Sonntag, 3. Dezember 2006
Was braucht der Mensch wirklich, und warum rennt er nicht selten Dingen nach, die ihn nicht glücklicher machen? Dazu habe ich soeben einen brillant geschriebenen Artikel in brand eins Online gelesen, dessen Lektüre ich allen meinen LeserInnen hiermit wärmstens ans Herz legen möchte!
Unser mittlerer Salon verfügt über strategisch schlau positionierte Steckdosen in den Zimmerecken, die mittlerweile sämtlich belegt sind, überwiegend durch ihrerseits rappelvoll bestückte Verteilerleisten. In einer durch zwei sich dortselbst begegnende Bücherregale verstellten Raumecke vermutete ich noch eine freie Dose und versuchte das durch ein gezielt geblitztes Foto von oben in den durch die Möbel gebildeten Schacht zu verifizieren. Das Ergebnis war zunächst erschreckend:
Den jämmerlich abgestürzten komischen Vogel hatte ich tatsächlich vor Jahresfrist selbst heimgebracht! Irgendwann hatte er sich da oben auf den beiden Bücherregalen niedergelassen, vermutlich der guten Aussicht halber. Sein unverhoffter Abgang, mit dem er sich letztlich der Schwerkraft ergab, war von mir nicht bemerkt worden. Jetzt, wo mir sein trauriges Schicksal plakativ vor Augen steht, sinne ich schon aus Rührung auf Bergung und Wiederbelebung...
Allein wie angele ich den Armen aus dem künstlichen Kamin? Da muß ich mir noch etwas einfallen lassen. Immerhin muß ich nicht die Möbel abrücken, um eine freie Steckdose anzuzapfen: Da ist nämlich tatsächlich keine!
Dienstag, 28. November 2006

Blaumann in Fürth |

Blaumann in Nürnberg |
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Samstag, 25. November 2006
Mit diesem reißerischen Titel buhlen die ansonsten eher beschaulichen Nürnberger Nachrichten in der heutigen Wochenendbeilage um die Aufmerksamkeit des leicht empörbaren Bildungsbürgertums, um dann in einem ellenlangen Artikel Angst vor dem Internet und diabolischen Bloggern wie dem zonebattler zu schüren. Natürlich verbreiten sich dumme Latrinenparolen und wirre Verschwörungstheorien heutzutage schneller denn je, aber die einseitige Stimmungs- und Meinungsmache dieses Artikels erscheint mir als nicht weniger dubios:
Eine Zeitungsente ist schnell geschlachtet – Richtigstellung genügt. Im www werden Falschmeldungen selten korrigiert. Im Gegenteil. Mit dem Alter wächst oft ihre Prominenz. |
Da klingt doch klar durch, was die Zeitung und ihre Redakteurin wirklich umtreibt: Angst vor der unliebsamen Konkurrenz privater Schreiberlinge, die aus Lust und Freude an der Sache arbeiten, keine Rücksicht auf Anzeigenkunden nehmen müssen und durch ihre unkonventionellen und kreativen Experimente die Aufmerksamkeit der LeserInnen von den behäbigen Printmedien in nennenswertem Maße abziehen!
Die platte Sottise scheibchenweise zu analysieren und zu kommentieren erspare ich mir, und zwar nicht (nur) aus Gründen der Faulheit: Wer sich dermaßen plakativ einseitig und dünkelhaft pauschal über ein Medium verbreitet, macht sich genau so lächerlich wie einer, der Bahnhofskioske verbieten wollte, weil da unterm Tresen auch Pornohefte vorgehalten werden...
Mittwoch, 22. November 2006
Über die zuweilen recht merkwürdigen Suchbegriffe, vermittels derer Leute über Google & Co. zu meinem Blog finden, hatte ich mich ja schon ausgelassen. Gestern Abend freilich gab es eine besonders nette Koinzidenz: Mit kaum 30 Minuten Abstand suchte der eine nach abschussbasis atomraketen, der andere nach monströse pimmel. Und monströsere Pimmel als Atomraketen gibt’s ja wohl nicht!
Die anderen Sucher wollen übrigens ständig alte Frauen bzw. Omas und/oder Vierbeiner (selbstredend kostenlos) ficken, fiken oder fikken. Wenn das kranke Gekröse in meinen Abruf-Statistiken repräsentativ ist, dann scheinen mir die meisten Männer einen schweren Verdrahtungsfehler im Hirn zu haben...
Samstag, 11. November 2006
Heute war Backtag in des zonebattler’s realer homezone, und beide Insassen schwelg‑, schwolg‑, schwilgten in nostalgischen Kindheits-Remineszenzen: Der Autor in Sachen Hardware (nachfolgend abgebildete Teigpresse), seine bessere Hälfte hinsichtlich der dazu passenden Software (intrafamiliär überlieferte Keksrezepte).
Den originalverpackten Spritz-Aparillo nebst etlichen mitgelieferten Lochscheiben hatte ich aus gefühlsduseligen Gründen mal billig auf dem Flohmarkt erstanden [1], weil meine Oma einen nämlichen Hinterlader besaß und denselben nicht nur zur Vorweihnachtszeit virtuos zu handhaben wußte [2].
Na jedenfalls führte die fast industriell effiziente Keks-Produktion dank erinnerter Rezepte weiblicherseits und Maschinisten-Erfahrung männlicherseits im Nu zu vier oder fünf Blechen voll knusprigen und wohlriechenden Backwerks. Der Geruch tat ein Übriges, beiderseits längst verschüttet geglaubte Erinnerungen wieder nach oben zu kehren. Was mich zu der Frage an meine verehrten LeserInnen verleitet: Welche unverhofften Erlebnisse, Ereignisse, Begegnungen etc. haben Euch denn schon mal urplötzlich wieder in die Jugendzeit zurückversetzt?
[1] Auf den Geschmack gebrachte, potentielle NachahmerInnen seien eindringlich vor schäbigen Billig-Varianten in kostensparend-kombinierter Plastik-/Metallbauweise gewarnt: Wirklich was teigen taugen tun nur die Vollmetall-Apparate in Friedens-Qualität!
[2] Meine Großmutter war zudem auch großzügiger hinsichtlich der mir zum Abschlecken überlassenen Restmengen rohen Teiges, heutzutage läßt man bzw. frau mir leider längst nicht annähernd soviel übrig bzw. durchgehen...
Mittwoch, 8. November 2006
Wer den zonebattler zur Unzeit oder in dessen Abwesenheit daheim anzurufen trachtet, landet auf dem homezonigen Anrufentgegennehmer (wirklich beantworten kann die dumme Plastikschachtel natürlich keinen Fernruf). Dortselbst kriegt er (oder sie) den freundlichen Hinweis zu hören, daß man/frau gerne eine Nachricht hinterlassen kann, in dringenden Fällen aber das jeweilige Handy anläuten möge:
Die Rufnummer ist die gleiche. Als Vorwahl wählen Sie bitte 0178- für das männliche, bzw. 0163- für das weibliche Mobil-Telefon. Vielen Dank. ...Piep... |
Was aus des Sicht der zonebattler’schen Haushaltsmitglieder überaus praktisch ist (nämlich nur eine zu merkende Telefonnummer für Haus, Holster und Handtasche), gereicht unvorbereiteten Anrufern zuweilen zur nachhaltigen Verwirrung:
Mann: |
Was? Wie? Was hat der g’sagt? Hast Du das verstanden? |
Frau: |
Was will der mit weiblich und männlich? |
Mann: |
Keine Ahnung... Was mach’ ich jetzt da? |
Frau: |
Komisch, ich kapier’ das auch nicht. |
Mann: |
? |
Frau: |
Leg’ auf! |
Mann: |
*klick* |
AB: |
...Piep... |
Tja. Soviel unverhoffte Optimierung überfordert offenbar unbedarftere Gemüter!
Dabei war der Trick mit den drei gleichen Nummern gar nicht mal schwierig: Als ich nämlich vor Jahren einen privaten Mobilfunkvertrag abschloß, wurde ich nach meiner Wunschrufnummer gefragt. Da unsere bereits vorhandene Festnetz-Rufnummer alle Kriterien erfüllte (7‑stellig, keine »Schnappszahl« aus weniger als drei verschiedenen Ziffern, noch nicht anderweitig vergeben), wählte ich frohgemut natürlich diese. Und als die bessere Hälfte viel später nachzog, hatte unser Provider gerade eine neue Vorwahl aufgemacht, in deren Nummernkreis die unsere auch noch zu haben war. Alles keine Zauberei also, aber doch immer wieder für eine Überraschung gut... ;-)
Dienstag, 7. November 2006
Soeben auf Bayern 4 Klassik die Nachrichten gehört: Stoiber fordert und kritisiert, Präsident Bush fordert und kritisiert, die Vereinten Nationen fordern und kritisieren, die Krankenkassen fordern und kritisieren, der 1. Nationale Armutsgipfel fordert, kritisiert und mahnt überdies an. Einzig das Wetter fordert und kritisiert nichts, sondern findet statt. Und scheint mir damit die einzige Partei zu sein, die nicht auf das Handeln anderer wartet, sondern selbst ohne zu Zaudern agiert...
Dienstag, 31. Oktober 2006
Hat einer die Agfa Clack-Fotos in meiner kleinen Fotogalerie zeiTRAum gefunden und mailt mich daraufhin wie folgt an:
Hallo, meine erste Camera war natürlich eine Agfa Clack. Wo bekomme ich Filme s/w und wie heit der Typ? |
Was fehlt da noch neben einem »in« und einem »ß«? Genau, ein »bitte« und ein »danke«. Mindestens.
Derlei Beispiele wortkarger Selbstbedienungs-Mentalität gibt es leider zuhauf, mich erreichten schon massig Prospektanforderungen, Taxierungsaufträge, Fragen nach Bedienungsanleitungen und was weiß ich noch alles. Aber alles bitteschön (bzw. eben ohne »bitteschön«) kostenlos, sofort und gleich...
Früher machte ich mir selbst bei dreisteren Anfragen dieser Sorte die Mühe einer Antwort (war ja schließlich dankbar, als Sachkundiger wahrgenommen zu werden), mittlerweile ist mir freilich klargeworden, worin die einzig angemessene Reaktion auf derlei Plattitüden besteht: Im sofortigen Druck auf die Löschen-Taste nämlich!
Sonntag, 29. Oktober 2006
Freitag, 27. Oktober 2006
Beim nahen Supermarkt zwei migrationshintergrundbehaftete »Profi«-Fensterputzer en passant darauf hingewiesen, daß es durchaus nicht ok ist, das spülmittelversetzte Schmutzwasser ins Blumenbeet (genau neben den Abwasser-Gulli) zu kippen. Verständnisloses Gegrummel geerntet. Frustriert heimgetappt. Letztlich wird alles noch kompletto den Bach runtergehen...
Mittwoch, 25. Oktober 2006
...und erhält Freundschaften: Ich komme soeben von einem Besuch bei Herrn M. zurück (Hinfahrt FÜ -> N‑Zerzabelshof im Feierabendverkehr ca. 45 min, Rückfahrt Zabo -> FÜ zu später Stunde 15 min). Dortselbst vier von fremder Hand verfaßte Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen und eine ambulante Zugabe aus dem Stegreif improvisiert (»Wie der Frosch Fritzi und die Maus Mausi ihre ungleiche Freundschaft erhielten, indem der leidenschaftliche Schwimmer Fritzi die wasserscheue Mausi auf Wasserskiern über seinen Teich zog, die sie aus von Kindern weggeworfenen Eis-Stielen gebastelt hatten«). Dabei festgestellt, daß das Geschichten-Erfinden on-the-fly einigermaßen herausfordernd ist: Während das Mundwerk glaubhaft chargierend plappert, was schon fertig ausformuliert durch den 5‑Sekunden-Gedächtnis-Puffer geschoben wird, fräst das Hirn an der Vortriebsstelle des Gedankentunnels neues Assoziations-Material aus dem Vollen und versucht das in plausible Reihung mit dem bisher Erzählten zu bringen. Gar nicht so ohne, denn einem sechsjährigen Zuhörer fallen unglaubwürdige Volten und sachliche Unplausibilitäten sofort auf... Immerhin: Herr M. war’s zufrieden und schlief hochbeglückt ein. Und wenn seine Mama dann nicht vorsichtig reingeschaut hätte, wäre ich neben ihm auch weggedaddelt...
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...