Samstag, 3. Oktober 2009
Wer gerne macht, tut und tüftelt, ist mit einem 249-teiligen Werkzeugkasten gemeinhin besser bedient als mit dem Schweizer Offiziers-Taschenmesser. Freilich schleppt man seine Werkstattausrüstung schon aus Gewichts- und Volumengründen nicht ständig mit sich herum, und so muß man sich im Zweifel eben doch zuweilen mit dem platzsparenden Notfallwerkzeug zu helfen wissen. Nicht anders verhält es sich mit den modernen Problemlösern [1] des Informationszeitalters: Der zonebattler ist es nunmehr langsam aber sicher leid, in seinem ausladenden Expeditionsgurt ständig Organizer, Kamera und Handy um den Bauch geschnallt (bzw. über die Schulter gehängt) und damit griff- und zückbereit zur Hand zu haben...
Bislang schien es allerdings keine rechte Alles-in-Einem-Alternative zu dem diskreten Dreigestirn aus elektronischem Gedächtnis, gläsernem Aufnehm-Auge und portabler Telefonzelle zu geben, jedenfalls keine, die von ernsthaft diskutierbarer Qualität gewesen wäre. Aber inzwischen habe mich doch mit dem Gedanken angefreundet, des öfteren nur noch mit »leichtem Gepäck« unterwegs und dennoch auf (fast) alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Dieser Tage ist es mir nämlich gelungen, das berufshalber überantwortete Nokia 5800 XpressMusic zu einem passablen Universal-Werkzeug hochzurüsten:
Ein Telefon ist das nicht unbedingt designpreisverdächtige Ding ja nun schon von Hause aus, und seine eingebaute Kamera ist zwar letztlich nur ein Notbehelf, aber als solcher zumindest schönwettertauglich und somit besser als nix. [2] Womit wir schon zwei von drei oft benötigten Gerätschaften in dem einen Apparillo vereinigt hätten. Als Organizer-Ersatz taugte mir das Multimedia-Talent trotz beeindruckenden Klanges und Taschenkino-Fähigkeiten bislang nicht: Zwar finden sich über diverse Foren und Fanseiten allerlei neckische Spielchen und sonstige Zeitvertreiber, an ernsthaften Anwendungen freilich herrschte und herrscht auffälliger Mangel.
Mit dem genialen Programm StyleTap habe ich es aber in kürzester Zeit geschafft, aus dem Lifestyle-Plapperkasten einen ernstzunehmenden Hosentaschen-Sekretär zu machen: StyleTap ist eine das Palm OS simulierende Laufzeitumgebung, die mir den Betrieb meiner hochgeschätzten Palm-Programme auf dem Symbian-getriebenen Mobiltelefon ermöglicht! Kalender, Adreßbuch, Aufgabenliste, Notizen, relationale Datenbanken (mit meinen Sammlungsbeständen, Impfpaß, Weinkellerbestand usw.), Finanzbuchführung, Fahrtenbuch und stapelweise aktuelle Offline-Lektüre, alles ist wieder in gewohnter Form zur Hand und das überdies in Farbe und in vierfacher Auflösung als bisher! Zwar funktioniert die Dateisynchronisation mit dem stationären PC nur manuell, aber unterwegs greife ich ohnehin meist nur lesend auf meine gespeicherten Datenbestände zu. Eine allemal alltagstaugliche Lösung also, die zudem ‑im krassen Unterschied zu manch’ hochgehypten Konkurrenzprodukt- nicht mit hohen Folgekosten durch Provider- und Diensteanbindung belastet ist.
Von meinem theoretischen Ideal eines in jeder Disziplin wirklich herausragenden Dreikämpfers ist das Nokia 5800 XpressMusic noch ein ganzes Stück entfernt, doch ist der Leidensdruck nicht mehr allzu groß: Das große Plus liegt in der fantastischen Option, unter dem völlig andersgearteten Betriebssystem eines Mobiltelefons die vertrauten (und teils teuer bezahlten) Altanwendungen aus der Palm-PDA-Ära weiterbetreiben zu können. Zumal sich diese sich in Sachen Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit nach wie vor sehen lassen können und keineswegs schamhaft verstecken müssen: Ein dickes Dankeschön an die Programmierer von StyleTap!
[1] Zuweilen assistieren einem die elektrischen Helfershelfer freilich bei der Lösung von Problemen, die man ohne sie erst gar nicht hätte...
[2] Die beste Kamera ist bekanntlich die, die man dabei hat, nicht jene, die daheim im Regal steht, wenn einem das Motiv der Motive vor die Augen springt!
Donnerstag, 1. Oktober 2009
Der zonebattler neigt ‑zumal im Herbst- zur stillen Melancholie, und darum hat er auch ein Faible für versiegende Quellen und stillgelegte Brunnen. Wie schon im Februar 2008 präsentiert er daher auch heute wieder in seinem Monatsrätsel ein trockengefallenes Wasserspiel aus seiner Wahlheimatstadt:
Nun also, verehrte LeserInnen, nun seid Ihr an der Reihe: Sagt, wo mag das Brünnlein sein, das da steht im Feld allein, mit dem weiß verkahahalkten Schüsselein? Passend zum deaktivierten Motiv gibt es diesmal ein feines Buch zu gewinnen:
Den Erzählungs-Sammelband »Der stillgelegte Mensch« von meinem Lieblingsautor und unerreichtem Wortdrechsler-Vorbild Herbert Rosendorfer. Eine gediegene Lektüre für die mittlerweile ja schon rasch wieder länger werdenden Abende... |
Wie immer gewinnt der oder die Erste, der/die unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse (oder unter bereits amtsbekanntem Pseudonym) die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt!
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Dienstag, 29. September 2009
Andrea Diener hat sich ja neulich in ihrem Blog bei der F.A.Z. sehr schlau über Gesellschaftsspiele ausgelassen und damit den zonebattler daran erinnert, daß seine raumgreifende Sammlung von mittlerweile exakt 133 Brettspielen endlich mal gesichtet und quantitativ komprimiert gehört. [1] Schon seit längerer Zeit greift unsereiner ja auf Flohmärkten und bei anderen Occassionen nur noch dann zu, wenn es sich um anerkannte Spitzentitel handelt, die bei sehr gutem bis hervorragendem Erhaltungszustand für läppisches Geld zu haben sind. [2] Gleichwohl drückt eine derartige Zahl von ausladenden Pappschachteln auf Dauer auf die Regalböden und letztlich auch auf das Gemüt...
Heute aber ward endlich ein Anfang gemacht ‑wird ja schon arg früh wieder duster draußen- und ein kleiner Spieletestabend eingelegt. Zur eigenen Verblüffung hat der Berichtende sogar den einen oder anderen Sieg über seine bessere Hälfte errungen, ein Triumph, welcher ihm bei Taktik- und Kombinatorik-Spielen gemeinhin nicht allzu oft vergönnt ist. Erfreut ist er auch über die lagerlogistische Bilanz der Aktion, die neben Spaß am Spiel eben auch einen greif- und sichtbaren Erfolg zeitigte: Von fünf getesten Spielen wurden nur drei (vorerst) wieder in den Bestand eingereiht, die beiden anderen hingegen in die große Fortgebe-Kiste geschlichtet. Mal schauen, wie weit wir bis zum Frühling durchkommen, das heute vorgelegte Tempo ist natürlich nicht durchzuhalten, schon weil zum Testen der Games für drei und mehr Spieler Gleichgesinnte rekrutiert und eingeladen werden müssen. Doch immerhin, ein Anfang ist gemacht, und wenn am Schluß nur noch die Spiele übrigbleiben, die man auch gerne mal wieder zur Hand nimmt, dann bin ich es zufrieden.
[1] 133 Spiele mögen manchem als absurd hohe Zahl erscheinen, aber wer so denkt, hat noch nie einen richtigen Sammler gesehen, geschweige denn dessen Sammlung...
[2] Man glaubt nicht, wieviele Verlegenheitsgeschenke spendabler Omas und Tanten von der halbwüchsigen Verwandschaft undankbarerweise schnellstmöglich wieder versilbert werden, bei umstandslos in Kauf genommenem, aberwitzigem Preisverfall von mindestens 80%.
Gehet hin und leset: Mit seinem heutigen Beitrag »Gedanken zu Graphit« hat sich der famose Lexikaliker selbst übertroffen!
Donnerstag, 24. September 2009
Mittwoch, 23. September 2009
Fernsehgucken tu’ ich ja fast kaum noch, aber darüber lesen immer wieder gerne!
Sonntag, 13. September 2009
Am heutigen Tag des offenen Denkmals war in Nürnberg das längst geschlossene, zwischen 1911 und 1913 errichtete Volksbad der interessierten Öffentlichkeit und also auch dem zonebattler und seiner neugierigen Kamera zugänglich.
Das lange Anstehen hat sich gelohnt: Im ersten Kommentar zu diesem Beitrag gibt es eine Fotostrecke aus 13 weiteren Aufnahmen vom heutigen Lokaltermin zu sehen!
Samstag, 12. September 2009
Andrea Diener beschreibt in ihrem unübertrefflich lakonischem Sprachduktus eine »Verzögerung durch Schnippelmangel« und demonstriert damit einmal mehr, daß man den Widrigkeiten des Lebens durch literarische Verarbeitung oft positive Seiten abgewinnen kann. Der zonebattler hat sich darob soeben schier scheckig gelacht und ist heilfroh, cooles Cabrio-Feeling in seiner racing-greenen Renngurke vermittels eines elektrischen Glasdaches herstellen zu können und nicht an einem Verdeck aus Stoff und Klarsichtfolie herumnesteln zu müssen. Freilich hat auch er seine speziellen Baustellen, an denen er zum stirnrunzelnden Befremden Dritter fast beliebig lange, verbissen und detailverliebt herumdoktern kann...
Freitag, 11. September 2009
Die letzte Arbeitsstunde in der Woche ist doch regelmäßig die schönste: Kein Telefon bimmelt mehr, ich bin allein auf der Etage, schaffe multitaskenderweise tippend, druckend, heftend, mailend, speichernd noch ordentlich was weg, lasse nebenher den letzten Akt des Parsifal volle Kanne aus den PC-Lautsprechern wummern und singe dazu lauthals mit: »Enthüllet den Gral, öffnet den Schrein!«. Der Lohn: Gänsehaut pur und leidlich leere Schreibtische, materiell wie virtuell. Dann flugs den eigenen Schrein zugesperrt und ab durch die Mitte in ein pralles Wochenende!
Mittwoch, 9. September 2009
Montag, 7. September 2009
Eine Preziose, ja eine funkelnde Gemme aus der F.A.Z.: Obama sitzt !
Sonntag, 6. September 2009
Nachdem das weiland beste Nachrichtenmagazin im Staate auch nur noch ein diffuser Schatten seiner selbst ist und die überregionale Tageszeitung aus der bayerischen Landeshauptstadt gleichfalls zusehends verseichtet, kommt als morgendliche Zug-Lektüre für den bildungshungrigen zonebattler tatsächlich fast nur noch die F.A.Z. in Frage, deren famoses Feuilleton z.B. seinesgleichen sucht in der bundesdeutschen Presselandschaft. Seit Jahren präferiert der Berichtende das diskrete Studium der liebgewonnenen Tagespostille auf seinem stets griffbereiten kleinen Zauberkasten. Der ist zwar mittlerweile auch in die Jahre gekommen, aber warum sollte man einen bewährten und höchst zuverlässigen Taschenkumpel durch einen neumodischen Schnickschnack-Apparillo ersetzen, der sich letzten Endes doch als bunter Blender (mit erheblichen Folgekosten durch unentwegtes Onlinisieren) entpuppt? Eben.
Bis vor kurzem nutzte ich zum lässigen Lesen den Dienst »AvantGo«, welcher mir allmorgendlich eine Anzahl virtueller Zeitungen über den PC auf das dort angedockte kleine Kästchen spielte. Dummerweise hat der Betreiber den Service auf einmal ‑mir nix, dir nix- eingestellt, und ich stand für einige Tage ohne akzeptablen Ersatz da. Nun kann man ja ‑vor allem angesichts der aktuellen Umbauarbeiten entlang der Bahntrasse- zwischen Fürth und Nürnberg mit Gewinn aus dem Zugfenster gucken, retour womöglich auch, aber auf Dauer ist die dadurch erlangte (und erlangbare) Horizonterweiterung eher einseitiger Natur. Ich sann also notgedrungen auf Abhilfe.
Immerhin war es mir schon früher geglückt, unsere hiesigen Regionalblätter ins Westentaschenformat zu konvertieren. Und siehe, auch bei der großen F.A.Z. habe ich es letztlich hinbekommen, sie auf meinen kleinen, grünen Schirm zu kriegen:
Für den vermutlich mittlerweile einigermaßen überschaubaren Kreis der treuen Palm-Anwender sei das (unter Windows XP getestete) Rezept hier im Detail beschrieben: Man installiere sich zunächst den Sitescooper, ein Programm, welches beliebige Websites abgrast, sich dabei die eigentlich interessierenden redaktionellen Inhalte aus dem umgebenden Wust von Reklame, Bla und Blubber herausschnippelt und daraus schließlich eine sauber formatierte Artikel-Sammlung im passenden Format für das Lese-Progamm der eigenen Wahl erzeugt.
Mit den passenden Skript-Dateien lassen sich letztlich alle Arten von Online-Seiten durch den Sitescooper wunschgemäß aufbereiten. Im Falle der F.A.Z. ist das sogar ausgesprochen einfach, weil der Verlag als sehr entgegenkommenden Service selbst eine unbebilderte Kompakt-Version für Organizer anbietet. Die kann man ohne weiteres Gebastele sozusagen 1:1 heruntersaugen. Mein Sitescooper-Skript [1] muß einzig noch ein paar merkwürdig kodierte Interpunktions- und Sonderzeichen umwandeln, damit die Artikel hernach auf dem Palm-Display ordentlich lesbar dargestellt werden. Als passenden Reader für seinen Plastik-PDA bevorzugt unsereins den »Plucker«. Um die erforderliche Kompatibilität zum seit längerer Zeit nicht mehr weiterentwickelten Sitescooper sicherzustellen, lade man sich von der Download-Seite als Konverter für den PC den Plucker v1.1.13 und für den PDA den Plucker-Viewer v1.2 herunter, mit dem Formatierung, Zeilenabstände etc. am besten zu gefallen wissen.
Wenn’s denn mal so läuft, wie es laufen soll, dann geht die tägliche Aktualisierung des Lesestoffs [2] mit einem Mausklick von der Hand: Sitescooper am PC starten, durchlaufen lassen, Organizer synchronisieren und ab durch die Mitte! Der einzig nennenswerte Nachteil der Methode: Ich komme in den werktäglich 2x7 Minuten Fahrzeit nicht annähernd durch mit meiner individuell aufbereiteten Presseschau...
[1] Das verlinkte ZIP-Archiv enthält neben der deutschsprachigen Fassung des empfohlenen Plucker-Viewers noch weitere Sitescooper-Skripte für Telepolis und den beliebten Heise Newsticker. Solche für die Fürther Nachrichten und deren zahllosen Schwesterblätter aus gleichem Hause kann ich Interessenten auf Anfrage gerne zur Verfügung stellen.
[2] Qualitativ passabler Nachschub kann auf Dauer natürlich nur gewährleistet bleiben, wenn sich die Geschäftsmodelle der Verlagshäuser langfristig für diese bezahlt machen. Der zonebattler empfiehlt daher, weiterhin Printerzeugnisse zu kaufen und sich nur das für lau zu nehmen, was die Inhalte-Anbieter von sich aus kostenlos unters Volk streuen...
Süßer und scharfer Senf: