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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 1. August 2010

Zell­tei­lung

 
 
Deko-Ausverkauf beim Fürther Woolworth
 
28. Jul. 2010

 

Deko-Ausverkauf beim Fürther Woolworth
 
1. Aug. 2010
 
 
Sonntag, 6. Juni 2010

Die Schatz­in­sel (4)

Zahl­rei­che Tier- und so an die 1.500 Pflan­zen­ar­ten sind auf La Pal­ma en­de­misch, kom­men al­so nur dort (und nir­gend­wo an­ders) vor. Wie al­le an­de­ren Ka­na­ren­in­seln auch ist La Pal­ma vul­ka­ni­schen Ur­sprungs und einst ein­sam dem Meer ent­stie­gen, war al­so nie durch Land­brücken mit dem be­nach­bar­ten Kon­ti­nent ver­bun­den: Was im­mer folg­lich an ir­di­schem Le­ben dort­hin ver­schla­gen wur­de, hat sich iso­liert von den frü­he­ren Art­ge­nos­sen ver­meh­ren und wei­ter­ent­wickeln kön­nen. Zwei Mil­lio­nen Jah­re sind geo­lo­gisch be­trach­tet nicht viel, aber in Sa­chen ge­ne­ti­scher Mu­ta­ti­on, Ver­er­bung und na­tür­li­cher Aus­le­se kann die­sem Zeit­raum schon ei­ni­ges pas­sie­ren...

Der zone­batt­ler ist ein Freund von Rep­ti­li­en, je­den­falls dann, wenn er nicht in de­ren Beu­te­sche­ma paßt: Der be­schau­li­che Le­bens­stil der Ech­sen (dö­sen, es­sen, son­nen, dö­sen, es­sen, ent­span­nen, ...) er­scheint ihm als sou­ve­rä­ner und zur Nach­ah­mung wärm­stens zu emp­feh­len­der Exi­stenz-Ent­wurf. Kein Wun­der da­her, daß er die al­ler­or­ten her­um­wu­seln­den West­ka­na­ren­ei­dech­sen schnell ins Herz ge­schlos­sen hat:

stolze männliche Westkanareneidechse

Trotz nicht vor­han­de­ner Groß­hirn­rin­de sind die ge­schmei­di­gen Ge­sel­len üb­ri­gens kei­nes­wegs dumm: Da, wo es was Eß­ba­res zu ho­len ge­ben könn­te (bei ra­sten­den Wan­de­rern zum Ex­em­pel), kom­men sie ger­ne aus der Deckung und nä­her her­an an die mut­maß­li­chen Gön­ner. Wirft man ih­nen ei­nen Cracker­krü­mel hin, sau­sen sie wie­sel­flink her­bei und stel­len den Hap­pen si­cher, den un­ser­eins zwi­schen all den La­vak­rü­meln kaum je wie­der­fin­den wür­de. Re­spekt!

Fast noch er­staun­li­cher in ih­rer Viel­falt prä­sen­tiert sich die Flo­ra auf La Pal­ma: Was auf deut­schen Fen­ster­bän­ken als Exot mit Hin­ga­be im Blu­men­topf ge­päp­pelt und stolz vor­ge­zeigt wird, wu­chert hier wie Un­kraut und er­reicht im ganz­jäh­rig mil­den Kli­ma be­acht­li­che Di­men­sio­nen. Wie zum Bei­spiel der (nicht en­de­mi­sche, son­dern vor gut 200 Jah­ren ein­ge­führ­te) Fei­gen­kak­tus:

blühender Feigenkaktus (Opuntie)

Im Mai ist auf der In­sel so ziem­lich al­les am Blü­hen: An man­chen Bäu­men fan­den sich Früch­te und Blü­ten gleich­zei­tig! Der im­mer­wäh­ren­de Früh­ling scheint die Pflan­zen zu ver­wir­ren und den aus nörd­li­che­ren Ge­fil­den be­kann­ten Rhyth­mus der Jah­res­zei­ten zu­min­dest teil­wei­se au­ßer Kraft zu set­zen. Ir­re.

Ei­gen­ar­ti­ger­wei­se ist der zone­batt­ler auch ein Krab­ben­freund, d.h. er ver­speist sie nicht (wie an­de­re Leu­te), son­dern stellt ih­nen mit der Ka­me­ra nach, um ihr Ver­hal­ten zu stu­die­ren. So zahl­reich wie an den Ge­sta­den des Mit­tel­mee­res schei­nen die ge­pan­zer­ten Ge­nos­sen in ka­na­ri­schen Ge­wäs­sern nicht zu sein, je­den­falls war am fla­chen Strand kein Krebs­tier aus­zu­ma­chen. Nur an schrof­fen, gischt­um­to­sten Ufern konn­te ich Krab­ben be­hen­de auf den nas­sen La­va­brocken her­um­tur­nen se­hen:

Krabben beim Krabbeln

Er­staun­lich ist das Seh­ver­mö­gen je­ner meist seit­wärts schrei­ten­den Zehn­fuß­kreb­se: Ge­mein­hin sit­zen sie al­le­samt re­gungs­los auf den Fel­sen, so­bald man sich aber auf ein paar Me­ter nä­hert, be­ginnt ein Mas­sen­ex­odus und es wu­selt und kreucht an al­len Ecken und En­den. Be­mer­kens­wert er­scheint fer­ner, wie sou­ve­rän die Tie­re der bra­chia­len Ge­walt der Bran­dung trot­zen: Ein Mensch, der sich von See her nä­her­te, wür­de den Ver­such, ab­seits der fla­chen Strän­de an Land zu ge­hen, kaum über­le­ben.

Wen­den wir uns jetzt wie­der der Pflan­zen­welt La Pal­mas zu und schau­en wir uns ei­nen der ei­gen­ar­ti­gen »Dra­chen­bäu­me« an:

Kanarischer Drachenbaum

Den Na­men je­nes Ge­wäch­ses ha­be ich be­wußt in An­füh­rungs­zei­chen ge­setzt, denn wie uns der ein­schlä­gi­ge Wi­ki­pe­dia-Ar­ti­kel be­lehrt, han­delt es sich da­bei nicht wirk­lich um ei­nen Baum im wis­sen­schaft­li­chen Sin­ne; dem schat­ten­su­chen­den Wan­de­rer sind der­lei aka­de­mi­sche Spitz­fin­dig­kei­ten na­tür­lich ei­ner­lei. Meist ste­hen die­se schö­nen Pflan­zen ein­zeln, wir ha­ben auf un­se­ren Wan­de­run­gen je­doch auch ein paar klei­ne­re Hai­ne be­wun­dern kön­nen.

À pro­pos Wan­de­run­gen: Wun­der­sa­me Be­ge­gun­gen hat­ten wir mit den pal­me­ri­schen Hun­den, die sich ‑im Ge­gen­satz zu ih­ren Vet­tern im fer­nen Deutsch­land- al­ler­or­ten durch gro­ße Läs­sig­keit und ei­ne ent­spann­te Auf­fas­sung hin­sicht­lich der Aus­übung ih­res Wach­dien­stes aus­zeich­nen. Man kennt sich dort, man kennt sein Re­vier, man weiß um die Harm­lo­sig­keit der selbst zur mit­täg­li­chen Sie­sta-Zeit idio­ti­scher­wei­se durch die Land­schaft keu­chen­den Tou­ri­sten. Was soll­te man sich da mit sinn­lo­sem Ge­bell selbst ver­aus­ga­ben?

Ein die Grenze seines Revieres verteidigender Wachhund

Im Grun­de kommt man mit ei­ner kraft­spa­rend re­lax­ten Hal­tung oh­ne­hin am be­sten durch den Tag, denn die Mit­tags­zeit be­ginnt gleich nach dem Früh­stück und en­det erst kurz vor dem Abend­essen. Je­den­falls kommt es ei­nem so vor: Die schon er­wähn­te süd­li­che La­ge fern­ab von Kon­ti­nen­tal-Eu­ro­pa sorgt da­für, daß die Son­ne fast im­mer im Ze­nit ih­rer täg­li­chen Lauf­bahn zu ste­hen scheint. Wann im­mer man ei­ne Pal­me sieht, de­ren Schat­ten ist von früh bis spät di­rekt un­ter dem Blät­ter­dach an­zu­tref­fen:

einsame Palme am Strand

Sprin­gen wir vom Strand bei Pu­er­to Na­os über­gangs­los auf gut 2.400 Me­ter Hö­he: In der Nä­he der zahl­rei­chen Stern­war­ten am Nord­rand der Cal­de­ra sitzt so man­cher fin­ste­rer Ge­sel­le und war­tet auf Beu­te: Selbst die gro­ßen Ra­ben sind sich nicht zu stolz, Tou­ri­sten um Ent­rich­tung ver­dau­ba­ren We­ge­zolls an­zu­ge­hen! Der nach­fol­gend ge­zeig­te Frech­dachs ließ sich bei­spiels­wei­se mun­ter und un­ver­dros­sen auf dem Au­ßen­spie­gel des näch­sten Miet­wa­gens nie­der, um des­sen Be­sat­zung zur teil­wei­sen Her­aus­ga­be ih­rer Brot­zeit zu ani­mie­ren...

auf unschuldig machender Bettel-Rabe

Es ist üb­ri­gens nicht ganz ein­fach, so ei­nen aus­ge­wach­se­nen Ra­ben halb­wegs fo­to­gen ab­zu­lich­ten: Die kecken Ker­le sind tat­säch­lich in je­der Hin­sicht ra­ben­schwarz! Au­gen, Fe­dern, Fü­ße, Schna­bel, was im­mer den Vo­gel aus­macht, ist von der glei­chen Far­be und al­len­falls von un­ter­schied­li­chem Glanz­grad. Ei­ne ech­te Her­aus­for­de­rung für je­den Be­lich­tungs­mes­ser! Aber man kann sich im­mer­hin reich­lich Zeit mit der Knip­se­rei las­sen: Die bet­teln­den Ka­me­ra­den sind nicht nur ge­frä­ßig, son­dern auch ei­tel, sie prä­sen­tie­ren sich da­her ger­ne und aus­dau­ernd. Je­den­falls so lan­ge, wie ih­nen das Wer­ben um Füt­te­rung er­folg­ver­spre­chend er­scheint...

Wenn wir schon beim Fut­tern sind: Hat­te ich ei­gent­lich schon er­wähnt, daß Ba­na­nen die Haupt­ex­port­ar­ti­kel La Pal­mas sind? Un­ter dem gü­ti­gen Pa­tro­nat di­ver­ser Hei­li­ger ge­dei­hen im ewi­gen Früh­ling al­ler­or­ten Ba­na­nen, Ba­na­nen und noch­mals Ba­na­nen:

Bananenplantage bei Los Llanos

Wir ha­ben na­tür­lich Ba­na­nen aus ört­li­cher Pro­duk­ti­on ver­ko­stet (aus öko­lo­gi­schem, mut­maß­lich und hof­fent­lich un­ge­spritz­tem An­bau): Die klei­nen Din­ger schmecken dort an­ders, sprich in­ten­si­ver und durch­aus bes­ser als das, was man hier in Nord­eu­ro­pa kau­fen kann. Das liegt in der Na­tur der Sa­che, denn wer die Stau­den in Griff­wei­te vor der Haus­tür hän­gen hat, kann die Früch­te im rei­fen Zu­stand ern­ten und zeit­nah auf dem lo­ka­len Markt an­bie­ten. Was hin­ge­gen in deut­sche Lä­den kom­men soll und bis dort­hin ta­ge­lang un­ter­wegs ist, muß ja schon weit vor dem Er­rei­chen der op­ti­ma­len Rei­fe zum Ver­sand ge­bracht wer­den, um nicht in be­reits an­ge­faul­tem Zu­stand an­zu­kom­men...

An­ge­kom­men sind auch wir, und zwar am En­de der heu­ti­gen Fol­ge. Im näch­sten Teil ver­las­sen wir den Pfad der sach­li­chen Be­richt­erstat­tung und wen­den uns dem at­mo­sphä­ri­schen zu. Dann ver­ra­te ich end­lich auch, wie ich auf den Se­ri­en­ti­tel »Die Schatz­in­sel« ver­fal­len bin!

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Mittwoch, 7. April 2010

Kom­merz­kunst

Noch bis zum kom­men­den Sonn­tag zeigt das Ger­ma­ni­sche Na­tio­nal­mu­se­um in der Son­der­aus­stel­lung »Pla­ka­tiv!« ei­nen Teil der äu­ßerst um­fang­rei­chen Nürn­ber­ger Pla­kat­samm­lung. Wie an je­dem Mitt­woch konn­te man auch heu­te wie­der ab 18:00 Uhr bei frei­em Ein­tritt durch das be­mer­kens­wer­te Mu­se­um schlen­dern:

in der Ausstellung 'Plakativ' des Germanischen Nationalmuseums
 
in der Ausstellung 'Plakativ' des Germanischen Nationalmuseums
 
in der Ausstellung 'Plakativ' des Germanischen Nationalmuseums
 
in der Ausstellung 'Plakativ' des Germanischen Nationalmuseums

Wer sich für Gra­fik, De­sign, Lay­out, Ge­stal­tung und Ty­po­gra­phie auch nur ei­nen Hauch in­ter­es­siert, soll­te die näch­sten Ta­ge zu ei­nem Be­such in Nürn­berg nut­zen: Man muß die gro­ßen Ori­gi­na­le se­hen, um sie an­ge­mes­sen wür­di­gen zu kön­nen!

Er­satz­re­li­gi­on

Un­ter dem Ti­tel »To­ten­tanz und Tech­nik­feind­lich­keit« rei­tet Don Al­phon­so heu­te ei­ne le­sens­wer­te At­tacke wi­der den hirn- und hem­mungs­lo­sen Kon­su­mis­mus. Wie im­mer in der F.A.Z., wie so oft sehr le­sens­wert!

Donnerstag, 25. März 2010

Gift­glas

In mei­nem Bild­ar­chiv er­öff­ne ich heu­te die 31. und letz­te Se­ri­en­samm­lung in der Ab­tei­lung »Dau­er­bren­ner«, dies­mal be­stehend aus Ab­lich­tun­gen von al­ko­ho­li­schem Alt­glas, ar­ran­giert von Idio­ten­hand im öf­fent­li­chen Rau­me:

weggeworfene Spirituosenflasche
 
weggeworfene Spirituosenflasche
 
weggeworfene Spirituosenflasche
 
weggeworfene Spirituosenflasche

Auch wenn sich die wild ent­sorg­ten Spi­ri­tuo­sen­fla­schen mit­un­ter zu pit­to­res­ken Mo­ti­ven fü­gen, kann ich der­lei aso­zia­les Ver­mül­lungs-Ver­hal­ten in kein­ster Wei­se gut­hei­ßen. Aber es zeigt in­di­rekt, wie sehr die Sucht nicht nur die Le­ber, son­dern auch das Hirn zer­setzt...

Sonntag, 10. Januar 2010

Wun­der der Tech­nik

Wer kennt das nicht? Man be­kommt ein Buch ge­schenkt, kauft sich gar selbst ei­nen viel­ge­prie­se­nen Ro­man, doch ir­gend­wie wird man nicht so recht warm mit (und bei) der Lek­tü­re und ver­spürt ir­gend­wann kei­ne Lust mehr, den Wäl­zer ord­nungs­ge­mäß bis zum En­de durch­zu­le­sen. Scha­de um die un­be­nutz­ten Buch­sta­ben, scha­de auch um die bis­her in­ve­stier­te Zeit! Was al­so tun mit dem an­ge­fan­ge­nen Schmö­ker?

Ge­stern fand ich un­ver­hofft im na­hen Su­per­markt die Lö­sung, und die ist eben­so preis­wert wie ver­blüf­fend:

Fertiglesebrille

Mit der »Fer­tig­le­se­bril­le« sind an­ge­le­se­ne Druckerzeug­nis­se im Nu bis zum Schluß kon­su­miert: Das un­schein­ba­re und von ei­ner her­kömm­li­chen Le­se­bril­le kaum zu un­ter­schei­den­de Ge­rät klärt den trü­ben Blick und ver­hilft dem/der Träger/in im Hand­um­dre­hen zu fri­scher Mo­ti­va­ti­on und neu­er Le­se­freu­de. In kur­zer Zeit sind die Le­se­stoff­sta­pel durch­ge­ar­bei­tet und die bis da­to her­um­lie­gen­den Pa­pier­mas­sen ent­we­der dem Re­gal oder dem Alt­pa­pier-Con­tai­ner an­ver­traut.

zonebattler’s Fa­zit: Die »Fer­tig­le­se­bril­le« ist ein ab­so­lu­tes Muß für den kul­ti­vier­ten Haus­halt. Auch den so­ge­nann­ten bil­dungs­fer­nen Schich­ten kann das op­ti­sche Wun­der­ge­rät nur emp­foh­len wer­den: Zwar ha­ben wir den Ein­satz am po­pu­lär­sten al­ler Bou­le­vard-Blät­ter man­gels Zu­gang nicht er­pro­ben kön­nen, wohl aber über Nacht im Selbst­ver­such das Für­ther Te­le­fon­buch ein­stu­diert. Die un­ter nor­ma­len Um­stän­den eher sper­ri­ge und we­nig er­kennt­nis­rei­che Lek­tü­re war mit Hil­fe der neu­en Lin­sen ein nach­ge­ra­de er­he­ben­der Le­se­ge­nuß bis in die frü­hen Mor­gen­stun­den!

Montag, 21. Dezember 2009

Ge­ben und Neh­men

Kurz vor dem Fest läßt sich An­drea Die­ner ‑wie im­mer punkt­ge­nau und treff­si­cher- in der F.A.Z. über das Ge­schenk an sich aus. Wer wür­de sich da nicht wie­der­erken­nen?

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Aus­ge­glüht

Stol­ze 4,8 Ki­lo­watt wür­de ich ver­brut­zeln, wenn ich die 100 mat­ten Ker­zen-Glüh­lam­pen von Os­ram (Ge­win­de E14) und die 20 von Phil­ips (mit Ge­win­de E27), welch­sel­be mir heu­te Abend vom Pa­ket­dienst ge­lie­fert wor­den sind, gleich­zei­tig an­schlös­se. Zwar pas­sen selbst in den gro­ßen Kron­leuch­ter im Dor­mi­t­ori­um nur 16 Stück gleich­zei­tig hin­ein, aber nach­dem ich auch für­der­hin in den drei Sa­lons und den bei­den Stu­ben die Lü­ster de­zent dim­men kön­nen will, ha­be ich mir via eBay ei­nen üp­pig di­men­sio­nier­ten Le­bens­vor­rat je­ner Leucht­mit­tel zu­ge­legt, die neu­er­dings EU-weit als ver­pönt gel­ten. Zwar wer­den in des zonebattler’s höchst rea­ler ho­me­zo­ne über­wie­gend Spar- und ver­ein­zelt Ha­lo­gen­lam­pen be­trie­ben, aber et­was de­ka­den­ter Lu­xus darf schon sein. Zu­mal die Ab­wär­me der 40 Watt-Ker­zen zu die­ser Jah­res­zeit im Alt­bau nicht un­will­kom­men ist...

Dienstag, 1. Dezember 2009

Bo­den­satz

Die Quel­le ver­siegt und zu­rück bleibt un­zu­gäng­li­ches Cha­os.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Wis­sen ist M(arktm)acht

Die Auf­rü­stung mei­nes elek­tro­ni­schen Of­fi­ziers-Ta­schen­mes­sers zum Hel­fer (und Rat­ge­ber) für al­le Fäl­le schrei­tet hur­tig vor­an: Nach­dem ich nun schon ei­ne gan­ze Wei­le »Ge­heim­bot­schaf­ten« ent­schlüs­seln kann (und ei­ne ei­ge­ne sol­che neu­er­dings am Heck­fen­ster mei­ner Renn­gur­ke spa­zie­ren­fah­re), kann ich jetzt mit barcoo.de auch de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu x‑beliebigen Pro­duk­ten ab­ru­fen, in­dem ich ein­fach de­ren Bar­code mit der Han­dy-Ka­me­ra ab­scan­ne. Ein er­ster am­bu­lan­ter Test mit der Sa­lat­dres­sing-Fla­sche im Kühl­schrank ver­lief ab­so­lut über­zeu­gend: We­ni­ge Se­kun­den nach dem Ab­knip­sen des Eti­ket­tes hat­te ich schon die Nähr­wert­an­ga­ben auf dem Dis­play. Der Ham­mer! Im bar­coo­blog kann man nach­le­sen, wo­zu der Dienst sonst noch taugt. Ein fei­nes Werk­zeug für mün­di­ge Ver­brau­cher und sol­che, die es wer­den wol­len!

Dienstag, 29. September 2009

An­ge­spielt

An­drea Die­ner hat sich ja neu­lich in ih­rem Blog bei der F.A.Z. sehr schlau über Ge­sell­schafts­spie­le aus­ge­las­sen und da­mit den zone­batt­ler dar­an er­in­nert, daß sei­ne raum­grei­fen­de Samm­lung von mitt­ler­wei­le ex­akt 133 Brett­spie­len end­lich mal ge­sich­tet und quan­ti­ta­tiv kom­pri­miert ge­hört. [1] Schon seit län­ge­rer Zeit greift un­ser­ei­ner ja auf Floh­märk­ten und bei an­de­ren Oc­cas­sio­nen nur noch dann zu, wenn es sich um an­er­kann­te Spit­zen­ti­tel han­delt, die bei sehr gu­tem bis her­vor­ra­gen­dem Er­hal­tungs­zu­stand für läp­pi­sches Geld zu ha­ben sind. [2] Gleich­wohl drückt ei­ne der­ar­ti­ge Zahl von aus­la­den­den Papp­schach­teln auf Dau­er auf die Re­gal­bö­den und letzt­lich auch auf das Ge­müt...

Heu­te aber ward end­lich ein An­fang ge­macht ‑wird ja schon arg früh wie­der du­ster drau­ßen- und ein klei­ner Spie­le­test­a­bend ein­ge­legt. Zur ei­ge­nen Ver­blüf­fung hat der Be­rich­ten­de so­gar den ei­nen oder an­de­ren Sieg über sei­ne bes­se­re Hälf­te er­run­gen, ein Tri­umph, wel­cher ihm bei Tak­tik- und Kom­bi­na­to­rik-Spie­len ge­mein­hin nicht all­zu oft ver­gönnt ist. Er­freut ist er auch über die la­ger­lo­gi­sti­sche Bi­lanz der Ak­ti­on, die ne­ben Spaß am Spiel eben auch ei­nen greif- und sicht­ba­ren Er­folg zei­tig­te: Von fünf ge­te­sten Spie­len wur­den nur drei (vor­erst) wie­der in den Be­stand ein­ge­reiht, die bei­den an­de­ren hin­ge­gen in die gro­ße Fort­ge­be-Ki­ste ge­schlich­tet. Mal schau­en, wie weit wir bis zum Früh­ling durch­kom­men, das heu­te vor­ge­leg­te Tem­po ist na­tür­lich nicht durch­zu­hal­ten, schon weil zum Te­sten der Games für drei und mehr Spie­ler Gleich­ge­sinn­te re­kru­tiert und ein­ge­la­den wer­den müs­sen. Doch im­mer­hin, ein An­fang ist ge­macht, und wenn am Schluß nur noch die Spie­le üb­rig­blei­ben, die man auch ger­ne mal wie­der zur Hand nimmt, dann bin ich es zu­frie­den.

 
[1] 133 Spie­le mö­gen man­chem als ab­surd ho­he Zahl er­schei­nen, aber wer so denkt, hat noch nie ei­nen rich­ti­gen Samm­ler ge­se­hen, ge­schwei­ge denn des­sen Samm­lung...

[2] Man glaubt nicht, wie­vie­le Ver­le­gen­heits­ge­schen­ke spen­da­bler Omas und Tan­ten von der halb­wüch­si­gen Ver­wand­schaft un­dank­ba­rer­wei­se schnellst­mög­lich wie­der ver­sil­bert wer­den, bei um­stands­los in Kauf ge­nom­me­nem, aber­wit­zi­gem Preis­ver­fall von min­de­stens 80%.

Sonntag, 23. August 2009

Drei Län­der, zwölf Ta­ge und 1400 Ki­lo­me­ter (4)

Über Bo­den­mais ge­lang­ten wir in die nie­der­baye­ri­sche »Glas­stadt« Zwie­sel, die im We­sent­li­chen von un­ste­ten Tou­ri­sten auf der Su­che nach preis­wer­ten Nutz­lo­sera­bi­li­en be­völ­kert ist. Ver­mit­tels ei­ner als Se­hens­wür­dig­keit aus­ge­wie­se­nen Py­ra­mi­de aus ge­sta­pel­ten Glä­sern lockt man die Frem­den bus­la­dungs­wei­se in Tem­pel des Kon­sums, neu­deutsch so ge­nann­te Fac­to­ry Out­lets, um sie dort von ih­rem Gel­de zu tren­nen im Tausch ge­gen Tand, den sie nicht wirk­lich brau­chen...

