Samstag, 28. Januar 2006
So sprach in Kindertagen eines meiner Plüschtiere, ich glaube es war ein Hase. Sein Repertoire war äußerst dürftig: Die beiden anderen Sprüche, die er auf Kommando (sprich Druck auf seinen Bauch) von einer im Wanst befindlichen Plastik-Schallplatte abnudelte, waren »Willst Du mit mir spielen?« und »Bitte bürste mein Fell!«.
Noch heute kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, da irgendwie betrogen worden zu sein: Im vordigitalen Zeitalter war erheblicher mechanischer Aufwand nötig, um einer Puppe ein paar Sekunden halbwegs verständlicher Sprache mitzugeben. Wieso wurde dann ein Drittel der Kapazität darauf ver(sch)wendet, just diesen Mangel hinauszuposaunen? Hätte es da nicht weit Wichtigeres mitzuteilen gegeben? Beispielsweise »Ich hab’ Dich soooooo lieb!«?!
Montag, 16. Januar 2006
Als sorglos-jugendlichem Konsumenten kam es mir im März 1983 keineswegs idiotisch vor, mir für den ersten weltweit erhältlichen CD-Player (SONY CDP-101) immerhin knapp 2.500 DM vom Munde abzusparen und auf den Ladentisch zu legen. Woraufhin ich nicht nur rauschfrei Musik (und den Dirigenten atmen) hören, sondern auch allerorten den »dicken Maxe« markieren konnte. Heute verdiene ich weit mehr als zu Ausbildungszeiten, winde mich aber schier vor Bauchgrimmen, wenn ich für ein Stück Unterhaltungs-Elektronik mehr als 100 EUR löhnen soll...
Damals hat mich auch der Aufbau meiner CD-Sammlung ein kleines Vermögen gekostet. Glücklicherweise neigte der eigene Musikgeschmack schon immer der E‑Musik zu, von daher war ich irgendwann komplett. Tatsächlich habe ich mir seit Jahren keine neuen teuren Silberscheiben mehr zugelegt: Zwei hervorragende Interprevtationen pro Bruckner-Symphonie reichen für alle Zeiten! Dafür habe ich jetzt ein ebenso kompaktes wie erstaunliches Stück Hardware erworben, durch das ich meinem großen Musikarchiv neue Freude abgewinne: Einen GRUNDIG CDP 5400.
Dieses futuristische »UFO« ist ein portabler CD-Player, der obendrein auch selbstgebrannte mp3-Scheiben verdauen, sprich wiedergeben kann. Die gelegentlich immer noch anfallenden Dienstreisen im ICE kann ich mir damit sehr angenehm verkürzen... Warum ich mir nicht gleich einen dieser eleganten Mini-Player à la Apple i‑Pod zugelegt habe? Weil ich meine ganzen CDs auf meiner lahmen 500 Megahertz-Mühle nicht »mal eben auf die Schnelle« rippen und konvertieren kann. Wozu auch? Ich nehme halt einfach Original-CDs mit und wandle später nur jene meiner Platten um, die ich immer wieder gerne höre.
Zum Beispiel die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach: Die besitze ich tatsächlich in acht verschiedenen Interpretationen und Instrumentierungen, und alle achte passen in mp3-Fassung (mit variabler Bitrate enkodiert) präzise auf einen CD-Rohling. Da können die Originale fürderhin getrost daheim bleiben (und ich habe nennenswert weniger zu schleppen)...
Wie man sieht, verfügt der kleine Taschenspieler sogar über eine praktische Fernbedienung, kann also durchaus auch während des Betriebs im Rucksack verweilen. Überhaupt hat das Grundig-Gerät (von dem außer dem immer noch glanzvollen Namen alles aus Fernost stammt) einige Vorteile, die ich beim Feature-Vergleich in dieser Kombination bei keinem anderen Mini-Player gefunden habe:
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Betrieb mit Mignon-Zellen oder entsprechenden Standard-Akkus
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Netz-/Ladebetrieb möglich (Steckernetzteil wird mitgeliefert)
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Kopfhörerbuchse und Line Out-Buchse zum Anschluß an einen Verstärker
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mp3-Fähigkeit (CD‑R, CD-RW)
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passabel ablesbares Display mit Titel-Anzeige auf der Oberseite
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Kabel-Fernbedienung für die wichtigsten Funktionen
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Anti-Shock-Pufferspeicher im Audio-CD-Betrieb abschaltbar (spart Strom)
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Verzicht auf überflüssigen Klangregel-Schnickschnack
Nach einigen Tagen Testbetriebs (überwiegend stationär über einen Grundig-Vorverstärker MXV 100 und meine großen, alten Grundig-Aktivboxen HiFi 40) kann ich dem Winzling auch in der Praxis beste Beurteilungen zuerkennen:
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sauberer Klang sogar über die mitgelieferten Ohrhörer
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erstaunlicher Frequenzgang über Line Out (die allertiefsten Orgelbässe!)
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intuitive Bedienung
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rutschfeste Tasten mit gut spürbarem Druckpunkt
Zu bemängeln gibt es aus meiner Sicht nur wenig (und überdies nur Kleinigkeiten):
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keine Display-Beleuchtung
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Multi-Segment-Anzeige ist schlechter ablesbar als ein Punkt-Matrix-Display
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Akku-Ladebetrieb nicht elektronisch geregelt, sondern nur mit Zeitanzeige
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Batteriefach nur von innen zugänglich
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Tasche / Schutz-Etui muß separat dazugekauft werden
Für den ungetrübten Hörspaß mußte ich noch nicht mal tief in die Tasche greifen: Nur knappe 30 EUR kostete mich die Bestellung bei amazon.de (bei portofreier Lieferung). Da habe ich mir doch glatt einen zweiten dieser formschönen Silberplatten-Spieler auf Reserve gelegt...
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Des musiktrunkenen zonebattler’s Fazit: Eine in jeder Hinsicht runde Sache!
Montag, 9. Januar 2006
Ungemein meditativ und mit hohem Suchtpotential: Das Falling Sand Game. Der Hinweis sollte reichen, um meine LeserInnen für den Rest des Tages an den Monitor zu fesseln... ;-)
Samstag, 7. Januar 2006
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
In jungen Jahren war der zonebattler von Waffen fasziniert, insbesondere von historischen solchen. Heute stellt er fest, daß die (Lebens-)Zeit mit zunehmendem Alter immer schneller zu verstreichen scheint, weswegen er sich lieber wenigen Hobbies intensiv als (zu) vielen Steckenpferden jeweils nur ein bißchen widmen will. Es soll also diverses aus seinem Fundus in gute neue Hände kommen...
Zum Beispiel sein Waffen-Arsenal! Erstens eine Hawken Rifle, eine wunderschöne Replik eines Vorderladergewehres mit reich verziertem Perkussionsschloß aus italienischer Fertigung (cal .45). Staatlich beschossen (mit Zertifikat), hing bei mir 25 Jahre an der Wand, ohne je einen Schuß abgegeben zu haben:
Mit Pulverflasche und Kugelzange kostet das feine Stück 180 EUR und taugt nicht nur zu dekorativen Zwecken. Zustand neuwertig! Auf Wunsch können gegen geringen Aufpreis lederbeschlagene Wandhalter mitgeliefert werden (Foto auf Anfrage).
Dann hätten wir als zweiten voll funktionsfähigen Vorderlader das originalgetreue Modell einer Schiffskanone:
Dieses »Gerät« ist aus spanischer Produktion (cal .45) und kommt gleichfalls mit der amtlichen Beschußurkunde. Da ich den zum Schwarzpulver-Erwerb erforderlichen Sprengstoff-Erlaubnisschein nie besaß (und mich auch nicht zur Mitgliedschaft in einem Schützenverein durchringen konnte), ist auch diese Waffe neuwertig und unbenutzt. Preis: 40 EUR.
Schließlich habe ich noch ein modernes Luftgewehr abzugeben, einen 8‑Schuß-Repetierer (für 4,5 mm Diabolos) von Gamo mit Leuchtvisier:
Ein unbedachter Spontankauf, wurde nach dem Abfeuern von allenfalls einem Dutzend (gut sitzenden) Testschüssen auf eine Zielscheibe gereinigt und wie alle hier angepriesenen Schußwaffen innerhalb meiner (Nichtraucher-)Wohnung sorgfältig eingelagert. Neuwertiger Zustand in der Original-Verpackung, mit reichlich Munition. Preis 150 EUR.
Anfragen richten interessierte LeserInnen bitte per Mail an mich. Die Waffen dürfen legal von volljährigen Personen erworben und besessen werden. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, ist ein Altersnachweis zwingend erforderlich, falls ich ein Stück an einen auswärtigen Käufer versenden soll...
Nachtrag vom 23.01.2007:
Die Schiffskanone ist verkauft, das diesbezügliche Angebot damit hinfällig.
Nachtrag vom 16.01.2014:
Auch die Hawken Rifle hat ein gutes neues Herrchen gefunden, es ist jetzt nur noch das Luftgewehr übrig.
Nachtrag vom 26.09.2021:
So, nun ist auch das Luftgewehr in andere Hände übergegangen, damit ist der zonebattler waffenlos.
Samstag, 24. Dezember 2005
Zum Fest der Liebe möchte ich an die gute Seele und das warme Herz meiner LeserInnen appellieren, hatte ich doch vor wenigen Tagen eine Begegnung der besonderen Art. Namentlich habe ich diesen traurig-tappsigen Gesellen in einer ALDI-Filiale nahe Idar-Oberstein einsitzen sehen:
Auch wenn die naturgegebene Drolligkeit der Pandas von Haus aus einen melancholischen Einschlag hat, jener hier guckte wirklich besonders deprimiert in die triste Leuchtstoffröhren-Welt, obwohl es ihm an kollegialer Gesellschaft rundherum keineswegs mangelte. Als einsam ins Leben Geworfener hockte er da, doch es fand sich niemand, der ihn knuddelte! Das stimmte ihn tieftraurig: Es fehlte dem Bären schlicht an... Liebe.
Welche weihnachtliche Lehre sollten wir aus so einem rührenden Anblick ziehen? Ein(e) jede(r) möge heute mindestens einer Kreatur seine/ihre Zuneigung besonders intensiv zeigen. Am besten einem lebenden Menschen!
Montag, 19. Dezember 2005
Ich hatte einen komischen Vogel zu transportieren, der recht nervige Quäklaute absondern kann. Es ist mir aber gelungen, das Vieh nachhaltig ruhigzustellen, ohne ihm Gewalt anzutun:
Kaum wieder ausgepackt und seiner Fesseln ledig, hat der vorlaute Bursche bei mir daheim sofort wieder mit dem Herumtröten angefangen...
Sonntag, 11. Dezember 2005
Heute gibt’s mal wieder einen nostalgischen Rückblick des mit einem unverdrossen kindlichen Gemüt ausgestatteten zonebattler...
Anno 1969 saß ich im zarten Alter von neun Jahren fasziniert vor dem Fernseher, um die erste Mondlandung »life« mitzuerleben. In verrauschten Schwarzweiß-Bildern sah man Neil Armstrong und Edwin Aldrin über den öden Erdtrabanten hüpfen, derweilen Michael Collins als dritter Mann in seiner Apollo-Kapsel weiter um den Erdbegleiter kreiste. Ich versuchte später ebenso intensiv wie vergeblich, die Raumfahrt-Pioniere mit dem väterlichen Feldstecher auf dem Mond auszumachen. Keine Frage, Astronaut war aus meiner Knabensicht das Coolste, was man als Erwachsener werden konnte! Selbstredend wollte ich damals zumindest das passende Spielzeug haben...
Der schneidige Major Matt Mason, dessen Freunde und vor allem seine futuristische Ausrüstung waren in Amerika zu jener Zeit der Renner schlechthin! Auch ich wünschte mir sehnlichst den tollkühnen Helden von Mattel samt seinem HighTech-Equipment. Leider wurde nichts daraus, das auch in Deutschland einige Zeit erhältliche Spielzeug fand nie den Weg in mein Kinderzimmer.
Inzwischen ist dieses über 35 Jahre alte Produkt freilich zum Kultspielzeug avanciert: Gut erhaltene Figuren, vollständige Raumstationen und einwandfrei funktionierende Mond-Fahrzeuge erzielen immer wieder Höchstpreise auf Internet-Auktionen. Liebhaber und Sammler finden in der Space Station von Keith Meyer sowie auf Pat Storto’s Major Matt Mason Website alles Wissenswerte in Wort und Bild.
Ich selbst konnte mir den Wunsch mit gut drei Jahrzehnten Verspätung doch noch erfüllen und eine ganze Anzahl gut abgelagerter Astronauten- und Zubehörpackungen erwerben. Doch die Rechnung ging erwartungsgemäß nicht ganz auf, denn es gibt für alles seine Zeit und als Erwachsener konnte ich mir natürlich weder die Kindheit noch die Unbeschwertheit derselben zurückkaufen...
Immerhin, ich hatte diesen Jugendtraum endlich leibhaftig in der Hand! Selbstredend habe ich die unversehrten Blisterpackungen nicht geöffnet, denn das hätte den Sammlerwert sofort um Größenordnungen dahinschmelzen lassen. War also nix mit Spielen! So beschränkte ich mich darauf, den Schatz einzulagern und gelegentlich zu bewundern.
Ein Jahr später wurde die Lust zur Last, deshalb habe ich die nostalgischen Spielzeuge auf einer eigenen Major Matt Mason – Sammlungsseite dokumentiert und anschließend restlos wieder weiterverkauft: Die in deutscher Beschriftung doch recht raren Packungen gingen an Sammler in aller Welt. Mir selbst genügen jetzt die in meiner kleinen Website konservierten Gefühle und Erinnerungen, die weder Kapital binden noch Platz und Zuwendung benötigen. Dennoch: Es hat sein müssen! ;-)
Samstag, 3. Dezember 2005
Vor etwa 20 bis 30 Jahren waren Geräte der Unterhaltungselektronik noch keine gesichtslosen Leichtbau-Schachteln aus schwarzem Plastik, sondern schwere und solide gebaute HiFi-Komponenten mit individuellem Profil. Tatsächlich waren die Produkte der meisten Hersteller schon von weitem am unverwechselbaren Design zu erkennen: Selbst Geräte der Mittelklasse hatten ein markantes Äußeres und waren gediegen verarbeitet. Im Gebrauchtwaren-Handel findet man für wenig Geld schöne Tuner, Bandmaschinen und Verstärker aus den späten 1970er Jahren, die bis auf den heutigen Tag einwandfrei funktionieren. Einzig Verschleißteile wie Skalen-Lämpchen oder Antriebsriemen müssen manchmal ersetzt werden.
Der erste von vielen: Philips CD-Player CD 100 (1982)
Hin und wieder kann ich es mir nicht verkneifen, auf Flohmärkten besonders schöne Exemplare dieser »HiFi-Dinosaurier« für wenige Euro Lösegeld aus Banausenhand zu befreien und anschließend daheim zu restaurieren. Dank der damals noch nicht maschinell optimierten Produktionsweise sind die Geräte einfach zu zerlegen und recht wartungsfreundlich. Mitunter muß man korrodierte Kontakte polieren oder mittels Kontakt-Spray wieder gut leitfähig machen. Oft reicht aber eine schnelle Innenreinigung per Staubsauger und Pinsel und die sorgfältige Säuberung der Außenflächen, um sich ein nahezu neuwertiges Schmuckstück ins Regal stellen zu können. Dann fehlt mir nur noch eine gute Schallplatte zum nostalgisch-perfekten Musikgenuß...
Samstag, 19. November 2005
Es geht ja nun wieder auf Weihnachten zu, und da werden gerne (oder wurden früher jedenfalls) die über das Jahr gut eingelagerten Modell-Eisenbahnen vom Dachboden geholt und für ein paar Wochen wieder in Betrieb genommen. Mein Favorit in Kindertagen war die winzige »EGGER-BAHN«, die als Schmalspur-Bähnchen inmitten des obligatorischen Märklin-Ovals ihre Runden drehte:
Der Autor (hinten) und sein kleiner Bruder (um 1967)
Nach drei Jahrzehnten symptomfreier Ruhezeit brach sich der Eisenbahn-Virus vor einigen Jahren in mir wieder Bahn, und ich kaufte mir einige dieser motorisierten Jugend-Träume zurück. Die geneigte Leserschaft ahnt vermutlich längst, daß das bei mir natürlich wieder zum Bau einer eigenen Spezialisten-Website führen mußte:
Hier kriege ich reichlich aufbauende und ermunternde Rückmeldungen, und ich habe die Ehre und das Vergnügen, zur Freude aller Fans in extra eingerichteten Rubriken über engagierte Bastel-Projekte meiner Leser berichten zu können. Damit tragen einige zur Erbauung vieler bei und so soll es sein! Dank der vielen nostalgischen Fotos und Abbildungen kommen übrigens auch LeserInnen ohne nennenswerte Affinität zum Thema auf Ihre Kosten...
Donnerstag, 17. November 2005
Da ich schon als junger Knabe starke Affinität zu technischen Dingen erkennen ließ, wurde ich mit entsprechendem Spielzeug reich beschenkt und bastelte unentwegt mit LEGO, fischertechnik und Plasticant. Die gesamte Verwandtschaft propehezeite mir einen ruhmreichen Werdegang als Ingenieur, doch ein später tatsächlich begonnenes Studium der Elektrotechnik habe ich wegen der mir unverständlichen, höheren Mathematik sehr bald wieder aufgegeben...
Immerhin habe ich durch meine vielen Experimentierkästen eine Menge gelernt, ohne das damals als etwas Außergewöhnliches zu empfinden. In der Rückschau erinnere ich mich besonders gerne an den »Spielcomputer LOGIKUS« von Kosmos, mit dem ich mir seinerzeit die Grundlagen der Boole’schen Algebra und binären Datenverarbeitung aneignete:
Das ziemlich primitive Selbstbau-Gerät (es bestand aus wenig mehr als aus einer Anzahl Schaltschiebern, Lämpchen und steckbaren Verbindungsdrähten) fasziniert mich bis auf den heutigen Tag, weswegen ich ihm unter
eine eigene Homepage gewidmet habe. Die wird von anderen rührseligen LOGIKUS-Freaks gerne besucht, wie das Feedback im Gästebuch zeigt. Es befriedigt sehr, mit so einem »virtuellen Denkmal« eine kollektive Erinnerungs-Plattform für gleichaltrige Gesinnungsgenossen (mit einem in dieser Hinsicht ähnlichen Erfahrungshintergrund) anbieten zu können!
Heutzutage scheint es leider weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein, daß »Spielen« und »Lernen« keine Gegensätze sein müssen, sondern ganz im Gegenteil Lernen außerordentlichen Spaß machen kann. Aber das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte...
Mittwoch, 9. November 2005
Zur Überwindung der Herbst-/Winter-Depression habe ich mir im Asia-Laden einen geradezu provozierend freundlichen »Nicker« gekauft und neben den Computer-Arbeitsplatz auf die Fensterbank gestellt:
Der japanische Plastik-Geselle ist solarbetrieben und nickt bei Licht betrachtet den ganzen Tag selbstversunken und ‑zufrieden vor sich hin. Kitsch hin oder her, die demonstrativ zur Schau gestellte Gelassenheit des skurrilen Männleins (oder Weibleins?) färbt ab: Für 7,90 EUR wird sich kaum ein besserer Therapeut finden!
Dienstag, 25. Oktober 2005
Weil mit zunehmendem Alter die Kindheitserinnerungen immer präsenter werden (dafür das Kurzzeitgedächtnis stetig schlechter), habe ich zuweilen befremdliche Assoziationen. Seit ich zum Beispiel mal »von Nämberch auf Färdd« in gut zwei Stunden zu Fuß nach Hause tappte, kommt mir beim Queren der Ferdinandstraße stets der gleichnamige Jagdpanzer in den Sinn, eine von Anfang an ziemlich mißratene Konstruktion Ferdinand Porsches aus dem 2. Weltkrieg. Als in vor-internetlicher Zeit aufgewachsener Knabe hatte ich mich vor Jahrzehnten dem Modellbau verschrieben, und da waren deutsche Flugzeuge und Militärfahrzeuge aus den beiden Weltkriegen natürlich der naheliegende Interessenschwerpunkt. Hat mich durchaus nicht zum Militaristen werden lassen, eher zum geduldigen Tüftler mit ruhiger Hand und ausgeprägter Feinmotorik. Doch zurück zum »Ferdinand«:
Jener hier ist recht winzig, da im Maßstab 1:285 gehalten. Für diese Größe ist er aber doch außerordentlich fein detailliert! Da der Nachwuchs heute meist durch Gameboy-Abusus zu hibbelig und unkonzentriert zum Selberbasteln ist, liefert die Branche mittlerweile erstaunlich realistische Fertigmodelle in 1:72. In der Nürnberger Ferdinandstraße freilich würde sich ein museales 1:1 Original besser (und die ansonsten eher öde Gegend unweit der U‑Bahn-Station Muggenhof um eine Attraktion reicher) machen. Aus dem Geschützrohr könnten Blumen wachsen und es mögen ferner weiße Tauben in der Kommandantenkuppel brüten... So gäbe der kriegerische Ferdinand ein überaus friedliches Denk- und Mahnmal ab! Ob ich den Vorschlag mal dem Oberbürgermeister der Nachbarstadt unterbreiten sollte?
Süßer und scharfer Senf: