Dienstag, 30. Januar 2007
Schweden eröffnet erste Botschaft in der Spielewelt »Second Life«, wie heise online gestern meldete. Lebe ich alter Schwede hinter dem Mond, wenn ich trotz aller Internet-Begeisterung mit meinem realen First Life leidlich zufrieden bin und bewußt keinen Einbürgerungsantrag in der Neuen Welt stelle?
Merksatz: Näher dran ist besser als weiter weg. Fast immer. |

Abb. 1: Weiter weg |

Abb. 2: Näher dran |
Begründung: Die Konzentration auf Details verdichtet die Bildaussage weit stringenter als Totalansichten mit ablenkendem Drumherum drumherum. Das Wichtige gehört groß ins Bild, das Nebensächliche und Unwichtige gar nicht. |
 |
Montag, 29. Januar 2007
Wie fast jedem Samstag habe ich mir auch vorgestern abend eine rituelle TV-Viertelstunde mit Franz Xaver Gernstl gegönnt. [1]
Diesmal kam er in der Nähe von Leipzig an einem Kettensägen-Wettbewerb vorbei. Nein, keine Horror-Geschichten dort, es waren vielmehr Künstler am Werk, die mit ihren knatternden Geräten höchst feinfühlig bemerkenswerte Skulpturen aus rohen Baumstücken oder ‑stümpfen herausschälten. Der Sieger des Wettsägens war auch als Mensch sehr bemerkenswert, und seine Aussagen über die menschliche Kreativität haben mich nachhaltig beeindruckt.
Nach seiner Ansicht braucht es drei Dinge:
Insbesondere am letzten Punkt würden die meisten Menschen unverständlicherweise scheitern: Sie wollen gerne, sie könnten vielleicht auch, aber sie wagen es nicht.
Hiermit ergeht dringender Aufruf an alle irgendwo irgendwie Zaudernden, es beherzt zu probieren, was immer es auch sei. Mehr als schiefgehen kann es ja nicht, und das muß ja kein Beinbruch sein. Sondern eine Erfahrung. Und ein Ansporn zum Weitermachen.
Ein weiser Rat. Hoffentlich denke ich gelegentlich auch selber dran... ;-)
[1] Samstags auf BR alpha, 20:00 – 20:15 Uhr
Auf meiner gestrigen Schneewanderung kam mir beim Herumfuchteln mit der Kompakt-Kamera die Idee, eine kleine Sammlung von Bildgestaltungs-Rezepten zusammenzustellen, die ich mir im Laufe vieler Jahre allesamt erlesen, erarbeitet, angeeignet habe. Mein Fotokurs für Faule soll interessierte LeserInnen mit leicht faßlichen Merksätzen (und jeweils einem Pärchen illustrierender Beispielfotos) zum eigenen kreativen Knipsen ermuntern. Geschult werden soll in erster Linie das Auge und der Sinn für Ästhetik, die Kamera selbst und deren Technik sind zweitrangig und nebensächlich. Neugierig geworden? Die erste Lektion erscheint bereits morgen!
Sonntag, 28. Januar 2007
Fünf Stunden geselligen Stapfens durch den Schnee rund um Kasberg in der Fränkischen Schweiz. Eisiger Wind, frische Luft, weite Felder, fast menschenleer.
Zur Halbzeit Kaffee und selbstgemachten Kuchen in einem Kleintierzüchterheim: Die Tassen heiß, das Backwerk doppelt so groß wie in der Stadt, dafür weniger als halb so teuer. Fröhliches Auftauen allenthalben.
Daheim angenehme Mattigkeit und Schwere in den Gliedern. Der Schlaf wird tief und traumlos werden. Ein guter Tag.
Samstag, 27. Januar 2007
Bringt meine bessere Hälfte doch heute abend vom ALDI diesen Dreipfünder heim:
Auf der Tüte prangt dreifach das fränkische Wappen, darunter steht weiß auf grün:
Das gute Brot mit dem Frankenwappen |
Komischer Satz, denkt sich der zonebattler, warum schreiben sie dann nicht gleich »Fränkisches Bauernbrot« oder sowas drauf? Die Antwort findet sich im unauffällig Kleingedruckten: Der Laib stammt aus einer Bäckerei in Weiden, und das liegt jenseits des Frankenlandes in der Oberpfalz, ja recht eigentlich sogar ziemlich tief drin in dieser! Ein eindeutiger Fall von unlauterem Etikettenschwindel also? Egal, schmecken tut das Brot jedenfalls, zumal dann, wenn man auf einen Langschlitz-Toaster zurückgreifen kann!
Freitag, 26. Januar 2007
Heute morgen in dienstlicher Mission (Besprechung) im ICE nach Fulda gebrettert (Lederklasse), nachmittags retour, jetzt am Abend noch ein Dutzend mal mit dem antiken Schlitten die Hügel im Fürther Stadtpark hinabgebrettert (Holzklasse). Kein freundlicher am-Platz-Service, keine Zeitungen, keine Panorama-Aussicht. Aber dafür richtigen Fahrtwind um die triefende Nase und ein von den vielen Bodenwellen schmerzender Hintern. Zur Abwechslung auch mal nicht schlecht!
Emskirchen, gesehen heute mittag aus dem ICE 585
Donnerstag, 25. Januar 2007
Heute nachmittag habe ich die Nürnberger Stadtbibliothek für mich entdeckt: Eine Offenbarung! Nach Feierabend von mir zu Fuß in zehn Minuten zu erreichen (am Gewerbemuseumsplatz gleich neben dem Cinecitta). Besonders nett fand ich das integrierte Zeitungscafé im »Klosterbau«, von dem man heute abend einen wunderbaren Blick in den verschneiten Kreuzgang-Innenhof genießen konnte: Wie gemalt! Tatsächlich und bar jeden Zweifels wie von Caspar David Friedrich gemalt, wie eine auch eher zufällig vorbeikommende Schulfreundin und Kunst-Leistungskurs-Kommilitonin mit mir übereinstimmte! In jenem recht nett eingerichteten Café ist übrigens das Lesen erwünscht und das Rauchen verpönt: Ich glaube, da tappe ich jetzt mindestens einmal in der Woche hin...
Mittwoch, 24. Januar 2007
zonebattler’s Renngurke ist über Nacht zum Kastenweißbrot mutiert. Na Mahlzeit!
Gerow von Randow hat in der Zeit bemerkt, daß noch nicht alle bemerkt haben, was das Internet an bemerkenswerten Änderungen zeitigt: Leben im Netz heißt sein Artikel, der durch die Kommentare am Schluß erst richtig bemerkenswert wird!
P.S.: Ich habe den vor einer Woche erschienenen Artikel auch erst heute bemerkt...
Süßer und scharfer Senf: