Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Donnerstag, 13. Juni 2013

Ein­zig­ar­tig­keit

Heu­te hin­ge­gen ist mir was ein­ge­fal­len, wenn­gleich nichts, was zum Froh­sinn An­laß gä­be: »‘Ab­riß ver­pflich­tet’ – Vom Krieg ver­schont, vom Stadt­rat nicht« ist mein mir vom Fu­ror di­rekt in die Fin­ger dik­tier­ter Bei­trag in der »Für­ther Frei­heit« über­schrie­ben.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Ei­gen­ar­tig­keit

Mir fällt heu­te nichts Bes­se­res ein, als auf die­sen Bei­trag der Raum­fee zu ver­wei­sen, vor de­ren Ei­gen­art ich mich dank­bar und be­wun­dernd ver­nei­ge.

Montag, 10. Juni 2013

Die Ver­kehrs­in­sel (10)

Die In­sel Go­zo woll­ten wir uns pri­mär per pe­des er­wan­dern, da traf es sich gut, daß das Früh­stücks-Bufett im Grand Ho­tel zum Da­von­lau­fen war. Al­so ei­gent­lich nicht die dar­ge­bo­te­nen Spei­sen, son­dern viel­mehr die im­mer glei­che Mu­sik­be­rie­se­lung, die aus ei­nem schwer er­träg­li­chen Mit­tel­al­ter-Med­ley aus den 1970er Jah­ren be­stand: Ne­ben Ab­ba-Ever­greens (»Suuu­paaaa Truuu­paaa«) ero­dier­ten be­son­ders die Ja­mes-Last-Ar­ran­ge­ments deut­scher (!) Volks­lie­der un­se­re Hör­nerven. Das bri­ti­sche Pu­bli­kum in­des nahm die­se spä­te Ra­che des ehe­ma­li­gen Kriegs­geg­ners er­staun­lich gleich­mü­tig, ja nach­ge­ra­de sto­isch hin. Wo­mög­lich ha­ben die Eng­län­der die ea­sy-li­stening-Va­ri­an­ten von »Muß i denn, muß i denn zum Städ­te­le hin­aus« und an­de­ren ger­ma­ni­schen Schen­kel­klop­fern aber auch gar nicht er­kannt...

Apro­pos ero­die­ren: Die Ero­si­on ist be­kann­ter­ma­ßen ein im­mer wie­der­keh­ren­des Mo­tiv auf dem mal­te­si­chen Ar­chi­pel, ich hat­te letz­tes Jahr schon dar­über ge­schrie­ben und wer­de auch dies­mal mehr­fach dar­auf re­kur­rie­ren. Weil den Mal­te­sern und Go­zit­a­nern die Häu­ser von Wind und Wet­ter so­zu­sa­gen un­ter dem Hin­tern weg­pul­ve­ri­siert wer­den, herrscht ste­te Nach­fra­ge nach neu­en Sand­stei­nen, wie sie in zahl­rei­chen Stein­brü­chen im Wort­sin­ne aus dem Vol­len ge­sägt [1] wer­den:

Steinsäge in einem Steinbruch

Trotz sorg­fäl­ti­gen Sä­gens scheint es gleich­wohl je­de Men­ge Bruch zu ge­ben, denn die Stra­ßen, Fel­der und Äcker sind ge­säumt von Stei­nen, die aus ir­gend­wel­chen Grün­den nicht ver­baut wor­den sind. Mit­un­ter meint man, ein zor­ni­ges Rie­sen­ba­by ha­be sei­ne LE­GO-Ki­ste aus­ge­schüt­tet und den In­halt über die Land­schaft ver­streut...

Die un­ver­sehr­ten Stei­ne türmt man ger­ne auch him­mel­wärts zur Eh­re Got­tes auf, wie das Ex­em­pel der Pfarr­kir­che von Għa­jn­sie­lem zeigt:

Die Pfarrkirche von Għajnsielem

Doch auch mit Got­tes Se­gen wird sein Haus nicht so lan­ge hal­ten wie die bis heu­te er­hal­te­nen Tem­pel­an­la­gen aus der Jung­stein­zeit, denn der Zahn der Zeit nagt schnel­ler an dem wei­chen Ma­te­ri­al, als den je­wei­li­gen Be­sit­zern recht sein kann. Mit­un­ter sieht das Zer­stö­rungs­werk der Ele­men­te da­bei so­gar recht de­ko­ra­tiv aus:

stark verwitterte und erodierte Hausfassade

Kör­be- bzw. spei­cher­kar­ten­wei­se kön­ne ich hier Fo­tos von in­ter­es­san­ten Mau­ern aus­brei­ten, von neu­en und al­ten und sol­chen, bei de­nen die Da­tie­rung schwer­fällt: Was heu­te in Re­mi­nes­zenz an den geor­gia­ni­schen Stil er­baut wird und noch glei­ßend gelb in der Son­ne leuch­tet, sieht we­ni­ge Jah­re spä­ter oft schon aus wie aus dem 19. Jahr­hun­dert über­kom­men...

Nie­mand scheint sich in­des an dem ei­gent­lich zu wei­chen Bau­ma­te­ri­al zu stö­ren, es hält ja im­mer­hin auch die Bau­kon­junk­tur am Lau­fen, je­den­falls bis zur Er­schöp­fung der na­tür­li­chen La­ger­stät­ten. Hier noch ein net­tes Bei­spiel für das krea­ti­ve Spiel mit Sand­stein-Bau­klöt­zen:

zugemauerte Türöffnung

Doch vor­erst ge­nug er­zählt von des Men­schen Wir­ken, jetzt schau­en wir uns end­lich in der Na­tur um. Von un­se­rem ha­fen­na­hen Stand- und Wohn­ort aus mach­ten wir uns zu­nächst zu Fuß auf und er­kun­de­ten die Kü­sten­li­nie in der nä­he­ren Um­ge­bung. Aber auch da be­geg­net man na­tür­lich auf Schritt und Tritt der Ero­si­on:

erodierender Sandstein an der Küste Gozos

Wäh­rend sich da­heim in Deutsch­land ein rech­tes Früh­lings­wet­ter par­tout nicht ein­stel­len woll­te, ge­nos­sen wir in den er­sten Ta­gen un­se­res Ur­laubs auf den mal­te­si­schen In­seln reich­lich Son­nen­schein, wes­we­gen wir uns an al­len ex­po­nier­ten Haut­par­tien gut mit Son­nen­milch prä­pa­rier­ten und die Köp­fe mit Tü­chern ge­gen Hitz­schlag schütz­ten. Man holt sich sonst leicht ei­nen schwe­ren Son­nen­brand und be­merkt das erst­mal gar nicht, denn in Mee­res­nä­he weht ja fast im­mer ein küh­len­des Lüft­chen...

Wind und Son­ne ma­chen sich die Men­schen hier üb­ri­gens seit je­her zu­nut­ze, um dem Meer sein Salz ab­zu­trot­zen: Noch heu­te fin­den sich über­all gan­ze Net­ze an künst­lich an­ge­leg­ten Bas­sins, in die das Meer­was­ser zur Ver­dun­stung ge­lei­tet wur­de. Auch wenn heu­te vie­le An­la­gen aus wirt­schaft­li­chen Grün­den nicht mehr be­trie­ben wer­den, so sind sie im­mer noch gut er­hal­ten vor­han­den und schön an­zu­schau­en. Wir ha­ben ein Ki­lo fein­sten Meer­sal­zes sel­ber hän­disch schöp­fen und spä­ter als wohl­schmecken­des Sou­ve­nir mit nach Hau­se neh­men kön­nen:

Salzgewinnung in einer stillgelegten Verdunstungsanlage

Der Trick da­bei war, nicht nach dem trocke­nen, be­reits aus­kri­stal­li­sier­ten Salz zu schie­len (wel­ches man wohl müh­sam berg­män­nisch mit Ham­mer und Mei­ßel ab­bau­en müß­te), son­dern die noch feuch­te, ge­sät­tig­te So­le zu ber­gen, die sich sehr leicht auf­neh­men ließ und die nach dem Ab­trop­fen der noch flüs­si­gen Salz­lö­sung im Hand­um­dre­hen zu ei­ner Hand­voll rein­sten Meer­sal­zes wur­de. Na­tür­lich kann man sich so­was auch ab­ge­packt kau­fen, aber selbst­ge­fan­ge­nes Sa­li­nen­salz schmeckt noch­mal so gut!

So, nach­dem wir das Salz für die Sup­pe ein­ge­sam­melt und in ei­ner dich­ten Pla­stik­box si­cher ver­staut hat­ten, wand­ten wir uns ir­gend­wann land­ein­wärts und er­freu­ten uns an der üp­pi­gen Ve­ge­ta­ti­on des go­zita­ni­schen Früh­lings:

bunter Frühling auf Gozo

So bunt und blü­ten­reich geht es hier frei­lich wirk­lich nur im Früh­ling zu: Im Som­mer brennt die Son­ne un­barm­her­zig auf die In­seln her­nie­der und läßt die stei­ni­ge Land­schaft um ei­ni­ges kar­ger er­schei­nen. Wer Mal­ta und Go­zo be­rei­sen und sich an der Flo­ra er­göt­zen will, tut das am be­sten von April bis Ju­ni, auch wenn die mit­tel­mee­ri­schen Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren dann noch nicht wirk­lich zum Ba­de la­den...

Aber auch oh­ne den Drang zum Ein­tau­chen in das noch et­was küh­le Naß zog es uns im­mer wie­der dort­hin, wo die Wel­len an die Ge­sta­de schla­gen, sich al­ler­lei Ge­tier be­ob­ach­ten läßt (und lei­der auch man­cher­lei men­schen­ge­mach­ter Müll). Sehr in­ter­es­sant sind über­dies die zahl­rei­chen wuch­ti­gen Be­ob­ach­tungs­tür­me, die schon vor Jahr­hun­der­ten – zur Blü­te­zeit des Mal­te­ser­or­dens – er­rich­tet wor­den sind, um et­wa­ige In­va­so­ren recht­zei­tig aus­ma­chen zu kön­nen:

Der Dwejra Tower

Der im Bild ge­zeig­te Dwe­jra Tower in der Nä­he des be­rühm­ten Azu­re Win­dow lohnt schon der gran­dio­sen Aus­sicht hal­ber die Be­stei­gung, vor­zugs­wei­se dann, wenn sich ge­ra­de kei­ne Schul­klas­se schnat­tern­der Mäd­chen durch das Ge­bäu­de ki­chert...

So­viel für heu­te; Fort­set­zung folgt !

 
[1] Recht ei­gent­lich müß­te man die­se Ab­bau­stät­ten eher als Stein­ge­sä­gen denn als Stein­brü­che be­zeich­nen, denn die Qua­der wer­den ja eben nicht aus dem gel­ben Ge­stein ge­bro­chen, son­dern ge­sägt. Man ver­glei­che da­zu mei­ne über­aus strin­gen­te Ar­gu­men­ta­ti­on in Sa­chen Zug/Schub.

vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Sonntag, 9. Juni 2013

Zer­set­zungs­er­schei­nun­gen

Von ca. 1975 bis März 1983 ha­be ich mir ei­ne (Klassik-)LP-Sammlung auf­ge­baut, seit der Ein­füh­rung der CD dann nur noch sil­ber­ne Schei­ben zu­ge­legt. Neu­lich hol­te ich mei­ne Lieb­lings­auf­nah­me des Wagner’schen Par­si­fal aus dem Re­gal, die ich lan­ge nicht mehr an­ge­faßt hat­te, da ich sie vor Jah­ren schon »ge­rippt« und un­ter­wegs nur die platz­spa­ren­de mp3-Fas­sung ge­hört ha­be.

Beim Auf­klap­pen die­ser 4‑CD-Box der Deut­schen Gram­mo­phon mach­te ich ei­ne sehr un­an­ge­neh­me Ent­deckung: Die bei­den dar­in ent­hal­te­nen Schaum­stoff-Qua­dra­te, die zwi­schen je­weils 2 ge­gen­über­lie­gen­den CDs ein­ge­legt wa­ren, um die­sel­ben ge­gen ge­gen­sei­ti­ges Be­schä­di­gen zu schüt­zen, hat­ten sich teil­wei­se sehr in­nig mit den Schei­ben ver­bun­den. Of­fen­bar gab es da che­mi­sche Re­ak­tio­nen in­fol­ge al­ters­be­ding­ter Weich­ma­cher-Aus­dün­stung, die teil­wei­se zum be­kann­ten Zer­brö­seln des Schaum­stoff­ma­te­ri­als führ­ten, mit­un­ter aber eben auch da­zu, daß sich der Schaum­stoff in die La­bel­sei­te der CDs re­gel­recht »ein­brann­te«. Ab­spie­len las­sen sich die der­art an­ge­grif­fe­nen Discs im­mer­hin (noch)...

Dar­auf­hin ha­be ich al­le mei­ne CD-Bo­xen und auch die dicken LP-Mehr­fach­al­ben auf­ge­macht (schon zu LP-Zei­ten wa­ren ja ‑ent­spre­chend gro­ße- Schaum­stoff-Ein­la­gen Usus, um ein un­kon­trol­lier­tes »Ge­klap­per« in der Schach­tel zu un­ter­bin­den). Das Er­geb­nis: Über­all das Glei­che, die über­wie­gend jahr­zehn­te­al­ten Schaum­stoff­mat­ten ha­ben ih­re Ela­sti­zi­tät ver­lo­ren, zer­brö­seln ei­nem un­ter den Fin­gern und in ei­ni­gen Fäl­len ha­ben sie sich mit den zu schüt­zen­den Sil­ber­schei­ben in kaum zu tren­nen­de Be­zie­hun­gen be­ge­ben.

Ich kann al­len Le­se­rin­nen und Le­sern nur ra­ten, ih­re Samm­lun­gen durch­zu­se­hen und et­wa vor­han­de­ne »Zeit­bom­ben« die­ser Art schnellst­mög­lich zu ent­fer­nen: Der Schutz­ef­fekt geht über die Jah­re so­wie­so flö­ten und kehrt sich ir­gend­wann heim­tücki­scher­wei­se ins Ge­gen­teil um!

Samstag, 8. Juni 2013

Kin­des­kin­der

Nachbarskinder beim Spielen
Freitag, 7. Juni 2013

Ar­beits­er­leich­te­rung

Im von mir be­treu­ten »Be­gleit­schrei­ben« ha­be ich ein klei­nes Fuß­no­ten-Plug­in in­stal­liert, wel­ches dem Au­tor ei­nes Ar­ti­kels das An­le­gen in­di­zier­ter An­mer­kun­gen eben­so er­leich­tert wie der wer­ten Le­ser­schaft das Stu­die­ren: Hält man den Maus­zei­ger auf ei­ne der hoch­ge­stell­ten In­dex-Zah­len, so er­scheint der da­zu­ge­hö­ri­ge Fuß­no­ten-Text in ei­nem de­zen­ten Po­pup-Fen­ster­chen. Bei­spiel ge­fäl­lig? Dann bit­te hier ent­lang...

Montag, 3. Juni 2013

Far­be be­ken­nen (2)

Wie mei­ne Für­ther Le­se­rin­nen und Le­ser ver­mut­lich al­le­samt längst wis­sen, soll in der In­nen­stadt un­ter dem ab­ge­grif­fe­nen Ti­tel »Neue Mit­te« ein Ein­kaufs­zen­trum en­ste­hen, dem al­ler­lei al­te Ge­bäu­de, ins­be­son­de­re aber das mar­kan­te Park-Ho­tel und des­sen denk­mal­ge­schütz­ter Fest-Saal zum Op­fer fal­len sol­len. Üb­ri­gens oh­ne daß da­mit ein nen­nens­wert an­de­res (oder gar bes­se­res) Wa­ren-An­ge­bot in die Stadt kä­me als schon vor­han­den ist: Im we­sent­li­chen wer­den näm­lich die be­reits prä­sen­ten Fi­lia­li­sten in die neue Im­mo­bi­lie zie­hen (und ih­re bis­he­ri­gen Stand­or­te im Für­ther Stadt­zen­trum als ver­wai­ste Leer­stän­de hin­ter­las­sen).

Das Hin und Her um die Pla­nun­gen, die In­ve­sto­ren­aus­wahl und die mit­un­ter merk­wür­di­gen Be­gleit­um­stän­de sind an di­ver­sen Stel­len do­ku­men­tiert, bei­spiels­wei­se auf der Home­page der Bür­ger­ini­ti­ta­ti­ve »Ei­ne bes­se­re Mit­te für Fürth«, der Web­site des Ver­eins »Wir sind Fürth«, aber auch in der Ru­brik »Häu­ser­kampf« des von mir her­aus­ge­ge­be­nen und be­trie­be­nen Bür­ger-Blogs »Für­ther Frei­heit«. Wer sich dort ein­liest und kun­dig macht, wird ein Del­ta ent­decken zwi­schen der von der Stadt ver­spro­che­nen Trans­pa­renz und Bür­ger­be­tei­li­gung ei­ner­seits und den tat­säch­li­chen Ab­läu­fen und Ent­schei­dun­gen an­de­rer­seits...

Als über­zeug­ter Wahl­bür­ger der Stadt Fürth, der vor 33 Jah­ren hier sei­ne Aus­bil­dung be­gon­nen hat und seit fast 14 Jah­ren hier lebt, bin ich der Mei­nung, daß man nicht nur den heu­te all­seits be­dau­er­ten Ab­riß­sün­den der Ver­gan­gen­heit hin­ter­her­wei­nen darf, son­dern auch ver­hin­dern muß, daß ei­ne kurz­sich­ti­ge Po­li­tik neue Sün­den be­geht und wei­te­re re­stau­ra­ti­ons­fä­hi­ge Alt­bau­sub­stanz den In­ve­sto­ren­wün­schen op­fert. ich ma­che da­her auf die von Stadt­hei­mat­pfle­ger Dr. Alex­an­der May­er in­iti­ier­te On­line-Pe­ti­ti­on »Kein Ab­bruch des hi­sto­ri­schen Fest­saals in Fürth (Bay­ern)« auf­merk­sam und ru­fe bit­te, die­se zu un­ter­zeich­nen. Es geht da­bei wohl­ge­merkt nicht um das Ver­hin­dern von längst über­fäl­li­gen in­fra­struk­tu­rel­len Ver­bes­se­run­gen, son­dern um das Er­hal­ten und Re­pa­rie­ren von Al­lein­stel­lungs­merk­ma­len, um die man uns rings­her­um be­nei­den wür­de: Ein neu­es Ein­kaufs­zen­trum in und um ei­nem im al­ten Glanz er­strah­len­den Fest­saal mit Markt­hal­len-Funk­ti­on, das ist das Pfund, mit dem Fürth wu­chern könn­te. Lang­wei­li­ge 08/15-Kom­merz­bau­ten gibt’s ne­ben­an in Er­lan­gen und Nürn­berg schon mehr als ge­nug!

Samstag, 1. Juni 2013

Bon­jour tri­stesse (55)

Obsolete Leuchtreklame eines Resteverkaufs (Fürth, Moststraße)
 
Ob­so­le­te Leucht­re­kla­me ei­nes Re­ste­ver­kaufs (Fürth, Most­stra­ße)
vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Donnerstag, 30. Mai 2013

Die Ver­kehrs­in­sel (9)

Im letz­ten Teil der Rei­se­be­richt­erstat­tung von 2012 hat­te ich es schon an­ge­deu­tet, daß es wo­mög­lich auch heu­er wie­der nach Mal­ta ge­hen könn­te. Und so kam es dann tat­säch­lich: Zur glei­chen Jah­res­zeit wie im Vor­jahr be­rei­sten der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te von En­de April bis An­fang Mai für knapp drei Wo­chen den me­di­ter­ra­nen In­sel­staat. Um der fak­ti­schen Fort­set­zung des vor­aus­ge­gan­ge­nen Ur­laubs auch vir­tu­ell Rech­nung zu tra­gen, set­ze ich die Se­rie un­ter dem glei­chen Ti­tel naht­los fort und wer­de mir auch dies­mal (über ei­ni­ge Wo­chen ge­streckt) ins­ge­samt acht bunt be­bil­der­te Fol­gen ab­rin­gen, zur Be­wah­rung mei­ner ei­ge­nen Er­in­ne­run­gen und hof­fent­lich auch zur Er­bau­ung mei­ner ge­schätz­ten Le­ser­schaft...

Al­so dann los: Nach­dem sich ein durch­gän­gi­ger Wohn­ort (Sli­e­ma) beim er­sten Auf­ent­halt auf Mal­ta an­ge­sichts der zeit­rau­ben­den Bus­fah­re­rei als sub­op­ti­mal her­aus­kri­stal­li­siert hat­te, split­te­ten wir dies­mal den Ur­laub auf zwei weit aus­ein­an­der­lie­gen­de Stand­or­te auf: Erst ver­brach­ten wir zehn Ta­ge auf der be­schau­li­chen In­sel Go­zo, nach de­ren aus­gie­bi­gen Er­for­schung wir dann noch für ei­ne Wo­che auf die quir­li­ge Haupt­in­sel, na­ment­lich in die Haupt­stadt Val­let­ta über­sie­del­ten. Hier zu­nächst die tra­di­ti­ons­ge­mäß an­ge­fer­tig­te Über­blick­s­kar­te mit un­se­ren vom stets mit­ge­führ­ten Vor­rats­da­ten­spei­cher fein­säu­ber­lich mit­pro­to­kol­lier­ten We­gen:

Übersichtskarte von Gozo und Malta mit den von uns zurückgelegten Wegen
Map da­ta: © Open­Street­Map con­tri­bu­tors, powered by Open­Rou­te­Ser­vice

Doch halt, wer­fen wir noch ei­nen kur­zen Blick zu­rück auf die dies­mal recht aben­teu­er­li­che An­rei­se: Wäh­rend wir in 2012 noch recht kom­mod von Nürn­berg aus di­rekt mit Air Ber­lin gen Mal­ta schwe­ben konn­ten, hat sich die von mei­nem Ex-Chef-Chef-Chef-Chef Hart­mut Meh­dorn ge­führ­te Air­line in­zwi­schen aus NUE weit­ge­hend ver­ab­schie­det, so daß wir dies­mal von MUC aus mit Air Mal­ta flie­gen muß­ten. Von Nürn­berg nach Mün­chen zu kom­men be­deu­tet nor­ma­ler­wei­se, ei­ne recht un­spek­ta­ku­lä­re gu­te Stun­de im ICE zu sit­zen. Dies­mal frei­lich stan­den wir dicht­ge­drängt im Zu­ge, denn auf­grund ei­ner Kupp­lungs­stö­rung in Köln ver­kehr­te un­se­re ble­cher­ne Weiß­wurst an un­se­rem An­rei­se­tag nicht als Dop­pel­zug, son­dern als sin­gu­lä­re Gar­ni­tur. Im­mer­hin, die Stim­mung in der prop­pen­vol­len Sar­di­nen­büch­se war des­we­gen nicht et­wa ge­dämpft, son­dern eher recht ent­spannt bis un­ver­dros­sen fröh­lich. Wa­ren of­fen­bar über­wie­gend Pro­fi­rei­sen­de un­ter­wegs... [1]

Von Mün­chen Hbf aus ging es dann mit der S‑Bahn zum Flug­ha­fen, von dort in ge­ra­de ein­mal zwei­ein­halb Stun­den über die Al­pen, über Ita­li­en, über Si­zi­li­en und ei­ne ab­schlie­ßen­de Hand­breit Mit­tel­meer nach Mal­ta. Dort er­war­te­te uns ein Trans­fer-Bus, der uns über Land an den Städ­ten vor­bei (als ein­zi­ge!) bis zum Fähr­ha­fen von Ċir­kew­wa brach­te. Da ging dann der Ur­laub für mich so rich­tig los... [2]

Ei­ne hal­be Stun­de dau­ert die Über­fahrt vom Nord­west­zip­fel Mal­tas am klei­nen Co­mi­no vor­bei nach Go­zo. Nur we­ni­ge hun­dert Me­ter ober­halb des Ha­fens von Mġarr be­zo­gen wir Quar­tier im dor­ti­gen Grand Ho­tel, von dem aus man das Kom­men und Ge­hen der Fäh­ren wun­der­bar be­ob­ach­ten kann:

Fährschiffe der Gozo Channel Line im Hafen von Mgarr

Bei dem im Bild deut­lich sicht­ba­ren Wach­turm han­delt es sich üb­ri­gens um den St Mary’s Tower auf Co­mi­no; rechts hin­ten im Bild ist dann schon die Haupt­in­sel des mal­te­si­schen Ar­chi­pels zu se­hen.

Mit ih­rem kom­pak­ten Ar­ran­ge­ment von Fähr­schif­fen, Fi­scher­boo­ten, Kir­chen, ei­ner al­ten Fe­stung und al­ler­lei pit­to­res­ken Kü­sten­ab­schnit­ten wirkt die Bucht von Mġarr ein we­nig wie ein auf Le­bens­grö­ße hoch­ska­lier­ter Ab­schnitt ei­ner fröh­lich bun­ten (wenn auch schie­nen­lo­sen) Mo­dell­bahn­land­schaft:

Bunte Boote im Hafen von Mgarr

Un­ser preis­wer­tes Zim­mer mit Land­blick er­wies sich als un­er­war­tet rie­sig und lu­xu­ri­ös, wenn­gleich sich ein paar Un­ter­tei­lun­gen im Schrank und/oder ei­ne schub­la­di­sier­te Kom­mo­de als sehr hilf­reich er­wie­sen hät­ten. Da­für gab es frei­es WLAN im gan­zen Haus und da­mit draht­lo­sen Kon­takt zu den Wei­ten der vir­tu­el­len Welt wie auch zur hei­mi­schen Sphä­re, ein Um­stand, den wir im Ge­gen­satz zu manch an­de­ren durch­aus zu schät­zen wis­sen.

Dem hei­mat­lich dau­er­haft trü­ben Wet­ter glück­lich ent­flo­hen, muß­ten sich die Au­gen und der Blick erst ein­mal an die knal­li­gen Far­ben und den wol­ken­los blau­en Him­mel ge­wöh­nen:

Und noch einmal bunte Boote aus anderer Perspektive...

Dank der (noch) nicht vor­han­de­nen Ver­bin­dung der In­seln via Brücke oder Tun­nel hat sich das land­wirt­schaft­lich ge­präg­te Go­zo bis heu­te ei­nen eher ru­hi­gen und be­schau­li­chen Cha­rak­ter be­wah­ren kön­nen. Weil ty­pi­sche Ur­lau­ber-At­trak­tio­nen eher auf der Haupt­in­sel zu fin­den sind, kom­men mit den er­sten Fäh­ren über­wie­gend Ta­ges-Tou­ri­sten nach Go­zo ge­schip­pert, die am spä­ten Nach­mit­tag dann auch wie­der weg­ge­schafft wer­den. Abends kehrt auf der klei­nen In­sel sehr schnell Ru­he ein, die al­len­falls durch das Knat­tern ei­gen­ar­ti­ger mo­to­ri­sier­ter Ge­fähr­te un­ter­bro­chen wird...

geringmotorisierter gozitanischer Landmann, die Kurve kratzend

Schon in den frü­hen Mor­gen­stun­den fin­det die Nacht­ru­he in­des ein jä­hes En­de, zu­mal im Früh­ling, wenn Jagd­sai­son ist und die go­zita­ni­schen Män­ner aus Man­gel an sinn­stif­ten­den Zer­streu­un­gen auf al­les bal­lern, was Flü­gel hat und flat­tert. Ich hat­te auf die­sen bar­ba­ri­schen Blöd­sinn wei­land schon im er­sten Teil hin­ge­wie­sen, dies­mal er­leb­ten wir das ste­te Piff-Paff-Puff lei­der noch kras­ser. Über­all im Ge­län­de fin­det man pro­vi­so­ri­sche Un­ter­stän­de für Schrot­flin­ten­trä­ger und drum­her­um auf­ge­stell­te »Prä­sen­tier­tel­ler« aus Stein­plat­ten, auf de­nen sich arg­lo­se Piep­mät­ze zu ih­rer dann mut­maß­lich letz­ten Rast nie­der­las­sen sol­len. Man kann nur hof­fen, daß die­se Art von »Brauch­tum« ir­gend­wann ver­mit­tels ei­ner zu­neh­mend re­strik­ti­ve­ren EU-Ge­setz­ge­bung weit­ge­hend aus­ra­diert wer­den wird...

Un­ge­wohnt sind üb­ri­gens auch an­de­re Ge­bräu­che der an­son­sten durch­aus fried­li­chen und freund­li­chen In­su­la­ner; ins­be­son­de­re er­freu­en die al­ler­ort prä­sen­ten Bei­spie­le krea­ti­ver Lei­tungs­füh­rung das Herz des Fo­to­gra­fen:

künstlerisch wertvolle Abwasserleitungsführung

Spä­te­stens hier läuft der Chro­nist nun Ge­fahr, sich zu wie­der­ho­len, hat er doch in den er­sten acht Tei­len die­ser Se­rie schon viel er­zählt und ge­zeigt, was er auch in sei­nem dies­jäh­ri­gen Ur­laub ge­se­hen und fo­to­gra­fisch kon­ser­viert hat. Macht aber nix, Bei­spie­le für um­stands­lo­se Selbst­hil­fe und un­prä­ten­tiö­ses Im­pro­vi­sa­ti­ons­ta­lent kann man schließ­lich im­mer zei­gen, oh­ne sein Pu­bli­kum zu lang­wei­len:

ein Türschloß der ungewöhnlichen Art

Las­sen wir den er­sten Tag auf Go­zo aus­klin­gen mit ei­nem stim­mungs­vol­len Son­nen­un­ter­gang, den ich ge­ra­de noch recht­zei­tig mit am­bu­lant auf­ge­stütz­ter Ka­me­ra ein­fan­gen konn­te:

Kirche im letzten Abendlicht

Im fol­gen­den Teil wer­de ich dann von un­se­ren aus­ge­dehn­ten Wan­de­run­gen be­rich­ten, die uns vor al­lem ent­lang der ein­sa­men Kü­sten­li­nie Go­zos zahl­rei­che wun­der­schö­ne Aus­blicke – und auch man­chen Welt­schmerz – be­schert ha­ben.

 
[1] Ha­rald Schmidt hat sich zu die­sem The­ma mal de­zi­diert ge­äu­ßert, sie­he hier.

[2] Beim Über­set­zen nach Go­zo ge­lang mir gleich der er­ste schö­ne Schnapp­schuß...

vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Sonntag, 26. Mai 2013

Bock­sprün­ge

Ei­ne gan­ze Wo­che lang ha­ben der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te abends bei ur­lau­ben­den Freun­den die nicht mit­ge­rei­sten Fa­mi­li­en­mit­glie­der ver­sorgt, na­ment­lich ei­nen trä­gen Ka­ter, ein an­spruchs­lo­ses Meer­schwein so­wie Ben­no und In­grid, ih­res Zei­chens schwar­ze Zwerg­scha­fe. Der abend­li­che Aus­lauf mit je­nen bei­den war nicht im­mer ein­fach zu be­werk­stel­li­gen, denn wäh­rend die de­vo­te In­grid stets folg­sam der klei­nen Trup­pe hin­ter­her­hop­pel­te, zeig­te sich Ben­no der Bock zu­wei­len lau­nisch und un­ter­strich sei­nen (Un-)Willen gern mit dem Ein­satz sei­ner kühn ge­wen­del­ten Hör­ner. Selbst beim schein­bar fried­li­chen Fres­sen muß­te man im­mer ein wach­sa­mes Au­ge auf ihn ha­ben, um nicht auf ein­mal sein kno­chen­har­tes Ge­weih am ei­ge­nen Schien­bein zu spü­ren:

Benno (vorn) und Ingrid (hinten) beim Abendmahl

Ein­mal ver­such­te ich Zeit zu spa­ren, in­dem ich die bei­den Zot­tel­vie­cher al­lei­ne aus­zu­füh­ren trach­te­te, der­weil die bes­se­re Hälf­te par­al­lel da­zu die Rü­ben und Äp­fel schnip­peln und das Heu für die spä­ter vom Spa­zier­gang heim­keh­ren­de Mi­ni-Her­de be­reit­le­gen woll­te. Dumm nur, daß Ben­no oh­ne Leit­tier vor­ne­weg par­tout nicht wei­ter­ge­hen woll­te, mir mei­ne Un­ge­duld je­doch im Mi­nu­ten­ab­stand mit zwei or­dent­li­chen Knuf­fen an die glei­che Stel­le mei­nes lin­ken Bei­nes quit­tier­te. Blu­tend hum­pel­te ich her­nach wei­ter...

Benno (rechts) und Ingrid (links) beim Abmarsch Richtung Heimat

Die fol­gen­den Ex­pe­di­tio­nen fan­den dann nur noch mit min­de­stens zwei Men­schen statt, ei­ner vor­an, Ben­no und Leinenhalter(in) hin­ter­her, In­grid das Schluß­licht bil­dend. In die­ser Rei­hung wa­ren die Mär­sche ent­lang des Farrn­bachs dann recht un­pro­ble­ma­tisch zu ab­sol­vie­ren, wo­bei sich die Vier­bei­ner im re­gen­nas­sen Matsch deut­lich bes­se­re Hal­tungs­no­ten als ich ver­dient hät­ten. Kein Wun­der, wenn man beim Trot­ten durch die pat­schi­ge Pam­pa drei von vier Bei­nen statt nur eins von zwei­en am Bo­den ha­ben kann!

Ab mor­gen kann sich mei­ner ei­ner dann end­lich wie­der sel­ber bockig ge­ben...

Sonntag, 19. Mai 2013

Da­men­bei­ne (9)

Von böigen Winden dezent freigelegte Damenbeine auf der Fähre Malta-Gozo

Von bö­igen Win­den de­zent frei­ge­leg­te Da­men­bei­ne auf der Fäh­re Mal­ta-Go­zo
 
vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Freitag, 10. Mai 2013

Va­ter­tag

Ge­stern hat sich der zone­batt­ler in den ICE ge­setzt und ist nach Starn­berg run­ter­gerauscht, um ei­nen Spa­zier­gang am See zu un­ter­neh­men. Hier hat er zwei Her­ren beim Be­ob­ach­ten be­ob­ach­tet:

zwei Radler beim Verschnaufpausen

Bis zum To­des­ort von Lud­wig II sind wir dann mar­schiert bzw. ge­lust­wan­delt:

Gedenkkreuz im Starnberger See bei Berg

Von Berg aus ging es dann per Schiff zu­rück nach Starn­berg und schwupps rein in die S‑Bahn in Rich­tung Mün­chen Hbf zur Wei­ter­fahrt gen Hei­mat. Ein prall­vol­ler Tag!

« Vorherige Seite Nächste Seite »