Donnerstag, 23. März 2006
Die unerbittlich nahende Bloglesung macht mich ganz kirre im Kopp: Vorgestern hatte ich nach eifrigem Plakate-von-innen-an-die Scheiben-kleben die Türen meiner Renngurke zugeworfen, ohne vorher den Autoschlüssel wieder vom Beifahrersitz genommen zu haben: Da lag er nun zwei Tage und grinste mich an... Die Freundin weilt derweilen 350 km weit weg und mußte mir den Reserveschlüssel von ihrem Schlüsselbund per Post zuschicken. Zwei Tage, ja zwei Wochen ohne Auto wären für unsereinen nicht schlimm, aber mit einem auf dem Präsentierteller liegenden Zündschlüssel und aufmerksamkeitsheischenden Ausdrucken an den Fenstern wäre man doch froh, die Situation und die Karre wieder unter Kontrolle zu haben...
Ich sause also eben in der Mittagspause heim, um mich des eingetroffenen Autoschlüssels zu vergewissern. Dabei nehme ich noch einen ganzen Eimer Kaffesatz aus unserer dubiosen Büro-Maschine mit, um das braune Zeugs en passant im Komposter unseres Schrebergartens im Bahngelände zu versenken. Prompt ritze ich mir beim Zuschließen der Gartentür am Stacheldraht einen blutenden Schmiß quer über die Denkerstirn! Immerhin, die Krokusse blühen schon:
Weiter nach Hause: Der Umschlag mit dem Autoöffner steckt gottseidank im Briefkasten. Erleichterung, die Blechdose rasch aufgesperrt und den vergessenen Schlüssel geborgen. Hurtig zurück zum Bahnhof marschiert, um wieder ins Büro zu fahren. Alles in allem waren das keine 60 Minuten, das Schreiben dieses Beitrags im Zug per Organizer inklusive. So, und jetzt wieder konzentriert an die Arbeit...
Bestens erhaltener Sperrmüll findet sich in Fürth allerorten und fast täglich, da muß selbst der zonebattler manch’ preisgegebenes Stück notgedrungen stehenlassen:
In diesem Fall fiel ihm das schon aus Geschmacksgründen nicht weiter schwer, das stimmige Arrangement indessen heischte (hisch?) nach bildlicher Konservierung...
Dienstag, 21. März 2006
Seit jeher werden Äpfel als gesund für Bauch und Backe empfehlen (»Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können«). In unseren globalen Zeiten kommen heutzutage auch fernöstliche Früchte auf den fränkischen Tisch, ob das unbedingt vonnöten ist, sei mal dahingestellt. Interessant aber war das Preisschild im nahen PLUS-Markt allemal:
Wem fällt hier was auf? Was ist sozusagen faul an diesen Äpfeln? Jemand ’ne Idee?!!
Sonntag, 19. März 2006
...offeriert die Immobilienabteilung eines ortsansäsigen Kreditinstitutes. Es muß sich wohl um ein Baumhaus bzw. eine Wohnung in der Baumkrone handeln:
Vielleicht hatte aber auch nur der zuständige Sachbearbeiter einen in der Krone, als er das »neue Zuhause« ablichtete? Und wäre es da drin im Winter nicht arg zugig?
Freitag, 17. März 2006
...ist zwar nicht unbedingt der vorherrschende Geruch in der nahen Luisen-Unterführung, aber neuerdings verbreitet ein Graffiti in unserer Tunnelhälfte doch so etwas wie weltstädtisches Flair:
Da fühlt man sich doch fast ein bißchen wie in New York, vor allem, wenn oben scheppernd Güterzüge drüberrumpeln!
Donnerstag, 16. März 2006
Wohl jede(r) ist beim Zappen durch das abendliche Fernsehprogramm schon mal auf Bob Ross gestoßen: Der (leider vor zehn Jahren verstorbene) Kunsthandwerker hatte sich tatsächlich schon zu Lebzeiten einen gewissen Kultstatus erspachtelt und stupft nunmehr posthum auf BR alpha fröhlich brabbelnd vor sich hin.
Ich hatte schon seit längerem vor, über das Phänomen und Phantom Bob Ross einen ausführlichen Beitrag zu verfassen. Die Mühe kann ich mir freilich jetzt ersparen, denn wie ich soeben bemerke, hat mir Herr blue sky schon die Arbeit abgenommen. Seinen Ausführungen ist nichts hinzuzufügen: Herzlichen Dank dafür!
Freitag, 10. März 2006
Nichts für schwache Nerven: eine russische Sauerei !
Dienstag, 7. März 2006
In der Fürther Südstadt sind nicht nur stilvolle Automobile stationiert, sondern auch allerlei skurrile Vehikel mit bemerkenswerten Details. Zum Exempel dieser Wagen hier mit bestens versiegelter Tankdeckelklappe:
Ob der Eigner Angst vor Spritklauern hatte oder ganz im Gegenteil befürchtete, man könnte ihm etwas dazuschütten, Zucker beispielsweise?
Noch rätselhafter aber war dieser Anblick, der sich dem zonebattler neulich beim Aufsteigen aus der Bahnhofs-Unterführung bot:
Ein Schelmenstreich, ein Bubenstück? Leckte der Wagen? Verflüssigte sich gar sein Anstrich und tropfte hellgelb hernieder? Ich fürchte, dies’ Rätsel wird auf ewig ungelöst bleiben!
Sonntag, 5. März 2006
Was pfiffige Künstler so alles anstellen mit den niedlichen kleinen Preiser-Figuren :
Pierre Javelle und Akiko Ida inszenierten mit viel Fantasie und großer Könnerschaft eine Menge solcher Miniatur-Szenarien, und ihre aufwendig gestaltete Homepage ist ein Genuß der besonderen Art: Meisterhafte Bilder, unbedingt anschauen !
Dienstag, 28. Februar 2006
In den 46 Jahren seiner irdischen Existenz hat der zonebattler gerade einmal drei Automobile besessen: Über die derzeitige Renngurke hat er hier und da schon berichtet, heute soll an sein erstes selbstfahrendes Vehikel erinnert werden. Jener 1982 abgelichtete Ford Taunus XL würde nämlich noch heute Aufsehen erregen:
Diese sogenannte Mäandertarnung hat der zonebattler weiland eigenhändig aufgetragen, tatkräftig unterstützt durch seinen Freund, den Fliegermaler. Vorbild war ein Farbschema, mit dem die Deutsche Luftwaffe im Mittelmeerraum (wo sie im Grunde nichts zu suchen hatte) während des 2. Weltkrieges ihre Bomber tarnte:
Der ungewöhnliche »Sichtschutzanstrich« bewirkte bei meiner Karre natürlich das genaue Gegenteil. Interessant waren die deutlichen Reaktionen, die er bei Passanten hervorrief: Während junge (und junggebliebene) Menschen erheitert winkten und den Daumen hoben, waren ältere Leute und verharzte Naturen meist empört und fassungslos über diese meine mutmaßliche Verhöhnung der deutschen Wertarbeit! Das Auto war in den 1980ern halt für viele noch ein Heiligtum, seine Verunzierung mithin ein Sakrileg ersten Ranges...
Mehr Fotos gefällig? Dann darf ich in mein Bildarchiv hinüberbitten!
Donnerstag, 23. Februar 2006
...dann hat er leider wenig Chancen, sich unauffällig in die Büsche zu schlagen:
So ein Farbklecks kann schwerlich Deckung nehmen, der braucht ein dickes Fell...
Tja, ein anpassungsfähiges Chamäleon oder ein Tintenfisch müßte man sein: Als farblich changierender Krake mit reichlich Tentakeln wäre man obendrein schneller mit dem Müllaufsammeln fertig und hätte viel früher Feierabend!
Donnerstag, 16. Februar 2006
Gestern kehrte der zonebattler aus Troisdorf bei Köln nach Hause zurück, wohin er am Montag geeilt war, um seinem Lehnsherrn treue Heeresfolg’ zu leisten...
Auf der Fahrt im weißen Schwan mit roter Schärpe hörte der müde Streiter mit Hilfe seines elfenbeinfarben schimmernden Wunderschildes den kompletten Lohengrin durch [1], derweilen um ihn herum ein Dutzend dunkel gekleideter Ritter fremder Gefolgschaft über kultische Klapp-Altäre gebeugt hockte und rituelle Trommelwirbel in der Schreine Tasten hämmerte. Dabei starrten die grimmen Mannen entrückt (doch offenbar keineswegs verzückt) in ihrer Altäre leuchtende Deckel. Manch einer ließ sich gesegneten Wein von des Schwanen Knappen bringen, um seine Sorgen darin zu ertränken. Der zonebattler allein schwang übermütig seiner Wunderpalme Stiftchen (um das nur für ihn hörbare Musikdrama angemessen zu begleiten sowie nebenbei diese Mär niederzuschreiben) und kann das zur Nachahmung allerseits empfehlen: Wagners wehmütig-wonnevolle Weisen lassen uns die draußen mit 300 Sachen vorbeiziehenden Landschaften, und seien es die tristesten, in ganz und gar neuem, strahlendem Lichte erscheinen!
[1] Aufnahme von 1964 mit Jess Thomas (Lohengrin), Elisabeth Grümmer (Elsa), Dietrich Fischer-Dieskau (Friedrich von Telramund), Christa Ludwig (Ortrud), Gottlob Frick (König Heinrich der Vogler), Otto Wiener (Heerrufer des Königs), Chor der Wiener Staatsoper, Wiener Philharmoniker, Ltg. Rudolf Kempe (EMI CDS 7 49017 8)
Süßer und scharfer Senf: