Nord trifft Ost: Ein Einheits-Gespräch (F.A.Z.)
Nord trifft Ost: Ein Einheits-Gespräch (F.A.Z.)
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 4. Okt.. 2010, 6:28 Uhr • Diskussion eröffnen
Der vierte Tag unserer Reise begann mit Nieselregen, was uns jedoch wenig ausmachte, hatten wir doch als ersten Programmpunkt ohnehin den Besuch des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum vorgesehen. Das weitläufige Museum gilt als eines der bedeutendsten seiner Art und ist in einem halben Tag nicht annähernd gewürdigt. Dennoch konnten wir recht viel lernen über Geschichte und Technik des Bergbaus, über dessen Eigenarten wir natürlich prinzipiell schon vorher einigermaßen Bescheid wußten, dessen faszinierende Details uns aber noch nicht so geläufig waren. Schier unglaublich erschien es uns, was beim Untertageabbau so alles an Gerät und Material in die Grube verbracht werden muß, bevor man dem Erdinneren überhaupt etwas abgtrotzen kann. Nicht weniger verblüffend ist freilich, was nach Ausbeutung der Kohleflöze alles unten bleibt, wenn die Grube endgültig geschlossen wird...
Nach diesem Ausflug in die Industriegeschichte tuckerten wir weiter an den Stadtrand zur Ruhr-Universität, um deren berühmte Kunstsammlungen zu inspizieren. Der betonlastige Campus erinnerte den zonebattler stark an die Technische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität zu Erlangen, woselbst er vor drei Dekaden eher halbherzig ein Ingenieurstudium angefangen (und sehr bald wieder beendet) hatte:
Marmor, Stein und Beton bricht, aber das hat ja letztlich auch seine eigene Ästhetik und visuellen Charme...
Ein Bummel durch die Innenstadt (nebst Genuß je eines Eises) rundete den Tag. Wir fuhren am Abend in südöstlicher Richtung weiter und fanden schließlich am hinteren Zipfel des Parkplatzes eines Sportgeländes bei Witten einen annehmbaren Platz für das ambulante Nachtquartier.
Am Morgen des fünften Tages rollten wir zielstrebig zurück nach Bochum: Des zonebattler’s bessere Hälfte wollte unbedingt die Medizinhistorische Sammlung der Universität besichtigen, welche in einem pittoresken alten Malakoffturm sehr stilvoll untergebracht ist. Wir verbrachten mehrere ungestörte Stunden lang in der recht informativen Ausstellung. Leider waren einige interaktive Exponate defekt und nicht zu benutzen, wie so oft hat das Geld einst nur für die Einrichtung, nicht aber für die laufende Unterhaltung und Pflege gereicht... Als unverhoffter Höhepunkt der Visite erwies sich die eigentlich schon rumme, aber noch nicht abgebaute Sonderausstellung »Gelenkte Blicke« über Rassenhygienische Propaganda und Politik im Kontext des Nationalsozialismus. Eine vortreffliche Dokumentation und Analyse der perfiden NS-Propaganda mit ihrem kruden Mix aus echten biologischen Erkenntnissen und pseudowissenschaftlichem Rassenwahn-Geschwurbel...
Ein reinigender Besuch im Bochumer Stadtbad machte uns anschließend wieder aufnahmefähig für die künstlerischen Herausforderungen, die wir in dem spektakulären Gebäudeensemble Situation Kunst (für Max Imdahl) suchten und fanden. Wir rissen mit unserem zaghaften Geklingel eine angehende Kunstgeschichtlerin aus ihren Studien und wurden von ihr eingelassen in eine Enklave der Kontemplation:
Teils unter fachkundiger Führung der diensttuenden Studentin hatten wir nun Gelegenheit, die ausgestellten Werke und den situativen Kontext auf uns wirken zu lassen. Sehr elitär, da wir auch hier wieder einmal die einzigen Besucher waren! Wer immer sich für zeitgenössische Kunst interessiert und in der Nähe ist, sollte die Gelegenheit zu einem Besuch dort nicht versäumen!
Im benachbarten Park fügen sich allerlei Skulpturen in die Umgebung ein und spielen mit der Wahrnehmung duch den Betrachter, wie beispielsweise dieser neckische Knick in der Optik hier:
Wieder zurück in der Innenstadt gönnten wir uns noch einen ausgiebigen Rundgang durch das Museum Bochum, gleichfalls mit Schwerpunkt auf moderner Kunst. Wie erstaunt waren wir doch, dergleichen in dieser Menge und Güte mitten im ehemaligen Kohlenpott zu finden! Was wir hingegen leider nicht fanden, war ein vertrauenserweckendes Plätzchen für die Nacht. Überdies wurde es rasch dunkel, also fuhren wir kurzerhand Richtung Witten, um eine weitere Nacht neben dem uns schon bekannten Sportplatz zu verbringen...
Dortselbst brachen wir am sechsten Tag unserer Reise am frühen Morgen auf und hielten einmal mehr auf Bochum zu. Nachdem wir dort die Jahrhunderthalle umlaufen und ausgiebig inspiziert hatten, zog es uns weiter in Richtung Bottrop, wo unsere nächste Destination auf uns wartete, das Museum Quadrat. Während in einem der räumlich verbundenen Gebäudeteile die Werke des Bottroper Künstlers Josef Albers gezeigt werden, gibt es auf der anderen Seite Heimatkundliches zu sehen, flankiert von einer eigenen Sammlung der Ur- und Frühgeschichte. Rechts abstrakte Kunst, links sehr konkrete Mammutskelette. Eine eigenartige, wenngleich durchaus reizvolle Mischung. Wohingegen sich gigantische Ammoniten und andere Fossilien über viele Millionen Jahre erhalten haben, ist der eher zeitgenössische Museumsbau leider schon nach wenigen Jahrzehnten marode geworden: Der pflichtbewußte zonebattler meldete dem Wachpersonal ein stetes Tropfen von der Decke, direkt zu Füßen eines darob ungerührt scheinenden Mammuts. Tja, Flachdächer halt, ein Irrweg der bautechnischen Evolution...
Mehr haben wir von Bottrop diesmal nicht gesehen, schon ging es weiter ins nahe Oberhausen. Dort erwarben wir Kombitickets für die aktuelle Ausstellung im weithin sichtbaren Gasometer sowie für die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Die Zeit reichte indes nur noch für die Besichtigung der Galerie mit der sehr originellen Ausstellung »Zu[m] Tisch!«. [1]
Da wir dann ganz zufällig gleich nebenan einen gut ausgeschilderten, gleichwohl kaum belegten Wohnmobil-Parkplatz fanden, war die Suche nach einem Platz für die Nacht diesmal schon beendet, kaum daß sie recht begonnen hatte. Es blieb also noch Zeit für einen Abstecher zur nahen Siedlung Eisenheim, eine der ältesten komplett erhaltenen Arbeitersiedlungen Deutschlands. Erstaunlich, wie schon vor über hundert Jahren qualitätsvoll gebaut werden konnte: Vier völlig getrennte Wohnungen in einem Haus (separate Eingänge inklusive) sorgten für minimierte Baukosten und für den sozialen Frieden gleich mit! Heutzutage werden allerorten für teuer Geld reihenweise minimierte Bürgerkäfige mit maximierter Reibungsfläche zum Nachbarn errichtet, aber ich will das heute nicht schon wieder thematisieren...
Die Geschichte der Siedlung Eisenheim ist auf vielen informativen Texttafeln vor Ort nachzulesen. Kaum zu glauben, daß eine unheilige Allianz aus Eigentümer, Politik und Gewerkschaften seit den 1960ern den Totalabriß des (in baulicher wie von der Sozialstruktur her) völlig intakten Viertels gegen den erklärten Willen der Bewohner durchsetzen wollte. Wir lasen weiter und weiter, von den damaligen Bürgerinitativen und deren teils prominenten Aktivisten hatten wir bislang nie gehört. Na gut, wir waren damals noch zu jung und zu wenig politisch im Denken. Immerhin, die Sache ging gut aus: Was damals zu Aufruhr im Revier führte wie heute der Streit um Stuttgart 21, liegt heute ruhig und beschaulich vor den Augen des Betrachters:
Ob sich die heutigen Bewohner über die historische Bedeutung ihres Viertels im Klaren sind, ob sie sich überhaupt darum scheren? Man weiß es nicht, aber es wäre wenig verwunderlich, wenn die junge (Multikulti-)Generation für die Vorgeschichte ihrer engeren Heimat allenfalls ein Achselzucken übrig hätte...
So, es wurde duster, es ging auf Ladenschluß zu, drum noch schnell im nächsten Laden Milch und Käse geholt und sich auf den durch hohe Hecken intimisierten Wohnmobil-Stellplatz in eine Ecke verzogen. Daß der Platz unweit der Bahn lag, war uns zwar bereits aufgefallen, daß der Güterverkehr dort nahe am theoretischen Auslastungslimit liegen mußte, bemerkten wir erst im Laufe der Nacht. Na ja, irgendwas ist immer, und solange die Räder so rollen wie dort, muß sich der zonebattler vermutlich keine Sorgen um die Sicherheit seines Arbeitsplatzes machen.
[1] Wer Fotos aus den genannten Museen vermißt, findet diese sämtlich hier!
Abgelegt in: Expeditionen • 3. Okt.. 2010, 21:10 Uhr • 3 Kommentare lesen
Den aktuellen Nachrichten von www.modern-banking.de kann man immer wieder wertvolle Tipps entnehmen, insbesondere hinsichtlich der aktuell besten Konditionen beim Tagesgeld. Wer das gelegentliche Neueröffnen einer Bankverbindung [1] und das folgende Umschichten seiner Spargroschen von einem Konto zum anderen nicht scheut, kann einiges an Zinsen mehr mitnehmen [2] als der träge Kunde, der sein Geld bei der Hausbank auf dem nachgerade lächerlich gering verzinsten Sparbuch vergammeln läßt...
[1] was heutzutage dank PostIdent ja nur noch Sache von Minuten ist.
[2] und das ohne nennenswertes Risiko, sofern man sich auf jene Institute beschränkt, die dem Einlagensicherungsfonds der deutschen Banken angehören.
Abgelegt in: Empfehlungen • 30. Sep.. 2010, 6:07 Uhr • Diskussion eröffnen
Nachdem der zonebattler und seine bessere Hälfte im Frühjahr reichlich Gelegenheit zur Körperertüchtigung gehabt hatten, sollte die allfällige Spätsommer-Exkursion der Abwechslung halber doch eher dem Training von Geist und Hirnschmalz dienen. Außerdem war längst wieder eine Campingreise mit der Renngurke fällig, um sich eine Weile in Demut und Bescheidenheit und nach Art der U‑Boot-Fahrer in einem nachgerade asketischen Lebensstil zu üben. Also ward beschlossen (wenn auch nicht groß verkündet), die weite Fahrt ins Ruhrgebiet anzutreten: Deutschlands größter Ballungsraum wartet mit reichlich industriegeschichtlichen Sehenswürdigkeiten und bedeutenden Kunstmuseen auf, die den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2010 als allemal gerechtfertigt erscheinen lassen. Wie üblich war der kleine GPS-Tracker mit von der Partie, was mir nun die nachträgliche Visualisierung der zurückgelegten Route auf der Landkarte ermöglicht:
Wir starteten in Fürth am Morgen des ersten September-Samstags und trafen nach etwa fünf Stunden weitgehend ereignisloser Marschfahrt [1] im schönen Soest ein, woselbst wir Freunde mit Haus, Garten und Hund besuchten und uns übers Wochenende bei ihnen einnisteten. Am Montag Morgen ging es dann frühzeitig weiter und das eigentliche Abenteuer los... [2]
Erste Haltestation war das nordöstliche Ufer des Hengsteysees, von wo aus wir zur nahen, aber hochgelegenen Syburg wanderten. Gleich nebenan guckt Wilhelm I. über das weite Land und hat sich über die Jahre grün geärgert über seine ihn mittlerweile weitgehend ignorierenden Untertanen:
Vielleicht ist er aber auch immer noch verstimmt über den plumpen Geschmack der braunen Kulturverweser, die seinen weiland gründerzeitlichen Schnörkelgarten in den 1930ern zu einem kalt-abweisenden Monumentalkonstrukt verhunzten...
Wieder unten angelangt, fand sich nach dem ambulanten Mittagsmahl zwischen den nahgelegenen Siedlungen Hengstey und Bathey endlich das langesuchte und ‑ersehnte Spätsommermotiv für ein jahreszeitlich passendes Desktop-Hintergrundbild:
Wenige Minuten und Streckenkilometer später gelangten wir in die Innenstadt von Hagen, welche wir per pedes und sehr ausführlich inspizierten. Hier wie später andernorts in den Städten des Ruhregebiets fiel uns auf, daß dort richtige Italiener mit Berufsehre im Leibe hervorragendes Speiseeis zubereiten und zu fairen Preisen feilbeiten: 80 Cent pro üppig bemessener Kugel in einer knusprigen Waffel und dazu noch ohne künstliche Aromen, das ist in Nürnberg und Umgebung beileibe keine Selbstverständlichkeit mehr! Womöglich handelt es sich dabei um eine kulinarische Spätfolge der Gastarbeiter-Schwemme in den Industriezentren zu Zeiten des Wirtschaftswunders?
Weiter ging der Weg über das erstaunlich beschauliche Land bis nach Hattingen, dessen vielgerühmte Altstadt aus Fachwerkhäusern uns ebenfalls eine ausgiebige Erkundung zu Fuß wert war. In der Tat hätten wir nicht erwartet, dort oben in Deutschlands weiland stark industrialisiertem Westen so viel pittoreskes Fachwerk anzutreffen. Dieses zeigt sich zwar eher streng und weniger verspielt als die fränkische Bauweise, weiß aber trotzdem sehr zu gefallen. Nicht weniger originell sind übrigens die örtlichen Einzelhandelsgeschäfte, in denen man neben allerlei Tinnef beispielsweise modische Tarnanzüge für seine Vierbeiner erwerben kann:
Auch sonst gibt es allerlei Eigenwilliges zu sehen in der wirklich putzigen Hattinger Altstadt. Das finden freilich nicht alle lustig, manch einer wendet sich sogar peinlich berührt und mit Grausen ab:
Eine Sekunde lang habe ich die beiden Gnome tatsächlich für echt gehalten...
Der Abend nahte. Wir versorgten uns noch mit ein paar Lebensmitteln (insbesondere kühlbedürftigen solchen wie Milch und Käse, die die Nacht über neben dem Auto ausharren und aushalten müssen) und begannen im Umland mit der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Nach einigen Irrwegen [3] bezogen wir schließlich auf einem großen Platz hinter einer Großgärtnerei und vor der Einfahrt zu einer großen Biogas-Anlage Posten. Sehr angenehm, da ruhig und mit asphaltiertem Untergrund, ein rares Komfortmerkmal auf unseren motorisierten Exkursionen. Mit routinerten Handgriffen wurden alsbald die Klamottentaschen, die Küchen- und die Waschkiste nach vorne in das Cockpit verfrachtet und der hintere Teil des treuen Minibusses damit zum Wohn- und Schlafzimmer umgewidmet. [4] Der einsetzende Regen machte das Hausen in der beschützenden Eierschale aus Glas und Blech so richtig gemütlich...
Soviel zu den ersten drei Tagen der Reise, von denen ja recht eigentlich nur einer eine Expedition ins Unbekannte war. In der nächsten Folge wird es dann schon mehr zu berichten geben!
[1] von der obligatorischen Entwässerungspause mal abgesehen...
[2] Bewaffnet waren wir übrigens mit dem dicken und fast schon zu umfangreichen »RuhrKompakt« Reise- bzw. »Erlebnisführer«. Die telefonbuchdicke Schwarte ist zu schwer zur Mitnahme auf Wanderungen und Spaziergänge, aber sie ist auch überaus informativ, thematisch sehr umfassend und noch dazu billiger als die meisten Konkurrenzprodukte.
[3] Man braucht bei unserer Art des improvisierten Herumzigeunerns regelmäßig ein paar Tage Übung, bis man wieder ein Gespür und einen Blick für gut geeignete Übernachtungsplätze in der freien Wildbahn bekommt...
[4] Wie immer hatten wir unten Isomatten und Wolldecken auf die beiden umgeklappten Rückbänke gelegt und ansonsten die regulären Federbetten von daheim mitgenommen. Im eigenen Bett schläft es sich ja bekanntlich allemal am besten!
Abgelegt in: Expeditionen • 28. Sep.. 2010, 21:00 Uhr • 6 Kommentare lesen
Heute habe ich mich zum ersten Mal seit Jahren wieder mit einer Armbanduhr ins öffentliche Leben begeben, namentlich in die Kunsthalle Würth zu Schwäbisch Hall. Und was soll ich sagen? Obwohl die eigentlichen Attraktionen an den Wänden hingen (Tomy Ungerer hier, Christo und Jeanne-Claude da), guckten die BesucherInnen reihenweise nach mir und meinem schwermetallenen Zeitmesser am Handgelenk, die Männer scheinbar anerkennend bis neidisch, die Frauen kokettiernd bis flirtend. Allerhand! Selbst wenn es sich um das legendäre Original und nicht um einen logo- und namenlosen Nachbau eines robusten Klassikers gehandelt hätte, ich hätte nie und nimmer gedacht, daß 104 Gramm Feinmechanik am Arm solche Wirkung entfalten können. Wer weiß, wo ich heute wäre, wenn ich mein Dutzend Armbanduhren nicht seit Jahren in der Schublade schlummern ließe!
P.S.: Nein, ich hatte keine Nudel im Gesicht und auch kein Loch im Kittel, ich habe mich selbstredend (und selbstkritisch) davon überzeugt...
Abgelegt in: Alltagsleben • 19. Sep.. 2010, 21:23 Uhr • 6 Kommentare lesen
Abgelegt in: Alltagsleben • 16. Sep.. 2010, 20:54 Uhr • 6 Kommentare lesen
Gestern Nacht ist der zonebattler aus seinem zweiten Jahresurlaub retourniert. War der erste schon exotisch genug, so führte ihn der jüngste in noch unbekanntere Regionen. Wie üblich wird es hier in der Rubrik Expeditionen demnächst eine kleine Reise-Reprise geben. Vorher aber wollen Sachen verstaut, Klamotten gewaschen, Mails und Kommentare beantwortet, mehrere Neuzugänge auf der zweiten Baustelle redigiert, Pilze gesammelt und eine Vernissage besucht werden. Ich bitte daher noch um etwas Geduld...
Abgelegt in: Interna • 16. Sep.. 2010, 7:14 Uhr • 4 Kommentare lesen
Mit diesem grenzdebilen Slogan warb die gesamtdeutsche Post im Jahre 1993 für die durch die Wiedervereinigung erforderlich gewordene Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen. Dem bizarren Wendungen stets zugeneigten zonebattler kommt der dumme Spruch gerade recht, um damit hier und jetzt einen persönlichen Jahrestag zu verkünden: Heute vor fünf Jahren erblickte sein erster Blog-Artikel das Licht der virtuellen Welt! Damals ohne Ziel und Richtung gestartet, eiert der Autor auch heute noch ohne monothematische Fokussierung durch sein persönliches Universum. Und das wird wohl auch die nächsten fünf Jahre so bleiben...
P.S.: Glückwünsche und Beileidsbezeugungen können wohl erst in ein paar Tagen gebührend beantwortet werden. Die Direktion bittet um gütige Nachsicht for any inconvenience this may cause.
Abgelegt in: Interna • 6. Sep.. 2010, 6:09 Uhr • 10 Kommentare lesen
Man kann es kaum glauben: Ein junger Immobilienmakler sucht für ein Buchprojekt alte Fotos seiner Heimatstadt Chicago und ersteigert zu diesem Behufe den wegen Zahlungsunfähigkeit der Mieterin unter den Hammer kommenden Inhalt eines Lagerabteils mit ‑zigtausend belichteten, aber überwiegend unentwickelten Filmen. Er läßt einige, dann immer mehr davon entwickeln und kommt langsam dahinter, daß die ihm unbekannte Fotografin in den 1950ern bis 1990er Jahren eine ebenso manische wie künstlerisch herausragende Lichtbildnerin gewesen sein mußte, die ihre meisten Schnappschüsse – sei es aus tragischem Geldmangel, sei es aus nach dem erfolgreichen Einfangen der gejagten Motive erloschenem Interesse – nie zu sichtbaren Bildern verarbeitet hat. Er beginnt selbst mit der Knipserei und der street photography, angeleitet und zusehends fasziniert von der in quantitativer wie qualitativer Hinsicht immensen Hinterlassenschaft der geheimnisvollen Frau, die ihm damals vom Auktionator als krank und schwierig beschrieben wurde. Als er – etwa ein Jahr nach dem Erwerb des gigantischen Filmkonvolutes – schließlich doch nach Vivian Maier googelt, um sie endlich persönlich kennenzulernen, findet er ... eine erst wenige Tage vorher aufgegebene Todesanzeige. Er kommt zu spät.
Der eher beiläufig erworbene Schatz erweist sich als so wertvoll und umfangreich, daß John Maloof den Beruf wechselt: Heute ist er selbst als street photographer unterwegs und hat sich zudem der Erschließung und Aufbereitung des künstlerischen Vermächtnisses jener großen, vorher der Welt gänzlich unbekannten Fotografin verschrieben. Man wird sich beider Namen merken müssen.
Dies war nur die Kurzfassung einer an erstaunlichen Zufällen reichen und trotzdem wahren Geschichte. In Gänze nachzulesen ist sie hier, hier, da und dort. Einen deutschsprachigen Zeitungsartikel darf ich aus urheberrechtlichen Gründen nicht zum Download anbieten, aber gute Freunde können sich privat an mich wenden...
Abgelegt in: Spurensuchen • 25. Aug.. 2010, 6:44 Uhr • 10 Kommentare lesen
Man umwickele einen gehäuften Teelöffel Nutella [1] mit frisch gekochten, jedoch bereits wieder abgekühlten, dicken Bandnudeln [2]. Rein damit in den Mund, Klappe zu, den Löffel möglichst blankgezuzelt wieder herausziehen. Kauen und genießen!
[1] Namenlose Nuß-Nougat-Creme vom Discounter tut es natürlich auch.
[2] zonebattler’s Empfehlung: Reginette (ALDI) alias Mafaldine (Barilla).
Abgelegt in: Alltagsleben • 18. Aug.. 2010, 21:49 Uhr • 4 Kommentare lesen
Madame Modeste erweitert ihre multiplen Kernkompetenzen und greift beherzt zur Rohrzange, derweil ihr geschätzter Gefährte über den banal-handgreiflichen Dingen des Lebens steht (bzw. teilnahmslos neben diesen zu sitzen scheint)...
Abgelegt in: Empfehlungen • 2. Aug.. 2010, 6:49 Uhr • 7 Kommentare lesen
Abgelegt in: Kurioses • 30. Juli. 2010, 17:46 Uhr • 2 Kommentare lesen
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Süßer und scharfer Senf: