzelhändlern« (FN)
#276
Pressespiegel: »City-Center: Freude mit Haken« (FN)
#277
Pressespiegel: »Quelle-Gelände? Eine Monsteraufgabe!« (FN). Was sich in Nürnberg nahe der Stadtgrenze tut (oder auch nicht), wird zweifellos Folgen für Fürth haben...
#278
Pressespiegel: »City-Center: Sektkorken knallen erst später« (FN)
#279
Pressespiegel: »Gerüchteküche im City-Center brodelt« (FN)
#280
Pressespiegel: »City-Center wird erst nächstes Jahr umgebaut« (FN)
#281
Pressespiegel: »City-Center auf der Zielgeraden« (FN)
#282
Unter dem Titel »Einkaufsstadt Fürth – quo vadis?« haben Julia Thomas und Thomas Steigerwald einen Film über die aktuelle Situation und die möglichen Entwicklungspotentiale der Kleeblattstadt produziert. Sendeplatz und ‑zeiten sind der Programmvorschau zu entnehmen!
#283
Pressespiegel: »Pflegewerk für den innerstädtischen Handel« (FN)
#284
Pressespiegel: »Marktkauf geht: Neuer Rückschlag für die Fürther City« (FN)
#285
Kaum ist man mal urlaubshalber fort und weitgehend offline, schon überschlagen sich die Ereignisse... Ich danke allen meinen LeserInnen, die mir Links zu den folgenden Zeitungsartikeln aus den Fürther Nachrichten aufbewahrt und zugesandt haben:
»Kein Verkauf: Tiefschlag erschüttert das City-Center«
»Einzelhändler setzen auf die Breitscheidstraße«
»Enttäuschung und Hoffnung«
»Bangemachen gilt nicht!«
»Center-Eigentümer schöpfen neuen Mut«
Tja, es bleibt spannend!
#286
Pressespiegel: »Furcht vor weiterem Aderlass im Zentrum« (FN)
#287
Nebenan in Erlangen zeigen sich die innenstadtverödenden Folgen eines großen Shopping Centers mit Sogwirkung ziemlich deutlich; mit allerlei optischer Kosmetik werden Leerstände in einst florierenden Geschäftslagen heute notdürftig kaschiert. Besteht »Hoffnung für die Altstadt?« fragen die Erlanger Nachrichten und versuchen damit gegen den unheilvollen Trend anzuschreiben. Aber wo sollte ein attraktiver »Ankermieter« für die offenbar zur Geisterstadt verkommene Altstadtmarkt-Passage herkommen?
#288
Pressespiegel: »Im City-Center wird weiter sondiert« (FN)
#289
Pressespiegel: »Die Stadt hat das Wölfel-Areal gekauft« (FN)
#290
Pressespiegel: »Neues von der neuen ‘Neuen Mitte’« (Fuerther Freiheit)
#291
Pressespiegel: »Stadt steht vor dem Kauf des Park-Hotels« (FN)
#292
Pressespiegel: »Der Traum vom Leuchtturmprojekt in der City« (FN)
#293
Pressespiegel: »Fürther Einkaufslandschaft vor dem Befreiungsschlag« (FN)
#294
Pressespiegel: »Der Weg zum Einkaufszentrum ist frei« (FN)
#295
Die aktuelle Berichterstattung zu diesem sehr kontrovers diskutierten Thema wird im Artikel »‘Einkaufsstadt Fürth’: Die Weichen werden jetzt gestellt« in dem von mir herausgegebenen Stadmagazin »Fürther Freiheit« fortgesetzt, weshalb ich die Kommentare an dieser Stelle hier heute schließe.
#296