Freitag, 20. Juli 2007
Als vor dem Krieg der beschauliche Ludwig-Main-Donau-Kanal noch dort existierte, wo heute der brüllend laute »Frankenschnellweg« Nürnberg, Fürth und Erlangen verbindet, da war der Fürther Vorort Kronach ein beliebtes Ausflugsziel: Scharen von Nürnbergern und Fürthern fuhren am Wochenende mit einem der weißen »Schlagrahmdampfer« dort hinaus, um sich im Gasthaus Weigel den Bauch vollzuschlagen und im Übrigen den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Jener aber hatte längst einen überaus schlechten Mann hernieder geschickt, der mit seiner Prophezeihung »Ihr werdet Deutschland nicht wiedererkennen« wenig später auf fatale Art und Weise recht behalten sollte...
Aber zurück zur Spurensuche im Kleinen. Der von heimatkundlichem Forscherdrang beseelte zonebattler hat Kronach dieser Tage visitiert und den Gasthof Weigel dergestalt vorgefunden:
Das schaut zwar halbwegs altfränkisch aus, doch weist drinnen ein Willkommensgruß der derzeit diensthabenden Generation der alteingesessenen Betreiberfamilie ehrlicherweise darauf hin, daß man von der alten Substanz nicht allzuviel habe erhalten können. Diese sieht auf einer schon im Jahre 1930 gelaufenen Postkarte einigermaßen spektakulär aus:
Wirkt das nicht ungemein modern? Reinster Bauhausstil, möchte man meinen. Und das mitten im alles andere als avantgardistischen Fürther Umland!
Wenn man heutzutage den Komplex umrundet, sieht man auf dessen Hinterseite in einem Konglomerat aus Schuppen, Anbauten und gestapelten Gütern diesen Saalbau stehen, der sehr wohl das überkommene Relikt jener auf Klarheit und Sachlichkeit bedachten Architekturepoche sein könnte:
Irgendwie scheint mir das aber hinsichtlich der Orientierung zu Kanal (damals) bzw. Autobahn (heute) nicht ganz plausibel übereinzustimmen. Ist das nun der gleiche Baukörper, der auch auf der alten Ansichtskarte zu sehen ist? Die Ähnlichkeit ist unverkennbar, aber zumindest die Lage der Fenster an der Stirnseite würde nicht mehr dem Originalzustand entsprechen. Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn ein(e) Kundige(r) aus der Leserschaft hier in einem ergänzenden Kommentar Erhellendes dazu beitragen könnte...
Donnerstag, 19. Juli 2007
Wiewohl ihm die Existenz von Mac-Rechnern und Linux-PCs durchaus bewußt ist, hält der zonebattler aus diversen Gründen weiterhin seinem Fensterl-Kasten die Treue (und wird sich mit keinem Wort an den darüber wogenden Glaubenskriegen beteiligen). Selbstredend gibt es aber auch bei den Produkten des Marktführers reichlich Verbesserungspotentiale: Hier schlägt die Stunde pfiffiger Software-Autoren, die mit originellen und praktischen Lösungen da in die Bresche springen, wo die Programmierer des großen Giganten (oder dessen Marketing-Fritzen) zu früh mit dem Denken aufgehört haben...
Im Folgenden möchte ich ein paar erprobte Software-Produkte vorstellen, die sich bewährt haben und die Arbeit am Computer in mancherlei Hinsicht erleichtern können. Von diversen Programmen gibt es zeitbegrenzte Demo-Versionen, einige sind mit nur geringen Einschränkungen auch ohne Registrierung sinnvoll einzusetzen, wieder andere sind gänzlich kostenlos verfügbar. Ohne mich im Einzelfall zu ausufernden Erklärungen versteigen zu wollen, kann ich meinen LeserInnen nur wärmstens ans Herz legen, meine praxisnahen Empfehlungen selbst auszuprobieren!
ArsClip
Erheblich verbesserte Zwischenablage, die sich nicht nur die jeweils zuletzt kopierte oder ausgeschnittene Sache merkt, sondern gleich deren mehrere (und diese dann systemweit zum anschließenden Einfügen bereithält).
Beyond Compare
Mein Favorit zum schnellen Vergleichen und Synchronisieren von Ordner-Inhalten: Das ideale Backup-Programm!
Dialog Box Assistant
Erweitert in jeglichen Programmen die üblichen Dialog-Boxen für das Laden und Speichern: Zwei zusätzliche Symbole zum schnellen Anwählen der zuletzt verwendeten Pfade und Dateien machen das elende Herumhangeln durch Ordner-Hierarchien mit einem Schlag überflüssig. Wird in kürzester Zeit unentbehrlich!
Fine Print / FinePrint pdfFactory Pro
Zwei virtuelle Druckertreiber zum Abfangen und Verarbeiten jeglichen Druck-Outputs: FinePrint ermöglicht das Drucken von 2, 4 oder 8 Seiten auf jeweils ein Blatt Papier sowie das gezielte Löschen ungewünschter Seiten in der praktischen Vorausschau, die pdfFactory konvertiert Druckausgaben schnell und komfortabel zu universell verwendbaren PDF-Dokumenten. Unregistriert erzeugen beide Programme einen Wasserzeichen-Eindruck, der im privaten Einsatz für interne Zwecke nicht weiter stört...
GhostTyperXML
Eigene Textbausteine und Makros mit selbstdefinierten Kürzeln blitzschnell in jede Anwendung einfügen. Nicht nur für Tippfaule eine feine Sache!
Media Player Classic
Ein moderner Medien-Spieler ohne Schnickschnack und Firlefanz.
NOD32 Antivirus System
Einer der besten und gleichwohl ressourcenschonendsten Virenscanner. Bremst trotz umfassenden Rundumschutzes auch ältere Systeme nicht aus!
Sandboxie
Sicherheit beim Surfen: Effiziente Abwehr virtueller Schädlinge durch Abfangen und Umleiten jeglicher Festplattenzugriffe in einen temporären »Sandkasten«, der jederzeit umstandslos zu entsorgen ist. |
Soweit meine Empfehlungen in Sachen Betriebssystem-Optimierung, die ich durch drei weitergehende Tipps für kreative Bildermacher abrunden möchte:
So, nun habt ihr was zum Ausprobieren. Viel Spaß dabei und nachhaltige Erfolge!
P.S.: Von Anfragen per Mail zu Installation, Konfiguration und Betrieb einzelner Programme bitte ich Abstand nehmen zu wollen: Der zonebattler betreibt ein Weblog, kein Auskunftsbüro und auch keine Service-Stelle für Lern- und Lesefaule...
Mittwoch, 18. Juli 2007
Da versteigerte einer Richard Wagners opus maximus »Der Ring des Nibelungen« und pries die DVDs an als »Herr der Ringe – Musical«. O oberster Herr des Erden-Ringes, laß Hirn regnen auf jene, die es so bitter nötig haben!
Dienstag, 17. Juli 2007

DB Haltepunkt Fürth-Westvorstadt |
 |
Als ich soeben von einer Feindfahrt in Nürnberger Gewässern heimgekehrt und mit meinem Tretboot Liegerad vor der Haustür längsseits gegangen bin, fragt mich doch die zufällig des Weges kommende Nachbarstochter Felicitas R. (11), ob sie sich mal draufsetzen dürfe. Sie darf, ist jedoch erwartungsgemäß noch zu kurz, um die Pedale erreichen zu können. Die Lenkstange zum Bugrad irritiert die (gar nicht mehr so) Kleine indessen kolossal. Mich dagegen ihre unverhoffte Frage:
Kann man das auch als Fahrrad benutzen? |
Meine Replik, das Vehikel sei nichts anderes als ein Fahrrad und nämliches immer schon gewesen, lassen Madame nicht gelten: Ein Fahrrad habe den Lenker vorn. Basta. Der zonebattler indessen wähnt sich dem Alter entwachsen, da er andere noch belehren muß, schiebt alles auf die Hitze, sein Fahrrad in den Hof und trollt sich in seinen leidlich erträglich temperierten Bau...
Montag, 16. Juli 2007
Jahresausstellung 2007 der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, gestern:
In meinem Bildarchiv gibt es 4,8 mal so viele Fotos davon zu sehen: Was davon nun gewollte und (ggf. gekonnte) Kunst ist und was abgelichtete Banalität, überlasse ich dem jeweils eigenen Urteil. Mir persönlich gefiel besonders ein Endlos-Video von Patrick Ruckdeschel, welches eine Sequenz aus einem Computerspiel zeigte: Durch eine polygon-gerenderte Stadtlandschaft verfolgten sich Autos, flogen durch die Luft und lieferten sich spektakuläre Karambolagen. Das genreübliche Gekrache halt. Was die an sich recht banale Präsentation freilich genialisierte, war die unverwechselbare Musikuntermalung: die stammte nämlich (was vermutlich die wenigsten wußten) aus Leni Riefenstahls Olympia-Film »Fest der Schönheit« von 1936! Wer wie ich die packende Turmspringer-Sequenz daraus im Hinterkopf hatte (mit ihren geradezu surrealistischen Schnitten), der konnte der Pixel-Raserei auf dem Monitor ganz neue Dimensionen abgewinnen. Leider läßt sich dergleichen nur beschreiben und schwerlich im Standbild visualisieren...
Mein Nachbar Hans N., seines Zeichens Unruheständler und ein Tüftler vor dem Herrn, schickte mir heute ohne jede Vorwarnung zwei Fotos und folgende Kopfnuß:
Hallo zonebattler,
hier gibt es nichts zu gewinnen, das mal vorweg, aber Sie als Vater von Monatsrätseln, der auch immer technischen Dingen einen gewissen Reiz abgewinnen kann, haben sicherlich eine Lösung parat zu meiner Frage:
»Was ist das – ein technischer Baumkuchen – [alles Müller] oder was« |
 |
Natürlich bekommen Sie auch einen Hilfe-Hinweis: Siehe das andere Foto! Es zeigt die momentane Situation an meinem Schreibtisch. Und genau damit hat meine Frage zu tun. |
 |
Nicht so einfach, ich gebe es zu. Aber wenn Sie mir antworten, dürfen Sie das Ganze auch weiter verwenden, wenn Sie es denn möchten.
Ich freue mich schon auf Ihre Rück-Vermutungen, falls das bei den herrschenden Außen-Temperaturen überhaupt möglich ist. Die Mail mit der Lösung für Sie ist schon vorbereitet!
Mit freundlichem Gruß
Hans N. |
Nun, als jemand, der in den letzten Tagen gleich zwei Darmspiegelungen absolviert hat und obendrein weiß, daß die Experimentierfreudigkeit seines geschätzten Herrn Nachbarn kaum Grenzen kennt, tippe ich ohne Umschweife auf einen innovativen Anal-Wärmetauscher zur (in des Wortes doppelter Bedeutung) abgasfreien Energie-Rückgewinnung aus menschlicher Körperwärme. Dessen Wirkungsgrad dürfte angesichts seiner oberflächenvergrößernden Geometrie und der Ausführung in Kupfer beträchtlich sein: Womöglich läßt sich aus der Temperaturdifferenz über ein Peltier-Element hinreichend viel Strom gewinnen, um vermittels eines kräftigen Ventilators das eigene Mütchen wirksam zu kühlen! Welchigenfalls ich mir im Rahmen eines Selbstversuches gerne auch so ein Teil an- bzw. einpassen ließe...
Soweit meine Deutung der interessanten Fotos. Haben die praktisch veranlagten Ingenieure in meiner Leserschaft plausiblere Interpretationen anzubieten?
P.S.: Wer immer das Ding für das zweite Foto ausprobiert hat, muß schon ein cooler, wenn nicht gar eiskalter Kerl sein!
Von einem Auswärtseinsatz einrückend und steigende Benzinpreise erwartend, habe ich meine Renngurke soeben mit 29,83 Litern Normalbenzin randvoll betankt. Was daran besonders umweltfreundlich sein soll? Der Umstand, daß ich den Zapfhahn zuletzt am 7. Mai in die Hand genommen hatte! Gute zwei Monate mit einer Tankfüllung auszukommen ist noch nicht einmal rekordverdächtig: Zuweilen kommen wir auch ein Vierteljahr ohne nachzufassen hin. Wie man das schafft? Arbeitsnah wohnen, meist in der Nachbarschaft einkaufen, sinnreichen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Wenn das alle, die könnten, auch täten, wäre schon einiges gewonnen...
Soeben war das Fernsehen in des zonebattler’s leibhaftiger homezone, um ihn dort beim bloggerischen Tun und Machen aufzunehmen und obendrein zu interviewen. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen draußen war die Aktion für unsereinen nicht nur bauchpinselnd und dem Ego schmeichelnd, sondern obendrein recht schweißtreibend: 2 x 800 Watt von den Scheinwerfern rücken zwar zugegeben alles ins rechte Licht, heizen aber der Bude zusätzlich kräftig ein. Na ja, seufzt der Franke in mir schicksalsergeben, wenn’s schee macht...
Linkerhand
Rechterhand
Kurzerhand
Allerhand
Süßer und scharfer Senf: