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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 13. Januar 2006

Ka­lo­rien­bom­ben-Alarm!

In der kal­ten Jah­res­zeit nut­zen wir den Platz vor un­se­rer Woh­nungs­tür ger­ne als zu­sätz­li­chen Kühl­schrank: Da wir ganz oben woh­nen und kei­nen wei­te­ren Par­tei­ver­kehr auf un­se­rer Eta­ge ha­ben, ist dort we­der mit Mund­räu­bern noch mit am La­ge­rei­be­trieb An­stoß neh­men­den Mit­be­woh­nern zu rech­nen. Sehr prak­tisch!

We­gen des Neu­zu­gangs ei­ner grö­ße­ren Men­ge Kar­tof­feln aus ver­wand­schaft­lich ver­bun­de­ner Schol­le muß­te ich neu­lich die gan­zen Kunst­stoff-Kä­sten mit Obst und Ge­mü­se um­schich­ten. Da­bei viel mir auf, daß un­se­re vor ei­ni­ger Zeit mit frisch ein­ge­koch­tem Ap­fel­mus ge­füll­ten Mar­me­la­den-Glä­ser nicht nur (be­ab­sich­tig­ter­wei­se) kopf­über in der Box stan­den, son­dern mit­ten in ei­nem Schwall aus­ge­tre­te­ner Fül­lung. Sehr ei­gen­ar­tig. Ei­ne vor­sich­ti­ge Un­ter­su­chung mach­te die Sa­che noch rät­sel­haf­ter: Kein ein­zi­ges Glas war zer­bro­chen! Of­fen­bar hat­te ein durch un­er­wünsch­te Gä­rung ent­stan­de­ner Über­druck die fruch­ti­ge Mas­se zwi­schen Ge­fäß­wan­dung und Schraub­deckel her­aus­ge­drückt.

Das Spreng­kör­per-Räum­kom­man­do in Form mei­ner bes­se­ren Hälf­te öff­ne­te die be­trof­fe­nen Glä­ser um­sich­ti­ger­wei­se und si­cher­heits­hal­ber über der Ba­de­wan­ne: Der noch vor­han­de­ne Rest­druck reich­te aus, mit kräf­ti­gem »Blurb« ei­ni­ge saf­ti­ge Most-Sprit­zer die Ka­chel­wän­de hoch­zu­ja­gen! Nicht aus­zu­den­ken, wenn ei­nem sol­che Über­druck-Bom­ben ver­se­hent­lich aus dem Schrank auf den Fuß­bo­den pur­zeln und ei­nem dann tat­säch­lich die Glas­split­ter um die Oh­ren flie­gen...

Montag, 2. Januar 2006

Ich wer­de lang­sam alt...

Aus un­se­rem quietsch­ro­ten, gleich­wohl High-fi­de­len Kü­chen­ra­dio tönt aus­schließ­lich Bay­ern 4 Klas­sik, was an­de­res er­trägt des zonebattler’s Ge­müt auf Dau­er nicht. Ich ma­che al­so den Ka­sten an und pfei­fe fröh­lich die mir so­gleich ver­trau­te Mu­sik mit...

Der Hin­ter­kopf rät­selt, ob es bei der schon vor Jahr­zehn­ten ver­in­ner­lich­ten Me­lo­dei um ei­ne Sym­pho­nie von Men­dels­sohn Bar­thol­dy han­delt oder wo­mög­lich doch eher um ei­ne von Dvořák. Don­ner­wet­ter noch­mal, den­ke ich mir, sind dei­ne Syn­ap­sen schon so oxy­diert, daß Du ei­nen Deut­schen Ro­man­ti­ker nicht mehr von ei­nem böh­mi­schen Kom­po­ni­sten un­ter­schei­den kannst? Nicht zu fas­sen!

Der Auf­wasch hält mich hin­rei­chend lan­ge in der Kü­che, um das En­de des Kon­zer­tes ab­zu­war­ten. In den aus­ge­blen­de­ten Ap­plaus ver­kün­det der Rund­funk-Spre­cher die Auf­lö­sung. Ich tip­pe nun doch auf Dvořák. Es war...

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die drit­te Sym­pho­nie (die »Rhei­ni­sche«) von Ro­bert Schu­mann ! Tja.

Montag, 12. Dezember 2005

Des Fin­ders Freud’, des Den­kers Leid

In Fürth stol­pert der ah­nungs­lo­se Spa­zier­gän­ger im­mer wie­der mal über frisch er­rich­te­te Sperr­müll-Hau­fen, an Sonn­ta­gen zu­mal. Ge­stern al­so lie­fer­te mir das Uni­ver­sum in der nä­he­ren Nach­bar­schaft frei Bord­stein­kan­te und Schuh­spit­ze:

 
1) Vor­han­de­ner oder vor­stell­ba­rer Ei­gen­be­darf

  • 1 halb­ho­hes »Billy«-Regal von IKEA (weiß, zwei Ein­le­ge­bö­den)

  • 1 gro­ße Obst­scha­le aus mas­si­vem Glas (Kitsch­fak­tor nur 0,2)

  • 1 Stick­rah­men aus Schicht­holz (prak­tisch für tex­ti­le Re­pa­ra­tur­ar­bei­ten)

  • 2 falt­ba­re Cam­ping­lie­gen mit Me­tall­un­ter­ge­stell (1 x rot, 1 x blau)

  • 1 blend­freie Bil­der-Leuch­te aus Me­tall (IKEA, schwarz, 2 Ker­zen á 25 W)

  • 1 Dia-Leucht­pult mit 2 Spe­zi­al-Glüh­lam­pen

  • 1 Werk­statt-Wand­leuch­te (klas­si­sche Aus­füh­rung in Bakelit/Keramik/Glas)

  • 1 Blech­do­se mit Schrau­ben, Mut­tern u.ä. Klein­tei­len (ca. 2000 Stück)

 
2) Ge­mel­de­ter oder ge­mut­maß­ter Be­darf von Freun­den, Be­kann­ten, Kol­le­gen

  • 1 U. S. Ro­bo­tics 56K-Mo­dem (ex­tern) mit al­len Ka­beln, Netz­teil, Trei­ber-CDs und Hand­bü­chern in der Ori­gi­nal-Ver­packung

  • 1 gro­ßer, 3‑beiniger Ker­zen­stän­der aus ge­schweiß­tem und lackier­tem Stahl mit auf­wen­dig ge­fer­tig­ten De­ko-Pflan­zen (6‑flammig, Kitsch­fak­tor 0,35)

  • 1 gro­ßer Kin­der-Sand­ka­sten aus Tief­zieh-Kunst­stoff (ro­sa, un­be­nutzt)

  • 1 Tü­te mit mo­di­schen De­ko-Gar­di­nen und Stores (aus Nicht­rau­cher-Haus­halt)

  • 1 Tü­te Kin­der-Kla­mot­ten (sau­ber ge­wa­schen)

Zu­stand al­ler Ge­gen­stän­de neu oder fast neu­wer­tig, was an­de­res nimmt der zone­batt­ler ja schon lan­ge gar nicht mehr mit. Je ei­nen ta­del­lo­sen und kei­nes­wegs un­mo­der­nen Couch- und Eß­zim­mer­tisch (der erst­ge­nann­te recht­eckig, der zwei­te rund) in be­ster hand­werk­li­cher Ver­ar­bei­tung hat er man­gels Ver­wen­dung ste­hen- bzw. an­de­ren »Kun­den« über­las­sen.

In die Freu­de über min­de­stens 150 ge­spar­te Eu­ro mischt sich die ohn­mäch­ti­ge Wut auf ei­ne ge­ra­de­zu ob­szö­ne Über­fluß­ge­sell­schaft, die ei­ner­seits im­mense Men­gen an Roh­stof­fen und En­er­gie zur Her­stel­lung von sol­chen Gü­tern ver­braucht, am an­de­ren En­de aber mit gleich­falls er­heb­li­chen Auf­wand in­tak­te und funk­tio­nie­ren­de Pro­duk­te der Ver­nich­tung an­heim­gibt. Wir wer­den uns die­sen Aber­witz nicht mehr lan­ge lei­sten kön­nen, doch ha­be ich mei­ne Zwei­fel, ob die Mensch­heit als Gan­zes ver­nünf­tig den­ken und han­deln kann und noch recht­zei­tig die Kur­ve kriegt...

Samstag, 10. Dezember 2005

Tol­ler Fund, mie­ser Schund?

Im IC von Stutt­gart nach Nürn­berg ha­be ich un­ter mei­nem wuch­ti­gen Er­ste-Klas­se-Sitz ein dickes Ta­schen­buch ge­fun­den, ei­nen Thril­ler von ei­ner an­geb­lich »welt­be­rühm­ten« (gleich­wohl mir völ­lig un­be­kann­ten) Au­torin. Die Schwar­te hat ein Le­se­zei­chen in der Mit­te und ist der/dem Leser(in) mög­li­cher­wei­se beim Ein­dö­sen auf den Ab­teil­bo­den ge­rutscht (was nicht für den In­halt sprä­che) und her­nach wohl mit den Fü­ßen un­be­ab­sich­tigt un­ter den Sitz ge­scho­ben wor­den. So ein »Ge­schenk des Him­mels« (ich pfle­ge bei so­was von ei­ner »Lie­fe­rung des Uni­ver­sums« zu spre­chen) kommt ja nie von un­ge­fähr, da­her über­le­ge ich nun, wie ich mit die­ser Fü­gung des Schick­sals am be­sten um­ge­hen soll...

Er­ste Mög­lich­keit: Den Wäl­zer zum Fund­bü­ro zu brin­gen. Wird frei­lich nichts hel­fen, nie­mand wird we­gen ei­nes je­der­zeit nach­kauf­ba­ren Pa­per­backs nen­nens­wer­ten Nach­for­schungs­auf­wand be­trei­ben, son­dern sich das Ding ein­fach er­neut be­sor­gen (oder eben auch nicht, wenn es sich doch um eher drö­ge Lek­tü­re ge­han­delt ha­ben soll­te).

Zwei­te Va­ri­an­te: Das Ding sel­ber zu le­sen. Nur ab wo? Ab dem Le­se­zei­chen in der Mit­te, um die Buch­sta­ben gleich­mä­ßig ab­zu­nut­zen? Wä­re aber ver­mut­lich nicht gut für das Ver­ständ­nis der Hand­lung. Von vor­ne dann? Dann wür­de ich die er­ste Hälf­te des Bu­ches dop­pelt ver­schlei­ßen, und wer weiß, ob sich der Auf­wand lohnt. Viel­leicht ge­nau bis zum Le­se­zei­chen, um mich in die La­ge des ur­sprüng­li­chen Be­sit­zers (resp. Be­sit­ze­rin) zu ver­set­zen? Wä­re letzt­lich si­cher auch un­be­frie­di­gend....

Nach kur­zer Re­cher­che bei amazon.de (sprich Lek­tü­re der dort ein­seh­ba­ren Le­ser­mei­nun­gen) fa­vo­ri­sie­re ich ei­ne drit­te Op­ti­on: Ich wer­de den Ro­man auf der näch­sten Dienst­rei­se wie­der »aus­wil­dern« und so­mit er­neut in Um­lauf brin­gen: Da­mit spa­re ich ei­ne Men­ge Zeit und ma­che je­mand an­de­rem wo­mög­lich ei­ne Freu­de. Und ich selbst schaue vor­sichts­hal­ber für­der­hin nicht mehr un­ter die Sit­ze, sonst fin­det das ver­schmäh­te Stück Li­te­ra­tur am En­de noch zu mir zu­rück und glotzt mir in stum­mer An­kla­ge ent­ge­gen... Das wä­re mir denn doch arg pein­lich!

Mittwoch, 30. November 2005

En­de ei­ner Dienst­rei­se

Ich ha­be zwei denk­wür­di­ge Näch­te in ei­nem bis da­to noch nicht aus­pro­bier­ten Ho­tel in Lud­wigs­burg hin­ter mir: Die Zim­mer­flucht ein lan­ger Schlauch im fünf­ten Stock, min­de­stens sechs Me­ter Pan­ora­ma-Fen­ster-Front hin­un­ter zu Stra­ße und Ei­sen­bahn, die gan­ze Nacht un­zu­rei­chend ge­dämm­ter Ver­kehrs­lärm und da­zu das Trö­ten von Si­che­rungs­po­sten von ei­ner Bau­stel­le im Gleis­be­reich. Te­le­fon von au­ßen her stän­dig be­setzt (zu we­nig Lei­tun­gen?), der Wecker stau­big, die Hei­zung blub­bernd, die Bett­decke dünn, der Dusch­kopf ver­kalkt. Im Flur vor dem Zim­mer und auch im Stock­werk dar­un­ter hängt ab­strak­te Kunst in Öl an den Wän­den, kein ein­zi­ges Bild rich­tig her­um, bei al­len (!) steht die gut les­ba­re Si­gna­tur des Künst­lers ent­we­der auf dem Kopf oder auf die Sei­te ge­kippt. Der Früh­stücks­raum ist eng wie ei­ne U‑Bahn, ent­spre­chend nah sitzt man/frau sich auf der Pel­le. Ge­samt­ur­teil: Na ja.

Aber das al­les kann mich nicht wirk­lich mehr be­rüh­ren: Zum ei­nen bin ich in sol­chen Din­gen eher an­spruchs­los und pfle­ge­leicht (ha­be auch schon Frag­wür­di­ge­res er­lebt), zum an­de­ren mar­kiert das Er­leb­nis das En­de ei­ner per­sön­li­chen Epo­che. Nach ei­nem sechs­tä­gi­gen Se­mi­nar geht mei­ne be­ruf­li­che Zwit­ter­exi­stenz (halb Trai­ner, halb Bil­dungs­pla­ner) heu­te re­la­tiv un­spek­ta­ku­lär zu En­de: Ich wer­de um 15:36 Uhr in den Zug Rich­tung Hei­mat sprin­gen und dann gut drei Stun­den Zeit ha­ben, mei­ne Jah­re als Wis­sens- und Kön­nens-Ver­mitt­ler Re­vue pas­sie­ren zu las­sen... Zu­künf­tig wer­de ich wohl aus­schließ­lich als Pla­ner tä­tig sein und da­für sor­gen, daß Trai­ner, Teil­neh­me­rIn­nen, Fahr­zeu­ge, Schu­lungs­un­ter­la­gen usw. zur vor­ge­se­he­nen Zeit am vor­ge­se­he­nen Ort ir­gend­wo in Deutsch­land zu­sam­men­kom­men.

Ich hän­ge das Trai­ner-Da­sein mit ei­nem wei­nen­den und ei­nem la­chen­den Au­ge an den Na­gel: Ei­ner­seits ist das Ver­mit­teln von Fä­hig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten ei­ne äu­ßerst be­frie­di­gen­de Tä­tig­keit (so­fern sich die Se­mi­nar-Teil­neh­me­rIn­nen halb­wegs in­ter­es­siert zei­gen und/oder mo­ti­vier­bar sind), an­de­rer­seits ha­de­re ich schon seit län­ge­rem mit den Rah­men­be­din­gun­gen des Jobs. Vor al­lem ist es die Her­um­rei­se­rei, die nur de­nen als at­trak­tiv er­scheint, die die Pra­xis nicht aus ei­ge­ner An­schau­ung ken­nen...

Ein Wo­chen-Se­mi­nar be­ginnt für den Trai­ner in (m)einem bun­des­weit (neu­er­dings auch zu­neh­mend in­ter­na­tio­nal) tä­ti­gen Un­te­neh­men meist mit ei­ner Vor­an­rei­se am Sonn­tag (oh­ne Über­stun­den, oh­ne zu­sätz­li­che Be­zah­lung) und en­det eben­so oft am spä­ten Frei­tag Abend. Zwi­schen­drin sieht man a) Ver­kehrs­mit­tel (in mei­nem Fall Zü­ge und Ta­xis), b) Schu­lungs­räu­me und c) Ho­tel­zim­mer von in­nen. Des Abends kann man Fuß­gän­ger­zo­nen be­sich­ti­gen, de­ren ge­sichts­lo­se Kom­merz-Mei­len in je­der Stadt weit­ge­hend iden­tisch sind. Mu­se­en ha­ben über­wie­gend schon ge­schlos­sen. Nach ei­nem Tag in­ten­si­ver Ar­beit mit Men­schen (was auch die Stim­me recht be­an­spru­chen kann) ist mir sel­ten nach Ge­sell­schaft zu­mu­te, da will ich eher mei­ne Ru­he. Jetzt im Win­ter blei­be ich im aus­wär­ti­gen Trai­nings­zen­trum am Rech­ner hocken und pfle­ge Home­page und Web­log, aber es macht schon ei­nen Un­ter­schied, ob man sich die Rah­men­be­din­gun­gen des Fei­er­abends sel­ber set­zen kann oder halt zu­se­hen muß, die fern der Hei­mat ver­brach­te Frei­zeit halb­wegs sinn­voll zu nut­zen. Mir je­den­falls ist die hei­mi­sche Couch lie­ber als je­des Ho­tel­bett!

Der Pla­ner­tä­tig­keit geht der Glanz des Thea­tra­li­schen und des in­di­vi­du­el­len Stils weit­ge­hend ab, und auch wenn ich in­ter­es­san­te The­men und In­hal­te be­pla­ne und als Mit­ar­bei­ter des »Res­sour­cen-Ma­nage­ments« ei­ne wich­ti­ge Auf­ga­be er­fül­le, so ist das auf mei­ner Ebe­ne na­tür­lich ei­ne ziem­lich ab­stra­hier­te Tä­tig­keit, zu de­ren Aus­übung ich den über­wie­gen­den Teil der Ar­beits­zeit auf den Bild­schirm glot­ze, bun­te Käst­chen in Ta­bel­len ver­schie­be, Bu­chungs­mas­ken be­die­ne und Kun­den-An­fra­gen be­ant­wor­te.

Der ganz gro­ße Plus­punkt (ne­ben dem gu­ten und sehr kol­le­gia­len Be­triebs­kli­ma) liegt für mich im Um­stand, zwi­schen mei­nem Bü­ro in Nürn­berg und mei­ner Woh­nung in Fürth nur gan­ze sechs Re­gio­nal-Ex­press-Fahr­mi­nu­ten zu wis­sen. Im Re­gel­fall brau­che ich vom Bü­ro­stuhl bis auf das schon er­wähn­te Lieb­lings­so­fa ge­ra­de mal 20 Mi­nu­ten. Ein­ge­denk der Tat­sa­che, daß die un­mit­tel­ba­ren Kol­le­gen um mich her­um je­den Tag aus Augs­burg oder Karl­stadt (Main) her­ein­pen­deln (und abends wie­der zu­rück), kann ich mich da­mit als pri­vi­le­giert und glück­lich schät­zen!

Die Tä­tig­keit in der Nä­he des hei­mi­schen Her­des er­laubt zu­dem die Teil­nah­me an lo­ka­len Events und das Tref­fen mit Nach­barn und Freun­den, was man ja »auf Ach­se« not­ge­drun­gen ent­beh­ren muß. Von da­her bin ich’s zu­frie­den, und ge­le­gent­li­che Dienst­rei­sen zu bun­des­wei­ten Kon­fe­ren­zen etc. wer­den mir hin und wie­der ei­ne will­kom­me­ne Ab­wechs­lung sein...

So, und nun auf und frisch ge­star­tet in den letz­ten Trai­nings-Tag!

Dienstag, 22. November 2005

In­va­si­on der Rie­sen­pil­ze

Al­le Jah­re wie­der su­chen (und ver­su­chen) wir Pil­ze »aus hei­mi­schem An­bau«, sprich wir zie­hen mit Wei­den­korb und Ta­schen­mes­ser in die Wäl­der und schau­en uns um. Als Kind trug ich kör­be­wei­se Pfif­fer­lin­ge, Stein­pil­ze, Ma­ro­nen und But­ter­pil­ze nach Hau­se, heu­te ma­chen sich die ge­nieß­ba­ren Spe­zi­es eher rar...

Hin und wie­der frei­lich kom­men wir von sol­chen herbst­li­chen Streif­zü­gen im­mer noch reich be­la­den heim, wenn auch mit an­de­ren Sor­ten als frü­her:

Krause Glucke

Die­ser »Ba­de­schwamm« hier zum Bei­spiel ist ei­ne Krau­se Glucke und schmeckt ganz aus­ge­zeich­net. Lei­der bleibt nach dem Rei­ni­gen und Ver­säu­bern meist nicht so viel üb­rig wie es zu­nächst den An­schein hat­te...

Doch hier mein ab­so­lu­ter Fa­vo­rit, der über­aus schmack­haf­te Pa­ra­sol-Pilz, auch als Rie­sen-Schirm­pilz be­kannt:

Parasol-Pilz

Bei Ka­me­ra­den die­ses Ka­li­bers rei­chen in der Tat ei­ni­ge we­ni­ge Ex­em­pla­re, um meh­re­re Mit­tag­essen da­mit be­strei­ten zu kön­nen. Die flei­schi­gen Hü­te schnei­det man zu­nächst ein­mal in hand­lich por­tio­nier­te Stücke:

Parasol-Pilze

So­dann pa­niert man die Hut­seg­men­te mit Sem­mel­brö­seln und Ei­gelb und brät die Tei­le an­schlie­ßend in der or­dent­lich vor­heiz­ten Pfan­ne:

Parasol-Pilze

Tja, die Ähn­lich­keit mit Kalbs­schnit­zeln ist nicht nur op­ti­scher, son­dern durch­aus auch ge­schmack­li­cher Na­tur: Gut ge­würzt wird die­ser rein ve­ge­ta­ri­sche Bra­ten zum vor­treff­li­chen Gau­men­schmaus, der oben­drein rasch zu­be­rei­tet ist!

Dem über­mä­ßi­gen Ge­nuß ab­träg­lich ist das Wis­sen um die Strah­len­be­la­stung von Pil­zen, wo­zu man se­riö­se Fak­ten u.a. beim Bun­des­amt für Strah­len­schutz so­wie in der Zeit­schrift Öko­test nach­le­sen kann. Da­her be­schrän­ken wir die Schlem­me­rei si­cher­heits­hal­ber auch auf ein- bis zwei­mal pro Jahr.

Fehlt noch was? Ach ja, die Fund­stel­le... Die be­hal­te ich selbst­re­dend für mich!

Donnerstag, 10. November 2005

Hop­pe, hop­pe, Rei­ter...

...aber fal­len tu’ ich nicht und schrei­en al­len­falls vor Ver­zückung: Zu mei­ner gro­ßen Freu­de wur­de ge­stern in ei­ner wuch­ti­gen Ki­ste mein neu­er Bü­ro­stuhl ge­lie­fert, ein Sat­tel­stuhl na­mens Ca­pis­co vom nor­we­gi­schen Her­stel­ler HÅG:

HÅG Capisco Sattelstuhl

Lob und Preis sei­en hier­mit mei­ner Ob­rig­keit ge­sun­gen, die mir den Wunsch nach die­sem ge­sund­heits­för­dern­den Un­ter­satz so un­bü­ro­kra­tisch-sou­ve­rän er­füll­te!

Das eben­so er­go­no­misch aus­ge­tüf­tel­te wie äs­the­tisch her­aus­ra­gen­de Sitz­mö­bel zieht jetzt teils nei­di­sche Blicke, teils ver­ständ­nis­lo­se Spöt­te­lei­en der Kol­le­gen­schaft auf sich. Sol­len Sie doch un­ken! Ich hin­ge­gen bin froh, dank über­aus be­que­mer, gleich­wohl er­zwun­gen auf­rech­ter Sitz­hal­tung der quä­len­den Pein ei­nes wei­te­ren »He­xen­schus­ses« vor­beu­gen zu kön­nen.

Lei­der wird die Freu­de über das Wun­der­teil et­was ge­trübt durch den gleich­zei­ti­gen Ver­lust ei­nes mei­ner pri­vat be­schaff­ten Ab­fall­ei­mer: Vor vie­len Jah­ren hat­te ich mir pas­send zu mei­nen Roy Lich­ten­stein-Drucken »Rund­ab­la­gen« in knal­li­gem Gelb und Blau ge­kauft. Der gel­be Pa­pier­korb hat sich jetzt über Nacht aus dem Staub ge­macht und ward nicht mehr ge­se­hen. Ob er wohl be­fürch­tet hat, nach An­kunft des leuch­tend blau­en Stuh­les nicht mehr wohl­ge­lit­ten zu sein? Das Ge­gen­teil ist der Fall! Lie­ber Ei­mer, so Du das hier liest: Komm zu­rück ins Bü­ro, ich brau­che dich doch!

Sonntag, 30. Oktober 2005

Mein Dienst­wa­gen hat 11.000 PS

Wenn der zone­batt­ler in sei­ner Ei­gen­schaft als Trai­ner (für den Kopf, nicht für den Kör­per) zum Ein­satz aus­rückt, dann tut er dies mit dem schnell­sten und be­quem­sten al­ler ver­füg­ba­ren Land­fahr­zeu­ge, dem ICE. Sehr ge­die­gen, über­aus kom­mod. Je­den­falls in der 1. Klas­se.

Neu­lich mein­te ei­ne net­te Nach­ba­rin, mich um das dienst­li­che First-Class-Ticket be­nei­den zu müs­sen. Ich er­wi­der­te, sie mei­ner­seits zu be­nei­den um den in mei­nen Au­gen noch viel grö­ße­ren Lu­xus, gar nicht erst ir­gend­wo­hin fah­ren zu müs­sen. Da war die Gu­te denn doch ver­blüfft... Ist eben al­les ei­ne Fra­ge der Per­spek­ti­ve!

ICE

An­läß­lich mei­nes letz­ten En­ga­ge­ments in Mün­chen bin ich wäh­rend der Hin­fahrt am Sonn­tag­abend (!) fast auf dem Fuß­bo­den des Wa­gens ge­lan­det: Die neu­en Le­der­sit­ze wa­ren eben­so wohl­rie­chend wie glatt, und als ich mich et­was zu läs­sig aus­zu­strecken be­gann, kam ich ur­plötz­lich ins Rut­schen und konn­te mich nur mit knap­per Not (ge­ra­de noch) wie­der fan­gen!

Lu­stig sind auch die Er­leb­nis­se mit den Mit­rei­sen­den: Die üb­ri­gen »Erst­kläss­ler« sind ja zu­meist eben­falls Ge­schäfts­rei­sen­de (wenn auch we­ni­ger far­ben­froh ge­klei­det als ich), und als Wich­tig­män­ner wol­len (oder kön­nen) sie na­tür­lich nicht in die Nie­de­run­gen der Han­dy-Pro­gram­mie­rung hin­ab­stei­gen. Des­we­gen er­wa­chen ih­re Te­le­fo­ne fast al­le mit dem glei­chen Stan­dard-Ge­du­del, und es greift sich ein Dut­zend smar­ter Schlip­se syn­chron ins Sak­ko, wenn bei ei­nem von ih­nen die Hand­gur­ke los­legt...

Was ei­nem dann bis­wei­len zu­ge­mu­tet wird in Sa­chen un­frei­wil­li­ger aku­sti­scher Teil­ha­be an pri­va­ten oder ge­schäft­li­chen In­ter­na, sprengt den Rah­men mei­ner heu­ti­gen Ein­las­sung und wird da­her zum The­ma ei­nes spä­te­ren Ar­ti­kels ge­macht.

Freitag, 28. Oktober 2005

Klei­der ma­chen Leu­te

Im Rah­men ei­nes Pro­jek­tes zur Rund­erneue­rung mei­nes Er­schei­nungs­bil­des ha­be ich mir in die­sem Som­mer meh­re­re Dut­zend neue T‑Shirts in mo­di­schem Leucht­oran­ge zu­ge­legt, da­zu pas­sen­de Ac­ces­soires wie Gür­tel, Schu­he usw. Die Wir­kung auf mei­ne Um­welt ist er­heb­lich, hat aber wie al­les im Le­ben zwei Sei­ten: Zum ei­nen ern­te ich auf der Stra­ße ver­mehrt an­er­ken­nen­de Blicke von Da­men (auch jün­ge­ren sol­chen!), wo­mit ich sehr gut le­ben kann. Zum an­de­ren aber wer­de ich in Bau­märk­ten nicht sel­ten von du­bio­sen männ­li­chen Kun­den an­ge­bag­gert: »Wou sind’n hier däi Gom­bres­sorn?« oder »Häld des Sili­gon dou a wärg­li aff Be­tong?« sind noch harm­lo­se Fra­gen. Viel­leicht soll­te ich mir zu­künf­tig doch lie­ber ei­nen grau­en Cuta­way (nebst Zy­lin­der) an­zie­hen, wenn ich zu OBI oder Horn­bach will... Aber wer weiß, wel­che un­ver­hoff­ten Ne­ben­wir­kun­gen das nun wie­der mit sich bräch­te!

Donnerstag, 27. Oktober 2005

Ab­schied von Bal­ko­ni­en

Wenn der Som­mer schwin­det und die Ta­ge kür­zer wer­den, dann gibt es nur noch we­ni­ge Ge­le­gen­hei­ten, sich bei halb­wegs an­ge­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren raus auf den Bal­kon zu set­zen. Im we­sent­li­chen am Wo­chen­en­de auf ei­nen Kaf­fee... Gleich­wohl zö­ge­re ich das Ab­räu­men und Ein­la­gern der Mö­bel all­jähr­lich so lan­ge es geht her­aus, um mir die Il­lu­si­on des Mach­ba­ren bis zum Schluß zu er­hal­ten. Durch die Glas­tü­ren in Eß­zim­mer und Kü­che ha­be ich ja stets frei­en Blick auf mei­ne bei­den »Au­ßen­po­sten«:

Balkon zur Straße Balkon zum Hof

So lan­ge die Son­ne scheint, er­freut mich der ein­la­den­de An­blick trotz mög­li­cher­wei­se lau­si­ger Käl­te drau­ßen... Mitt­ler­wei­le sind die nicht win­ter­har­ten Pflan­zen schon her­ein­ge­holt, und dem­nächst wer­de ich wohl auch den Rest ins Haus ver­frach­ten müs­sen. Ei­ne trau­ri­ge An­ge­le­gen­heit, und der Um­stand, den Kü­chen­bal­kon übers Win­ter­halb­jahr als na­tür­li­chen Kühl­schrank nut­zen zu kön­nen, ist mir nur ein schwa­cher Trost. Aber wie al­les im Le­ben ist auch die­ses Ge­sche­hen ein zy­kli­sches sol­ches und so freue ich mich jetzt schon dar­auf, al­les im März oder spä­te­stens im April näch­sten Jah­res wie­der hin­aus­schaf­fen zu dür­fen!

Mittwoch, 26. Oktober 2005

Wenn ei­ner ei­ne Rei­se tut...

...dann kann er was er­zäh­len! So auch der zone­batt­ler, der wie­der mal dienst­lich für ei­ne gan­ze Wo­che nach Mann­heim muß­te durf­te. Der gest­ri­ge Diens­tag al­lein gibt schon Stoff für ei­ne gan­ze Sei­te her...

Es ging beim Früh­stück im Ho­tel los: Am wirk­lich üp­pi­gen Buf­fet war so ziem­lich al­les Denk­ba­re auf­ge­bo­ten (al­lein drei Sor­ten Ho­nig!), nur nach Nu­tel­la oder ei­nem pas­sa­blen Sub­sti­tut hielt ich ver­geb­lich Aus­schau. Als er­ster Gast um 6:30 Uhr woll­te ich mich beim Per­so­nal nicht gleich un­be­liebt ma­chen, al­so hielt ich mich er­satz­wei­se an der Erd­beer-Mar­me­la­de schad­los. Die wie­der­um schmeck­te et­was merk­wür­dig: In mei­ner Ir­ri­ta­ti­on ob des Nuß-/Nou­gat­creme-Not­stan­des hat­te ich mich in die Di­ät-Ab­tei­lung ver­irrt und die gan­ze Bat­te­rie von bie­nen­stock­för­mi­gen Spen­der-Ap­pa­ra­tu­ren mit re­gu­lä­ren Frucht-Kon­fi­tü­ren glatt­weg über­se­hen. Mahl­zeit!

Frühmorgendlicher Schaufensterblick
 
Früh­mor­gend­li­cher Schau­fen­ster­blick

Der Fuß­marsch ins Trai­nings­zen­trum ge­gen 7:00 Uhr führ­te mich dann durch ei­ne brei­te Haupt­stra­ße, de­ren Sei­ten von ei­ner Un­zahl Sperr­müll­hau­fen ge­säumt wa­ren: Of­fen­bar sind in Mann­heim noch all­ge­mei­ne Ent­rüm­pe­lungs­ter­mi­ne für al­le Usus. Welch ein schlim­mes Los für ei­nen be­ken­nen­den Schutt-Go­ge­rer wie mich: zu we­nig Zeit, zu we­nig Licht, zu we­nig Trans­port-Ka­pa­zi­tät! Die schö­ne gro­ße Kar­tof­fel-Schüt­te für den Kel­ler hät­te ich zu ger­ne mit­ge­nom­men... Doch sei’s drum, da­heim in Fürth gibt’s auch ge­nug zu fin­den!

Am Nach­mit­tag im Se­mi­nar brach­te ich es fer­tig (al­ter Trai­ner-Pro­fi, der ich bin), mein schwar­zes Ka­me­ra-Etui aus Kunst­le­der (samt Ka­me­ra drin) zwecks Auf­ga­ben-Vor­be­rei­tung mal kurz vor den lau­fen­den Bea­mer zu stel­len. Ei­ne hal­be Mi­nu­te spä­ter be­gann es zu stin­ken und zu qual­men, und ich konn­te ge­ra­de noch ei­nen rich­ti­gen »Durch­bren­ner« ver­hü­ten. Honk!

Mannheimer Wasserturm am Abend
 
Mann­hei­mer Was­ser­turm am Abend

Nach Fei­er­abend schließ­lich kam ich ziel­los schlen­dernd an der Mu­sik­hoch­schu­le vor­bei, in de­ren Hof es un­glaub­lich zwit­scher­te und rausch­te. Ich ging den merk­wür­di­gen Ge­räu­schen nach und stieß auf ei­ne An­samm­lung von Bäu­men, in de­ren Wip­feln tau­sen­de (und ich mei­ne wirk­lich tau­sen­de) Vö­gel sa­ßen und Ra­batz mach­ten, daß sich (im Wort­sin­ne!) die Äste bo­gen. Ich mut­maß­te zu­nächst Dreh­ar­bei­ten zu ei­nem Re­make von Hitch­cocks »Die Vö­gel«, dann ver­mu­te­te ich al­ter­na­tiv ein viel­stim­mi­ges Vor­sin­gen zwecks Sti­pen­di­ums-Ge­wäh­rung. Ei­ne der zahl­rei­chen mit mir stau­nen­den Stu­den­tin­nen pflich­te­te mir bei und mein­te, das Fe­der­volk wol­le wohl die Auf­nah­me­prü­fung für an Hoch­schu­le be­stehen. Sehr merk­wür­di­ge Sa­che das, zu­mal es sich of­fen­bar um Am­seln han­del­te, und die zie­hen ja wohl nicht ge­sam­melt in den Sü­den... Am En­de war es ein ge­fie­der­ter Ex­per­ten-Kon­greß zur Be­kämp­fung der Vo­gel­grip­pe?

Montag, 17. Oktober 2005

Leuch­ten­des Bei­spiel?

Schon in der An­ti­ke wur­den Leucht­tür­me und ‑feu­er zum Schut­ze der (da­mals noch vor­christ­li­chen) See­fahrt be­trie­ben, man den­ke nur an den be­rühm­ten Leucht­turm von Alex­an­dria, der ja im­mer­hin zu den »Sie­ben Welt­wun­dern« ge­zählt wird. Blink­an­la­gen sor­gen noch heu­te da­für, daß Schif­fe an den Kü­sten nicht stran­den oder zer­schel­len. Lei­der kehr­ten Strand­pi­ra­ten den heh­ren Zweck zu­wei­len in sein Ge­gen­teil um, in­dem sie schwer­be­la­de­ne Han­dels­schif­fe mit ir­re­füh­ren­den Feu­ern zur Ha­va­rie brach­ten, um sie (und die Be­sat­zung) dann gna­den­los aus­zu­rau­ben...

Nun wird die Für­ther Süd­stadt ge­mein­hin zu den eher si­che­ren Ge­sta­den ge­rech­net, gleich­wohl gibt es da ein »Leucht­feu­er« der be­son­de­ren Art: Die neue AL­DI-Fi­lia­le um die Ecke ist in­nen tag­hell er­leuch­tet, und zwar rund um die Uhr und an sie­ben Ta­gen in der Wo­che:

Leuchtender ALDI

Nach­dem hier frei­lich we­der Ver­kehrs­teil­neh­mer ge­lei­tet noch an Sonn­ta­gen Käu­fe­rIn­nen mit vol­lem Geld­beu­tel an­ge­lockt wer­den müs­sen, er­schien mir die Lich­ter­pracht doch eher als schlich­te En­er­gie­ver­schwen­dung. So­was ist mir stets ein Dorn im Au­ge, auch wenn es nicht zu La­sten des ei­ge­nen Ver­mö­gens geht. Al­so hat sich der zone­batt­ler ein Herz ge­faßt und ist im In­ne­ren des Han­del­stem­pels bei zu­stän­di­ger Stel­le vor­stel­lig ge­wor­den...

Bei er­sten Mal wur­de mir Dank zu­teil, man wer­de sich so­gleich dar­um küm­mern. Als zwei Wo­chen spä­ter im­mer noch kei­ne Ver­än­de­rung ein­ge­tre­ten war, un­ter­nahm ich ei­nen zwei­ten Ver­such: Dies­mal war an­geb­lich die Zeit­schalt-Au­to­ma­tik schuld, die das Licht lan­ge nach La­den­schluß in Ab­we­sen­heit des Per­so­nals aus­schal­ten wür­de. Man wer­de aber ei­nen Elek­tri­ker nach­se­hen las­sen. Es wur­den dann im­mer­hin die Ja­lou­sien vor der Fen­ster­front ganz­tä­gig her­un­ter­ge­las­sen, viel­leicht woll­te man nach Art der Schild­bür­ger das Licht da­mit am Ver­schwin­den nach drau­ßen hin­dern?! Die Leucht­stoff­röh­ren röhr­ten je­doch wei­ter­hin. Beim drit­ten Hin­weis mei­ner­seits (wie­der ein paar Wo­chen spä­ter) wies man mich schon leicht ge­reizt auf die ei­gens in­stal­lier­ten Be­we­gungs­mel­der hin, die das Licht zur Ab­schreckung von po­ten­ti­el­len Ein­bre­chern ein­schal­ten wür­den.

Die »Ein­bre­cher« müs­sen dann wohl Mäu­se sein, die nachts im La­den fröh­li­che Tän­ze auf­füh­ren und da­mit die Fest­be­leuch­tung her­vor­ru­fen: Men­schen sieht man zu spä­ter Stun­de je­den­falls kei­ne, we­der im La­den noch auf dem (ge­schlos­se­nen) Park­platz da­vor. Ich ha­be al­ler­dings kei­nen vier­ten An­lauf mehr un­ter­nom­men, am En­de ris­kie­re ich da­mit noch Haus­ver­bot we­gen per­ma­nen­ten Her­um­nör­gelns. Sol­len sie doch ih­ren Strom wei­ter­hin ver­pul­vern! Ei­gen­ar­tig nur, daß ein be­kann­ter­ma­ßen auf Ge­winn­ma­xi­mie­rung ge­eich­tes Un­ter­neh­men nicht auf Ko­sten­mi­ni­mie­rung be­dacht ist. Aber wahr­schein­lich bin ich nur zu dumm, um das zu ver­ste­hen...

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