Während sich unsereiner als Schrebergärtner zuweilen Zecken aus der Schwarte reißt, reißt sich der Lexikaliker ziemlich zweckfrei um Reißzwecken. Ob er damit was reißen kann?
Während sich unsereiner als Schrebergärtner zuweilen Zecken aus der Schwarte reißt, reißt sich der Lexikaliker ziemlich zweckfrei um Reißzwecken. Ob er damit was reißen kann?
Abgelegt in: Empfehlungen • 29. Juli. 2010, 17:57 Uhr • 1 Kommentar lesen
Was könnte auf Dauer frustierender sein, als für ein winziges Publikum zu schreiben? Für eine riesige Zielgruppe zu »depublizieren«. Schöne neue Welt!
Abgelegt in: Kurioses • 20. Juli. 2010, 12:16 Uhr • 3 Kommentare lesen
Nachdem ich im Februar dieses Jahres mit dem Blog der Medien PRAXIS ein erstes Gemeinschaftswerk aufgesetzt hatte, habe ich ja neulich erst ein zweites Kollektiv-Projekt angekündigt und dafür fleißig die Werbetrommel gerührt. In den letzten Wochen habe ich die inhaltliche Arbeit am eigenen Blog hier etwas vernachlässigt, um mich mit aller Energie und Hingabe (die bei den herrschenden Temperaturen ich noch aufzubringen in der Lage bin) dem Feinschliff an dieser meiner neuen Baustelle zu widmen. Nachdem sich dank der Zuarbeit fleißiger Autoren und Autorinnen auch schon einiges an lesenswerten Inhalten angesammelt hat, ist die »Fürther Freiheit« in gediegener, magazintypischer Aufmachung mittlerweile durchaus vorzeigbar:
Die Teamarbeit ist hierbei noch etwas diffiziler geworden: In der nicht mehr ganz so kleinen Schar der freiwilligen Mitarbeiter sind doch ein paar dabei, die sich lieber von mir individuell einweisen und coachen lassen würden als meine laufend aktualisierte Anleitung für Autoren zu studieren und zu durchdenken. [1] Eine derart umfassende Betreuung aber ist in diesem Maßstab von mir allein nicht mehr zu leisten, da muß der (oder die) Einzelne schon das seine (bzw. ihrige) dazu beitragen, den virtuellen Laden in Schwung zu bringen und am Laufen zu halten. Aber das wird schon noch!
Ich bin gespannt, wie sich dieses ambitionierte Experiment entwickeln wird: Wird es auf Dauer genug Aktive geben, die mit hochkarätigen Beiträgen ihr Publikum zu gewinnen (und zu halten) vermögen? Freilich: Wenn man es nicht versucht, dann wird man es nicht herausfinden können. Doch selbst wenn das von Herzblut getragene Projekt letztlich an Auszehrung sterben sollte: Ich würde schon jetzt weder die technischen noch die zwischenmenschlichen Lehren daraus missen wollen...
[1] Interessanterweise sind das eher die Akademiker als die einfacher Ausgebildeten.
Abgelegt in: Interna • 16. Juli. 2010, 17:05 Uhr • 21 Kommentare lesen
Die unglaubwürdigste aller Abschiedsfloskeln: »Wir bleiben in Kontakt!«
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 13. Juli. 2010, 14:07 Uhr • 3 Kommentare lesen
Der zonebattler, ausweislich seiner Visitenkarte Dienstmann von Profession (und aus Leidenschaft), kann seit gestern seinerseits über einen servilen Burschen verfügen, der sich eilfertig bemüht, seinen neuen Herrn zufriedenzustellen:
Mein neuer Sarotti-Mohr schaut noch etwas traumatisiert aus der bunten Wäsche: Vermutlich war seine frühere Herrschaft nicht immer gnädig zu ihm und hat wohl auch manche Laune an dem wehrlosen Diener ausgelassen. Sei es, daß der servierte Kaffee zu heiß (oder zu kalt) war, sei es, daß er zu spät (oder zu früh) kam, der (nichtigen) Gründe für einen strafenden Hieb mit dem Rohrstock gab es offenbar viele. Jetzt freilich kann der farbige Knabe seinen Dienst ohne Angst versehen, denn unsereiner zieht das Motivieren durch Lob dem Drill per Strafandrohung vor. Auf lange Sicht wird das seine gepeinigte Seele hoffentlich zu heilen vermögen...
Nachtrag: Bilder des Illustrators Anton Atzenhofer sind direkt aus des Künstlers Hand in der Galerie Atzenhofer zu haben, die von des Meisters Lebensgefährtin Lydia Schuster in der Weißgerbergasse am Maxplatz zu Nürnberg geführt wird. Ein Besuch lohnt immer, und sei es nur auf eine Tasse Kaffee (Do-So, 13–18 Uhr).
Abgelegt in: Vermischtes • 5. Juli. 2010, 7:07 Uhr • 8 Kommentare lesen
Nürnberg-Südstadt, mittags um halb eins: Der zonebattler bestreift seinen Beritt und tappt die Querstraßen nach zufälligem ausgeklügeltem Muster auf und nieder. Als er sich anschickt, zwei lässig vor ihm herschlendernde, hörbar migrationshintergrundbehaftete Knaben zu überholen, wird er ungewollt Zeuge ihres Gespräches...
1. Knabe
...und dann drückst Du auf den Knopf, und dann sind alle Monster auf einmal erledigt!
2. Knabe
(schwer beeindruckt) Wow!
1. Knabe
Und man kann sogar während des Spieles Extra-Waffen nachkaufen!
2. Knabe
(restlos überwältigt) !!!
zonebattler
(leise vor sich hin murmelnd) Und man kriegt von mir 10.000 Bonus-Punkte dazu für die makellose Beherrschung von dem Genitiv!
(alle ab)
Abgelegt in: Alltagsleben • 30. Juni. 2010, 13:23 Uhr • 4 Kommentare lesen
Gestern Nachmittag in der Innenstadt. Zwei mutmaßliche Färdder mutmaßlich türkischer Herkunft in lauthalsiger Diskussion. Der eine redet eindringlich und gestikulierend auf den anderen ein:
Türkischsprech – Türkischsprech – Türkischsprech – Türkischsprech – Allgemeine Konfiguration / Netzwerk-Konfiguration! – Türkischsprech – Türkischsprech – Türkischsprech.
Na also, denkt sich unsereiner, geht doch! Wer sich bei Handy oder Computer durch byzantinische Konfigurationsmenüs seinen Weg in Deutsch zu bahnen versteht, dem kann doch wohl ein hinreichendes Maß an Sprachverständnis attestiert werden. Daß die Herren untereinander auf Muttersprachlich kommunizieren, wer wollte es ihnen verdenken? Wenn ich nach Kalifornien verzöge und mich in San Francisco mit einem Landsmann unterhielte, würde ich das ja auch trotz leidlicher Beherrschung des Englischen auf Deutsch machen. Mit Integrationsverweigerung (die es zweifellos auch gibt) hat das eine wie das andere nichts zu tun!
Abgelegt in: Begegnungen • 25. Juni. 2010, 6:47 Uhr • 4 Kommentare lesen
Kaum sind die Stadt(ver)führungen absolviert, da stehen auch schon die nächsten Einsätze als Führungskraft vor der Tür: Die Ausstellung »Steam and Steel / Die letzten Dampflokomotiven der USA« mit unglaublich aufwendig inszenierten Fotos des amerikanischen Fotografen O. Winston Link wird am kommenden Freitag in der kunst galerie fürth eröffnet. An insgesamt vier Sonntagen (Termine siehe Flyer) wird der zonebattler durch die Ausstellung führen. Pufferküsser seien aber vorgewarnt: Hier geht es weniger um technisches Fachsimpeln als um die Analyse grandioser Bildästhetik!
Abgelegt in: Kulturelles • 23. Juni. 2010, 6:34 Uhr • 5 Kommentare lesen
Anläßlich des rein rechnerisch bevorstehenden 100. Geburtstages von Konrad Zuse würdigt die F.A.Z. den deutschen Erfinder und frühen Computerpionier in einem ausführlichen Artikel. Besonders interessant erscheint dem stets tüftelfreudigen zonebattler die Sache mit dem sich selbst errichtenden Helixturm: Gedacht als Basis für riesige Windrotoren, sollte sich der Turm aus Normbauteilen vom Boden aus in die Höhe »kurbeln« und bei Gefährdung durch starken Sturm auch wieder einholen lassen. Ein Leser weist in den Kommentaren auf eine hochinteressante Diplomarbeit hin, in der die Restauratorin eines noch existierenden Modells dieses mechanische Meisterwerk minutiös beschreibt.
Abgelegt in: Spurensuchen • 22. Juni. 2010, 5:57 Uhr • 3 Kommentare lesen
Das Meer! Der weite, weite Ozean und seine rauschende Brandung, sein unablässig forderndes Lecken am Land, seine am Ufer oft spielerischen, mitunter aber heillos verheerenden Demonstrationen einer kollossalen Macht faszinieren die Menschen seit jeher. Insbesondere natürlich den gemeinen Binnenländler, der jene gewaltigen und schier endlos erscheinenden Wassermassen nicht tagtäglich vor Augen hat, sondern dem diese Begegnung nur urlaubshalber und in größeren Zeitabständen vergönnt ist.
Der zonebattler ist in der ordnungsgemäß abgewickelten ersten Hälfte seines auf 100 Jahre angelegten irdischen Daseines schon diverse Male an des salzigen Wassers Kante gestanden, an der Nordsee, an der Ostsee, im Mittelmeer, am Atlantik und tatsächlich auch am Pazifik. Schwarze Strände aus fein zerkrümelter Lava waren ihm freilich bis dato noch nicht untergekommen:
Wie neulich bereits ausgeführt, ist die Küste La Palmas überwiegend zerklüftet und unwegsam, regelrechte Badestrände gibt es nur wenige und diese sind noch dazu von überschaubarer Ausdehnung. Doch selbst dort geht es nicht eben überlaufen zu, was unsereinem zugegeben sehr gelegen kam, der ich zwar die Menschen mag, die Leute aber mitunter nicht ausstehen kann... Über die Gründe des Touristen-Mangels zu spekulieren ist hier nicht der rechte Ort, jedenfalls herrscht im »Wonnemonat« Mai sogar in unmittelbarer Nähe größerer Hotelanlagen unübersehbare Belegungsflaute:
Von der trüb-traurigen Tristesse der überdimensionierten Bettenburgen und der darin stattfindenden Zwangsbespaßung träger Touristen will ich in einer späteren Folge noch berichten, hier wollen wir es bei dem Hinweis belassen, daß das Meer dort am schönsten ist, wo man es weitgehend für sich alleine hat. Wie zum Beispiel rund um die sogenannte »Piratenbucht« unterhalb von El Pueblo an der Westküste:
Der keineswegs knieschonende Abstieg dorthin fand nicht nur in prallem Sonnenlichte statt, sondern im späteren Verlauf auch abseits der offiziellen Wege. Über Stunden kam sich der zonebattler wieder wie im Film vor, ein einsamer Schiffbrüchiger abseits aller bewohnten Gefilde. Das mühsame Vorankommen, Schritt für Schritt und Meter für Meter entlang ebenso ungesicherter wie steiler Abbruchkanten sorgte für selten zuvor erlebten Adrenalinausstoß. Doch wie wollte man je seine eigenen Grenzen ausloten, wenn man sich Ihnen nicht hin und wieder auf Sicht- (bzw. Tritt-)weite näherte? Eben. Der spätere, gleichfalls mehrstündige Aufstieg in der gleißenden Sonne schattenloser Glut reduzierte den Berichterstatter auf ein hechelndes, jappsendes, keuchendes und auch weitgehend würdeloses Etwas. Eine läuternde Erfahrung, ich wollte sie niemals mehr missen.
Nicht minder bewegend war für den Autor ein körperlich eher wenig anstrengender Nachmittag an den semi-natürlichen Planschbecken unweit von Hoyo Grande, nördlich von San Andrés an der Ostküste La Palmas gelegen: Ziemlich genau 19 Jahre nach seinem letzten Tauchgang zog er sich seine (in all den Jahren nur leicht gelblich verfärbte) Profi-Taucherbrille über, steckte sich den Schnorchel in den Schlund und sah fortan fasziniert dem flimmernden Treiben unterhalb der Wasseroberfläche zu...
Flossen und Blei waren aus Platz- und Gewichtsgründen daheim geblieben; indes es geht auch ohne, wenngleich man es dann nicht viel tiefer als drei oder vier Meter schafft, bevor einen der im Salzwasser ohnehin erhöhte Auftrieb wieder an die Oberfläche zurückdrückt. Egal, viel tiefer sind die in die Lavaküste gebaggerten Becken ohnehin nicht. Dennoch waren sie ein spannendes Revier, denn immer wieder schwappte der anbrandende Ozean über die seeseitige Kante und spülte neues Getier herein, kleine Fische, größere Fische, gut getarnte ebenso wie in auffälligen Faben leuchtende. Oh, wie schön ist es dort unten, wo alle lungenatmenden Zweibeiner die Klappe halten und sich in Demut üben müssen...
Nach einer Stunde einsamen Genusses erhielten der zonebattler und seine bessere Hälfte unverhofft Gesellschaft in Form eines zweiten Pärchens, welches sich zunächst auf italienisch unterhielt. Man kam rasch ins Gespräch, man schaltete auf Deutsch um, denn wiewohl der junge Mann italienischer Abstammung war und seine Freundin polnischer, so kamen sie doch beide aus... nein, nicht aus Fürth, aber immerhin aus Nürnberg-Gostenhof! Der Zufall wollte es ferner, daß wir eine Woche später nicht nur allesamt im gleichen Flieger gen Heimat saßen, sondern dann auch noch die gleiche U‑Bahn nahmen, Umsteigen am Plärrer inklusive! So klein ist die Welt. Den beiden sei hiermit nochmals herzlich zugewunken!
Nun, damit sind wir schon wieder am Ende einer Episode angekommen und können mittlerweile absehen, daß es insgesamt wohl derer zehn geben wird. Ein Dutzend stimmungsvoller Schnappschüsse habe ich noch vorbereitet auf Halde liegen, vier Stück davon schauen wir uns in der nächsten Folge an...
Abgelegt in: Expeditionen • 18. Juni. 2010, 18:00 Uhr • Diskussion eröffnen
Vor knapp drei Jahren gab es hier anläßlich des Artikels »Bloggen verpflichtet« eine längere Diskussion über die Frage, ob einem als leidlich eloquentem Schreiberling aus den eigenen Fähigkeiten eine moralische Verpflichtung erwächst, Talent und Können auch zum höheren Wohle des Gemeinwesens einzusetzen. Der zonebattler hat das grundsätzlich stets bejaht, freilich bislang keine rechte Vorstellung davon gehabt, wie er sich einerseits wohl nützlich machen könnte, ohne andererseits den gewollt schrägen Charakter seiner höchst persönlichen Spielwiese des hehren Ernstes halber aufgeben zu müssen. Jetzt endlich ist ihm die zündende Idee gekommen!
Unter seinem realen Namen arbeitet der Verfasser mit einem (vorerst noch) kleinen Kreis namhafter Gesinnungsgenossen seit einigen Tagen am Entwurf eines »Fürther Bürger-Blogs«, welches ein gewisses Gegengewicht zur etablierten Presse und zu den offiziellen Verlautbarungsmedien aus dem Rathaus darstellen soll: Formal handelt es sich um ein (schick im Magazinformat gestyltes) Blog, für das Beiträge zu verfassen prinzipiell jedem Fürther und jeder Fürtherin möglich sein soll, Insbesondere jenen, die etwas Substantielles zu sagen haben (und das auch einigermaßen verständlich in Worte zu kleiden verstehen).
Wir wollen uns dabei keineswegs nur auf die schöngeistigen Themen beschränken: Interessant wird es ja insbesondere da, wo es um kontrovers diskutierte Themen der lokalen Politik geht. Dort sehen wir auch den größten Bedarf, ein wenig am immer noch fest verwurzelten Informations-Oligopol der klassischen Medien zu kratzen... Wer aber weder auf die Inserentengunst noch auf parteipolitische Verbandelungen Rücksicht zu nehmen braucht und sich einzig an journalistischen Sorgfaltskriterien orientieren muß, kann so manches pointiert ansprechen, was anderswo unter den Teppich gekehrt wird. Zu verdienen gibt es dabei freilich allenfalls Ruhm und Ehre...
Wer sich aus des zonebattler’s lokaler Leserschaft dazu berufen fühlt, sich mit gelegentlichen Beiträgen (oder durchaus auch mit einer regelmäßigen Kolumne) an so einer Initiative zu beteiligten, der möge sich ‑selbstverständlich unverbindlich- per Mail an zonebattler@zonebattler.net bei mir melden. Thematische Einschränkungen gibt es ebensowenig wie eine Verpflichtung zur regelmäßigen Mitarbeit. Inhaltliche wie stilistische Qualitäten sowie lokale Relevanz sind die einzigen Kriterien, die zählen! In diesem Sinne: Freiwillige vor!
Abgelegt in: Interna • 15. Juni. 2010, 14:19 Uhr • 13 Kommentare lesen
Der Lexikaliker bestellt sich fränkische Bleistifte aus Japan, um diese hierzulande eigenhändig anspitzen zu können (oder eben auch nicht). Für dieses exzentrische Tun spricht ihm der zonebattler im Namen des höheren Unfugs Dank und Anerkennung aus und wünscht ihm und seinen Schrullen weiterhin alles Gute.
Abgelegt in: Kurioses • 6. Juni. 2010, 12:14 Uhr • 3 Kommentare lesen
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Süßer und scharfer Senf: