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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 21. Juni 2008

Pla­ka­ti­ve Wand­be­ma­lung

Heu­te ha­ben mich die Für­ther Nach­rich­ten tat­säch­lich mal über­holt: Der Ar­ti­kel »Bot­schaft auf Putz« macht die im­mer mehr aus dem Stadt­bild ver­schwin­den­de Reklame-»Kunst« zum The­ma, die frü­her im Groß­for­mat gan­zen Haus­fas­sa­den (mehr oder we­ni­ger) zur Zier­de ge­reich­te. Zum Glück schei­nen die Zei­tungs-Fo­to­gra­fen nicht al­le Mo­ti­ve ge­fun­den zu ha­ben, die auch der zone­batt­ler längst in sei­nem Fun­dus lie­gen hat: Ei­ne der­ar­ti­ge Wand­be­ma­lung ‑so­viel sei heu­te schon ver­ra­ten- wird am 1. Ju­li das Mo­tiv des dann fäl­li­gen Mo­nats­rät­sels ab­ge­ben!

Freitag, 23. Mai 2008

Blick zu­rück in die Mo­der­ne

Der Fo­to­stream von modern_fred kann mich be­gei­stern. Euch auch?

Mittwoch, 26. März 2008

In­si­der­wis­sen

Heu­te be­ehrt sich der zone­batt­ler, hier in sei­nem vir­tu­el­len Schau­ka­sten ex­klu­siv ei­ne nicht nur lo­kal­hi­sto­risch in­ter­es­san­te Sach­buch-Neu­erschei­nung aus der Fe­der (resp. Ta­sta­tur) un­se­res am­tie­ren­den Stadt­hei­mat­pfle­gers zu prä­sen­tie­ren:

Grundig-Buch von Dr. Alexander Mayer

Da der Schmö­ker erst im Mai er­scheint, kann ich hier na­tur­ge­mäß noch nicht mit ei­ner um­fas­sen­den Re­zen­si­on auf­war­ten. Im­mer­hin gibt es schon ei­nen leid­lich in­for­ma­ti­ven Klap­pen­text des Ver­la­ges:

Rei­he Ar­beits­wel­ten
GRUNDIG und das Wirt­schafts­wun­der
Alex­an­der May­er
 
In den Fünf­zi­ger­jah­ren wa­ren die Grun­dig-Wer­ke der größ­te Rund­funk­her­stel­ler Eu­ro­pas. Da­mals fan­den sich Ge­rä­te wie der Hein­zel­mann oder der Welt­klang in fast je­dem Wohn­zim­mer. Dank sei­ner in­no­va­ti­ven Pro­duk­te ent­wickel­te sich das Für­ther Un­ter­neh­men schnell zu ei­nem Sym­bol des Wirt­schafts­wun­ders.
 
Der Für­ther Stadt­hei­mat­pfle­ger Alex­an­der May­er ist mit zahl­rei­chen Pu­bli­ka­tio­nen zur Stadt­ge­schich­te her­vor­ge­tre­ten. Sein Va­ter ar­bei­te­te 40 Jah­re bei den Grun­dig-Wer­ken. An­läss­lich des 100. Ge­burts­ta­ges des Fir­men­grün­ders Max GRUNDIG hat Alex­an­der May­er aus sei­ner Pri­vat­samm­lung, dem Ar­chiv der Max-Grun­dig-Stif­tung und dem Rund­funk­mu­se­um der Stadt Fürth ein­drucks­vol­le Fo­to­gra­fien und Do­ku­men­te der Fir­men­ge­schich­te aus­ge­wählt. Mit 190 bis­lang meist un­ver­öf­fent­lich­ten hi­sto­ri­schen Bil­dern do­ku­men­tiert er den Ar­beits­all­tag in den Werks­hal­len und Bü­ros in Fürth, Nürn­berg, Ge­or­gens­gmünd und Augs­burg. Der Schwer­punkt der Dar­stel­lung liegt da­bei auf den Fünf­zi­ger- und Sieb­zi­ger­jah­ren.
 
Die­ser Bild­band wür­digt das En­ga­ge­ment der Ar­bei­ter, An­ge­stell­ten und In­ge­nieu­re, die den Kon­zern zu ei­nem der er­folg­reich­sten in der Un­ter­hal­tungs­in­du­strie mach­ten, und lädt zu ei­nem Streif­zug durch die Ge­schich­te des Un­ter­neh­mens ein.
 
Sut­ton Ver­lag, ISBN: 978–3‑86680–305‑3
 
128 Sei­ten, 18,90 € [D]

Das Co­ver zeigt üb­ri­gens den Va­ter des Au­tors bei Ein­stell­ar­bei­ten am da­mals er­sten Fern­seh­sen­der Süd­deutsch­lands, welch­sel­bi­ger im Turm des heu­ti­gen Für­ther Rund­funk­mu­se­ums un­ter­ge­bracht war...

In­ter­es­sier­te Stamm­tisch-Teil­neh­me­rIn­nen soll­ten sich mit der Bit­te um die Re­ser­vie­rung si­gnier­ter Ex­em­pla­re di­rekt per Mail an den Ver­fas­ser wen­den: Da der rüh­ri­ge Hei­mat­pfle­ger im­mer wie­der mal ger­ne auf ei­nen Schwatz bei un­se­rer Run­de vor­bei­schaut, soll­te sich ei­ne per­sön­li­che Lie­fe­rung frei Lo­kal zu ge­ge­be­ner Zeit si­cher­lich ein­rich­ten las­sen!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Der Mann mit dem Man­tel

Auf dem Weg ins Bü­ro hat sich der zone­batt­ler heu­te mor­gen tat­säch­lich in die War­te­schlan­ge vor dem ALDI am Nürn­ber­ger Haupt­bahn­hof ein­ge­reiht, um Punkt acht im Ver­ein mit Haus­frau­en und smar­ten Schlip­sen den La­den stür­men zu kön­nen. Das war auch gut so, denn nur dank die­ses von lan­ger Hand vor­be­rei­te­ten Coups hat er das letz­te Ex­em­plar der DVD-Box von Co­lum­bo (1. Staf­fel, 6 DVDs, EUR 19,99) er­gat­tern kön­nen.

Der knaut­schi­ge Kult-Kom­mis­sar ge­höt zu den He­ro­en mei­ner Ju­gend, und wenn ich auch heut­zu­ta­ge kaum noch fern­se­he (ja die Glot­ze­rei an sich zu­se­hends als Zeit­ver­schwen­dung emp­fin­de), das lang er­war­te­te Wie­der­se­hen mit Pe­ter Falk (und das Wie­der­hö­ren mit Klaus Schwarz­kopf) las­se ich mir denn doch nicht ent­ge­hen!

Und nun freue ich mich auf den (lei­der noch recht fer­nen) Fei­er­abend, den ich mit der wun­der­ba­ren Co­lum­bo-Epi­so­de »Töd­li­che Tren­nung« zu be­schlie­ßen ge­den­ke. Weil mich aber aku­te nost­al­gi­sche Wal­lun­gen hef­tigst um­trei­ben, ha­be ich ex­ta­tisch auf­ge­wühlt schon mal die an­de­ren fünf DVD-Bo­xen mit den Staf­feln 2–7 auf mei­nen ama­zon-Wunsch­zet­tel ge­setzt. Weih­nach­ten ist ja nicht mehr all­zu fern...

Montag, 13. August 2007

Ge­dank­li­che Han­ge­lei

Am Haus ge­gen­über stand die­ser Ta­ge ein Bau­ge­rüst. Zu­wei­len warf die­ses net­te Schat­ten auf die neu zu strei­chen­de Fas­sa­de:

Baugerüst mit Schatten

Des zonebattler’s fühl­te sich beim An­blick der Lei­tern un­will­kür­lich an ei­nes der frü­hen Vi­deo­spie­le er­in­nert. Wer weiß, an wel­ches?

P.S.: Nein, Pac-Man ist es nicht!

Freitag, 27. Juli 2007

Flash­back

Heu­te früh ist mir ei­ne Syn­ap­se im Stamm­hirn durch­ge­brannt und seit­her tönt das Schul­hof-Pau­sen­lied von der Ma­ria Hum­pel­bein in kräch­zen­der End­los-Schlei­fe durch mei­nen dicken Schä­del. Mit or­dent­lich Hall na­tür­lich dank der vor­herr­schen­den Lee­re da drin­nen...

Die Mäd­chen in mei­ner Volks­schu­le san­gen die­sen Ohr­wurm so um die Mit­te der 1960er Jah­re. Doch ob­wohl ich mich noch an di­ver­se Tex­frag­men­te er­in­nern kann (»... viel lie­ber wollt’ sie ster­ben, mit ih­rem Hum­pel­bein ... und als das Kind dann tot war, die Mut­ter wein­te sehr, der Leh­rer in der Schu­le, der wein­te noch viel mehr ...«) ge­ben Goog­le und das Netz dar­über nicht viel her. Liest da drau­ßen je­mand aus mei­ner Ge­ne­ra­ti­on mit, der/die sich noch ge­nau­er er­in­nern kann? Wir wol­len die­ses Stück ver­sun­ke­ne All­tags­kul­tur dann halt an die­ser Stel­le be­wah­ren!

Samstag, 21. Juli 2007

Ein Männ­lein steht im Wal­de...

...oder viel­mehr un­weit des Re­gens­bur­ger Haupt­bahn­ho­fes, wo es zu­dem ge­mein­hin we­der still noch stumm zu­geht:

Pilzkiosk

Ganz links am hut­för­mi­gen Dach ist noch ei­ner je­ner wei­ßen Punk­te zu se­hen, die einst für die­sen net­ten Pilz­ki­osk cha­rak­te­ri­stisch wa­ren. Heu­te wal­tet und brut­zelt in des­sen In­ne­ren ein tür­ki­scher Dö­ner-Bra­ter, der (bis­her zu­min­dest) der Ver­su­chung wi­der­stan­den hat, wei­ße Halb­mon­de auf sei­ne ble­cher­ne Hau­be zu ma­len...

Zu des zonebattler’s Ju­gend­zei­ten be­völ­ker­ten der­lei Din­ger (im Klein­for­mat) vor al­lem Mo­dell­bahn-Land­schaf­ten, und auch heu­te noch gibt es den ent­spre­chen­den Fal­ler-Bau­satz zu kau­fen. Dies und noch viel mehr kann man auf der wun­der­schö­nen Nost­al­gie-Sei­te www.pilzkiosk.de nach­le­sen, für die ich hier ger­ne et­was Re­kla­me ma­che!

Sonntag, 8. Juli 2007

Hei­le Welt

Schon in den An­fangs­ta­gen mei­ner Blog­ge­rei hat­te ich hier von mei­ner Lei­den­schaft für Feld­bahn-Mi­nia­tur­mo­del­le ei­ner be­stimm­ten Mar­ke be­rich­tet. Heu­te ha­be ich mei­ne um­fas­sen­de Home­page über die EGGER-BAHN nach lan­ger Zeit wie­der ein­mal über­ar­bei­tet, da mir ei­ner mei­ner Le­ser dort wun­der­schö­nes Bild­ma­te­ri­al von der ei­ge­nen An­la­ge zur Ver­fü­gung ge­stellt hat:

EGGER-BAHN Lorenzug von Horst Eising

Es macht mich schon ein biß­chen stolz, mit dem frü­hen Auf­grei­fen des The­mas schon vor Jah­ren ei­ne Art An­lauf­stel­le für Gleich­ge­sinn­te ge­schaf­fen zu ha­ben: Die Bei­trä­ge der Fans dort mö­gen rein zah­len­mä­ßig nicht son­der­lich be­ein­druckend sein, qua­li­ta­tiv sind sie es al­le­mal!

Sonntag, 3. Juni 2007

Aus fer­ner Zeit

Vom Herrn Gra­ben­ken­ner, der sich in Fürth noch viel bes­ser aus­kennt als der zone­batt­ler und der da­her mei­ne Preis­rät­sel schnel­ler zu lö­sen im­stan­de ist als ich mir neue aus­den­ken kann, von je­nem Bei­na­he-Nach­bar al­so ha­be ich mir das Buch »Fürth – Wie­der­auf­bau ei­nes Ge­mein­we­sens / Ent­wick­lung zur Groß­stadt« aus dem Jah­re 1956 aus­ge­lie­hen. Schon seit län­ge­rem hal­te ich selbst (bis da­to lei­der ver­geb­lich) nach je­nem Werk Aus­schau, wel­ches mir schon der gra­fisch sehr in­ter­es­san­ten Ein­band­ge­stal­tung we­gen recht be­geh­rens­wert er­scheint:

Fürth - Wiederaufbau eines Gemeinwesens

Drin­nen geht es we­ni­ger bunt zu, ja trotz ein­ge­streu­ter Fo­tos, Dia­gram­me und Plä­ne so­gar eher aka­de­misch trocken. Gleich­wohl er­fährt der per­si­stent rea­der (wie wür­de man den im Deut­schen nen­nen?) sehr viel über die All­tags­kul­tur und den Zu­stand un­se­res Ge­mein­we­sens in der Zeit­span­ne von 1946 bis 1955.

In der Rück­schau aus heu­ti­ger Per­spek­ti­ve mu­tet man­ches rüh­rend, ja nach­ge­ra­de ku­ri­os an. Als Bei­spiel möch­te ich ei­ne klei­ne Pas­sa­ge aus dem Ab­schnitt über die Stadt­spar­kas­se im Ka­pi­tel »Fi­nan­zen und Steu­ern« zi­tie­ren:

Für den Teil­zah­lungs­kre­dit wur­den seit Auf­nah­me die­ses Ge­schäfts­zwei­ges im Jah­re 1952 bis En­de des Be­richts­zeit­rau­mes in 19 294 Ein­zel­ver­trä­gen 11 190 262.- DM zur Ver­fü­gung ge­stellt. Per En­de No­vem­ber 1955 sind rund 2,7 Mill. DM in An­spruch ge­nom­men, de­nen 5850 Kauf- und Dar­le­hens­ver­trä­ge ge­gen­über­ste­hen. Wenn die Stadt­spar­kas­se die­se Kre­dit­art im Hin­blick auf die ver­än­der­ten Le­bens­ver­hält­nis­se zu­gun­sten der wirt­schaft­lich Schwa­chen be­treibt, so wird sie doch be­strebt sein, durch ent­spre­chen­de Ge­stal­tung der Be­din­gun­gen den »Borg­kauf« im In­ter­es­se des Ein­zel­nen und der Ge­samt­heit nicht zu leicht zu ma­chen. Die Stadt­spar­kas­se wird im In­ter­es­se der Frei­heit des ar­bei­ten­den Men­schen die­ser Er­schei­nungs­art mit den mah­nen­den Wor­ten: »Erst spa­ren – dann kau­fen« be­geg­nen.

Tja. Den Ver­gleich zu heu­ti­gen Ge­pflo­gen­hei­ten im Pri­vat­kre­dit-Ge­schäft mag ein(e) jede(r) selbst her­stel­len. Sic tran­sit glo­ria mun­di, wie wir mit­tel­al­ter­li­chen Knacker bei sol­chen Ge­le­gen­hei­ten mah­nend ein­zu­wer­fen pfle­gen. Na je­den­falls fin­det un­ser­eins der­lei Lek­tü­re lehr­reich und span­nend: Falls da drau­ßen je­mand ein Ex­em­plar die­ses Bu­ches üb­rig hat, fän­de er in mir ei­nen dank­ba­ren Ab­neh­mer!

Sonntag, 22. April 2007

Per­le im Oze­an des Seich­ten

Äl­te­re Herrr­schaf­ten mei­nes Se­me­sters er­in­nern sich viel­leicht eben­falls noch an die wun­der­ba­re Ver­fil­mung von »Des Chri­stof­fel von Grim­mels­hau­sen aben­teu­er­li­chen Sim­pli­zis­si­mus«. Wer wie ich drei Jahr­zehn­te lang ver­geb­lich auf ei­ne Wie­der­ho­lung des span­nen­den Fern­seh-Vier­tei­lers mit Mat­thi­as Ha­bich ge­war­tet hat, kann sich jetzt mit mir freu­en: Im Mai geht die le­gen­dä­re Mi­ni-Se­rie im ZDFthea­ter­ka­nal meh­re­re Ma­le über den Äther! Ein Grund mehr, sich ‑so noch nicht vor­han­den- ei­ne Sa­tel­li­ten­schüs­sel an das Bal­kon­ge­län­der zu schrau­ben...

Sonntag, 31. Dezember 2006

Zeit­rei­se

Im Rah­men der Sich­tung mei­nes Be­ta­max-Vi­deo­ar­chi­ves ha­be ich mir ge­stern nach vie­len Jah­ren wie­der ein­mal Dark Star an­ge­se­hen, das kul­ti­ge, tra­shi­ge, gran­dio­se Re­gie-De­but John Car­pen­ters. Seit den 1970er Jah­ren un­ver­geß­bar in mein Hirn ge­brannt ist ne­ben der spre­chen­den Bom­be und dem Auf­blas­ball-Ali­en die sanf­te Frau­en­stim­me des Bord­com­pu­ters (Dan­ke für die Be­ach­tung al­ler Si­cher­heits-maß­nah­men) so­wie ein ohr­wurm­i­ger Coun­try-Song, den ich bis­lang aku­stisch frei­lich nie so recht ent­zif­fern konn­te. Dies­mal ha­be ich des­sen Ti­tel im Ab­spann ge­le­sen (ver­sucht das mal mit 25 Jah­re al­ten VHS-Bän­dern, Be­ta­max ru­les fo­re­ver!) und dann war es nur noch ei­ne Sa­che von Se­kun­den, bis ich dank Tan­te Goog­le den Text und ei­nen mp3-Sound­track aus dem welt­um­span­nen­den Netz ge­fischt hat­te.

Da­men und Her­ren Sci­Fi-Fans, plea­se app­re­cia­te Ben­son, Ari­zo­na !

Samstag, 23. Dezember 2006

Fun­de im Fun­dus (13):
Stür­mi­scher Wel­ten­bumm­ler

Fund­stück: Philips Tornado 860
Art / Typ: 4‑Band Kof­fer­ra­dio Phil­ips Tor­na­do 860 (U‑K-M‑L)
Her­kunft: Deutsch­land / Nie­der­lan­de, ca. 1978
Zu­stand: sehr schö­ne Er­hal­tung, je­doch rück­wär­ti­ges Ty­pen­schild feh­lend (auf­grund Kleb­stoff-Ver­här­tung ab­ge­fal­len), in Ge­häu­ses­schlit­zen oben ar­re­tier­ba­rer Ge­we­be-Tra­ge­rie­men gleich­falls nicht mehr vor­han­den, ur­sprüng­lich leucht­blaue Ak­zen­tu­ie­run­gen (Zier­rin­ge in den Ab­stimm­knöp­fen, Be­reichs­wahl­schal­ter, An­ten­nen­spit­ze) wohl durch Licht­ein­fluß ver­gilbt und nach­ge­dun­kelt. Schaum­stoff-Strei­fen im Bat­te­rie­fach zer­fal­lend (Weich­ma­cher-Aus­dün­stung). Funk­ti­on i.O.
Fund­ort: im De­zem­ber 2006 via eBay er­stei­gert
Kauf­preis: EUR 3,00 (zzgl. EUR 16,00 int. Ver­sand)
No­ti­zen: War­um kauft sich der ol­le zone­batt­ler ein fast 30 Jah­re al­tes Kof­fer­ra­dio, wel­ches UKW noch nicht ein­mal in Ste­reo emp­fan­gen und wie­der­ge­ben kann? Weil er sein ei­ge­nes Ge­rät die­ses Typs vor 20 Jah­ren leicht­sin­ni­ger­wei­se fort­ge­ge­ben hat, ob­wohl mit dem mar­kant ge­stal­te­ten Ap­pa­rat un­ver­ges­se­ne Ju­gend­er­in­ne­run­gen ver­bun­den sind!
 
Philips Tornado 860   Philips Tornado 860   Philips Tornado 860   Philips Tornado 860
 
Im Di­gi­tal­zeit­al­ter auf­wach­sen­de jun­ge Men­schen wer­den die Er­re­gung kaum nach­voll­zie­hen kön­nen, mit der un­ser­eins da­mals abends das Kurz­wel­len-Band nach deutsch­spra­chi­gen Sen­dun­gen von Ra­dio Ma­drid, Mos­kau oder Pe­king durch­kämmt hat, da­bei im­mer wie­der auf wum­mern­de Stör­sen­der des Ost­blocks und ver­schlüs­sel­te Ge­heim­dienst-Aus­strah­lun­gen (»sie­ben – sie­ben – zwo – fün­nef – zwo – acht – fün­nef – ...«) sto­ßend. Zu mei­ner Ver­blüf­fung ist die Fas­zi­na­ti­on noch un­ver­än­dert vor­han­den, heut­zu­ta­ge frei­lich oh­ne das bra­chia­le Stör­feu­er sei­tens des welt­an­schau­li­chen Geg­ners:
 
Lautsprecher    100 Se­kun­den Kurz­wel­le    (mp3, 1.561 KB)
 
Toll, nicht wahr? Und lehr­reich oben­drein! Tat­säch­lich sind ja Ra­dio­pro­gram­me weit bil­li­ger her­zu­stel­len als TV-Sen­dun­gen, au­ßer­dem sind mit ver­hält­nis­mä­ßig ge­rin­gem Auf­wand rie­si­ge Sen­de­ge­bie­te zu ver­sor­gen. Das Me­di­um bleibt da­her in­ter­es­sant zur Ver­brei­tung von staats­tra­gen­der Ideo­lo­gie jeg­li­cher Cou­leur. Zu­dem ist der Quo­ten­druck nicht so aus­ge­prägt wie im Fern­se­hen, der Rund­funk bie­tet al­so im­mer noch frucht­ba­ren Nähr­bo­den für zahl­lo­se Ni­schen­pro­gram­me und In­for­ma­ti­ons­an­ge­bo­te, die nur ab­seits des TV-Tru­bels ge­dei­hen kön­nen und ih­rer Ent­deckung har­ren...
 
Tech­nik-Freaks mö­gen ein­wen­den, daß der­lei muf­fi­ger Ana­log­kram im Zeit­al­ter des all­ge­gen­wär­ti­gen In­ter­net hoff­nungs­los ver­al­tet sei, die at­mo­sphä­ri­schen Stör­ge­räu­sche ei­ne Zu­mu­tung etc. pp. Be­grif­fen ha­ben je­ne Leu­te rein gar nichts, denn just die­se be­kann­ten Un­zu­läng­lich­kei­ten und ih­re Be­herr­schung sind ab­so­lut un­ver­zicht­bar und ma­chen ja ge­ra­de­zu den gro­ßen Reiz der Ma­te­rie (resp. des ma­te­rie­lo­sen »Äthers«) aus.
 
So, und jetzt wen­de ich mich wie­der vom Com­pu­ter ab, mei­nem Tor­na­do 860 hin­ge­gen zu und ge­he auf kurz­wei­li­ge (und ‑wel­li­ge) Sen­der­su­che!
 
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