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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 25. November 2005

Bre­zel­krieg im Haupt­bahn­hof

Des Mit­tags flitzt der gleich ne­ben­dran ar­bei­ten­de zone­batt­ler ger­ne in die Hal­le des Nürn­ber­ger Haupt­bahn­ho­fes, um sich mit ei­nem fri­schen Sa­lat und noch fri­sche­ren Bre­zeln zu ver­sor­gen. Letz­te­re plump­sen im back­WERK in ei­ner Tour aus dem Ofen in die Aus­la­ge, so daß er dort oft noch ganz war­me und so­mit über­aus lecke­re Lau­gen­bre­zeln er­ste­hen kann. Bis­lang schien das eher et­was un­gün­stig im Zwi­schen­ge­schoß ge­le­ge­ne back­WERK von der Mund­pro­pa­gan­da der Kun­dIn­nen le­ben zu müs­sen (und zu kön­nen), aber neu­er­dings wird mit här­te­ren Ban­da­gen um das Klein­geld der Hung­ri­gen ge­kämpft:

Brezelwerbung

Selbst die Fuß­bö­den müs­sen jetzt als Wer­be­flä­chen her­hal­ten, was im ge­zeig­ten Fall der alt­her­ge­brach­ten Bre­zel­frau (hin­ten rechts) lang­fri­stig den Gar­aus ma­chen dürf­te: De­ren Stand mit Bre­zeln zu je 0,45 Eu­ro ist mit dem Re­kla­me­tep­pich und des­sen 0,29 Eu­ro-Of­fer­te ja gar nicht ge­meint, was si­cher­lich tag­täg­lich zu et­li­chen Miß­ver­ständ­nis­sen führt...

So sehr ich der Bre­zel­frau ihr Zu­brot zur Ren­te gön­ne, auch die Auf­rü­stung vom Holz­wa­gerl zur Edel­stahl-Vi­tri­ne bringt mich als Kun­den nicht zu­rück: Die »klas­si­schen« Bre­zeln mit Fein­salz-Be­stäu­bung sind ein­fach zu hy­gro­sko­pisch, zie­hen al­so schnell Feuch­tig­keit aus der Luft und wer­den weich und lab­be­rig. Da grei­fe ich na­tür­lich lie­ber zur frisch ge­backe­nen Grobs­alz-Lau­gen­bre­zel, zu­mal wenn die­se noch er­heb­lich preis­wer­ter ist. Mahl­zeit!

Montag, 17. Oktober 2005

Leuch­ten­des Bei­spiel?

Schon in der An­ti­ke wur­den Leucht­tür­me und ‑feu­er zum Schut­ze der (da­mals noch vor­christ­li­chen) See­fahrt be­trie­ben, man den­ke nur an den be­rühm­ten Leucht­turm von Alex­an­dria, der ja im­mer­hin zu den »Sie­ben Welt­wun­dern« ge­zählt wird. Blink­an­la­gen sor­gen noch heu­te da­für, daß Schif­fe an den Kü­sten nicht stran­den oder zer­schel­len. Lei­der kehr­ten Strand­pi­ra­ten den heh­ren Zweck zu­wei­len in sein Ge­gen­teil um, in­dem sie schwer­be­la­de­ne Han­dels­schif­fe mit ir­re­füh­ren­den Feu­ern zur Ha­va­rie brach­ten, um sie (und die Be­sat­zung) dann gna­den­los aus­zu­rau­ben...

Nun wird die Für­ther Süd­stadt ge­mein­hin zu den eher si­che­ren Ge­sta­den ge­rech­net, gleich­wohl gibt es da ein »Leucht­feu­er« der be­son­de­ren Art: Die neue AL­DI-Fi­lia­le um die Ecke ist in­nen tag­hell er­leuch­tet, und zwar rund um die Uhr und an sie­ben Ta­gen in der Wo­che:

Leuchtender ALDI

Nach­dem hier frei­lich we­der Ver­kehrs­teil­neh­mer ge­lei­tet noch an Sonn­ta­gen Käu­fe­rIn­nen mit vol­lem Geld­beu­tel an­ge­lockt wer­den müs­sen, er­schien mir die Lich­ter­pracht doch eher als schlich­te En­er­gie­ver­schwen­dung. So­was ist mir stets ein Dorn im Au­ge, auch wenn es nicht zu La­sten des ei­ge­nen Ver­mö­gens geht. Al­so hat sich der zone­batt­ler ein Herz ge­faßt und ist im In­ne­ren des Han­del­stem­pels bei zu­stän­di­ger Stel­le vor­stel­lig ge­wor­den...

Bei er­sten Mal wur­de mir Dank zu­teil, man wer­de sich so­gleich dar­um küm­mern. Als zwei Wo­chen spä­ter im­mer noch kei­ne Ver­än­de­rung ein­ge­tre­ten war, un­ter­nahm ich ei­nen zwei­ten Ver­such: Dies­mal war an­geb­lich die Zeit­schalt-Au­to­ma­tik schuld, die das Licht lan­ge nach La­den­schluß in Ab­we­sen­heit des Per­so­nals aus­schal­ten wür­de. Man wer­de aber ei­nen Elek­tri­ker nach­se­hen las­sen. Es wur­den dann im­mer­hin die Ja­lou­sien vor der Fen­ster­front ganz­tä­gig her­un­ter­ge­las­sen, viel­leicht woll­te man nach Art der Schild­bür­ger das Licht da­mit am Ver­schwin­den nach drau­ßen hin­dern?! Die Leucht­stoff­röh­ren röhr­ten je­doch wei­ter­hin. Beim drit­ten Hin­weis mei­ner­seits (wie­der ein paar Wo­chen spä­ter) wies man mich schon leicht ge­reizt auf die ei­gens in­stal­lier­ten Be­we­gungs­mel­der hin, die das Licht zur Ab­schreckung von po­ten­ti­el­len Ein­bre­chern ein­schal­ten wür­den.

Die »Ein­bre­cher« müs­sen dann wohl Mäu­se sein, die nachts im La­den fröh­li­che Tän­ze auf­füh­ren und da­mit die Fest­be­leuch­tung her­vor­ru­fen: Men­schen sieht man zu spä­ter Stun­de je­den­falls kei­ne, we­der im La­den noch auf dem (ge­schlos­se­nen) Park­platz da­vor. Ich ha­be al­ler­dings kei­nen vier­ten An­lauf mehr un­ter­nom­men, am En­de ris­kie­re ich da­mit noch Haus­ver­bot we­gen per­ma­nen­ten Her­um­nör­gelns. Sol­len sie doch ih­ren Strom wei­ter­hin ver­pul­vern! Ei­gen­ar­tig nur, daß ein be­kann­ter­ma­ßen auf Ge­winn­ma­xi­mie­rung ge­eich­tes Un­ter­neh­men nicht auf Ko­sten­mi­ni­mie­rung be­dacht ist. Aber wahr­schein­lich bin ich nur zu dumm, um das zu ver­ste­hen...

Mittwoch, 14. September 2005

Crea­ti­ve & Ex­clu­si­ve Recht­schrei­bung

Die Für­ther Süd­stadt ist reich an Wun­dern und Mi­ra­keln, und ein Rät­sel ganz be­son­de­rer Art gibt mir ein La­den in ein paar Fuß­mi­nu­ten Ent­fer­nung auf: In an­spre­chen­der Prä­sen­ta­ti­on wer­den dort in ei­ner al­ten Hal­le Ge­braucht­wa­gen der be­son­de­ren Art (vor­wie­gend Lu­xus­ka­ros­sen, Sport­wa­gen und ge­le­gent­lich Old­ti­mer) feil­ge­bo­ten, wo­bei das An­ge­bot Ab­run­dung er­fährt durch al­ler­lei Kunst­wer­ke, Tin­nef und hin und wie­der auch ein schö­nes Grün­der­zeit-Mö­bel. Das skur­ril­ste Ex­po­nat ist zwei­fel­los der an der Decke auf­ge­häng­te Nach­bau ei­nes deut­schen Welt­krieg-Eins-Dop­pel­deckers in Ori­gi­nal­grö­ße, der al­ler­dings im De­tail ar­ge Schnit­zer auf­weist (z.B. den un­ter­di­men­sio­nier­ten Stern­mo­tor, den Fan­ta­sie-Tarn­an­strich so­wie an Ösen (!) auf­ge­häng­te Ra­ke­ten-At­trap­pen (!) an den Flü­gel­un­ter­sei­ten). Egal, das bi­zar­re Sam­mel­su­ri­um ist ori­gi­nell und der Show­room ge­pflegt. Was mich aber bei je­dem Vor­bei­ge­hen er­neut be­schäf­tigt, ist der Na­me je­nes un­ge­wöhn­li­chen Ge­schäf­tes:

Ladenschild

»Cars, Art’s and mo­re«, was mag das wohl hei­ßen? Man könn­te zu­nächst mei­nen, der Na­mens­ge­ber wüß­te (wie so vie­le heut­zu­ta­ge) nicht zwi­schen Plu­ral und Ge­ni­tiv zu un­ter­schei­den und hat da­her fälsch­li­cher­wei­se den Dep­pen­apo­stroph zur Mehr­zahl­bil­dung bei »Art’s« ver­wen­det. Glaub’ ich aber nicht, denn wenn es sich wirk­lich um ei­nen Tumb­ling han­del­te, hät­te er kon­se­quen­ter­wei­se si­cher gleich »Car’s, Art’s and mo­re« ge­schrie­ben! Nein, nein, mit dem Apo­stroph kennt er sich of­fen­bar aus. Zu­mal »Au­tos, Kün­ste und mehr« ja auch kei­nen Sinn er­gä­be. Kunst­wer­ke da­ge­gen wä­ren ja oben­drein mit »works of art«, al­so oh­ne­hin ganz an­ders zu ti­tu­lie­ren. Doch viel­leicht heißt der In­ha­ber der Un­ter­neh­mung ja Ar­tur (Ko­se­form Art), und der La­den­na­me soll über­setzt »Kraft­wa­gen und des Art­urs Sa­chen und (noch) wei­te­res« bzw. um­gangs­sprach­lich »Au­tos und dem Art sein Zeugs und mehr« be­deu­ten? Das wä­re doch eben­so nett wie gram­ma­ti­ka­lisch (halb­wegs) kor­rekt!

In die­sem sprach­li­chen Di­lem­ma kä­men mir auf­hel­len­de Kom­men­ta­re sprach­kun­di­ger Le­se­rIn­nen sehr ge­le­gen, denn ich las­se mich ger­ne ei­nes Bes­se­ren be­leh­ren. Wer al­so kann mit ei­ner plau­si­ble­ren In­ter­pre­ta­ti­on die­nen?

Sonntag, 11. September 2005

Uns zum Ver­druß: Schluß mit PLUS!

Man stel­le sich vor: Jetzt ist es schon wie­der Sep­tem­ber und ich ha­be un­se­re Lie­ge­rä­der in die­sem Jahr noch nicht ein­mal »aus­ge­win­tert«! Für Rad­tou­ren war der wan­kel­mü­ti­ge Som­mer ent­we­der zu kalt oder zu heiß und zu schwül, und zum Ein­kau­fen brau­chen wir hier in der Für­ther Süd­stadt das Fahr­rad tat­säch­lich nie: Bis wir die Draht­esel aus Kel­ler oder Hin­ter­hof auf die Stra­ße ge­wuch­tet ha­ben, sind wir zu Fuß schon längst bei COMET, ALDI, NORMA oder PLUS. Ein ech­ter Stand­ort­vor­teil!

Letzt­ge­nann­te Fir­ma frei­lich macht den in un­se­ren Au­gen ka­pi­ta­len Feh­ler, in we­ni­gen Ta­gen al­le drei Süd­stadt-Fi­lia­len in Wohn­stra­ßen zu­gun­sten ei­nes aus­la­den­den Neu­baus an der viel­be­fah­re­nen Herrn­stra­ße zu schlie­ßen. Of­fen­bar will man das AL­DI-Kon­zept ko­pie­ren, flä­chen­mä­ßig eher zu klot­zen als zu kleckern und ins­be­son­de­re Park­plät­ze in Fuß­ball­feld­grö­ße an­zu­le­gen.

PLUS-Plakat

Das Nach­se­hen ha­ben vor al­lem äl­te­re Bür­ger (die man­gels Au­to we­ni­ger mo­bil sind) und halb­wegs öko­lo­gisch den­ken­de Kon­su­men­ten wie wir, die nicht we­gen ei­nes Ba­ga­tell-Ein­kau­fes un­nö­tig die Luft ver­pe­sten wol­len. Un­se­rer Mei­nung nach be­setz­ten ge­ra­de die PLUS-Märk­te ei­ne ein­träg­li­che Ni­sche, näm­lich die der schnell er­reich­ba­ren Nach­bar­schafts-Lä­den mit Voll­sor­ti­ment. Aber die jun­gen Mar­ke­ting-Schlip­se in der PLUS-Zen­tra­le wer­den der Ge­schäfts­lei­tung schon schicke Power­Point-Fo­li­en mit dra­ma­ti­schen Um­satz­ent­wick­lun­gen prä­sen­tiert ha­ben, um sie da­von zu über­zeu­gen, daß von ALDI ler­nen heißt Sie­gen ler­nen be­deu­tet... Un­ser per­sön­li­ches (von kei­ner Zah­len­kennt­nis ge­trüb­tes, mit­hin höchst sub­jek­ti­ves) Ur­teil lau­tet frei­lich: Ein dickes Mi­nus für PLUS!

P.S.: Fort­set­zung folgt, und zwar in den ei­ge­nen Kom­men­ta­ren zu die­sem Bei­trag...

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