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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 16. November 2007

Ba­sis-De­mo­kra­tie

Den gest­ri­gen Abend ver­brach­te ich im We­sent­li­chen auf der of­fi­zi­el­len Bür­ger­ver­samm­lung für die Für­ther Stadt­tei­le Süd­stadt, In­nen­stadt, Dam­bach, West­vor­stadt und was der­glei­chen pe­ri­phe­re Sied­lun­gen mehr sind. Mei­ne bes­se­re Hälf­te war na­tür­lich auch da­bei so­wie der Herr Gra­ben­ken­ner. Wie zahl­rei­che an­de­re Bür­ger und Bür­ge­rin­nen auch mach­te ich von mei­nem Re­de- und Fra­ge­recht Ge­brauch, und die Ver­tre­ter der Kom­mu­ne (vom Ober­bür­ger­mei­ster über sei­ne Fach­re­fe­ren­ten bis hin zum Kon­takt­be­am­ten der Po­li­zei) si­cher­ten zu, sich der vor­ge­tra­ge­nen Pro­ble­me zeit­nah an­zu­neh­men (was sie al­ler Er­fah­rung nach auch sehr zu­ver­läs­sig tun).

So­weit, so gut. Was aber nach­denk­lich stimmt, ja nach­ge­ra­de alar­miert, ist die un­ter dem Strich er­schreckend ge­rin­ge Be­tei­li­gung der Bür­ger­schaft an sol­chen Ver­an­stal­tun­gen. Hier be­steht tat­säch­lich mal die Mög­lich­keit, auf öf­fent­li­che An­ge­le­gen­hei­ten Ein­fluß zu neh­men, und den­noch ist die Re­so­nanz sehr ver­hal­ten: 50–60 Leu­te sit­zen da, an­ge­hen tä­te es tau­send­mal so vie­le. Sa­ge mir keine(r), man wis­se nichts von den Ter­mi­nen der je­wei­li­gen Stadt­teil­ver­samm­lun­gen: Die kriegt jede(r) über das städ­ti­sche Amts­blatt mit­samt der Stadt­zei­tung ko­sten­los in den Brief­ka­sten ge­stopft!

Sehr be­denk­lich fin­de ich auch, daß sich der An­teil der Bür­ge­rIn­nen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund an der Ge­samt­be­völ­ke­rung in kei­ner Wei­se im Pu­bli­kum re­prä­sen­ta­tiv ab­bil­det. Ich will das nicht als stich­hal­ti­ges In­diz für ab­ge­schot­te­te Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten wer­ten, aber hier sieht man klar ei­ne Kluft, die kom­mu­ni­ka­tiv zu über­brücken Not tä­te...

Montag, 12. November 2007

Kunst aus dem Kel­ler

Heu­te abend um sie­ben gibt’s ei­ne in­ter­es­san­te Ver­nis­sa­ge gleich bei mir um die Ecke in der werk­statt ed­da schnei­der na­tur­stücke: Mein Freund Udo Mey­er zeigt dort (s)eine sub­ver­si­ve ent­wick­lung.

Holy Man

Es han­delt sich da­bei um er­staun­li­che Pa­pier­ab­zü­ge von Di­as aus ei­ner frü­hen Ne­pal-Rei­se, die durch lang­jäh­ri­ge La­ge­rung an un­pas­sen­der Stel­le (im feuch­ten Kel­ler näm­lich) ir­gend­wann Schim­mel an­setz­ten. Der zer­stö­re­ri­sche Pilz fand in den or­ga­ni­schen Farb­sub­strat-Schich­ten ei­nen gu­ten Nähr­bo­den und brei­te­te sich lang­sam, aber si­cher auf den far­bi­gen Fo­li­en­bild­chen aus...

Nun soll­te man mei­nen, daß der­ar­tig ver­rot­ten­de Licht­bil­der ein kla­rer Fall für den Müll­ei­mer wä­ren! In­des­sen pas­sier­te Wun­der­sa­mes und Wun­der­ba­res: Selbst vor­her eher ba­na­le Schnapp­schüs­se er­fuh­ren durch den Schim­mel­be­fall ge­ra­de­zu myst­hi­sche Über­hö­hung durch spek­ta­ku­lä­re Farb-Or­gi­en und psy­che­de­lisch wir­ken­de Feinst-Struk­tu­ren über gro­ße Flä­chen hin­weg.

Man kann das nicht wirk­lich be­schrei­ben, man muß es mit ei­ge­nen Au­gen se­hen. Es ist wirk­lich eben­so ku­ri­os wie fas­zi­nie­rend, was so ein bi­zar­rer Zu­fall an äs­the­ti­schen Wir­kun­gen zu schaf­fen ver­mag: Wer der­glei­chen mit Ziel und Plan zu er­zeu­gen ver­such­te, wür­de ver­mut­lich gran­di­os schei­tern. Es lockt al­so ein sel­te­nes Er­leb­nis, zu dem ich mei­ne in­ter­es­sier­ten Le­se­rIn­nen hier­mit ani­mie­ren möch­te!

Donnerstag, 8. November 2007

»Aus die Maus«...

...ti­telt Herr blue sky und stellt in sei­nem Blog ei­ne recht per­fi­de Mau­se­fal­le vor. Tja, so sind sie. Die Mäu­se und die Men­schen...

Dienstag, 6. November 2007

Wür­de und An­stand im An­ge­sicht des To­des

Kon­ser­va­tiv ist die F.A.Z., kon­ser­viert ist Tu­tan­cha­mun. Al­les an­de­re als drö­ge Kon­ser­ven­kost ist der le­sens­wer­te Es­say »Ehe sein Ge­sicht zu Pu­der zer­fällt«, des­sen Lek­tü­re ich hier­mit mei­nen Le­se­rIn­nen an­emp­feh­len möch­te...

Sonntag, 4. November 2007

Ord­nung ist das gan­ze Le­ben

Der zone­batt­ler ist im Kopf ein be­stens durch­or­ga­ni­sier­ter Ord­nungs­fa­na­ti­ker, in der Pra­xis frei­lich mit­un­ter zu faul, sei­ne ge­nia­len Ideen und Kon­zep­te auch kon­se­quent in die Pra­xis um­zu­set­zen. Das ver­rät er na­tür­lich nicht je­dem (schon um sei­ne ein­schlä­gi­ge Re­pu­ta­ti­on nicht zu ge­fähr­den) und bit­tet da­her hier­mit sei­ne paar Le­se­rIn­nen um ver­trau­lich-ver­schwie­ge­ne Mit­wis­ser­schaft...

Gu­ten Ge­wis­sens drückt sich ums Auf­räu­men und Ent­rüm­peln der ei­ge­nen Sphä­re her­um, wer faul vor dem Bild­schirm hockt und eif­rig stu­diert, wie an­de­re ihr Le­ben (oder das ih­rer An­ge­hö­ri­gen) in ge­ord­ne­te Bah­nen len­ken bzw. zu­rück­füh­ren. Manch­mal gibt es ja ganz simp­le Op­ti­mie­rungs-Tricks [1], auf die man selbst nicht so oh­ne wei­te­res ge­kom­men wä­re!

Ei­ne wah­re Fund­gru­be für der­lei prag­ma­ti­sche Rat­schlä­ge ist die blog­mä­ßig auf­ge­mach­te Web­site unclutterer.com : Die The­men­viel­falt ist be­mer­kens­wert, nicht min­der er­freu­lich ist das Ni­veau der Kom­men­ta­re aus der Le­ser­schaft. Wenn man nach der Lek­tü­re die ei­ne oder an­de­re Er­kennt­nis [2] in den ei­ge­nen All­tag trans­fe­rie­ren [3] kann, dann ist das doch schon et­was ge­won­nen!

 
[1] z.B. den, nur wei­ßes Ge­schirr zu kau­fen, da­für aber lau­ter ver­schie­de­ne Glä­ser, was Ab­wechs­lung bei Ti­sche schafft, je­doch im Fall der Fäl­le um­stand­los zu er­set­zen ist: Spart Geld, spart Mü­he, spart Platz!

[2] z.B. die, daß es für ei­nen Eng­lisch-Kurs nie zu spät ist...

[3] Bit­te mir das Fremd­wort nach­zu­se­hen, ich woll­te nicht noch­mal »um­set­zen« schrei­ben, mir ist aber en pas­sant kein ori­gi­när ger­ma­ni­sches Syn­onym ein­ge­fal­len.

Freitag, 2. November 2007

Lie­be zwi­schen Schwarz und Weiß...

...ist das Mo­tiv des heu­ti­gen ar­te-The­men­abends, des­sen Re­por­ta­gen man sich nicht ent­ge­hen las­sen soll­te: Ein pech­schwar­zer jun­ger Mann in preu­ßi­scher Uni­form! Die Schwe­ster ei­nes Sul­tans als Frau ei­nes Ham­bur­ger Kauf­manns im aus­ge­hen­den 19. Jahr­hun­dert! Wenn das kei­ne au­ßer­ge­wöhn­li­chen The­men sind! Gleich­wohl wird der zone­batt­ler si­cher­heits­hal­ber sei­nen Vi­deo­re­cor­der mit­lau­fen las­sen, denn er selbst neigt zur spä­ten Stun­de da­zu, auf sei­nem So­fa auch dann weg­zu­dö­sen, wenn das Pro­gramm ei­gent­lich sei­ne vol­le Auf­merk­sam­keit ver­dient hät­te...

Samstag, 27. Oktober 2007

Zei­ten­wen­de

Das Är­ger­li­che an der heu­te Nacht wie­der ein­mal fäl­li­gen Zeit­um­stel­lung ist für ei­nen Tag­men­schen wie den zone­batt­ler das quä­lend lan­ge Wach­blei­ben und War­ten auf den Uh­ren­um­stell­zeit­punkt: Wie ger­ne wür­de un­ser­eins doch se­lig die Nacht durch­schlum­mern! Aber Pflicht ist Pflicht und so harrt un­ser­eins er­ge­ben aus und hält sich mit ge­le­gent­lich ver­ab­folg­ten kal­ten Was­ser­güs­sen wach: Der­lei ka­tho­li­sche Ka­stei­ung lähmt nicht nur die Li­bi­do, son­dern sti­mu­liert im Ge­gen­zug den In­tel­lekt, wes­halb ich mir so­eben über­le­ge, ob es wohl mo­ra­lisch statt­haft und mit mei­ner Bür­ger­pflicht ver­ein­bar wä­re, die Ak­kus resp. Bat­te­rien klamm­heim­lich aus al­len nicht-funk-syn­chro­ni­sier­ten Zeit­mes­sern (Ka­me­ras, Mo­bil­te­le­fo­nen, Arm­band­uh­ren) zu neh­men und stoi­schen Netz­läu­fern (Vi­deo­re­cor­der, Herd) den Stecker oder gar die Si­che­rung zu zie­hen: Dann könn­ten mei­ne zahl­rei­chen auf das (über Frank­furt trans­mit­tier­te) Braun­schwei­ger DCF77-Si­gnal hö­ren­den Au­to­ma­tik-Ap­pa­ra­te den Stun­den­sprung oh­ne mei­ne wa­che An­we­sen­heit durch­füh­ren, wäh­rend bei al­len an­de­ren Ge­rä­ten erst nach dem Er­wa­chen aus der strom­lo­sen Schein­tot­star­re der Wunsch nach neu­er Zeit­jus­ta­ge auf­kommt. Und ich könn­te ja die Bat­te­rien, Netz­stecker und Si­che­run­gen ganz aus­ge­schla­fe­ner­wei­se erst zur hel­len Mit­tags­stun­de wie­der rein­drücken! Ha, was bin ich doch für ein schlau­er Fuchs! Doch weil ich oben­drein ein barm­her­zi­ger Sa­ma­ri­ter bin, ge­be ich das trick­rei­che Re­zept ger­ne und oh­ne jeg­li­che Li­zenz­ge­büh­ren an mei­ne ge­schät­zen und schön­heits­schlaf-be­dürf­ti­gen Le­se­rIn­nen wei­ter...

We­ni­ger schlau schei­nen mir hin­ge­gen je­ne Ei­fe­rer zu sein, die heu­te in den Nach­rich­ten auf al­len Ka­nä­len ge­gen die Som­mer­zeit an sich wet­tern und zu Fel­de zie­hen, die uns doch zur war­men Jah­res­zeit das se­gens­rei­che Ver­gnü­gen län­ge­ren Ta­ges­lich­tes am Fei­er­abend be­schert: Der zwei­mal jähr­lich zwangs­ver­ord­ne­te Stun­den­sprung ver­ur­sa­che bei ih­nen Schlaf­lo­sig­keit und De­pres­sio­nen. Man soll­te Pe­ti­tons-Li­sten in den Ge­sund­heits­äm­tern auf­le­gen, da­mit all’ die Leu­te dort per Un­ter­schrift ge­gen die Som­mer­zeit ab­stim­men kön­nen, die sich durch den 60-mi­nü­ti­gen Zeit­ver­satz in Ih­rer Ge­sund­heit an­ge­grif­fen füh­len. Nach En­de der Ein­tra­gungs­frist wird aber mit­nich­ten die Som­mer­zeit ab­ge­schafft, son­dern den Pe­ti­ten­ten aus Grün­den der ge­sund­heit­li­chen Für­sor­ge un­ter­sagt, je­mals wie­der Flug­rei­sen in an­de­re Zeit­zo­nen zu un­ter­neh­men, da ja of­fen­bar aku­te Ge­fahr be­stün­de, daß sie ei­nen Trip nach New York oder Hong Kong auf­grund der viel­stün­di­gen Zeit­ver­schie­be­rei nicht über­le­ben wür­den. Was man da­mit an Ke­ro­sin und Ab­ga­sen ein­spa­ren könn­te! Und die gan­zen Schein­hei­li­gen­schei­ne be­sag­ter Kla­ge­füh­rer könn­te man auch aus­knip­sen...

Freitag, 26. Oktober 2007

Frank­fur­ter Fan­ta­sien

Ein mas­sen­ge­schmäck­le­risch treff­si­che­rer Mu­si­cus na­mens Nor­bert Schult­ze hat in der Nach­kriegs­zeit manch’ harm­lo­sen Gas­sen­hau­er her­vor­ge­bracht, sich wäh­rend der zwölf brau­nen Jah­re vor­her frei­lich sehr um die Cor­po­ra­te Iden­ti­ty des III. Rei­ches ver­dient ge­macht, all­die­weil er es ‑nach ei­ge­nem Be­kun­den- vor­zog, (da­heim) zu kom­po­nie­ren statt (an der Front) zu kre­pie­ren. Ein ehr­li­ches Wort. Die­ses zu wer­ten, gar dar­über zu rich­ten mag sich der zone­batt­ler nicht an­ma­ßen, zu­mal sei­ne ei­ge­ne Zi­vil­cou­ra­ge in den ge­gen­wär­ti­gen Frie­dens­zei­ten glück­li­cher­wei­se noch nicht all­zu­sehr auf die Pro­be ge­stellt wor­den ist...

Na je­den­falls hat der Schöp­fer von so un­ver­wüst­li­chen Hits wie »Li­li Mar­leen« auch die gut fünf­ein­halb­jäh­ri­ge Eu­ro­pa-Tour­nee der Groß­deut­schen Wehr­macht mit al­ler­lei ein­gän­gi­gem Lied­gut be­glei­tet, und selbst den Ab­ste­cher des Deut­schen Afri­ka-Korp­ses (DAK) zur Nord­kan­te des schwar­zen Kon­ti­nents hat der un­er­müd­li­che No­ten-Jon­gleur im Sin­ne sei­ner Auf­trag­ge­ber auf­put­schend un­ter­legt. Der schmis­si­ge Re­frain von »Heiß über Afri­kas Bo­den« lau­tet da bei­spiels­wei­se:

Es ras­seln die Ket­ten, es dröhnt der Mo­tor,
Pan­zer rol­len in Afri­ka vor!

Den Ori­gi­nal-Sound­track des gleich­na­mi­gen Ever­greens für rau­he Män­ner­keh­len mö­gen sich In­ter­es­sier­te in den Tie­fen des Net­zes sel­ber su­chen, viel Auf­wand muß man in­des­sen nicht trei­ben, um der­lei Du­bio­si­ca vir­tu­ell wie­der aus­zu­bud­deln...

Die Eli­te-Trup­pen von heu­te sind be­kann­ter­ma­ßen längst nicht mehr mit Stahl­helm und Tor­ni­ster un­ter­wegs, son­dern mit Blue­tooth-Head­set und Roll­kof­fer an­ge­tan und aus­ge­stat­tet. Tag­täg­lich (au­ßer So, nicht 25.12., 26.12. u. 1.1.) sprin­gen sie in gan­zen Hun­dert­schaf­ten aus ih­ren Trans­port­ma­schi­nen, heut­zu­ta­ge na­tür­lich nicht mehr aus be­hä­bi­gen Ju 52-Well­blech-Tan­ten, son­dern aus schnit­ti­gen 11.000 PS-ICE-Trieb­zü­gen.

Als der sein Hei­mat­land Hö­he x Brei­te dienst­be­rei­sen­de zone­batt­ler die­ser Ta­ge selbst un­frei­wil­li­ger Be­stand­teil der­ar­ti­ger Mas­sen-In­sze­nie­run­gen wur­de (frei­lich schon rein äu­ßer­lich nicht zum Heer der fein­be­zwirn­ten Edel-Recken zäh­lend), da irr­lich­ter­te ihm auf ein­mal be­sag­ter Sol­da­ten-Schla­ger im Hirn her­um, un­ter­legt mit von ihm selbst flugs ge­up­date­ten Text:

Es klin­geln die Han­dys [1], es dröhnt der Knopf im Ohr,
Trol­leys rat­tern im Haupt­bahn­hof vor!

Da der Be­rich­ten­de die (zu­ge­ge­ben zwei­schnei­di­ge) Ga­be hat, sich ein­mal ge­hör­te Ohr­wür­mer nach Be­lie­ben oh­ne ap­pa­ra­ti­ve Un­ter­stüt­zung in Hi­Fi-Qua­li­tät ins ei­ge­ne Hirn ein­spie­len zu kön­nen, hat er das hier zum ei­ge­nen Ver­gnü­gen gleich mehr­fach ge­tan, so ein Bahn­steig ist ja lang und ein ICE nicht min­der.

Was nun fa­zi­tiert der Schrei­ber die­ser Zei­len aus der schil­lern­den Epi­so­de? Frank­furt (Main) macht ihm die Bir­ne mat­schig, drum ist er nicht we­nig froh, so­eben wie­der im hei­mi­schen Fürth (Bay) ein­ge­lau­fen zu sein. Zwar nicht mit klin­gen­dem Spiel und Dching­d­erassabumms, doch um­so be­glück­ter an­ge­sichts der Aus­sicht, end­lich wie­der für zwei Ta­ge sei­ne Ru­he im ei­ge­nen Ab­kling­becken zu fin­den...

 
[1] Erst nach lan­gem Wä­gen und Wan­ken hat sich der Ver­fas­ser zu Han­dys als Plu­ral von Han­dy be­ken­nen kön­nen: Viel schö­ner und an­ge­mes­se­ner er­schie­ne ihm ja die an­glo-ame­ri­ka­ni­sche Schreib­wei­se Han­dies, doch muß man die Kat­ze im Dor­fe bzw. die Plu­ra­li­sie­rung im Ger­ma­ni­schen las­sen, wenn man mit der­lei fik­ti­ven Pseu­do-An­gli­zis­men han­tiert. Mit der kor­rek­ten Be­mehr­zahl­ung Mo­bil­te­le­fo­ne wä­re das an­ge­streb­te Vers­maß da­ge­gen völ­lig aus den Fu­gen ge­ra­ten, von da­her war das kei­ne ernst­haft zu er­wä­gen­de Al­ter­na­ti­ve.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Dos & Don’ts

Nach­dem ich heu­te mor­gen im on­lei­ni­gen SPIEGEL die Über­sicht über die ak­tu­el­len DVD-Film­bei­le­ger über­flo­gen hat­te, sau­ste ich spä­ter im Nürn­ber­ger Haupt­bahnof vom Bahn­steig schnur­stracks in die gro­ße Buch­hand­lung in der Mit­tel­hal­le, um dort­selbst die ak­tu­el­le Aus­ga­be der »Au­dio­Vi­deo­Fo­to Bild« gleich zwei­fach zu er­ste­hen. Die dar­in ent­hal­te­ne DVD mit »Hero« ha­be ich zwar schon seit lan­gem in der ori­gi­na­len (Vollpreis-)Ausgabe im Re­gal ste­hen, aber der Film ist in mehr­fa­cher Hin­sicht gran­di­os: Span­nen­de Hand­lung und vi­su­ell über­wäl­ti­gen­de Ef­fek­te fü­gen sich hier zu ei­nem stim­mi­gen Ge­samt­kunst­werk, das sei­nes­glei­chen sucht. Von da­her kann es durch­aus nicht scha­den, wenn man ein paar preis­wer­te Ex­em­pla­re als Ver­schenk-Re­ser­ve oder Preis­rät­sel-Haupt­ge­winn zur Hand hat...

Ach ja, was ich ei­gent­lich er­zäh­len woll­te: Zwei bunt be­bil­der­te Bou­le­vard-Blät­ter zu je EUR 3,50 sum­mie­ren sich nach Adam Rie­se zu run­den EUR 7,00. Auf mei­nen läs­sig her­über­ge­rei­chen Zeh­ner woll­te mir der Mann am Tre­sen eben­so sou­ve­rän EUR 43,00 her­aus­ge­ben, mei­nen (ech­ten) Zeh­ner sol­cher­art zu ei­nem vir­tu­ell-fal­schen Fuff­zi­ger auf­wer­tend. Der Wech­sel­trick zu mei­nen Gun­sten hät­te mich schlag­ar­tig um sat­te und glat­te EUR 40,00 rei­cher ge­macht, aber nach­dem ich ei­ne durch und durch weit­ge­hend ehr­li­che Haut bin, ha­be ich den Irr­tum im Kei­me er­stickt und ge­ra­de­zu re­flex­haft auf­ge­klärt. Wor­auf sich der Kas­sie­rer bei mir ent­schul­dig­te. Und ich mich dar­auf­hin bei ihm, was im Grun­de nicht min­der un­pas­send war. Aber die Epi­so­de il­lu­striert ganz gut, wie schnell man un­re­flek­tiert in pro­gram­mier­te Ver­hal­tens­mu­ster zu­rück­fällt und Stan­dard-Rou­ti­nen ab­spult, wenn das rea­le Ge­sche­hen un­ver­se­hens aus den ein­ge­fah­re­nen Glei­sen springt.

Was jetzt na­he­lie­gen­der­wei­se die Fra­ge nach sich zieht, wie es denn in der jun­gen Ge­ne­ra­ti­on um der­ar­ti­ge Pro­gram­mie­run­gen [1] be­stellt ist, die ja so et­was wie das un­ver­zicht­ba­re Schmier­mit­tel im Ge­trie­be des mensch­li­chen Mit­ein­an­ders dar­stel­len. Ich selbst glau­be zu be­ob­ach­ten, daß der­lei streß­min­dern­de und ge­mein­sinns­tif­ten­de Ri­tua­le und Re­fle­xe der­zeit auf brei­ter Front ero­die­ren und zer­brö­seln, zum (so­for­ti­gen) Nach­teil des be­trof­fe­nen In­di­vi­du­ums und na­tür­lich auch zum (lang­fri­sti­gen) Scha­den der Ge­sell­schaft. Aber der zone­batt­ler drif­tet ja oh­ne­hin zu­se­hends in Al­ters­starr­sinn und Kul­tur­pes­si­mis­mus ab und kann da­her kei­nen all­ge­mein­gül­ti­gen Maß­stab ab­ge­ben: Wie be­ur­tei­len sei­ne ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen das Phä­no­men?

 
[1] Irr­tü­mer klä­ren, Schwä­che­ren hel­fen, Tü­ren auf­hal­ten, rechts ge­hen, Kol­li­sio­nen mit an­de­ren Pas­san­ten ver­mei­den, Vor­tritt las­sen, Müll in da­für vor­ge­se­he­ne Be­häl­ter wer­fen u.v.m.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Satz des Ta­ges

Im hin­te­ren Wa­gen­teil, nur die letz­te Tü­re ist ge­sund!

So spach der freund­li­che Fah­rer je­ner U‑Bahn, die des zone­batt­ler zorn-zit­tern­de Hül­le heu­te früh von Fürth gen Nürn­berg trans­por­tier­te, nach­dem sel­bi­ger ei­ne knap­pe hal­be Stun­de auf dem Bahn­steig des Für­ther Haupt­bahn­ho­fes ver­geb­lich ge­fro­ren und nicht da­mit ge­rech­net hat­te, daß sich ne­ben strei­ken­den Lok­füh­rern auch An­sa­ger und Auf­sich­ten im Auf- bzw. Aus­stand be­fin­den könn­ten...

Pflicht­ter­min

Am kom­men­den Wo­chen­en­de dreht sich in Fürth wie­der al­les um die Kunst: Im Rah­men der jähr­lich wie­der­keh­ren­den Ate­lier­ta­ge (of­fi­zi­ell »Gast­spiel« ge­hei­ßen) ste­hen auch dies­mal wie­der über 40 Wir­kungs­stät­ten bil­den­der Künst­le­rIn­nen für das in­ter­es­sier­te Pu­bli­kum of­fen! Die Für­ther Nach­rich­ten ver­mel­den heu­te Nä­he­res, und auf der Sei­te des Ver­an­stal­ters gibt es ei­nen in­ter­ak­ti­ven Fly­er zur Pla­nung der ei­ge­nen Marsch­rou­te.

Samstag, 13. Oktober 2007

Abend­lek­tü­re

Wie­der ein­mal möch­te ich mei­nen ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen das Stu­di­um zwei­er au­ßer­or­dent­lich in­ter­es­san­ter Ar­ti­kel aus der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung ans Herz le­gen: »Ei­ne vier­bei­ni­ge Spin­ne für den Kup­pel­schluss« be­faßt sich mit der Fra­ge, wie wohl die Bau­mei­ster in der An­ti­ke das gi­gan­ti­sche rö­mi­sche Pan­the­on mit zeit­ge­nös­si­schen Mit­teln (al­so oh­ne die Hil­fe Au­ßer­ir­di­scher) über­haupt er­rich­ten konn­ten, wo­hin­ge­gen »Wie Ame­ri­ka vor der Con­ter­gan-Ka­ta­stro­phe be­wahrt wur­de« eben die­ses be­schreibt. Le­sen bil­det!

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