Mittwoch, 25. Oktober 2006
Die Fürther Nachrichten berichten heute recht lakonisch von der »Neue Chefin im Schloss« Burgfarrnbach. Das nicht vermeldete Elend hinter der aufgehübschten Fassade kann man auf der Homepage des Stadtheimatpflegers in dessen aktuellen Rundbrief nachlesen. Da wundert einen dann nix mehr...
Mittwoch, 18. Oktober 2006
Mittlerweile muß ich mehrmals in der Woche in meinen Gästebüchern und Foren auf www.egger-bahn.de und www.logikus.info nach dem bzw. den Rechten sehen, um ggf. deren dort abgekippte rassistische Scheiße und volksverhetzenden Wahnwitz zu entsorgen. Und die lästigen Spam-Commercials in Sachen Penisvergrößerungen etc. gleich mit. Unglaublich, was mir da zuweilen an abstrusem Zeugs unter der virtuellen Tür durchgeschoben wird: Wer könnte ernsthaft annehmen, daß insbesondere die miniaturenfixierten Modellbahner monströse Pimmel wollten?
Aber na ja, so ist es halt: Vereinzelte Wirrköpfe und gibt es überall und wer der Öffentlichkeit ein Podium bietet, muß hin und wieder fegen und feucht rauswischen!
Dienstag, 17. Oktober 2006
Es liegt auf der Hand, daß der zonebattler ein Buch über Fürth nicht wirklich vorurteilsfrei vorstellen kann: Wer immer sich in Wort und Bild oder sonstwie positiv über seine geliebte Wahlheimatstadt äußert, hat bei ihm ja prinzipiell schon ein großes Kleeblatt im Beet (oder so ähnlich). Freilich ist es für einen dilettierenden Hobby-Essayisten und Amateuer-Knipser wie mich schon aus Gründen des sportlichen Vergleichens spannend zu studieren, wie es denn die etablierten Profis von der schreibenden und abbildenden Zunft anstellen, wenn sie ein Patchwork-Portrait der Perle Frankens zusammenstellen: Nichts anderes treibe ich schließlich selber in diesem meinem Blog hier (wenn auch »nur« in virtueller Variante, mit elend langen Schachtelsätzen und einigermaßen unstrukturiert).
Dann also los: Rechtzeitig zum 1000-jährigen Stadtjubiläum im nächsten Jahr legen die Journalistin Gabi Pfeiffer und der Fotograf Erich Malter ein buntes Bilderbuch über Fürth vor, welches weniger die denkmalgeschützte Bausubstanz als vielmehr die hier lebenden und wirkenden Menschen in den Fokus nimmt. Ein erfrischend neuer Ansatz, zumal an erhellender Sekundärliteratur über alle Aspekte der Stadthistorie kein Mangel herrscht. Frech und flott wirkt schon das Cover der schweren Schwarte:
In vielen mundgerechten Häppchen zeichnen Gabi Pfeiffer und Erich Malter darin das Portrait eines Gemeinwesens anhand seiner Bürger und Bürgerinnen, seien es Hausfrauen, Arbeiter, Künstlerinnen oder Forscher. Kleine und große Leute kommen ausführlich zu Wort (und ins rechte Licht), wobei es aber keineswegs nur um subjektive Stimmungsbilder geht: Im abwechslungsreichen Reportagestil kriegt man quasi nebenbei (und ohne daß einem davon der Kopf schwirren würde) eine Unmenge von Fakten, Daten und wissenswerten Hintergrundinfos vermittelt. Lernerfolge ohne Langeweile: Das erfreut mein Schmalspur-Pädagogenherz, so soll es sein!
Das breite Themenspektrum und die prägnanten Fotografien laden zum Blättern und Schmökern nach eigener Neugier und Interessenlage ein. Doch egal, ob man den großformatigen und mit 176 Seiten auch ziemlich umfangreichen Wälzer von vorne nach hinten liest oder kreuz und quer durchblättert: Man ist sehr schnell verblüfft und angetan von der Vielfalt an markanten Persönlichkeiten, die in unserer Stadt wohnen und hier ihren Lebensunterhalt verdienen. Wobei die Auswahl notgedrungen subjektiv und unvollständig bleiben muß: Dem Rezensenten fallen aus dem Stegreif zwei Dutzend bemerkenswerte Leute ein, die er im Buch vermißt (wobei er auf der anderen Seite einräumen muß, erst durch die Lektüre auf zahlreiche interessante Menschen aufmerksam gemacht worden zu sein, die er bis dato nicht kannte).
Mit knapp 300 Aufnahmen ist das Buch üppig und eindrucksvoll bebildert, doch daß sich ein überregional bekannter Profi-Fotograf auf sein Handwerk versteht, bedarf im Grunde keiner besonderen Erwähnung. Eher schon, daß auch Layout, Typographie und Ausstattung (schweres, mattes Papier) des prächtigen Bandes auf durchgängig hohem Niveau liegen, was ihn als schönes Geschenk für alte und neue FürtherInnen nachhaltig empfiehlt:
Thema / Inhalt |
 |
Text & Stil |
 |
Fotos & Auswahl |
 |
Aufmachung |
 |
Gesamturteil |
 |
Was man von einem von offizieller Seite geförderten Werk sicher nicht erwarten kann, ist eine kritische Auseinandersetzung mit den weniger strahlenden Aspekten der Stadt- und Bevölkerungsentwicklung. Dennoch ist das »bilder buch stadt fürth« keineswegs streamlined und weit mehr als nur ein dekoratives coffee table book... Eine klare Kaufempfehlung also vom stets lokalpatriotisch gestimmten zonebattler !
Das Werk ist im örtlichen Fachhandel erhältlich, man kann es aber auch (portofrei) direkt bei den Autoren bestellen. So oder so, die 29 EUR dafür sind gut angelegt!
Donnerstag, 28. September 2006
...Salamander lebe hoch! So endeten meist die Comic-Geschichten in den berühmt-berüchtigten Lurchi-Heften, die in meiner Jugendzeit von Eltern und komplizenhaft verbündeten Schuhverkäuferinnen als Köder verwendet wurden, um den sich vehement sträubenden Nachwuchs zum überfälligen Schuhkauf zu überreden. Wohl jede(r) in Westdeutschland aufgewachsene Mitvierziger(in) kennt den pfiffigen Feuersalamander und seine Kumpane:
Mein persönlicher Favorit zu Kinderzeiten war fraglos der dicke Unkerich, trotz oder wegen seiner jovial zur Schau gestellten Leibesfülle. Viel später ist mir die Ähnlichkeit des zuweilen aufgeblasenen Kerls zum ebensolchen Reichsmarschall und ‑jägermeister Hermann Göring aufgefallen. Jener ist übrigens in Fürth zur Schule gegangen. Geholfen hat es nix, wie die Geschichte leider lehrt.
Doch zurück zu Lurchis Abenteuern: Der zonebattler hat inzwischen schon eine dreistellige Anzahl Artikel, Applikationsberichte und andere Auftragsarbeiten für die Großindustrie verfaßt. Dabei hat er stets den Spannungsbogen der Lurchi-Stories und deren Gliederung (Einleitung, Hauptteil, Schluß) recycelt und perfektioniert. Die Resultate überzeugten die Kundschaft immer wieder, offenbar sind Erwachsene mit den gleichen dramaturgischen Kunstgriffen zu fesseln wie Kinder. Aber es ist ja eine altbekannte Binsenweisheit, daß sich zumindest Männer und Knaben nur durch den Preis ihres Spielzeugs unterscheiden...
Dienstag, 19. September 2006
Obwohl ich mich für keinen großen Lichtbildner halte, sondern eher für einen amateurhaft dilettierenden Knipser, scheint meine Art des Festhaltens optischer Eindrücke zuweilen zu gefallen: Gelegentlich fragen mich LeserInnen per Mail, was ich denn für eine tolle Kamera hätte. Ich habe die Frage hier schon latent launisch beantwortet, aber der große Meister Andreas Feininger hat mit zeitlosen Worten [1] schon vor Jahrzehnten auf den Punkt gebracht, worum es beim Fotografieren im Grunde geht:
Die einen, zu denen leider die meisten Amateure gehören, sind vernarrt in Präzisionskameras, funkelnde Objektive, Feinkornentwickler usw. Sie haben die beste Ausrüstung, das letzte Kameramodell, die lichtstärksten Objektive und alles nur erdenkbare Zubehör. Sie sind wandlende Lexika fototechnischen Wissens und besonders stolz darauf, aus einem Kleinbildnegativ eine »kornfreie« 40 x 50-Vergrößerung herausholen zu können. Außerdem sind sie genau auf dem laufenden über die Vor- und Nachteile der verschiedenen »Systemkameras« und geben ihre eigene Kamera regelmäßig in Zahlung für das jeweils neueste Modell (wobei sie den finanziellen Verlust mit Würde tragen). Aber sie haben oft keine Ahnung, was sie überhaupt fotografieren sollen, und machen selten Aufnahmen, die der Mühe wert sind.
Die anderen fotografieren um der Bilder willen, genauer gesagt, der Motive wegen, an denen sie interessiert sind. Im Gegensatz zu den Erstgenannten, die nur von der Technologie faziniert sind, gilt ihr Interesse bestimmten Motiven – Menschen, Naturobjekten, Landschaften, Straßenszenen, Bauwerken, Insekten, Vögeln usw. Solche Motive begeistern sie, sie möchten sie im Bild festhalten und damit besitzen, nach Hause mitnehmen, immer wieder betrachten und ihre Freude daran mit anderen Menschen teilen. Nur weil ihnen andere visuelle Gestaltungsmittel wie Malen oder Zeichnen fremd sind oder nicht praktikabel erscheinen, verfallen sie auf das Medium der Fotografie. Und da sie einsehen, daß technisch einwandfreie Fotos das Motiv ihrer Wahl zwangsläufig besser wiedergeben als mangelhafte Ausführungen, lassen sie sich auch auf die technische Seite der Fotografie ein. Trotz allem sind aber sie die besseren Fotografen, auch wenn sie kein tieferes Interesse am Medium der Fotografie äußern, denn sie verstehen Aufnahmen zu machen, die den Betrachter fesseln. |
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.
[1] Andreas Feininger: Große Fotolehre, Heyne 1978.
Montag, 18. September 2006
...hat nicht gelohnt, wenn man den wissenschaftlich wertvollen Ertrag der Mission nicht sorgfältig aufbewahrt: Unter dem Titel »Houston, wo sind die Apollo-Filme?« zeichnet TELEPOLIS die haarsträubende Geschichte der verschollenen Videobänder der ersten Mondlandungen nach. Prost Mahlzeit!
Donnerstag, 7. September 2006
Das bunte Boulevard-Blatt SUPERillu steht gemeinhin nicht im Ruf, eine trutzige Bastion der hehren Hochkultur zu sein. Gleichwohl macht sich die aus Ostdeutschland stammende Gazette lobenswerterweise schon seit längerem sehr um die Bewahrung des DDR-Filmerbes verdient. [1]
Heute startet die SUPERillu eine neue Staffel mit legendären DEFA-Filmen als DVD-Beigaben zum Heft: Über die nächsten Monate sollte man die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen, alle vier Wochen für läppische EUR 2,99 höchst sehens- und sammelnswerte Silberscheiben (mit reichlich bedrucktem Packpapier drumherum) erstehen zu können!
Ein Highlight ersten Ranges ist der Kriegsfilm »Die Abenteuer des Werner Holt«, welcher der soeben frisch erschienen SUPERillu DVD-Ausgabe beiliegt: Die grandiose Literatur-Verfilmung eines Romans von Dieter Noll zeigt ebenso eindrücklich wie lakonisch und unpathetisch, wie die perfide Verführung der Jugend in der Nazizeit funktionierte (und die halbe Welt in die beispiellose Katastrophe riß). Das nicht minder spannende und bewegende Buch war wohl seinerzeit Pflichtlektüre in DDR-Schulen, und ich empfände es durchaus als angemessen, wenn es im vereinigten Gesamt-Deutschland gleichfalls auf dem Lehrplan stünde...
Aber zurück zum Film: Drei Fünf Exemplare habe ich mitlerweile am Kiosk erstanden, sämtlich zum Weiterverschenken, denn selbstredend hatte ich die DVD schon vor längerer Zeit gleich nach deren Erscheinen regulär gekauft und meinem Archiv einverleibt [2]. Ich würde mich freuen, wenn sich auch einige meiner LeserInnen Heft und Scheibe sogleich besorgen und ihre eigene Meinung nach dem Anschauen im Heimkino hier in einen Kommentar dazusenfen würden...
[1] Tatsächlich hat die DEFA »drüben« zeitlos schimmernde Perlen der Filmkunst schon zu einer Zeit produziert, als hier in West-Deutschland überwiegend platte Komödien und dumpfbackige Verdrängungs-Schmonzetten gedreht worden sind. Ich hatte mich darüber schon einmal in einem Kommentar ausgelassen.
[2] Die DEFA-Filme werden bei ICESTORM verlegt, die als Kooperationspartner auch die CDs für die SUPERillu-Reihe hergestellt haben.
Samstag, 26. August 2006
Vor 25 Jahren reichte mir eine im Bahnhofkiosk für maximal DM 6,80 erstandene Fachzeitschrift (Fono Forum, HiFi Stereophonie, Klangbild, Color Foto, Foto-Magazin) für eine gut fünfstündige Zugfahrt von Erlangen nach Köln: Die Beitrage waren lang, fundiert, gut recherchiert und handwerklich sauber geschrieben.
Heutzutage kostet so eine bunte Gazette eher EUR 6,80 (also doppelt soviel) und besteht im wesentlichen aus unkommentiert durchgereichten PR-Mitteilungen der Anzeigenkunden. Der redaktionelle Rest ist dünn, platt und reißerisch formuliert sowie weitgehend bar jeder nützlichen Information. Ein gleichwohl anläßlich einer längeren Dienstreise erstandenes Magazin (es mag sogar einen ähnlichen Namen tragen wie früher) unterhält mich heute im ICE ab Nürnberg allenfalls bis Neustadt (Aisch), also noch nicht einmal bis zum nächsten Halt in Würzburg.
Schnell und gleichwohl gründlich lesen konnte ich schon damals, also muß sich was an der Qualität der bunten Blätter verändert haben, obwohl es ihrer mehr denn je zuvor gibt. Die Ursachen sind sicher vielfältig und nicht immer selbstverschuldet, für mich jedoch heißt die klare Konsequenz mittlerweile Kaufverzicht.
Montag, 21. August 2006
Zu diesem interessanten Thema habe ich letztens einen TELEPOLIS-Artikel gelesen, den ich hiermit wärmstens weiterempfehle...
Freitag, 18. August 2006
In den Ferien haben wir die Institution der öffentlichen Bibliothek, die in Fürth bodenständigerweise Volksbücherei heißt, neu bzw. wieder für uns entdeckt: Inzwischen haben wir uns vorgenommen, jeden Donnerstag Abend von 18 bis 20 Uhr dortselbst lesend zuzubringen.
Nun ist es ja nicht so, daß es uns daheim an Büchern, Zeitschriften, Magazinen und sonstigen Printmedien mangelte. Im Gegegenteil, es türmen sich dort die Folianten und Periodika. Aber es hat schon seinen eigenen Reiz, in einem Lesesaal in den Gazetten zu blättern und beim Durchstreifen der Regalreihen Interessantes und Neues zu erspähen, auf das man/frau von sich aus vielleicht nicht verfallen wäre...
Vor allem ist es mir ein Genuß, die am Donnerstag erscheinende Wochenzeitung »Die Zeit« (in deren Online-Angebot ich fast täglich schmökere) in einer knappen Stunde durchzuarbeiten: Daheim wäre ich mit dem eigenen Exemplar bei weitem nicht durch, bis die nächste Ausgabe obenauf zu liegen käme: In der Volksbibliothek kann und muß ich den ungelesenen Rest zurücklassen, ohne das belastende Gefühl mit mir herumzutragen, mein Pensum nicht erfüllt zu haben.
Es ist also nicht übertriebene Sparsamkeit oder gar der Geiz, der mich zur öffentlich ausliegenden Zeitung greifen läßt: Es ist der Charme des zusätzlichen Angebots, welches nicht den heimischen Couchtisch belastet und ihn schrittweise unter ungelesenem Schriftgut verschwinden läßt. Was man nach Torschluß aus der Bücherei mit nach Hause trägt, ist geistiges Gut, welches nicht in Litern, Kilogramm oder Bananenkisten zu messen ist und daheim nirgends gestapelt werden muß. Ein paar nette Begegnungen oder Gespräche kommen zuweilen auch noch dazu. Und was wollte man mehr?
Freitag, 11. August 2006
Zur Zeit gehen mir Muße (und Muse) zum Fabulieren ab, darum gibt es dieser Tage von mir mehr zu gucken als zu lesen. Dafür schreiben andere umso interessanter! Ich lade Sie daher ein zu einem Abstecher in den von mir favorisierten Waschsalon:
Ein Mausklick auf das Bild bringt Sie hinüber. Aber bitte nach dem abschließenden Schleudergang das Wiederkommen nicht vergessen... ;-)
Mittwoch, 9. August 2006
...bitten wir Sie dringend, das Berühren der Flugzeuge zu unterlassen!
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...