Samstag, 28. Oktober 2006
Der zonebattler ernährt sich gesund bzw. recht eigentlich ist es eher so, daß er von seiner besseren Hälfte ebenso vollwertig wie hervorragend bekocht wird und artig auffuttert, was ihm vorgesetzt wird. Schmeckt ja auch erstklassig, aber das sei nur am Rande erwähnt. Jedenfalls kehrte besagte bessere Hälfte vorhin nach unüblich kurzer Zeit von einem Stadtgang zurück, eine pralle Einkaufstasche voller Lebensmittel schleppend. Sie war gar nicht bis in die City gekommen, sondern nur bis zu einem neuen Russen-Laden in der Nähe. Ihr lakonischer Kommentar:
Bei den Russen gibt es mehr eßbare Sachen als in den anderen Läden. |
Tja. Ehemalige Landbevölkerung weiß halt noch, was gut ist. Dann also: Mahlzeit!
Freitag, 27. Oktober 2006
Beim nahen Supermarkt zwei migrationshintergrundbehaftete »Profi«-Fensterputzer en passant darauf hingewiesen, daß es durchaus nicht ok ist, das spülmittelversetzte Schmutzwasser ins Blumenbeet (genau neben den Abwasser-Gulli) zu kippen. Verständnisloses Gegrummel geerntet. Frustriert heimgetappt. Letztlich wird alles noch kompletto den Bach runtergehen...
Mittwoch, 25. Oktober 2006
...und erhält Freundschaften: Ich komme soeben von einem Besuch bei Herrn M. zurück (Hinfahrt FÜ -> N‑Zerzabelshof im Feierabendverkehr ca. 45 min, Rückfahrt Zabo -> FÜ zu später Stunde 15 min). Dortselbst vier von fremder Hand verfaßte Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen und eine ambulante Zugabe aus dem Stegreif improvisiert (»Wie der Frosch Fritzi und die Maus Mausi ihre ungleiche Freundschaft erhielten, indem der leidenschaftliche Schwimmer Fritzi die wasserscheue Mausi auf Wasserskiern über seinen Teich zog, die sie aus von Kindern weggeworfenen Eis-Stielen gebastelt hatten«). Dabei festgestellt, daß das Geschichten-Erfinden on-the-fly einigermaßen herausfordernd ist: Während das Mundwerk glaubhaft chargierend plappert, was schon fertig ausformuliert durch den 5‑Sekunden-Gedächtnis-Puffer geschoben wird, fräst das Hirn an der Vortriebsstelle des Gedankentunnels neues Assoziations-Material aus dem Vollen und versucht das in plausible Reihung mit dem bisher Erzählten zu bringen. Gar nicht so ohne, denn einem sechsjährigen Zuhörer fallen unglaubwürdige Volten und sachliche Unplausibilitäten sofort auf... Immerhin: Herr M. war’s zufrieden und schlief hochbeglückt ein. Und wenn seine Mama dann nicht vorsichtig reingeschaut hätte, wäre ich neben ihm auch weggedaddelt...
Montag, 16. Oktober 2006
Am Samstag habe ich beim Entsorgen alter Primärzellen in der überquellenden Altbatterie-Box des benachbarten Discounters zwei Mignon-Akkus (NiMH, 1600 mAh) gefunden und beschlagnahmt, die sich im heimischen Ladegerät hernach tadellos rekonditionieren und wieder aufladen ließen. Erst wenige Wochen zuvor hatte ich beim Sonntagsspaziergang auf grüner Wiese (!) zwei Mignon-Akkus modernster Bauart eingesammelt (2600 mAh!), die ein Knallkopf mit seinerseits äußerst geringer (Hirn-)Kapazität dort offenbar achtlos weggeworfen hatte. Da frage ich mich mittlerweile fassungslos, wieviele der wertvollen wiederaufladbaren Zellen wohl durch Dummheit der Besitzer unnötigerweise im Müll (oder sonstwo) landen...
Freitag, 13. Oktober 2006
...und ich bin um halb acht mutterseelenallein auf meiner Büro-Etage. Ob die anderen alle unglücklicherweise verunfallt und auf der Strecke geblieben sind? Der zonebattler hingegen ist feuerfest, dem passiert nix!
Freitag, 6. Oktober 2006
Wegen Warnstreiks bei der Bahn lief heute morgen im Fürther Hauptbahnhof wenig bis nichts. Letztlich blieb mir nur die Fahrt mit der U‑Bahn, um meinen Arbeitsplatz in Nürnberg noch halbwegs pünktlich zu erreichen. In derselben dichtes Gedränge, ein unsäglich penetrantes Individuum offiziell männlichen Geschlechtes (gefährlich ausladender, spitzer Hemdkragen, riesige Sonnenrille mit Verlaufstönung) unterhielt marterte auf affektierte Art sein Gegenüber und den Rest der unfreiwilligen Reisegemeinschaft. Es/er dozierte über Politik, Koalitionen, Ausschüsse und wie es/er (mutmaßlich Jurist, in jedem Falle Dampfplauderer erster Kategorie) am Vortage seinen Gesprächspartner argumentativ erledigt hatte. Den Vortrag dieses Dialoges würzte es/er durch wechselnde Stimmlage, mal Baß, mal Kastratentenor. Zum Glück stieg der enervierende Mensch (soviel scheint sicher) am Plärrer aus.
Zur Wiederherstellung innerer Ausgeglichenheit spielte ich mir intern das Sanctus aus der Cäcilienmesse von Gounod vor. Ohne technische Hilsmittel, nur aus dem Gedächtnis und von daher nur fragmentarisch rekonstruiert. Half aber trotzdem!
Dienstag, 26. September 2006
Ich arbeite in einem Trainingszentrum mit hohem Menschendurchsatz, was reichlich Gelegenheit zu soziologischen Studien eröffnet. Zum Beispiel auf dem Klo: Die männliche Menschheit zerfällt stringent in die beiden Unter-Spezies der Sitz- und der Stehpinkler. Letztere sind aus meiner (zugegeben unwissenschaftlich subjektiven) Sichtweise heraus verachtenswert, zumal dann, wenn sie das Spülen vergessen, sei es, weil sie daheim nur eine Pißrinne im Stall haben, sei es, weil sie ansonsten ausschließlich in ultramodernen HighTech-Toiletten verkehren, woselbst die Urinale mit Annäherungssensoren und Spülautomatiken ausgestattet sind.
Bei uns im Haus gibt es derlei Komfort nicht, da muß beherzt zugedrückt werden:
Jedes zweite Mal, da ich nebendran in der Box hocke, höre ich draußen vor der Tür wasserabschlagende Artgenossen, die alle möglichen Geräusche verursachen, nur nicht jenes des reinigenden Nachspülens...
Jetzt hatte ich die Faxen dicke und eine Azubine um Anfertigung und Einlaminierung freundlich formulierter Hinweisschilder gebeten. Heute habe ich sie ‑kühnerweise ohne Rücksprache mit dem Betriebsrat- vor Ort angebracht (die Schilder, nicht die Azubine). Ob’s was hilft, bleibt abzuwarten. Zweifel sind erlaubt, wenn man sich die Zustände in der Teeküche und den dort aufgestellten Geräten vor Augen führt. Aber wie heißt es so schön:
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren! |
P.S. Das noch Zeichen und Wunder geschehen, hatte ich ja erst gestern bewiesen!
Sonntag, 24. September 2006
Heute unternahm ich selbdritt (mit besserer Hälfte und befreundetem Nachbarn) eine Landpartie und genoß dabei das Privileg, Udo Meyers schwebende Göttin selbst pilotieren zu dürfen. Ein fürwahr unvergleichliches Fahrerlebnis!
Soeben satt und glücklich heimgekehrt, könnte ich Euch jetzt seitenweise erzählen und bebildern, was wir alles erlebt haben. Aber wißt ihr was? Ich pfeif’ Euch was! Lieber genieße ich noch den milden Spätsommerabend, statt mir denselben durch fleißige Chronistenarbeit zunichte zu machen. Nix für ungut! ;-)
Freitag, 22. September 2006
...hat mir das Universum heute nachmittag vor die Füße gelegt und mich deshalb auf dem Heimweg verblüfft innehalten lassen:
Ich habe natürlich sofort versucht, mit und auf dem ausladenden Stück orientalisch angehauchter Webware nach Hause zu fliegen, aber sämtliche mir einfallenden Paßwörter Zaubersprüche (Mutabor eingeschlossen) brachten den Läufer nicht zum Abheben (ja nicht einmal zum Laufen).
Angesichts des guten Allgemeinzustandes habe ich dann den Spieß sozusagen umgedreht, den schwebefaulen Teppich eingerollt, geschultert und die paar Dutzend Meter heimgeschleppt. Nun hängt er im Hof auf der alten Teppichstange (die solcherart zum ersten Mal in vielen Jahren wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt wird) und harrt eines Abnehmers. Einen chronisch klammen Interessenten habe ich natürlich bereits im Hinterkopf, sonst hätte ich das Präsent des Universums gleich vor Ort ausgeschlagen. Aber wer weiß, ob ich dann jemals wieder etwas angeboten bekommen würde...
Dienstag, 19. September 2006
Sonntag, 17. September 2006
Heute ist Fasten angesagt, denn der gestrige Samstag hat mich (hoffentlich nur temporär) um ein gutes Kilo anschwellen lassen. Zunächst waren wir fünf Stunden lang beim Tag der offenen Tür in der Fürther HighTech-Firma eines Schulfreundes, wo es neben interessanten Vorführungen und guten Gesprächen auch ein vorzügliches Barbecue-Buffet sowie später eine üppige Auswahl an hausgemachten Kuchen aus den Küchen der MitarbeiterInnen gab. Zwischendrin wurde einem geistige Kost verabfolgt. Aus Diskretionsgründen habe ich kaum fotografiert, aber im streng abgeschirmten Reinraum-Labortrakt mußte ich doch einmal die Kamera zücken, weil mich eine Notiztafel an der Wand geradezu magnetisch anzog:
Auch wenn meine eigene mathematische Grundausbildung schon längere Zeit zurückliegt, gehe ich mal davon aus, hier keine neu entdeckte Weltformel in die Welt hinauszuposaunen. So ein Ringintegral ist mir vor gut 2,5 Jahrzehnten während meines sehr kurzen Studiums der Elektrotechnik erstmals begegnet (und seither glücklicherweise nie wieder)...
Na fein, in Hirn und Pansen gut gesättigt ging es per Radl am späten Nachmittag wieder nach Hause. Zwei Stunden später erteilte mir die bessere Hälfte freilich schon wieder den Marschbefehl in Richtung Innenstadt, woselbst eine Vernissage in einer recht oft von uns frequentierten Galerie zu besichtigen wäre. Also Sprung auf, marsch, marsch und hurtig hingetapert.
Ich habe in diesem Blog ja schon viel und oft von Kunstausstellungen berichtet, aber diesmal verspürte ich nicht die geringste Lust dazu: Alles sicher nett und freundlich arrangiert, mit einem bescheidenen und neu eingeführten Künstler von weit her, aber eine beliebig austauschbare Einführungsrede mit Blablablubber-Floskeln, die immer gleichen Gesichter (schon klar, meines zugegeben inklusive) und die peinlich selbstbezogenen Kommentare der egomanischeren BesucherInnen gingen mir diesmal weit mehr auf die Nerven als früher. Das Plündern des Buffets habe ich bis auf ein paar delikate Käsestückchen dann weitgehend den anderen überlassen (wobei mir in meiner vornehmen Zurückhaltung immerhin die soziologisch recht aufschlußreiche Beobachtung gelang, daß die dicken Damen gerne den Schinken Scheibe für Scheibe für Scheibe auf das Weißbrot schichten, um sich beim behenden Hineinstopfen hernach wortreich über ihre angeborene Drüsenfehlfunktion auszulassen...
Schwamm drüber. Danach ging es nicht etwa nach Hause, sondern per pedes quer durch die Stadt zum Rundfunkmuseum, woselbst es (am Vorabend der heute staffindenen Radiobörse) bis in die Nacht hinein ebenso lustig wie gesellig zuging. Manches Wort fand dort den Weg aus meinem Mundwerk, eine heiße Bretzel und diverse Getränke indessen den Weg hinein. Mehr oder weniger beschwingt hatschten wir später durch die dunklen Gassen in Richtung Heimat und kamen gerade rechtzeitig zur Geisterstunde in die Koje.
Heute früh zwickt es unangenehm in den Hüften, und der zonebattler muß sich tatsächlich eine temporäre Diät verordnen: Er hatte schon einmal zehn Kilo mehr auf den Rippen, und da will er wirklich nimmermehr hinkommen... Die Beweisführung in Sachen zonebattler’s law überläß er durchaus gerne den anderen!
Freitag, 15. September 2006
Wiewohl ich an sich leidenschaftlich gern Flohmärkte bestreife und das Wetter heute erheblich etwas besser ist als letztes Jahr, verspüre ich so gar keine recht Lust auf den heutigen Fürther Grafflmarkt. Schlimmer noch, selbst der morgige Flohmarkt am Würzburger Ring in Erlangen-Büchenbach, bis dato allemal eine jährliche Pflichtveranstaltung, vermag mich nicht mehr so recht anzuziehen. Sollte der zonebattler mit seinen 46 Lenzen am Ende endlich erwachsen schon etwas müde werden?
Seltsam... Na, zumindest unseren Grafflmarkt werde ich nach Feierabend wohl doch rudimentär inspizieren, vielleicht fällt ja zumindest das eine oder andere Fotomotiv dabei ab. Wer mich erkennt und anspricht, kriegt ein (ungebrauchtes) Eis spendiert!
Süßer und scharfer Senf: