Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Montag, 22. August 2011

Ar­beits­tei­lung

Wenn sich das mit dem Trend zur Te­le­prä­senz be­wahr­hei­ten und bis in mei­ne Sphä­ren vor­drin­gen soll­te, dann kau­fe ich mir so­fort vom ei­ge­nen Sa­lär ei­nen zwei­ten Blech­ka­me­ra­den, der den Stell­ver­tre­ter in der Fir­ma fern­steu­ert (und die­ser um­ge­kehrt je­nen). Und schwupps, ha­ben die bei­den An­dro­iden den gan­zen Tag zu tun und ich für­der­hin mei­ne schlau ver­dien­te Ru­he bis zum Ru­he­stand!

Montag, 15. August 2011

Dem En­de ent­ge­gen

Ich bin we­der de­pri­miert noch de­pres­siv, re­gi­strie­re mit­hin heu­te oh­ne Zorn und Ver­bit­te­rung, daß ich über den Ze­nit mei­nes Le­bens hin­aus bin (schon rein rech­ne­risch spricht al­les da­für, ob­wohl ich durch­aus kein Fall für das Buch der Re­kor­de wä­re, wenn ich noch­mal so­vie­le Jah­re leb­te wie ich jetzt schon auf dem krum­men Buckel ha­be). Die Seh­kraft be­ginnt lang­sam nach­zu­las­sen (wie­wohl ich im­mer noch mehr er­spä­he als die mei­sten an­de­ren und mei­ne Ar­me noch lang ge­nug aus­strecken kann, um be­druck­te Blät­ter weit ge­nug zum un­be­brill­ten Le­sen von mir hal­ten zu kön­nen), die be­nö­tig­ten Ru­he­pha­sen wer­den län­ger, ich neh­me mei­nen Kör­per mit­un­ter deut­li­cher (und äch­zen­der) wahr als frü­her.

Nicht, daß ich schon ech­te Ge­bre­chen hät­te: Ich ver­daue auch eher du­bio­se Buf­fets klag­los, von de­nen an­de­re am Mor­gen da­nach das gro­ße Kot­zen krie­gen. Ich ren­ne die 66 Stu­fen zu mei­ner rea­len Ho­me­zo­ne mehr­mals täg­lich rauf und run­ter, oh­ne nen­nens­wert ins Schnau­fen zu kom­men. Mir tropft der Pim­mel nicht und die Na­se nur sel­ten, ich ma­che mir kei­ne Sor­gen um Krebs, Dia­be­tes und dro­hen­de De­menz. Aber ich spü­re den­noch, daß es die Ram­pe run­ter geht, wenn­gleich noch in ge­mäch­li­chem Tem­po und nur un­merk­lich be­schleu­ni­gend. Ich ma­che mir frei­lich kei­ne Il­lu­sio­nen.

In­des, das ge­schärf­te Be­wußt­sein für die ei­ge­ne End­lich­keit hilft mir auch über man­che Tor­heit hin­weg: Ein Krat­zer am Au­to, von ei­nem flüch­ti­gen Idio­ten ver­ur­sacht? Ge­schenkt! Die Zei­ger der neu­en Uhr sind um sechs und um zwölf Uhr nicht per­fekt in Fluch­tung bzw. Deckung? Sei’s drum! Der Schu­ber der vier ed­len Lei­nen­bän­de hat ei­ne ge­stauch­te Ecke? Na wenn schon! Der schon zu Kin­der­zei­ten kul­ti­vier­te (und reich­lich über­schärf­te) Sinn für Per­fek­ti­on im De­tail ist mir zwar nicht völ­lig ver­lo­ren ge­gan­gen, aber ich kann in­zwi­schen ganz gut (und im­mer öf­ter) fün­fe ge­ra­de sein las­sen. Weil ich ja der­ma­l­einst doch nix mit­neh­men kann, we­der ins Jen­seits noch ins Nichts, was im­mer mich er­war­tet. Mit dem (oh­ne­hin seit je­her ver­geb­li­chen) Be­mü­hen um Per­fek­ti­on im Hier und Jetzt geht mir in­ter­es­san­ter­wei­se auch die Angst vor dem Tod ver­lo­ren, wenn­gleich nicht un­be­dingt die vor dem Ster­ben, zu­mal dem lang­sa­men und qual­vol­len. Aber nach­dem sich das Uni­ver­sum bis­lang fast im­mer schon mir ge­neigt ge­zeigt hat, bin ich auch in die­ser Hin­sicht gu­ten Mu­tes.

Ich glau­be, ich se­he der per­sön­li­chen Zu­kunft so ent­spannt ent­ge­gen wie nie zu­vor. Das heißt nicht, daß ich nicht zu­wei­len arg un­leid­lich wä­re, weil ich mich durch be­ruf­li­che Ka­la­mi­tä­ten ge­streßt oder durch pri­va­te Ma­lai­sen ge­nervt füh­le. Aber es wächst jen­seits der Ta­ges­lau­ne doch ei­ne ent­spann­te Grund­hal­tung in mir her­an, weil ich we­der mir noch an­de­ren noch der gan­zen Welt was be­wei­sen muß.

Ich muß auch nicht al­les se­hen, al­les hö­ren, al­les wis­sen, über­all mal ge­we­sen sein: Ich kann vie­les ima­gi­nie­ren, und wenn ich heu­te die Wahl ha­be zwi­schen ei­nem bun­ten Feu­er­werk im Stadt­park und ei­nem klei­nen Nicker­chen auf der Couch, dann er­scheint mir das Dö­sen auf dem So­fa nicht sel­ten als die at­trak­ti­ve­re Al­ter­na­ti­ve. Was wie­der­um nicht heißt, daß mir die Neu­gier und die Lust auf Ex­pe­ri­men­te ab­han­den ge­kom­men wä­re: Erst vor­ge­stern bin ich mit ei­nem Seg­way durch die Bam­ber­ger Alt­stadt ge­hop­pelt und ha­be das sehr ge­nos­sen. Neu­gier hält jung!

Wer jetzt ein all­ge­mein­gül­ti­ges Fa­zit oder auch nur ein klu­ges Re­su­mee er­war­tet, den muß ich lei­der ent­täu­schen: Ich ken­ne ken­ne kein Pa­tent­re­zept zum Um­gang mit dem Al­ter, dem Ver­wel­ken, dem Tod. Ich den­ke frei­lich, daß man sich bei­zei­ten ins Un­ab­wend­ba­re fü­gen und ge­las­sen hin­neh­men soll­te, was oh­ne­hin nicht zu än­dern ist. De­mut ist das Ge­bot der Stun­de, und es ist ja auch ir­gend­wo nicht nur tröst­lich, son­dern auch in Ord­nung, daß man selbst – wie al­les an­de­re auf der Welt – dem Zy­klus von Wer­den und Ver­ge­hen un­ter­liegt. Ob da­nach noch was kommt oder nicht, ist Glau­bens­sa­che. Wenn man Mahlers Zwo­te hört, ist man ge­neigt, die Auf­er­ste­hung als al­ter­na­tiv­los an­zu­se­hen. Oder ist das letzt­lich nur ei­ne – all­zu mensch­li­che – Il­lu­si­on, aus Angst und Wunsch­den­ken ge­bo­ren? Man wird se­hen (oder auch nicht). Ich je­den­falls bin durch­aus auf das ei­ge­ne En­de neu­gie­rig, aber es hat da­mit noch et­was Zeit...

Samstag, 30. Juli 2011

Mit den Bil­dern Lau­fen ler­nen

Für den Ver­ein Me­di­en PRAXIS e.V. su­chen wir eine(n) kontaktfreudige(n) Vor­stands­kol­le­gen/-kol­le­gin aus Fürth oder der nä­he­ren Um­ge­bung. Spaß an der Sa­che ist weit wich­ti­ger als ein­schlä­gi­ge Vor­be­la­stung. Nä­he­res da­zu füh­ren wir dort drü­ben aus...

Mittwoch, 27. Juli 2011

Ge­dächt­nis 2.0

Die gu­te Eto­sha hat mich auf die gran­dio­se Idee ge­bracht, es ihr gleich­zu­tun und ein zwei­tes Hirn zu er­rich­ten. Klar, es gibt Dien­ste wie Ever­no­te, in die man al­les kip­pen kann, was man viel­leicht mal wie­der her­vor­zie­hen möch­te. Aber ich mag mei­ne vir­tu­el­len Stoff­samm­lun­gen nicht ir­gend­wel­chen Dienst­lei­stern an­ver­trau­en, de­ren Ge­schäfts­in­ter­es­se mei­nen Ver­trau­lich­keits­be­dürf­nis­sen mög­li­cher­wei­se zu­wi­der­läuft.

Dar­um ba­ste­le ich mir dem­nächst auch un­ter ei­ner ei­ge­nen Adres­se ein zwei­tes Ge­dächt­nis, in das ich al­les an Quel­len, Links, An­lei­tun­gen, Er­kennt­nis­sen etc. aus­la­ge­re, was mir viel­leicht in Zu­kunft noch­mal hilf­reich sein könn­te. Das Pro­jekt wird nicht ge­heim sein (da­mit ich Freun­den, Kun­den oder Be­kann­ten bei Be­darf Links auf für sie re­le­van­te Ar­ti­kel zu­schicken kann), aber den­noch ei­ni­ger­ma­ßen un­sicht­bar, da ich es nicht von Goog­le & Co. in­di­zie­ren las­sen wer­de. For­mal muß man sich bei so ei­nem pri­va­ten Spick­zet­tel we­ni­ger an­stren­gen, er ist ja nicht an die Öf­fent­lich­keit ge­rich­tet und dient nur der per­sön­li­chen In­for­ma­ti­on. Struk­tur bringt man hin­ein über Fil­ter­kri­te­ri­en wie Ka­te­go­rien und Schlag­wor­te, das ist weit prak­ti­scher als je­des No­tiz­büch­lein und über­dies un­ver­lier­bar.

In mei­nem per­sön­li­chen All­tag ist be­ruf­lich wie pri­vat der schnel­le In­ter­net-Zu­gang stets ge­währ­lei­stet, und wenn ich mal be­wußt (wie bei­spiels­wei­se im Ur­laub) der Zi­vi­li­sa­ti­on tem­po­rär ent­flie­he, dann brau­che ich auch mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit nichts von dem, was ich mir vir­tu­ell ge­merkt ha­be.

Doch, so­was ist ei­ne fei­ne Sa­che, und je län­ger ich dar­über nach­den­ke, de­sto mehr fällt mir ein, was ich sinn­vol­ler­wei­se vom Palm-Or­ga­ni­zer in ei­ne Ge­dächt­nis­stüt­ze auf Word­Press-Ba­sis trans­fe­rie­ren könn­te. Das aus­ge­rech­net ich nicht längst selbst auf den Trich­ter ge­kom­men bin!

Dienstag, 5. Juli 2011

Füll­stands­wäch­ter

Seit ich – wo­mög­lich al­ters­be­ding­ter­halb­er – vor we­ni­gem Wo­chen zum La­ster des (ge­mä­ßig­ten) Kaf­fee­trin­kens ge­fun­den ha­be, fin­de ich gro­ße Freu­de dar­an, die hier­orts schon vor Jah­ren ge­wür­dig­te Bü­ro-Kaf­fee­ma­schi­ne werk­täg­lich (au­ßer Sa) mit Be­triebs­stof­fen auf­zu­fül­len (Was­ser links, Kaf­fee­boh­nen rechts) so­wie ih­re Aus­schei­dun­gen (Tre­ster un­ten, Tropf­was­ser ganz un­ten) fach­män­nisch zu ent­sor­gen.

Ja wenn ich es recht be­den­ke, so fin­de ich auch im hei­mi­schen Haus­halt gro­ße Be­frie­di­gung im Be­schicken von Spül­ma­schi­ne (Salz) und Kühl­schrank (Milch) so­wie im Ent­lee­ren von Staub­sauger (Beu­tel) und Wasch­ma­schi­ne (Flu­sen­sieb). Was mag da wohl da­hin­ter­stecken? Ei­ne dif­fu­se Angst vor Kon­troll­ver­lust, das he­roi­sche (doch letzt­lich mü­ßi­ge) Auf­leh­nen ge­gen die En­tro­pie, ein rüh­ren­der Ver­such des Halt­fin­dens in un­si­che­rer Zeit?

Wie dem auch sei, ich kip­pe mir jetzt erst­mal drei Kaf­fee­sah­ne-Por­tio­nen und eben­so­vie­le Zucker­stück­chen in die bahn­amt­li­che Dienst­tas­se...

Montag, 20. Juni 2011

Es le­be die Lee­re

Wie es so bei Hem­pels un­term So­fa krea­ti­ven Leu­ten zu Hau­se und »auf Ar­beit« aus­schaut, kann man bei Freun­de von Freun­den und The Sel­by be­wun­dern in fröh­li­cher Kon­gru­enz von Ex­hi­bi­tio­nis­mus dort und Voy­eu­ris­mus hier...

Sonntag, 29. Mai 2011

Na Mahl­zeit!

Den Ge­schmack von Pu­ri­sten wird die Mag­da­le­na Gra­vi­ty Kü­che ganz si­cher tref­fen.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Glas­pe­gel­spiel

vorbereitete Gläserbrigade bei einer Ausstellungseröffnung
Sonntag, 8. Mai 2011

Das Kind­le am Man­ne

Mein er­ster »rich­ti­ger« Mo­bil­rech­ner, das vor ei­ni­gen Wo­chen er­wor­be­ne Net­book, be­scher­te mir zwar so­gleich ei­ni­ge neue Frei­heits­gra­de (na­ment­lich die draht­lo­se Netz­an­bin­dung und die Ge­le­gen­heit zum ent­spann­ten Ar­bei­ten in se­mi­ho­ri­zon­ta­ler La­ge vom be­que­men So­fa aus), aber letzt­lich kei­ne sen­sa­tio­nell neue Er­fah­rung. Wie soll­te es auch, die kon­zep­tio­nel­le Nä­he zum sta­tio­nä­ren PC (glei­che Platt­form, glei­ches Werk­zeug-Port­fo­lio) war schließ­lich be­ab­sich­tigt; In­be­trieb­nah­me und Nut­zung des por­ta­blen Ka­me­ra­den ver­lie­fen und ver­lau­fen dem­zu­fol­ge so un­spek­ta­ku­lär wie er­hofft und er­war­tet.

Ganz an­ders hin­ge­gen ge­stal­tet sich die »Lie­bes­be­zie­hung« zu mei­ner neue­sten Er­run­gen­schaft: Mit dem Kind­le von Ama­zon hol­te ich mir jüngst ei­nen char­man­ten Be­glei­ter ins Haus, der mich so­fort in Eu­pho­rie ver­setz­te und mich tag­täg­lich aufs Neue zu be­gei­stern ver­mag: Die­se elek­tri­sche Buch­pro­the­se hat es wahr­lich in sich! Mei­ne neu­lich ge­äu­ßer­ten Zwei­fel über die Sinn­haf­tig­keit ei­nes sol­chen Ge­rä­tes ha­ben sich sämt­lich in Wohl­ge­fal­len auf­ge­löst...

eBook-Reader Amazon Kindle der 3. Generation

Das un­glaub­lich gut les­ba­re eInk-Dis­play (wel­ches man an­fangs für ei­ne be­druck­te Dum­my-Schutz­fo­lie zu hal­ten ge­neigt ist) mit dem ge­sto­chen schar­fen Schrift­bild ist die be­ste der­zeit er­hält­li­che Nä­he­rung an rich­ti­ges Pa­pier, man kann dar­auf stun­den­lang er­mü­dungs­frei Trak­ta­te le­sen, die ei­nem beim Stu­di­um auf ei­nem hin­ter­leuch­te­ten LCD längst üb­le Kopf­schmer­zen be­rei­ten wür­den. Schrift­art und ‑grö­ße, Lauf­wei­te, Zei­len­ab­stand, Block- oder Flat­ter­satz, all das und mehr läßt sich so ein­stel­len, wie man es zum un­an­ge­streng­ten Le­sen als op­ti­mal emp­fin­det. Das Hoch­kant-For­mat der An­zei­ge­flä­che ist mit ei­ner (Taschen)buchseite ver­gleich­bar, und da das drum­her­um ge­bau­te Le­se­ge­rät sehr schlank und leicht ge­stal­tet wer­den konn­te, hat man auch das Ge­fühl, so et­was wie ei­ne leich­te Dünn­druck-Aus­ga­be mit ei­ner ein­zi­gen »Zau­ber­sei­te« in Hän­den zu hal­ten. Wer bil­dungs­bür­ger­li­che Dün­kel hegt, die klas­si­sche Buch-Hap­tik be­vor­zugt oder sich nicht mit der­lei neu­mo­di­schen Gad­gets in der Öf­fent­lich­keit zei­gen will, kann sein(en) Kind­le mit be­druck­ten Fo­li­en (z.B. in Wur­zel­holz­op­tik) be­kle­ben und es/ihn auch noch in ed­le Le­der­ein­bän­de (ger­ne mit kel­ti­schen Or­na­men­ten) ver­klei­den.

Doch zu­rück zu den nack­ten resp. un­ver­klei­de­ten Tat­sa­chen: Das mit 139,00 EUR (in der rei­nen WLAN-Va­ri­an­te) nicht eben teu­re Ge­rät kann und will kein bil­li­ge­res iPad sein, und ich per­sön­lich woll­te auch gar kei­nen Ta­blett-Tau­send­sas­sa ha­ben: Mich wür­de ein Ge­rät mit al­ler­lei ein­ge­bau­ten Ver­su­chun­gen (Mail­ab­ruf hier, Spiel­chen da) nur all­zu­oft und all­zu­schnell vom kon­zen­trier­ten Le­sen ab­len­ken. Mei­ne pa­pier­nen Bü­cher bie­ten ja auch kei­ne Se­kun­där-Di­ver­ti­men­ti ne­ben dem ei­gent­li­chen Text, und das ist gut und rich­tig so. OK, der / die / das Kind­le bringt ei­nen Web­brow­ser mit und kann nicht nur vor­le­sen, son­dern ne­ben­bei auch Mu­sik ab­spie­len, aber im We­sent­li­chen ist das Ding eben kein Uni­ver­sal­ap­pa­ril­lo, son­dern ein spe­zia­li­sier­tes Ein-Zweck-Ge­rät.

anpaßbare Typographie für jeden Geschmack und für jede Art von Text

Was kann man nun an­fan­gen mit so ei­nem neu­ar­ti­gen Ge­rät? Man kann zu­för­derst bei Ama­zon eBooks kau­fen, die schon Se­kun­den spä­ter durch den Äther (via WLAN oder 3G-Mo­bil­funk) auf das Ma­schin­chen ge­spielt wer­den und zur Lek­tü­re ver­füg­bar sind. Auch di­ver­se Zei­tun­gen und Ma­ga­zi­ne sind be­reits in elek­tro­ni­schen Aus­ga­ben er­hält­lich. Die Kauf­ab­wick­lung funk­tio­niert eben­so sim­pel wie flott, ist an­ge­sichts des pro­prie­tä­ren Da­ten­for­ma­tes gleich­wohl nicht al­len ge­heu­er: Ver­fech­ter of­fe­ner Da­tei­for­ma­te se­hen hier ei­ne ähn­li­che Gän­ge­lung des Be­nut­zers und ei­ne Fes­se­lung an den Her­stel­ler bzw. Ver­trei­ber des Ge­rä­tes wie bei den Life­style-Pro­duk­ten mit dem an­ge­bis­se­nen Ap­fel-Lo­go.

Ich selbst se­he die Si­tua­ti­on durch­aus ent­spannt: Zum ei­nen ha­be ich tat­säch­lich nicht vor, Geld in ak­tu­el­le Best­sel­ler zu in­ve­stie­ren (die ich hier­zu­lan­de meist für den glei­chen Be­trag in ma­te­ri­el­ler – und mit­hin leicht wie­der ver­kauf- oder ver­schenk­ba­rer – Pa­pier­form er­wer­ben könn­te). Die selbst­auf­er­leg­te Be­schrän­kung auf ko­sten­lo­se Klas­si­ker (sprich mitt­ler­wei­le ge­mein­freie Wer­ke) kann mir ja schon weit mehr li­te­ra­ri­sche Pre­tio­sen in den Kind­le-Spei­cher spü­len, als ich zu mei­nen Leb­zei­ten je­mals zu le­sen im­stan­de wä­re. Zu­dem kann der / die / das Kind­le sehr wohl mit al­ler­lei of­fe­nen For­ma­ten um­ge­hen, mit ei­nem uni­ver­sel­len Kon­ver­tie­rungs­pro­gramm wie ca­lib­re kriegt man so ziem­lich al­les auf das ele­gan­te Le­se­brett­chen, was frei von ei­nem DRM-Ko­pier­schutz ist. Und selbst den be­kä­me man mit ei­ni­ger kri­mi­nel­ler En­er­gie weg und bräuch­te da­für sein Ge­rät noch nicht ein­mal zu »ja­ilb­rea­k­en«...

gestochen scharf und fast so gut wie Papier: das eInk-Display des Kindle

Nach ei­ni­gen Ta­gen des Aus­pro­bie­rens, Her­um­spie­lens und na­tür­lich Le­sens kann ich dem Ap­pa­rat auch ei­ne her­vor­ra­gen­de Eig­nung zum Zei­tungs­er­satz at­te­stie­ren: Was ich bis­lang an Pe­ri­odi­ka auf mei­nen Palm-PDA trans­fe­rier­te und auf des­sen Mi­ni-Dis­play häpp­chen­wei­se zur Kennt­nis nahm, strahlt mir jetzt kon­trast­reich und üp­pig di­men­sio­niert vom Kind­le-Dis­play ent­ge­gen! Der be­reits er­wähn­te Kon­ver­tier-Ex­per­te ca­lib­re ver­steht sich auf das skript­ge­steu­er­te Auf­be­rei­ten von News­feeds in vir­tu­el­le Ga­zet­ten.

Die Er­geb­nis­se sind nicht nur lesens‑, son­dern auch durch­aus se­hens­wert: In Ru­bri­ken ein­sor­tiert und über die Na­vi­ga­ti­ons­wip­pe an­steu­er­bar, er­scheint der ge­wünsch­te Ar­ti­kel im Hand­um­dre­hen (bzw. im Dau­men­drücken) nach Se­kun­den­bruch­tei­len auf dem Schirm. Als F.A.Z.-Fan ha­be ich das ko­sten­pflich­ti­ge Kind­le-Abo mit dem ko­sten­lo­sen Ex­trakt des Feeds von FAZ.NET ver­gli­chen und se­he mich mit letz­te­rem be­stens be­dient: Na­tür­lich fin­den längst nicht al­le Ar­ti­kel und son­sti­gen gu­ten In­hal­te der käuf­li­chen Aus­ga­be den Weg in die freie Web­site (und da­mit in den eBook-Le­ser), aber nach­dem mir schon die ko­sten­freie Ar­ti­kel­aus­wahl weit mehr be­schert, als ich in der mir da­für zur Ver­fü­gung ste­hen­den Zeit tat­säch­lich le­sen kann, bin ich’s zu­frie­den...

Der kostenlose Feed von FAZ.NET, aufbereitet und zum Kindle gesendet durch calibre

Mit dem pas­sen­den »Re­zept« – wie die ca­lib­re-Skrip­te of­fi­zi­ell hei­ßen – konn­te ich mir auch al­ler­lei ar­chi­vier­te Aus­ga­ben von brand eins in das im­ma­te­ri­el­le Bü­cher­re­gal stel­len, wo­mit ich hoch­ka­rä­ti­gen Le­se­stoff für Stun­den, wenn auch nicht die Stun­den zum Le­sen ge­schenkt be­kom­men hät­te...

Ne­ben Bü­chern und Zei­tun­gen kann man sich auch ei­ge­ne Do­ku­men­te so­wie PDF-Da­tei­en auf das / den Kind­le spie­len. Die di­rek­te An­bin­dung an den hei­mi­schen PC per USB-Ka­bel ha­be ich üb­ri­gens bis jetzt kaum je be­nutzt: Viel prak­ti­scher ist es, sich das ge­wünsch­te Schrift­stück per Mail an die (selbst wähl­ba­re) ei­ge­ne Adres­se @kindle.com zu schicken: Nur Au­gen­blicke spä­ter wird das von Ama­zon pas­send zu­ge­rich­te­te Do­ku­ment still, stumm und draht­los auf den eBook-Rea­der »ge­beamt«. Und schon kann man sich auf dem Bal­kon selbst bei pral­lem Son­nen­schein ge­müt­lich zum Le­sen nie­der­las­sen:

Lesen im hellen Sonnenschein ist endlich kein (technisches) Thema mehr...

Die ge­neig­te Le­ser­schaft wird längst be­merkt ha­ben, daß ich per­sön­lich am Kind­le in sei­ner ak­tu­el­len (=drit­ten) In­kar­na­ti­on we­nig aus­zu­set­zen ha­be. Na­tür­lich gilt hier wie über­all, daß al­les auch sei­ne Schat­ten­sei­ten hat. Die mei­sten da­von (eng­li­sche Be­nut­zer­ober­flä­che, noch nicht al­le An­sprü­che be­frie­di­gen­des An­ge­bot an deutsch­spra­chi­gem Le­se­stoff, des­sen Preis­ge­stal­tung durch die Ver­la­ge, For­mat­viel­falt, Ko­pier­schutz) wer­den sich ver­mut­lich im Lauf der Zeit von selbst er­le­di­gen. Ama­zon selbst ist ei­ner der ganz gro­ßen Play­er im Ge­schäft mit Bü­chern, wel­cher durch­aus das Zeug (und die Markt­macht) hat, das bis­he­ri­ge Ni­schen­the­ma eBook zu ei­nem glo­ba­len Ren­ner zu ma­chen. Es bleibt span­nend!

  Funk­tio­na­li­tät 5 Sterne  
  Be­dien­bar­keit 4 Sterne  
  De­sign 5 Sterne  
  Preis / Lei­stung 4 Sterne  
  Ge­samt­ur­teil 5 Sterne  

Lei­der ar­ten vie­le Dis­kus­sio­nen über das The­ma eBook in her­be Schlag­ab­täu­sche von Ex­tremmei­nungs-Ver­fech­tern aus: Die ei­nen wäh­nen in be­druck­ten Sei­ten aus to­tem Holz ein ob­so­le­tes Aus­lauf­mo­dell, die an­de­ren se­hen das En­de al­ler abend­län­di­schen Kul­tur na­hen, wenn man die sinn­li­chen Wer­te ei­nes »rich­ti­gen« Bu­ches ei­nem schnö­den Elek­tronik­ka­sten zu­lie­be zu op­fern be­reit ist. Da­bei kann man doch das ei­ne tun (eBooks le­sen), oh­ne das an­de­re zu las­sen (schö­ne Ma­te­rie kau­fen). Oh­ne daß sich dann die Er­de auf­tä­te und ei­nen ver­schlän­ge! Das frei­lich scheint sich noch nicht über­all her­um­ge­spro­chen zu ha­ben...

Samstag, 23. April 2011

Duft­ka­no­ne

In ei­ner Ecke un­se­res Schre­ber­gar­tens wird man der­zeit durch be­tö­ren­de Düf­te schier be­täubt: Der Flie­der wächst und ge­deiht dort un­gleich üp­pi­ger als an­dern­orts!

Flieder in voller Blüte

Die Ur­sa­che für den flo­ra­len Gi­gan­tis­mus liegt frei­lich we­der in der Nach­bar­schaft zur Bahn­strom­lei­tung noch in der Nä­he zur Lok­tank­stel­le: Des Flie­ders Wur­zeln be­die­nen sich di­rek­te­mang aus un­se­rem Kom­post­hau­fen und dem, was durch die­sen nach un­ten sickert...

Ein im Eß- und Com­pu­ter­zim­mer ste­hen­der Strauß der li­la­nen Pracht be­ne­belt mich der­zeit bis an die Gren­ze zur Hal­lu­zi­na­ti­on: Ko­sten­lo­se Räu­sche oh­ne Lang­zeit­schä­den und in­mit­ten der Groß­stadt, das kriegt man auch nicht al­le Ta­ge be­schert!

Donnerstag, 21. April 2011

Pa­pier oder Pla­stik?

Ama­zons viel­ge­lob­ter eBook-Rea­der Kind­le ist ab so­fort auch in Deutsch­land er­hält­lich. Bis­lang ha­be ich so ei­ner elek­tro­ni­schen Buch­pro­the­se we­nig ab­ge­win­nen kön­nen, ob­wohl ich werk­täg­lich di­ver­se Ta­ges­zei­tun­gen auf der hoch­be­tag­ten Mi­ni-Aus­füh­rung ei­nes ähn­li­chen Gad­gets gou­tie­re.

Zwar kann man nicht den Look, aber jetzt im­mer­hin doch das Feel des neu­mo­di­schen Le­se­brett­chens ko­sten­los an- und aus­te­sten, in­dem man sich ei­ne der Kind­le-Le­se-Apps her­un­ter­lädt und in­stal­liert, z.B. auf den hei­mi­schen PC. In das vir­tu­el­le Bü­cher­re­gal kann man sich so­dann mit we­ni­gen Maus­klicks ei­nen ge­wichts- und vo­lu­men­lo­sen Sta­pel ge­mein­frei­er Wer­ke stel­len: Ich selbst ha­be mir von Dan­te Ali­ghie­ri über Charles Dickens und Goe­the bis hin zu Ja­kob Was­ser­mann gleich mal ein Dut­zend Klas­si­ker auf den Rech­ner ge­zo­gen. Wenn ich das Sy­stem recht ver­ste­he, müß­ten die nach dem Kauf ei­nes rich­ti­gen Kind­le auch auf die­sem zu se­hen (und zu le­sen) sein...

Nun ist der hei­mi­sche, der Durch­ar­bei­tung har­ren­de Bü­cher­sta­pel hö­her denn je, und längst nicht al­le Wer­ke wä­ren durch di­gi­ta­li­sier­te Fas­sun­gen ad­äquat zu er­set­zen (sind auch nicht sel­ten gar nicht als sol­che ver­füg­bar), aber schon die rie­si­ge Aus­wahl ko­sten­los er­hält­li­cher Wer­ke mit mitt­ler­wei­le ab­ge­lau­fe­nem Ur­he­ber­recht läßt mich ernst­haft über­le­gen, mir wo­mög­lich doch noch ein Le­se­ta­blett zu gön­nen. Zwar wür­de ich mir wei­ter­hin greif‑, be­fin­ger- und riech­ba­re Fo­li­an­ten aus Pa­pier zu­le­gen, aber für­der­hin müß­te ich für Shake­speare, Schil­ler oder Pla­ton we­der Geld hin­le­gen noch knap­per wer­den­den Re­gal­platz op­fern müs­sen. Und EUR 139,00 wä­ren ja auch nicht die Welt, ge­ra­de mal halb so­viel, wie ich un­längst für mein Net­book hin­ge­legt ha­be...

»Ha«, hö­re ich da man­che sa­gen, »dann kauf Dir doch gleich ein iPad!« Aber nein, das wä­re nicht das glei­che: Er­stens wä­re das fa­mo­se Kind­le-Dis­play in des Som­mers glei­ßen­der Son­ne wun­der­bar ab­zu­le­sen (und nicht zum Schmink­spie­gel de­gra­diert), zwei­tens wür­de mich ein mul­ti­me­dia­ler Tau­send­sas­sa nur zu un­dis­zi­pli­nier­tem Ver­hal­ten ver­füh­ren. Ein Buch ist ein Buch und muß und soll we­der Ta­schen­ki­no noch Fen­ster zur In­ter­net-Welt sein. Hm. Mei­nun­gen aus dem Pu­bli­kum?

Dienstag, 19. April 2011

Ein Sonn­tag im April

Wanderung entlang des Pretzfelder Kirschenwegs
 
Wanderung entlang des Pretzfelder Kirschenwegs
 
Wanderung entlang des Pretzfelder Kirschenwegs
 
Wanderung entlang des Pretzfelder Kirschenwegs
 
Wanderung entlang des Pretzfelder Kirschenwegs
 
Wanderung entlang des Pretzfelder Kirschenwegs
 
Wanderung entlang des Pretzfelder Kirschenwegs
« Vorherige Seite Nächste Seite »