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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 14. November 2009

Flach­stecker

Was sagt man da­zu ? Ein­fach ge­ni­al!

Sonntag, 8. November 2009

Platz­hal­ter

kunstvoll kalligraphierter Kunststoff-Kanister
Freitag, 16. Oktober 2009

Er­leuch­tung

Seit ge­stern Abend gibt es im Neu­en Mu­se­um Nürn­berg ei­ne spek­ta­ku­lä­re Schau mit tem­po­rä­ren Ar­bei­ten des fran­zö­si­schen Künst­lers Da­ni­el Bu­ren zu be­stau­nen. Schon die ge­schwun­ge­ne Glas­fas­sa­de des Hau­ses ver­leiht mit ih­rer far­bi­gen, ja fröh­lich bun­ten Um­ge­stal­tung dem Kla­ris­sen­platz völ­lig neue Qua­li­tä­ten! Auch im In­ne­ren wis­sen meh­re­re groß­for­ma­ti­ge Ein­grif­fe in die vi­su­el­le Ar­chi­tek­tur des Staab’schen Mu­sen­tem­pels zu be­gei­stern. Ge­ra­de­zu über­wäl­ti­gend ge­riet in­des die Aus­stat­tung der gro­ßen Son­der­aus­stel­lungs­hal­le, in der jetzt 25 rie­si­ge La­ter­nen die Sze­ne­rie blick­rich­tungs­ab­hä­ni­gig il­lu­mi­nie­ren:

Daniel Buren im Neuen Museum Nürnberg
 
Daniel Buren im Neuen Museum Nürnberg
 
Daniel Buren im Neuen Museum Nürnberg
 
Daniel Buren im Neuen Museum Nürnberg

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Die Aus­stel­lung »Mo­du­la­ti­on – Ar­bei­ten in si­tu« läuft bis zum 14. Feb. 2010 und ist si­cher­lich mehr als nur ei­nen Be­such wert.

Sonntag, 13. September 2009

Ba­de­schluß (1)

Am heu­ti­gen Tag des of­fe­nen Denk­mals war in Nürn­berg das längst ge­schlos­se­ne, zwi­schen 1911 und 1913 er­rich­te­te Volks­bad der in­ter­es­sier­ten Öf­fent­lich­keit und al­so auch dem zone­batt­ler und sei­ner neu­gie­ri­gen Ka­me­ra zu­gäng­lich.

im städischen Volksbad Nürnberg

Das lan­ge An­ste­hen hat sich ge­lohnt: Im er­sten Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag gibt es ei­ne Fo­to­strecke aus 13 wei­te­ren Auf­nah­men vom heu­ti­gen Lo­kal­ter­min zu se­hen!

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Dienstag, 14. Juli 2009

Flick­werk (1)

Wie man die zer­brö­seln­de Welt mit LE­GO-Stei­nen re­pa­rie­ren kann. Cool!

Mittwoch, 8. Juli 2009

Hoch­nä­si­ger Hin­ter­bänk­ler

Taschenhaken an der Rückseite einer Bank in der Fürther Kirche St. Heinrich
Sonntag, 5. Juli 2009

Män­ner­sa­che

Der schnie­del­wut­z­be­haf­te­te, post­pu­ber­tä­re Teil der Mensch­heit teilt sich auf in Naß‑, Trocken- und Gar­nicht-Ra­sie­rer, und al­le drei Grup­pen nei­gen hin­sicht­lich ih­rer Ge­sichts­pfle­ge-Prak­ti­ken zu höchst fun­da­men­ta­li­sti­scher Welt­sicht. Wenn wir mal die Zot­te­li­gen rechts und die schaum­schla­gen­den Klin­gen­schwin­ger links lie­gen­las­sen und uns auf die Trocken­ra­sie­rer­be­sit­zer in der Mit­te kon­zen­trie­ren, so zer­fal­len die­se wie­der­um in den Clan der Drei­fach-Rund­scher­kopf-Fans nach Philips™-Bauweise ei­ner­seits und in die Bru­der­schaft der Schwing­kopf-Lieb­ha­ber nach Braun™-Pa­tent an­de­rer­seits. Der zone­batt­ler ge­hört seit je­her zur letzt­ge­nann­ten Grup­pe und nimmt ei­ne dies­be­züg­li­che Fun­dus-Front­be­gra­di­gung zum An­laß, hier und heu­te di­ver­se Be­trach­tun­gen zum in­ne­ren und äu­ße­ren De­sign von Ra­sier­ap­pa­ra­ten der Mar­ke Braun an­zu­stel­len. Sol­che pflegt er bei Be­darf auf Floh­märk­ten gün­stig zu er­ste­hen: Nicht sel­ten wer­den dort kaum ge­brauch­te Weih­nachts­ge­schen­ke von un­dank­ba­ren Nef­fen, En­keln oder Schwie­ger­söh­nen für ei­nen Bruch­teil des Neu­prei­ses wie­der an den näch­sten Mann ge­bracht. Des ei­nen Leid, des an­de­ren Freud’!

Mein nur noch zur Hälfte sonor brummendes Braun-Quartett
 
Mein nur noch zur Hälf­te so­nor brum­men­des Braun-Quar­tett

Jahr­zehn­te­lang war der Ein­satz­ra­di­us ei­ner elek­tri­schen Bart-Mäh­ma­schi­ne de­fi­niert durch die Län­ge des Netz­ka­bels ei­ner­seits und die La­ge der Steck­do­se in der Nä­he des Ba­de­zim­mer­spie­gels an­de­rer­seits. Be­vor nun die elek­tri­sche Na­bel­schnur zu­gun­sten schnur­los zu be­trei­ben­der Ge­rä­te ab­ge­kop­pelt wur­de, wa­ren auch no­bel­ste Ra­sie­rer von ein­fach­ster Kon­struk­ti­ons­wei­se: Ein nach­ge­ra­de ba­nal zu nen­nen­der Schwing­an­ker saß im In­ne­ren und wur­de durch die 220 V‑Wechselspannung in de­ren (von Haus aus mit­ge­brach­ter Fre­quenz) von 50 Hz eben­so­vie­le Ma­le pro Se­kun­de hin- und her­ge­wor­fen. BrumMmMmMmMm. Ka­putt­ge­hen konn­te da we­nig au­ßer den Ver­schleiß­tei­len Klin­gen­block und Scher­fo­lie, war ja auch nix wei­ter drin als be­sag­ter An­ker, ei­ne Er­re­ger­spu­le drum­her­um so­wie ein Schal­ter.

So, dann aber schrie­ben sich fin­di­ge In­ge­nieu­re die Be­frei­ung des Man­nes aus der En­ge der Naß­zel­le auf die Fah­nen (sie muß­ten ja ein neu­es Ver­kaufs­ar­gu­ment für an­son­sten un­ter­blei­ben­de Er­satz­in­ve­sti­tio­nen schaf­fen) und er­fan­den keck den schnur­lo­sen Ra­sie­rer zur Be­nut­zung auf dem Bal­kon, dem Cam­ping­platz, dem Klo. Der (schein­ba­re oder tat­säch­li­che) Ge­winn an Kom­fort und Le­bens­qua­li­tät hat frei­lich sei­nen Preis in Form ei­ner ganz we­sent­li­chen Ver­kom­pli­zie­rung des vi­brie­ren­den In­nen­le­bens: Ak­kus und ge­mein­hin als »Bat­te­rien« be­zeich­ne­te Pri­mär­zel­len lie­fern halt nun­mal aus­schließ­lich Gleich­strom, und der wie­der­um kann nur über Um­we­ge ei­nen Scher­kopf zum Zap­peln brin­gen: Es braucht ei­nen rich­ti­gen Elek­tro­mo­tor (mit Ro­tor, Sta­tor, Kol­lek­tor und Koh­le­schlei­fern von end­li­cher Le­bens­er­war­tung) so­wie ei­nen me­cha­ni­schen Ex­zen­ter­me­cha­nis­mus, um des An­triebs Ro­ta­ti­ons­be­we­gung in das be­nö­tig­te Hin- und Her­ge­fuhr­wer­ke um­zu­set­zen. Fer­ner er­for­dert es ei­nen Strom­rich­ter resp. ein Netz­teil, um die Wech­sel­span­nung aus der Wand auf er­heb­lich ge­rin­ge­re Volt­zah­len her­un­ter­zu­trans­for­mie­ren und über­dies gleich­zu­rich­ten. Al­les mach­bar, aber deut­lich kom­pli­zier­ter, teu­rer und oben­drein kurz­le­bi­ger, vor al­lem dann, wenn man kein leicht zu­gäng­li­ches Fach für han­dels­üb­li­che Stan­dard-Ak­kus vor­sieht, son­dern fest ver­lö­te­te In­du­strie-Ak­kus ins In­ne­re des rund­um ver­sie­gel­ten Ap­pa­ra­tes ein­sperrt...

Der­zeit sind in des Re­zen­sen­ten Haus­halt vier (!) die­ser schnur­los schnur­ren­den Schur­ma­schi­nen vor­han­den, zwei da­von ha­ben mitt­ler­wei­le ih­ren Dienst quit­tiert und wer­den die­ser Ta­ge ba­stel­freu­di­gen Ken­nern als Er­satz­teil­spen­der an­ge­bo­ten. Noch aber lie­gen sie al­le­samt ein­träch­tig ne­ben­ein­an­der und har­ren ih­rer Wür­di­gung. Be­gin­nen wir nun­mehr end­lich un­se­re chro­no­lo­gisch sor­tier­te Ap­pa­ra­te­schau mit dem ed­len Braun Mo­dell 5550 (Ty­pe 5504) [1], der schein­tot dar­nie­der­liegt und auf Wie­der­be­le­bungs­ver­su­che nicht mehr re­agiert. Rein vom Äu­ße­ren her ge­fiehl mir die­ser mar­kan­te Stop­pel­schnipp­ler mit sei­nem matt­sa­ti­nier­ten, sich an­ge­nehm kühl an­füh­len­den Me­tall­ge­häu­se stets am be­sten:

Gummi-Griffnoppen und Ladezustandsanzeige am Braun 5550
 
Gum­mi-Griff­nop­pen und La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 5550

Die mehr­seg­men­ti­ge La­de­zu­stands­an­zei­ge im un­te­ren Ge­häu­se­en­satz zeigt hier nichts mehr an, der Ap­pa­rat ist ja wie schon be­merkt de­fekt. Man be­ach­te aber die grif­fi­gen Gum­mi­nop­pen, de­ren Kol­le­gen auf der Un­ter­sei­te dem Ge­rät zu­dem auf glat­ten Ab­la­gen si­che­ren Halt ver­lei­hen. Auch die Griff­lei­ste des Schieb­schal­ters (im Bild oben links) war ur­sprüng­lich gum­miert, aber die­ser Be­lag ist hier be­reits ab­ge­ris­sen, da den Be­tä­ti­gungs­kräf­ten des Be­dien­er­dau­mens sich auf Dau­er als nicht ge­wach­sen er­wie­sen ha­bend. Ein klei­ner Kon­struk­ti­ons­feh­ler, der den In­ge­nieu­ren bei Braun aber of­fen­bar nicht ver­bor­gen ge­blie­ben ist, denn bei der Nach­fol­ger-Bau­rei­he war je­ne Schalt­schie­ber­lei­ste dann von vor­ne­her­ein aus mas­si­vem Hart­kunst­stoff ge­fer­tigt:

enger gesetzte Noppen und vereinfachte Ladezustandsanzeige am Braun 6520
 
en­ger ge­setz­te Nop­pen und ver­ein­fach­te La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 6520

An die­sem Mo­dell 6520 (ali­as Ty­pe 5705) fällt uns zu­dem ei­ne neue Art Gum­mie­rung auf, be­stehend aus Pünkt­chen und Strei­fen in necki­scher Va­ria­ti­on. Das er­scheint mir zwar ei­ner­seits als un­nö­tig ver­spielt (und da­mit als de­si­gne­ri­scher Faux­pas), an­de­rer­seits muß ich ein­räu­men, daß die räum­li­che Ver­dich­tung der Gum­mi-Gnub­bel die ge­fühl­te Grif­fig­keit des Ge­rä­tes doch deut­lich ver­bes­sert, zu­mal in Ver­bin­dung mit neu hin­zu­ge­kom­me­nen Gum­mi­ste­gen an den Ge­häu­se­sei­ten. Schließ­lich sei auf die ver­ein­fach­te La­de­kon­troll-An­zei­ge aus zwei Lämp­chen hin­ge­wie­sen, die den preis­li­chen Ab­stand zum »grö­ße­ren Bru­der« Mo­dell 6550 recht­fer­ti­gen soll­ten. Und den ha­ben wir hier eben­falls noch her­um­lie­gen (wenn auch lei­der nur­mehr ‑da funk­ti­ons­los- zum Brief­be­schwe­rer tau­gend):

luxuriöse Ladezustandsanzeige am Braun 6550 als Distinktionsmerkmal zum 6520
 
lu­xu­riö­se La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 6550 als Di­stink­ti­ons­merk­mal zum 6520

Hier se­hen wir wie­der ein ähn­lich auf­wen­dig rea­li­sier­tes La­de­zu­stands-Dis­play wie ein­gangs beim Mo­dell 5550: Ei­ne fei­ne Sa­che, weil man da­mit die mut­maß­lich noch oh­ne Nach­be­tan­kung an der sta­tio­nä­ren Steck­do­se ver­füg­ba­re Rest­lauf­zeit ziem­lich gut ab­schät­zen kann. Üb­ri­gens kann man da­von aus­ge­hen, daß sol­che Un­ter­schie­de nicht pri­mär von den be­kit­tel­ten Tech­ni­kern er­son­nen, son­dern von den be­schlip­sten Mar­ke­ting-Frit­zen be­wußt an­ge­ord­net wer­den, um ei­ne hier­ar­chi­sche (und na­tür­lich preis­li­che!) Ab­stu­fung in­ner­halb ei­ner Mo­dell­rei­he zu er­zie­len: Wer als Kun­de un­be­dingt das Top-Mo­dell sein Ei­gen nen­nen möch­te, wird da­für am spür­bar­sten zur Kas­se ge­be­ten. Der preis­be­wuß­te Kon­su­ment hin­ge­gen steigt ein oder zwei Stu­fen tie­fer ein und muß für deut­lich we­ni­ger Geld nur auf das ei­ne oder an­de­re Gim­mick ver­zich­ten. [2] Doch zu­rück zu den har­ten Fak­ten: Der 6550 (= Ty­pe 5704) wä­re nach mei­nem Da­für­hal­ten der idea­le Ra­sie­rer, wenn er denn wei­ter­hin er­hält­lich wä­re. Ist er aber nicht. Auch bei längst per­fekt aus­kon­stru­ier­ten Her­ren­ra­sie­rern sind die Ent­wick­ler näm­lich aus wirt­schaft­li­chen Grün­den ge­zwun­gen, im­mer wie­der et­was Neu­es vor­zu­le­gen, um In­no­va­ti­on und (oft nur schein­ba­ren) Fort­schritt zu de­mon­strie­ren. So sieht die­ser heut­zu­ta­ge aus:

seitlich plazierter Druckschalter am produktionskostenoptimierten Braun 5612
 
seit­lich pla­zier­ter Druck­schal­ter am pro­duk­ti­ons­ko­sten­op­ti­mier­ten Braun 5612

Die­sen Brum­mer ha­be ich letz­te Wo­che auf ei­nem Floh­markt er­stan­den, da er zu den Klin­gen­blöcken und Scher­fo­li­en mei­ner an­de­ren Ra­sie­rer kom­pa­ti­bel ist und ich noch ei­nen wei­land preis­wert er­stei­ger­ten Hand­vor­rat da­von auf La­ger ha­be. [3]. Zu­nächst wa­ren we­der der Ver­käu­fer noch ich in der La­ge, den Ap­pa­rat zum Lau­fen zu brin­gen, da wir die­ses durch ein­fa­ches Hoch­schie­ben des Lang­haar­trim­mers mit dem Dau­men pro­bier­ten. Wir wa­ren bei­de schon ver­sucht, den äu­ßer­lich neu­wer­tig er­schei­nen­den Ra­sie­rer als de­fekt ab­zu­schrei­ben, da fiel dem freund­li­chen An­bie­ter auf, daß die­ses Ge­rät al­len längst eta­blier­ten Tra­di­tio­nen zum Trot­ze über ei­nen se­pa­ra­ten Ein-/Aus-Schal­ter in Form ei­nes blau­en Punk­tes ver­fügt! [4]

Um es kurz zu ma­chen: Auch mit die­sem Pla­stik-Hand­schmeich­ler kann man sich na­tür­lich gründ­lich ra­sie­ren. Die Wer­tig­keit der An­mu­tung in­des, die vie­le Vor­gän­ger aus­zeich­ne­te, ist end­gül­tig da­hin: Das spritz­lackier­te Kunst­stoff­ge­häu­se fühlt sich bil­lig an, und trotz ei­ner dicken Sei­ten­gum­mie­rung hat man beim oben und un­ten glat­ten Ge­häu­se stän­dig Angst, das Ding kön­ne ei­nem sei­fen­gleich aus der Hand flut­schen und ‑dem Ge­bot der Schwer­kraft Fol­ge lei­stend- Se­kun­den­bruch­tei­le spä­ter auf dem Bo­den zer­schel­len. Auch beim Ab­le­gen auf glat­ten Flä­chen muß man ob­acht ge­ben, denn man­gels Gum­mi­nop­pen ist ein si­che­rer Halt dort nicht mehr ge­währ­lei­stet. Schließ­lich sei auch noch das klo­bi­ge Netz­teil be­klagt, wel­ches bei al­len neue­ren Braun-Ra­sie­rern in den Netz­stecker des An­schlu­ka­bels aus­ge­la­gert wor­den ist, um die in­zwi­schen als feucht rei­nig­bar kon­zi­pier­ten Ap­pa­ra­te schon von au­ßen nur noch mit un­ge­fähr­li­cher Nie­der­span­nung ver­sor­gen zu müs­sen. [5] Un­ter dem Strich be­reue ich den Kauf na­tür­lich nicht, denn für den kom­plet­ten Ap­pa­rat ha­be ich letzt­lich nur so­viel ge­löhnt wie für ein Kom­bi-Pack aus Klin­gen­block und Scher­fo­lie...

Re­sü­mie­rend ist aus Sicht des sonn­tag­mor­gend­lich un­ra­sier­ten Kri­ti­kers seuf­zend zu be­dau­ern, daß die heu­ti­gen De­si­gner das Ver­mächt­nis ih­rer Vor­gän­ger ‑kla­re, funk­ti­ons­ori­en­tier­te Pro­dukt­ge­stal­tung- nicht mehr fort­füh­ren (kön­nen, wol­len, dür­fen?): Ak­tu­el­le Ra­sie­rer schau­en aus wie La­ser­schwer­ter aus Sci­ence Fic­tion-Fil­men, voll auf Emo­ti­on ge­trimmt (ein Schick­sal, wel­ches sie mit ag­gres­siv an­mu­ten­den Au­to­schein­wer­fern tei­len). Doch auch wenn ich mit den ge­stal­te­ri­schen Aus­wüch­sen der mich um­ge­ben­den Pro­dukt­welt nicht im­mer zu­frie­den sein kann: An mei­ne Haut las­se ich (vor­erst) wei­ter­hin nur Was­ser und Ra­sie­rer von Braun!

 
[1] Sämt­li­che Braun-Ra­sie­rer ver­fü­gen über ei­ne vorn an­ge­brach­te Mo­dell-Num­mer und über ei­ne auf der Rück­sei­te klein auf­ge­druck­te Ty­pen-Num­mer. Bei­de ste­hen zu­ein­an­der und zu den ent­spre­chen­den Be­zeich­nun­gen ver­wand­ter Mo­del­le in by­zan­ti­nisch-kaf­ka­es­ker Re­la­ti­on und sind ge­eig­net, den neu­gie­ri­gen In­ter­es­sen­ten in den Wahn­sinn zu trei­ben, wel­cher ei­gent­lich nur nach Ori­en­tie­rung in der Flut der Ty­pen und Bau­se­ri­en sucht.

[2] Man be­ach­te die ganz ähn­li­che Si­tua­ti­on bei Staub­saugern.

[3] Die kaum zu über­blicke Viel­falt bei die­sen Ver­schleiß­tei­len ist eben­so­we­nig tech­nisch be­grün­det wie die bei Tin­ten­pa­tro­nen für Drucker, viel­mehr soll der Kun­de mit dem Mo­dell­wech­sel auch zum Kauf neu­er Zu­be­hör­tei­le mit ho­hen Ge­winn­mar­gen ge­nö­tigt wer­den. Dies kann man al­ler­dings ein­zel­nen Her­stel­lern nicht gut zum Vor­wurf ma­chen, da sich die­se not­ge­drun­gen bei der Preis­ge­stal­tung an ih­ren Mit­be­wer­bern ori­en­tie­ren müs­sen.

[4] Kei­ne gu­te Idee, da ein her­ber Kon­ti­nui­täts­bruch und über­dies ein deut­li­cher Rück­schritt hin­sicht­lich der »Usa­bi­li­ty«.

[5] Das ist m. E. auch so ein pseu­do­fort­schritt­li­cher Mum­pitz: Die­se aus­la­den­den Rei­ni­gungs­sta­tio­nen neh­men er­heb­li­che Stell­flä­che in An­spruch und spü­len die Bart­stop­peln mit ei­ner zu aber­wit­zi­gen Prei­sen ge­han­del­ten Rei­ni­gungs­lö­sung aus dem Scher­kopf. Nach mei­ner Ein­schät­zung ist das so über­flüs­sig wie ei­ne elek­tri­sche Pfef­fer­müh­le mit in­te­grier­ter Ta­schen­lam­pe: Wer nach al­ter Vä­ter Sit­te wei­ter­hin ge­le­gent­lich mit ei­nem Bürst­chen selbst zu Wer­ke geht und al­le paar Wo­chen über­dies Klin­gen­block nebst Scher­fo­lie in hei­ßem Spül­was­ser ein­weicht und ab­spült, er­zielt im Hand­um­dre­hen den glei­chen Ef­fekt und spart Geld und Platz.

Montag, 8. Juni 2009

We­ge zur Kunst (3)

Besucher der Pinakothek der Moderne zu München
 
Besucher der Pinakothek der Moderne zu München
 
Besucher der Pinakothek der Moderne zu München
 
Besucher der Pinakothek der Moderne zu München
Sonntag, 19. April 2009

Mo­no­chro­mie

Lichtspielerei im Haus der Kunst zu München
 
Lichtspielerei im Haus der Kunst zu München
 
Lichtspielerei im Haus der Kunst zu München
 
Lichtspielerei im Haus der Kunst zu München
 
Lichtspielerei im Haus der Kunst zu München
 
Lichtspielerei im Haus der Kunst zu München

Ab­stra­hie­ren­de Licht­spie­le­rei­en mei­ner­seits, an­ge­fer­tigt ge­stern in der Aus­stel­lung »Mai­son Mar­tin Mar­gie­la 20« im Haus der Kunst zu Mün­chen. Über­aus krea­ti­ve Mo­de-Ent­wür­fe und ‑Kon­zep­te sind dort in span­nen­der und sehr ab­wechs­lungs­rei­cher Prä­sen­ta­ti­on noch bis zum 1. Jun. 2009 zu se­hen.

Mittwoch, 25. März 2009

Etap­pen­ziel (2)

Ahnengalerie der Stühle im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK)
Dienstag, 17. März 2009

Kon­kre­Test

Marcello Morandini im Neuen Museum Nürnberg
 
Marcello Morandini im Neuen Museum Nürnberg
 
Marcello Morandini im Neuen Museum Nürnberg
 
Marcello Morandini im Neuen Museum Nürnberg

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Im­pres­sio­nen aus der ak­tu­el­len Aus­stel­lung »Prin­zip Mo­ran­di­ni« im Neu­en Mu­se­um Nürn­berg. Die Ar­bei­ten und Ent­wür­fe Mar­cel­lo Mo­ran­di­nis in den drei Dis­zi­pli­nen De­sign, Kunst und Ar­chi­tek­tur sind dort noch zu se­hen bis zum 1. Jun. 2009.

Sonntag, 15. Februar 2009

Fun­de im Fun­dus (14):
Schö­ner schau­en mit dem »Falt-Fern­se­her«

Fund­stück: Philips YOUR-tv 2
Art / Typ: Fern­seh-Por­ta­ble Phil­ips »•YOUR • tv 2« (Mod. 14AA3324)
Her­kunft: Nie­der­lan­de / Ita­li­en, ca. 1992
Zu­stand: gu­ter, je­doch stark rei­ni­gungs­be­dürf­ti­ger Er­hal­tungs­zu­stand beim An­kauf. Män­gel: Kon­trast­schei­be aus Ple­xi­glas mit ei­ni­gen leich­ten Krat­zern, auf­steck­ba­re Dop­pel-Te­le­skop-An­ten­ne be­schä­digt und oh­ne Ka­bel­stück (wä­re aber im Ver­brei­tungs­ge­biet von DVB‑T oh­ne­hin nutz­los), Fern­be­die­nungs­ge­ber ganz feh­lend, des­glei­chen Be­die­nungs­an­lei­tung (die­se je­doch als PDF-Da­tei im In­ter­net frei ver­füg­bar).
Fund­ort: im Ja­nu­ar 2009 in ei­nem Für­ther A&V‑Laden er­wor­ben
Kauf­preis: EUR 22,00
No­ti­zen: Nüch­tern be­trach­tet han­delt es sich bei die­sem sehr fu­tu­ri­stisch ge­stal­te­ten Ge­rät um ei­nen trag­ba­ren Farb-Fern­se­her mit klei­ner 14-Zoll-Bild­röh­re in ei­nem da­für recht groß­zü­gig di­men­sio­nier­ten Ge­häu­se. Die­ses frei­lich ist ein ech­ter Hin­gucker, fühlt man sich doch an ei­ne Falt­map­pe, ei­nen Bla­se­balg oder ei­ne Zieh­har­mo­ni­ka er­in­nert und ist ver­sucht, den no­blen Ap­pa­rat so­gleich platz­spa­rend zu­sam­men­le­gen zu wol­len. Was na­tür­lich nicht geht, zu be­we­gen ist al­len­falls ein pfif­fi­ger Kipp­me­cha­nis­mus an der Ge­häu­se­ba­sis, mit dem der Be­trach­tungs­win­kel in zwei Stu­fen ver­stellt wer­den kann (für den Bo­den­be­trieb oder die Auf­stel­lung im Re­gal).
 
Philips YOUR-tv 2   Philips YOUR-tv 2   Philips YOUR-tv 2   Philips YOUR-tv 2
 
Er­war­tungs­ge­mäß zeig­ten sich die »In­ne­rei­en« des aus lieb­lo­ser Schacher­er­hand gün­stig ge­ret­te­ten Ge­rä­tes als schier hoff­nungs­los ver­dreckt: Auch bei be­stim­mungs­ge­mä­ßen Ge­brauch zieht ja die Hoch­span­nung rund um Zei­len­tra­fo und Elek­tro­nen­ka­no­ne den Staub ge­ra­de­zu ma­gne­tisch durch die Lüf­tungs­schlit­ze an. Wäh­rend die un­ter der Du­sche naß de­kon­ta­mi­nier­te Ge­häu­se­hau­be trock­ne­te, war das un­schö­ne graue Ge­wöl­le un­ter Zu­hil­fe­nah­me ei­nes wei­chen Pin­sels und ei­nes har­ten Staub­saugers bin­nen ei­ner hal­ben Stun­de wei­test­ge­hend von al­len Bau­ele­men­ten ent­fernt. Ich lie­be sol­che me­di­ta­ti­ven Re­stau­rie­rungs­ar­bei­ten, ra­te aber In­ha­be­rIn­nen zwei­er lin­ker Hän­de oh­ne pro­fun­de Elek­tro-Sach­kun­de drin­gendst von jeg­li­cher Nach­ah­mung ab!
 
Bis auf das nun noch fäl­li­ge Her­aus­po­lie­ren ei­ni­ger Krat­zer in der ple­xi­glä­ser­nen Front­schei­be ha­be ich das fa­mo­se »Fund­stück« schon wie­der in ein na­he­zu neu­wer­ti­ges Pracht­stück ver­wan­deln kön­nen, und der ge­ne­ral­über­hol­te Guck­ka­sten dankt es mir mit ei­nem au­ßer­ge­wöhn­lich schar­fen und bril­lan­ten Bild. Lei­der ist kein Vi­deo­text-De­co­der mit an Bord, sei­ner­zeit wohl ein Tri­but an das (mut­maß­lich) an­ge­peil­te Markt­seg­ment der ju­gend­li­chen Ta­schen­geld­emp­fän­ger. Scha­de ist auch (doch da­für kann der Her­stel­ler nichts), daß in der Über­gangs­zeit auf Breit­wand­for­ma­te klei­ne 4:3‑Bildröhren noch klei­ner wir­ken als sie oh­ne­hin schon sind, weil das (via Ka­bel oder Sa­tel­li­ten-Re­cei­ver) emp­fan­ge­ne Fern­seh­pro­gramm mitt­ler­wei­le so­gar bei Nach­rich­ten­sen­dun­gen und Re­por­ta­gen oben und un­ten von brei­ten, schwar­zen Bal­ken ein­ge­faßt ist. In des zonebattler’s Haus­hal­tung frei­lich wird der wohl­ge­form­te Ka­sten über­wie­gend for­mat­fül­len­de te­le­vi­sio­nä­re Fein­kost vom (Be­ta­max-) Ban­de ein­ge­speist krie­gen...
 
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