Donnerstag, 16. August 2007
Zuweilen sind es nicht die Dinge selbst, die den zonebattler beherzt zu seiner Kamera greifen lassen, sondern deren Schatten an der Wand oder auf dem Boden. Und so riff (roff? ruf? reifte?) in ihm der Gedanke heran, auch diesem Thema endlich eine spezielle Foto-Galerie in seinem Bildarchiv zu widmen:
Die Herren Darwin und Rob Irgendwer sind letztlich schuld, daß ich diese Serie jetzt mehrheitlich in schwarzweiß angelegt habe: Unsere interessanten und ergiebigen Stammtisch-Gespräche drehten sich gestern nämlich auch um allerlei fotografische Themen, und da gaben mir die beiden kundigen Knipser (möglichwerweise unbeabsichtigt) so manche Anregung mit auf den späten Heimweg. Dumm nur, daß es diesmal bis zum nächsten öffentlichen Treffen ganze drei Wochen hin ist!
Sonntag, 12. August 2007
Der Besuch der Ortung V in Schwabach war eigentlich schon für den gestrigen Samstag vorgesehen, wurde von uns aber wegen der dubiosen Wetterlage und chronischer Trägheit auf den Sonntag verschoben. Heute freilich kamen wir aufgrund altersbedinger Zipperlein erst nicht so recht in die Puschen und angesichts andauernder Faulheit dann nicht so recht in die Pedalen, jedenfalls liegeradelten wir erst am semispäten Nachmittag los...
Im Naturschutzgebiet Hainberg mußten wir zunächst einem gestürzten Radler mit stark blutender Kopfplatzwunde erste Hilfe leisten und die offenbar ortsunkundigen Rettungssanitäter abwarten, in Stein trafen wir dann zufällig einen Schulfreund auf der Straße und quasselten uns fest, auf den letzten Kilometern vor Schwabach kam uns schließlich unser famoser Fürther Künstlerfreund Michael Matthaeus Martha entgegengeradelt, den wir eigentlich auf seinen zwei Präsentations-Etagen im Schwabacher Rathaus besuchen wollten: War also leider nix mehr drin mit der erhofften persönlichen Führung durch den Meister!
Endlich gegen 17:30 Uhr vor Ort im Zentrum der Schwabacher Altstadt angekommen, blieben uns noch eineinhalb Stunden Zeit zum eiligen Inspizieren der Kunst-Orte. Einen guten Teil davon verbrachten wir mit den höchst hintersinnigen Werken unseres Fast-Nachbarn, deren Ausstrahlung und subversiver Humor sich im Bilde kaum einfangen läßt:
Auch die paar anderen noch vor Torschluß auf die Schnelle abgeklapperten Ausstellungs-Orte erwiesen sich als echte Glücksgriffe, so daß wir am nächsten Wochenende unbedingt erneut (und mit mehr Zeit im Gepäck) nach Schwabach werden strampeln müssen. In dieser Ausstellung zeitgenössischer Kunst im Zeichen des Goldes kommt trotz mancher gezielten Verstörung des Publikums jene ästhetische Komponente nicht zu kurz, die wir auf der dokumenta 12 in Kassel so sehr vermissten: Eine goldige Empfehlung an meine kunstinteressierten LeserInnen!
Freitag, 10. August 2007
Die Frau Kollegin Nachtschwester hat nach einer Exkursion über den Großen Teich zur BlogHer-Konferenz wieder den Kittel angezogen und berichtet hier, da und dort von ihren Erlebnissen in und Eindrücken aus Chicago, Illinois. Regelrecht elektrisiert hat mich gestern ihre Quintessenz, daß man mit der Bloggerei mehr anstellen muß, als nur nette Geschichten und bunte Fotos von sich zu geben. Aus dem schlichten Grund, weil man es kann (und andere vielleicht nicht so gut).
Das hat mir eine Weile zu denken gegeben. Im Ergebnis bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich hier etwas weniger subtil für eine bessere Welt kämpfen muß als bisher in meinen dezent sarkastischen Seitenhieben. Wenn ich es denn kann.
Mein »Lieblingsthema« ist ja nun der Kampf gegen dekadente und langfristig existenzgefährdende Ressourcenverschwendung (in Tateinheit mit sittlicher und körperlicher Verwahrlosung) in einer konsumfixierten Überflußgesellschaft, in der gemeinschaftskonforme und umwelterhaltende Orientierungsmaßstäbe offenbar selten geworden sind. Wo und wie ich da nun genau ansetze, weiß ich noch nicht. Aber ich will es probieren, alc ixh xan (so gut ich es kann).
Mittwoch, 8. August 2007
In meinem nachurlaubigen Weltenschmerz (drei Wochen Erholung nach drei Tagen im Büro weitgehend neutralisiert, noch immer harren dort gut 60 rote Mails ihrer Abarbeitung) kommt soeben die Sonne strahlend zurück in mein Leben: Aus einem Geschenkpäckchen von amazon.de purzelt mir die einzige noch in der Sammlung fehlende CD mit Lautensonaten von Silvius Leopold Weiss (meisterlich interpretiert von Robert Barto) engegen. Die unerwartete Auszeichnung hebt des zonebattler’s Laune augenblicklich und rettet seinen verregneten Abend: Herzlichen Dank ins Land der Eidgenossen an meine generöse Leserin! :-)
Samstag, 4. August 2007
Mittwoch, 1. August 2007
Jetzt ist es amtlich: Übermorgen wird der zonebattler im Fernsehen zu sehen (und, schlimmer noch, im viel zu schnellen O‑Ton zu hören) sein: Die preisgekrönten Dokumentar-Filmer Julia Thomas & Thomas Steigerwald haben mich nämlich erst weichgekocht, dann weichgespült und abschließend (hoffentlich) weichgezeichnet! Jedenfalls wird das Ergebnis aus mehreren Stunden Kamera- und Mikrofon-Begleitung am Freitag, dem 3. Aug. 2007 ausgestrahlt resp. ausgekabelt, und zwar wie immer bei den Point-Reportagen um 18:00 Uhr auf RTL Franken Live und Franken TV. Die Extended Version wird später in einer Collector’s Edition DVD erscheinen, die zwei Handvoll mehr oder weniger schräger Fürther Typen filmisch vereinen und dramaturgisch zusammenfassen soll...
Gestern endlich schaffte der zonebattler, was er im ersten, zweiten und dritten Leben irgendwie nie auf die Reihe gebracht hatte: Ein Kammerkonzert der Sommer-Akademie des Collegium Musicum Schloss Pommersfelden zu besuchen! Dieses internationale Arbeitstreffen junger KünstlerInnen findet heuer immerhin schon zum 50. Male statt. Gestern also gab es einen prächtigen Barockabend mit bewährten Dauerbrennern von Händel, Vivaldi, Albinoni, Corrette und J. S. Bach:
Der äußere Rahmen war opulent, die Bestuhlung indessen etwas eng. Erstaunlich dagegen die Penetranz diverser Zeitgenossen und ‑genossinnen, die während des Konzertes entweder durch gnadenlose Überparfümierung oder durch Fotografieren mit grellem Blitz (!) in unangenehmer Weise auf sich aufmerksam machten: Ob aus Ignoranz, Dummheit oder schlichter Unkenntnis der korrekten Bedienung von Zerstäuber bzw. Kamera sei mal dahingestellt...
Die musikalische Seite immerhin wußte sehr zu gefallen, auch wenn die Akustik des großen Prunksaales eher matschig und egalisierend wirkt: Die Soloflötistin war streckenweise kaum aus dem begleitenden Orchesterspiel herauszuhören... Allen geschilderten Widrigkeiten zum Trotze war es aber dennoch ein runder Feier-Abend.
Mittwoch, 25. Juli 2007
Fürth i. Bay., kurz vor 24:00 Uhr MESZ: Der frisch gezahnputzte und zahngeseidete zonebattler ist in sein großes Bett gekrabbelt und räkelt sich behaglich dem Traume entgegen. Seine bessere Hälfte steigt zu.
bessere Hälfte
Sag’ was Liebes zu mir!
zonebattler
»was Liebes zu mir!«
bessere Hälfte
(patscht dem zonebattler eine)
zonebattler
Aua!
Von der Turmuhr schlägt es zwölf.
Montag, 23. Juli 2007
Über die Tücken der elektrischen Energie-Versorgung in rotweißen und rotweißblauen Landen berichtet der Baron in einem eindrucksvollen Essay.
Sonntag, 22. Juli 2007
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Heute bei der, die, das Nuf gefunden: Einen Simpsons-Avatar schnitzen können! Wahlweise sogar auf der Basis eines eigenen Portrait-Fotos: Simpsonize me !
Der zonebattler bekennt hiermit freimütig, dermaßen humorlos und griesgrämig zu sein, daß er von den Simpsons zeitlebens nicht eine Folge gesehen hat und auch nicht das geringste Bedürfnis danach verspürt. Höchst amüsiert war er indes von seinem hier abgebildeten Avatar, den seine bessere Hälfte in Minutenschnelle zusammengeklickt hat: Die Ähnlichkeit mit mir ist doch verblüffend!
Kommentierende mögen bitte freundlichst beachten, daß jegliche Missionierungsversuche bei mir nicht fruchten werden: Ich schalte die Glotze ohnehin kaum noch ein, und wenn doch, dann fast nur für ausgewählte Reportagen und Dokus... |
Freitag, 20. Juli 2007
Wie alle Welt benutzt auch der wißbegierige zonebattler gerne die Wikipedia zu seinen Recherchen. Hin und wieder hat er dort auch schon anonymerweise Artikel korrigiert, ergänzt und (hoffentlich) etwas verbessert. Jetzt konnte er sich dazu durchringen, sein gschlampertes Verhältnis zu diesem hehren Gemeinschaftswerk zu »legalisieren«, indem er in Online-Enzyklopädie eine eigene Dependance eröffnete. Heute Abend schon bietet sich Gelegenheit, beim Regional-Stammtisch der hiesigen Wikipedianer persönliche Kontakte zu anderen Mitmachern zu knüpfen: Wenn das kein guter Einstand ist!
Mittwoch, 18. Juli 2007
Da versteigerte einer Richard Wagners opus maximus »Der Ring des Nibelungen« und pries die DVDs an als »Herr der Ringe – Musical«. O oberster Herr des Erden-Ringes, laß Hirn regnen auf jene, die es so bitter nötig haben!
Süßer und scharfer Senf: