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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Donnerstag, 4. November 2010

Ticktack-Tak­tik

Freund Le­xi­ka­li­ker hat­te mir un­längst ei­nen ticken­den Floh ins Ohr ge­setzt: Oh­ne Un­ter­laß schwärm­te er mir von sei­nen zahl­rei­chen Zeit­ei­sen vor, na­ment­lich von den schö­nen Au­to­ma­tik-Zwie­beln der Se­rie 5 von Sei­ko. [1] Nun ist es ja nicht so, daß der zone­batt­ler kei­ne Arm­band­uh­ren be­sä­ße, er hat ganz im Ge­gen­teil ein Dut­zend da­von in der Nacht­tisch-Schub­la­de lie­gen! Die­se frei­lich däm­mern al­le­samt in schein­to­tem Zu­stand ei­ner höchst un­ge­wis­sen Zu­kunft ent­ge­gen, denn sie lei­den an lee­ren Bat­te­rien und schmol­len stil­le...

Wenn man al­ler­dings in die Jah­re kommt, dann schei­nen ei­nem ge­die­ge­ne Me­cha­nik und En­er­gie­aut­ar­kie weit wich­ti­ger zu sein als höch­ster Prä­zi­si­ons­lauf, wes­halb der Wunsch nach ei­ner rein me­cha­ni­schen Au­to­ma­tik-Uhr lang­sam aber si­cher in des Au­tors Hirn Ge­stalt an­nahm. [2] Er schlief noch ein paar­mal drü­ber, dann de­le­gier­te er den Be­schaf­fungs­akt an sei­nen zeit­mes­ser­af­fi­nen Kum­pa­nen. Ge­stern kam die­ser auf ei­ne Stipp­vi­si­te vor­bei, und das hat un­ser­ei­ner nun da­von:

zonerbattler's neue Seiko 5

Das vor­hin am­bu­lant auf dem Eß­zim­mer­tisch ar­ran­gier­te Still­le­ben [3] zeigt das edel­stäh­ler­ne und sat­te 144 Gramm wie­gen­de Mo­dell SNZG13J1, wel­ches wie die an­de­ren »Fün­fer« auch über ei­nen Glas­bo­den ver­fügt, durch den sich das Wer­keln des Wer­kes vor­treff­lich be­ob­ach­ten läßt: sehr me­di­ta­tiv und un­ter­halt­sa­mer als fern­zu­se­hen!

In­ter­es­sant an den äu­ßerst wer­tig ver­ar­bei­te­ten Sei­kos ist meh­rer­lei: Er­stens wer­den hier­zu­lan­de nur ei­ni­ge we­ni­ge Mo­del­le (zu eher üp­pi­gen Prei­sen) an­ge­bo­ten, das Gros der aus­ufern­den Pro­dukt­pa­let­te wird of­fi­zi­ell nur in asia­ti­schen Ge­fil­den ver­trie­ben, wo die Ver­sor­gung mit Knopf­zel­len für Quarz­uh­ren an­geb­lich pro­ble­ma­tisch wä­re. Ei­ne schwer zu be­grei­fen­de Ex­port-Po­li­tik, die über­dies wohl da­für sor­gen soll, daß der vor­geb­li­che Edel-Nim­bus der Mar­ke in Deutsch­land kei­nen Scha­den nimmt [4].

Zwei­tens sind die­se Uh­ren er­staun­lich preis­wert, sie fan­gen schon im zwei­stel­li­gen Eu­ro-Be­reich an und he­ben auch bei den mas­si­ven Top-Mo­del­len kei­nes­wegs in aber­wit­zi­ge Hö­hen ab: Mein im obi­gen Bild ge­zeig­ter Im­port-Chro­no­me­ter stammt von ei­nem freund­li­chen Hol­län­der und hat mich ge­ra­de mal EUR 130,00 ge­ko­stet...

Drit­tens sind die ein­schlä­gi­gen Fach-Fo­ren voll von be­gei­ster­ten Be­sit­zern, die den nach­ge­ra­de le­gen­dä­ren Sei­ko 5ern un­ver­wüst­li­che Ro­bust­heit und prä­zi­sen Lauf über Jah­re, wenn nicht gar Jahr­zehn­te be­schei­ni­gen. Wor­an ich kei­ne Se­kun­de zwei­fe­le: Ver­mut­lich brau­che ich mich zu mei­nen Leb­zei­ten um Er­satz nicht mehr zu sor­gen! Wo­bei schon jetzt die Ver­su­chung an mir nagt, mir viel­leicht noch die­se, die, je­ne, die da, die auch noch, die­se, je­ne dort, die hier und ggf. auch noch die­se da zu­zu­le­gen...

 
[1] Die »5« steht sub­sum­mie­rend für die Merk­ma­le Au­to­ma­tik­werk, stoß­fest, was­ser­fest, Da­tums­an­zei­ge, Wo­chen­tags­an­zei­ge, die al­len Mo­del­len der Se­rie ge­mein sind.

[2] Trieb­ver­stär­kend kam zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen die un­längst er­fah­re­ne Wir­kung auf Drit­te hin­zu, die von (wirk­lich oder schein­bar) no­blen Uh­ren aus­zu­ge­hen scheint.

[3] Ja, das Blatt rechts oben stammt von ei­nem Ging­ko-Baum in Bü­ro-Nä­he...

[4] Da­bei ist Sei­ko nach mei­nen Be­ob­ach­tun­gen in Deutsch­land kaum noch im sta­tio­nä­ren Han­del prä­sent, könn­te al­so mit krea­ti­ver Pro­dukt­po­li­tik eher Markt­an­tei­le ge­win­nen als (noch wei­ter) ver­lie­ren.

Sonntag, 1. August 2010

Zell­tei­lung

 
 
Deko-Ausverkauf beim Fürther Woolworth
 
28. Jul. 2010

 

Deko-Ausverkauf beim Fürther Woolworth
 
1. Aug. 2010
 
 
Sonntag, 6. Juni 2010

Die Schatz­in­sel (4)

Zahl­rei­che Tier- und so an die 1.500 Pflan­zen­ar­ten sind auf La Pal­ma en­de­misch, kom­men al­so nur dort (und nir­gend­wo an­ders) vor. Wie al­le an­de­ren Ka­na­ren­in­seln auch ist La Pal­ma vul­ka­ni­schen Ur­sprungs und einst ein­sam dem Meer ent­stie­gen, war al­so nie durch Land­brücken mit dem be­nach­bar­ten Kon­ti­nent ver­bun­den: Was im­mer folg­lich an ir­di­schem Le­ben dort­hin ver­schla­gen wur­de, hat sich iso­liert von den frü­he­ren Art­ge­nos­sen ver­meh­ren und wei­ter­ent­wickeln kön­nen. Zwei Mil­lio­nen Jah­re sind geo­lo­gisch be­trach­tet nicht viel, aber in Sa­chen ge­ne­ti­scher Mu­ta­ti­on, Ver­er­bung und na­tür­li­cher Aus­le­se kann die­sem Zeit­raum schon ei­ni­ges pas­sie­ren...

Der zone­batt­ler ist ein Freund von Rep­ti­li­en, je­den­falls dann, wenn er nicht in de­ren Beu­te­sche­ma paßt: Der be­schau­li­che Le­bens­stil der Ech­sen (dö­sen, es­sen, son­nen, dö­sen, es­sen, ent­span­nen, ...) er­scheint ihm als sou­ve­rä­ner und zur Nach­ah­mung wärm­stens zu emp­feh­len­der Exi­stenz-Ent­wurf. Kein Wun­der da­her, daß er die al­ler­or­ten her­um­wu­seln­den West­ka­na­ren­ei­dech­sen schnell ins Herz ge­schlos­sen hat:

stolze männliche Westkanareneidechse

Trotz nicht vor­han­de­ner Groß­hirn­rin­de sind die ge­schmei­di­gen Ge­sel­len üb­ri­gens kei­nes­wegs dumm: Da, wo es was Eß­ba­res zu ho­len ge­ben könn­te (bei ra­sten­den Wan­de­rern zum Ex­em­pel), kom­men sie ger­ne aus der Deckung und nä­her her­an an die mut­maß­li­chen Gön­ner. Wirft man ih­nen ei­nen Cracker­krü­mel hin, sau­sen sie wie­sel­flink her­bei und stel­len den Hap­pen si­cher, den un­ser­eins zwi­schen all den La­vak­rü­meln kaum je wie­der­fin­den wür­de. Re­spekt!

Fast noch er­staun­li­cher in ih­rer Viel­falt prä­sen­tiert sich die Flo­ra auf La Pal­ma: Was auf deut­schen Fen­ster­bän­ken als Exot mit Hin­ga­be im Blu­men­topf ge­päp­pelt und stolz vor­ge­zeigt wird, wu­chert hier wie Un­kraut und er­reicht im ganz­jäh­rig mil­den Kli­ma be­acht­li­che Di­men­sio­nen. Wie zum Bei­spiel der (nicht en­de­mi­sche, son­dern vor gut 200 Jah­ren ein­ge­führ­te) Fei­gen­kak­tus:

blühender Feigenkaktus (Opuntie)

Im Mai ist auf der In­sel so ziem­lich al­les am Blü­hen: An man­chen Bäu­men fan­den sich Früch­te und Blü­ten gleich­zei­tig! Der im­mer­wäh­ren­de Früh­ling scheint die Pflan­zen zu ver­wir­ren und den aus nörd­li­che­ren Ge­fil­den be­kann­ten Rhyth­mus der Jah­res­zei­ten zu­min­dest teil­wei­se au­ßer Kraft zu set­zen. Ir­re.

Ei­gen­ar­ti­ger­wei­se ist der zone­batt­ler auch ein Krab­ben­freund, d.h. er ver­speist sie nicht (wie an­de­re Leu­te), son­dern stellt ih­nen mit der Ka­me­ra nach, um ihr Ver­hal­ten zu stu­die­ren. So zahl­reich wie an den Ge­sta­den des Mit­tel­mee­res schei­nen die ge­pan­zer­ten Ge­nos­sen in ka­na­ri­schen Ge­wäs­sern nicht zu sein, je­den­falls war am fla­chen Strand kein Krebs­tier aus­zu­ma­chen. Nur an schrof­fen, gischt­um­to­sten Ufern konn­te ich Krab­ben be­hen­de auf den nas­sen La­va­brocken her­um­tur­nen se­hen:

Krabben beim Krabbeln

Er­staun­lich ist das Seh­ver­mö­gen je­ner meist seit­wärts schrei­ten­den Zehn­fuß­kreb­se: Ge­mein­hin sit­zen sie al­le­samt re­gungs­los auf den Fel­sen, so­bald man sich aber auf ein paar Me­ter nä­hert, be­ginnt ein Mas­sen­ex­odus und es wu­selt und kreucht an al­len Ecken und En­den. Be­mer­kens­wert er­scheint fer­ner, wie sou­ve­rän die Tie­re der bra­chia­len Ge­walt der Bran­dung trot­zen: Ein Mensch, der sich von See her nä­her­te, wür­de den Ver­such, ab­seits der fla­chen Strän­de an Land zu ge­hen, kaum über­le­ben.

Wen­den wir uns jetzt wie­der der Pflan­zen­welt La Pal­mas zu und schau­en wir uns ei­nen der ei­gen­ar­ti­gen »Dra­chen­bäu­me« an:

Kanarischer Drachenbaum

Den Na­men je­nes Ge­wäch­ses ha­be ich be­wußt in An­füh­rungs­zei­chen ge­setzt, denn wie uns der ein­schlä­gi­ge Wi­ki­pe­dia-Ar­ti­kel be­lehrt, han­delt es sich da­bei nicht wirk­lich um ei­nen Baum im wis­sen­schaft­li­chen Sin­ne; dem schat­ten­su­chen­den Wan­de­rer sind der­lei aka­de­mi­sche Spitz­fin­dig­kei­ten na­tür­lich ei­ner­lei. Meist ste­hen die­se schö­nen Pflan­zen ein­zeln, wir ha­ben auf un­se­ren Wan­de­run­gen je­doch auch ein paar klei­ne­re Hai­ne be­wun­dern kön­nen.

À pro­pos Wan­de­run­gen: Wun­der­sa­me Be­ge­gun­gen hat­ten wir mit den pal­me­ri­schen Hun­den, die sich ‑im Ge­gen­satz zu ih­ren Vet­tern im fer­nen Deutsch­land- al­ler­or­ten durch gro­ße Läs­sig­keit und ei­ne ent­spann­te Auf­fas­sung hin­sicht­lich der Aus­übung ih­res Wach­dien­stes aus­zeich­nen. Man kennt sich dort, man kennt sein Re­vier, man weiß um die Harm­lo­sig­keit der selbst zur mit­täg­li­chen Sie­sta-Zeit idio­ti­scher­wei­se durch die Land­schaft keu­chen­den Tou­ri­sten. Was soll­te man sich da mit sinn­lo­sem Ge­bell selbst ver­aus­ga­ben?

Ein die Grenze seines Revieres verteidigender Wachhund

Im Grun­de kommt man mit ei­ner kraft­spa­rend re­lax­ten Hal­tung oh­ne­hin am be­sten durch den Tag, denn die Mit­tags­zeit be­ginnt gleich nach dem Früh­stück und en­det erst kurz vor dem Abend­essen. Je­den­falls kommt es ei­nem so vor: Die schon er­wähn­te süd­li­che La­ge fern­ab von Kon­ti­nen­tal-Eu­ro­pa sorgt da­für, daß die Son­ne fast im­mer im Ze­nit ih­rer täg­li­chen Lauf­bahn zu ste­hen scheint. Wann im­mer man ei­ne Pal­me sieht, de­ren Schat­ten ist von früh bis spät di­rekt un­ter dem Blät­ter­dach an­zu­tref­fen:

einsame Palme am Strand

Sprin­gen wir vom Strand bei Pu­er­to Na­os über­gangs­los auf gut 2.400 Me­ter Hö­he: In der Nä­he der zahl­rei­chen Stern­war­ten am Nord­rand der Cal­de­ra sitzt so man­cher fin­ste­rer Ge­sel­le und war­tet auf Beu­te: Selbst die gro­ßen Ra­ben sind sich nicht zu stolz, Tou­ri­sten um Ent­rich­tung ver­dau­ba­ren We­ge­zolls an­zu­ge­hen! Der nach­fol­gend ge­zeig­te Frech­dachs ließ sich bei­spiels­wei­se mun­ter und un­ver­dros­sen auf dem Au­ßen­spie­gel des näch­sten Miet­wa­gens nie­der, um des­sen Be­sat­zung zur teil­wei­sen Her­aus­ga­be ih­rer Brot­zeit zu ani­mie­ren...

auf unschuldig machender Bettel-Rabe

Es ist üb­ri­gens nicht ganz ein­fach, so ei­nen aus­ge­wach­se­nen Ra­ben halb­wegs fo­to­gen ab­zu­lich­ten: Die kecken Ker­le sind tat­säch­lich in je­der Hin­sicht ra­ben­schwarz! Au­gen, Fe­dern, Fü­ße, Schna­bel, was im­mer den Vo­gel aus­macht, ist von der glei­chen Far­be und al­len­falls von un­ter­schied­li­chem Glanz­grad. Ei­ne ech­te Her­aus­for­de­rung für je­den Be­lich­tungs­mes­ser! Aber man kann sich im­mer­hin reich­lich Zeit mit der Knip­se­rei las­sen: Die bet­teln­den Ka­me­ra­den sind nicht nur ge­frä­ßig, son­dern auch ei­tel, sie prä­sen­tie­ren sich da­her ger­ne und aus­dau­ernd. Je­den­falls so lan­ge, wie ih­nen das Wer­ben um Füt­te­rung er­folg­ver­spre­chend er­scheint...

Wenn wir schon beim Fut­tern sind: Hat­te ich ei­gent­lich schon er­wähnt, daß Ba­na­nen die Haupt­ex­port­ar­ti­kel La Pal­mas sind? Un­ter dem gü­ti­gen Pa­tro­nat di­ver­ser Hei­li­ger ge­dei­hen im ewi­gen Früh­ling al­ler­or­ten Ba­na­nen, Ba­na­nen und noch­mals Ba­na­nen:

Bananenplantage bei Los Llanos

Wir ha­ben na­tür­lich Ba­na­nen aus ört­li­cher Pro­duk­ti­on ver­ko­stet (aus öko­lo­gi­schem, mut­maß­lich und hof­fent­lich un­ge­spritz­tem An­bau): Die klei­nen Din­ger schmecken dort an­ders, sprich in­ten­si­ver und durch­aus bes­ser als das, was man hier in Nord­eu­ro­pa kau­fen kann. Das liegt in der Na­tur der Sa­che, denn wer die Stau­den in Griff­wei­te vor der Haus­tür hän­gen hat, kann die Früch­te im rei­fen Zu­stand ern­ten und zeit­nah auf dem lo­ka­len Markt an­bie­ten. Was hin­ge­gen in deut­sche Lä­den kom­men soll und bis dort­hin ta­ge­lang un­ter­wegs ist, muß ja schon weit vor dem Er­rei­chen der op­ti­ma­len Rei­fe zum Ver­sand ge­bracht wer­den, um nicht in be­reits an­ge­faul­tem Zu­stand an­zu­kom­men...

An­ge­kom­men sind auch wir, und zwar am En­de der heu­ti­gen Fol­ge. Im näch­sten Teil ver­las­sen wir den Pfad der sach­li­chen Be­richt­erstat­tung und wen­den uns dem at­mo­sphä­ri­schen zu. Dann ver­ra­te ich end­lich auch, wie ich auf den Se­ri­en­ti­tel »Die Schatz­in­sel« ver­fal­len bin!

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Mittwoch, 7. April 2010

Kom­merz­kunst

Noch bis zum kom­men­den Sonn­tag zeigt das Ger­ma­ni­sche Na­tio­nal­mu­se­um in der Son­der­aus­stel­lung »Pla­ka­tiv!« ei­nen Teil der äu­ßerst um­fang­rei­chen Nürn­ber­ger Pla­kat­samm­lung. Wie an je­dem Mitt­woch konn­te man auch heu­te wie­der ab 18:00 Uhr bei frei­em Ein­tritt durch das be­mer­kens­wer­te Mu­se­um schlen­dern:

in der Ausstellung 'Plakativ' des Germanischen Nationalmuseums
 
in der Ausstellung 'Plakativ' des Germanischen Nationalmuseums
 
in der Ausstellung 'Plakativ' des Germanischen Nationalmuseums
 
in der Ausstellung 'Plakativ' des Germanischen Nationalmuseums

Wer sich für Gra­fik, De­sign, Lay­out, Ge­stal­tung und Ty­po­gra­phie auch nur ei­nen Hauch in­ter­es­siert, soll­te die näch­sten Ta­ge zu ei­nem Be­such in Nürn­berg nut­zen: Man muß die gro­ßen Ori­gi­na­le se­hen, um sie an­ge­mes­sen wür­di­gen zu kön­nen!

Er­satz­re­li­gi­on

Un­ter dem Ti­tel »To­ten­tanz und Tech­nik­feind­lich­keit« rei­tet Don Al­phon­so heu­te ei­ne le­sens­wer­te At­tacke wi­der den hirn- und hem­mungs­lo­sen Kon­su­mis­mus. Wie im­mer in der F.A.Z., wie so oft sehr le­sens­wert!

Donnerstag, 25. März 2010

Gift­glas

In mei­nem Bild­ar­chiv er­öff­ne ich heu­te die 31. und letz­te Se­ri­en­samm­lung in der Ab­tei­lung »Dau­er­bren­ner«, dies­mal be­stehend aus Ab­lich­tun­gen von al­ko­ho­li­schem Alt­glas, ar­ran­giert von Idio­ten­hand im öf­fent­li­chen Rau­me:

weggeworfene Spirituosenflasche
 
weggeworfene Spirituosenflasche
 
weggeworfene Spirituosenflasche
 
weggeworfene Spirituosenflasche

Auch wenn sich die wild ent­sorg­ten Spi­ri­tuo­sen­fla­schen mit­un­ter zu pit­to­res­ken Mo­ti­ven fü­gen, kann ich der­lei aso­zia­les Ver­mül­lungs-Ver­hal­ten in kein­ster Wei­se gut­hei­ßen. Aber es zeigt in­di­rekt, wie sehr die Sucht nicht nur die Le­ber, son­dern auch das Hirn zer­setzt...

Sonntag, 10. Januar 2010

Wun­der der Tech­nik

Wer kennt das nicht? Man be­kommt ein Buch ge­schenkt, kauft sich gar selbst ei­nen viel­ge­prie­se­nen Ro­man, doch ir­gend­wie wird man nicht so recht warm mit (und bei) der Lek­tü­re und ver­spürt ir­gend­wann kei­ne Lust mehr, den Wäl­zer ord­nungs­ge­mäß bis zum En­de durch­zu­le­sen. Scha­de um die un­be­nutz­ten Buch­sta­ben, scha­de auch um die bis­her in­ve­stier­te Zeit! Was al­so tun mit dem an­ge­fan­ge­nen Schmö­ker?

Ge­stern fand ich un­ver­hofft im na­hen Su­per­markt die Lö­sung, und die ist eben­so preis­wert wie ver­blüf­fend:

Fertiglesebrille

Mit der »Fer­tig­le­se­bril­le« sind an­ge­le­se­ne Druckerzeug­nis­se im Nu bis zum Schluß kon­su­miert: Das un­schein­ba­re und von ei­ner her­kömm­li­chen Le­se­bril­le kaum zu un­ter­schei­den­de Ge­rät klärt den trü­ben Blick und ver­hilft dem/der Träger/in im Hand­um­dre­hen zu fri­scher Mo­ti­va­ti­on und neu­er Le­se­freu­de. In kur­zer Zeit sind die Le­se­stoff­sta­pel durch­ge­ar­bei­tet und die bis da­to her­um­lie­gen­den Pa­pier­mas­sen ent­we­der dem Re­gal oder dem Alt­pa­pier-Con­tai­ner an­ver­traut.

zonebattler’s Fa­zit: Die »Fer­tig­le­se­bril­le« ist ein ab­so­lu­tes Muß für den kul­ti­vier­ten Haus­halt. Auch den so­ge­nann­ten bil­dungs­fer­nen Schich­ten kann das op­ti­sche Wun­der­ge­rät nur emp­foh­len wer­den: Zwar ha­ben wir den Ein­satz am po­pu­lär­sten al­ler Bou­le­vard-Blät­ter man­gels Zu­gang nicht er­pro­ben kön­nen, wohl aber über Nacht im Selbst­ver­such das Für­ther Te­le­fon­buch ein­stu­diert. Die un­ter nor­ma­len Um­stän­den eher sper­ri­ge und we­nig er­kennt­nis­rei­che Lek­tü­re war mit Hil­fe der neu­en Lin­sen ein nach­ge­ra­de er­he­ben­der Le­se­ge­nuß bis in die frü­hen Mor­gen­stun­den!

Montag, 21. Dezember 2009

Ge­ben und Neh­men

Kurz vor dem Fest läßt sich An­drea Die­ner ‑wie im­mer punkt­ge­nau und treff­si­cher- in der F.A.Z. über das Ge­schenk an sich aus. Wer wür­de sich da nicht wie­der­erken­nen?

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Aus­ge­glüht

Stol­ze 4,8 Ki­lo­watt wür­de ich ver­brut­zeln, wenn ich die 100 mat­ten Ker­zen-Glüh­lam­pen von Os­ram (Ge­win­de E14) und die 20 von Phil­ips (mit Ge­win­de E27), welch­sel­be mir heu­te Abend vom Pa­ket­dienst ge­lie­fert wor­den sind, gleich­zei­tig an­schlös­se. Zwar pas­sen selbst in den gro­ßen Kron­leuch­ter im Dor­mi­t­ori­um nur 16 Stück gleich­zei­tig hin­ein, aber nach­dem ich auch für­der­hin in den drei Sa­lons und den bei­den Stu­ben die Lü­ster de­zent dim­men kön­nen will, ha­be ich mir via eBay ei­nen üp­pig di­men­sio­nier­ten Le­bens­vor­rat je­ner Leucht­mit­tel zu­ge­legt, die neu­er­dings EU-weit als ver­pönt gel­ten. Zwar wer­den in des zonebattler’s höchst rea­ler ho­me­zo­ne über­wie­gend Spar- und ver­ein­zelt Ha­lo­gen­lam­pen be­trie­ben, aber et­was de­ka­den­ter Lu­xus darf schon sein. Zu­mal die Ab­wär­me der 40 Watt-Ker­zen zu die­ser Jah­res­zeit im Alt­bau nicht un­will­kom­men ist...

Dienstag, 1. Dezember 2009

Bo­den­satz

Die Quel­le ver­siegt und zu­rück bleibt un­zu­gäng­li­ches Cha­os.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Wis­sen ist M(arktm)acht

Die Auf­rü­stung mei­nes elek­tro­ni­schen Of­fi­ziers-Ta­schen­mes­sers zum Hel­fer (und Rat­ge­ber) für al­le Fäl­le schrei­tet hur­tig vor­an: Nach­dem ich nun schon ei­ne gan­ze Wei­le »Ge­heim­bot­schaf­ten« ent­schlüs­seln kann (und ei­ne ei­ge­ne sol­che neu­er­dings am Heck­fen­ster mei­ner Renn­gur­ke spa­zie­ren­fah­re), kann ich jetzt mit barcoo.de auch de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu x‑beliebigen Pro­duk­ten ab­ru­fen, in­dem ich ein­fach de­ren Bar­code mit der Han­dy-Ka­me­ra ab­scan­ne. Ein er­ster am­bu­lan­ter Test mit der Sa­lat­dres­sing-Fla­sche im Kühl­schrank ver­lief ab­so­lut über­zeu­gend: We­ni­ge Se­kun­den nach dem Ab­knip­sen des Eti­ket­tes hat­te ich schon die Nähr­wert­an­ga­ben auf dem Dis­play. Der Ham­mer! Im bar­coo­blog kann man nach­le­sen, wo­zu der Dienst sonst noch taugt. Ein fei­nes Werk­zeug für mün­di­ge Ver­brau­cher und sol­che, die es wer­den wol­len!

Dienstag, 29. September 2009

An­ge­spielt

An­drea Die­ner hat sich ja neu­lich in ih­rem Blog bei der F.A.Z. sehr schlau über Ge­sell­schafts­spie­le aus­ge­las­sen und da­mit den zone­batt­ler dar­an er­in­nert, daß sei­ne raum­grei­fen­de Samm­lung von mitt­ler­wei­le ex­akt 133 Brett­spie­len end­lich mal ge­sich­tet und quan­ti­ta­tiv kom­pri­miert ge­hört. [1] Schon seit län­ge­rer Zeit greift un­ser­ei­ner ja auf Floh­märk­ten und bei an­de­ren Oc­cas­sio­nen nur noch dann zu, wenn es sich um an­er­kann­te Spit­zen­ti­tel han­delt, die bei sehr gu­tem bis her­vor­ra­gen­dem Er­hal­tungs­zu­stand für läp­pi­sches Geld zu ha­ben sind. [2] Gleich­wohl drückt ei­ne der­ar­ti­ge Zahl von aus­la­den­den Papp­schach­teln auf Dau­er auf die Re­gal­bö­den und letzt­lich auch auf das Ge­müt...

Heu­te aber ward end­lich ein An­fang ge­macht ‑wird ja schon arg früh wie­der du­ster drau­ßen- und ein klei­ner Spie­le­test­a­bend ein­ge­legt. Zur ei­ge­nen Ver­blüf­fung hat der Be­rich­ten­de so­gar den ei­nen oder an­de­ren Sieg über sei­ne bes­se­re Hälf­te er­run­gen, ein Tri­umph, wel­cher ihm bei Tak­tik- und Kom­bi­na­to­rik-Spie­len ge­mein­hin nicht all­zu oft ver­gönnt ist. Er­freut ist er auch über die la­ger­lo­gi­sti­sche Bi­lanz der Ak­ti­on, die ne­ben Spaß am Spiel eben auch ei­nen greif- und sicht­ba­ren Er­folg zei­tig­te: Von fünf ge­te­sten Spie­len wur­den nur drei (vor­erst) wie­der in den Be­stand ein­ge­reiht, die bei­den an­de­ren hin­ge­gen in die gro­ße Fort­ge­be-Ki­ste ge­schlich­tet. Mal schau­en, wie weit wir bis zum Früh­ling durch­kom­men, das heu­te vor­ge­leg­te Tem­po ist na­tür­lich nicht durch­zu­hal­ten, schon weil zum Te­sten der Games für drei und mehr Spie­ler Gleich­ge­sinn­te re­kru­tiert und ein­ge­la­den wer­den müs­sen. Doch im­mer­hin, ein An­fang ist ge­macht, und wenn am Schluß nur noch die Spie­le üb­rig­blei­ben, die man auch ger­ne mal wie­der zur Hand nimmt, dann bin ich es zu­frie­den.

 
[1] 133 Spie­le mö­gen man­chem als ab­surd ho­he Zahl er­schei­nen, aber wer so denkt, hat noch nie ei­nen rich­ti­gen Samm­ler ge­se­hen, ge­schwei­ge denn des­sen Samm­lung...

[2] Man glaubt nicht, wie­vie­le Ver­le­gen­heits­ge­schen­ke spen­da­bler Omas und Tan­ten von der halb­wüch­si­gen Ver­wand­schaft un­dank­ba­rer­wei­se schnellst­mög­lich wie­der ver­sil­bert wer­den, bei um­stands­los in Kauf ge­nom­me­nem, aber­wit­zi­gem Preis­ver­fall von min­de­stens 80%.

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