Donnerstag, 3. Mai 2007
So, hier meldet sich der zonebattler live aus dem ICE 91 von seiner Fahrt ab Kassel-Wilhelmshöhe nach Regensburg-Prüfening (mit zwischendrinniger Gelegenheit, dem eigenen Balkon und Garten in Fürth wehmütig grüßend zuzuwinken). Während vor dem Panoramafenster also mit 240 Sachen abwechselnd mal gelbe Rapsfelder vorbeifliegen und dann wieder bandwurmartige Tunnelschläuche die Sicht verdunkeln, versuche ich Ordnung in den Mahlstrom meiner Gedanken zu bringen: Gestern erst bin ich nach Kassel hochgesaust, um an einem bundesweiten Meeting meiner planenden Kollegenschar teilzunehmen, heute rausche ich schon wieder vorzeitig ab, um auch beim bundesweiten Arbeitstreffen der von mir disponierten Einsatztruppen in Regensburg Präsenz zeigen zu können. So ist das zuweilen mit den von der weisen Obrigkeit zentral festgelegten Terminen: Durch Feiertage ohnehin angenagte Wochen eignen sich in unserem Geschäft ideal für alle Arten der Selbtbeschau und ‑Reflexion. Und plötzlich kollidiert dieses mit jenem...
Für mich ist das heutige Event-Hopping gut für die Wampe (in Kassel zu früh für’s Mittagessen abgehauen, zu spät dafür hernach in Regensburg ankommend), aber anstrengend für den Geist: Das eine klingt noch in der Birne nach, während das andere eigentlich vorbereitet sein will. Freilich geht es bei solchen Events auch lustig zu (insbesondere des Abends), doch stapeln sich die unerledigten Sachen im Büro derweilen munter weiter auf, was den Wohlgeschmack solcher Dienstreisen immer etwas verwermutstropft. So hat auch dies wie alles seine zwei Seiten.
Draußen sausen jetzt erste Weinberge vorbei, es geht tatsächlich schon auf Würzburg zu. Und da gleißen Stadt und Main auch schon vor mir in der Sonne: Da wollen bzw. müssen wir uns langsam anderen Dingen zuwenden. Frohes Schaffen Euch da draußen allerseits!
Donnerstag, 26. April 2007
Heute abend die halbe Liegeradflotte ausgewintert und eine erste Patrouillenfahrt um die Stadt unternommen, vom Logenhaus im großen Bogen bis hin zur Kleinen Mainau und ihrem zwecks Neubau frisch abgerissenen Brunnen-Pavillon. Diversen Bekannten begegnet, dem Herrn JollyJudge in vollem Radrenn-Ornat (und in voller Fahrt) inklusive. Rückwärts heimatnah den Abend bei Bekannten spontan beschlossen, bei gutem Essen und gutem Trunke. O Leben, o Fürth! Aber wann arbeite ich nur den im großen Salon stetig wachsenden Medienstapel ab? Von elf bis nach Mitternacht? Da döse ich nach 10 Minuten selig weg...
Dienstag, 24. April 2007
Aus dem diagonal gegenüberliegenden Büro eines an sich netten Kollegen (asnK) klingt Beethovens 3. Symphonie herüber (die »Eroica«), sich höchst unvorteilhaft mit den eigenen Lautsprecher-Ergüssen (Lautensonaten von Silvius Leopold Weiss) mischend und mich in meiner Konzentration auf das Geschäftliche empfindlich störend. Ich tappe also rüber und raunze in den Türrahmen:
zonebattler
Ich werde nie begreifen, wie man Beethovens Symphonien und Klavierkonzerte nebenher bei der Arbeit hören kann: Die sind doch viel zu hirnergreifend, als das man nebenher was arbeiten könnte!
asnK
?
zonebattler
(tappt zurück)
asnK
(ruft hinterher) Spricht das jetzt für mich?
zonebattler
(ruft zurück) Nein. Für Beethoven! (Schließt seine Tür und werkelt weiter)
Sonntag, 22. April 2007
Als ich mich gestern spätabends ins Bett setzte und nach hinten fallen ließ, hat mich nicht mein weiches Kissen, sondern die harte Schlafzimmerwand aufgefangen, die sich heimtückischerweise meiner nicht weniger soliden Birne entgegenwarf. Gewonnen hat wohl die Wand, denn die guckt unschuldig wie sonst auch, während ich immer noch Kopfschmerzen habe...
Dienstag, 17. April 2007
Melde mich hiermit vorläufig ab, um mir drei Stockwerke tiefer einen wackeligen und unrettbaren Backenzahn ziehen zu lassen. Die Lücke wird mittelfristig duch eine Brücke geschlossen werden, bis zu deren Fertigstellung ein Provisorium dafür sorgen soll, daß der zonebattler nicht aus dem letzten Loch pfeift... Na dann, bis später!
Montag, 16. April 2007
...wenn ich für die 80 Schritte zum Garten 40 Minuten brauche, weil ich auf der Straße einem halben Dutzend netter Nachbarn begegne. So soll es sein, so soll es lange bleiben!
Dienstag, 3. April 2007
Die anläßlich meines letzten Preisrätsels für heute abend anberaumte, ambulante Preisverleihung beim Domenico wuchs sich unversehens aus zu einer regelrechten Mitgliederversammlung von zonebattler’s homezone: Ich danke dem aktuellen Preisträger, Herrn JollyJudge, ferner Frau und Herrn Grabenkenner, Julia & Thomas von der Redaktion POINT sowie Herrn buetts für den ebenso spontanen wie gelungenen Kameradschaftsabend. Habe ich jetzt jemanden vergessen? Hätte ich anfangs nicht für möglich gehalten, wozu die Bloggerei im richtigen Leben führen kann. Sehr angenehmer Nebeneffekt, dieser Rückkoppelungseffekt ins reale Dasein. Und ich versteige mich zu der Behauptung: Sowas gibt’s halt nur bei uns in Färdd! :-)
Freitag, 30. März 2007
Vorhin auf dem Heimweg wurde ich unversehens von zwei feschen Miezen neugierig beäugt, ja geradezu angehimmelt. Ich fiel vor den beiden auf die Knie und wollte ihre Schönheit für die Ewigkeit bewahren! Während ich nach der Kamera fummelte, gurrte ich den Mädels sanft liebevolle Laute zu, auf daß sie ihre Aufmerksamkeit nicht von mir ollem Zottel abwenden mochten:
Doch kaum war das Bild im Kasten, rauschte das massive Rolleaux guillotinengleich mit brachialer Gewalt und lautem Knall hernieder, so daß ich dem Schreck beinahe erlegen wäre. Die beiden Süßen mit ihren empfindlichen Öhrchen werden noch ärger geschockt gewesen sein. Und das vermutlich nur, weil Frauchen eifersüchtig war!
Freitag, 23. März 2007
Zu Beginn der Woche expedierte ein Freund eine dringend benötigte Daten-CD an mich, und experimentierfreudig wie er nunmal ist, wählte er den versicherten Paketversand per Hermes. Der Götterbote erwies sich als nicht der Schnellsten Einer, erst am Donnerstag versuchte er die Sendung zuzustellen. Den berufstätigen zonebattler traf er untertags natürlich nicht an, und anstatt die Sendung nach Art der pfiffigen Konkurrenten in der ebenerdigen Arztpraxis abzugeben, warf mir der Schlaumeier nur eine Benachrichtigungskarte in den Briefkasten, welchselbige mir einen erneuten Zustellversuch für den Folgetag verhieß...
Also: Auf der Karte flugs die Arztpraxis als autorisierten Hilfs-Empfänger vermerkt, das Ding an den Briefkasten geklebt, die Schalterchefin von der Aktion in Kenntnis gesetzt. Extra darum gebeten, beim frühen Freitags-Feierabend mir das Paket oben auf die Treppe zu legen, da unsereins ja erst um halb fünf retourniert. Dankeschön, ‘Wiedersehen. Alles schien nunmehr bestens und umsichtig geregelt.
Heute tappe ich also (von des Tages Müh’ und Plage rechtschaffen erschöpft) heim und finde neben allerlei Briefpost erwartungsgemäß die leuchtende Hermes-Karte im Briefkasten, die von der erfolgten Paket-Abgabe in der Praxis kündet. Die ist so spät am Tage natürlich längst geschlossen. Also die Treppe hochgespurtet, eins, zwei, drei Stockwerke hoch: Nirgendwo ein Päckchen zu sehen. Aber zu hören ist etwas, nämlich ein Handwerker im Keller! Also wieder drei Stockwerke heruntergeflitzt und eine Kellertreppe dazu, den braven Mann befragt, ob er im Auftrage des Herrn Doktor werkelt und ergo Zugang zur Praxis habe? Ja und nein, der Chef käme aber nochmal vorbei. Ich bitte um Benachrichtigung desselben zwecks mutmaßlicher Post für mich hinterm Empfangstresen...
Treppe wieder rauf, auf halber Höhe höre ich Gesprächsfetzen: der Doc ist tatsächlich eingetroffen. Ich wieder runter, Story erzählt, Mädels hätten wohl vergessen, mir mein Packerl ins Stiegenhaus zu legen. Hintern den Tresen geguckt, in die Schränke, auch in den Sozialraum: Nix zu sehen, was einer Postsendung für den zonebattler im entferntesten ähnlich sähe. Wo ist das vermaledeite Trumm? Von der Treppe geklaut? Eher unwahrscheinlich.
Zum dritten Mal die Treppen hoch, in der Wohnung nachgesehen, ob die bessere Hälfte womöglich zwischenzeitlich die Sendung in Empfang genommen und irgendwo deponiert haben könnte. Hat sie natürlich nicht. Da fällt mein Blick auf den Briefpoststapel, den ich vorhin höchstselbst mit heraufgebracht hatte: Zwischen Werbeprospekten und der neuesten Ausgabe des »Eisenbahn-Landwirtes« liegt ein kleiner, unscheinbarer Luftpolsterumschlag, etwas größer als eine CD-Hülle: Da lag mein »Paket«! Ganz offenbar war eine Arzthelferin so nett gewesen, mir das schmale Teil nach erfolgter Quittierung praktischerhalber in den Briefkastenschlitz zu stecken...
Ein letztes Mal heruntergedackelt, dem Doktor die Story erzählt und alle Verschwörungstheorien damit aus der Welt geschafft. Sodann zum vierten (oder fünften?) Mal den Weg ins eigene Heim im dritten Altbau-Stockwerk angetreten. Türe zu, endlich Ruh’. Ich brauche weiß Gott kein Fitness-Studio!
Mittwoch, 28. Februar 2007
Ein soeben zielsicher in den Papierkorb Restmülleimer gespuckter Kaugummi sprang mir wieder entgegen und landete vor mir auf dem Teppichboden. Bildete mir sogar ein, ihn hämisch kichern zu hören. Helfershelfer war die heute Mittag in die Tonne beförderte Salatverpackung, deren tiefgezogener Deckel wie das Trommelfell einer Pauke wirkte und den Kaugummi wieder hinaustrampolinieren ließ. Sehr effektvoll!
Montag, 19. Februar 2007
Melde mich hiermit zu einer zweitägigen Dienstreise ab. Seid alle schön brav hier und stellt mir keinen Unsinn an: Der zonebattler sieht alles!
Freitag, 16. Februar 2007
...macht sich welche, sagte sich der zonebattler, zerlegte seine treue Tastatur in ca. 135 Einzelteile und wusch die meisten davon einzeln und eigenhändig:
Während er die Innereien seines Hackbrettes und anschließend die Schneidbretter nebst Messern abspülte und sich auch der nicht spülmaschinenfesten Teller annahm, hörte er in Bayern 4 Klassik einen fulminanten Konzertmitschnitt von Anton Bruckners 8. Symphonie. Alles sehr erhebend und der inneren Erbauung förderlich, in summa 90 äußerst sinnvoll und befriedigend verbrachte Minuten!
Süßer und scharfer Senf: