Samstag, 22. Juli 2006
Ab Frühjahr 2007 werden der Neubau der überfälligen S‑Bahn-Trasse in Richtung Forchheim sowie der Ausbau der ICE-Strecke in Richtung Erfurt dafür sorgen, daß an zehn Stellen des Fürther Stadtgebietes gleichzeitig in großem Stil mit schwerem Gerät gearbeitet werden muß. Die Fürther Nachrichten stimmen heute unter den Überschriften »Auf den Straßen der Stadt droht das Chaos« und »Wir können nur reagieren« auf die zu erwartenden Verkehrsbehinderungen ein. Dem zonebattler als Fußgänger und Tretbootfahrer ist das alles weitgehend einerlei, er hofft vor allem, daß sein Schrebergarten zwischen Dieseltanks und Prellbock im Gleisbereich des Fürther Hauptbahnhofs von unangenehmen Auswirkungen verschont bleiben möge...
Mittwoch, 19. Juli 2006

Die »Kißkalt’schen Mietshäuser« an der Rednitz |
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Montag, 17. Juli 2006
Gleicher Ort, andere Blickrichtung: Dieser nüchterne Zweckbau aus Betonplatten steht inmitten des von bunten Graffitis umgrenzten Areales. Bonjour Tristesse !
Gesehen in einem von der Fürther Karolinenstraße aus erreichbaren Innenhof (gegenüber DB-Stellwerk). Fast alle Wände dort tragen derart farbenfrohe Graffitis. In der Mitte des Grundstückes steht ein eigenartiger Plattenbau.
Der Herr Darwin interessiert sich offenbar für die Evolution von Schienenfahrzeugen, darum hat er mir freundlicherweise dieses frisch geschossene Foto zugeschickt:
Gestern war der satte Klang des Dampflok-Horns recht häufig zu vernehmen, schnaufte doch der stilgerecht aus grünen Donnerbüchsen zusammengestellte Zug gleich mehrfach an unserem Schrebergarten vorbei von Nürnberg nach Fürth und wieder zurück. Tatsächlich hat der Schreiber dieser Zeilen das zischende und stampfende Dampfroß auch von seinem vorderen Balkon aus gesehen, war aber nach Art der im Sonnenschein dösenden Leguane zu träge zum eigenhändigen Fotografieren: Er hätte sich ja glatt aufraffen, drei Stockwerke runter und etwa 80 Meter vor zur Karolinenstraße laufen müssen. Da freut es ihn doppelt, wenn fleißige Leser für ihn die Kamera zücken, noch dazu, wenn diese ähnlichen Auffassungen von Bildkomposition huldigen... ;-)
Samstag, 15. Juli 2006
Gerade eben sind wir nochmal zwecks Bereicherung des Speiseplanes in Richtung Marktkauf losgezogen. Als wir am Garten in die Luisen-Unterführung hinabsteigen, steht da unten ein gutes Dutzend großer Jünglinge herum, alle sehr kräftig, sehr cool, sehr schwarz. Pechschwarz. Basketballspieler oder Rapper, sowas in der Richtung. Zwei Bleichgesichter hantieren mit einem professionell aussehenden Camcorder, möchten den offenbar auf ein Stativ montieren.
Aha, denkt sich der zonebattler, sie wollen ein Harlem-Musical drehen und sind zwecks Spesendeckelung von New York nach Fürth ausgewichen. Warum auch nicht. Zu näheren Betrachtungen fehlt die indessen Zeit, der hungrige Bauch und der archaische Männergeruch [1] motivieren zum hurtigen Fortschreiten...
Weiter hinten im Tunnel steht ein älterer Mann mit seinen Einkäufen und beäugt das Treiben aus der Ferne. Sehr zuvorkommend, denke ich, er will den Jungs nicht ins Bild laufen. Aber nein, der Alte spricht uns an und fragt, ob man da nicht die Polizei rufen müsse. Warum dieses? Er habe Angst, das seien doch lauter Neger, und wir wären doch hier in Deutschland und nicht in Afrika!
Wir beruhigen den Aufgebrachten und versichern ihm, daß er die bunte Truppe unbesorgt passieren könne. Hinterher denke ich, Du bist Deutschland, der Alte ist Deutschland, und die Ebenholzfarbigen sind es nicht minder. Doch Angst vor der Mehrzahl kommt schnell auf, zumal wenn diese erstens kräftig und zweitens fremd erscheint. Von der Angst zur Ablehnung, von der Ablehnung zum Hass ist es freilich nicht weit. Ich ärgere mich im Nachhinein, dem Alten nicht noch ein paar deutlichere Worte in Sachen Toleranz mit auf den Weg gegeben zu haben...
[1] Zum Thema Sommergerüche hat der Baron unlängst Lesenswertes geschrieben.
Freitag, 14. Juli 2006
Was der Wein an Rhein und Mosel, das ist das Bier in Franken, nämlich in flüssiger Form verabfolgte Heimatliebe. Das weiß natürlich auch der zonebattler, selbst wenn er persönlich den alkoholischen Getränken eher wenig zuspricht und sich zumeist mit Milch und Wasser bescheidet. Als Hobby-Historiker freilich kann er den Gerstensaft schwerlich ignorieren, zumal sich neben unzähligen Klein- und Kleinst-Brauereien im Umland auch in der Stadt interessante Relikte aus einer Zeit finden, da es weder Getränkemärkte gab noch Tankstellen mit komplettem Supermarkt-Sortiment...
Wenn man wachen Auges durch Fürth schlendert, dann wundert man sich, wie oft alte Beschriftungen an Häusern auf eine frühere Nutzung als Gaststätte schließen lassen: Während sich heutzutage die (Rest-)Familie abends vor dem Fernseher versammelt bzw. jeder für sich wortlos in den eigenen Bildschirm glotzt, war vor einigen Jahrzehnten die Gastwirtschaft für viele Menschen eine Art exterritoriales Wohnzimmer. Klar, sowas gibt’s auch heute noch, doch die gestiegenen Ansprüche an Event- und Erlebnisgastronomie haben zumindest die einfachen Kommunikations- und Trinkanstalten weitgehend verdrängt. Was bleibt, ist Farbe an der Wand...
Auch die gezeigten Gassenschenken sind schon seit langer Zeit Geschichte und unwiderruflich »trockengelegt«: Hier gab es dermaleinst vom Hausflur her eine Art Durchreiche in den Wirtsraum, wo man sich frisch gezapftes Bier in den (meist mitgebrachten) Krug abfüllen lassen konnte, zum Zwecke des genüßlichen Verzehres daheim (oder auf dem Weg dorthin). Kühlschränke sind ja nun ebenfalls eine Errungenschaft der Neuzeit, und einen entsprechenden Lagerkeller (womöglich mit gebrochenem Scholleneis als Kältemittel) hatte natürlich kein Privathaushalt.
Mit den Kühlgeräten für die eigene Küche und den lagerfähigen Flaschenbieren wurden die Gassenschenken schnell überflüssig, wodurch sie sozusagen (und scheinbar paradoxerweise) rasch austrockneten und versiegten. Ob die »gute alte Zeit« unter dem Strich wirklich besser war als die Gegenwart, sei dahingestellt. Unkomplizierter war sie allemal!
Sonntag, 9. Juli 2006

in einem Hinterhof der Hirschenstraße |
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Samstag, 1. Juli 2006

Zaun an der Karolinenstraße |
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...zeigt, daß heute wieder mein monatliches Fürth-Preisrätsel fällig ist. Ich habe es natürlich nicht vergessen, wollte meine Lesergemeinde zur Abwechslung aber mal ein bißchen schmoren lassen... ;-)
Jetzt aber los: Diesmal geht es um ein Gebäude, welches wohl aus den 1950er oder 1960er Jahren stammt. In neuerer Zeit wurde eine Außendämmung angebracht, wodurch ein Mosaik aus der Ursprungszeit dauerhaft zugedeckt wurde. Es hängt freilich nunmehr in Form einer recht »echt« aussehenden Foto-Reproduktion am angestammten Platz, sicherlich eine Auflage des Denkmalschutzes. Den Unterschied werden die meisten Passanten vermutlich nur aus nächster Nähe wahrnehmen...
Wie immer zeigt mein Rätselbild ein Motiv aus der fränkischen Kunstmetropole Fürth und wurde von mir selbst im Bilde festgehalten.
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen Preis aus meinem Fundus. Diesmal lobe ich einen Thriller über einen latent labilen Foto-Freak aus:
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Süßer und scharfer Senf: