
Mal ehrlich: Schaut der Knabe da links nicht aus wie Tony Curtis in jungen Jahren?
Mal ehrlich: Schaut der Knabe da links nicht aus wie Tony Curtis in jungen Jahren?
Abgelegt in: Vermischtes • 5. Juni. 2006, 0:20 Uhr • Diskussion eröffnen
Ich habe mir vorgenommen, spätestens bis Ende 2007 mein umfangreiches Video-Archiv im Betamax-Format gesichtet und die mir davon als absolut unverzichtbar erscheinenden Schätze auf ein digitales Medium überspielt zu haben, zum Zwecke des dauerhaften Bewahrens. Während sich die Sorge um den Erhalt vieler aufgenommener Spielfilme durch das Erscheinen schöner DVD-Editionen oft von selbst erledigt, kann man bei vielen anspruchsvollen Fernsehspielen aus der Blütezeit des öffentlich-rechtlichen Kulturfernsehens kaum auf derlei Hilfe von außen hoffen.
Was mir dieser Tage beim Durchsehen einiger TV-Mitschnitte aus den 1980ern aufgefallen ist, verdient meines Erachtens schon deshalb Erwähnung, weil man daraus recht klar erkennt, in welche Richtung die weitere Entwicklung in der Medienlandschaft seither gelaufen ist:
Meine beiden SONY BetaHiFi-Videorecorder haben jeweils gut 22 Jahre auf dem Buckel, wiegen pro Stück soviel wie 10 heutige VHS-Schuhkartons und haben auch eine mindestens 10 mal so lange Lebensdauer wie diese. Vergleichbare Qualität wird heutztage offenbar weder hergestellt noch nachgefragt.
Filme wurden von leibhaftigen Ansagerinnen (deren Outfit und eulenhafte Brillen heute überaus bizarr anmuten) mit Inhaltsbeschreibung vorgestellt.
Spielfilm-Ausstrahlungen wurden seinerzeit weder gekürzt noch durch tumbe Werbeeinblendungen in das Bild noch durch das brutale Abwürgungen des Abspannes verstümmelt. Sogar das Senderlogo wurde oft nur für wenige Minuten dezent eingeblendet.
Wenn man sich einige Zeit solcherart mit seinen alten Archiv-Schätzen beschäftigt hat, dann ist der Blick ins aktuelle TV-Programm (selbst bei den »besseren« Sendern) doch wieder recht ernüchternd. Ach ja...
Abgelegt in: Nostalgisches • 30. Mai. 2006, 19:15 Uhr • Diskussion eröffnen
Vor knapp zwei Jahren kaufte ich mir im Baumarkt eine Sat-Schüssel nebst digitalem Receiver. Ich hatte diese technologische Aufrüstung lange hinausgezögert, weil ich mir durchaus nicht sicher war, ob in Richtung Süden über das höhere Nachbarhaus hinweg ausreichend freie Sicht auf den geostationären Astra-Satelliten bestand. Mittlerweise freilich waren die Aktions-Preise für komplette Empfangsanlagen im zweistelligen Euro-Bereich angelangt, der Test auf Verdacht also so gut wie risikolos.
Die Montage klappte auf Anhieb: Zum Glück reichte der Schielwinkel über das Dach von nebenan, um mich mit von jetzt auf gleich mit gut 400 TV-Programmen zu versorgen. Sofort wurde der Kabelanschluß gekündigt (womit sich die Investition in die neue Technik binnen sechs Monaten selbst finanzierte) und in die neue TV-Welt eingetaucht: Vor allem die digitalen Dokumentations- und Kulturkanäle von ARD und ZDF (EinsExtra, EinsFestival, ZDFdoku, ZDFtheaterkanal) erwiesen sich als Goldgrube und Zeitreisefenster in eine spannende TV-Vergangenheit, in der der Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens noch als solcher ernstgenommen wurde...
Nach kurzer Zeit stellte ich fest, daß ein »Durchzappen« aller TV-Stationen bei über 400 Senderplätzen eine abendfüllende Beschäftigung mit hohem Frustrationsfaktor darstellt. Ich habe daher sehr bald alle nicht interessierenden Kanäle aus der Empfangsliste des Tuners gelöscht und die verbleibenden neu sortiert. Hier meine persönliche Stationstasten-Belegung, mit der ich mittlerweile sehr gut lebe:
1. | ARD | 15. | EinsPlus |
2. | ZDF | 16. | ZDFdoku |
3. | BR | 17. | ZDFinfo |
4. | SWR (RP) | 18. | ZDFtheater |
5. | hr | 19. | Franken SAT |
6. | WDR | 20. | Bahn TV |
7. | NDR | 21. | Phoenix |
8. | mdr | 22. | N24 |
9. | rbb | 23. | n‑tv |
10. | 3sat | 24. | EuroNews |
11. | arte | 25. | DW-TV |
12. | BR-alpha | 26. | BBC World |
13. | EinsExtra | 27. | CNN int. |
14. | EinsFestival |
Auffallend ist der bewußte »Verzicht« auf die werbefinanzierten Vollsortimenter Sat.1, RTL, ProSieben, Kabel1 und wie sie alle heißen: Wie die Anführungszeichen schon zeigen, halte ich es nicht wirklich für einen Mangel, diese Sender nicht mehr in mein Heim (und in mein Hirn) zu lassen! Früher hatte ich mich geärgert, wegen eines 90-minütigen Spielfilms aufgrund der Verdünnung mit Werbung 120 Minuten vor der Glotze zubringen zu müssen (und dabei womöglich festzustellen, daß der Streifen wegen Senkung der Altersfreigabe oder Anpassung ans Senderaster sinnentstellend gekürzt wurde). Heute finde ich (wenn ich mich überhaupt noch vor dem Fernseher niederlasse) eigentlich immer eine interessante Reportage, Dokumentation oder Literaturverfilmung. Spielfilme gibt’s dagegen so gut wie nur noch auf DVD, ohne Reklame, ohne unzulässige Schnitte, ohne Geplapper in den (abgewürgten) Abspann...
Als zeitgemäßen Ersatz für die Programmzeitschrift kann ich übrigens tvtv.de empfehlen, und wenn man nach bestimmten Filmtiteln, Lieblings-Schauspielern oder ‑Regisseuren suchen und per Mail über entsprechende Sendungen informiert werden möchte, dann wird einem TVinfo.de sehr bald zum unverzichtbaren Helfer!
Abgelegt in: Alltagsleben • 4. Mai. 2006, 6:30 Uhr • 6 Kommentare lesen
Abgelegt in: Kurioses • 8. Apr.. 2006, 19:15 Uhr • 1 Kommentar lesen
Fundstücke: | ![]() |
Art / Typ: | 4 »wilde Kerle« aus der TV-Serie »Kli-Kla-Klawitterbus« |
Herkunft: | Deutschland (Fa. Schleich, © TV 60 München), 1974 |
Zustand: | tadellose Erhaltung mit unbeschädigter Detail-Bemalung |
Fundort: | 3 Figuren aus eigener Kindheit herübergerettet, 1 noch fehlende (der große Graue) nachträglich online ersteigert |
Kaufpreis: | nicht mehr ermittelbar |
Notizen: | Für einen kindsköpfigen Mittvierziger wie den zonebattler gehört die Fernsehserie Kli-Kla-Klawitterbus fraglos zum kollektiven Erinnerungsschatz seiner Generation. Besonders ansprechend fand der Autor damals die zwischendrin eingespielten Animations-Filmchen mit Plastilin-Figuren der oben gezeigten Charaktere. Bis heute kann er die dazugehörige Gassenhauer-Melodie pfeifen... Das eher mühsame Trick-Filmen im Bild-für-Bild-Verfahren ist im Zeitalter leistungsfähiger Computer übrigens keineswegs obsolet geworden: Die Macher von Wallace & Gromit schwören aus guten Gründen noch immer auf diese arbeitsintensive Methode! ![]() ![]() ![]() |
Abgelegt in: Nostalgisches • 5. Apr.. 2006, 17:09 Uhr • 20 Kommentare lesen
Sehr nett: Krieg der Sterne im Gemüseladen !
Abgelegt in: Kurioses • 24. März. 2006, 13:22 Uhr • Diskussion eröffnen
Die dunkle Jahreszeit geht zur Neige, und die Kolonne der noch zu sichtenden DVDs ist immer noch fast so lang wie die in der dauerhaften Sammlung. Höchst unbefriedigend! Daher habe ich heute einen überfälligen Film-Abend eingelegt und ein anerkanntes Meisterwerk von Woody Allen in den Player geschoben, welches ich schon vor Weihnachten (!) von einem Sonderangebots-Tisch mitgenommen hatte: Mannhattan aus dem Jahr 1979.
Ich habe zeitlebens das Urteil belesener Autoritäten (fast) höher geschätzt als die eigene Meinung, jetzt endlich, in der Mitte des vierten Lebensjahrzehnts, erlaube ich mir, das eigene Votum anzunehmen, ohne mich deswegen als inferior zu fühlen. Heißt im konkreten Fall: Ich kann Woody Allens Filmen nicht das Geringste abgewinnen, sie berühren mich nicht im Mindesten. Ich habe den Streifen »abgesessen« und vergeblich darauf gehofft, daß es in mir »klick« macht... Ist das nun ein genetischer Defekt, oder geht es mir da ähnlich wie jenen bedauernswerten Mitmenschen, die mit Musik nichts anfangen können? Vielleicht entgeht mir ja wirklich etwas Großartiges? Nun, dann ist es halt so. In jedem Fall habe ich jetzt eine DVD weniger auf dem Stapel (und einen schönen Hauptgewinn für eine meiner nächsten Preisfragen in der Rubrik Spurensuchen)...
Abgelegt in: Ansichtssachen • 22. März. 2006, 20:59 Uhr • 1 Kommentar lesen
Als 1959er Spätlese ist der zonebattler mit Fernsehserien wie »Bonanza«, »Bezaubernde Jeannie« und »Daktari« aufgewachsen, und bei weiterem Nachdenken fielen ihm bestimmt ein Dutzend weiterer wöchentlicher Zeitkiller ein. Besonders prägend war im Zeitalter der ersten bemannten Mondlandungen freilich eine Science Fiction-Serie namens »UFO« (1970–1971), die neulich in Form silbern schimmernder Untertassen, pardon, ich meine natürlich DVDs, im heimischen Abspielgerät gelandet ist. Als bekennenden Fan der vorausgegangenen Marionetten-Serien von Gerry Anderson (»Stingray«, »Thunderbirds« und »Captain Scarlet and the Mysterons«) hat es mich gereizt, mir seine erste Nachfolge-Produktion mit echten Schauspielern aus Fleisch und Blut noch einmal genauer anzusehen...
Zur mehr oder weniger plausiblen Handlung von »UFO« will ich mich hier gar nicht weiter auslassen, dazu findet man auf vielen Fan-Sites (englischsprachigen wie deutschen) alles Wissenswerte. Ich will vielmehr der Frage nachspüren, was mich (und viele Gleichaltrige) seinerzeit an diesen überirdischen Abenteuern so fasziniert hat: Waren es die hanebüchenen Geschichten, die schrillen Frisuren und zeitgeist-geprägten Kostüme (historisierende Gehröcke bei den Herren, hautenge Overalls bzw. Miniröcke bei den Damen), die (wenn auch aus heutiger Sicht eher rührenden) Tricksequenzen und Modell-Aufnahmen? Alles davon stimmt, und wenn ich es recht überlege, dann läßt sich all’ das zum Attribut very British subsummieren. Womit ich eleganterweise auch gleich den Erfolg von ähnlich erfolgreichen Dauerbrennern wie »Die 2« und »Mit Schirm, Charme und Melone« erklären kann: Die spezielle Mischung aus abgedrehter Story, trockenem Humor, sublim erotischer Spannung und hemmungsloser Technik-Verliebtheit ist es, die Film- und Fernseh-Produktionen (wie die vorgestellte) aus Ihrer Majestät Königreich damals so unverwechselbar machte!
In zwei Box-Sets mit je 13 Folgen (verteilt auf jeweils 4 DVDs) liegt nunmehr die komplette Serie vor, einschließlich aller nie in Deutschland ausgestrahlten Episoden. Tatsächlich gingen hierzulande nur 17 Folgen (und diese obendrein gekürzt) über den Äther. Der Herausgeber Epix Media, den ich schon für seine hervorragende Edition des TV-Klassikers »Ich, Claudius, Kaiser und Gott« lobte, zeigt hier einmal mehr, wie man es (weitgehend kompromißlos) richtig macht!!
Sehr positiv überrascht ist der Autor von der makellosen Bildqualität, der man das Alter der Aufnahmen in keiner Weise ansieht. Auch die Güte der Tonspuren (englisch und deutsch) geht absolut in Ordnung! Sofern Episoden nie für das deutsche Fernsehen synchronisiert worden sind, wurden sie im Original belassen: Mit 35 Jahren Zeitabstand wäre eine glaubwürdige Nachvertonung schlicht nicht mehr realisierbar, zumal einige der damaligen Synchronsprecher bereits verstorben sind. Dafür gibt es durchgängig einblendbare Untertitel in Deutsch oder Englisch, die allerdings erkennbar »mit der heißen Nadel gestrickt« worden sind... Bei den Extras wären ein paar Hintergrund-Interviews mit ehemals Mitwirkenden interessant gewesen, aber angesichts von Episoden-Führer, Charakter-Portraits, Bildergalerien und Trailer mag man nicht wirklich meckern: Vier Sterne gibt es dafür allemal!
Der glänzende Papp-Schuber und die darin enthaltene Kunststoff-Box vermögen zwar auf den ersten Blick zu gefallen, doch ist die stramme Klemm-Befestigung der sich überlappenden DVDs nicht der Weisheit letzter Schluß: Sehr schnell läuft man Gefahr, eine Disc beim Entnehmen zu beschädigen. Daß es da durchaus praktischere Patente gibt, hat Epix Media bei der schon erwähnten Claudius-Box selbst bewiesen. Hier sollte der Publisher unbedingt mal mit seinem Zulieferer reden...
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Unterm Strich kann man diese liebevoll gemachte DVD-Wiederveröffentlichung den junggebliebenen Fans des Genres nur empfehlen: Wer sich die Folgen 1–13 kauft und die Episoden 14–26 am besten gleich mit dazu, kann knappe 20 Stunden lang in spannenden Jugend-Erinnerungen schwelgen, naiv-bunte Zukunfts-Visionen und sexy Sixties-Mode inklusive. Viel Spaß auf dem nostalgischen Retro-Trip!
Abgelegt in: Rezensionen • 20. März. 2006, 6:03 Uhr • Diskussion eröffnen
Wohl jede(r) ist beim Zappen durch das abendliche Fernsehprogramm schon mal auf Bob Ross gestoßen: Der (leider vor zehn Jahren verstorbene) Kunsthandwerker hatte sich tatsächlich schon zu Lebzeiten einen gewissen Kultstatus erspachtelt und stupft nunmehr posthum auf BR alpha fröhlich brabbelnd vor sich hin.
Ich hatte schon seit längerem vor, über das Phänomen und Phantom Bob Ross einen ausführlichen Beitrag zu verfassen. Die Mühe kann ich mir freilich jetzt ersparen, denn wie ich soeben bemerke, hat mir Herr blue sky schon die Arbeit abgenommen. Seinen Ausführungen ist nichts hinzuzufügen: Herzlichen Dank dafür!
Abgelegt in: Kurioses • 16. März. 2006, 6:40 Uhr • 4 Kommentare lesen
Der zonebattler ist seit jeher ein Liebhaber von Dokumentarfilmen, zumal von jenen, die auf spannende Weise Erhellendes über die Beschaffenheit und den Zustand unserer Welt vermitteln. Und manchmal hat es geradezu Offenbarungs-Charakter, einfach nur normalen Menschen beim Erzählen zuzuhören. Nichts anderes macht und bietet »Gernstl in den Alpen«.
Franz Xaver Gernstl verdient seinen Lebensunterhalt nach eigenem Bekunden mit dem Verplempern von Zeit [1]: Für das Bayerische Fernsehen fährt er mit seinem Kamera-Kumpel und seinem Mikrophon-Mann in einem VW-Bus mehr oder weniger ziellos durch die Gegend und läßt sich treiben... Wo immer er auf Menschen stößt, die interessant erscheinen oder denen ein Ruf vorauseilt, da sucht er das Gespräch, und zwar auf äußerst unprätentiöse Weise.
Und während die Kerners und Beckmanns dieser Fernseh-Republik ihre Talkshow-Gäste zuschwallen und deren Antworten just da abwürgen, wo sie interessant zu werden beginnen (womit diese Selbstdarsteller letztlich sowohl die Gäste als auch ihr Publikum verhöhnen), läßt Gernstl die Menschen fast ausschließlich selber sprechen und hält dabei auch längste Pausen aus. Immer bei laufender Kamera, stets in Großaufnahme. Das ist erstaunlicherweise weder peinlich noch langweilig, und mit der Zeit wird offenbar, daß Zufriedenheit und Lebensglück weder Reichtum noch wohlfeile Statussymbole erfordern, sondern nur eine Aufgabe, eine Passion, eine Berufung. Die, und das ist vielleicht die hoffnungsfroh stimmende Quintessenz, letztlich ein(e) jede(r) irgendwo und irgendwie finden kann!
Siebeneinhalb kurzweilige Fernsehstunden verbringt Gernstl in den Alpen eben dort und läßt uns vom Tegernsee über Tirol und das Engadin bis hin nach Südtirol, Kärnten und die Steiermark hautnah teilhaben an seinen Begegnungen mit höchst individuellen Menschen, die ihr ganz persönliches Stückchen Glück im Leben gefunden haben. Es fällt den um Worte gemeinhin selten verlegenen zonebattler schwer, die Magie dieser vollständig »spannungslosen« Filme adäquat zu beschreiben. Daher nur soviel: Die drei DVDs haben den Autor dieser Zeilen berührt wie schon lange keine Fernseh-Produktion mehr [2].
Auch äußerlich kann die Gernstl-Edition mit einem schön gestalteten und informativen Booklet, einer soliden Kunststoff-Box und einem attraktiven Papp-Schuber rundum überzeugen. Als unbedingt verbesserungswürdig erscheinen mir allerdings die Haltezapfen der Plastik-Box: Die halten die DVDs nämlich auch beim Niederdrücken dermaßen fest, daß man die empfindlichen Scheiben ohne weiteres Werkzeug nur unter bedenklichem Durchbiegen herausoperieren kann. Da sollte schleunigst nachgebessert werden! Von diesem mechanischen Malus abgesehen, kann man dem engagierten Herausgeber EuroVideo nur gratulieren und auf baldige Fortsetzungen hoffen...
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So unspektakulär und gleichwohl tief befriedigend kann Fernsehen sein: Wer sich diese »Drei Scheiben vom Glück« im Laden kaufen oder bei amazon.de bestellen sollte, wird es bestimmt nicht bereuen!
[1] Das Interview findet sich auf der Homepage zum Kinofilm »Gernstls Reisen«, der eine chronologisch sortierte Auswahl aus über 20 Jahren Gernstl’schen Dahinfahrens zeigt. Gleichfalls sehr empfehlenswert !
[2] Der hingerissene Rezensent hätte das Fehlen von Extras in diesem Fall tatsächlich nicht einmal bemängelt. Um so mehr freut er sich daher über ein sehr humorvolles Gernstl-Interview, diverse Outtakes und den Kinofilm-Trailer: Toll!
Abgelegt in: Rezensionen • 14. März. 2006, 1:08 Uhr • 6 Kommentare lesen
Der Blogger-Kollegin Kaltmamsell verdanke ich einen Kino-Abend der besonderen Art: Auf Ihrer Vorspeisenplatte servierte die Mamsell dieser Tage eine sehr warmherzige Empfehlung für den Film »Gernstls Reisen«. Die Gelegenheit beim Schopfe packend, hat der zonebattler daraufhin seine bessere Hälfte gestern Abend ins Nürnberger CineCitta eingeladen, wo der Film seit vorgestern läuft. Ich kann mir eine eigene Rezension ersparen, denn die Kaltmamsell hat in jeder Hinsicht recht: So positiv aufgeladen kamen wir schon lange nicht mehr aus dem Kino. Der Kaltmamsell sein Dank für diese Offenbarung!
P.S.: Einzelne Folgen von »Gernstl unterwegs« kann man im Bayerischen Fernsehen genießen, was ich ab sofort auch regelmäßig tun werde...
P.P.S.: Beachten Sie dazu auch meine DVD-Rezension !
Abgelegt in: Empfehlungen • 3. März. 2006, 5:56 Uhr • 2 Kommentare lesen
Als ich den Münchhausen vor etlichen Jahren zum ersten Mal im Fernsehen sah, war ich sogleich faszinert von der Figur des »Lügenbarons«, vor allem aber vom grandiosen Hans Albers, der diese Rolle ganz fraglos ausfüllen und leben konnte wie kein zweiter. Seither habe ich so gut wie jede TV-Ausstrahlung aufgezeichnet und zwischen den verschiedenen Fassungen und Kopien so manchen feinen Unterschied bemerkt. Man sieht schon daran, wie sehr mich der märchenhafte Film nachhaltig in seinen Bann geschlagen hat... Was natürlich auch an der Fabulierkunst des von den Nazis verfemten Schriftstellers Erich Kästner liegt, der unter dem Pseudonym Berthold Bürger für das Drehbuch verantwortlich zeichnete.
Indessen war ich damals viel zu jung, um die politische Dimension des mit immensem Aufwand mitten im Krieg gedrehten Jubiläums-Films der Ufa wahrnehmen, geschweige denn beurteilen zu können: Selbstverständlich ist auch (und gerade!) ein vordergründig auf harmlose Unterhaltung getrimmter Film ein Politikum, wenn er in einem totalitären Führerstaat mit Billigung, ja aktiver Förderung der Obrigkeit entsteht: Für den NS-Propagandaminister Goebbels war der Streifen denn auch sicher weniger ein cineastisches Meisterwerk, sondern ein durchaus wirkungsvolles Mittel zur Beeinflussung, sprich Betäubung der durch den schon mehrere Jahre andauernden Krieg zermürbten Bevölkerung.
Die Diskussion harmloses Lügenmärchen oder gefährliche Propagandalüge soll hier und heute freilich nicht mein Thema sein, dazu möge man bei Markus Hieber weiterlesen. Mir geht es um die Vorderseite der Medaille: Mit seinen für die damalige Zeit unerhörten Trickeffekten ist und bleibt dieser frühe Farbfilm für mich eben auch eine Meisterleistung des Kinos und der Erzählkunst, die jetzt endlich auf DVD erhältlich ist!
Der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung verdanken wir eine digital restaurierte Filmfassung, die das Alter des Originals fast vergessen läßt, ohne die sanften Töne des Agfacolor-Farbenfilm-Verfahrens durch Übertreibung zu ihrem Nachteil zu verändern. Auch die Tonspur ist behutsam rekonstruiert, wirkt aber keineswegs »digitaltypisch« steril: Man merkt, daß hier Kenner (und Könner) am Werke waren!
Besonders bemerkenswert ist die opulente Ausstattung der Edition: Im schönen Pappschuber finden sich gleich zwei DVDs, da die zahlreichen Extras nicht mehr zusammen mit dem Hauptfilm auf einer Scheibe unterzubringen waren. In der Tat ist es sehr erfreulich, was uns da auf der Bonus-Disc präsentiert wird: Neben kleinen Münchhausen-Trickfilmen, einer Fotogalerie und zahlreichen Biografien ist es vor allem die spannende Dokumentation »Ein Mythos in Agfacolor«, die mich mit ihren vielen Filmausschnitten und Zeitzeugenberichten begeistert hat! Zwar deutet das Doku-Feature die politische Brisanz der Filmkunst im »Dritten Reich« nur am Rande an und beschäftigt sich mehr mit den technikhistorischen Aspekten, doch vermag das ihren Wert in meinen Augen kaum zu schmälern. Übrigens fehlt auch ein informatives Booklet nicht: Alles in allem ein wirklich facettenreiches und liebevoll zusammenstelltes Zugaben-Feuerwerk, wie man es bei vielen anderen Filmklassiker-Editionen oft schmerzlich vermißt...
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Mit dem »Münchhausen« hat die Firma Transit Film, die sich in vorbildlicher Weise um die Präsentation von Meilensteinen der deutschen Filmgeschichte bemüht, einen echten Volltreffer gelandet. Und da der Preis im Gegensatz zur schrägen Story keineswegs abgehoben ist, sollten Filmfreunde hier sofort zuschlagen !
Abgelegt in: Rezensionen • 2. Feb.. 2006, 6:29 Uhr • Diskussion eröffnen
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Süßer und scharfer Senf: