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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 6. Dezember 2008

Ser­vice­wü­ste Deutsch­land

schlechter Service für Vierbeiner in Schweinfurt
Donnerstag, 6. November 2008

Haa­ri­ge Sa­che

Wie­wohl der zone­batt­ler ein Tier­freund ist, der jeg­li­chen Pelz­we­sen das Recht zum selbst­be­stimm­ten Tra­gen der ei­ge­nen Haut je­der­zeit un­ein­ge­schränkt zu­ge­steht, der sehn­süch­ti­gen »Pelz­bit­te« der me­lan­cho­li­schen Ma­dame Mo­de­ste kann er wirk­lich nur die höch­ste An­er­ken­nung zol­len. Aus rein li­te­ra­ri­schen Grün­den, ver­steht sich...

Montag, 27. Oktober 2008

We­ge zur Kunst (2b)

im Museum Georg Schäfer zu Schweinfurt
 
im Museum Georg Schäfer zu Schweinfurt
 
im Museum Georg Schäfer zu Schweinfurt
 
im Museum Georg Schäfer zu Schweinfurt

Ein sonn­täg­li­cher Be­such im Mu­se­um Ge­org Schä­fer zu Schwein­furt.

Donnerstag, 11. September 2008

Aus­guck

Katzenaugen im Bullauge
Montag, 8. September 2008

Flot­ten­ma­nö­ver

Eine Schwanenarmada in belgischen Hoheitsgewässern
Sonntag, 31. August 2008

Rei­sen im Kopf (2)

Ei­gent­lich war ich ja an die­sem herr­li­chen Spät­som­mer­sonn­tag­nach­mit­tag zu ei­ner net­ten klei­nen Fa­mi­li­en­fei­er nebst Grill­ver­gnü­gen in den Gar­ten der Grabenkenner’schen El­tern ein­ge­la­den. Kei­ne gro­ße Sa­che, 15 Mi­nu­ten Fuß­weg viel­leicht, mit dem Rad nur de­ren fünf. Aber wie’s im­mer so geht an so ei­nem trä­ge be­gon­ne­nen Tag, erst wähnt man al­le Zeit der Welt noch vor sich und auf ein­mal ist der Ter­min da und man selbst nicht in den Pu­schen. Drum hur­tig auf­ge­sprun­gen, flugs das Nö­ti­ge zu­sam­men­ge­rafft, die Trep­pe hin­un­ter­ge­eilt, das Tret­boot auf die Stra­ße ge­scho­ben und ab in Rich­tung süd­li­che Süd­stadt...
 
Mein Feh­ler lag wohl dar­in, die un­höf­li­che Ver­spä­tung durch das Vor­drin­gen in re­la­ti­vi­sti­sche Ge­schwin­dig­kei­ten mi­ni­mie­ren, ja letzt­lich so­gar völ­lig zu­rück­dre­hen zu wol­len. Im Süd­stadt­park (dem trotz sei­nes ge­schmei­di­gen Na­mens we­nig par­ki­ges an­haf­tet) war mein Tem­po des­halb schon der­ma­ßen an­ge­wach­sen, daß ich ei­nem sich ur­plötz­lich vor mir auf­tu­en­den Loch im Raum­zeit­ge­fü­ge nicht mehr aus­wei­chen konn­te, in es hin­ein­ra­ste, von ihm ver­schluckt wur­de und dann wenn auch nicht ganz wo­an­ders, so doch ganz WANN­an­ders wie­der her­aus­kam. Daß es hier nicht um ei­nen Ver­satz von ein paar Mi­nu­ten oder we­ni­gen Stun­den ging, wur­de schnell of­fen­sicht­lich:

 
ein mir unbekannter Saurier
 
Da fiel mir erst­mal der Kie­fer run­ter. Dum­mer­wei­se konn­te ich den led­ri­gen Kerl nicht wirk­lich iden­ti­fi­zie­ren, aber sei­ne schie­re Grö­ße und die Zahl der Zäh­ne lie­ßen es an­ge­ra­ten er­schei­nen, sich de­zent zu­rück­zu­zie­hen, zu­mal auch der her­über­wa­bern­de Odem aus den Tie­fen sei­nes Schlun­des we­nig an­zie­hend wirk­te. Al­so wei­ter­ge­stol­pert, wo moch­te der Aus­gang zu­rück in die ei­ge­ne Ge­gen­wart sein? Hopp­la, der Weg nach hin­ten war auch ver­sperrt:
 
ein farbenfroher Brontosaurus
 
Im­mer­hin, ei­nem pflan­zen­fres­sen­den Bron­to­sau­rus soll­te ich ei­gent­lich nicht ins Beu­te­sche­ma pas­sen, aber ob der das selbst auch wuß­te? So gänz­lich in­ter­es­se­los schien sein Au­ge näm­lich nicht auf mir zu ru­hen, und ob ich mich auf sei­ne Lang­sam­keit und mei­ne Be­weg­lich­keit so recht ver­las­sen konn­te? Lie­ber nicht, al­so dann doch lie­ber zwi­schen den bei­den Vie­chern ab durch die Mit­te. Aber nein, auch da schien kein Ent­rin­nen mög­lich:
 
ein eher schlecht draufer Triceratops
 
Ob mit ei­nem Tri­ce­ratops grund­sätz­lich gut Kir­schen es­sen ist, ver­moch­te ich nicht zu sa­gen, aber mit die­sem au­gen­schein­lich eher schlecht drau­fen woll­te ich das auch nicht wirk­lich aus­te­sten. Al­so auf der Stel­le ei­nen schnei­di­gen 180-Grad-Ha­ken ge­schla­gen und in die letz­te noch nicht aus­pro­bier­te Him­mels­rich­tung ge­flitzt, ir­gend­wie muß­te dem vor­zeit­li­chen Be­stia­ri­um doch zu ent­kom­men sein! Aber nix, da trat der Ge­frä­ßig­ste von al­len auf den Plan und mir in den Flucht­weg:
 
ein Maulaffen feilhaltender Tyrannosaurus
 
Da war nun gu­ter Rat teu­er. Was nützt ei­nem die si­che­re Woh­nung, wenn die zwar nur 800 Me­ter, aber da­für auch gut 100 Mil­lio­nen Jah­re weit weg ist? Ich war schon drauf und dran, an der schier aus­sichts­lo­sen La­ge zu ver­zwei­feln, mein Hirn sinn, sann, sonn fie­ber­haft nach ei­ner ret­ten­den Idee, da plump­ste auf ein­mal vor mir ei­ne damp­fen­de Brat­wurst auf den Tel­ler, und gleich da­ne­ben glucker­te ei­ne schäu­men­de Rad­ler­halbe ins Glas. Ich ver­schlang die Wurst schnel­ler als der Ty­ran­no­sau­rus Rex sein Maul hät­te zu­klap­pen kön­nen und schüt­te­te den küh­len Trunk hin­ter­her, die aus­ge­trock­ne­te Gur­gel hin­un­ter. Das war die Ret­tung: Mit ei­nem lau­ten »Plopp« ver­schwan­den die Mon­ster um mich her­um, und ich fand mich in der rich­ti­gen Epo­che (und im rich­ti­gen Film) wie­der, ge­ra­de recht zur Es­sens­zeit. Puh, das hät­te bö­se aus­ge­hen kön­nen! Ah, da drü­ben steht ja auch die Knob­lauch-Sau­ce...
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Mittwoch, 25. Juni 2008

Mit­tags­schläf­chen

ein grüner Laubfrosch macht blau
Samstag, 31. Mai 2008

Mietz­haus

neugierige Katze im 4. Stock eines Nachbarhauses
Samstag, 10. Mai 2008

Wild-Tö­ter

Es ist ein son­ni­ger Sep­tem­ber­tag, der lan­ge Som­mer neigt sich un­wei­ger­lich sei­nem En­de ent­ge­gen. Du bist dem Fei­er­abend­zug fe­dernd ent­sprun­gen und strebst zu Dei­ner Gar­ten­par­zel­le in­mit­ten der Stadt, ein­ge­zwängt zwi­schen Die­sel­tank und Prell­bock, flan­kiert von Stra­ße und Bahn­ge­lei­sen. Ein win­zi­ges Stück Na­tur in der Stein­wü­ste, ge­pach­tet nur und jäm­mer­lich, gleich­wohl ei­ne ge­lieb­te Oa­se. Die frü­he Kir­schen­ern­te war heu­er üp­pig wie nie zu­vor, Un­men­gen Äp­fel wer­den spä­ter den Kel­ler fül­len, auch sucht die ful­mi­nan­te Zwetsch­ge­n­aus­beu­te ih­res­glei­chen: Was das al­lein­ste­hen­de knor­ri­ge Bäum­chen her­ge­ge­ben hat, füllt jetzt in ge­lier­ter Form den statt­li­chen Glä­ser-Vor­rat und die­ser mo­men­tan den gan­zen Kü­chen­tisch. Und noch im­mer hän­gen über­rei­fe Pflau­men hoch dro­ben in der Baum­kro­ne, un­er­reich­bar für Dich, selbst beim An­stel­len ei­ner XXL-Klapp­lei­ter. Von dort oben hörst Du es lei­se Knus­pern. Knus­pern?

Knus­per, knus­per, kein Zwei­fel: da nagt je­mand em­sig mit schar­fen Zäh­nen an Pflau­men­ker­nen und läßt es sich gut­ge­hen. Doch wer? Vorn fährt ein Zug vor­bei, hin­ten zwei Au­tos, Du war­test die näch­ste Lärm­pau­se ab, um die Oh­ren er­neut zu spit­zen. Und wirk­lich, es knus­pert im­mer noch. Du trittst un­ter den Baum, legst den Kopf in den Nacken und kneifst die Au­gen zu­sam­men, um nach dem mut­maß­li­chen Mund­räu­ber Aus­schau zu hal­ten. Das Tan­zen der Blät­ter im Wind­hauch ir­ri­tiert Dich, doch plötz­lich siehst Du die bei­den schwar­zen Knopf­au­gen und den brau­nen Pelz. Die Grö­ße läßt kei­nen Zwei­fel zu: Da oben ves­pert ei­ne Rat­te! Klet­tern Rat­ten auf Bäu­me? Of­fen­bar. Noch wäh­rend Du Dich dar­über wun­derst, siehst Du das zwei­te Au­gen­paar, den zwei­ten Pelz. Die Herr­schaf­ten sind im Duo zu­gan­ge und ge­nie­ßen die sü­ßen Früch­te in luf­ti­ger Hö­he...

Grund­sätz­lich hät­test Du kein Pro­blem da­mit, die Ga­ben der Na­tur mit den klet­ter­freu­di­gen Vier­bei­nern zu tei­len, die ja letzt­lich auch nur ih­re Ar­beit ma­chen und Dir in zehn Me­tern Hö­he noch nicht ein­mal et­was weg­neh­men. Doch die Seu­chen­ge­fahr, die von Krank­heits­er­re­gern im Rat­ten­kot aus­geht, die willst Du na­tür­lich nicht in Dei­nen Bee­ten wis­sen. Und wenn die ver­meh­rungs­freu­di­gen Vie­cher sich erst ein­mal in den zahl­lo­sen Ka­bel­schäch­ten im Bahn­ge­län­de ein­ge­ni­stet ha­ben...

Es hilft nichts, die Tie­re müs­sen weg, und zwar oh­ne je­de Chan­ce auf Wie­der­kehr. Rat­ten­gift ist Dein näch­ster Ge­dan­ke, doch ist Dir der Ge­dan­ke an den quä­len­den Tod zu­wi­der. Ei­ne schnell­wir­ken­de, so­zu­sa­gen dia­bo­li­sche Blei­ver­gif­tung er­scheint Dir al­le­mal als die hu­ma­ne­re Voll­streckungs­art, zu­mal sich ein aus dem Blät­ter­dach ge­schos­se­nes Tier im Ge­gen­satz zum eben­erdig ver­folg­ten nicht mehr schwer ver­wun­det in ei­ne un­zu­gäng­li­che Ecke ver­krie­chen kann, um dort elen­dig­lich zu ver­en­den. Kla­re Sa­che, denkst Du Dir: Das Wild wird waid­män­nisch zur Strecke ge­bracht!

Laß es blei­ben, sou­fliert Dir da Dein ob­rig­keits­hö­ri­ges Be­am­ten-Ge­wis­sen, das ama­teur­haf­te Be­ja­gen von Wir­bel­tie­ren ist ver­bo­ten und das Her­um­bal­lern auf nicht voll­stän­dig um­frie­de­ten Grund­stücken so­wie­so: Du machst Dich dop­pelt straf­bar! Die Rat­ten mö­gen viel­leicht zü­gig in den Rat­ten­him­mel ein­zie­hen, Dich zerrt man ih­ret­we­gen vor den Ka­di! Du ringst mit Dir und Dei­ner Ge­set­zes­treue, der­wei­len es in der Baum­kro­ne fröh­lich wei­ter knus­pert. Dein Blick ver­fin­stert sich, der ar­chai­sche Jagd­trieb bricht sich Bahn: Du weißt jetzt, was Du zu tun hast...

Oh­ne noch ein­mal nach oben zu schau­en, läufst Du ge­ra­de­wegs aus der Par­zel­le und schnur­stracks heim zur Woh­nung, wo Du das Luft­ge­wehr un­ter dem So­fa her­vor­ziehst. Der Staub auf der Schach­tel ist zen­ti­me­ter­dick. Du wischt ihn ab, nimmst das Ge­wehr her­aus und schiebst acht blei­er­ne Tur­nier-Dia­bo­los in das Trom­mel­ma­ga­zin Dei­nes spa­ni­schen Re­pea­ters. Kur­ze Sicht­in­spek­ti­on des frei ver­käuf­li­chen Sport­ge­rä­tes: paßt. Al­les wie­der ein­ge­packt, ei­ne Decke zur Tar­nung dar­über­ge­wickelt und hur­tig da­mit zu­rück zum ver­kehrsum­to­sten Schre­ber­gärt­lein. Mit nun­mehr ge­üb­ten Blick ist der Geg­ner rasch er­späht, Knus­pern frei­lich ist von ihm nicht mehr zu hö­ren. Die Schach­tel hin­ge­legt und die Waf­fe ent­nom­men.

Du lehnst Dich und Dein Ge­wehr an die schä­bi­ge Gar­ten­hüt­te und peilst in die Hö­he. Hier geht es nicht um sport­li­che Hal­tungs­no­ten: Wenn Du schon tö­ten mußt, dann soll es schnell und schmerz­los ge­hen. Das Tier scheint die dro­hen­de Ge­fahr zu wit­tern und ver­harrt re­gungs­los. Die Tak­tik ist nicht schlecht, denn was sich nicht rührt, fällt auch nicht auf. Leich­ter Wind läßt die Blät­ter flir­ren und ver­schlei­ert das Ziel. Teu­fel auch! Du ver­suchst, den brau­nen Klecks im Blät­ter­grün, den Du für den pel­zi­gen Geg­ner hältst, auf Kim­me und Korn auf­sit­zen zu las­sen. Das Ge­sche­hen ge­winnt an Dy­na­mik, Dei­ne in­ne­re Er­re­gung steigt, jetzt gibt es kein Zu­rück mehr. Dein Zei­ge­fin­ger krümmt sich lang­sam um den Ab­zug...

Plang. Der Rück­stoß ist doch stär­ker als ge­dacht, aber wer den Schaft rich­tig zu hal­ten weiß, dem prellt es nicht das Schul­ter­blatt. In­des zeigt der Schuß kei­ne Wir­kung. Da­her flugs den Lauf ge­knickt und durch­ge­la­den, trotz nicht vor­han­de­ner Übung bist Du schon Se­kun­den spä­ter er­neut im An­schlag. Jeg­li­ches Zau­dern wä­re kon­tra­pro­duk­tiv.

Plang. Dies­mal tut sich et­was, es ra­schelt im Blatt­werk, und schon fällt ein dunk­ler Schat­ten aus der Baum­kro­ne. Hin­ab! Die Rat­te ist noch viel grö­ßer als ge­dacht, doch für Neu­gier ist jetzt nicht die Zeit. Klick-Klack macht der Lauf, und kaum ei­ne Se­kun­de nach dem Auf­prall des ge­trof­fe­nen Tie­res stehst Du auch schon da­ne­ben und setzt aus näch­ster Nä­he den Fang­schuß. Vor­bei. Der statt­li­che Na­ger mit dem enor­men Schwanz scheint fried­lich zu schlum­mern. Die win­zig klei­nen Blut­sprit­zer, die die Il­lu­si­on zer­stö­ren, sieht man erst auf den zwei­ten Blick.

Fünf Schuß sind noch im Trom­mel­ma­ga­zin, doch auch der zwei­te De­lin­quent soll nicht län­ger als nö­tig lei­den müs­sen. Drum si­cher­heits­hal­ber schnell wie­der voll­ge­la­den und Po­si­ti­on be­zo­gen. Brin­gen wir es hin­ter uns. Die zwei­te Rat­te ist klei­ner und nicht leicht aus­zu­ma­chen. Ob sie wohl ahnt, daß auch ihr die Ku­gel an­ge­tra­gen wer­den soll? Du bist in­zwi­schen ganz ru­hig, auch das Tö­ten ist letzt­lich ein Hand­werk, bei dem sich be­äng­sti­gend schnell Rou­ti­ne ein­stellt. Wie­der zielst Du mi­ni­mal tie­fer, um den Auf­wärts­ruck des Rück­sto­ßes aus­zu­glei­chen.

Plang. Du horchst ge­spannt, doch nichts deu­tet auf ei­nen Tref­fer hin. Klick-klack, das Durch­la­den geht Dir mitt­ler­wei­le be­reits der­ma­ßen rou­ti­niert von der Hand, als wä­rest Du dar­auf ge­drillt wor­den. Plang, schon geht der näch­ste Dia­bo­lo zwi­schen die Zwetsch­gen. Da ra­schelt es wie­der, und wäh­rend Du den Knick­lauf durch­drückst und die Fe­der spannst, fällt das zwei­te Tier vom Him­mel und lan­det kei­nen hal­ben Me­ter von sei­nem Vet­ter, Bru­der oder Va­ter ent­fernt im Gras. Plang, auch hier be­en­det ein fast auf­ge­setz­ter Fang­schuß even­tu­el­les Lei­den.

Du bist er­leich­tert, das grau­si­ge Werk ist voll­bracht. Kein ver­letz­tes Tier hat sich quä­len müs­sen, und an­ge­sichts der Schuß­rich­tung steil nach oben hast Du auch nichts und nie­man­den ge­fähr­det. Du ver­scharrst die Lei­chen hin­ter dem na­hen Prell­bock und packst Dein Ge­wehr sorg­fäl­tig wie­der ein. Die Vö­gel sin­gen, ein blen­dend wei­ßer ICE rauscht gen Nürn­berg. Knus­pern tut nie­mand mehr.

Wäh­rend Du un­ter der Du­sche stehst be­schleicht Dich ein ei­gen­ar­ti­ges Ge­fühl, als wür­dest Du Schuld von Dir zu wa­schen ver­su­chen. Wie schnell der nüch­ter­ne Ver­stand und die von Dir gern hoch­ge­hal­te­ne Hu­ma­ni­tät der ar­chai­schen Er­re­gung des Tö­tens wei­chen kann! Wie mag es erst sein, wenn die Waf­fen groß­ka­li­bri­ger und ge­gen­über fa­na­ti­sis­er­te Men­schen sind, die ih­rer­seits den Fin­ger am Ab­zug ha­ben? Da bist Du heil­froh, von der­lei Ge­scheh­nis­sen ganz, ganz fern zu sein...

Lei­se erst, doch im­mer lau­ter und kla­gen­der hörst Du Dei­ne Op­fer wim­mern. Hast Du let­zend­lich doch ge­pfuscht, die ar­men Tie­re nur ver­wun­det und in vor­über­ge­hen­de Schock­star­re ver­setzt? Kein Zei­fel, sie piep­sen an­kla­gend aus ih­rem fri­schen Gra­be. Doch wie mag das an­ge­hen? Du bist längst da­heim, die Fen­ster sind zu und bis zum Gar­ten sind es meh­re­re Dut­zend Me­ter hin? Wer fiept in Dir?

Knuff macht es in Dei­ner wei­chen Sei­te, der El­len­bo­gen Dei­ner bes­se­ren Hälf­te trifft Dich höchst un­ver­mit­telt. Du reißt ver­stört die Au­gen auf: Ne­ben Dir piepst kein waid­wun­des Na­ge­tier, son­dern der ner­vi­ge Funk­wecker. Aus der Traum, die Ar­beit ruft! Dein Welt­bild sta­bi­li­siert sich wie­der: Rat­ten auf dem Pflau­men­baum, das war Dir ja von An­fang an su­spekt er­schie­nen...

Sonntag, 4. Mai 2008

Neu­es aus Rüs­sels­heim

Der Le­xi­ka­li­ker dreht uns ei­ne lan­ge Na­se bzw. de­ren zwei. Don­ner­wet­ter ta­del­los!

Sonntag, 20. April 2008

Fo­to­ge­nes Fe­der­vieh

Heu­te hat­ten wir an un­se­rem er­wa­chen­den Schre­ber­gar­ten ei­ne Be­geg­nung der be­son­de­ren Art: Zwi­schen Zaun und Bahn­ge­lei­sen spa­zier­te ein aus­ge­wach­se­ner Fa­san her­um! So­was hat­ten wir noch nie, ist ja für in­ner­städ­ti­sche Ver­hält­nis­se auch mehr als un­ge­wöhn­lich. Ich pirsch­te mich an den präch­tig ge­fie­der­ten Herrn auf (fo­to­gra­fi­sche) Schuß­wei­te her­an und konn­te den scheu­en Ge­sel­len ge­ra­de noch beim plötz­li­chen Auf­bruch er­ha­schen:

abfliegendes Fasananmännchen

Der gro­ße Vo­gel rausch­te über den bei uns vor­über­ge­hend ab­ge­stell­ten, na­gel- (bzw. schweiß­naht­neu­en) Die­sel­trieb­zug hin­weg in nörd­li­cher Rich­tung ab und hat­te da­bei sei­ne lie­be Not, durch das dich­te Ober­lei­tungs-Ge­strip­pe hin­durch­zu­kom­men. Er­staun­lich, wie schnell so ein doch eher gro­ßer und schwe­rer Vo­gel ab­zi­schen kann!

Freitag, 11. April 2008

Wel­ten­herr­scher

kunstsinnige Taube am Nürnberger Plärrer
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