Sonntag, 11. Dezember 2005
Heute gibt’s mal wieder einen nostalgischen Rückblick des mit einem unverdrossen kindlichen Gemüt ausgestatteten zonebattler...
Anno 1969 saß ich im zarten Alter von neun Jahren fasziniert vor dem Fernseher, um die erste Mondlandung »life« mitzuerleben. In verrauschten Schwarzweiß-Bildern sah man Neil Armstrong und Edwin Aldrin über den öden Erdtrabanten hüpfen, derweilen Michael Collins als dritter Mann in seiner Apollo-Kapsel weiter um den Erdbegleiter kreiste. Ich versuchte später ebenso intensiv wie vergeblich, die Raumfahrt-Pioniere mit dem väterlichen Feldstecher auf dem Mond auszumachen. Keine Frage, Astronaut war aus meiner Knabensicht das Coolste, was man als Erwachsener werden konnte! Selbstredend wollte ich damals zumindest das passende Spielzeug haben...
Der schneidige Major Matt Mason, dessen Freunde und vor allem seine futuristische Ausrüstung waren in Amerika zu jener Zeit der Renner schlechthin! Auch ich wünschte mir sehnlichst den tollkühnen Helden von Mattel samt seinem HighTech-Equipment. Leider wurde nichts daraus, das auch in Deutschland einige Zeit erhältliche Spielzeug fand nie den Weg in mein Kinderzimmer.
Inzwischen ist dieses über 35 Jahre alte Produkt freilich zum Kultspielzeug avanciert: Gut erhaltene Figuren, vollständige Raumstationen und einwandfrei funktionierende Mond-Fahrzeuge erzielen immer wieder Höchstpreise auf Internet-Auktionen. Liebhaber und Sammler finden in der Space Station von Keith Meyer sowie auf Pat Storto’s Major Matt Mason Website alles Wissenswerte in Wort und Bild.
Ich selbst konnte mir den Wunsch mit gut drei Jahrzehnten Verspätung doch noch erfüllen und eine ganze Anzahl gut abgelagerter Astronauten- und Zubehörpackungen erwerben. Doch die Rechnung ging erwartungsgemäß nicht ganz auf, denn es gibt für alles seine Zeit und als Erwachsener konnte ich mir natürlich weder die Kindheit noch die Unbeschwertheit derselben zurückkaufen...
Immerhin, ich hatte diesen Jugendtraum endlich leibhaftig in der Hand! Selbstredend habe ich die unversehrten Blisterpackungen nicht geöffnet, denn das hätte den Sammlerwert sofort um Größenordnungen dahinschmelzen lassen. War also nix mit Spielen! So beschränkte ich mich darauf, den Schatz einzulagern und gelegentlich zu bewundern.
Ein Jahr später wurde die Lust zur Last, deshalb habe ich die nostalgischen Spielzeuge auf einer eigenen Major Matt Mason – Sammlungsseite dokumentiert und anschließend restlos wieder weiterverkauft: Die in deutscher Beschriftung doch recht raren Packungen gingen an Sammler in aller Welt. Mir selbst genügen jetzt die in meiner kleinen Website konservierten Gefühle und Erinnerungen, die weder Kapital binden noch Platz und Zuwendung benötigen. Dennoch: Es hat sein müssen! ;-)
Samstag, 3. Dezember 2005
Vor etwa 20 bis 30 Jahren waren Geräte der Unterhaltungselektronik noch keine gesichtslosen Leichtbau-Schachteln aus schwarzem Plastik, sondern schwere und solide gebaute HiFi-Komponenten mit individuellem Profil. Tatsächlich waren die Produkte der meisten Hersteller schon von weitem am unverwechselbaren Design zu erkennen: Selbst Geräte der Mittelklasse hatten ein markantes Äußeres und waren gediegen verarbeitet. Im Gebrauchtwaren-Handel findet man für wenig Geld schöne Tuner, Bandmaschinen und Verstärker aus den späten 1970er Jahren, die bis auf den heutigen Tag einwandfrei funktionieren. Einzig Verschleißteile wie Skalen-Lämpchen oder Antriebsriemen müssen manchmal ersetzt werden.
Der erste von vielen: Philips CD-Player CD 100 (1982)
Hin und wieder kann ich es mir nicht verkneifen, auf Flohmärkten besonders schöne Exemplare dieser »HiFi-Dinosaurier« für wenige Euro Lösegeld aus Banausenhand zu befreien und anschließend daheim zu restaurieren. Dank der damals noch nicht maschinell optimierten Produktionsweise sind die Geräte einfach zu zerlegen und recht wartungsfreundlich. Mitunter muß man korrodierte Kontakte polieren oder mittels Kontakt-Spray wieder gut leitfähig machen. Oft reicht aber eine schnelle Innenreinigung per Staubsauger und Pinsel und die sorgfältige Säuberung der Außenflächen, um sich ein nahezu neuwertiges Schmuckstück ins Regal stellen zu können. Dann fehlt mir nur noch eine gute Schallplatte zum nostalgisch-perfekten Musikgenuß...
Samstag, 19. November 2005
Es geht ja nun wieder auf Weihnachten zu, und da werden gerne (oder wurden früher jedenfalls) die über das Jahr gut eingelagerten Modell-Eisenbahnen vom Dachboden geholt und für ein paar Wochen wieder in Betrieb genommen. Mein Favorit in Kindertagen war die winzige »EGGER-BAHN«, die als Schmalspur-Bähnchen inmitten des obligatorischen Märklin-Ovals ihre Runden drehte:
Der Autor (hinten) und sein kleiner Bruder (um 1967)
Nach drei Jahrzehnten symptomfreier Ruhezeit brach sich der Eisenbahn-Virus vor einigen Jahren in mir wieder Bahn, und ich kaufte mir einige dieser motorisierten Jugend-Träume zurück. Die geneigte Leserschaft ahnt vermutlich längst, daß das bei mir natürlich wieder zum Bau einer eigenen Spezialisten-Website führen mußte:
Hier kriege ich reichlich aufbauende und ermunternde Rückmeldungen, und ich habe die Ehre und das Vergnügen, zur Freude aller Fans in extra eingerichteten Rubriken über engagierte Bastel-Projekte meiner Leser berichten zu können. Damit tragen einige zur Erbauung vieler bei und so soll es sein! Dank der vielen nostalgischen Fotos und Abbildungen kommen übrigens auch LeserInnen ohne nennenswerte Affinität zum Thema auf Ihre Kosten...
Donnerstag, 17. November 2005
Da ich schon als junger Knabe starke Affinität zu technischen Dingen erkennen ließ, wurde ich mit entsprechendem Spielzeug reich beschenkt und bastelte unentwegt mit LEGO, fischertechnik und Plasticant. Die gesamte Verwandtschaft propehezeite mir einen ruhmreichen Werdegang als Ingenieur, doch ein später tatsächlich begonnenes Studium der Elektrotechnik habe ich wegen der mir unverständlichen, höheren Mathematik sehr bald wieder aufgegeben...
Immerhin habe ich durch meine vielen Experimentierkästen eine Menge gelernt, ohne das damals als etwas Außergewöhnliches zu empfinden. In der Rückschau erinnere ich mich besonders gerne an den »Spielcomputer LOGIKUS« von Kosmos, mit dem ich mir seinerzeit die Grundlagen der Boole’schen Algebra und binären Datenverarbeitung aneignete:
Das ziemlich primitive Selbstbau-Gerät (es bestand aus wenig mehr als aus einer Anzahl Schaltschiebern, Lämpchen und steckbaren Verbindungsdrähten) fasziniert mich bis auf den heutigen Tag, weswegen ich ihm unter
eine eigene Homepage gewidmet habe. Die wird von anderen rührseligen LOGIKUS-Freaks gerne besucht, wie das Feedback im Gästebuch zeigt. Es befriedigt sehr, mit so einem »virtuellen Denkmal« eine kollektive Erinnerungs-Plattform für gleichaltrige Gesinnungsgenossen (mit einem in dieser Hinsicht ähnlichen Erfahrungshintergrund) anbieten zu können!
Heutzutage scheint es leider weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein, daß »Spielen« und »Lernen« keine Gegensätze sein müssen, sondern ganz im Gegenteil Lernen außerordentlichen Spaß machen kann. Aber das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte...
Mittwoch, 9. November 2005
Zur Überwindung der Herbst-/Winter-Depression habe ich mir im Asia-Laden einen geradezu provozierend freundlichen »Nicker« gekauft und neben den Computer-Arbeitsplatz auf die Fensterbank gestellt:
Der japanische Plastik-Geselle ist solarbetrieben und nickt bei Licht betrachtet den ganzen Tag selbstversunken und ‑zufrieden vor sich hin. Kitsch hin oder her, die demonstrativ zur Schau gestellte Gelassenheit des skurrilen Männleins (oder Weibleins?) färbt ab: Für 7,90 EUR wird sich kaum ein besserer Therapeut finden!
Dienstag, 25. Oktober 2005
Weil mit zunehmendem Alter die Kindheitserinnerungen immer präsenter werden (dafür das Kurzzeitgedächtnis stetig schlechter), habe ich zuweilen befremdliche Assoziationen. Seit ich zum Beispiel mal »von Nämberch auf Färdd« in gut zwei Stunden zu Fuß nach Hause tappte, kommt mir beim Queren der Ferdinandstraße stets der gleichnamige Jagdpanzer in den Sinn, eine von Anfang an ziemlich mißratene Konstruktion Ferdinand Porsches aus dem 2. Weltkrieg. Als in vor-internetlicher Zeit aufgewachsener Knabe hatte ich mich vor Jahrzehnten dem Modellbau verschrieben, und da waren deutsche Flugzeuge und Militärfahrzeuge aus den beiden Weltkriegen natürlich der naheliegende Interessenschwerpunkt. Hat mich durchaus nicht zum Militaristen werden lassen, eher zum geduldigen Tüftler mit ruhiger Hand und ausgeprägter Feinmotorik. Doch zurück zum »Ferdinand«:
Jener hier ist recht winzig, da im Maßstab 1:285 gehalten. Für diese Größe ist er aber doch außerordentlich fein detailliert! Da der Nachwuchs heute meist durch Gameboy-Abusus zu hibbelig und unkonzentriert zum Selberbasteln ist, liefert die Branche mittlerweile erstaunlich realistische Fertigmodelle in 1:72. In der Nürnberger Ferdinandstraße freilich würde sich ein museales 1:1 Original besser (und die ansonsten eher öde Gegend unweit der U‑Bahn-Station Muggenhof um eine Attraktion reicher) machen. Aus dem Geschützrohr könnten Blumen wachsen und es mögen ferner weiße Tauben in der Kommandantenkuppel brüten... So gäbe der kriegerische Ferdinand ein überaus friedliches Denk- und Mahnmal ab! Ob ich den Vorschlag mal dem Oberbürgermeister der Nachbarstadt unterbreiten sollte?
Donnerstag, 29. September 2005
An diesem alten journalistischen Grundsatz komme natürlich auch ich nicht vorbei, sofern ich meines Weblogs virtuelle Auflage (sprich Leserzahl) nachhaltig in die Höhe treiben möchte. Also gut, heute gibt es hier ein paar tierische Schweinereien...
Fangen wir gediegen erotisch und nicht plump pornographisch an mit einem Verweis zu einem bärigen Striptease. Scharf, nicht war? ;-)
Wesentlich heftiger ging es in einem Andenken- und Gimmick-Laden in München zur Sache, durch den wir heuer am Vorabend unseres Starts in den Urlaub bummelten: Da erdreistete sich ein perverses, batteriebetriebenes Karnickel, einen gleichfalls Duracell-gepowerten Plüschtiger zu rammeln. Ohne unser Dazutun (ich schwöre es!) hatte der Mümmelmann in seinem Pferch das Tigerweibchen in die Ecke getrieben und verging sich nun von hinten an ihm. So ganz ungelegen schien der Akt der Tigerin indessen nicht zu kommen, denn sie klappte immer wieder mal das Maul auf und stöhnte »Aaaaaaaaaah«!
Zum Glück war eine unserer kleinen Digicams zur Hand, leider mit lichtschwachem Objektiv und ohne Möglichkeit zur Tonaufzeichnung. Aber ein authentisches Video von mäßiger Qualität ist besser als gar keines, oder?
So, ich hoffe damit einerseits auf das rege Interesse meiner LeserInnen gestoßen zu haben, äh, zu sein, andererseits die Grenzen des Anstands und guten Geschmacks nicht gar zu weit überschritten zu haben. Morgen jedenfalls gibt’s wieder durchwegs moralisch hochstehende Lesekost!
Mittwoch, 7. September 2005
Ganz einfach: Erstens, weil mein richtiger (Vor-)name offenbar schon von einem Namensvetter als Benutzername in Beschlag genommen wurde. Zweitens, weil nebenan im Wohnzimmer ein original Atari Battlezone Spielautomat von 1980 steht, eine der wenigen hier noch vorhandenen Remineszenzen an meine jugendlichen Videospiel-Zeiten. Die freilich weit weniger exzessiv ausgeprägt waren als bei vielen Joystick-Artisten heutzutage...
Copyright © 1980 by Atari, Inc.
Gleichwohl habe ich eine besondere Beziehung zu dem ziemlich raren Vektorgrafik-Automaten: Die auf dem Kassentür-Schlüssel eingeprägte Nummer 281259 ist nämlich zufälligerweise mit meinem Geburtsdatum identisch. Sowas verbindet! :-)
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...