Freitag, 12. Januar 2007
So lautet die Überschrift eines ZEIT-Artikels, den ich meinen LeserInnen zur Lektüre empfehle. Viele werden sich wiedererkennen, die meisten werden ‑wie auch der zonebattler selbst- nicht wirklich mit einer Patentlösung aufwarten können...
Samstag, 6. Januar 2007
So hieß dermaleinst eine Fernsehsendung für die unverdorbene Jugend, moderiert vom unvergessenen Klaus Havenstein. Heutzutage muß man nicht mehr passiv vor der Röhre (oder dem Flachbildschirm) sitzen, um sich alle drei Dinge gleichzeitig ins Wohnzimmer zu holen: Der, die, das Nintendo Wii macht’s möglich! [1] [2]
Die bei einem Freund verbrachte Silvesternacht wurde sehr lang, aber nicht wegen alkohoholbedingter Ausschweifungen und anderer dubioser Exzesse, sondern weil wir vor seinem gleichfalls neuen Riesenbildschirm eifrig golften, boxten sowie Tennis- und Baseball-Schläger schwangen. Die mit der Konsole gelieferte Spielesammlung Wii Sports zieht vom Kleinkind bis zur Großmutter jede(n) sofort in ihren Bann, alle wollen sogleich auch mal probieren und dann nicht mehr aufhören. So auch der zonebattler, der immer noch Muskelkater hat...
Als alter Videospiel-Hase (der einen leibhaftigen und letzlich pseudonymstiftenden Battlezone-Spielhallenautomaten in der guten Stube stehen und auch sonst schon manches in der Art gesehen hat), bin ich der festen Überzeugung, daß Nintendo hier ein revolutionäres neues Bedienkonzept zur Praxisreife bringen konnte: Die absolut intutive Bedienung (natürliche »Originalbewegungen« statt kompliziert-abstraktem Tastendrücken) dürfte in der Tat viele Menschen zu einem Spielchen verführen, die dieser Art Freizeitgestaltung bislang eher kopfschüttelnd gegenüberstanden. [3]
Uns jedenfalls hat der Spieleabend mehr als begeistert! Schon mit den vor allem zur Demonstration der neuartigen Steuerungsmöglichkeiten beigelegten Sportspielen kann man stundenlang Spaß haben, vor allem wenn mehrere Spieler (bis zu vier) mit- oder gegeneinander antreten. Den nötigen Platz vor dem Schirm gewinnt man durch Wegschaffen des heimischen Fitness-Trainers, denn der wird nimmermehr benötigt!
Der zonebattler wird nicht umhinkommen, sich so ein Gerät in absehbarer Zukunft zuzulegen. Momentan sind die Lagerbestände fast überall vergriffen, da Nintendo nicht mit der Produktion hinterherkommt und die immense Nachfrage derzeit nicht befriedigen kann. Bis dahin golft unsereins auf einem billig im Ausverkauf erstandenen GameCube des gleichen Herstellers, aber wer einmal den imaginären Schläger durch das Wohnzimmer geschwungen hat, für den hat das Daumendrücken auf dem Joypad viel von seinem früheren Reiz verloren...
[1] Einen sehr ausführlichen Produkttest gibt es auf www.computerbase.de
[2] Ein interessantes Wii-Weblog findet sich unter www.wii-are-free.de
[3] Man beachte dazu die Kundenrezensionen auf amazon.de
Sonntag, 31. Dezember 2006
Ich hatte ja schon einmal an anderer Stelle von meinen rotweißen und weißroten AEG-Handstaubsaugern berichtet. Im Laufe der Zeit gesellten sich noch zwei weitere baugleiche Apparate dazu, kurioserweise auch in zwei ungewöhnlichen und seltenen »Fehlfarben-Kombinationen« (orangeblau und blauorange):
Bei fast allen der für nur einen oder zwei EUR auf Fürther Flohmärkten erschnappten Helferlein entpuppten sich die Akkus als tiefentladen und nicht mehr regenerierbar. Da erweisen sich die späteren Sauger-Serien mit beidseitig rastenden Kippschaltern als problematischer als jene mit selbsttätig rückfedernden Tastern, die man nicht in »An«-Stellung weglegen (und vergessen) kann...
Na jedenfalls habe ich jetzt eine weitere Baustelle erfolgreich abschließen können, indem ich mir bei der Firma Elektro-Butsch drei NiMH-Akkupacks mit immerhin 2400 mAh Kapazität (statt der originalverbauten NiCd-Variante mit gerade einmal 1300 mAh) bestellte. Der Preis von EUR 9,90 pro Akkupack erscheint fair, der Service erstklassig: Kaum bestellt, war die Lieferung auch schon unterwegs!
Über Nacht geladen, heißt es jetzt: Alle Maschinen volle Kraft voraus (bzw. hinein)!
Warum ich die ganze Geschichte hier in epischer Breite erzähle: Nicht wenige würden jetzt sicher einwenden, daß es wirtschaftlicher Unfug ist, alte Klapperteile instandzusetzen zu Preisen, für die man beim Discounter um die Ecke schon ein aktuelles Neugerät nachgeschmissen kriegt. Das mag rein zahlenmäßig zutreffen, berücksichtigt aber nicht die Umweltbelastungen, die durch das (oft unnötige) Produzieren neuer Billiggeräte entstehen (die möglicherweise ihrerseits sehr bald zu Elektroschrott mutieren). Viel sinnvoller erscheint es mir, die schon früher mit einigem Aufwand hergestellten Gerätschaften am Laufen zu halten, indem man bei Bedarf die jeweils fälligen Verschleißteile austauscht. Was übrigens nur wenig Bastelaufwand bereitet, obendrein Spaß macht und ein motivierendes Erfolgserlebnis beschert...
Mir ist selbstredend klar, daß ich mit meinem Verhalten nichts daran ändere, daß billiger Elektromüll in aberwitzigen Stückzahlen in China vom Band in die Container plumpst und dann hierher geschippert wird. Aber wenn alle etwas achtsamer mit ihren Habseligkeiten umgingen, würde sich vielleicht doch etwas bewirken lassen. Und wo anfangen, wenn nicht bei sich selbst?
P.S.: Ja, ja, ich weiß: Konsumkritische Häretiker wie unsereins gefährden das Innovationstempo, den Fortschritt und obendrein zahllose Arbeitsplätze von der Werkbank bis zur Verkaufstheke. Aber all’ das und den ganzen Rest gibt’s definitiv nur solange unsere fragile Welt bewohnbar ist und bleibt...
Mittwoch, 27. Dezember 2006
So kolportieren sie es in Erlangen, so lästern sie auch in Nürnberg mit Blick auf den Fürther Einzelhandel. Recht haben die Nachbarn freilich in ganz anderer Hinsicht als sie vordergründig denken: Soeben komme ich von einem Stadtgang zurück, in dessen Verlauf ich einerseits wie geplant so an die 30 EUR problemlos gegen Ware eintauschen konnte, mir andererseits die unterwegs am Garten, auf dem Bürgersteig, vom Straßenrand eingesammelten Pfandflaschen zusammengerechnet 46,75 EUR Geld gegen (Leer-)ware einbrachten... So bekam der zonebattler seine arbeitsplatzserhaltende Konsumentenpflicht auch noch ordentlich vergütet!
Als wackerer Lokalpatriot fördert (und fordert) er den örtlichen Fachhandel, als solcher fühlt er sich auch zuständig für das Erscheinungsbild der Stadt und ist sich nicht zu schade zum Niederbeugen, zumal wenn der Bückling mit 50 Pfennigen 25 Cent honoriert wird. Was daran freilich verwunderlich ist: Die Art der achtlos in die Landschaft geworfenen Getränkeflaschen und ‑dosen (Süßpapp und Billig-Bier) legt die Vermutung nahe, daß an der vielbeklagten Umverteilung des Reichtums von unten nach oben die da unten nach Kräften mitarbeiten. Na denn: Prosit!
Dienstag, 26. Dezember 2006
Die Futterei über die Feiertage lähmt des zonebattler’s Synapsen und ergo seine Formulierungskunst. Er kann nur noch brabbelnd und Bäuerchen machend durch die Stadt torkeln und hin und wieder mit steifgefrorenen Fingern auf den Auslöser seiner Kamera drücken. Die Ausbeute der Knipserei will anschließend rasch verarbeitet sein, solange sie noch frisch und genießbar ist. Daher geht es hier zur Zeit recht bilderlastig zu, wofür ich die LeserInnenschaft um Verständnis bitte: Es kommen bestimmt wieder wortreichere Zeiten...
Samstag, 23. Dezember 2006
| Fundstück: |
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| Art / Typ: |
4‑Band Kofferradio Philips Tornado 860 (U‑K-M‑L) |
| Herkunft: |
Deutschland / Niederlande, ca. 1978 |
| Zustand: |
sehr schöne Erhaltung, jedoch rückwärtiges Typenschild fehlend (aufgrund Klebstoff-Verhärtung abgefallen), in Gehäusesschlitzen oben arretierbarer Gewebe-Trageriemen gleichfalls nicht mehr vorhanden, ursprünglich leuchtblaue Akzentuierungen (Zierringe in den Abstimmknöpfen, Bereichswahlschalter, Antennenspitze) wohl durch Lichteinfluß vergilbt und nachgedunkelt. Schaumstoff-Streifen im Batteriefach zerfallend (Weichmacher-Ausdünstung). Funktion i.O. |
| Fundort: |
im Dezember 2006 via eBay ersteigert |
| Kaufpreis: |
EUR 3,00 (zzgl. EUR 16,00 int. Versand) |
| Notizen: |
Warum kauft sich der olle zonebattler ein fast 30 Jahre altes Kofferradio, welches UKW noch nicht einmal in Stereo empfangen und wiedergeben kann? Weil er sein eigenes Gerät dieses Typs vor 20 Jahren leichtsinnigerweise fortgegeben hat, obwohl mit dem markant gestalteten Apparat unvergessene Jugenderinnerungen verbunden sind!

Im Digitalzeitalter aufwachsende junge Menschen werden die Erregung kaum nachvollziehen können, mit der unsereins damals abends das Kurzwellen-Band nach deutschsprachigen Sendungen von Radio Madrid, Moskau oder Peking durchkämmt hat, dabei immer wieder auf wummernde Störsender des Ostblocks und verschlüsselte Geheimdienst-Ausstrahlungen (»sieben – sieben – zwo – fünnef – zwo – acht – fünnef – ...«) stoßend. Zu meiner Verblüffung ist die Faszination noch unverändert vorhanden, heutzutage freilich ohne das brachiale Störfeuer seitens des weltanschaulichen Gegners:
100 Sekunden Kurzwelle (mp3, 1.561 KB)
Toll, nicht wahr? Und lehrreich obendrein! Tatsächlich sind ja Radioprogramme weit billiger herzustellen als TV-Sendungen, außerdem sind mit verhältnismäßig geringem Aufwand riesige Sendegebiete zu versorgen. Das Medium bleibt daher interessant zur Verbreitung von staatstragender Ideologie jeglicher Couleur. Zudem ist der Quotendruck nicht so ausgeprägt wie im Fernsehen, der Rundfunk bietet also immer noch fruchtbaren Nährboden für zahllose Nischenprogramme und Informationsangebote, die nur abseits des TV-Trubels gedeihen können und ihrer Entdeckung harren...
Technik-Freaks mögen einwenden, daß derlei muffiger Analogkram im Zeitalter des allgegenwärtigen Internet hoffnungslos veraltet sei, die atmosphärischen Störgeräusche eine Zumutung etc. pp. Begriffen haben jene Leute rein gar nichts, denn just diese bekannten Unzulänglichkeiten und ihre Beherrschung sind absolut unverzichtbar und machen ja geradezu den großen Reiz der Materie (resp. des materielosen »Äthers«) aus.
So, und jetzt wende ich mich wieder vom Computer ab, meinem Tornado 860 hingegen zu und gehe auf kurzweilige (und ‑wellige) Sendersuche!
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Sonntag, 3. Dezember 2006
Was braucht der Mensch wirklich, und warum rennt er nicht selten Dingen nach, die ihn nicht glücklicher machen? Dazu habe ich soeben einen brillant geschriebenen Artikel in brand eins Online gelesen, dessen Lektüre ich allen meinen LeserInnen hiermit wärmstens ans Herz legen möchte!
Montag, 27. November 2006
Dienstag, 21. November 2006
Als Bastler und Tüftler erfüllt es mich mit großer Genugtuung, hin und wieder Gerätschaften instand zu setzen, die andere schon als defekt abgeschrieben haben und entsorgen wollten. Obendrein erfreut mich an meinen zahlreichen gelungenen Wiederbelebungsversuchen der Aspekt der ökologischen Nachhaltigkeit, auch wenn ich (in meiner konsumkritischen Schrulligkeit) alleine natürlich nichts an der herrschenden ex-und-hopp-Gesellschaft ändern kann...
Ich selbst bin freilich mit manchen meiner elektronischen Helferlein dermaßen zufrieden, daß ich keinerlei Grund zum Wechsel sehe und sie am liebsten bis an mein eigenes selig Ende weiterbetreiben möchte. Das könnte insbesondere dann klappen, wenn die Ersatzteilversorgung gesichert ist. Ich suche daher obsolete Altgeräte folgender Typen:
| Dual CV 6040 / CT 7060 |
(HiFi-Bausteine, ca. 1991) |
| GRUNDIG MXV 100 / MA 100 / MT 200 |
(HiFi-Bausteine, ca. 1980) |
| GRUNDIG HiFi-Aktivboxen |
(alle Baureihen, ab ca. 1978) |
| GRUNDIG SV 2000 / ST 1500 |
(HiFi-Bausteine, ca. 1982) |
| Kenwood KA-3300 / KT-3300 |
(HiFi-Bausteine, ca. 1976) |
Palm m100 / m105 |
(PDA bzw. Organizer, ca. 2000) |
| Philips CD 100 |
(CD-Player, ca. 1983) |
Siemens Gigaset 2000C |
(schnurloses Telefon, ca. 1999) |
Siemens S35 / M35 |
(Mobiltelefon, ca. 2000) |
SONY Betamax HiFi-Videorecorder |
(alle Typen, ab ca. 1984) |
Wer über derartige Teile verfügt (egal in welchem Zustand) und sie an ein gutes neues Herrchen abgeben möchte, findet ein solches in mir. Angebote bitte an zonebattler@zonebattler.net: Zumindest die Versandkosten würden selbstredend zu meinen Lasten gehen!
Montag, 20. November 2006
Im Rundfunkmuseum der Stadt Fürth, dessen Webmaster sein zu dürfen ich die Ehre habe, wird am kommenden Donnerstag um 19:00 Uhr die Ausstellung
| Teenager, Nietenhosen, Petticoat und Rock’n’Roll – BRAVO 1956 bis 1966 |
eröffnet. Unsereins hat zwar im pubertierenden Alter schon wegen nicht-massenkompatiblen Musikgeschmacks wenig mit der Zeitschrift anfangen können, aber die Dr.-Sommer-Seiten habe ich natürlich auch eifrig gelesen. Rein zu Studienzwecken, versteht sich...
Der Abend wird besimmt ein lohnender solcher, schon wegen der kleinen Vorträge, der nostalgischen Live-Musik und des angekündigten 50er-Jahre-Buffets. Kommet also zuhauf!
P.S.: Gerüchte, wonach der zonebattler im Petticoat zu erscheinen gedenkt, sind böswillige Verleumdungen und entbehren jeder Grundlage. Aber da sein werde ich...
Samstag, 18. November 2006
Freitag, 17. November 2006
In Gesprächen mit Verwandten, Freunden und Kollegen kann man den Eindruck gewinnen, daß alle Welt heutzutage über weite Strecken des Alltags primär damit beschäftigt ist, denselben zu organisieren: Mobilfunk-Tarife, Internet-Zugänge, Tagesgeld-Konten, alles will skrupulös verglichen, evaluiert und endlich wohlbedacht ausgewählt sein. Und muß anschließend trotzdem sofort wieder hinterfragt werden, denn alles ist im Fluß und die Konditionen ständigen Änderungen unterworfen.
Stunden werden auf kafkaeske Weise damit verbraten, sich auf den byzantinschen Websites von Telekommunikations-Providern zurechtzufinden, und doch bleibt meist das dumpf-nagende Gefühl zurück, an irgendeiner Ecke suboptimal geplant, gewählt, geordert zu haben... Des satten (wenn nicht übersättigten) Mitteleuropäers Leben bietet heute weit mehr selbstbedienbare Stellschrauben als je zuvor, aber ist es dadurch glücklicher geworden?
Süßer und scharfer Senf: