Der Don macht ein Schnäppchen und schlägt dem Globalisierungswahn solcherart ein Schnippchen. Und recht hat er!
Der Don macht ein Schnäppchen und schlägt dem Globalisierungswahn solcherart ein Schnippchen. Und recht hat er!
Abgelegt in: Ansichtssachen • 3. Nov.. 2009, 12:33 Uhr • Diskussion eröffnen
Die Aufrüstung meines elektronischen Offiziers-Taschenmessers zum Helfer (und Ratgeber) für alle Fälle schreitet hurtig voran: Nachdem ich nun schon eine ganze Weile »Geheimbotschaften« entschlüsseln kann (und eine eigene solche neuerdings am Heckfenster meiner Renngurke spazierenfahre), kann ich jetzt mit barcoo.de auch detaillierte Informationen zu x‑beliebigen Produkten abrufen, indem ich einfach deren Barcode mit der Handy-Kamera abscanne. Ein erster ambulanter Test mit der Salatdressing-Flasche im Kühlschrank verlief absolut überzeugend: Wenige Sekunden nach dem Abknipsen des Etikettes hatte ich schon die Nährwertangaben auf dem Display. Der Hammer! Im barcooblog kann man nachlesen, wozu der Dienst sonst noch taugt. Ein feines Werkzeug für mündige Verbraucher und solche, die es werden wollen!
Abgelegt in: Empfehlungen • 28. Okt.. 2009, 12:15 Uhr • Diskussion eröffnen
Über Bodenmais gelangten wir in die niederbayerische »Glasstadt« Zwiesel, die im Wesentlichen von unsteten Touristen auf der Suche nach preiswerten Nutzloserabilien bevölkert ist. Vermittels einer als Sehenswürdigkeit ausgewiesenen Pyramide aus gestapelten Gläsern lockt man die Fremden busladungsweise in Tempel des Konsums, neudeutsch so genannte Factory Outlets, um sie dort von ihrem Gelde zu trennen im Tausch gegen Tand, den sie nicht wirklich brauchen...
Zur Erklärung des Phänomens sei mir ein philospohischer Exkurs erlaubt: Der Mensch ist meiner Meinung nach zufrieden, wenn er eine Aufgabe hat, die ihm wesensgemäß ist und ihm Freude bringt. Gelingt es ihm gar, seine Berufung zu erkennen und diese zum Beruf zu machen, so ist er nicht weniger als glücklich zu nennen. Große Teile der Bevölkerung freilich sehen das Arbeitsleben als Fron und den heiß ersehnten Urlaub als Gegengewicht, in welchem sie dann das Unterlassen jeglichen zielgerichteten Tuns als essentiell und sinnstiftend betrachten: Das wochenlange Faulenzen soll es richten und ihnen Erholung und Zufriedenheit bringen!
Aber das funktioniert natürlich so nicht, da mögen die Aussicht noch so schön, die weichen Pensions-Betten noch so bequem und das Buffet noch so aus- und einladend sein. Sehr bald beginnt der gelangweilte Mensch, sich eben doch nach einer Aufgabe umzusehen und hektischen Aktionismus zu entfalten. Und worin besteht der wohl? Für eine Minderheit vielleicht in geistigen und körperlichen Exerzitien, für das Gros der Sommerfrischler indes aber offenbar im Laufen, Kaufen, Saufen: Zeit ist reichlich vorhanden, Geld offenbar auch, die passende Infrastruktur sowieso. Also werden fleißig mundgeblasene Luftverdränger erworben und pralle Dirndl, alles von bester Qualität und zwei Jahre später in den Second-Hand-Läden der Republik in tadellosem Zustand für ein Zehntel des Einstandspreises erneut in Verkehr gebracht... [1]
Ganz so so üppig wie ehedem scheint der Rubel freilich doch nicht mehr rollen zu wollen, denn mitten in der Saison bleiben reichlich Parkplätze und Fremdenzimmer unbelegt: Die Generationen unterhalb des Rentenalters scheinen wohl mittlerweile Computer und Spielkonsolen den handgeschliffenen Kelchen und kristallgläsernen Elchen vorzuziehen. Egal: Hier kann unseres Bleibens nicht länger sein, darum ab durch die Mitte und wieder hinein in den Wald, woselbst lieblich-saftige Wiesen zum Dösen und gepflegten Bauchkratzen einladen!
Die in Reiseführern gern erwähnten Orte Frauenau, Spiegelau und Grafenau waren uns nur beiläufige Blicke wert, damit wir am gleichen Tage noch Zeit fanden, dafür Freyung etwas intensiver zu inspizieren. Dortselbst faßten wir auch Proviant und schlugen schließlich unweit vom Ort im finsteren Walde unser Nachtlager auf, indem wir an strategisch günstiger Stelle eine Wagenburg bildeten:
An dieser Stelle sei einmal mehr klarstellend darauf hingewiesen, daß unsereins auf Reisen im Gegensatz zu manchem Zivilisations-Amateur keinerlei Hinterlassenschaft in der Botanik deponiert, die nicht geschwind organisch abbaubar wäre! Tatsächlich nehmen wir oft anderer Leute Müll auf und mit zur fachgerechten Entsorgung, um uns beim Universum für die kostenfrei gewährte Nachtruhe erkenntlich zu zeigen...
Nach leidlich mückenfrei verbrachter Nacht ging es anderntags weiter über Passau [2] ins österreichische Schärding am dort gar breit und träge dahinströmenden Inn:
Auch dort war bei weitem nicht soviel los, wie die schmucke Altstadt und das vielfältige Angebot für Auge, Ohr und Gaumen nahegelegt hätte: Offenbar hockt der Mitteleuropäer heutzutage eher vor der Glotze oder auf fernen Inseln, als sich in der Ferienzeit in der näheren Umgebung seiner Heimat umzuschauen. Uns war es recht, verhalten wir uns doch sowieso gerne antizyklisch. Und der zonebattler kann ohnehin weit besser unbelebte Stilleben fotografieren als blinzelnde Menschen zu deren Zufriedenheit portraitieren... [3]
Aber ganz kann er es natürlich doch nicht ganz lassen: Nach einer auf deutscher Seite zwischen Bad Füssing und Ering verbrachten Nacht kam ihm tags drauf in Braunau am Inn ein paar fescher Damenbeine vor die Linse, welches hiermit stolz der Leserschaft präsentiert sei. Weiße Schleifchensandaletten mit Straßsteinen und Chromabsätzen staksen heutzutage über das Pflaster jener Stadt, in der einstmals ein später braunbehemdeter Stiefel- und Schnauzbartträger das Licht der Welt erblickte: Das muß man allemal als friedlichen Fortschritt werten!
Und damit soll es für heute genug sein. Die nächste Etappe wird uns in Kürze über das schöne und reiche Burghausen die Salzach entlang bis ins reiche und schöne Salzburg führen!
[1] Das alles wäre ja als geniale Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und mehrstufiger Wirtschaftsmotor zu preisen, wenn es nicht letztlich auf Kosten der Ressourcen und der Umwelt und ergo zu Lasten der Lebensgrundlagen unserer Nachkommen ginge...
[2] Der Dreiflüssestadt hatte ich ja erst neulich einen Besuch abgestattet, darum sei sie hier ohne weitere Einlassungen flugs passiert und keck übersprungen.
[3] Bitte das nicht tiefenpsychologisch (miß)deuten zu wollen. Jede(r) hat seine (ihre) Vorlieben und seine (ihre) handwerkliche Schwächen...
Abgelegt in: Expeditionen • 23. Aug.. 2009, 21:41 Uhr • 1 Kommentar lesen
Der schniedelwutzbehaftete, postpubertäre Teil der Menschheit teilt sich auf in Naß‑, Trocken- und Garnicht-Rasierer, und alle drei Gruppen neigen hinsichtlich ihrer Gesichtspflege-Praktiken zu höchst fundamentalistischer Weltsicht. Wenn wir mal die Zotteligen rechts und die schaumschlagenden Klingenschwinger links liegenlassen und uns auf die Trockenrasiererbesitzer in der Mitte konzentrieren, so zerfallen diese wiederum in den Clan der Dreifach-Rundscherkopf-Fans nach Philips™-Bauweise einerseits und in die Bruderschaft der Schwingkopf-Liebhaber nach Braun™-Patent andererseits. Der zonebattler gehört seit jeher zur letztgenannten Gruppe und nimmt eine diesbezügliche Fundus-Frontbegradigung zum Anlaß, hier und heute diverse Betrachtungen zum inneren und äußeren Design von Rasierapparaten der Marke Braun anzustellen. Solche pflegt er bei Bedarf auf Flohmärkten günstig zu erstehen: Nicht selten werden dort kaum gebrauchte Weihnachtsgeschenke von undankbaren Neffen, Enkeln oder Schwiegersöhnen für einen Bruchteil des Neupreises wieder an den nächsten Mann gebracht. Des einen Leid, des anderen Freud’!
Jahrzehntelang war der Einsatzradius einer elektrischen Bart-Mähmaschine definiert durch die Länge des Netzkabels einerseits und die Lage der Steckdose in der Nähe des Badezimmerspiegels andererseits. Bevor nun die elektrische Nabelschnur zugunsten schnurlos zu betreibender Geräte abgekoppelt wurde, waren auch nobelste Rasierer von einfachster Konstruktionsweise: Ein nachgerade banal zu nennender Schwinganker saß im Inneren und wurde durch die 220 V‑Wechselspannung in deren (von Haus aus mitgebrachter Frequenz) von 50 Hz ebensoviele Male pro Sekunde hin- und hergeworfen. BrumMmMmMmMm. Kaputtgehen konnte da wenig außer den Verschleißteilen Klingenblock und Scherfolie, war ja auch nix weiter drin als besagter Anker, eine Erregerspule drumherum sowie ein Schalter.
So, dann aber schrieben sich findige Ingenieure die Befreiung des Mannes aus der Enge der Naßzelle auf die Fahnen (sie mußten ja ein neues Verkaufsargument für ansonsten unterbleibende Ersatzinvestitionen schaffen) und erfanden keck den schnurlosen Rasierer zur Benutzung auf dem Balkon, dem Campingplatz, dem Klo. Der (scheinbare oder tatsächliche) Gewinn an Komfort und Lebensqualität hat freilich seinen Preis in Form einer ganz wesentlichen Verkomplizierung des vibrierenden Innenlebens: Akkus und gemeinhin als »Batterien« bezeichnete Primärzellen liefern halt nunmal ausschließlich Gleichstrom, und der wiederum kann nur über Umwege einen Scherkopf zum Zappeln bringen: Es braucht einen richtigen Elektromotor (mit Rotor, Stator, Kollektor und Kohleschleifern von endlicher Lebenserwartung) sowie einen mechanischen Exzentermechanismus, um des Antriebs Rotationsbewegung in das benötigte Hin- und Hergefuhrwerke umzusetzen. Ferner erfordert es einen Stromrichter resp. ein Netzteil, um die Wechselspannung aus der Wand auf erheblich geringere Voltzahlen herunterzutransformieren und überdies gleichzurichten. Alles machbar, aber deutlich komplizierter, teurer und obendrein kurzlebiger, vor allem dann, wenn man kein leicht zugängliches Fach für handelsübliche Standard-Akkus vorsieht, sondern fest verlötete Industrie-Akkus ins Innere des rundum versiegelten Apparates einsperrt...
Derzeit sind in des Rezensenten Haushalt vier (!) dieser schnurlos schnurrenden Schurmaschinen vorhanden, zwei davon haben mittlerweile ihren Dienst quittiert und werden dieser Tage bastelfreudigen Kennern als Ersatzteilspender angeboten. Noch aber liegen sie allesamt einträchtig nebeneinander und harren ihrer Würdigung. Beginnen wir nunmehr endlich unsere chronologisch sortierte Apparateschau mit dem edlen Braun Modell 5550 (Type 5504) [1], der scheintot darniederliegt und auf Wiederbelebungsversuche nicht mehr reagiert. Rein vom Äußeren her gefiehl mir dieser markante Stoppelschnippler mit seinem mattsatinierten, sich angenehm kühl anfühlenden Metallgehäuse stets am besten:
Die mehrsegmentige Ladezustandsanzeige im unteren Gehäuseensatz zeigt hier nichts mehr an, der Apparat ist ja wie schon bemerkt defekt. Man beachte aber die griffigen Gumminoppen, deren Kollegen auf der Unterseite dem Gerät zudem auf glatten Ablagen sicheren Halt verleihen. Auch die Griffleiste des Schiebschalters (im Bild oben links) war ursprünglich gummiert, aber dieser Belag ist hier bereits abgerissen, da den Betätigungskräften des Bedienerdaumens sich auf Dauer als nicht gewachsen erwiesen habend. Ein kleiner Konstruktionsfehler, der den Ingenieuren bei Braun aber offenbar nicht verborgen geblieben ist, denn bei der Nachfolger-Baureihe war jene Schaltschieberleiste dann von vorneherein aus massivem Hartkunststoff gefertigt:
An diesem Modell 6520 (alias Type 5705) fällt uns zudem eine neue Art Gummierung auf, bestehend aus Pünktchen und Streifen in neckischer Variation. Das erscheint mir zwar einerseits als unnötig verspielt (und damit als designerischer Fauxpas), andererseits muß ich einräumen, daß die räumliche Verdichtung der Gummi-Gnubbel die gefühlte Griffigkeit des Gerätes doch deutlich verbessert, zumal in Verbindung mit neu hinzugekommenen Gummistegen an den Gehäuseseiten. Schließlich sei auf die vereinfachte Ladekontroll-Anzeige aus zwei Lämpchen hingewiesen, die den preislichen Abstand zum »größeren Bruder« Modell 6550 rechtfertigen sollten. Und den haben wir hier ebenfalls noch herumliegen (wenn auch leider nurmehr ‑da funktionslos- zum Briefbeschwerer taugend):
Hier sehen wir wieder ein ähnlich aufwendig realisiertes Ladezustands-Display wie eingangs beim Modell 5550: Eine feine Sache, weil man damit die mutmaßlich noch ohne Nachbetankung an der stationären Steckdose verfügbare Restlaufzeit ziemlich gut abschätzen kann. Übrigens kann man davon ausgehen, daß solche Unterschiede nicht primär von den bekittelten Technikern ersonnen, sondern von den beschlipsten Marketing-Fritzen bewußt angeordnet werden, um eine hierarchische (und natürlich preisliche!) Abstufung innerhalb einer Modellreihe zu erzielen: Wer als Kunde unbedingt das Top-Modell sein Eigen nennen möchte, wird dafür am spürbarsten zur Kasse gebeten. Der preisbewußte Konsument hingegen steigt ein oder zwei Stufen tiefer ein und muß für deutlich weniger Geld nur auf das eine oder andere Gimmick verzichten. [2] Doch zurück zu den harten Fakten: Der 6550 (= Type 5704) wäre nach meinem Dafürhalten der ideale Rasierer, wenn er denn weiterhin erhältlich wäre. Ist er aber nicht. Auch bei längst perfekt auskonstruierten Herrenrasierern sind die Entwickler nämlich aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, immer wieder etwas Neues vorzulegen, um Innovation und (oft nur scheinbaren) Fortschritt zu demonstrieren. So sieht dieser heutzutage aus:
Diesen Brummer habe ich letzte Woche auf einem Flohmarkt erstanden, da er zu den Klingenblöcken und Scherfolien meiner anderen Rasierer kompatibel ist und ich noch einen weiland preiswert ersteigerten Handvorrat davon auf Lager habe. [3]. Zunächst waren weder der Verkäufer noch ich in der Lage, den Apparat zum Laufen zu bringen, da wir dieses durch einfaches Hochschieben des Langhaartrimmers mit dem Daumen probierten. Wir waren beide schon versucht, den äußerlich neuwertig erscheinenden Rasierer als defekt abzuschreiben, da fiel dem freundlichen Anbieter auf, daß dieses Gerät allen längst etablierten Traditionen zum Trotze über einen separaten Ein-/Aus-Schalter in Form eines blauen Punktes verfügt! [4]
Um es kurz zu machen: Auch mit diesem Plastik-Handschmeichler kann man sich natürlich gründlich rasieren. Die Wertigkeit der Anmutung indes, die viele Vorgänger auszeichnete, ist endgültig dahin: Das spritzlackierte Kunststoffgehäuse fühlt sich billig an, und trotz einer dicken Seitengummierung hat man beim oben und unten glatten Gehäuse ständig Angst, das Ding könne einem seifengleich aus der Hand flutschen und ‑dem Gebot der Schwerkraft Folge leistend- Sekundenbruchteile später auf dem Boden zerschellen. Auch beim Ablegen auf glatten Flächen muß man obacht geben, denn mangels Gumminoppen ist ein sicherer Halt dort nicht mehr gewährleistet. Schließlich sei auch noch das klobige Netzteil beklagt, welches bei allen neueren Braun-Rasierern in den Netzstecker des Anschlukabels ausgelagert worden ist, um die inzwischen als feucht reinigbar konzipierten Apparate schon von außen nur noch mit ungefährlicher Niederspannung versorgen zu müssen. [5] Unter dem Strich bereue ich den Kauf natürlich nicht, denn für den kompletten Apparat habe ich letztlich nur soviel gelöhnt wie für ein Kombi-Pack aus Klingenblock und Scherfolie...
Resümierend ist aus Sicht des sonntagmorgendlich unrasierten Kritikers seufzend zu bedauern, daß die heutigen Designer das Vermächtnis ihrer Vorgänger ‑klare, funktionsorientierte Produktgestaltung- nicht mehr fortführen (können, wollen, dürfen?): Aktuelle Rasierer schauen aus wie Laserschwerter aus Science Fiction-Filmen, voll auf Emotion getrimmt (ein Schicksal, welches sie mit aggressiv anmutenden Autoscheinwerfern teilen). Doch auch wenn ich mit den gestalterischen Auswüchsen der mich umgebenden Produktwelt nicht immer zufrieden sein kann: An meine Haut lasse ich (vorerst) weiterhin nur Wasser und Rasierer von Braun!
[1] Sämtliche Braun-Rasierer verfügen über eine vorn angebrachte Modell-Nummer und über eine auf der Rückseite klein aufgedruckte Typen-Nummer. Beide stehen zueinander und zu den entsprechenden Bezeichnungen verwandter Modelle in byzantinisch-kafkaesker Relation und sind geeignet, den neugierigen Interessenten in den Wahnsinn zu treiben, welcher eigentlich nur nach Orientierung in der Flut der Typen und Bauserien sucht.
[2] Man beachte die ganz ähnliche Situation bei Staubsaugern.
[3] Die kaum zu überblicke Vielfalt bei diesen Verschleißteilen ist ebensowenig technisch begründet wie die bei Tintenpatronen für Drucker, vielmehr soll der Kunde mit dem Modellwechsel auch zum Kauf neuer Zubehörteile mit hohen Gewinnmargen genötigt werden. Dies kann man allerdings einzelnen Herstellern nicht gut zum Vorwurf machen, da sich diese notgedrungen bei der Preisgestaltung an ihren Mitbewerbern orientieren müssen.
[4] Keine gute Idee, da ein herber Kontinuitätsbruch und überdies ein deutlicher Rückschritt hinsichtlich der »Usability«.
[5] Das ist m. E. auch so ein pseudofortschrittlicher Mumpitz: Diese ausladenden Reinigungsstationen nehmen erhebliche Stellfläche in Anspruch und spülen die Bartstoppeln mit einer zu aberwitzigen Preisen gehandelten Reinigungslösung aus dem Scherkopf. Nach meiner Einschätzung ist das so überflüssig wie eine elektrische Pfeffermühle mit integrierter Taschenlampe: Wer nach alter Väter Sitte weiterhin gelegentlich mit einem Bürstchen selbst zu Werke geht und alle paar Wochen überdies Klingenblock nebst Scherfolie in heißem Spülwasser einweicht und abspült, erzielt im Handumdrehen den gleichen Effekt und spart Geld und Platz.
Abgelegt in: Vermischtes • 5. Juli. 2009, 8:04 Uhr • 27 Kommentare lesen
Nachdem an unserem gleisnahen Schrebergarten tagtäglich schier endlos lange Autotransportzüge des Logistikers ARS Altmann vorbeirumpeln, habe ich mir mal dessen Homepage angesehen und dabei einen wunderbaren Werbefilm gefunden. Zwei kleine Unsauberkeiten sind mir freilich schon beim ersten Anschauen aufgefallen: einmal wird das Word »Waggons« fälschlicher- (oder englischerweise) als »Wagons« geschrieben, zweitens wird ein schönes Erich-Kästner-Zitat mit dem zungebleckenden Albert Einstein illustriert. Aber wer wollte kleinlich sein angesichts eines so fulminanten Feuerwerks der Kreativität?!
Abgelegt in: Empfehlungen • 25. Juni. 2009, 6:26 Uhr • 1 Kommentar lesen
Blöd übersetzter Titel, aber ein sehr bemerkenswerter Clip: »Webdesign-Kunden im alltäglichen Leben«. Auch andere freiberuflichen Dienstleister werden ein traurig Lied von der Zahlungsmoral mancher Kunde singen können...
Abgelegt in: Empfehlungen • 6. Juni. 2009, 13:24 Uhr • Diskussion eröffnen
Der Don spricht mir aus der Seele.
Abgelegt in: Ansichtssachen • 28. März. 2009, 6:26 Uhr • 4 Kommentare lesen
Wie die Fürther Nachrichten heute vermelden, schießen in der Kleeblattstadt derzeit die Friseurgeschäfte »wie Pilze aus dem Boden«. Mal abgesehen von der verbalen Bemütheit des Vergleiches [1] ist die Beobachtung nicht von der Hand zu weisen: Im Verein mit Optikern, Backshop-Betreibern und Handy-Verkäufern scheinen die Haar-Stylisten mittlerweile das innerstädtische Dienstleistertum zu dominieren. Warum das so ist, ist schwer zu sagen. Leider kann sich der zonebattler nicht aus eigener Erfahrung zur Vermehrung der Scheren-Artisten äußern, weil sich Gelegenheiten zur Befragung kaum ergeben: Da ihm altersbedingt der Kopf schon durch die Haare zu wachsen beginnt, sind zur Pflege der verbleibenden Haartracht externe Dienstleister nicht nehr vonnöten [2]. Aber vielleicht hat ja jemand aus der Leserschaft eine plausible Theorie anzubieten?
[1] die einzigen Pilze in der Innenstadt habe ich hier gesichtet, und die schossen nicht um sich. Waren ja auch keine Boviste, sondern Champignons.
[2] interessanterweise ist sein übriges Fell von den Füßen bis zur Halskrause unverändert dicht und drahtig, aber das soll hier und heute nicht Gegenstand näherer Betrachtungen sein...
Abgelegt in: Vermischtes • 19. März. 2009, 21:25 Uhr • 1 Kommentar lesen
Ganz unabhängig von der brodelnden Diskussion über die »Neue Mitte« frage ich mich zuweilen, warum Sonntagsverkäufe [1] immer Menschenmassen in die Stadt zu locken imstande sind. Ich meine, angeblich kann man doch in Fürth nicht wirklich gut einkaufen? Sind das wirklich alles nur tumbe Tröpfe, die nichts mit sich und ihrer Freizeit anzufangen wissen und daher froh sind, auch an Sonntagen durch Konsum Divertimento und Zerstreuung zu finden? Oder hat die offenbare Attraktivität solcher sonntäglichen Shopping-Exzesse nicht auch etwas mit der Originalität des Gebotenen und des bunten Begleitprogramms zu tun? Wäre nicht eine lebendige Vielfalt aus inhabergeführten Fachgeschäften mit eigenständigem Charakter auf Dauer viel attraktiver als ein protziger Mega-Klotz mit den gleichen langweiligen Läden, die mit identischer Ausstattung und Produktauswahl in jeder x‑beliebigen Stadt zu finden sind? Ich bin der festen Überzeugung, daß individuelle Kreativität und gemeinsame Aktivitäten von pfiffigen EinzelhändlerInnen die Fürther Innenstadt weit nachhaltiger aufwerten könnten als ein gesichtloser Betonbunker mit dem gleichen 08/15-Zeugs drin wie überall!
[1] die ein lustfeindlich-grimmer Konsumasket wie der nervige zonebattler natürlich regelmäßig meidet, schon der eventüblichen Drängelei und Schieberei wegen...
Abgelegt in: Ansichtssachen • 16. März. 2009, 7:22 Uhr • 3 Kommentare lesen
Ein lesenswerter Artikel in der F.A.Z. hinterfragt das maskuline Selbstverständnis auf sehr pointierte Art und Weise.
Abgelegt in: Empfehlungen • 3. März. 2009, 19:23 Uhr • 1 Kommentar lesen
In der F.A.Z. findet sich heute ein sehr lesens- und bedenkenswerter Artikel über die heutzutage weitverbreitete Geringschätzung von Lebensmitteln. Wie (fast) immer lohnt auch die Lektüre der dazugehörigen Kommentare...
Abgelegt in: Ansichtssachen • 17. Feb.. 2009, 7:07 Uhr • 2 Kommentare lesen
Auf seiner berühmt-berüchtigten Plattform »Rebellen ohne Markt« betreibt der bekannte Blogger Don Alphonso gerne billiges Berlin-Bashing und journalistische Kollegenschelte, welche den unbedarften Leser auf Dauer ob einer gewissen, repetitiven Eintönigkeit doch recht ermüden kann. Mit seinem kulturkritischen Essay »Der unfeine Tod des feinen Porzellans« hat der gelernte Kunsthistoriker freilich wieder einmal ein Kleinod in die virtuelle Welt gesetzt, dessen Lektüre unbedingt lohnt: Hinterher hat man einen anderen Blick auf die Zusammenhänge zwischen Lebensart, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Optimistisch in die Zukunft blicken wird man allerdings kaum.
Abgelegt in: Kulturelles • 7. Jan.. 2009, 9:14 Uhr • 5 Kommentare lesen
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Süßer und scharfer Senf: