Mittwoch, 1. August 2007
Gestern endlich schaffte der zonebattler, was er im ersten, zweiten und dritten Leben irgendwie nie auf die Reihe gebracht hatte: Ein Kammerkonzert der Sommer-Akademie des Collegium Musicum Schloss Pommersfelden zu besuchen! Dieses internationale Arbeitstreffen junger KünstlerInnen findet heuer immerhin schon zum 50. Male statt. Gestern also gab es einen prächtigen Barockabend mit bewährten Dauerbrennern von Händel, Vivaldi, Albinoni, Corrette und J. S. Bach:
Der äußere Rahmen war opulent, die Bestuhlung indessen etwas eng. Erstaunlich dagegen die Penetranz diverser Zeitgenossen und ‑genossinnen, die während des Konzertes entweder durch gnadenlose Überparfümierung oder durch Fotografieren mit grellem Blitz (!) in unangenehmer Weise auf sich aufmerksam machten: Ob aus Ignoranz, Dummheit oder schlichter Unkenntnis der korrekten Bedienung von Zerstäuber bzw. Kamera sei mal dahingestellt...
Die musikalische Seite immerhin wußte sehr zu gefallen, auch wenn die Akustik des großen Prunksaales eher matschig und egalisierend wirkt: Die Soloflötistin war streckenweise kaum aus dem begleitenden Orchesterspiel herauszuhören... Allen geschilderten Widrigkeiten zum Trotze war es aber dennoch ein runder Feier-Abend.
Freitag, 20. Juli 2007
Als vor dem Krieg der beschauliche Ludwig-Main-Donau-Kanal noch dort existierte, wo heute der brüllend laute »Frankenschnellweg« Nürnberg, Fürth und Erlangen verbindet, da war der Fürther Vorort Kronach ein beliebtes Ausflugsziel: Scharen von Nürnbergern und Fürthern fuhren am Wochenende mit einem der weißen »Schlagrahmdampfer« dort hinaus, um sich im Gasthaus Weigel den Bauch vollzuschlagen und im Übrigen den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Jener aber hatte längst einen überaus schlechten Mann hernieder geschickt, der mit seiner Prophezeihung »Ihr werdet Deutschland nicht wiedererkennen« wenig später auf fatale Art und Weise recht behalten sollte...
Aber zurück zur Spurensuche im Kleinen. Der von heimatkundlichem Forscherdrang beseelte zonebattler hat Kronach dieser Tage visitiert und den Gasthof Weigel dergestalt vorgefunden:
Das schaut zwar halbwegs altfränkisch aus, doch weist drinnen ein Willkommensgruß der derzeit diensthabenden Generation der alteingesessenen Betreiberfamilie ehrlicherweise darauf hin, daß man von der alten Substanz nicht allzuviel habe erhalten können. Diese sieht auf einer schon im Jahre 1930 gelaufenen Postkarte einigermaßen spektakulär aus:
Wirkt das nicht ungemein modern? Reinster Bauhausstil, möchte man meinen. Und das mitten im alles andere als avantgardistischen Fürther Umland!
Wenn man heutzutage den Komplex umrundet, sieht man auf dessen Hinterseite in einem Konglomerat aus Schuppen, Anbauten und gestapelten Gütern diesen Saalbau stehen, der sehr wohl das überkommene Relikt jener auf Klarheit und Sachlichkeit bedachten Architekturepoche sein könnte:
Irgendwie scheint mir das aber hinsichtlich der Orientierung zu Kanal (damals) bzw. Autobahn (heute) nicht ganz plausibel übereinzustimmen. Ist das nun der gleiche Baukörper, der auch auf der alten Ansichtskarte zu sehen ist? Die Ähnlichkeit ist unverkennbar, aber zumindest die Lage der Fenster an der Stirnseite würde nicht mehr dem Originalzustand entsprechen. Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn ein(e) Kundige(r) aus der Leserschaft hier in einem ergänzenden Kommentar Erhellendes dazu beitragen könnte...
Montag, 16. Juli 2007
Von einem Auswärtseinsatz einrückend und steigende Benzinpreise erwartend, habe ich meine Renngurke soeben mit 29,83 Litern Normalbenzin randvoll betankt. Was daran besonders umweltfreundlich sein soll? Der Umstand, daß ich den Zapfhahn zuletzt am 7. Mai in die Hand genommen hatte! Gute zwei Monate mit einer Tankfüllung auszukommen ist noch nicht einmal rekordverdächtig: Zuweilen kommen wir auch ein Vierteljahr ohne nachzufassen hin. Wie man das schafft? Arbeitsnah wohnen, meist in der Nachbarschaft einkaufen, sinnreichen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Wenn das alle, die könnten, auch täten, wäre schon einiges gewonnen...
Soeben war das Fernsehen in des zonebattler’s leibhaftiger homezone, um ihn dort beim bloggerischen Tun und Machen aufzunehmen und obendrein zu interviewen. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen draußen war die Aktion für unsereinen nicht nur bauchpinselnd und dem Ego schmeichelnd, sondern obendrein recht schweißtreibend: 2 x 800 Watt von den Scheinwerfern rücken zwar zugegeben alles ins rechte Licht, heizen aber der Bude zusätzlich kräftig ein. Na ja, seufzt der Franke in mir schicksalsergeben, wenn’s schee macht...
Donnerstag, 5. Juli 2007
Montag, 2. Juli 2007
Heute habe ich eher beiläufig entdeckt, daß mein Wunschzettel bei amazon.de plötzlich um zwei Positionen zusammengeschrumpft ist, mithin mir jemand eine Geschenksendung zukommen lassen wird. Obwohl das »was« schon keine echte Überraschung mehr sein wird (dazu habe ich mir meine Merkpositionen viel zu klar strukturiert), bin ich gespannt wie ein Flitzebogen auf das »wer«! Ich vermute mal, daß das Päckchen schon morgen eintreffen wird, amazon liefert ja immer wieder erstaunlich schnell. Gar keine Frage, daß so eine nette Anerkennung von (noch) unbekannter Seite das Herz weit mehr erwärmt als manches routinierte Pflicht-Mitbringsel zu einschlägigen Feiertagen. Ich sage jetzt schon ein ganz dickes Dankeschön und hoffe, daß der oder die Richtige das hier schon lesen wird! :-)
Inzwischen bin ich selbstbewußt und belesen genug, um mich für einen leidlich guten Formulierer zu halten. Leider kommt die Erkenntnis zu spät, um den Quereinstieg in die Welt der Werbetexterei noch als erfüllende Berufsoption zu empfinden: Weder lägen mir die versch(r)obenen Arbeitszeiten nebst branchenüblichen Stimulanz-Mitteln (Kaffee, Zigaretten, sonstwas), noch könnte ich auf Dauer in meiner zusehends konsumkritischen Attitüde guten Gewissens gute Reklame für ressourcen-schändenden Blösinn machen. Tja. Hilft wohl nix...
Freitag, 29. Juni 2007
Sonntag, 24. Juni 2007
Zapfstellennahe Wasser-Erwärm- und ‑bewahrgeräte (vulgo Boiler) sind besonders üble Energiefresser, zumal dann, wenn es sich um Altgeräte mit unzureichender Isolierung handelt, die zu allem Überfluß auch noch unnötigerweise in dauernder Bereitschaft vor sich hin köcheln. Auch in des zonebattler’s Küche hängt so ein kleiner Untertisch-Boiler älteren Semesters an der Wand unter der Spüle.
Da wir dort heißes Wasser nur sporadisch brauchen (zum Behufe des händischen Abwaschens nicht-spülmaschinenfester Küchen-Paraphernalien nämlich), schalten wir den Kasten gemeinhin erst wenige Minuten vor dem Bedarfszeitpunkt an und danach auch gleich wieder aus. Dummerweise ist das anfangs ein recht aufwendiger Akt des Tür-Aufklappens, Bückens und Schalterdrehens gewesen, dessen Wiederholung ich nach der monotonen Spülerei zuweilen schlichtweg vergessen habe. Mit den entsprechend verschwenderischen Folgen...
Irgendwann habe ich mich dann aufgerafft und äußerst wirksame Abhilfe geschaffen:
Das Anschlußkabel des gefräßigen Boilerchens steckt nunmehr nicht mehr direkt in der Wandsteckdose, sondern in einem Zwischenstecker, an welchen ich einen guten Meter Kabel und dann den im Bild gezeigten Aufputzschalter montiert habe. Dank dessen Hilfe kann ich nunmehr die Warmwasserbereitung ohne Verbeugung vor den Armaturen starten und obendrein schon an der Schalterstellung den aktuellen Betriebszustand erkennen. Wo immer ein Boiler unsichtbar unter der Arbeitsplatte werkelt, sei dieses Verfahren (von sachkundiger Hand ausgeführt!) nachdrücklich empfohlen: Manche der schieren Vergeßlichkeit geschuldete Kilowattstunde bleibt so unverbrutzelt (und damit unbezahlt)...
Dienstag, 19. Juni 2007
Ich bin es endlich leid: Konzentrierte Arbeit soll, muß und will ich leisten, aber zwei dienstliche Telefone (Festnetz und Handy) nerven mich täglich mit unerbittlichem Gebimmele, zuweilen gleichzeitig. Ganz Schlaue rufen auf der mobilen Nummer an, wenn sie das stationäre Gerät besetzt vorfinden. Dabei habe ich nur ein Hirn zwischen meinen zwei Ohren! Nach der Unterbrechung habe ich dann einen Merkposten mehr auf der Agenda und muß mich erneut in mein komplexes Zeugs hineinfinden...
Gegen den Fernsprech-Streß im Büro kann ich wenig unternehmen, wohl aber gegen den privaten: Ab sofort wird die eigene kleine Handgurke ausschließlich als portable Telefonzelle benutzt und nur noch für gezielte Anrufe meinerseits genutzt. Ansonsten bleibt sie ausgeschaltet wie die dazugehörige Mailbox schon seit Jahren. Spart Strom und reduziert die mutagene Strahlenbelastung auf meine Keimzellen.
Wer mich kontakten will, möge mich anmailen oder mir ein Sprüchlein auf den heimischen Anrufbeantworter quasseln. Oder mir einen Brief schreiben. Oder des abends spontan vorbeikommen. Danke.
Sonntag, 10. Juni 2007
Vor einem Nürnberger Laden für gehobenen Küchen-Krempel sind mir während eines mittagspäuslichen Streifengangs diese Transportbehälter für Bananen aufgefallen:
An sich ja eine originelle Idee! Ich war auch tatsächlich drauf und dran, mir so eine »BanaBox« mitzunehmen, da meine Bananen für das zweite Frühstück nicht selten transportbedingte Druckstellen aufweisen. Was mich letztlich am Kauf gehindert hat? Der geradezu dekadente Preis von EUR 4,99 pro Plastik-Spritzgußteil. Dafür kriege ich ja kiloweise frische Früchte! Freilich: Schön und praktisch wäre es schon...
Donnerstag, 7. Juni 2007
Nach einem genüßlichen Feiertags-Frühstück auf dem Küchen-Balkon blieb ich vorhin noch ein wenig regungslos im grellen Sonnenlichte draußen sitzen, um mich im Rahmen artübergreifend ethnologischer Studien in das beschauliche Alltagsleben der Komodowarane einzufühlen. In der Tat stellte sich auch rasch ein Zustand satter Behaglichkeit und flachen Meditierens ein, wie er ja derlei Geschöpfen gerne nachgesagt wird. Plötzlich freilich kam ich nicht umhin, dem Druck innerer Gärgase nachzugeben und lauthals zu rülpsen ein kleines Bäuerchen von mir zu geben. Frage daher an die mitlesenden Biologen: Rülpsen Riesen-Reptile regelmäßig? Man will ja seine empirisch gewonnen Erkenntnisse gerne wissenschaftlich untermauert wissen!
Süßer und scharfer Senf: