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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 1. Januar 2006

Das neue Bil­der­rät­sel

Auch die De­zem­ber-Preis­fra­ge scheint mei­ne Le­se­rIn­nen eher ver­wirrt hin­ter­las­sen zu ha­ben, wie­wohl doch sehr viel vom ge­frag­ten Ge­bäu­de im Bild zu se­hen war. Aber egal, neu­er Ver­such, neu­es Glück! Wo, wie, was ist das hier:

Rätselbild des Monats

Wie im­mer zeigt mein Rätsel­bild ein Bau­werk bzw. Ge­bäu­de aus mei­ner ge­lieb­ten Klee­blatt-Stadt Fürth i. Bay., der schön­sten Stadt von Welt!

Wer als erste(r) un­ter rich­ti­gem Na­men und mit funk­tio­nie­ren­der eMail-Adres­se die kor­rek­te Ant­wort in ei­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag schreibt, ge­winnt ei­nen schö­nen Preis aus mei­nem Fun­dus. Dies­mal ist es:

Ei­ne Ori­gi­nal-DVD »One Hour Pho­to« mit Ro­bin Wil­liams.

Bis zum Er­schei­nen des näch­sten Rät­sels (al­so ge­nau ei­nen Mo­nat lang) kön­nen Lö­sun­gen ein­ge­reicht wer­den. Die Lauf­zeit en­det mit dem Er­schei­nen ei­nes wei­te­ren Rät­sel-Bil­des am je­weils näch­sten Mo­nats­an­fang. Mit der Vor­stel­lung ei­nes neu­en Preis­rät­sels wird die zu­tref­fen­de Ant­wort zur Vor­gän­ger­fra­ge (in ei­nem Kom­men­tar zu die­ser) be­kannt­ge­ge­ben, so­fern sie bis da­hin nicht rich­tig be­ant­wor­tet wur­de.

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Sonntag, 25. Dezember 2005

Der Für­ther Weih­nachts­mann...

...hat das Zeug zum Sen­sa­ti­ons­dar­stel­ler. Zu­min­dest scheint er ab­so­lut schwin­del­frei und bar je­der Hö­hen­angst zu sein:

Weihnachtsmann

Nicht ge­fun­den? Hier ist ei­ne Aus­schnitts­ver­grö­ße­rung der obe­ren Stock­wer­ke:

Weihnachtsmann

Ich konn­te mit un­be­waff­ne­tem Au­ge nicht fest­stel­len, ob San­ta hier ge­ra­de auf­entert oder sich im Ge­gen­teil mo­men­tan ab­seilt. In je­dem Fall sieht man, daß man­ches mo­der­ne Hoch­haus nicht nur ein­ger­ma­ßen häß­lich ist, son­dern man­gels ge­eig­ne­ter In­fra­struk­tur (kein Schlot in je­de Woh­nung) dem weih­nacht­li­chen Dienst­lei­stungs-Per­so­nal die Ar­beit si­gni­fi­kant er­schwert!

Dienstag, 13. Dezember 2005

Zoo­ming in: zonebattler’s ho­me­zo­ne von oben

Goog­le Earth ist schon ein fas­zi­nie­ren­des Spiel­zeug, um un­se­ren Glo­bus rund­her­um zu er­for­schen. Heu­te will ich mal aus dem All hin­un­ter in mein Heim stür­zen bzw. hin­ein­zoo­men. Hier se­hen wir zu­nächst Fürth aus gro­ßer Hö­he, dia­go­nal ge­teilt durch die raum­grei­fen­de Ei­sen­bahn:

zonebattler's homezone von oben

Das wei­ße Recht­eck in der Bild­mit­te ist das Dach un­se­rer AL­DI-Fi­lia­le in der Nach­bar­schaft, de­ren Ge­schäfts­füh­rung mir ein­mal ei­ne schö­ne Steil­vor­la­ge zu ei­ner bis­si­gen Glos­se lie­fer­te.

Hier sind wir schon deut­lich nä­her dran, das hel­le Dach des Dis­coun­ters an der Ka­ro­li­nen­stra­ße gibt ei­ne ein­deu­ti­ge Ori­en­tie­rungs­mar­ke ab:

zonebattler's homezone von oben

So, und hier ist mei­ne klei­ne Welt, in der ich gut und ger­ne le­be so­wie den Groß­teil mei­ner frei­en Zeit ver­brin­ge:

zonebattler's homezone von oben

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Woh­nung, Hin­ter­hof, Gar­ten an der Ei­sen­bahn, al­les ist hier drauf (und für den Kun­di­gen auch zu er­ken­nen)! Fer­ner die Wohn- und Wir­kungs­stät­ten ei­ner durch­aus zwei­stel­li­gen Zahl von lie­ben Nach­barn und gu­ten Freun­den: Tat­säch­lich hät­te ich beim Zu­zug vor sechs­ein­halb Jah­ren nicht ge­glaubt, hier tat­säch­lich ei­ne Hei­mat in des Wor­tes be­ster Be­deu­tung zu fin­den! In­zwi­schen ge­nie­ße ich das sehr und wüß­te nicht, war­um ich je­mals wie­der weg­zie­hen soll­te...

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Und wie­der ei­ne Preis­fra­ge!

Für die De­zem­ber-Preis­fra­ge prä­sen­tie­re ich ein Lieb­lings-Fo­to, das mir auch kom­po­si­to­risch recht vor­zeig­bar er­scheint. Wo mag das hier sein, lie­be Le­se­rIn­nen:

Rätselbild des Monats

Wie im­mer zeigt mein Rätsel­bild ein Bau­werk aus der Klee­blatt-Stadt Fürth i. Bay.!

Wer als erste(r) un­ter rich­ti­gem Na­men und mit funk­tio­nie­ren­der eMail-Adres­se die kor­rek­te Ant­wort in ei­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag schreibt, ge­winnt ei­nen schö­nen Preis aus mei­nem Fun­dus. Dies­mal ist es (pas­send zur Weih­nachts­zeit):

Ei­ne Ori­gi­nal-DVD »Das Drit­te Wun­der« mit Ed Har­ris und Ar­min Muel­ler-Stahl.

Bis zum Er­schei­nen des näch­sten Rät­sels (al­so ge­nau ei­nen Mo­nat lang) kön­nen Lö­sun­gen ein­ge­reicht wer­den. Die Lauf­zeit en­det mit dem Er­schei­nen ei­nes wei­te­ren Rät­sel-Bil­des am je­weils näch­sten Mo­nats­an­fang. Mit der Vor­stel­lung ei­nes neu­en Preis­rät­sels wird die zu­tref­fen­de Ant­wort zur Vor­gän­ger­fra­ge (in ei­nem Kom­men­tar zu die­ser) be­kannt­ge­ge­ben, so­fern sie bis da­hin nicht rich­tig be­ant­wor­tet wur­de.

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Samstag, 26. November 2005

Wach­sa­me Holz­au­gen...

Als der zone­batt­ler ge­stern Abend von ei­ner schlau­chen­den Se­mi­nar-Wo­che aus Lud­wigs­burg nach Fürth heim­kehr­te, ist er erst mal nicht nach Hau­se, son­dern schnur­stracks und mit Sack und Pack (sprich Ruck­sack und Roll­kof­fer) vom Bahn­hof aus ins Klei­ne Ate­lier Hir­schen­stra­ße ge­eilt, um dort ei­ner Ver­nis­sa­ge bei­zu­woh­nen. Seit ge­stern al­so (und bis zum 24.12.2005) gibt es da Holz­ar­bei­ten des pol­ni­schen Künst­lers Ma­ri­an Ulc zu se­hen:

Holzarbeit von Marian Ulc

Mein er­ster Schnapp­schuß zeigt ei­nen Klez­mer-Mu­si­kan­ten, ei­nen aus ei­nem En­sem­ble von vie­ren. Sehr an­spre­chend und mal was an­de­res als die im­mer­glei­chen Jazz-Mu­si­ker! Himm­li­sche Me­lo­dien kom­men da­ge­gen von die­sen We­sen:

Holzarbeit von Marian Ulc

Auch oh­ne Her­kunft und Vi­ta des Künst­lers zu ken­nen, liegt man mit ei­ner er­sten Ein­ord­nung »nai­ve Kunst aus Ost­eu­ro­pa« si­cher­lich rich­tig. Hier mar­schie­ren (pas­send zur Weih­nachts­zeit) die Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge auf:

Holzarbeit von Marian Ulc

Al­le Schnitz­fi­gu­ren sind von mat­ter und zu­rück­hal­ten­der, »er­di­ger« farb­li­cher Fas­sung. Ein wei­te­rer ge­mein­sa­mer Nen­ner ist der ir­gend­wie nach­denk­li­che Blick al­ler Fi­gu­ren, der selbst den Vier­bei­nern zu ei­gen ist:

Holzarbeit von Marian Ulc

Die Ver­füh­rung von Adam und Eva als bi­bli­sche Schlüs­sel­sze­ne, pla­stisch dar­ge­stellt in ei­nem um­rah­men­den Ap­fel:

Holzarbeit von Marian Ulc

Jetzt bei der Nach­be­rei­tung der Fo­tos für die­sen Ar­ti­kel fällt mir auf, daß die männ­li­chen Fi­gu­ren (ein­schließ­lich des Adam) sämt­lich durch ei­nen Schnurr­bart ty­pi­siert sind, der ja in West-Eu­ro­pa längst aus der Mo­de ge­kom­men ist.

Al­les in al­lem an­rüh­rend bo­den­stän­di­ge und »ehr­li­che« Kunst mit ei­nem ge­wis­sen alt­mo­di­schen Touch. Ich war dann doch et­was ver­blüfft, im In­fo-Blatt über den Künst­ler das Fo­to ei­nes eher jün­ge­ren Man­nes zu se­hen. Sym­pa­thisch! Bei uns wür­de es doch kaum noch ein Künst­ler wa­gen, mit der­art »hand­greif­li­chen« und ein­gän­gi­gen Ar­bei­ten sei­ner Re­li­gio­si­tät Aus­druck zu ver­lei­hen...

Er­gän­zend möch­te ich nicht un­er­wähnt las­sen, daß noch ei­ne gan­ze Rei­he in­ter­es­san­ter Bil­der der pol­ni­schen (frei­lich in Fran­ken le­ben­den und ar­bei­ten­den) Künst­le­rin Ma­ria Fuks die Wän­de be­rei­cher­te:

Bilder von Maria Fuks

Mo­ti­ve wa­ren über­wie­gend Tanz-Sze­nen, der Stil hat mich mit­un­ter an die fran­zö­si­schen Im­pres­sio­ni­sten er­in­nert. Die meist klein­for­ma­ti­gen Bil­der ent­zie­hen sich ei­ner halb­wegs aus­sa­ge­kräf­ti­gen Fo­to-Do­ku­men­ta­ti­on, die muß man sich sel­ber an­schau­en. Der zone­batt­ler emp­fiehlt da­her ein­mal mehr den Weg in die Für­ther Hir­schen­stra­ße Nr. 31!

Donnerstag, 24. November 2005

»Wäi iich aa­mol aa­moll schbilln hob lo­an«

Ein Färd­der ruft beim Ra­dio­sen­der an.

Färd­der: »Kenntn Sie a Schdigg vom Beed­hoofm fier mi­ich schbilln?«

Mo­de­ra­tor: »a‑Moll oder c‑Moll?«

Färd­der: »Aa­mol langt scho, ze­emol wär mer zvill«

[Ein sprach­kund­li­cher Bei­trag mei­nes Freun­des und Nach­barn Udo Mey­er, den ich hier­mit der fran­ko­pho­nen (und fran­ko­phi­len) Öf­fent­lich­keit zur Kennt­nis brin­ge.]

Mittwoch, 23. November 2005

Oh­ne Zwie­beln fehlt (mir) was...

Ich lie­be al­te Städ­te wie Re­gens­burg, Bam­berg oder Gör­litz, die we­der durch den Krieg noch durch die Bau­wut da­nach nach­hal­tig ihr Ge­sicht ver­lo­ren ha­ben. Fürth kann sich da oh­ne wei­te­res ein­rei­hen, wenn­gleich im Wort­sin­ne »her­aus­ra­gen­de« Be­ton­sün­den wie das Spar­kas­sen-Ge­bäu­de oder das Hoch­haus am Bahn­hof an recht bra­chia­le Bau­boom-Zei­ten er­in­nern, die gar nicht so lan­ge zu­rück­lie­gen...

Gan­ze Stra­ßen­zü­ge sind hier in Fürth noch in präch­tig­ster Grün­der­zeit-Neo-Re­nais­sance er­hal­ten, und das im war­men Gold­ton des frän­ki­schen Sand­steins. Ei­ne ein­ma­li­ge Ku­lis­se! Ins­be­son­de­re die Eck­häu­ser wa­ren zu den Kreu­zun­gen hin be­son­ders präch­tig ge­schmückt, oft mit ein­drucks­vol­len Zwie­bel­tür­men wie hier an der Ecke Karl­stra­ße / Ama­li­en­stra­ße:

Ecke Karlstraße / Amalienstraße einst

Lei­der sind vie­le die­ser rein der Äs­the­tik die­nen­den Zier-Auf­sät­ze heu­te spur­los ver­schwun­den, sei es durch Kriegs­scha­den, sei es durch Ver­wit­te­rung, Blitz­schlag oder (häu­fi­ger wohl) Ab­riß durch un­sen­si­ble Haus­be­sit­zer. So sieht das an­son­sten noch be­stens ge­pfleg­te Haus von der al­ten Post­kar­te heu­te aus:

Ecke Karlstraße / Amalienstraße jetzt

Wer’s nicht an­ders kennt, mag mit den Schul­tern zucken. Wer aber ei­nen Sinn für Schön­heit und Pro­por­tio­nen hat, wird den Un­ter­schied be­mer­ken (und den Ver­lust des ge­schin­del­ten Dach-Türm­leins als schmerz­lich emp­fin­den). Nach Stu­di­um des be­bil­der­ten Bei­spiels mö­gen die ge­neig­ten Le­se­rIn­nen spa­ßes­hal­ber mal er­ho­be­nen Haup­tes durch die Stadt lau­fen, um nach wei­te­ren Dä­chern Aus­schau zu hal­ten, de­nen »oben was fehlt«!

Ich wür­de mir je­den­falls wün­schen, daß Be­sit­zer und Be­woh­ner al­ter Häu­ser ih­re Im­mo­bi­li­en und Be­hau­sun­gen nicht nur un­ter rein prak­ti­schen Aspek­ten be­ur­teil­ten, son­dern auch de­ren Schön­heit be­wah­ren und ggf. wie­der­her­stel­len wür­den. Klar ko­stet das was, aber es be­rei­chert doch letzt­lich al­le. Wo müß­te man den He­bel al­so an­set­zen? Wie bei so vie­len Zeit­er­schei­nun­gen schon bei der ent­spre­chen­den Er­zie­hung des Nach­wuch­ses, den­ke ich. Da wer­den die Wei­chen ge­stellt, da fängt es an (oder eben auch nicht)...

P.S.: Wie die Für­ther Nach­rich­ten be­reits letz­ten Sams­tag an­kün­dig­ten, fin­det heu­te um 19.00 Uhr im hi­sto­ri­schen Sit­zungs­saal des Rat­hau­ses ei­ne pro­mi­nent be­setz­te Po­di­ums­dis­kus­si­on zum The­ma Denk­mal statt. Hin­ge­hen!

P.P.S.: Wei­te­re Bil­der fin­den Sie in den Kom­men­ta­ren zu die­sem Bei­trag.

Sonntag, 20. November 2005

Rus­si­sche See­le in frän­ki­scher Nacht

Von der »werk­statt ed­da schnei­der na­tur­stücke« war kürz­lich schon ein­mal in an­de­rem Zu­sam­men­hang die Re­de. Ge­stern gab es dort un­ter dem Mot­to »Kul­tur für al­le Sin­ne: Be­geg­nung mit der rus­si­schen See­le« ein gro­ßes Fest­essen. Der sin­nen­fro­he zone­batt­ler freut sich, nach­fol­gend über ei­nen sehr ge­lun­ge­nen Abend be­rich­ten zu kön­nen...

An der ge­mein­sa­men Vor- und Zu­be­rei­tung der Spei­sen am Vor- und Nach­mit­tag (un­ter der fach­kun­di­gen An­lei­tung der VHS-Do­zen­tin Nel­li Schlaht) konn­ten wir aus Zeit­grün­den lei­der nicht teil­neh­men, und so be­gan­nen wir den Abend als zah­len­de Gä­ste mit ‑wie könn­te es an­ders sein- Krim­sekt und Ka­vi­ar­schnitt­chen:

Russischer Abend

Schon an den Vor­spei­sen (Ge­mü­se­ka­vi­ar, He­ring­sa­lat »Un­ter dem Pelz«, Gur­ken, To­ma­ten, Was­ser­me­lo­nen...) hät­te man sich oh­ne wei­te­res satt es­sen kön­nen...

Russischer Abend

Der Haupt­gang be­stand aus Borschtsch-Sup­pe und »Pi­rosch­ki«, al­so lecke­ren Quark- und He­fe­teig­ta­schen mit Pilz- bzw. Hack­fleisch-/Reis­fül­lung:

Russischer Abend

Doch der Ge­nuß er­streck­te sich kei­nes­wegs nur auf Gau­men und Zun­ge, wäh­rend des Es­sens wur­de so­gar ein al­tes rus­si­sches Mär­chen (auf deutsch) vor­ge­tra­gen. Die fol­gen­den mu­si­ka­li­schen Dar­bie­tun­gen ris­sen dann nicht nur die Rus­sen, son­dern auch die Fran­ken hin und mit!

Russischer Abend

Die Na­men der auf­spie­len­den, sin­gen­den und tan­zen­den Her­ren sind mir lei­der nicht mehr prä­sent, um­so mehr aber die zau­ber­haf­te Stim­mung, die selbst ju­gend­li­che Pas­san­ten vor der Schau­fen­ster­schei­be von Ed­da Schnei­ders Werk­statt zu be­gei­stern ver­moch­te...

Russischer Abend

Mu­sik ist ja im­mer noch der be­ste Kleb­stoff zwi­schen den Kul­tu­ren, und die aus­ge­las­se­ne Stim­mung half bei den viel­fäl­ti­gen Ge­sprä­chen zwi­schen den Men­schen über sprach­li­che Bar­rie­ren hin­weg. Und das ganz oh­ne Wod­ka!

Der in Fürth woh­nen­de und ar­bei­ten­de Künst­ler Da­vid Krug­mann er­zähl­te von sei­ner Zeit in Ruß­land bis zur Emi­gra­ti­on nach Deutsch­land. Hu­mor­voll wie er ist, deu­te­te er er­leb­te Här­ten nur de­zent an, aber es wur­de deut­lich, daß man es in sei­ner Hei­mat mit ganz an­de­ren Wid­rig­kei­ten zu tun be­kom­men konn­te (und teil­wei­se si­cher im­mer noch kann) als hier­zu­lan­de...

Russischer Abend

Mit dem Nach­tisch run­de­te sich der Abend. Der zone­batt­ler be­kennt frei­mü­tig, bei Ban­ket­ten jed­we­der Art so­wie­so eher den sü­ßen Aspek­ten zu­zu­nei­gen, und auch da hat die rus­si­sche Kü­che ei­ni­ges zu bie­ten. Bei den tra­di­tio­nel­len Krin­geln frei­lich braucht man schon ein so­li­des Ge­biß und trai­nier­te Beiß­mus­keln:

Russischer Abend

Die­se klei­nen Din­ger hier wa­ren schon zar­te­rer Na­tur, an die könn­te ich mich glatt ge­wöh­nen:

Russischer Abend

Mein kla­rer Fa­vo­rit wa­ren in­des­sen die »sü­ßen Wurst­schei­ben« (ei­ne ge­preß­te Me­lan­ge aus Kek­sen, Ka­kao, Zucker und an­de­ren Ka­lo­rien­bom­ben). Da kam ich vor lau­ter Fut­tern tat­säch­lich gar nicht zum Fo­to­gra­fie­ren.

Der Abend hat­te al­so nicht nur im kul­tu­rel­len Sin­ne Ge­halt und Sub­stanz, und mei­ne Waa­ge at­te­stiert mir heu­te mor­gen ge­schla­ge­ne 1,5 kg mehr als ge­stern. Wol­len wir mal hof­fen, daß ich die ge­nau­so schnell wie­der los­wer­de, wie ich sie ge­stern in mich hin­ein­ge­stopft ha­be...

Näch­stes Jahr soll es bei Ed­da Schnei­der zwei Neu­auf­la­gen des Gau­men­schmau­ses ge­ben, ein­mal in grie­chi­scher Aus­prä­gung, ein­mal un­ter ita­lie­ni­scher Flag­ge. Kei­ne Fra­ge, bis da­hin bin ich wie­der in je­der Hin­sicht »auf­nah­me­be­reit«!

Freitag, 18. November 2005

Or­den des To­des

En­de 1995 (al­so vor ge­nau 10 Jah­ren) zog die US Ar­my aus der Wil­liam O. Dar­by-Ka­ser­ne in der Für­ther Süd­stadt ab. Auf der 42 ha gro­ßen Flä­che ist in­zwi­schen ein neu­er Stadt­teil ent­stan­den, mit ei­ner in­ter­es­san­ten Mi­schung aus um­ge­wid­me­ten Alt­bau­ten (teils noch aus der Kai­ser­zeit) und mo­der­nen Ge­bäu­den. Ein bun­ter (und über­dies nicht un­pro­ble­ma­ti­scher) Mix, der aber nicht mein heu­ti­ges The­ma ist. Ich will viel­mehr von ei­nem selt­sa­men Bo­den­fund be­rich­ten, den wir ei­nes Sonn­tags beim nach­mit­täg­li­chen Ver­dau­ungs-Spa­zier­gang mach­ten.

An der Ecke Son­nen­stra­ße / Flö­ß­au­stra­ße (al­so im Nord­osten des ehe­ma­li­gen Mi­li­tär­ge­län­des) wur­de da­mals die Son­nen­stra­ße neu ge­schot­tert und zur Asphal­tie­rung vor­be­rei­tet. Zwi­schen den Bruch­kalk­stei­nen glänz­ten me­tal­li­sche Schei­ben, die wir schon aus ei­ni­ger Ent­fer­nung zwei­fels­frei als Er­ken­nungs­mar­ken be­stimm­ten, wie sie von Sol­da­ten zur ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­zie­rung im To­des­fall ge­tra­gen wer­den. Über nur we­ni­ge Qua­drat­me­ter ver­streut fan­den wir gut zwei Dut­zend die­ser Zink­blech-Din­ger, sämt­lich mit der Stem­pe­lung »Flg. Ers. Batl. XII« ver­se­hen und ziem­lich lücken­los fort­lau­fend num­me­riert:

Erkennungsmarken

Ob­wohl ich in sol­chen Sa­chen durch­aus kein Ex­per­te war und bin, la­gen ei­ni­ge Schluß­fol­ge­run­gen auf der Hand: Er­stens wa­ren die­se »fa­brik­neu­en« Mar­ken nie aus­ge­ge­ben wor­den, wa­ren al­so ver­mut­lich bis zum Ver­streu­en durch Un­be­kann­te (Kin­der?) un­ge­nutzt als Vor­rat in ei­nem auf­ge­ge­be­nen al­ten Schreib­tisch oder Bü­ro­schrank her­um­ge­le­gen. Und das zwei­tens sechs Jahr­zehn­te lang, denn da vor den Ame­ri­ka­nern nie Bun­des­wehr in der Für­ther Süd­stadt ge­le­gen war, muß­ten die deutsch be­schrif­te­ten Mar­ken aus der Zeit des »III. Rei­ches« stam­men:

Erkennungsmarke

Da­heim be­stä­tig­te mir ei­ne schnel­le In­ter­net-Re­cher­che mei­ne Ver­mu­tun­gen: Das »Flie­ger-Er­satz-Ba­tail­lon XII« wur­de 1942 in Trier-Bü­ren (im Luft­gau XII) auf­ge­stellt und dann En­de 1944 nach Fürth i. Bay. (Luft­gau VII) ver­legt. Bin­go! Rät­sel­haft bleibt in­des­sen die Be­deu­tung der zu­sätz­li­chen Prä­gung »ITAL.«: Ob die Mar­ken am En­de für ita­lie­ni­sche Kriegs­frei­wil­li­ge im Dienst der Deut­schen Wehr­macht be­stimmt wa­ren? Viel­leicht kann ja ein Le­ser Er­hel­len­des da­zu bei­tra­gen...

Wir hat­ten je­den­falls Re­lik­te aus der Zeit der Auf­lö­sung des Na­zi-Rei­ches vor uns, und manch’ ei­ner kann froh sein, da­mals nicht mehr in letz­ter Mi­nu­te mit so ei­nem frag­wür­di­gen Schmuck­stück um den Hals an die Front ge­schickt und sinn­los ge­op­fert wor­den zu sein. Die Be­schäf­ti­gung mit der jün­ge­ren Zeit­ge­schich­te ist oft schon er­schüt­ternd ge­nug, aber mit solch’ greif­ba­ren Ar­te­fak­ten in der Hand wird die Hi­sto­rie noch er­heb­lich prä­sen­ter und be­klem­men­der...

Li­te­ra­tur­hin­weis: Deut­sche Er­ken­nungs­mar­ken des Zwei­ten Welt­krie­ges

Samstag, 12. November 2005

Rad-lo­sig­keit...

Frü­her wur­de ei­nem zu­wei­len die Luft­pum­pe vom Fahr­rad ge­klaut, heut­zu­ta­ge eher der gan­ze Draht­esel bis auf das an­ge­lein­te Vor­der­rad: Schnell­spann­ver­schlüs­se sind eben auch für bö­se Bu­ben ei­ne fei­ne Sa­che!

angekettetes Fahrrad-Vorderrad

Fri­scher Wind und bun­tes Herbst­laub decken den un­ge­sühn­ten Fre­vel bald gnä­dig zu:

angekettetes Fahrrad-Vorderrad

Schein­bar weiß der recht­mä­ßi­ge Be­sit­zer mit dem trau­ri­gen Rest nichts mehr an­zu­fan­gen. Als flot­tes Ein­rad wä­re er aber viel­leicht rasch wie­der ein­satz­klar zu ma­chen?

Freitag, 11. November 2005

Speaker’s Cor­ner in »zonebattler’s ho­me­zo­ne«

Zu­wei­len er­hal­te ich von Le­se­rIn­nen in­ter­es­san­tes Feed­back, wel­ches eher ei­nen ei­gen­stän­di­gen Bei­trag dar­stellt als »nur« ei­ne aus­führ­li­che Wür­di­gung mei­ner vor­aus­ge­gan­ge­nen Ein­las­sun­gen. Wä­re ei­gent­lich scha­de, wenn sol­che Per­len in den Kom­men­ta­ren ein Schat­ten­da­sein fri­sten müß­ten: Ich möch­te da­her dem ge­schätz­ten Pu­bli­kum die Mög­lich­keit ge­ben, so­zu­sa­gen auf der Ti­tel­sei­te von zonebattler’s ho­me­zo­ne frei von der Le­ber weg pu­bli­zie­ren (und ggf. auch rä­so­nie­ren) zu kön­nen.

Der In­halt Ih­res Bei­trags braucht selbst­re­dend nicht mit mei­ner pri­va­ten Mei­nung kon­form zu ge­hen, er wird ja ent­spre­chend (näm­lich mit Ih­rem Na­men und Ih­rer Mail-Adres­se) ge­kenn­zeich­net. Ei­ne Zen­sur übe ich nur in­so­fern aus, als ich mir vor­be­hal­te, ein­ge­reich­te Tex­te gänz­lich ab­zu­leh­nen, weil sie mir nicht in den (doch ziem­lich weit­ge­faß­ten) Rah­men mei­nes Web­logs zu pas­sen schei­nen. Will sa­gen, ba­na­le Ver­kaufs­an­zei­gen ha­ben eben­so­we­nig ei­ne Chan­ce wie ver­fas­sungs­wid­ri­ge Auf­ru­fe zur Vor­be­rei­tung und Füh­rung ei­nes An­griffs­krie­ges vom Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land aus...

Al­so: Wer das An­le­gen ei­nes ei­ge­nen Web­logs zu auf­wen­dig fin­det, aber ger­ne ei­ne viel­fre­quen­tier­te Platt­form zur Ver­öf­fent­li­chung ei­nes ei­ge­nen Gei­stes­blit­zes nut­zen möch­te, ist bei mir an der rich­ti­gen Adres­se! Schicken Sie mir bei In­ter­es­se Ih­ren Ar­ti­kel per Mail, und falls er zur Ver­öf­fent­li­chung an­ge­nom­men wird, dann krie­gen Sie so­gar ei­nen ei­ge­nen Tag da­für ge­wid­met (an dem ich sel­ber die Klap­pe hal­te und mir nichts ein­fal­len zu las­sen brau­che). Na, ist das nicht ein An­ge­bot?

P.S. Bei­trä­ge aus oder über Fürth i. Bay. wer­den selbst­re­dend be­vor­zugt be­han­delt!

Montag, 7. November 2005

Damen(aus)wahl

Zum Kunst­ge­nuß muß sich der zone­batt­ler nur we­ni­ge Schrit­te weit aus dem Haus be­mü­hen: Rund­her­um woh­nen und ar­bei­ten Künst­ler als Nach­barn und Freun­de. Tat­säch­lich sind Ga­le­rien und Ate­liers in der Für­ther Süd­stadt zahl­rei­cher vor­han­den als Han­dy-Lä­den und 1‑­Eu­ro-Shops. So soll es sein, so mag es ger­ne blei­ben...

Gleich um die Ecke in der Herrn­stra­ße (im ehe­ma­li­gen »Ten­gel­mann« ne­ben dem Fi­nanz­amt) hat die »werk­statt ed­da schnei­der na­tur­stücke« ih­ren Sitz. Die Che­fin macht über­wie­gend in Col­la­gen aus in Wald und Flur vor­ge­fun­de­nen Ma­te­ria­li­en, gibt Kur­se und stellt ne­ben­bei auch an­de­rer Künst­le­rIn­nen Ar­bei­ten aus. Über­dies ist sie ei­ne flei­ßi­ge Netz­wer­ke­rin, so daß man den ge­räu­mi­gen Ex-Su­per­markt mit ei­ni­ger Be­rech­ti­gung als »Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Haupt­quar­tier« der Nach­bar­schaft be­zeich­nen kann. Sehr an­re­gend (zu­mal bei Kaf­fee und Ku­chen) und im­mer span­nend!

So­viel zur Ein­füh­rung. Letz­ten Frei­tag nun gab es ei­ne Aus­stel­lungs­er­öff­nung, in wel­che ich auf dem Heim­weg (vom ge­die­ge­nen Piz­za-Ver­til­gen) er­stens un­ver­hofft zu­fäl­lig und zwei­tens eher spät hin­ein­platz­te. Un­ter dem Ti­tel »ge­fun­den II« stel­len der­zeit ne­ben Ed­da Schnei­der ein hal­bes Dut­zend Frau­en von den hie­si­gen GE­DOK-Künst­le­rin­nen (was es nicht al­les gibt)aus.

Mei­ner ei­nem ist das Ge­schlecht der Schöp­fe­rIn­nen wurscht, so­lan­ge mir die Wer­ke zu­sa­gen. Was mich so­fort an­sprach, war der Schmuck von Bir­gid Nie­der­mayr:

Glaskette von Birgid Niedermayr Glaskette von Birgid Niedermayr Glaskette von Birgid Niedermayr Glaskette von Birgid Niedermayr

Die kunst­fer­ti­gen Hals­ket­ten aus ge­sand­strahl­tem, ve­ne­zia­ni­schem Glas ha­ben mir der­ma­ßen ge­fal­len, daß ich da­von so­fort ei­ne ei­ge­ne Ga­le­rie in mei­nem Bild­ar­chiv an­fer­ti­gen muß­te. Am Fu­ße der Über­sichts­sei­te mit den klei­nen Vor­schau­bil­dern fin­det sich die Mail-An­schrift der Künst­le­rin, die sich über An­fra­gen und Auf­trä­ge si­cher freut...

Recht an­spre­chend fand ich auch di­ver­se Tor­so-Fi­gu­ri­nen der Er­lan­ger Künst­le­rin Han­ne-Lo­re Lim­brun­ner:

Torsi von Hanne-Lore Limbrunner
 
Torsi von Hanne-Lore Limbrunner

Üb­ri­gens hei­ßen Glied­ma­ßen auf eng­lisch lim­bs, ein limb run­ner wä­re mit­hin ei­ner, der auf sei­nen Ex­tre­mi­tä­ten da­hin­rennt (wor­auf auch sonst). Wit­zi­ger­wei­se aber ent­beh­ren Frau Lim­brun­ners Tor­si jeg­li­cher Lim­bs, so daß sie mit­hin nicht run­nen kön­nen. Man sieht an die­sem Ex­em­pel, daß des zonebattler’s Hirn stän­dig halt- und zü­gel­los in al­le Rich­tun­gen as­so­zi­iert, was auch für ihn selbst nicht im­mer die rei­ne Freu­de ist. Doch zu­rück zur Kunst. Hier se­hen wir ei­ne Ar­beit Ed­da Schnei­ders über ei­ner Sta­tu­et­te von Frau Lim­brun­ner schwe­ben:

Arbeit von Edda Schneider (oben)

Und hier noch ei­ne Col­la­ge von Ed­da Schnei­der mit ei­ner li­la­nen Ar­ti­schocken-Blü­te:

Arbeit von Edda Schneider

Fo­to­gra­fiert ha­be ich üb­ri­gens am Sams­tag Mit­tag, schon we­gen des Ta­ges­lich­tes und weil im Men­schen­ge­wühl der Ver­nis­sa­ge am Frei­tag na­tür­lich nicht gut zu knip­sen war. Vom Sams­tag stammt auch der Schnapp­schuß, mit dem ich den heu­ti­gen Bei­trag be­schlie­ßen will:

Was will uns die Künstlerin damit sagen?

Ach ja, fast hät­te ich es ver­ges­sen: Die Aus­stel­lung geht noch bis zum 26. No­vem­ber (werk­statt ed­da schnei­der na­tur­stücke, Herrn­stra­ße 71, Tel. 0173–1876593).

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