Samstag, 2. Dezember 2006
Fundstück: |
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Art / Typ: |
Receiver ITT Schaub Lorenz SRX 75 hifi professional |
Herkunft: |
Deutschland, um 1976 |
Zustand: |
optisch sehr gut, technisch makellos;
von zwei rückseitigen Feinsicherungshaltern einer nicht original |
Fundort: |
2nd-Hand-Laden in Erlangen (August 2000) |
Kaufpreis: |
DM 20,00 |
Notizen: |
Schon auf den ersten Blick durch die Schaufensterscheibe hatte ich mich in das große und schwere Gerät verliebt! Die runden (und teilweise bunten) Schalterknöpfe, die große Frequenzskala, die abgerundeten Gehäuseecken und die soft-gestylten Drehknöpfe wiesen den Receiver als waschechtes Kind der 1970er Jahre aus:

Wegen eingeschränkter Funktionsfähigkeit beim Ausprobieren (ein Kanal blieb stumm, die Skala dunkel) konnte ich den Ladeninhaber auf läppische DM 20,00 herunterhandeln...
Daheim wurde das Gerät geöffnet, der durch die Lüftungsschlitze gerieselte Staub der Jahrzehnte abgesaugt, ein halbes Dutzend durchgebrannter Lämpchen ersetzt und etwas Kontaktspray in das Lautstärke-Poti gesprüht. Dann habe ich noch mit einem feuchten Lappen vorsichtig den trüben Belag von der Rückseite der Skalenscheibe gewischt, auf daß sie so klar werde wie einst im Neuzustand. Deckel drauf, Schrauben festgezogen, Strom an: Volle Kraft voraus auf beiden Kanälen!
Wie vorgestern angekündigt habe ich heute dem dicken Brummer nochmals unter die Haube geschaut, um dem mittlerweile wieder lästig kratzenden Lautstärke-Potentiometer mit frischem Kontakt- und Reinigungsspray erneut zu einer eigengeräuschlosen Existenz zu verhelfen. Und wenn man schon mal den Deckel drunten hat, kommt natürlich auch der Staubsauger zum Einsatz. Der Lohn der Mühe ist ein charaktervoller, frisch aufspielender HiFi-Receiver, der trotz (oder wegen) seines hohen Alters keinen Vergleich mit zeitgenössischen Plastikschachteln aus dem Elektromarkt zu scheuen braucht. Im Gegenteil! Nur eines kann er leider auch nicht, nämlich bessere Musik empfangen, als heutzutage von den ganzen unsäglichen Dudelfunk-Stationen gesendet wird...
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In grauer EDV-Steinzeit war der zonebattler in einem Großrechenzentrum tätig. Aus dieser längst vergangenen Epoche hat er einen kopierten Auszug aus einem dicken IBM-Manual (SAA AD/Cycle COBOL/400 Referenzhandbuch) in die Gegenwart gerettet, mit dem er heute seine geneigte Leserschaft konfrontieren möchte:
Anweisungen mit Endanweisung
Eine Anweisung mit Endanweisung verwendet normalerweise eine explizite Endanweisung, um eine bedingte Anweisung in eine unbedingte Anweisung zu ändern; die daraus resultierende unbedingte Anweisung kann dann verschachtelt werden. Explizite Endanweisungen werden jedoch auch verwendet, um eine unbedingte Anweisung zu beenden. Sie werden für alle COBOL-Verben zur Verfügung gestellt, die bedingte Phrasen enthalten können.
Falls nicht explizit anders angegeben, kann eine Anweisung mit Endanweisung immer angegeben werden, wenn eine unbedingte Anweisung unter Beachtung der geltenden Regeln zulässig ist.
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Alles klar? Dann ergeht hiermit an alle LeserInnen die explizite Endanweisung, ähnlich schöne Stilblüten des IT-Zeitalters aus dem eigenen Fundus als Kommentare unter diesen Beitrag zu heften und solcherart mit den anderen zu teilen!

Garagenhof (Nürnberg, Hummelsteiner Weg) |
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Freitag, 1. Dezember 2006
Keine Angst, ich habe den Monatsersten durchaus nicht verpennt: Zur Steigerung der Spannung erscheint meine monatliche Preisfrage für Heimatkundige heute aber absichtlich zu später Stunde! Abwechslung würzt ja bekanntlich das Leben...
Eines der bekanntesten Gebäude in der Weltmetropole New York ist das sogenannte Flatiron Building, welches sich diesen volkstümlichen Namen angesichts seiner tatsächlich sehr an ein Bügeleisen erinnernden Formgebung zweifelsfrei verdient hat. Die fränkische Weltstadt Fürth steht dem Big Apple freilich in so gut wie nichts nach, und so haben auch wir unser architektonisches Plätteisen vorzuzeigen:
Tja, wo mag das wohl sein und wie heißt unser Fürther Pendant zum Bügeleisen-Wolkenkratzer? Wer wagt den ersten Tipp?! Wie immer zeigt mein Rätsel-Bild ein eigenhändig und eigenäugig eingefangenes (und für jedermann frei zugängliches) Motiv aus Fürth, der Bronx Nürnbergs dem Manhattan Mittelfrankens...
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen Preis aus meinem bestens sortierten Film-Fundus:
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Donnerstag, 30. November 2006
Mittwoch, 29. November 2006
Ein druckfrischer Auszug aus dem Zugriffsprotokoll von zonebattler’s homezone :
Tja. Das eine bedingt wohl das andere: Tierisch komisch oder animalische Zustände?
P.S.: Die Folgen können bekanntermaßen für alle Beteiligten tödlich sein!
Dienstag, 28. November 2006
Genauer gesagt: Erzähle eine Geschichte in genau sechs Worten. Geht nicht? Geht doch. Hemingway z.B. konnte das außerordentlich gut:
For sale: baby shoes, never worn. |
Was man da alles zwischen den Zeilen lesen kann (oder vielmehr zwischen den Wörtern, die ergeben ja zusammen noch nicht mal eine Zeile). Der zonebattler kommt an den großen Ernst nicht ran, aber er wagt eine ungeschlachte Näherung:
Dumme Pute quält Leseratten mit Enten. |
Im angelsächsischen Sprachraum kann man Aussagen noch weit mehr verdichten, im Grunde verhält sich Deutsch zu Englisch wie eine BMP- zu einer JPG-Bilddatei: Mit pfiffigen Kompressions-Algorithmen kann man ordentlich Luft rauslassen...
Langer Einleitung kurzer Sinn: Schaut Euch mal auf wired.com die genialen und höchst amüsanten Very Short Stories an. I say!

Blaumann in Fürth |

Blaumann in Nürnberg |
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Montag, 27. November 2006
Sonntag, 26. November 2006

hofseitige Dachgaube auf einem Schieferdach (Theaterstraße) |
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Samstag, 25. November 2006
Mit diesem reißerischen Titel buhlen die ansonsten eher beschaulichen Nürnberger Nachrichten in der heutigen Wochenendbeilage um die Aufmerksamkeit des leicht empörbaren Bildungsbürgertums, um dann in einem ellenlangen Artikel Angst vor dem Internet und diabolischen Bloggern wie dem zonebattler zu schüren. Natürlich verbreiten sich dumme Latrinenparolen und wirre Verschwörungstheorien heutzutage schneller denn je, aber die einseitige Stimmungs- und Meinungsmache dieses Artikels erscheint mir als nicht weniger dubios:
Eine Zeitungsente ist schnell geschlachtet – Richtigstellung genügt. Im www werden Falschmeldungen selten korrigiert. Im Gegenteil. Mit dem Alter wächst oft ihre Prominenz. |
Da klingt doch klar durch, was die Zeitung und ihre Redakteurin wirklich umtreibt: Angst vor der unliebsamen Konkurrenz privater Schreiberlinge, die aus Lust und Freude an der Sache arbeiten, keine Rücksicht auf Anzeigenkunden nehmen müssen und durch ihre unkonventionellen und kreativen Experimente die Aufmerksamkeit der LeserInnen von den behäbigen Printmedien in nennenswertem Maße abziehen!
Die platte Sottise scheibchenweise zu analysieren und zu kommentieren erspare ich mir, und zwar nicht (nur) aus Gründen der Faulheit: Wer sich dermaßen plakativ einseitig und dünkelhaft pauschal über ein Medium verbreitet, macht sich genau so lächerlich wie einer, der Bahnhofskioske verbieten wollte, weil da unterm Tresen auch Pornohefte vorgehalten werden...
Süßer und scharfer Senf: