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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 6. November 2005

(M)ein Wort zum Sonn­tag...

Zitat Lothar Schmidt

Ge­se­hen in ei­nem Ber­li­ner Schau­fen­ster im April 2002. Zi­tat nebst hand­schrift­li­cher Er­gän­zung von un­be­kann­ter Hand soll­te man die­ser Ta­ge viel­leicht vor dem Ab­ge­ord­ne­ten-Ein­gang des Reichs­ta­ges an­brin­gen, den Gro­ßen Ko­ali­tio­nä­rIn­nen zur Mah­nung... Auf daß wir bald ei­ne hand­lungs­fä­hi­ge und hand­lungs­wil­li­ge Re­gie­rung be­kom­men!

P.S.: Mit dem Reichs­tag mei­ne ich na­tür­lich das Ge­bäu­de, in wel­chem der Bun­des­tag tagt (oder nach­tet). Mir ist der Un­ter­schied sehr wohl be­wußt...

Mittwoch, 2. November 2005

Neu­lich, im Chi­na-La­den

Ingwer-Preissschild

Nach­trag: Als ich die­ses net­te Preis­schild sah und schmun­zeln muß­te, glaub­te ich, mit dem Her­zei­gen hier ei­nen harm­lo­sen Scherz zu ma­chen, der kei­nes­falls zu La­sten ei­ner Lands­mann­schaft geht. Al­ler­dings muß­te ich zu mei­ner Be­stür­zung fest­stel­len, daß sich ein ame­ri­ka­ni­scher Freund chi­ne­si­scher Ab­stam­mung da­von zu­tiefst be­lei­digt fühl­te. Da­her möch­te ich hier in al­ler Deut­lich­keit klar­stel­len:

Die Ver­öf­fent­li­chung des obi­gen Bil­des fällt für mich in die glei­che Ka­te­go­rie, wie harm­lo­se Witz­chen über den schwä­bi­schen, säch­si­schen, baye­ri­schen oder eben auch den ei­ge­nen, frän­ki­schen Dia­lekt zu rei­ßen. In kei­ner Wei­se soll da­mit ei­ne eth­ni­sche Min­der­heit bloß­ge­stellt oder der Lä­cher­lich­keit preis­ge­ge­ben wer­den! Und es steht wohl au­ßer Zwei­fel, daß sich an­ders­her­um un­ser­ei­ner im fer­nen Chi­na noch er­heb­lich hilf­lo­ser an­stel­len wür­de... Es ist in der Tat be­wun­derns­wert, wie sich flei­ßi­ge Mit­bür­ger fern­öst­li­cher Her­kunft hier in un­se­rer für sie völ­lig an­ders­ar­ti­gen Kul­tur zu be­haup­ten wis­sen: Hut ab!

Frei­lich sind wir Men­schen nun mal al­le ver­schie­den, und sich auf gut­mü­ti­ge Wei­se über des je­weils an­de­ren Ei­gen­hei­ten zu amü­sie­ren soll­te un­ter Freun­den er­laubt sein: Es stärkt mei­ner Mei­nung nach so­gar die ge­gen­sei­ti­ge Wertschätzung!In die­sem Sin­ne bit­te ich mei­nen Bild­bei­trag als au­gen­zwin­kern­den Jux zu be­grei­fen und nicht als bös­wil­li­gen Spott miß­zu­ver­ste­hen... Dan­ke.

Freitag, 28. Oktober 2005

Klei­der ma­chen Leu­te

Im Rah­men ei­nes Pro­jek­tes zur Rund­erneue­rung mei­nes Er­schei­nungs­bil­des ha­be ich mir in die­sem Som­mer meh­re­re Dut­zend neue T‑Shirts in mo­di­schem Leucht­oran­ge zu­ge­legt, da­zu pas­sen­de Ac­ces­soires wie Gür­tel, Schu­he usw. Die Wir­kung auf mei­ne Um­welt ist er­heb­lich, hat aber wie al­les im Le­ben zwei Sei­ten: Zum ei­nen ern­te ich auf der Stra­ße ver­mehrt an­er­ken­nen­de Blicke von Da­men (auch jün­ge­ren sol­chen!), wo­mit ich sehr gut le­ben kann. Zum an­de­ren aber wer­de ich in Bau­märk­ten nicht sel­ten von du­bio­sen männ­li­chen Kun­den an­ge­bag­gert: »Wou sind’n hier däi Gom­bres­sorn?« oder »Häld des Sili­gon dou a wärg­li aff Be­tong?« sind noch harm­lo­se Fra­gen. Viel­leicht soll­te ich mir zu­künf­tig doch lie­ber ei­nen grau­en Cuta­way (nebst Zy­lin­der) an­zie­hen, wenn ich zu OBI oder Horn­bach will... Aber wer weiß, wel­che un­ver­hoff­ten Ne­ben­wir­kun­gen das nun wie­der mit sich bräch­te!

Mittwoch, 26. Oktober 2005

Wenn ei­ner ei­ne Rei­se tut...

...dann kann er was er­zäh­len! So auch der zone­batt­ler, der wie­der mal dienst­lich für ei­ne gan­ze Wo­che nach Mann­heim muß­te durf­te. Der gest­ri­ge Diens­tag al­lein gibt schon Stoff für ei­ne gan­ze Sei­te her...

Es ging beim Früh­stück im Ho­tel los: Am wirk­lich üp­pi­gen Buf­fet war so ziem­lich al­les Denk­ba­re auf­ge­bo­ten (al­lein drei Sor­ten Ho­nig!), nur nach Nu­tel­la oder ei­nem pas­sa­blen Sub­sti­tut hielt ich ver­geb­lich Aus­schau. Als er­ster Gast um 6:30 Uhr woll­te ich mich beim Per­so­nal nicht gleich un­be­liebt ma­chen, al­so hielt ich mich er­satz­wei­se an der Erd­beer-Mar­me­la­de schad­los. Die wie­der­um schmeck­te et­was merk­wür­dig: In mei­ner Ir­ri­ta­ti­on ob des Nuß-/Nou­gat­creme-Not­stan­des hat­te ich mich in die Di­ät-Ab­tei­lung ver­irrt und die gan­ze Bat­te­rie von bie­nen­stock­för­mi­gen Spen­der-Ap­pa­ra­tu­ren mit re­gu­lä­ren Frucht-Kon­fi­tü­ren glatt­weg über­se­hen. Mahl­zeit!

Frühmorgendlicher Schaufensterblick
 
Früh­mor­gend­li­cher Schau­fen­ster­blick

Der Fuß­marsch ins Trai­nings­zen­trum ge­gen 7:00 Uhr führ­te mich dann durch ei­ne brei­te Haupt­stra­ße, de­ren Sei­ten von ei­ner Un­zahl Sperr­müll­hau­fen ge­säumt wa­ren: Of­fen­bar sind in Mann­heim noch all­ge­mei­ne Ent­rüm­pe­lungs­ter­mi­ne für al­le Usus. Welch ein schlim­mes Los für ei­nen be­ken­nen­den Schutt-Go­ge­rer wie mich: zu we­nig Zeit, zu we­nig Licht, zu we­nig Trans­port-Ka­pa­zi­tät! Die schö­ne gro­ße Kar­tof­fel-Schüt­te für den Kel­ler hät­te ich zu ger­ne mit­ge­nom­men... Doch sei’s drum, da­heim in Fürth gibt’s auch ge­nug zu fin­den!

Am Nach­mit­tag im Se­mi­nar brach­te ich es fer­tig (al­ter Trai­ner-Pro­fi, der ich bin), mein schwar­zes Ka­me­ra-Etui aus Kunst­le­der (samt Ka­me­ra drin) zwecks Auf­ga­ben-Vor­be­rei­tung mal kurz vor den lau­fen­den Bea­mer zu stel­len. Ei­ne hal­be Mi­nu­te spä­ter be­gann es zu stin­ken und zu qual­men, und ich konn­te ge­ra­de noch ei­nen rich­ti­gen »Durch­bren­ner« ver­hü­ten. Honk!

Mannheimer Wasserturm am Abend
 
Mann­hei­mer Was­ser­turm am Abend

Nach Fei­er­abend schließ­lich kam ich ziel­los schlen­dernd an der Mu­sik­hoch­schu­le vor­bei, in de­ren Hof es un­glaub­lich zwit­scher­te und rausch­te. Ich ging den merk­wür­di­gen Ge­räu­schen nach und stieß auf ei­ne An­samm­lung von Bäu­men, in de­ren Wip­feln tau­sen­de (und ich mei­ne wirk­lich tau­sen­de) Vö­gel sa­ßen und Ra­batz mach­ten, daß sich (im Wort­sin­ne!) die Äste bo­gen. Ich mut­maß­te zu­nächst Dreh­ar­bei­ten zu ei­nem Re­make von Hitch­cocks »Die Vö­gel«, dann ver­mu­te­te ich al­ter­na­tiv ein viel­stim­mi­ges Vor­sin­gen zwecks Sti­pen­di­ums-Ge­wäh­rung. Ei­ne der zahl­rei­chen mit mir stau­nen­den Stu­den­tin­nen pflich­te­te mir bei und mein­te, das Fe­der­volk wol­le wohl die Auf­nah­me­prü­fung für an Hoch­schu­le be­stehen. Sehr merk­wür­di­ge Sa­che das, zu­mal es sich of­fen­bar um Am­seln han­del­te, und die zie­hen ja wohl nicht ge­sam­melt in den Sü­den... Am En­de war es ein ge­fie­der­ter Ex­per­ten-Kon­greß zur Be­kämp­fung der Vo­gel­grip­pe?

Donnerstag, 20. Oktober 2005

Wag­ner meets Rea­li­ty

In mei­nem la­ten­ten Hang zu Pa­thos und Thea­tra­lik füh­le ich star­ke Ver­bun­den­heit zum mu­si­ka­li­schen Kos­mos Ri­chard Wag­ners. Schon in jun­gen Jah­ren ver­moch­te ich des­sen drei ro­man­ti­sche Früh­wer­ke Flie­gen­der Hol­län­der, Tann­häu­ser und Lo­hen­grin weit­ge­hend aus­wen­dig zu re­zi­tie­ren, und auch den spä­ten Par­si­fal kann ich strecken­wei­se ganz gut mit­sum­men.

Lei­der kann die pro­sa­ische Ge­gen­wart nicht im­mer mit den Wagner’schen Epen mit­hal­ten, und so ma­che ich mir ge­le­gent­lich ei­nen Sport dar­aus, den All­tag in mei­ner Phan­ta­sie et­was gla­mou­rö­ser zu in­sze­nie­ren. Ins­be­son­de­re bie­ten sich an­son­sten lang­wei­li­ge dienst­li­che Mee­tings und Kon­fe­ren­zen an, ent­spre­chend um­ge­deu­tet zu wer­den...

Wenn al­so z.B. ein wich­ti­ger Big Boss ver­kün­det: »Wir be­kom­men es zu­neh­mend mit aus­län­di­schen Kon­kur­ren­ten zu tun und müs­sen uns auf un­se­re Kern­kom­pe­ten­zen be­sin­nen, um im Wett­be­werb be­stehen zu kön­nen!«, dann hö­re ich statt des­sen: »Für deut­sches Land das deut­sche Schwert! So sei des Rei­ches Kraft be­währt!« (Kö­nig Hein­rich der Vog­ler im Lo­hen­grin).

Nett, nicht wahr? Das Spiel­chen kann man wei­ter trei­ben. Chef sagt: »Wir müs­sen die be­stehen­den Pro­zes­se grund­le­gend über­prü­fen, da punk­tu­el­le Nach­bes­se­run­gen kei­ne nach­hal­ti­gen Ver­bes­se­run­gen er­bracht ha­ben!«, ich ver­ste­he: »To­ren wir, auf Lin­d’rung da zu hof­fen, wo ein­zig Hei­lung lin­dert!« (Gurn­emanz im Par­si­fal).

Oder: »Schuld­zu­wei­sun­gen brin­gen nichts, zu­mal an Be­trof­fe­ne, die nicht mehr greif­bar sind. Wir wol­len uns mit dem vor­han­de­nen Team der Auf­ga­be stel­len!« Heißt in mei­ner Welt: »Ihr Mä­del, laßt die To­ten ruh’n, laßt sie ruh’n; Laßt’s uns Le­ben­d’­gen güt­lich tun!« (Ma­tro­sen im Flie­gen­den Hol­län­der).

Man sieht, Wag­ners Ge­dan­ken­welt ist zeit­los ak­tu­ell, im Grun­de ist ja al­les schon mal da­ge­we­sen. Mein Traum in­des­sen wä­re es, wenn am En­de des bun­des­wei­ten Jah­res­tref­fens die aus der gan­zen Re­pu­blik zum Work­shop an­ge­rei­sten Kol­le­gIn­nen er­grif­fen nie­der­sän­ken und den Schluß­chor der Pil­ger im Tann­häu­ser an­stimm­ten: »Heil!Heil!Der Gna­de Wun­der Heil! Er­lö­sung ward der Welt zu­teil!« Aber so­weit wird es nicht kom­men, da ma­che ich mir we­nig Il­lu­sio­nen...

Sonntag, 16. Oktober 2005

Frän­ki­sche Kü­che

Be­vor wir uns (vor nun­mehr sechs­ein­halb Jah­ren) in Fürth nie­der­lie­ßen, hat­ten wir er­heb­li­che Re­no­vie­rungs­ar­bei­ten in der frisch an­ge­mie­te­ten Woh­nung zu be­wäl­ti­gen. In all’ dem Dreck und Cha­os wa­ren wir froh, von den Vor­mie­tern ei­ne in­tak­te und un­ver­än­dert wei­ter be­nutz­ba­re Kü­che über­nom­men zu ha­ben, die dann lan­ge Zeit es­sen­ti­el­ler Dreh- und An­gel­punkt un­se­rer neu­en Blei­be war.

Mö­blie­rung und al­ler­lei Ac­ces­soires der Kü­che wa­ren in den frän­ki­schen Wap­pen­far­ben rot und weiß ge­hal­ten, was wir nicht nur wit­zig fan­den, son­dern in­zwi­schen durch vie­ler­lei Floh­markt-Zu­käu­fe per­fek­tio­niert ha­ben:

zonebattler's Küche

Heu­te nennt man so­was »Re­tro-Look«. Auch wenn es auf den er­sten Blick viel­leicht so aus­se­hen mag, wir es­sen da kei­nes­wegs nur Moz­za­rel­la mit To­ma­ten! ;-)

Vor ei­ni­gen Wo­chen starb der eben­falls mit über­nom­me­ne Hand­staub­sauger, des­sen Ak­kus al­len Wie­der­be­le­bungs­ver­su­chen zum Trot­ze das En­de ih­rer Le­bens­zeit er­reicht hat­ten. Al­so hielt ich bei mei­nen Floh­markt-Be­strei­fun­gen be­son­ders Aus­schau nach ge­eig­ne­tem Er­satz in rot (vor­zugs­wei­se) oder weiß (al­ter­na­tiv).

Und was soll ich sa­gen? We­ni­ge Wo­chen spä­ter hat­te ich gleich zwei ex­trem ra­re »BiColor«-Geräte ge­fun­den, wie ich sie zu­vor noch in kei­nem La­den ge­se­hen hat­te:

Handstaubsauger

Ro­te Sau­ger wa­ren mir ja schon ge­le­gent­lich un­ter­ge­kom­men, wei­ße be­geg­nen ei­nem auch hin und wie­der, aber rot­wei­ße und weiß­ro­te, die sind nun wirk­lich ul­tras­el­ten: Wür­den auf eBay si­cher ir­res Geld brin­gen, aber ich ge­be die jetzt na­tür­lich nicht mehr her. Die blei­ben (und die­nen) in der Kü­che. Mahl­zeit!

 
Nach­trag vom 21. Feb. 2006:

Die im obe­ren Bild ge­zeig­te Glas­kan­ne ist lei­der in­zwi­schen von uns ge­gan­gen. Sie wur­de das Op­fer ei­ner klei­nen Ka­ta­stro­phe.

Dienstag, 11. Oktober 2005

Vi­sio­nä­res vom Mund­art-Mei­ster

In mei­ner Schreib­tisch­schub­la­de fand ich ei­nen klei­nen Zei­tungsauschnitt wie­der, den ich da vor vie­len Jah­ren (!) rein­ge­legt hat­te: Der be­kann­te frän­ki­sche Dia­lekt-Dich­ter Fitz­ge­rald Kusz mein­te da­mals un­ter dem Ti­tel »Leit­z­ord­ner«:

wem­mä des wos am
im kubf rum­gäihd
mid zwaa lö­ch­lä lochn
und ab­hefdn könnäd
daß dä kubf sei ro­uh
hädd!

Als Fitz­ge­rald Kusz die­se Zei­len schrieb, gab es noch kein In­ter­net. Heu­te kann sich je­der­mann (und je­der­frau) ein Web­log wie die­ses hier an­le­gen und die Kusz’sche Vi­si­on zur Rea­li­tät wer­den las­sen: Für mich ist zonebattler’s ho­me­zo­ne na­tür­lich ge­nau die­ser »Leit­z­ord­ner«, der mei­ne Hirn­ge­spin­ste dau­er­haft auf­nimmt und sol­cherat den ei­ge­nen Kopf ent­la­stet. Viel­leicht wä­re das Blog­gen auch für den ge­schätz­ten Herrn Kusz ei­ne gu­te The­ra­pie, aber der hat wahr­schein­lich auch so ge­nug zu tun...

Donnerstag, 29. September 2005

Sex sells!

An die­sem al­ten jour­na­li­sti­schen Grund­satz kom­me na­tür­lich auch ich nicht vor­bei, so­fern ich mei­nes Web­logs vir­tu­el­le Auf­la­ge (sprich Le­ser­zahl) nach­hal­tig in die Hö­he trei­ben möch­te. Al­so gut, heu­te gibt es hier ein paar tie­ri­sche Schwei­ne­rei­en...

Fan­gen wir ge­die­gen ero­tisch und nicht plump por­no­gra­phisch an mit ei­nem Ver­weis zu ei­nem bä­ri­gen Strip­tease. Scharf, nicht war? ;-)

We­sent­lich hef­ti­ger ging es in ei­nem An­denken- und Gim­mick-La­den in Mün­chen zur Sa­che, durch den wir heu­er am Vor­abend un­se­res Starts in den Ur­laub bum­mel­ten: Da er­drei­ste­te sich ein per­ver­ses, bat­te­rie­be­trie­be­nes Kar­nickel, ei­nen gleich­falls Du­racell-ge­power­ten Plüsch­ti­ger zu ram­meln. Oh­ne un­ser Da­zu­tun (ich schwö­re es!) hat­te der Müm­mel­mann in sei­nem Pferch das Ti­ger­weib­chen in die Ecke ge­trie­ben und ver­ging sich nun von hin­ten an ihm. So ganz un­ge­le­gen schien der Akt der Ti­ge­rin in­des­sen nicht zu kom­men, denn sie klapp­te im­mer wie­der mal das Maul auf und stöhn­te »Aaaaaaaaaah«!

Sex unter Plüschtieren Sex unter Plüschtieren

Zum Glück war ei­ne un­se­rer klei­nen Di­gi­cams zur Hand, lei­der mit licht­schwa­chem Ob­jek­tiv und oh­ne Mög­lich­keit zur Ton­auf­zeich­nung. Aber ein au­then­ti­sches Vi­deo von mä­ßi­ger Qua­li­tät ist bes­ser als gar kei­nes, oder?

So, ich hof­fe da­mit ei­ner­seits auf das re­ge In­ter­es­se mei­ner Le­se­rIn­nen ge­sto­ßen zu ha­ben, äh, zu sein, an­de­rer­seits die Gren­zen des An­stands und gu­ten Ge­schmacks nicht gar zu weit über­schrit­ten zu ha­ben. Mor­gen je­den­falls gibt’s wie­der durch­wegs mo­ra­lisch hoch­ste­hen­de Le­se­kost!

Dienstag, 27. September 2005

Im­mer gut be­hü­tet

In ei­nem Nürn­ber­ger Kauf­haus ha­be ich un­längst in der Da­men­ober­be­klei­dungs-Eta­ge ei­nen Son­der­ver­kauf von »An­lass­hü­ten« ge­se­hen. Welch’ in­ter­es­san­tes Wort! War mir bis­her noch nicht un­ter­ge­kom­men. So­fort ver­such­te ich zu er­grün­den, um wel­che Art von Kopf­be­deckun­gen es sich da­bei wohl han­del­te... Auf An­hieb fie­len mir drei mög­li­che Be­deu­tun­gen ein, was denn ein »An­las­shut« sein könn­te:

  • Ein Hut, den man (frau) nach dem Auf­set­zen nicht mehr ab­setzt, son­dern im­mer an­lässt, al­so auch bei­spiels­wei­se beim Bei­schlaf, beim Tau­chen, beim Ra­sen­mä­hen. Ein Hut für al­le Fäl­le, so­zu­sa­gen...

  • Ein Hut mit An­las­ser zum An­las­sen, sprich mit in­te­grier­tem Mo­tor, wo­mög­lich mit Bu­tan­gas oder gar mit Raps­öl be­trie­ben. Ein gut däm­men­der Da­men-Filz­hut läßt si­cher­lich kaum mehr als ein lei­ses Tuckern nach au­ßen drin­gen.

  • Ein Hut für be­son­de­re An­läs­se (Bäl­le, Hoch­zei­ten, Emp­fän­ge etc.). Er­schie­ne mir aber als zu ba­nal, um wahr zu sein...

Noch ir­gend­wel­che As­so­zia­tio­nen in der Le­ser­schaft da drau­ßen? Dann bit­te ich um geist­rei­che Kom­men­ta­re!

P.S. Ja, ich hät­te na­tür­lich ei­ne Ver­käu­fe­rin fra­gen kön­nen, aber ich war zu fei­ge und ha­be mich nicht ge­traut... ;-)

Donnerstag, 22. September 2005

Som­mer ade...

...Schei­den tut weh. Mir je­den­falls ist es je­des Jahr auf’s Neue ein Greu­el (von mir aus auch Gräu­el), wenn die Ta­ge kür­zer und die Näch­te län­ger wer­den und bei­de mit­ein­an­der käl­ter. Aber es ist halt jetzt wie­der so­weit und we­nig­stens ist es tags­über drau­ßen noch freund­lich und son­nig.

Des Nachts frei­lich fal­len die Tem­pe­ra­tu­ren schon wie­der auf er­schreckend nied­ri­ge Wer­te, und so schien es uns ge­bo­ten, die som­mers in den Hin­ter­hof aus­ge­la­ger­ten Groß­pflan­zen der Spe­zi­es Fi­cus ben­ja­min wie­der ins Haus zu schaf­fen. Nun ist un­se­re Woh­nung eher ei­ne Burg denn ein Schloß und al­so oh­ne Oran­ge­rie, der ver­füg­ba­re Platz in Trep­pen­haus und Wohn­räu­men zu­dem be­grenzt und nicht be­lie­big ver­mehr­bar.

Es war im Grun­de schon vor­her klar, daß un­ser im Wort­sin­ne größ­tes Sor­gen­kind den Weg zu­rück ins Ess­zim­mer nicht mehr schaf­fen wür­de und da­her im Herbst an­der­wei­tig un­ter­ge­bracht wer­den muß. Nur wo? Die vor et­wa 13 Jah­ren ge­kauf­te Bir­ken­fei­ge ein­fach her­zu­schen­ken wä­re uns treu­los er­schie­nen, und so schlug mei­ne bes­se­re Hälf­te vor, das me­ter­ho­he Ge­wächs zu sich ins Bü­ro bzw. in den Gang da­vor zu stel­len. Al­so gut, Er­leich­te­rung al­lent­hal­ben. Wie aber den sper­ri­gen Strunk dort­hin ver­schaf­fen?

Zum Glück ver­fügt un­ser an an­de­rer Stel­le aus­führ­lich be­schrie­be­ner Ein­satz­wa­gen über ein weit auf­fahr­ba­res Glas­dach, so daß der Baum mit sei­nem schwe­ren Topf für uns grund­sätz­lich trans­por­tier­bar war. Frei­lich muß­te ich ihn da­zu erst tem­po­rär »ver­schlan­ken«, was un­ter Zu­hil­fe­nah­me ei­ner Rol­le Frisch­hal­te­fo­lie recht gut ge­lang. Zu zweit klapp­te dann auch das »Ein­fä­deln« in den Mi­ni­bus.

Subaru Libero im Einsatz

Die an­schlie­ßen­de Son­der­fahrt durch die Süd­stadt ge­riet zum rech­ten Spek­ta­kel für al­le zu­fäl­lig den Weg säu­men­den Au­gen­zeu­gen, die uns mit gro­ßem Hal­lo und Ge­ki­cher be­grüß­ten. So ei­nen merk­wür­di­gen Um­zug sieht man schließ­lich nicht al­le Ta­ge!

In mei­nem Hang zum Thea­tra­li­schen er­in­ner­te mich die Pro­zes­si­on so­gleich an den Shake­speare­schen Mac­beth, dem ja durch ei­ne »Er­schei­nung« ge­weis­sagt wird:

Mac­beth soll nie­mals be­zwun­gen wer­den, bis der gro­ße Birnam-Wald auf Dun­sin­ans Hü­gel ge­gen ihn an­ge­zo­gen kom­men wird

Der Schur­ke fühlt sich be­kann­ter­ma­ßen durch die­se Pro­phe­zei­ung zu noch grau­sa­me­rem Tun er­mu­tigt, wann hät­te man je ei­nen Wald in Be­we­gung ge­se­hen? Doch kurz vor dem fi­na­len Show­down ver­fügt der gu­te Mal­colm am Birnam-Wald:

Laßt je­den Sol­da­ten sich ei­nen Ast ab­hau­en, und ihn vor sich her tra­gen; wir wer­den da­durch die An­zahl un­sers Heers be­schat­ten, und die Kund­schaf­ter in Ver­wir­rung set­zen

Und so er­füllt sich die Vor­her­se­hung letzt­lich doch: der wan­deln­de Wald ist das gut ge­tarn­te Fuß­volk von Mal­colms Heer, des­sen Freund Macduff schließ­lich dem Bö­se­wicht und Kö­nigs­mör­der Mac­beth ei­nen Kopf kür­zer macht. So mar­tia­lisch en­de­te die Fahrt mit dem be­wal­de­ten Wa­gen durch Fürth al­ler­dings (und gott­sei­dank) nicht... Aber man könn­te im kom­men­den Win­ter abends mal wie­der den gan­zen Mac­beth le­sen und nicht nur die Zu­sam­men­fas­sung !

Mittwoch, 14. September 2005

Crea­ti­ve & Ex­clu­si­ve Recht­schrei­bung

Die Für­ther Süd­stadt ist reich an Wun­dern und Mi­ra­keln, und ein Rät­sel ganz be­son­de­rer Art gibt mir ein La­den in ein paar Fuß­mi­nu­ten Ent­fer­nung auf: In an­spre­chen­der Prä­sen­ta­ti­on wer­den dort in ei­ner al­ten Hal­le Ge­braucht­wa­gen der be­son­de­ren Art (vor­wie­gend Lu­xus­ka­ros­sen, Sport­wa­gen und ge­le­gent­lich Old­ti­mer) feil­ge­bo­ten, wo­bei das An­ge­bot Ab­run­dung er­fährt durch al­ler­lei Kunst­wer­ke, Tin­nef und hin und wie­der auch ein schö­nes Grün­der­zeit-Mö­bel. Das skur­ril­ste Ex­po­nat ist zwei­fel­los der an der Decke auf­ge­häng­te Nach­bau ei­nes deut­schen Welt­krieg-Eins-Dop­pel­deckers in Ori­gi­nal­grö­ße, der al­ler­dings im De­tail ar­ge Schnit­zer auf­weist (z.B. den un­ter­di­men­sio­nier­ten Stern­mo­tor, den Fan­ta­sie-Tarn­an­strich so­wie an Ösen (!) auf­ge­häng­te Ra­ke­ten-At­trap­pen (!) an den Flü­gel­un­ter­sei­ten). Egal, das bi­zar­re Sam­mel­su­ri­um ist ori­gi­nell und der Show­room ge­pflegt. Was mich aber bei je­dem Vor­bei­ge­hen er­neut be­schäf­tigt, ist der Na­me je­nes un­ge­wöhn­li­chen Ge­schäf­tes:

Ladenschild

»Cars, Art’s and mo­re«, was mag das wohl hei­ßen? Man könn­te zu­nächst mei­nen, der Na­mens­ge­ber wüß­te (wie so vie­le heut­zu­ta­ge) nicht zwi­schen Plu­ral und Ge­ni­tiv zu un­ter­schei­den und hat da­her fälsch­li­cher­wei­se den Dep­pen­apo­stroph zur Mehr­zahl­bil­dung bei »Art’s« ver­wen­det. Glaub’ ich aber nicht, denn wenn es sich wirk­lich um ei­nen Tumb­ling han­del­te, hät­te er kon­se­quen­ter­wei­se si­cher gleich »Car’s, Art’s and mo­re« ge­schrie­ben! Nein, nein, mit dem Apo­stroph kennt er sich of­fen­bar aus. Zu­mal »Au­tos, Kün­ste und mehr« ja auch kei­nen Sinn er­gä­be. Kunst­wer­ke da­ge­gen wä­ren ja oben­drein mit »works of art«, al­so oh­ne­hin ganz an­ders zu ti­tu­lie­ren. Doch viel­leicht heißt der In­ha­ber der Un­ter­neh­mung ja Ar­tur (Ko­se­form Art), und der La­den­na­me soll über­setzt »Kraft­wa­gen und des Art­urs Sa­chen und (noch) wei­te­res« bzw. um­gangs­sprach­lich »Au­tos und dem Art sein Zeugs und mehr« be­deu­ten? Das wä­re doch eben­so nett wie gram­ma­ti­ka­lisch (halb­wegs) kor­rekt!

In die­sem sprach­li­chen Di­lem­ma kä­men mir auf­hel­len­de Kom­men­ta­re sprach­kun­di­ger Le­se­rIn­nen sehr ge­le­gen, denn ich las­se mich ger­ne ei­nes Bes­se­ren be­leh­ren. Wer al­so kann mit ei­ner plau­si­ble­ren In­ter­pre­ta­ti­on die­nen?

Donnerstag, 8. September 2005

Wie mir jüngst ein Licht auf­ging...

Ei­gent­lich ha­be ich die­ses Web­log an­ge­fan­gen, um al­ler­lei skur­ri­le oder be­mer­kens­wer­te Ge­schich­ten fest­zu­hal­ten, mit de­nen mich das Le­ben so zu kon­fron­tie­ren be­liebt. Und hier al­so ist die er­ste:

Bei ei­nem frei­tag­abend­li­chen Spa­zier­gang durch mei­ne ge­lieb­te (Wahl-)Heimatstadt Fürth fand ich neu­lich in ei­nem al­ten Hin­ter­hof auf ei­nem Schutt­hau­fen ei­ne schlich­te Wand­lam­pe, die wun­der­sa­mer­wei­se völ­lig heil und un­be­schä­digt oben­auf lag. Das gu­te Stück war zwar ziem­lich ver­dreckt, aber we­der die mil­chig­wei­ße Glas­ku­gel noch die in­nen her­umd­en­geln­de 75W-Glüh­bir­ne hat­ten den ge­ring­sten Scha­den.

Ich trug die un­ver­hoff­te »Lie­fe­rung des Uni­ver­sums« nach Hau­se, und nach ei­ner gründ­li­chen Rei­ni­gung er­strahl­te die­ser schlich­te »Klas­si­ker« in schön­stem Weiß. Ein Ein­satz­ort war schnell ge­fun­den: In der dunk­len Ecke des Alt­bau-Woh­nungs­flurs soll­te die Leuch­te ei­nen äs­the­tisch frag­wür­di­gen Vor­gän­ger er­set­zen. So weit, so gut. Bis es je­doch end­lich so­weit war wie im nach­fol­gen­den Bild zu se­hen, hat­te ich ei­nen hal­ben Sams­tag lang vier (!) schwe­re Prü­fun­gen zu be­stehen...

Meine neue Flurleuchte

Der er­ste Schock kam gleich bei der er­sten test­wei­sen In­be­trieb­nah­me mit ei­ner En­er­gie­spar­bir­ne und ei­nem am­bu­lant an­ge­schraub­ten Netz­ka­bel: Al­les funk­tio­nier­te be­stens, doch als ich die (of­fen­bar von mir et­was zu fest an­ge­zo­ge­ne) Glas­ku­gel wie­der vom Sockel ab­schrau­ben woll­te, mach­te es »knacks« und ich hat­te die Ku­gel plötz­lich lo­se in der ei­nen Hand, wäh­rend ihr ab­ge­bro­che­nes Ge­win­de im Sockel (und da­mit in mei­ner an­de­ren Hand) ver­blie­ben war...

Ich wi­der­stand dem Im­puls, al­les wut­ent­brannt in die Ecke zu feu­ern und so aus zwei Bruch­tei­len ca. 2.000 Scher­ben zu ma­chen. Statt des­sen ver­such­te ich, den vor­sich­tig her­aus­ge­dreh­ten, glä­ser­nen Ge­win­de­ring mit Su­per­kle­ber wie­der an sei­nem Platz an der Öff­nung der Ku­gel zu be­fe­sti­gen. Zum ei­ge­nen Er­stau­nen funk­tio­nier­te das auf An­hieb ta­del­los (und ein zur Vor­sicht un­ter die mon­tier­te Lam­pe ge­leg­tes So­fa­kis­sen ha­be ich am näch­sten Mor­gen wie­der be­ru­higt ent­fer­nen kön­nen). Er­ste Lek­ti­on al­so: Glas­ge­win­de nie zu stramm an­zie­hen, auch wenn Su­per­kle­ber bei glat­ten Bruch­kan­ten Er­staun­li­ches zu lei­sten ver­mag!

Die zwei­te Heim­su­chung ließ in­des nicht lan­ge auf sich war­ten: Auf der Su­che nach zwei hin­rei­chend lan­gen Schrau­ben zur Be­fe­sti­gung der Sockel-Man­schet­te an der Wand ent­glitt mir die­ser wei­ße Kunst­stoff-Kra­gen plötz­lich und fiel im Flur zu Bo­den. Aus ei­nem Teil wa­ren auf ein­mal drei ge­wor­den!

Auch hier hat­te ich aber noch­mals »Glück im Un­glück«: Zer­bro­chen war nur der in­ne­re Ge­win­de­ring für die Bir­nen­fas­sung, der »Au­ßen­kra­gen« war heil ge­blie­ben. Schier un­glaub­lich, wo doch die »In­ne­rei­en« auf­grund der ver­senk­ten Kon­struk­ti­on gar kei­nen Bo­den­kon­takt beim Auf­prall ge­habt ha­ben konn­ten! Bei den rau­hen Bruch­flä­chen des sprö­den Kunst­stoffs half kein Su­per­kle­ber, da muß­te Kon­takt­kle­ber (Pat­tex trans­pa­rent) ran. Nach er­folg­tem »Zu­sam­men­flicken« be­kam die in­ne­re Rund­fas­sung noch ei­nen zu­sätz­li­chen »Schutz­gür­tel« in Form ei­nes star­ken Ka­bel­bin­ders... Die zwei­te Leh­re lau­tet mit­hin: Nicht mit emp­find­li­chen Werk­stücken zu den Schrau­ben­schub­la­den lau­fen, son­dern stets um­ge­kehrt!

So, nach die­sen zwei Un­fäl­len war die lieb­ge­won­ne­ne Lam­pe im­mer noch äu­ßer­lich un­ver­sehrt. Jetzt galt es, ei­nen Schal­ter zu mon­tie­ren, zu wel­chem Be­hu­fe ich ein Loch in den Kunst­stoff-Kra­gen boh­ren muß­te. Mit der Sprö­dig­keit je­nes Pla­stik-Teils hat­te ich ja nun schon mei­ne Er­fah­run­gen ge­macht, al­so bohr­te ich sehr vor­sich­tig mit klei­nem Boh­rer­durch­mes­ser vor und wei­te­te das Loch dann hän­disch mit ei­ner Rund­fei­le auf. So was geht im­mer müh­sam, macht or­dent­lich Staub und ist oben­drein ziem­lich lang­wei­lig. Na gut, end­lich schien das Loch groß ge­nug und ich war froh über den Zu­fall, noch ei­nen pas­sen­den Druck­schal­ter in weiß in der Ba­stel­ki­ste ge­habt zu ha­ben. Lei­der war das Loch aber doch noch nicht groß (oder rund) ge­nug ge­wor­den, und ich ließ mich da­zu hin­rei­ßen, den Schal­ter­hals et­was zu kräf­tig da­ge­gen zu drücken: Mit un­wil­li­gem »krrrr« knall­te der Schal­ter plötz­lich bis zum An­schlag durch das Loch, aber ich hat­te da­bei sein (Plastik-)Gewinde ziem­lich rui­niert...

Schal­ter al­so vor­sich­tig wie­der raus­ope­riert und mit der Rund­fei­le das Loch noch ein biß­chen auf­ge­wei­tet so­wie in der Geo­me­trie per­fek­tio­niert. Glück im Un­glück, die drit­te: Das Schraub­käpp­chen des Schal­ters fand auf dem be­schä­dig­ten Ge­win­de­hals doch noch ge­nug Halt für ei­nen fe­sten Sitz! Die Lek­ti­on Nr. 3 muß frei­lich lau­ten: Kei­ne Ge­walt­an­wen­dung bei wei­chen Ma­te­ria­li­en!

OK, nach der Ver­ka­be­lung des Schal­ters mit der Lam­pen­fas­sung fehl­te nur noch die End­mon­ta­ge an der Wand. Die­se ließ sich recht ein­fach an, denn er­staun­li­cher­wei­se wa­ren die be­nö­tig­ten Loch­ab­stän­de iden­tisch zu de­nen der Vor­gän­ger­leuch­te, ich konn­te al­so auf die schon frü­her sorg­sam ein­ge­gip­sten Dü­bel in der Wand zu­rück­grei­fen. In Alt­bau­wän­den neue Dü­bel zu set­zen ist je­des­mal ein zeit- und ner­ven­zeh­ren­des Aben­teu­er, um das ich hier zum Glück denn doch her­um­kam...

Die Mon­ta­ge der Sockel­man­schet­te war letzt­lich Mi­nu­ten­sa­che, ei­ne neue En­er­gie­spar­bir­ne war rasch hin­ein­ge­dreht und die Glas­ku­gel gaaaa­anz vor­sich­tig eben­so. Schal­ter an und ES WARD LICHT!

Je­den­falls für ein paar Stun­den. Als ich abends den be­stan­de­nen »Burn-In-Test« fei­ern woll­te, knipp­ste ich die Lam­pe aus und gleich wie­der an. Aber was tat sich? Nix. Es blieb dun­kel. Ein vier­tes Mal sträub­te sich das elen­de Low­Tech-Ge­rät, bei mir sei­nen Dienst auf­zu­neh­men! Dies­mal war es der elek­tro­ni­sche Star­ter der na­gel­neu­en OS­RAM-Mar­ken­bir­ne, der of­fen­bar sei­nen Geist auf­ge­ge­ben hat­te.

Aber so schnell (und so kurz vor dem Ziel) woll­te ich nicht auf­ge­ben: von die­sem Leucht­mit­tel­typ (Zwei­rohr, 12W, E27) hat­te ich noch wei­te­re Ex­em­pla­re in Re­ser­ve. Al­so noch­mal VORSICHTIGST die ge­kleb­te Glas­ku­gel her­un­ter­ge­dreht und den Leucht­kör­per ge­tauscht. Ku­gel VORSICHTIGST (und nur bis zum er­sten ge­rin­gen Wi­der­stand) wie­der drauf­ge­dreht und ... auf­ge­at­met! Mir ging ein Licht auf! Lek­ti­on vier, man ahnt es längst: En­er­gie­spar­lam­pen nicht aus- und gleich wie­der ein­schal­ten. Gut, sie müß­ten es ei­gent­lich ab­kön­nen, aber man soll­te es nicht her­aus­for­dern...

Seit­her ist mei­ne dunk­le Flu­recke abends be­stens aus­ge­leuch­tet, wenn­gleich ich nicht ver­heh­len kann, die er­sten Ta­ge und Aben­de sehr arg­wöh­nisch auf neue In­tri­gen des Lam­pen­gei­stes ge­war­tet zu ha­ben. Kam aber nichts mehr. Viel­leicht will er mich ja aber auch erst in Si­cher­heit wie­gen?!

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