Kontrast von Kommerz gegen Kirche in Zwiesel

Zur Er­klä­rung des Phä­no­mens sei mir ein phi­lo­spo­hi­scher Ex­kurs er­laubt: Der Mensch ist mei­ner Mei­nung nach zu­frie­den, wenn er ei­ne Auf­ga­be hat, die ihm we­sens­ge­mäß ist und ihm Freu­de bringt. Ge­lingt es ihm gar, sei­ne Be­ru­fung zu er­ken­nen und die­se zum Be­ruf zu ma­chen, so ist er nicht we­ni­ger als glück­lich zu nen­nen. Gro­ße Tei­le der Be­völ­ke­rung frei­lich se­hen das Ar­beits­le­ben als Fron und den heiß er­sehn­ten Ur­laub als Ge­gen­ge­wicht, in wel­chem sie dann das Un­ter­las­sen jeg­li­chen ziel­ge­rich­te­ten Tuns als es­sen­ti­ell und sinn­stif­tend be­trach­ten: Das wo­chen­lan­ge Fau­len­zen soll es rich­ten und ih­nen Er­ho­lung und Zu­frie­den­heit brin­gen!

Aber das funk­tio­niert na­tür­lich so nicht, da mö­gen die Aus­sicht noch so schön, die wei­chen Pen­si­ons-Bet­ten noch so be­quem und das Buf­fet noch so aus- und ein­la­dend sein. Sehr bald be­ginnt der ge­lang­weil­te Mensch, sich eben doch nach ei­ner Auf­ga­be um­zu­se­hen und hek­ti­schen Ak­tio­nis­mus zu ent­fal­ten. Und wor­in be­steht der wohl? Für ei­ne Min­der­heit viel­leicht in gei­sti­gen und kör­per­li­chen Ex­er­zi­ti­en, für das Gros der Som­mer­frisch­ler in­des aber of­fen­bar im Lau­fen, Kau­fen, Sau­fen: Zeit ist reich­lich vor­han­den, Geld of­fen­bar auch, die pas­sen­de In­fra­struk­tur so­wie­so. Al­so wer­den flei­ßig mund­ge­bla­se­ne Luft­ver­drän­ger er­wor­ben und pral­le Dirndl, al­les von be­ster Qua­li­tät und zwei Jah­re spä­ter in den Se­cond-Hand-Lä­den der Re­pu­blik in ta­del­lo­sem Zu­stand für ein Zehn­tel des Ein­stands­prei­ses er­neut in Ver­kehr ge­bracht... [1]

Ganz so so üp­pig wie ehe­dem scheint der Ru­bel frei­lich doch nicht mehr rol­len zu wol­len, denn mit­ten in der Sai­son blei­ben reich­lich Park­plät­ze und Frem­den­zim­mer un­be­legt: Die Ge­ne­ra­tio­nen un­ter­halb des Ren­ten­al­ters schei­nen wohl mitt­ler­wei­le Com­pu­ter und Spiel­kon­so­len den hand­ge­schlif­fe­nen Kel­chen und kri­stall­glä­ser­nen El­chen vor­zu­zie­hen. Egal: Hier kann un­se­res Blei­bens nicht län­ger sein, dar­um ab durch die Mit­te und wie­der hin­ein in den Wald, wo­selbst lieb­lich-saf­ti­ge Wie­sen zum Dö­sen und ge­pfleg­ten Bauch­krat­zen ein­la­den!

am Waldesrand bei Klingenbrunn

Die in Rei­se­füh­rern gern er­wähn­ten Or­te Frau­en­au, Spie­gel­au und Gra­fen­au wa­ren uns nur bei­läu­fi­ge Blicke wert, da­mit wir am glei­chen Ta­ge noch Zeit fan­den, da­für Frey­ung et­was in­ten­si­ver zu in­spi­zie­ren. Dort­selbst faß­ten wir auch Pro­vi­ant und schlu­gen schließ­lich un­weit vom Ort im fin­ste­ren Wal­de un­ser Nacht­la­ger auf, in­dem wir an stra­te­gisch gün­sti­ger Stel­le ei­ne Wa­gen­burg bil­de­ten:

Die gut getarnte Renngurke im Unterholz

An die­ser Stel­le sei ein­mal mehr klar­stel­lend dar­auf hin­ge­wie­sen, daß un­ser­eins auf Rei­sen im Ge­gen­satz zu man­chem Zi­vi­li­sa­ti­ons-Ama­teur kei­ner­lei Hin­ter­las­sen­schaft in der Bo­ta­nik de­po­niert, die nicht ge­schwind or­ga­nisch ab­bau­bar wä­re! Tat­säch­lich neh­men wir oft an­de­rer Leu­te Müll auf und mit zur fach­ge­rech­ten Ent­sor­gung, um uns beim Uni­ver­sum für die ko­sten­frei ge­währ­te Nacht­ru­he er­kennt­lich zu zei­gen...

Nach leid­lich mücken­frei ver­brach­ter Nacht ging es an­dern­tags wei­ter über Pas­sau [2] ins öster­rei­chi­sche Schär­ding am dort gar breit und trä­ge da­hin­strö­men­den Inn:

Der Inn in Schärding

Auch dort war bei wei­tem nicht so­viel los, wie die schmucke Alt­stadt und das viel­fäl­ti­ge An­ge­bot für Au­ge, Ohr und Gau­men na­he­ge­legt hät­te: Of­fen­bar hockt der Mit­tel­eu­ro­pä­er heut­zu­ta­ge eher vor der Glot­ze oder auf fer­nen In­seln, als sich in der Fe­ri­en­zeit in der nä­he­ren Um­ge­bung sei­ner Hei­mat um­zu­schau­en. Uns war es recht, ver­hal­ten wir uns doch so­wie­so ger­ne an­ti­zy­klisch. Und der zone­batt­ler kann oh­ne­hin weit bes­ser un­be­leb­te Stilleben fo­to­gra­fie­ren als blin­zeln­de Men­schen zu de­ren Zu­frie­den­heit por­trai­tie­ren... [3]

verwaiste Bühnen-Bestuhlung in einem kleinen Park an der Stadtmauer Schärdings

Aber ganz kann er es na­tür­lich doch nicht ganz las­sen: Nach ei­ner auf deut­scher Sei­te zwi­schen Bad Fü­ssing und Er­ing ver­brach­ten Nacht kam ihm tags drauf in Brau­nau am Inn ein paar fe­scher Da­men­bei­ne vor die Lin­se, wel­ches hier­mit stolz der Le­ser­schaft prä­sen­tiert sei. Wei­ße Schleif­chen­san­da­let­ten mit Straß­stei­nen und Chrom­ab­sät­zen stak­sen heut­zu­ta­ge über das Pfla­ster je­ner Stadt, in der einst­mals ein spä­ter braun­be­hem­de­ter Stie­fel- und Schnauz­bart­trä­ger das Licht der Welt er­blick­te: Das muß man al­le­mal als fried­li­chen Fort­schritt wer­ten!

ein Satz Damenbeine, des karusselfahrenden Filiusses harrend

Und da­mit soll es für heu­te ge­nug sein. Die näch­ste Etap­pe wird uns in Kür­ze über das schö­ne und rei­che Burg­hau­sen die Salz­ach ent­lang bis ins rei­che und schö­ne Salz­burg füh­ren!

 
[1] Das al­les wä­re ja als ge­nia­le Ar­beits­be­schaf­fungs­maß­nah­me und mehr­stu­fi­ger Wirt­schafts­mo­tor zu prei­sen, wenn es nicht letzt­lich auf Ko­sten der Res­sour­cen und der Um­welt und er­go zu La­sten der Le­bens­grund­la­gen un­se­rer Nach­kom­men gin­ge...

[2] Der Drei­flüs­se­stadt hat­te ich ja erst neu­lich ei­nen Be­such ab­ge­stat­tet, dar­um sei sie hier oh­ne wei­te­re Ein­las­sun­gen flugs pas­siert und keck über­sprun­gen.

[3] Bit­te das nicht tie­fen­psy­cho­lo­gisch (miß)deuten zu wol­len. Jede(r) hat sei­ne (ih­re) Vor­lie­ben und sei­ne (ih­re) hand­werk­li­che Schwä­chen...

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