Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Montag, 18. August 2008

Ein­mal Brigh­ton und zu­rück (2)

Das ei­ge­ne Land zu durch­rei­sen ist zu­nächst meist kei­ne son­der­lich auf­re­gen­de Er­fah­rung: Weg­wei­ser, Brief­kä­sten, Po­li­zei­au­tos und La­den­schil­der schau­en kaum an­ders aus als die da­heim. Man ist ir­gend­wie noch nicht wirk­lich weg. Wohl dem aber, der ein klei­nes und eher lang­sa­mes Au­to hat: Da stellt sich der Wunsch nach über­schau­ba­ren Etap­pen und aus­gie­bi­gen Pau­sen ganz von selbst ein! Zum Bei­spiel schon nach 100 Ki­lo­me­tern:

barocke Figurenpracht vor der Würzburger Residenz

Im ru­hi­gen Hof­gar­ten der Würz­bur­ger Re­si­denz läßt es sich ganz wun­der­bar fla­nie­ren, selbst bei schön­stem Fe­ri­en­wet­ter ver­liert sich werk­tags nur ei­ne Hand­voll Be­su­che­rIn­nen dar­in. Wir lab­ten uns im re­kon­stru­ier­ten Wirt­schafts­gar­ten an rei­fen Wald­erd­bee­ren, die of­fen­bar nur der Zier­de die­nen und an­son­sten al­len­falls von orts­kun­di­gen Ken­ne­rIn­nen ge­mund­raubt wer­den. Ein lecke­rer Rei­se­auf­takt! Auch vor dem Schloß för­der­te der Blick zum Bo­den manch’ rät­sel­haf­te Über­ra­schung zu­ta­ge:

rätselhaftes Tischschild vor dem Schloß

Auf der Rück­sei­te je­nes Papp­schil­des stand üb­ri­gens »ko­sten­los« zu le­sen. Na dann!

Jetzt müs­sen wir das Er­zähl­tem­po aber doch et­was ver­schär­fen, sonst dau­ert die re­ka­pi­tu­lie­ren­de Zu­sam­men­fas­sung am En­de noch län­ger als die ei­gent­li­che Rei­se. Der pri­va­te Haus­be­such beim Le­xi­ka­li­ker sei da­her nur am Ran­de er­wähnt; wir spu­len flugs vor und set­zen tags drauf wie­der ein beim Be­such der be­rühm­ten Ab­tei Ma­ria Laach in der Ei­fel. Zu­nächst galt es, den un­weit der Klo­ster­kir­che ge­le­ge­nen Cal­de­ra-See per pe­des zu um­run­den, was der in der Ho­sen­ta­sche mit­ge­führ­te GPS-Tracker na­tür­lich pe­ni­belst pro­to­kol­lier­te:

Maria Laach auf der elektrischen Landkarte
Map da­ta: © Open­Street­Map con­tri­bu­tors, powered by MapSurfer.NET

Über­haupt ist es ei­ne fei­ne Sa­che, sich von so ei­nem klei­nen Rei­se­be­glei­ter die Rou­te und da­mit letzt­lich auch die Er­in­ne­run­gen zu­ver­läs­sig kon­ser­vie­ren zu las­sen. Ich wer­de in ei­ner spä­te­ren Epi­so­de noch dar­auf zu­rück­kom­men, wel­che durch­aus un­er­war­te­ten Ne­ben­wir­kun­gen das hin­sicht­lich der ei­ge­nen Fo­to­gra­fier­wut zei­ti­gen kann...

kunstvoll gestalteter Brunnen vor der Klosterkirche Maria Laach

Die fol­gen­den aus­gie­big in­spi­zier­ten Etap­pen­zie­le (Bad Mün­ster­ei­fel, Ge­münd, Aa­chen) sei­en der Voll­stän­dig­keit hal­ber zwar nicht ver­schwie­gen, aber auch nicht nä­her be­schrie­ben, denn wie ein­gangs schon er­wähnt ist die An­mu­tung in­län­di­scher Or­te auf ei­nem ge­wis­sen ge­mein­sa­men Nen­ner stets die glei­che, wie­wohl na­tür­lich die Bau­denk­mä­ler und die Dia­lek­te der In­sas­sen wech­seln. Wirk­lich an­ders wird es erst mit dem Über­fah­ren ei­ner Lan­des­gren­ze, in un­se­rem Fall war es die zu Bel­gi­en. Wie es dort zu­geht, wird The­ma und Ge­gen­stand der näch­sten Fol­ge sein...

vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Sonntag, 17. August 2008

Ein­mal Brigh­ton und zu­rück (1)

Als ich in ei­nem frü­he­ren Le­ben im Jah­re 1991 erst­mals in das süd­eng­li­sche See­bad Brigh­ton kam, war der exo­tisch-ku­rio­se Roy­al Pa­vi­li­on voll­stän­dig ein­ge­rü­stet und we­gen all­fäl­li­ger In­stand­set­zungs­ar­bei­ten nicht für die Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich. Gut 17 Jah­re spä­ter galt es nun, die über­fäl­li­ge Be­sich­ti­gung end­lich nach­zu­ho­len...

Wäh­rend es den zone­batt­ler al­so nach Eng­land zog, woll­te sei­ne bes­se­re Hälf­te un­be­dingt Frank­reich be­rei­sen. Bei­des mit­ein­an­der ver­bin­dend und ver­ei­nend, brach man am letz­ten Ju­li­tag mit (und in) der treu­en Renn­gur­ke gen We­sten auf.

Autoatlas, Reiseführer und GPS-Logger samt Akkus

Erst­mals konn­te ich dank mei­nes hand­li­chen Vor­rats­da­ten­spei­chers (der im Bild zu se­hen­de, wei­ße GPS-Tracker) die ge­sam­te Rei­se­rou­te au­to­ma­tisch mit­pro­to­kol­lie­ren und jetzt in Nach­gang vi­sua­li­sie­ren las­sen. Aus gro­ßer Hö­he sieht die zu­rück­ge­leg­te Strecke auf der Land­kar­te so aus:

Reiseroute auf der Landkarte
© Powered by MapSurfer.NET; Map da­ta: © Open­Street­Map con­tri­bu­tors
 
Groß­fas­sung 1170 x 660 Pi­xel

Bei wei­te­rem Hin­ein­zoo­men wird die far­bi­ge Tracker­spur dann im­mer de­tail­ier­ter: Letzt­lich sieht man je­den Am­pel­stopp und je­de Pin­kel­pau­se Rast. Er­freu­lich üp­pig ist üb­ri­gens die Spei­cher­aus­stat­tung mei­nes klei­nen wei­ßen Pro­to­koll­füh­rers: Ob­wohl ich ihn al­le 2 Se­kun­den (!) die Po­si­ti­on auf­zeich­nen und täg­lich ca. 12 Stun­den lang lau­fen ließ, war er nach 17 Rei­se­ta­gen noch nicht mal halb­voll!

Da die Fahr­zeug­be­sat­zung be­rufs­be­dingt recht ho­tel­erfah­ren ist, zieht sie im Ur­laub ge­mein­hin die mor­gend­li­che Ge­sell­schaft von Ha­se und Igel der von Hinz und Kunz vor und näch­tigt freu­dig in frei­er Na­tur. Zu die­sem Be­hu­fe sucht sie bei Ein­bruch der Abend­däm­me­rung ei­nen ge­eig­net er­schei­nen­den Stand­platz für den mit we­ni­gen Hand­grif­fen zum kom­for­ta­blen Schlaf­wa­gen um­zu­rü­sten­den fahr­ba­ren Un­ter­satz. In (meist) fried­li­cher Um­ge­bung fin­det der Rei­se­tag dann sein be­schau­li­ches En­de.

im Wald vor Aachen

Angst braucht man un­se­rer Mei­nung nach bei die­ser Art des na­tur­na­hen Näch­ti­gens nicht zu ha­ben, sind doch die Räu­ber heut­zu­ta­ge ge­mein­hin nicht mehr im Wal­de, son­dern im In­ter­net (und/oder in den schnie­ken Chef­eta­gen) an­zu­tref­fen...

im Wald vor Aachen

Üb­ri­gens ist der be­währ­te Wa­gen eben­so kom­pakt wie ge­län­de­gän­gig und ver­hilft dank mit­ge­führ­ter Kü­chen- und Wasch­ki­sten zu ei­nem doch be­trächt­li­chen Maß an Aut­ar­kie. Hin­ter­her ist man im­mer wie­der auf’s Neue ver­blüfft, mit wie we­nig man aus­kommt, um ein ‑kei­nes­wegs spar­ta­ni­sches- Va­ga­bun­den­le­ben auf Zeit zu füh­ren.

So­viel vor­ab, als Prä­am­bel so­zu­sa­gen und um das grund­sätz­li­che Sze­na­ri­um zu set­zen. In ei­ge­nen Bei­trä­gen sol­len die Er­leb­nis­se und Er­eig­nis­se in Deutsch­land, Bel­gi­en, Frank­reich, Eng­land und wie­der­um Frank­reich und Deutsch­land aus­führ­li­che Wür­di­gung fin­den.

vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag

Ur­laubs­ver­tre­tung

selbstgebastelte, autonome Schrebergarten-Bewässerungsanlage
 
selbstgebastelte, autonome Schrebergarten-Bewässerungsanlage
 
selbstgebastelte, autonome Schrebergarten-Bewässerungsanlage
 
selbstgebastelte, autonome Schrebergarten-Bewässerungsanlage
Samstag, 16. August 2008

Aus­ge­laugt und aus­ge­raubt...

kehrt der zone­batt­ler so­eben von sei­nem jähr­li­chen Aben­teu­er­ur­laub heim und mel­det sich zu­rück zum Dienst an der Hei­mat­front: Gut zwei Wo­chen lang hat er ins­ge­samt vier Län­der be­reist und da­bei we­der Ra­dio ge­hört noch Fern ge­se­hen noch ei­ne ge­schei­te Zei­tung er­blickt, und auch ein On­line-Zu­gang war au­ßer­halb je­der Reich­wei­te. Jetzt müs­sen zu­nächst ein­mal der hei­mi­sche Haus­halt hoch­ge­fah­ren und das klaf­fen­de In­for­ma­ti­ons­de­fi­zit aus­ge­gli­chen wer­den, dann geht es auch hier wie­der wei­ter, und zwar er­stens mit Ant­wor­ten zu den vie­len zwi­schen­zeit­lich ein­ge­gan­ge­nen Kom­men­ta­ren und zwei­tens mit ei­nem aus­führ­li­chen und reich be­bil­der­ten Ex­pe­di­tons­be­richt. Ich dan­ke mei­nen ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen für das ge­dul­di­ge Aus­har­ren!

Montag, 17. Dezember 2007

Ver­gäng­lich­keit

Autofriedhof in Kalifornien
 
Autofriedhof in Kalifornien
 
Autofriedhof in Kalifornien
 
Autofriedhof in Kalifornien

Ich mag es mor­bi­de, ich mag es ele­gant, ich mag es bunt. Mehr da­von gibt es hier.

Mittwoch, 8. August 2007

Auf­putsch­mit­tel

In mei­nem nach­ur­lau­bi­gen Wel­ten­schmerz (drei Wo­chen Er­ho­lung nach drei Ta­gen im Bü­ro weit­ge­hend neu­tra­li­siert, noch im­mer har­ren dort gut 60 ro­te Mails ih­rer Ab­ar­bei­tung) kommt so­eben die Son­ne strah­lend zu­rück in mein Le­ben: Aus ei­nem Ge­schenk­päck­chen von amazon.de pur­zelt mir die ein­zi­ge noch in der Samm­lung feh­len­de CD mit Lau­ten­so­na­ten von Sil­vi­us Leo­pold Weiss (mei­ster­lich in­ter­pre­tiert von Ro­bert Bar­to) en­ge­gen. Die un­er­war­te­te Aus­zeich­nung hebt des zonebattler’s Lau­ne au­gen­blick­lich und ret­tet sei­nen ver­reg­ne­ten Abend: Herz­li­chen Dank ins Land der Eid­ge­nos­sen an mei­ne ge­ne­rö­se Le­se­rin! :-)

Mittwoch, 13. Juni 2007

Ga­le­rie der Kon­tra­ste (9)

verlassene landwirtschaftliche Einrichtung irgendwo in Ostdeutschland
 
ver­las­se­ne land­wirt­schaft­li­che Ein­rich­tung ir­gend­wo in Ost­deutsch­land
 
 
vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Montag, 16. April 2007

Bruch­bu­de

verfallendes Gartenhäuschen
Sonntag, 15. April 2007

Gieß­kan­nen­prin­zip

Gießkannen im Friedhof, individuell angekettet

Se­ri­en-Pro­duk­ti­on

Aus dem Ar­beits-Ur­laub brach­te ich (in ent­stoff­lich­ter Form) di­ver­se Rad­kap­pen, Kau­gum­mi-Au­to­ma­ten, mar­kan­te Mar­kie­run­gen so­wie Pfla­ste­run­gen mit, die ich be­reits fix in mein Bild­ar­chiv ein­sor­tiert ha­be. Fast är­gert es mich, daß ich die zahl­rei­chen de­so­la­ten Im­biß­bu­den am We­ges­rand un­do­ku­men­tiert ha­be ste­hen las­sen. Na, im­mer­hin ei­ne ha­be ich mit­ge­nom­men, und die kriegt Ihr im näch­sten Bei­trag zu se­hen...

Was­ser­läu­fer (1)

Tretboote

Sei­ten­wech­sel

Man könn­te mei­nen, daß es ei­nem rast­lo­sen Mul­ti­me­dia-Fuz­zi wie dem zone­batt­ler hart an­kä­me, wenn er ei­ne Wo­che lang oh­ne Zu­gang zu In­ter­net und Fern­se­hen, ja so­gar oh­ne Ra­dio und Zei­tung aus­kom­men und oben­drein mit sei­nen zar­ten Tipp-Fin­ger­chen schwe­re kör­per­li­che Ar­beit ver­rich­ten muß...

Das Ge­gen­teil ist der Fall.

Tat­säch­lich be­deu­te­te es in der zu­rück­lie­gen­den Wo­che für mich ei­ne be­son­de­re Art der Ent­span­nung, von früh bis spät zu schlep­pen, zu wuch­ten, zu schie­ben, zu zer­le­gen, zu sor­tie­ren, zu sä­gen, zu hacken und an­de­res mehr. Oh­ne nach der Uhr zu schie­len, oh­ne ans Bü­ro auch nur ei­ne Se­kun­de lang zu den­ken, locker­te ich mich gei­stig bei schweiß­trie­fen­dem Tun und ent­deck­te den ge­mäch­li­chen Takt der Stun­den wie­der, der auf dem Land durch den la­ko­ni­schen Klang der Kir­chen­glocken vor­ge­ge­ben ist. Man zählt die Schlä­ge un­will­kür­lich mit und staunt nicht schlecht, wie spät es doch über all’ der Placke­rei schon wie­der ge­wor­den ist.

Im Ge­gen­satz zum Brot­be­ruf, der durch das ste­te Nach­tröp­feln neu­er In­ter­ven­ti­ons-Not­wen­dig­kei­ten et­was vom end­lo­sen (und nicht sel­ten recht fru­strie­ren­den) Te­tris-Spie­len hat, be­rei­tet das Frei­le­gen über­wu­cher­ter We­ge, das Lich­ten ver­wil­der­ter Hecken, das Aus­sie­ben über­wach­se­ner Kies­hau­fen un­er­hör­te Be­frie­di­gung, weil man am En­de des Ta­ges den Er­folg sei­ner Ar­beit un­mit­tel­bar vor Au­gen hat (bzw. den un­schö­nen An­blick von vor­her dann eben nicht mehr). Die­ses höchst un­mit­tel­ba­re Feed­back bie­tet ja selbst ein an­spruchs­vol­ler Kopf­ar­bei­ter-Job nur sel­ten...

Wenn man an die­se auf den er­sten Blick pa­ra­dox er­schei­nen­de Er­ho­lung durch Ar­beit am ei­ge­nen Lei­be er­fah­ren hat, kann man sich kaum vor­stel­len, daß an­de­re im Fau­len­zen und Nichts­tun im Ur­laub tat­säch­lich die Er­fül­lung se­hen. Viel­leicht wis­sen vie­le nur nicht, was ih­nen da ent­geht?

« Vorherige Seite Nächste Seite »