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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 1. Oktober 2005

Be a win­ner!

Heu­te und ab so­fort an je­dem Mo­nats­er­sten gibt es in der Ru­brik Spu­ren­su­chen ei­ne Preis­fra­ge für mei­ne ge­schät­ze Le­ser­schaft! Es gilt je­weils, ein fo­to­gra­fisch von mir fest­ge­hal­te­nes De­tail aus Fürth zu iden­ti­fi­zie­ren und räum­lich zu­zu­ord­nen. Und hier kommt auch schon die er­ste Auf­nah­me: Wo ist sie wohl ent­stan­den?

Rätselbild des Monats

Wer als erste(r) un­ter rich­ti­gem Na­men und mit funk­tio­nie­ren­der eMail-Adres­se die kor­rek­te Ant­wort (Stra­ße und Haus­num­mer!) in ei­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag schreibt, ge­winnt ei­nen schö­nen Preis aus mei­nem Fun­dus. Dies­mal ist es:

Ei­ne Ori­gi­nal-DVD »Ab­re los ojos« (Open Your Ey­es) mit Pe­né­lo­pe Cruz.

Bis zum Er­schei­nen des näch­sten Rät­sels (al­so ge­nau ei­nen Mo­nat lang) kön­nen Lö­sun­gen ein­ge­reicht wer­den. Die Lauf­zeit en­det mit dem Er­schei­nen ei­nes wei­te­ren Rät­sel-Bil­des am je­weils näch­sten Mo­nats­an­fang. Mit der Vor­stel­lung ei­nes neu­en Preis­rät­sels wird die zu­tref­fen­de Ant­wort zur Vor­gän­ger­fra­ge (in ei­nem Kom­men­tar zu die­ser) be­kannt­ge­ge­ben, so­fern sie bis da­hin nicht rich­tig be­ant­wor­tet wur­de.

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Montag, 26. September 2005

Auf den Hund ge­kom­men

Vor­ne­weg: Ich bin mit und un­ter Tie­ren auf­ge­wach­sen, gro­ßen und klei­nen, mau­en­den und wau­en­den, kreu­chen­den und fleu­chen­den, spre­chen­den (!) und schwei­gen­den. Be­vor hier­zu­lan­de ir­gend­je­mand wuß­te, was ein Pfer­de­flü­ste­rer ist, war ich schon Kat­zen­krabb­ler und Hun­de­krau­ler. Der el­ter­li­che Gar­ten ist der mut­maß­lich größ­te Tier­fried­hof Mit­tel­fran­kens, und ich ha­be in mei­ner Kind­heit man­che Trä­ne über den Ver­lust pel­zi­ger Freun­de ver­gos­sen. Ich ma­ße mir al­so Kom­pe­tenz und Ken­ner­schaft an in Fra­gen der Tier­hal­tung und der emo­tio­na­len Bin­dung zu Vier­bei­nern. Und da­mit auch gleich zu mei­ner pro­vo­kan­ten The­se:

Hun­de­hal­tung in der Groß­stadt ist Tier­quä­le­rei

Zur em­pi­ri­schen Be­grün­dung ver­wei­se ich auf nun­mehr sechs Jah­re Woh­n­er­fah­rung in der Für­ther Süd­stadt: Der An­teil ver­hal­tens­ge­stör­ter Kö­ter al­ler Ka­li­ber er­scheint mir hier deut­lich grö­ßer als in länd­li­chen Ge­bie­ten und klei­ne­ren Ge­mein­den. Sei­en es ener­vie­rend dau­er­kläf­fen­de Tep­pich­hu­pen, über­mä­ste­te Bett­wür­ste oder ran­da­lie­ren­de Rie­sen­käl­ber, sie al­le füh­ren hier in der Stein­wü­ste ein nicht an­satz­wei­se art­ge­rech­tes Le­ben mit hin­rei­chend Be­we­gung und aus­ge­wo­ge­ner Er­näh­rung. Ja, wie denn auch?! Aus­häu­si­ge Be­we­gung ist ja nur an der Lei­ne mög­lich, und we­der Herr- noch Frau­chen kön­nen da lan­ge mit Lum­pis Be­we­gungs­drang mit­hal­ten. Aus­dau­ernd ist auf Dau­er nur das Tier, nicht der Mensch. So drängt sich al­so der Ver­dacht auf, daß der de­vo­te Vier­bei­ner nicht sel­ten al­lein­ste­hen­den Be­sit­ze­rIn­nen als Kindersatz dient oder gel­tungs­be­dürf­ti­gen An­ge­bern als Po­tenz­ver­stär­ker. Von Tier­lie­be frei­lich kann in bei­den Fäl­len wohl kaum die Re­de sein...

Hundekacke

Und die neu­ro­ti­schen und wo­mög­lich trau­ma­ti­sier­ten Vie­cher selbst? Kacken al­ler­or­ten auf die Stra­ße und vor un­se­ren Gar­ten, wol­len über­all pin­kelnd Re­vie­re mar­kie­ren, wo es schon von Duft­mar­ken der Kon­kur­renz nur so wim­melt. Da muß man bzw. Tier zwangs­läu­fig ent­we­der ir­re oder zum Frust­fres­ser wer­den. Wahr­lich ein Hun­de­le­ben!

Sonntag, 25. September 2005

Färdd wärdd!

Und da­mit das auch für al­le Welt of­fen­kun­dig wer­de, ver­an­stal­tet die Stadt heu­te ih­ren all­jähr­li­chen Tag der of­fe­nen Tür: Ab 10:00 Uhr kann man sich an über 30 Ver­an­stal­tungs­or­ten al­ler­lei In­ter­es­san­tes an­se­hen und auch man­chen neu­gie­ri­gen Blick hin­ter die Ku­lis­sen wer­fen.

In mei­ner Ei­gen­schaft als Web­ma­ster des Rund­funk­mu­se­ums emp­feh­le ich ganz be­son­ders ei­nen Be­such im ehe­ma­li­gen »Haupt­quar­tier« der Fir­ma Grun­dig: Die ak­tu­el­le Son­der­aus­stel­lung mit me­cha­ni­schen Mu­sik­au­to­ma­ten ist wirk­lich se­hens- und hö­rens­wert...

Der zone­batt­ler selbst kann die vie­len An­ge­bo­te ver­drieß­li­cher­wei­se nicht selbst wahr­neh­men, muß er doch aus be­ruf­li­chen Grün­den den Zug be­stei­gen und gen Mann­heim rei­sen, wo er drei Ta­ge lang ein Se­mi­nar zu lei­ten hat. Das heißt aber nicht, daß es von Mon­tag bis Mitt­woch nix von ihm zu le­sen gä­be: Sein Web­log füt­tert er selbst vom Nord­pol aus, von Ba­den-Würt­tem­berg aus da­her erst recht!

Freitag, 23. September 2005

Klei­ner Kunst-Schau­ka­sten

Wir be­schlie­ßen die Ar­beits­wo­che mit ei­nem wohl­wol­len­den Hin­weis auf das »Klei­ne Ate­lier Hir­schen­stra­ße« (Haus­num­mer 31). In dem klei­nen Läd­chen, das einst ei­nen Fri­seur-Sa­lon be­her­berg­te, gibt es im­mer wie­der span­nen­de Aus­stel­lun­gen zu be­stau­nen. Die bei­den rüh­ri­gen Be­trei­be­rin­nen El­len Ha­sel­may­er und Na­na Mo­ritz sind üb­ri­gens zwei sehr in­ter­es­san­te Ge­sprächs­part­ne­rin­nen, nicht nur zum The­ma Kunst...

Kleines Atelier Fürth

Der­zeit (noch bis zum 15. Ok­to­ber 2005) gibt es un­ter dem Ti­tel »Ar­chäo­lo­gie« ein­dring­li­che Bil­der von Ka­rin Waß­mer zum The­ma Se­xu­el­ler Miss­brauch zu se­hen. Si­cher kein na­he­lie­gen­der Schmuck für’s ei­ge­ne Wohn­zim­mer, aber be­rüh­ren­de (und ver­stö­ren­de) Auf­ar­bei­tun­gen ei­ge­ner, bru­ta­ler Er­in­ne­run­gen...

Das »Klei­ne Ate­lier Hir­schen­stra­ße« hat Don­ners­tag und Frei­tag von 14 bis 19 Uhr, sams­tags von 10 bis 16 Uhr und nach Ver­ein­ba­rung ge­öff­net (Tel. 0171–7140986).

Mittwoch, 21. September 2005

Dicker Brum­mer brummt in Fürth

Zu­ge­ge­ben, die Ei­sen­bahn war erst vor­ge­stern mein Ta­ges-The­ma. Egal, aus ak­tu­el­lem An­laß er­öff­ne ich die Ru­brik Schre­ber­gar­ten mit ei­nem Hin­weis auf ein ge­ra­de dort par­ken­des Schie­nen­fahr­zeug ganz be­son­de­ren Ka­li­bers: Das tat­säch­lich ein­zi­ge je­mals ge­bau­te Ex­em­plar der Bau­rei­he V 320 hat die­ser Ta­ge ein Gast­spiel in Fürth und Um­ge­bung!

Diesellok BR 320

Die heu­te der Gleis­bau­fir­ma Wie­be ge­hö­ren­de Die­sel­lok kommt auf sechs Ach­sen da­her und ist ein Ko­loss von ein­drucks­vol­ler Grö­ße, der auch we­gen sei­nes leuch­tend gel­ben Farb­klei­des schwer­lich zu über­se­hen ist! Mo­men­tan zieht das im­po­san­te Un­ge­tüm schwe­re Bau­zü­ge von Fürth aus in Rich­tung Neu­stadt (Aisch), wo zwi­schen Ha­gen­bü­chach und Ems­kir­chen die ver­schlis­se­nen Glei­se der Strecke Fürth-Würz­burg aus­ge­wech­selt wer­den.

Wäh­rend län­ge­rer Ar­beits­pau­sen ist der um­fang­rei­che Wie­be-Fuhr­park am ehe­ma­li­gen Für­ther Gü­ter­bahn­hof ab­ge­stellt, die dicke V 320 kommt dann zum Tan­ken und Sand­fas­sen an un­se­ren Schre­ber­gar­ten an der Ka­ro­li­nen­stra­ße. Train­spot­ter le­gen sich al­so am be­sten am süd­städ­ti­schen Zu­gang zur Lui­sen-Un­ter­füh­rung auf die Lau­er, ge­gen­über vom AL­DI-Markt an der Ka­ro.

Aus­führ­li­che In­for­ma­tio­nen zu und vie­le Bil­der von die­ser Ma­schi­ne fin­den Fans un­ter www.3hundert20.de. War­um es von mir hin­ge­gen nicht stän­dig neue Bahn­bil­der zu se­hen ge­ben wird, ist in ei­nem ei­ge­nen Es­say in mei­nem Bild­ar­chiv nach­zu­le­sen...

Montag, 19. September 2005

Die Lud­wigs­ei­sen­bahn

Wie heut­zu­ta­ge viel­leicht nicht mehr je­des Kind, aber doch je­der halb­wegs be­le­se­ne Mensch im­mer noch weiß, fuhr die er­ste Ei­sen­bahn in Deutsch­land im Jah­re 1835 ab, und zwar von Nürn­berg nach Fürth und an­ders­her­um. Er­stes La­de­gut der Baye­ri­schen Lud­wigs­bahn wa­ren wei­land dem Ver­neh­men nach zwei Fäs­ser Bier, doch der frü­he frän­ki­sche Al­ko­hol­trans­fer soll hier nicht un­ser The­ma sein.

Die Ei­sen­bahn sym­bo­li­sier­te da­mals den Fort­schritt, und ent­lang der Tras­se ent­stan­den bald präch­tig­ste Stra­ßen­fron­ten (in Fürth ins­be­son­de­re die Kö­nigs­war­ter Stra­ße / Horn­schuch­pro­me­na­de). Im Ge­gen­satz zu heu­te war das Woh­nen längs der Strecke sei­ner­zeit durch­aus kein Är­ger­nis, son­dern viel­mehr Pri­vi­leg der rei­chen Bür­ger­schaft.

In Fürth en­de­te das Gleis am Lud­wigs­bahn­hof un­weit des Ho­tel Na­tio­nal, al­so just dort, wo heu­te die Für­ther Frei­heit liegt. So­wohl das 1938 ab­ge­ris­se­ne Bahn­hofs­ge­bäu­de als auch das heu­te noch exi­stie­ren­de (wenn­gleich stark ver­än­der­te) Ho­tel ga­ben um das Jahr 1900 ein be­lieb­tes Post­kar­ten­mo­tiv ab:

Ludwigsbahnhof und Hotel National

Heut­zu­ta­ge er­in­nert so gut wie nichts mehr an die hi­sto­risch be­deut­sa­me Ei­sen­bahn, au­ßer ei­nem nach Nürn­berg an die Bä­ren­schan­ze ver­setz­ten Denk­mal aus spä­te­rer Zeit ist kaum noch et­was da­von im Stadt­bild prä­sent. Re­ste ehe­ma­li­ger Be­triebs­an­la­gen so­wie­so nicht. Gleich­wohl: Wer Au­gen hat zu se­hen, der fin­det noch heu­te man­ches Über­bleib­sel aus der Pio­nier­zeit des Dampf­ros­ses!

Schwellensteine der Ludwigseisenbahn

Zum Bei­spiel die­se Schwel­len­stei­ne hier, die un­weit der Kreu­zung Ka­ro­li­nen­stra­ße / Ja­ko­bi­nen­stra­ße den (neu­zeit­li­chen) Bahn­damm be­fe­sti­gen. Bei der Bahn wur­de schon im­mer wie­der­ver­wen­det, was an Bau­stof­fen noch ir­gend­wie zu ge­brau­chen war, und der rück­ge­bau­te Schie­nen-Un­ter­bau war ja gut an­der­wei­tig zu ver­wen­den. Am Stein un­ten rechts im Bild sind die Ril­le für die Schie­ne und die Lö­cher für die Be­fe­sti­gungs­tei­le deut­lich zu er­ken­nen!

Der­ar­ti­ge stum­me Zeu­gen der Tech­nik-Ge­schich­te gibt es nicht nur in Fürth: Auch in Nürn­berg (am Bahn­be­triebs­werk Neu­sün­ders­bühl und in der Sand­stra­ße di­rekt am Opern­haus) ha­ben Schwel­len­stei­ne der Lud­wigs­ei­sen­bahn sol­cher­art ih­re mut­maß­lich »letz­te Ru­he­stät­te« ge­fun­den. Was üb­ri­gens eben­so für den da­mals aus Eng­land mit­samt den Fahr­zeu­gen gleich mit­im­por­tier­ten Lok­füh­rer Wil­liam Wil­son gilt, der auf dem Jo­han­nis-Fried­hof be­gra­ben liegt.

Sonntag, 18. September 2005

Mor­gen­stund hat Schwarz-Rot-Gold im Mund

Heu­te ist Bun­des­tags­wahl. Wahr­schein­lich bin ich wie­der mal ei­ner der er­sten Stim­men­ab­ge­ber, denn mei­ne De­vi­se lau­tet seit ehe­dem:

The ear­ly bird cat­ches the worm

Als chro­ni­scher Früh­auf­ste­her neh­me ich das wört­lich und ver­fas­se so­gar mei­ne ver­ba­len Er­güs­se zu Zei­ten, zu de­nen sich die mei­sten an­de­ren noch drei­mal im Bett um­dre­hen. Die am Fu­ße der Bei­trä­ge an­ge­ge­be­nen Uhr­zei­ten stim­men al­so, da tickt kein Re­cher falsch! Auch an­dern­orts weiß man um die Vor­zü­ge der frü­hen Ta­ges­stun­den. Kein Ge­rin­ge­rer als das ame­ri­ka­ni­sche Mul­ti-Ge­nie Ben­ja­min Frank­lin for­mu­lier­te schon im 18. Jahr­hun­dert:

Ear­ly to bed and ear­ly to ri­se makes a man he­alt­hy, wealt­hy, and wi­se

Ich muß das nun in­so­fern re­la­ti­vie­ren, als mich mit mei­nen 45 Len­zen schon man­ches lä­sti­ges Zip­per­lein plagt, si­gni­fi­kan­te Reich­tü­mer sich bis­lang nicht an­ge­sam­melt ha­ben und die ei­ge­ne Weis­heit nicht nur von mir, son­dern auch von an­de­ren zu­wei­len in Zwei­fel ge­zo­gen wird. Mei­ne Mut­ter bei­spiels­wei­se gibt im­mer wie­der ger­ne zu Pro­to­koll, daß sie mich für ei­nen »al­ten Kinds­kopf« hält....

Sei’s drum, ich prei­se gleich­wohl die Klar­heit und Fri­sche des an­bre­chen­den Ta­ges! Lei­der macht mich das im So­zi­al­le­ben weit­ge­hend in­kom­pa­ti­bel zu Künst­lern und an­de­ren Krea­ti­ven, über die ich auf die­ser Platt­form hier noch zu be­rich­ten ge­den­ke: Die sind näm­lich zu­meist Nacht­eu­len und kom­men erst dann auf Tou­ren, wenn un­ser­ei­ner längst auf sei­nem So­fa ein­ge­nickt ist. Tja, es gibt halt vie­le Par­al­lel-Wel­ten, und nicht in al­len kann man glei­cher­ma­ßen zu Hau­se sein. Ist nicht zu än­dern.

Doch ob Früh­auf­ste­her oder Mor­gen­muf­fel, zum Wahl­lo­kal soll­te sich heu­te je­de und je­der be­ge­ben, ums uns ei­ne neue, hand­lungs­fä­hi­ge (und hof­fent­lich auch han­deln­de) Re­gie­rung zu be­sche­ren. Wer nach all’ dem Wahl­kampf­ge­tö­se noch im­mer nicht weiß, wen er/sie wäh­len soll, mö­ge ein wei­te­res Bon­mot des ein­gangs zi­tier­ten Herrn Frank­lin über­den­ken:

Wer grund­le­gen­de Frei­hei­ten auf­gibt, um et­was Si­cher­heit zu ge­win­nen,
ver­dient we­der Frei­heit noch Si­cher­heit

Für wel­chen Di­rekt­kan­di­da­ten und wel­che Par­tei sich die Für­ther Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ent­schie­den ha­ben, kann man sich ab ca. 18:30 Uhr an­schau­en:

Ak­tu­el­le Er­geb­nis­se: Erst­stim­me

Ak­tu­el­le Er­geb­nis­se: Zweit­stim­me

Wahl-Ver­gleich: 1996 – 2005

Dann al­so ran an die Ur­nen und ei­nen schö­nen Tag noch!

Freitag, 16. September 2005

Kau­fen, Kau­fen, Kau­fen!

Seit ge­stern (und noch bis mor­gen) fei­ert das Ci­ty-Cen­ter Fürth ei­ne »Drei Ta­ge Big-Bir­th­day-Par­ty« mit al­ler­lei mög­li­cher­wei­se das all­ge­mei­ne Kon­sum­kli­ma an­hei­zen­den Pro­gramm­punk­ten. Der zone­batt­ler frei­lich fühlt sich zu alt für’s Kin­der­schmin­ken und jon­gliert auch lie­ber mit Wor­ten denn mit Pla­stik­keu­len, will aber nie­man­den vom Fei­ern und Geld­aus­ge­ben ab­hal­ten...

Werbe-Blumen

Be­son­ders be­mer­kens­wert er­scheint die Ähn­lich­keit der Blu­me auf der Ci­ty-Cen­ter-Wer­bung mit dem plü­schi­gen »Wap­pen­tier« der Lan­des­gar­ten­schau 2004. Der Schrei­ber die­ser Zei­len be­kam das ab­ge­lich­te­te Ex­em­plar an­läß­lich ei­nes be­ruf­lich be­ding­ten Auf­ent­halts im schö­nen Burg­hau­sen ge­schenkt und fragt sich nun, ob die zu­rück­lie­gen­de Blu­men­show in der herr­li­chen Stadt an der Salz­ach dem Gra­fi­ker des Ci­ty-Cen­ters als In­spi­ra­ti­ons­quel­le dien­te?

Ci­ty-Cen­ter hin, blu­mi­ge Wor­te her: Heu­te ist Graf­fl­markt in der Für­ther Alt­stadt! Für ei­nen Floh­markt­freak wie mich ist die­ses Event al­le­mal das in­ter­es­san­te­re... Nur zwei­mal im Jahr fin­det das groß­flä­chi­ge Han­deln und Schachern um al­ten und neu­en Plun­der statt, und wie­wohl das Trei­ben je­weils bis zum Sams­tag geht, so ist doch der Frei­tag Abend al­le­mal der be­ste Zeit­punkt zum Goo­gern. Ein El Do­ra­do für al­le Schnäpp­chen­jä­ger! In die­sem Sin­ne: Waid­manns Heil!

Donnerstag, 15. September 2005

Müll­oper at its best!

In der On­line-Aus­ga­be der Nürn­ber­ger Nach­rich­ten bin ich auf die Nürn­ber­ger Pocket Ope­ra Com­pa­ny auf­merk­sam ge­wor­den, die mir (wie ich zu mei­ner Schan­de ge­ste­hen muß) bis­her ver­bor­gen ge­blie­ben ist. Die an­ge­kün­dig­te Wie­der­auf­nah­me von »One Char­ming Night« macht mich sehr neu­gie­rig, zu­mal ich die zu­grun­de­lie­gen­de Pur­cell-Oper »The Fairy Queen« im Plat­ten­schrank ste­hen ha­be. Zu­dem läßt der un­ge­wöhn­li­che Auf­füh­rungs­ort (die als In­du­strie­rui­ne brach­lie­gen­de Für­ther Müll­schwel­an­la­ge, die ge­ra­de mal ein paar Wo­chen ak­tiv vor sich hin schwel­te) auf be­mer­kens­wer­te At­mo­sphä­re hof­fen!

One Charming Night

Auf der ein­gangs ver­link­ten Web­site der Pocket Ope­ra Com­pa­ny kann man sich üb­ri­gens ei­ni­ge Bil­der der letzt­jäh­ri­gen Auf­füh­run­gen an­se­hen, wel­che die Hoff­nung auf ein au­ßer­or­dent­li­ches Event zu­sätz­lich näh­ren. Ter­mi­ne: je­weils Frei­tag und Sams­tag die­ser und näch­ster Wo­che. Der Ticket­preis liegt mit EUR 18,- (er­mä­ßigt EUR 15,-) im an­stän­di­gen Rah­men, da kann man si­cher nichts falsch ma­chen. Au­ßer­dem muß man so ei­ne rüh­ri­ge Trup­pe nach Kräf­ten un­ter­stüt­zen. In die­sem Sin­ne: Kom­met zu­hauf!

P.S.: Fort­set­zung folgt, und zwar im ei­ge­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag...

Mittwoch, 14. September 2005

Crea­ti­ve & Ex­clu­si­ve Recht­schrei­bung

Die Für­ther Süd­stadt ist reich an Wun­dern und Mi­ra­keln, und ein Rät­sel ganz be­son­de­rer Art gibt mir ein La­den in ein paar Fuß­mi­nu­ten Ent­fer­nung auf: In an­spre­chen­der Prä­sen­ta­ti­on wer­den dort in ei­ner al­ten Hal­le Ge­braucht­wa­gen der be­son­de­ren Art (vor­wie­gend Lu­xus­ka­ros­sen, Sport­wa­gen und ge­le­gent­lich Old­ti­mer) feil­ge­bo­ten, wo­bei das An­ge­bot Ab­run­dung er­fährt durch al­ler­lei Kunst­wer­ke, Tin­nef und hin und wie­der auch ein schö­nes Grün­der­zeit-Mö­bel. Das skur­ril­ste Ex­po­nat ist zwei­fel­los der an der Decke auf­ge­häng­te Nach­bau ei­nes deut­schen Welt­krieg-Eins-Dop­pel­deckers in Ori­gi­nal­grö­ße, der al­ler­dings im De­tail ar­ge Schnit­zer auf­weist (z.B. den un­ter­di­men­sio­nier­ten Stern­mo­tor, den Fan­ta­sie-Tarn­an­strich so­wie an Ösen (!) auf­ge­häng­te Ra­ke­ten-At­trap­pen (!) an den Flü­gel­un­ter­sei­ten). Egal, das bi­zar­re Sam­mel­su­ri­um ist ori­gi­nell und der Show­room ge­pflegt. Was mich aber bei je­dem Vor­bei­ge­hen er­neut be­schäf­tigt, ist der Na­me je­nes un­ge­wöhn­li­chen Ge­schäf­tes:

Ladenschild

»Cars, Art’s and mo­re«, was mag das wohl hei­ßen? Man könn­te zu­nächst mei­nen, der Na­mens­ge­ber wüß­te (wie so vie­le heut­zu­ta­ge) nicht zwi­schen Plu­ral und Ge­ni­tiv zu un­ter­schei­den und hat da­her fälsch­li­cher­wei­se den Dep­pen­apo­stroph zur Mehr­zahl­bil­dung bei »Art’s« ver­wen­det. Glaub’ ich aber nicht, denn wenn es sich wirk­lich um ei­nen Tumb­ling han­del­te, hät­te er kon­se­quen­ter­wei­se si­cher gleich »Car’s, Art’s and mo­re« ge­schrie­ben! Nein, nein, mit dem Apo­stroph kennt er sich of­fen­bar aus. Zu­mal »Au­tos, Kün­ste und mehr« ja auch kei­nen Sinn er­gä­be. Kunst­wer­ke da­ge­gen wä­ren ja oben­drein mit »works of art«, al­so oh­ne­hin ganz an­ders zu ti­tu­lie­ren. Doch viel­leicht heißt der In­ha­ber der Un­ter­neh­mung ja Ar­tur (Ko­se­form Art), und der La­den­na­me soll über­setzt »Kraft­wa­gen und des Art­urs Sa­chen und (noch) wei­te­res« bzw. um­gangs­sprach­lich »Au­tos und dem Art sein Zeugs und mehr« be­deu­ten? Das wä­re doch eben­so nett wie gram­ma­ti­ka­lisch (halb­wegs) kor­rekt!

In die­sem sprach­li­chen Di­lem­ma kä­men mir auf­hel­len­de Kom­men­ta­re sprach­kun­di­ger Le­se­rIn­nen sehr ge­le­gen, denn ich las­se mich ger­ne ei­nes Bes­se­ren be­leh­ren. Wer al­so kann mit ei­ner plau­si­ble­ren In­ter­pre­ta­ti­on die­nen?

Montag, 12. September 2005

Do­gla­dy meets Cat­man

Bunt ist das Le­ben in der Für­ther Süd­stadt, und schon der Blick über die Stra­ße of­fen­bart die Viel­falt der Le­bens­ent­wür­fe! Im Haus ge­gen­über wohnt zum Ex­em­pel ei­ne jun­ge Frau zu­sam­men mit (min­de­stens) drei vier­bei­ni­gen Le­bens­ge­fähr­ten der Grö­ße XXL, wes­we­gen wir sie in­tern Do­gla­dy ge­tauft ha­ben. So­bald sich un­ser­eins an Fen­ster oder Bal­kon blicken läßt, nölen die Tölen un­ver­züg­lich los und ver­tei­di­gen ‑am of­fe­nen Fen­ster ste­hend- laut kläf­fend ihr Re­vier ge­gen mich, den mut­maß­li­chen An­grei­fer. Da­bei will ich im Re­gel­fal­le nur das Rol­lo run­ter­las­sen oder drau­ßen die Blu­men­kä­sten wäs­sern, kei­nes­wegs aber mich in Tar­z­an­a­rt nach drü­ben schwin­gen. Zu der­lei Ein­sich­ten (wo soll­te denn bit­te­schön im stei­ner­nen Dschun­gel der Süd­stadt ei­ne trag­fä­hi­ge Lia­ne wach­sen?) sind die Kö­ter in­des­sen nicht fä­hig, de­ren Kern­kom­pe­tenz ist mehr zäh­ne­flet­schend-mus­ku­lö­ser denn in­tel­lek­tu­el­ler Art. Bö­se bin ich Ih­nen we­gen des Rad­aus na­tür­lich nicht, sie ma­chen halt wie al­le nur ih­ren Job. Der be­steht al­ler­dings auch dar­in, uns auf den schma­len Grün­strei­fen vor un­se­rem Gar­ten zu kacken, und das neh­me ich ih­nen denn doch übel. Wo­bei frei­lich zu er­ör­tern wä­re, ob Vieh oder Frau­chen die ei­gent­li­che Ver­ant­wor­tung für die Hau­fen tra­gen...

Doch zu­rück zum Haus ge­gen­über: Wand an Wand mit der Do­gla­dy wohnt neu­er­dings Cat­man, des­sen Ge­folg­schaft aus ge­schmei­di­gen Mie­zen be­steht. Die ha­ben gleich­falls vier Bei­ne, schei­nen aber mehr Hirn und Stil zu be­sit­zen als die Wau­waus von ne­ben­an. Je­den­falls sit­zen sie zu­wei­len wür­de­voll-ge­lang­weilt auf der brei­ten Fen­ster­bank, ein ku­sche­lig wär­men­des Tuch un­ter den sam­ti­gen Pföt­chen. Ih­re Fein­sin­nig­keit trägt leicht ar­ro­gan­te Zü­ge, denn sie wür­di­gen mich auch bei zar­tem Mi­au­en mei­ner­seits nicht ei­nes Blickes. Egal, im­mer­hin hört man von ih­nen kei­nen Mucks.

Was aber, wenn ich ein­mal arg­los die Bal­kon­tür öff­ne, oh­ne an die sich mög­li­cher­wei­se hoch über der Stra­ße am Ab­grund rä­keln­den Kat­zen zu den­ken? Die könn­ten ob der Se­kun­den­bruch­tei­le spä­ter los­to­sen­den Hun­de­meu­te zwei Fen­ster wei­ter der­ma­ßen er­schrecken, daß sie über die Kan­te kip­pen und auf dem Bür­ger­steig zer­schel­len, zu­min­dest aber je ei­nes ih­rer sie­ben Le­ben ab­ge­zo­gen krie­gen. Wer trägt dann da­für die mo­ra­li­sche Ver­ant­wor­tung? Ich als der Stein des An­sto­ßes? Cat­man we­gen Leicht­sinns? Do­gla­dy auf­grund un­an­ge­mes­se­nen Hal­tens groß­ka­li­bri­ger Hun­de in Wohn­vier­teln? Viel­leicht soll­te ich mich vor­sichts­hal­ber bei mei­ner Rechts­an­wäl­tin ne­ben­an rück­ver­si­chern, ob ich mich noch am Fen­ster zei­gen darf!

Sonntag, 11. September 2005

Uns zum Ver­druß: Schluß mit PLUS!

Man stel­le sich vor: Jetzt ist es schon wie­der Sep­tem­ber und ich ha­be un­se­re Lie­ge­rä­der in die­sem Jahr noch nicht ein­mal »aus­ge­win­tert«! Für Rad­tou­ren war der wan­kel­mü­ti­ge Som­mer ent­we­der zu kalt oder zu heiß und zu schwül, und zum Ein­kau­fen brau­chen wir hier in der Für­ther Süd­stadt das Fahr­rad tat­säch­lich nie: Bis wir die Draht­esel aus Kel­ler oder Hin­ter­hof auf die Stra­ße ge­wuch­tet ha­ben, sind wir zu Fuß schon längst bei COMET, ALDI, NORMA oder PLUS. Ein ech­ter Stand­ort­vor­teil!

Letzt­ge­nann­te Fir­ma frei­lich macht den in un­se­ren Au­gen ka­pi­ta­len Feh­ler, in we­ni­gen Ta­gen al­le drei Süd­stadt-Fi­lia­len in Wohn­stra­ßen zu­gun­sten ei­nes aus­la­den­den Neu­baus an der viel­be­fah­re­nen Herrn­stra­ße zu schlie­ßen. Of­fen­bar will man das AL­DI-Kon­zept ko­pie­ren, flä­chen­mä­ßig eher zu klot­zen als zu kleckern und ins­be­son­de­re Park­plät­ze in Fuß­ball­feld­grö­ße an­zu­le­gen.

PLUS-Plakat

Das Nach­se­hen ha­ben vor al­lem äl­te­re Bür­ger (die man­gels Au­to we­ni­ger mo­bil sind) und halb­wegs öko­lo­gisch den­ken­de Kon­su­men­ten wie wir, die nicht we­gen ei­nes Ba­ga­tell-Ein­kau­fes un­nö­tig die Luft ver­pe­sten wol­len. Un­se­rer Mei­nung nach be­setz­ten ge­ra­de die PLUS-Märk­te ei­ne ein­träg­li­che Ni­sche, näm­lich die der schnell er­reich­ba­ren Nach­bar­schafts-Lä­den mit Voll­sor­ti­ment. Aber die jun­gen Mar­ke­ting-Schlip­se in der PLUS-Zen­tra­le wer­den der Ge­schäfts­lei­tung schon schicke Power­Point-Fo­li­en mit dra­ma­ti­schen Um­satz­ent­wick­lun­gen prä­sen­tiert ha­ben, um sie da­von zu über­zeu­gen, daß von ALDI ler­nen heißt Sie­gen ler­nen be­deu­tet... Un­ser per­sön­li­ches (von kei­ner Zah­len­kennt­nis ge­trüb­tes, mit­hin höchst sub­jek­ti­ves) Ur­teil lau­tet frei­lich: Ein dickes Mi­nus für PLUS!

P.S.: Fort­set­zung folgt, und zwar in den ei­ge­nen Kom­men­ta­ren zu die­sem Bei­trag...

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