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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 2. Juli 2010

Elek­tro­schock

Ge­stern Abend ‑er hat­te ge­ra­de die tur­nus­mä­ßig fäl­li­ge Da­ten­si­che­rung er­folg­reich ab­ge­schlos­sen- er­wisch­te es den zone­batt­ler eis­kalt, und das trotz herr­schen­der Tem­pe­ra­tu­ren von mehr als 25 Grad Cel­si­us im sand­stei­ner­nen Nacht­spei­cher-Alt­bau: Mit­ten im Schrei­ben ei­ner län­ge­ren Mail er­schien auf sei­nem PC-Mo­ni­tor ur­plötz­lich der ge­fürch­te­te Blue Screen of De­ath.

Nach dem Über­win­den der Schock­star­re das üb­li­che Pro­ce­de­re: Strom aus, drei­mal um­dre­hen, Neu­start. Er­geb­nis: Er­neut ein blau­er Bild­schirm mit be­sorg­nis­er­re­gen­den Mel­dun­gen aus den Tie­fen des Be­triebs­sy­stems. Drit­ter Ver­such: dunk­ler Bild­schirm, ver­zwei­fel­tes Piep­sen aus dem jah­re­lang stumm hin­ter der schä­bi­gen Ge­häu­se­front ver­stau­ben­den PC-Laut­spre­cher. Ver­su­che Num­mer vier bis acht: di­to. Schwei­gen. Be­schleu­ni­gen­der Puls (des Be­die­ners, nicht des Re­chen­knech­tes).

Ein Hoff­nungs­schim­mer: Die nie ge­wech­sel­te BIOS-Stütz­bat­te­rie auf dem Main­board könn­te ih­re letz­ten paar Elek­tro­nen von sich ge­ge­ben ha­ben! Ge­häu­se auf, Knopf­zel­le raus­ge­he­belt, Er­satz ge­sucht, ge­fun­den und ein­ge­baut. Durch­ge­at­met. Be­herz­ter Druck auf die blaue Ein­schalt­ta­ste: ver­zwei­fel­tes Pie­pen...

Ir­ra­tio­na­les Ri­tu­al der Gei­ster­be­schwö­rung: Staub­sauger ge­holt, sämt­li­che Flu­sen aus dem Ge­häu­se ge­saugt, die Lüf­ter ge­rei­nigt, die Ka­bel neu ge­steckt, die Ble­che ab­ge­pin­selt, die Chips ge­strei­chelt. Knopf ge­drückt: Piep – Piep – Piep, ich hab’ Dich nicht mehr lieb...

Ei­nen von zwei RAM-Rie­geln test­hal­ber ent­fernt. Er­folg! Nach dem Ein­schal­ten sieht man das BIOS den Spei­cher prü­fend hoch­zäh­len. Ban­ge (und lan­ge) mit­ge­fie­bert. Nach er­folg­rei­chem Check der noch vor­han­de­nen 1024 MB bit­tet mich das BIOS um die Ein­ga­be von Zeit und Da­tum. Ich tip­pe bei­des ein und durch­wüh­le die Schub­la­den nach der ‑un­er­klär­li­cher­wei­se of­fen­bar un­be­schrif­te­ten- Dis­ket­te mit der vor Jah­ren ab­ge­spei­cher­ten Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei. Ah, die ro­te da, das muß sie sein!

Rein mit der Flop­py in den stau­bi­gen Schlitz, RESTORE BIOS CONFIGURATION DATA FROM A:, [En­ter], klack, klack, klack. Fer­tig. Spei­chern und raus! End­lich fährt das Be­triebs­sy­stem hoch und ich se­he (be­ru­higt und er­regt zu­gleich) mei­ne ge­wohn­te Ar­beits­ober­flä­che...

Kur­zes Her­um­klicken: Geht al­les! Nach dem Her­un­ter­fah­ren die bei­den Spei­cher­rie­gel test­hal­ber quer­ge­tauscht und sie­he, es piepst wie­der. Die Dia­gno­se ist ein­deu­tig: Das ei­ne Me­mo­ry-Mo­dul ist un­rett­bar hin­über.

Der defekte RAM-Riegel

Vor ein­ein­halb Jah­ren aus dem fer­nen Chi­na ge­or­dert, ist das Bau­teil am Schlag­fluß ur­plötz­lich ver­stor­ben. Das Dum­me da­bei ist, daß die in­zwi­schen längst ver­al­te­te Bau­form nur­mehr zu un­ver­hält­nis­mä­ßig hoch er­scheine­n­en­den Prei­sen ge­han­delt wird: Für ein Gi­ga­byte sind an die 35 EUR zu be­rap­pen, und aus Gün­den der Be­triebs­si­cher­heit soll­te man ei­gent­lich zwei bau­glei­che Mo­du­le ver­wen­den...

Glück­li­cher- und er­staun­li­cher­wei­se er­weist sich jetzt der »Not­be­trieb« mit hal­ber Kraft als so un­kom­mod nicht: Selbst mit nur ei­nem Gi­ga­byte Haupt­spei­cher läuft mei­ne be­währ­te Win­dows XP-In­stal­la­ti­on flüs­sig, und auch bei meh­re­ren ge­öff­ne­ten Ap­pli­ka­tio­nen gibt es noch kei­nen spür­ba­ren Per­for­mance-Ein­bruch we­gen Swap­pens von Spei­cher­in­hal­ten auf die Fest­plat­te. Wenn ich bei Bild­be­ar­bei­tun­gen jetzt das ei­ne oder an­de­re son­sti­ge Pro­gramm da­für schlie­ßen müß­te: ge­schenkt!

Hat je­mand aus der ge­schätz­ten Le­ser­schaft zu­fäl­lig ein

184-po­li­ges  1024 MB  PC-2100  DDR-266  (non-ECC/un­buf­fe­r­ed)  DIMM

nutz­los in ir­gend­ei­ner Schub­la­de her­um­lie­gen? Ich wür­de sehr ger­ne ei­nen beid­seits be­frie­di­gen­den Na­tu­ra­li­en­tausch tä­ti­gen!

Donnerstag, 1. Juli 2010

Ex­tra­blatt!

Was ich neu­lich noch ne­bu­lös an­ge­kün­digt ha­be, ist nun­mehr end­lich spruch­reif: Mein neue­stes Pro­jekt, die »Für­ther Frei­heit«, geht heu­te of­fi­zi­ell als öf­fent­li­ches Bür­ger-Blog auf Sen­dung. Al­le mei­ne Le­se­rin­nen und Le­ser aus Fürth und Um­ge­bung sind herz­lich ein­ge­la­den, sich dort ak­tiv mit ein­zu­brin­gen!

Akü­fi

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Mittwoch, 30. Juni 2010

Du bist Deutsch­land

Nürn­berg-Süd­stadt, mit­tags um halb eins: Der zone­batt­ler be­streift sei­nen Be­ritt und tappt die Quer­stra­ßen nach zu­fäl­li­gem aus­ge­klü­gel­tem Mu­ster auf und nie­der. Als er sich an­schickt, zwei läs­sig vor ihm her­schlen­dern­de, hör­bar mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund­be­haf­te­te Kna­ben zu über­ho­len, wird er un­ge­wollt Zeu­ge ih­res Ge­sprä­ches...

1. Kna­be
...und dann drückst Du auf den Knopf, und dann sind al­le Mon­ster auf ein­mal er­le­digt!

2. Kna­be
(schwer be­ein­druckt) Wow!

1. Kna­be
Und man kann so­gar wäh­rend des Spie­les Ex­tra-Waf­fen nach­kau­fen!

2. Kna­be
(rest­los über­wäl­tigt) !!!

zone­batt­ler
(lei­se vor sich hin mur­melnd) Und man kriegt von mir 10.000 Bo­nus-Punk­te da­zu für die ma­kel­lo­se Be­herr­schung von dem Ge­ni­tiv!

(al­le ab)

Montag, 28. Juni 2010

Bon­jour tri­stesse (52)

Gepflasterter Hinterhof (Nürnberg, Espanstraße)
 
Ge­pfla­ster­ter Hin­ter­hof (Nürn­berg, Es­pan­stra­ße)
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Sonntag, 27. Juni 2010

Auf Hel­ler und Pfen­nig

We­gen über­fäl­li­ger Steu­er­erklä­rung vor­über­ge­hend ge­schlos­sen.

Samstag, 26. Juni 2010

Die Schatz­in­sel (10)

Nach schier end­los er­schei­nen­der Kur­ve­rei über stei­le Ser­pen­ti­nen er­reicht man end­lich die höch­ste Er­he­bung La Pal­mas, den Ro­que de los Mucha­chos im Nor­den der In­sel. Der Pan­ora­ma­blick, der sich dort oben in gut 2.400 Me­tern Hö­he dem wacke­ren Wan­de­rer eben­so wie dem fuß­fau­len Au­to­mo­bi­li­sten bie­tet, ist nichts we­ni­ger als atem­be­rau­bend spek­ta­ku­lär! Wer bei­zei­ten auf­ge­bro­chen und noch vor der Mit­tags­stun­de vor Ort ist, kann zu­se­hen, wie die wei­ße Wol­ken-Wat­te über den öst­li­chen Kes­sel­rand der Cal­de­ra schwappt und den ge­wal­ti­gen Topf nach und nach füllt, bis man nur noch den äu­ße­ren Grat aus der wäs­se­ri­gen Sup­pe ra­gen sieht! Hoch über den glei­ßend wei­ßen Wol­ken ra­gen die vie­len Kup­peln des Ob­ser­va­to­ri­ums aus dem kar­gen Vul­kan­ge­stein und ge­ben ei­nem das Ge­fühl, den un­end­li­chen Wei­ten des Uni­ver­sums so na­he zu sein wie kaum je zu­vor:

Kuppel einer Sternwarte höchsten Punkt La Palmas

Man kann sich schwer lö­sen von dem fas­zi­nie­ren­den Wech­sel­spiel zwi­schen Wand und Wol­ke: schroff die Gra­te, weich das Wa­bern der Was­ser­tröpf­chen, ein An­blick, den man wahr­lich nicht oft ge­bo­ten be­kommt. Er­staun­lich, daß man die Er­ha­ben­heit des ge­ni­us lo­ci den­noch nicht mit all­zu­vie­len an­de­ren Tou­ri­sten tei­len muß, selbst da oben trifft man auf sei­nes­glei­chen nur in ho­möo­pa­ti­scher (und da­mit ver­träg­li­cher) Ver­dün­nung...

Spiel der wabernden Wolken am Roque de los Muchachos

Auch viel wei­ter un­ten ist das ei­gen­ar­ti­ge (und nach­ge­ra­de ein­ma­li­ge) Spiel der Wet­ter­kräf­te wun­der­bar zu be­ob­ach­ten: Im­mer wie­der sa­hen wir die wei­ße Wol­ken­wal­ze über die Cumbre wup­pen, wo sie sich aber durch die En­er­gie des Son­nen­lich­tes ge­nau­so schnell in Wohl­ge­fal­len auf­löst, wie von hin­ten neu­er Was­ser­dampf nach­ge­scho­ben wird. Was für ein Schau­spiel!

Blick vom Westen über die aus dem Osten herübergedrückte Wolkenwalze

Nicht min­der fas­zi­nie­rend wa­ren die abend­li­chen Son­nen­un­ter­gän­ge, die wir fast je­den Abend von der Ter­ras­se un­se­rer Ca­sa aus ge­gen 20:50 Uhr Orts­zeit ge­nie­ßen konn­ten: Auch da sorg­ten kon­den­sier­te Was­ser­tröpf­chen (vul­go: Wol­ken) für ein vi­su­el­les Sin­nes­spek­ta­kel, in dem sie die ho­ri­zon­ta­le Grenz­li­nie zwi­schen Him­mel und Oze­an auf­ho­ben zu ei­ner fein aqua­rel­lier­ten Farb­ver­laufs­stu­die er­lö­schen­den Lich­tes:

Sonnenuntergang, gesehen von La Laguna aus

Aber wie der Mensch so ist, er ge­wöhnt sich rasch auch an das Au­ßer­ge­wöhn­li­che: Ir­gend­wann guckt man dann nur noch flüch­tig hin, es ist ja eh fast je­den Abend das glei­che Feu­er­werk zu se­hen...

Wo­mit wir am En­de un­se­rer dies­jäh­ri­gen Ex­pe­di­ti­ons-Be­richt­erstat­tung an­ge­kom­men wä­ren. Der zone­batt­ler (der da­für tat­säch­lich län­ger ge­braucht hat als für die Rei­se selbst) ge­steht frei­mü­tig, die Se­rie oh­ne rech­tes Kon­zept an­ge­gan­gen zu sein in der Hoff­nung, daß sich das knap­pe hal­be Hun­dert zum Vor­zei­gen aus­ge­wähl­ter Fo­tos schon ir­gend­wie zu ei­ner halb­wegs in­ter­es­san­ten Ge­schich­te zu­sam­men­fä­deln las­sen wür­de. Ob das nun aus der Sicht der ge­schätz­ten Le­ser­schaft ge­klappt hat und zu­dem ei­ni­ger­ma­ßen in­ter­es­sant und le­sens­wert ist, ver­mag er al­len­falls zu hof­fen; für das Be­wah­ren des Er­leb­ten in der ei­ge­nen Er­in­ne­rung ge­nügt ihm das Er­geb­nis al­le­mal.

Schlie­ßen möch­te ich mit ei­nem emp­feh­len­den Hin­weis auf die pri­va­te Web­site La Pal­ma Ak­tu­ell. Die »täg­lich fri­schen Nach­rich­ten von ei­ner klei­nen grü­nen In­sel im At­lan­tik« tau­gen nicht nur zur Ur­laubs­vor­be­rei­tung, son­dern bie­ten ei­ne Fül­le von ak­tu­el­len und fun­dier­ten In­si­der­infor­ma­tio­nen für al­le, die sich mit ih­rem Rei­se­ziel (oder gar dem ins Au­ge ge­faß­ten spä­te­ren Wohn­sitz) in­ten­siv be­schäf­ti­gen möch­ten.

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Freitag, 25. Juni 2010

Deut­sche Spra­che, schwe­re Spra­che?

Ge­stern Nach­mit­tag in der In­nen­stadt. Zwei mut­maß­li­che Färd­der mut­maß­lich tür­ki­scher Her­kunft in laut­hal­si­ger Dis­kus­si­on. Der ei­ne re­det ein­dring­lich und ge­sti­ku­lie­rend auf den an­de­ren ein:

Tür­kisch­sprech – Tür­kisch­sprech – Tür­kisch­sprech – Tür­kisch­sprech – All­ge­mei­ne Kon­fi­gu­ra­ti­on / Netz­werk-Kon­fi­gu­ra­ti­on! – Tür­kisch­sprech – Tür­kisch­sprech – Tür­kisch­sprech.

Na al­so, denkt sich un­ser­ei­ner, geht doch! Wer sich bei Han­dy oder Com­pu­ter durch by­zan­ti­ni­sche Kon­fi­gu­ra­ti­ons­me­nüs sei­nen Weg in Deutsch zu bah­nen ver­steht, dem kann doch wohl ein hin­rei­chen­des Maß an Sprach­ver­ständ­nis at­te­stiert wer­den. Daß die Her­ren un­ter­ein­an­der auf Mut­ter­sprach­lich kom­mu­ni­zie­ren, wer woll­te es ih­nen ver­den­ken? Wenn ich nach Ka­li­for­ni­en ver­zö­ge und mich in San Fran­cis­co mit ei­nem Lands­mann un­ter­hiel­te, wür­de ich das ja auch trotz leid­li­cher Be­herr­schung des Eng­li­schen auf Deutsch ma­chen. Mit In­te­gra­ti­ons­ver­wei­ge­rung (die es zwei­fel­los auch gibt) hat das ei­ne wie das an­de­re nichts zu tun!

Donnerstag, 24. Juni 2010

Die Schatz­in­sel (9)

Wie­wohl auf La Pal­ma und den üb­ri­gen In­seln des ka­na­ri­schen Ar­chi­pels ewi­ger Früh­ling herrscht, geht die­ser na­tür­lich schon mit zu­wei­len ganz be­acht­li­chen Nie­der­schlags­men­gen ein­her, zu­mal auf der pas­sat­wind­be­auf­schlag­ten Ost­sei­te von La Is­la Bo­ni­ta. Kein Wun­der al­so, daß die tra­di­tio­nel­le Dach­form dem Rech­nung trägt und dem vom Him­mel fal­len­den Was­ser den kür­ze­sten Weg nach un­ten weist:

schön restaurierte Dachlandschaft eines traditionellen bäuerlichen Anwesens

Den­noch ist auch die fest­land­spa­ni­sche Flach­dach­bau­wei­se weit ver­brei­tet, wohl weil ei­ne be­spiel­ba­re Dach­flä­che prak­ti­scher­wei­se zum Trock­nen und Dör­ren der Ern­te, zum Fuß­ball­spie­len, Son­nen­ba­den und nicht zu­letzt zum Wä­sche­auf­hän­gen taugt. Lei­der ist sie halt auch im­ma­nent ur­säch­lich für die oft an­zu­tref­fen­den Schim­mel­pro­ble­me im In­ne­ren der Häu­ser, denn Was­ser hat ei­nen klei­nen Kopf, wie die al­ten Ar­chi­tek­ten zu sa­gen pfle­gen. Auch sonst zeich­nen sich die oft­mals in den Hang ge­bau­ten Bau­ern­häus­chen durch in un­se­ren Au­gen eher un­prak­ti­sche De­tails aus: War­um zum Bei­spiel mon­tie­ren die in­su­la­ren Spa­ni­er die Fen­ster­schei­ben vor die Fen­ster­lä­den? Ist das am En­de das Re­sul­tat ei­ner ar­beits­be­schaf­fen­den ge­setz­li­chen Re­ge­lung, in­iti­iert und durch­ge­setzt von der über­mäch­ti­gen Gla­ser­lob­by?

kleine Casa mit Flachdach und einwurfgefährdeten Fenstern

Na ja, nicht al­les kann und muß man mit un­se­rer ger­ma­nisch-ana­ly­ti­schen Denk­wei­se er­klä­ren, die Welt ist bunt und das ist auch gut so. Auf der Groß­bri­tan­ni­schen In­sel hal­ten sie ja auch an ih­ren win­zi­gen Häh­nen für Eis­wür­fel links und Was­ser­dampf rechts fest und kä­men nie auf den Ge­dan­ken, die tra­di­to­nel­len Ar­ma­tu­ren ge­gen un­sport­li­che Ein­he­bel­mi­scher from the con­ti­nent aus­zu­tau­schen...

Aber las­sen wir das Gen­öle und wer­fen wir statt­des­sen lie­ber noch schnell ei­nen Blick auf ei­ne L(i)egebatterie zur platz­spa­ren­den Hal­tung von Pau­schal-Tou­ri­sten:

uniforme Appartment-Anlage in El Socoro

So manch ein fröh­li­cher Ze­cher dürf­te dort nach über­mä­ßi­gem Ge­nuß al­ko­ho­li­scher Ge­trän­ke sei­ne lie­be Not ha­ben, den Ein­gang zur ei­ge­nen Zel­le wie­der­zu­fin­den, sieht es doch links wie rechts auf Dut­zen­den von Me­tern gleich aus. Na ja, je­dem das sei­ne und je­der das ih­re...

Wer es sich lei­sten kann und et­was ab­seits der Haupt­stra­ße sei­ne Ru­he sucht, kann na­tür­lich auch ex­klu­si­ver woh­nen, und das nicht nur für ein paar Ta­ge im Jahr:

ein mustergültig instandgesetztes Anwesen

So man­ches Häus­chen im (üp­pig wu­chern­den) Grü­nen hät­te dem zone­batt­ler und sei­ner bes­se­ren Hälf­te durch­aus zu­ge­sagt, in­des es nag­ten in ih­nen lei­se Zwei­fel, ob die auf Rei­sen er­leb­ten Freu­den des Gast­lan­des, die Schön­hei­ten der Na­tur und ein eher ent­schleu­nig­ter Le­bens­stil auf Dau­er nicht doch et­was ein­tö­nig wä­ren: Das kul­tu­rel­le An­ge­bot ist bei al­ler Viel­falt letzt­lich nicht mit dem hei­mi­schen zu ver­glei­chen! Und dar­um fan­den wir nach drei Wo­chen in­ten­si­ven Ein­las­sens auf die ört­li­chen Ver­hält­nis­se, das es da­mit jetzt doch (vor­erst) ge­nug wä­re...

Dies al­so war der neun­te Streich, und der zehn­te folgt so­gleich: Im letz­ten Teil un­se­res bun­ten Bil­der­bo­gens wol­len wir un­se­re lau­ni­sche Rei­se-Re­por­ta­ge mit ein paar wol­ki­gen Aus­blicken be­schlie­ßen (und dann end­lich wie­der zur Ta­ges­ord­nung über­ge­hen)...

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Mittwoch, 23. Juni 2010

Kar­rie­re­sprung (2)

Kaum sind die Stadt(ver)führungen ab­sol­viert, da ste­hen auch schon die näch­sten Ein­sät­ze als Füh­rungs­kraft vor der Tür: Die Aus­stel­lung »Steam and Steel / Die letz­ten Dampf­lo­ko­mo­ti­ven der USA« mit un­glaub­lich auf­wen­dig in­sze­nier­ten Fo­tos des ame­ri­ka­ni­schen Fo­to­gra­fen O. Win­s­ton Link wird am kom­men­den Frei­tag in der kunst ga­le­rie fürth er­öff­net. An ins­ge­samt vier Sonn­ta­gen (Ter­mi­ne sie­he Fly­er) wird der zone­batt­ler durch die Aus­stel­lung füh­ren. Puf­fer­küs­ser sei­en aber vor­ge­warnt: Hier geht es we­ni­ger um tech­ni­sches Fach­sim­peln als um die Ana­ly­se gran­dio­ser Bild­äs­the­tik!

Dienstag, 22. Juni 2010

Die Schatz­in­sel (8)

Der ei­ne oder die an­de­re wird sich si­cher­lich schon ge­fragt ha­ben, war­um sich des zonebattler’s dies­jäh­ri­ger Rei­se-Rap­port der­ma­ßen in die Län­ge zieht und kein En­de fin­den will. Nun, ei­ne na­he­lie­gen­de Er­klä­rung könn­te der am gest­ri­gen Tag of­fi­zi­ell ein­ge­läu­te­te Som­mer sein, der sich zu­min­dest hier in der frän­ki­schen Pro­vinz so gar nicht von der som­mer­li­chen Sei­te zei­gen mag! Da schwelgt un­ser­ei­ner nur zu gern in den noch fast fri­schen Ur­laubs­er­in­ne­run­gen und ver­setzt sich im Gei­ste lie­ber zu­rück in das an­ge­neh­me Kli­ma der Ka­na­ren...

Blick aus den Bergen auf Santa Cruz de La Palma

Das obi­ge Bild rückt die üp­pi­ge Ve­ge­ta­ti­on, das Meer und die mensch­li­che Zi­vi­li­sa­ti­on in en­ge Nach­bar­schaft, und ge­nau so ist es dort drü­ben auch: Wer sich in ei­nem je­ner Le­bens­räu­me tum­melt, hat es nie weit bis zu den bei­den an­de­ren! Man ge­wöhnt sich schnell dar­an und wünsch­te sich bald, daß es da­heim in der gro­ßen Stadt im Bin­nen­land doch ge­nau­so ein­fach sein mö­ge, den ei­ge­nen Art­ge­nos­sen zu ent­flie­hen und zum völ­lig un­ge­stör­ten Kon­takt mit der un­ge­stü­men Na­tur zu fin­den.

alte Getreidemühle mit abgerüsteten Flügeln

Na­tür­lich ist auch La Pal­ma trotz al­ler Schön­hei­ten nicht das Pa­ra­dies auf Er­den, hier wie an­dern­orts sind wirt­schaft­li­che In­ter­es­sen, ego­isti­sches Be­sitz­den­ken und Stre­ben nach Macht star­ke Trieb­fe­dern des mensch­li­chen Tuns. Und ob die Pal­me­ros in ih­rer Mehr­heit die Schön­heit Ih­rer In­sel an­ge­mes­sen zu wür­di­gen wis­sen, ist auch noch nicht er­wie­sen. Hat­te ich üb­ri­gens schon er­wähnt, daß die groß­flä­chi­gen Ba­na­nen­plan­ta­gen dem Ei­land nicht eben zur Zier­de ge­rei­chen?

Bananenfelder, wohin das Auge blickt...

Aus­ge­rech­net Ba­na­nen! Zum knall­hart ma­ni­pu­la­tiv-an­kla­gen­den Re­por­ta­ge­fo­to­gra­fen hat der Ver­fas­ser in­des ganz of­fen­kun­dig nicht das Zeug, so­gar die häß­li­chen Pla­nen und Fo­li­en der Ba­na­nen­bau­ern ver­wan­delt er im abend­li­chen Ge­gen­licht zu nett an­zu­schau­en­den Licht­spie­le­rei­en. Er kann halt nicht an­ders! Und wenn wir vom Osten über die Cal­de­ra hin­weg in den We­sten sprin­gen und da die Lin­se auf die Wein-Ter­ras­sen rich­ten, dann se­hen auch die auf den er­sten Blick nicht pro­ble­ma­tisch aus:

Weinanbau im Westen La Palmas

Den­noch, selbst wenn das ge­rö­te­te Au­ge des wacke­ren Wan­de­rers den groß­flä­chi­gen Mo­no­kul­tu­ren zu­wei­len man­chen Reiz ab­ge­win­nen kann, die Rei­zung des Riech­or­gans durch die reich­lich aus­ge­brach­ten Spritz­mit­tel geht ihm dort in des Wor­tes dop­pel­ter Be­deu­tung bald die Na­se hoch. Dar­um schneu­zen wir uns jetzt kräf­tig und war­ten auf den näch­sten Teil, in dem wir uns noch ein we­nig der ein­hei­mi­schen Ar­chi­tek­tur auf La Pal­ma an­neh­men wol­len...

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Hoch hin­aus

An­läß­lich des rein rech­ne­risch be­vor­ste­hen­den 100. Ge­burts­ta­ges von Kon­rad Zu­se wür­digt die F.A.Z. den deut­schen Er­fin­der und frü­hen Com­pu­ter­pio­nier in ei­nem aus­führ­li­chen Ar­ti­kel. Be­son­ders in­ter­es­sant er­scheint dem stets tüf­tel­freu­di­gen zone­batt­ler die Sa­che mit dem sich selbst er­rich­ten­den He­lix­turm: Ge­dacht als Ba­sis für rie­si­ge Wind­ro­to­ren, soll­te sich der Turm aus Norm­bau­tei­len vom Bo­den aus in die Hö­he »kur­beln« und bei Ge­fähr­dung durch star­ken Sturm auch wie­der ein­ho­len las­sen. Ein Le­ser weist in den Kom­men­ta­ren auf ei­ne hoch­in­ter­es­san­te Di­plom­ar­beit hin, in der die Re­stau­ra­to­rin ei­nes noch exi­stie­ren­den Mo­dells die­ses me­cha­ni­sche Mei­ster­werk mi­nu­ti­ös be­schreibt.

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