Dienstag, 21. Februar 2006
Letzte Woche trug sich in des Autors schon mehrfach besungener Retro-Küche eine einzigartige Katastrophe zu: In Abwesenheit beider Bewohner löste sich ein schwer beladener Hängeschrank von seiner Wandhalterung, sich und sein Schicksal der Schwerkraft überantwortend. Da gab es absolut kein Halten mehr...
Hinab! Dem Möbel samt Inhalt folgend, strebten ferner eine Lautsprecherbox, ein großes Bowlenglas nebst ‑Schalen sowie ein hölzerner Bierkasten (mit des Autors darin ausgestellter Sammlung von über 30 Kurzzeitweckern in Obst- oder Gemüse-Gestalt) spontan und stetig beschleunigend dem Erdmittelpunkt zu. Das Aufprall-Inferno hätte einen zufällig anwesenden Menschen schwer verletzen, wenn nicht gar töten können.
Die Ursache des freien Falls lag sodann offen zutage und verdient es, hier im Bilde festgehalten zu werden, den Lebenden zur Mahnung, sozusagen:
Von diabolischen Vormietern vor immerhin 6,5 Jahren übernommen, hatten Schrank und Aufhängung bis jetzt gehalten, ihr bröselndes Geheimnis freilich unsichtbar verborgen. Auf dem oberen Foto sieht man das linke »Dübel-Loch« (mit sage und schreibe 5 Dübeln und 15 Schrauben verschiedener Größen drin), auf dem unteren das rechte.
Sehr kreativ und nett anzuschauen, doch zweifelsfrei von Anfang an eine Sollbruchstelle. Wenn ich geahnt hätte, an was für einem seidenen Faden respektive murksigem Müll mein wertvoller Hausrat da hängt, ich hätte natürlich schon beim Einzug sofort Hand angelegt...
Wie durch ein Wunder halten sich jedoch die Kollateralschäden in erstaunlich überschaubaren Grenzen:
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Unsere direkt unter dem Hängeschrank positionierten Elektro-Geräte (Espressomaschine, Haushaltswaage, Telefon) kamen mit dem Schrecken davon, da das abstürzende Möbel auf einer Kachelkante aufsaß und daher über diese abrollte, statt senkrecht herunterzurauschen.
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Der schwere alte Holzbierkasten landete auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes auf dem Ceran-Kochfeld unseres Herdes, ohne dieses zu zerstören. Er stoppte unmittelbar vor dem zur schonenden Handwäsche gestapelten, schier unersetzlichen Blümchen-Geschirr.
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Die wuchtige Designerbox der HiFi-Anlage bekam dank Ihrer massiven Vollgummi-Ummantelung nur zwei kaum sichtbare Schnittwunden ab, überdies erwies sich ihr Spezialkabel als belastbar genug, um beim Absturz nicht zu reißen.
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Von 33 über die Küche verstreuten, aufziehbaren Kurzzeitweckern können alle nach wie vor zu dekorativen Zwecken verwendet werden, nur 3 haben innerlich für immer ausgetickt...
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Da das Absturzopfer im wesentlichen Vorräte enthielt und kein Geschirr, gingen nur die Bowlenkugel nebst Portionsschälchen sowie eine durch den Ruck am Lautsprecherkabel herunterkatapultierte Saftkanne zu Bruch. Stammte alles vom Flohmarkt und hatte nicht viel gekostet.
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Die Macken in der Arbeitsplatte erscheinen angesichts der mutmaßlichen Wucht des Aufpralls als marginal.
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Eine zerschmetterte Kunststoff-Wertstofftonne ist leicht zu ersetzen, der verbeulte Blech-Mülleimer wieder geradezubiegen.
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Sogar der Hängeschrank selbst (ein unspektakuläres Teil aus weiß beplankten Preßspanplatten mit Hundekuchen-Rückwand) überlebte den Suizid-Versuch: Sein Salto Mortale führte zu einer abgesprungenen Rückenplatte und einem Knacks im oberen (!) Deckelbrett, was sich in wenigen Minuten (zumindest kosmetisch) wieder richten ließ...
Nach einer Sichtung der Unglücksstelle wurde erstmal alles freigeräumt und der gefährliche Feinglas-Schrott abgesaugt. Sicherheitshalber habe ich dann den noch hängenden Nachbarschrank abgenommen: auch da war zumindest eine Aufhängung von gleicher »Güte« wie die im Bild gezeigten... Inzwischen hängt alles wieder am angestammten Platz, und zwar an großkalibrigen Haken, hier im Vergleich zum Vorgängermodell zu sehen:
Da ich die freigelegten Krater in der Wand gut mit Spachtelmasse ausgefüttert und mit langen Spezialdübeln ausgestattet habe, habe ich beim Eindrehen der neuen Halteeisen just in dem einzigen »guten« Loch das Gewinde des Hakens abgeschert (nach »fest« kommt »ab«, wie der Kenner weiß und nunmehr auch ich). Aber egal, das Loch war stramm und tief, drum habe ich den immer noch sehr langen Hakentorso angeraut und mit Zweikomponentenkleber bombenfest in seinem Schacht verankert. Jetzt braucht es 15 Elefanten und ein Flaschenzug-Geschirr gigantischen Ausmaßes, um mir diese Verankerungen wieder aus der Wand zu ziehen (und die Wand gleich mit)!
Gestern Abend konnten wir die Möbel wieder einräumen (schon erstaunlich, wieviel herum und im Wege steht, wenn zwei läppische Hängeschränke nicht verfügbar sind). Nach Tagen des Machen und Tuns war dann der status quo ante halbwegs wieder hergestellt. Seufzend beschließt der zonebattler das Kapitel in der Hoffnung, daß wenigstens die Gastherme seinerzeit von halbwegs fachkundigem Personal hinreichend stabil in der Wand verankert worden ist...
Montag, 20. Februar 2006
Als Blogger schreibt man natürlich nicht nur, man liest auch bei anderen. Schon aus Genußgründen! Und natürlich auch, um sich Anregungen zu holen, sich inspirieren zu lassen, einen anderen Blickwinkel zu kriegen. In manchen Blogs kann ich mich stundenlang verlieren, andere klicke ich sofort wieder weg... Mein Urteil fälle ich meist in Sekundenbruchteilen.
Was ich mag:
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anspruchsvolle Schreibe
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humorvolle Geschichten
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neuen Blick auf Alltägliches
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persönlichen Stil
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gut gestaltete Fotos
Was ich hasse:
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Verzicht auf Großbuchstaben
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winzige Schriftgröße
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fehlerübersätes in-die-Tastatur-Kotzen
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larmoyant-weinerliche Nabelschau
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schlechtes Layout in unpassenden Farben
Möglichst korrekte Handhabung der Sprache und ein übersichtliches Layout sollten schon aus Respekt vor dem anvisierten Publikum eine Selbstverständlichkeit sein. Wer da chronisch schludert und meint, das Entziffern und Herausdestillieren der Botschaft sei einzig Sache des Empfängers, der braucht sich über ausbleibende Leserschaft nicht zu wundern.
Wie ich bei Anlegung derartig strenger Maßstäbe selber dastehe? Das mögen andere bewerten...
Sonntag, 19. Februar 2006
Gleich um die Ecke wohnt und arbeitet mein Freund und Nachbar Udo Meyer. Als Kunsterzieher im wohlverdienten Ruhestand genießt er das Privileg, die leidige Pflicht hinter sich, die souveräne Kür aber noch überwiegend vor sich zu wissen. Ideale Voraussetzungen für produktive Schaffenskraft! Für mich als oft gestreßten Berufstätigen ist ein Besuch in Udos Atelier jedesmal ein Eintauchen in eine visuell faszinierende Welt, in der ganz andere zeitliche Maßstäbe gelten: Es kehrt nämlich zunächst einmal Ruhe ein...
Wie auf den ersten Blick zu erkennen ist, gilt Udo Meyers Aufmerksamkeit zur Zeit der Waagerechten. Die der Betrachter natürlich sofort als Horizont einzuordnen sucht. Was anhand des kleinen Fotos leider nicht so gut nachzuvollziehen ist, ist die unerhörte Dynamik im Detail, die so vielen von Udos Werken innewohnt: Oft bestehen sie aus vielen, mit breitem Strich aufgetragenen Farbschichten, an deren Kanten und Berührungszonen darunterliegende Töne hervorkommen. Da ist es dann gleich vorbei mit der Ruhe, da herrschen Leben und Bewegung, ja zuweilen Aufruhr!
Der zonebattler ist stolz darauf, einen »echten Meyer« an seiner präsentabelsten Wohnzimmerwand hängen zu haben: Schier unglaublich, wie das den Raum prägende Bild je nach Lichtsituation immer wieder anders wirkt und aussieht.
Udo Meyer ist ein waschechter Fürther, und obendrein ein sehr geselliger und unprätentiöser Zeitgenosse, der sich immer über interessierte Besucher freut!
P.S.: Ein paar von des Meisters außergewöhnlichen Habseligkeiten mußte der zonebattler seinerseits im Bilde festhalten: Zum einen seine bemerkenswerten Schuco-Spielzeuge, zum anderen die Göttin auf der Straße...
Samstag, 18. Februar 2006
Als Mitglied der Museumsinitiative des Neuen Museums Nürnberg erhalte ich regelmäßig Newsletter, denen zuweilen eigener Kunstwerk-Charakter zugebilligt werden muß. Unlängst wurde zu einem Vortrag eingeladen, und die Mail schloß mit den Worten:
Wir versprechen uns einen spannenden Abend und würden uns freuen, Sie zahlreich begrüßen zu dürfen. |
Nun hat man mir in meinem Leben zwar mehr als einmal Schizophrenie unterstellt, gleichwohl bestehe ich darauf: Ich bin EINER und nicht MEHRERE, geschweige denn VIELE. Mithin wird man mich niemals zahlreich begrüßen können!
Man/frau sollte abgedroschene Floskeln wie diese doch hin und wieder auf ihren Sinngehalt abklopfen und sich ggf. etwas Besseres einfallen lassen. So spricht der darob unwirsche zonebattler, der als gelernter Beamter durchaus was von leblosen und bürokratischen Phrasen versteht...
Freitag, 17. Februar 2006

...und auch gegen schwarzen Stahl hab’ ich nix einzuwenden! Nachdem ich erst vorgestern den MietMichel vorstellte, kommt heute ein befreundeter Nachbar von der eher feinmotorischen Fraktion dran: Der Goldschmied Stefan Günther. Da mich seine Profession natürlich immer wieder an Wagners Ring des Nibelungen erinnert, bin ich versucht zu behaupten, der Stefan würde seine Handwerkskunst tief in der Erde wärmenden Schoß verrichten [1]. In realiter sind es freilich nur ein paar Stufen nach unten in seinen typisch fürtherischen Hinterhaus-Werkstattkeller, doch hat auch der Atmosphäre genug (und einen wärmenden Holzofen obendrein):
Wie man auf www.SymPole.de sehen kann, fertigt der Meister äußerst individuelle und spirituell durchdachte Schmuckstücke für Haut und Haus, die so gar nichts mit dem allerorten anzutreffenden Billigkram fernöstlicher Provenienz gemein haben. Obendrein gibt er in Workshops sein Wissen und sein Können weiter, letzteres natürlich nur dann mit vorzeigbarem Erfolg, wenn die Adepten einigermaßen lernwillig, aufgeschlossen und halbwegs talentiert sind. Wer ein persönliches und ausgefallenes Geschenk für einen nahestehenden Menschen (oder auch sich selbst, wer stünde einem näher?) sucht, ist bei Stefan Günther jedenfalls an der richtigen Adresse. Die selbstverständlich in der Fürther Karlstraße zu suchen ist!
[1] Hinweis an seelenverwandte Klugscheißer: Ja, ja, ich weiß, diese Zeile stammt aus dem Tannhäuser. Sei’s drum!
Donnerstag, 16. Februar 2006
Gestern kehrte der zonebattler aus Troisdorf bei Köln nach Hause zurück, wohin er am Montag geeilt war, um seinem Lehnsherrn treue Heeresfolg’ zu leisten...
Auf der Fahrt im weißen Schwan mit roter Schärpe hörte der müde Streiter mit Hilfe seines elfenbeinfarben schimmernden Wunderschildes den kompletten Lohengrin durch [1], derweilen um ihn herum ein Dutzend dunkel gekleideter Ritter fremder Gefolgschaft über kultische Klapp-Altäre gebeugt hockte und rituelle Trommelwirbel in der Schreine Tasten hämmerte. Dabei starrten die grimmen Mannen entrückt (doch offenbar keineswegs verzückt) in ihrer Altäre leuchtende Deckel. Manch einer ließ sich gesegneten Wein von des Schwanen Knappen bringen, um seine Sorgen darin zu ertränken. Der zonebattler allein schwang übermütig seiner Wunderpalme Stiftchen (um das nur für ihn hörbare Musikdrama angemessen zu begleiten sowie nebenbei diese Mär niederzuschreiben) und kann das zur Nachahmung allerseits empfehlen: Wagners wehmütig-wonnevolle Weisen lassen uns die draußen mit 300 Sachen vorbeiziehenden Landschaften, und seien es die tristesten, in ganz und gar neuem, strahlendem Lichte erscheinen!
[1] Aufnahme von 1964 mit Jess Thomas (Lohengrin), Elisabeth Grümmer (Elsa), Dietrich Fischer-Dieskau (Friedrich von Telramund), Christa Ludwig (Ortrud), Gottlob Frick (König Heinrich der Vogler), Otto Wiener (Heerrufer des Königs), Chor der Wiener Staatsoper, Wiener Philharmoniker, Ltg. Rudolf Kempe (EMI CDS 7 49017 8)
Mittwoch, 15. Februar 2006
Mit diesem griffigen Slogan bietet ein freundlicher Nachbar drei Häuser weiter seine Dienste, insbesondere seine Arbeitskraft feil. Der wackere MietMichel lamentiert nicht, sondern packt an. Und hat Erfolg mit seinem Konzept! Freilich ist er schwer im Bilde festzuhalten, denn er ist stets im Einsatz und daher unablässig in Bewegung:
Zwar versteht sich auch der zonebattler im Hauptberuf als Dienstmann und damit als Diener seiner geschätzten Kundschaft, doch nötigt ihm des »MietMichels« enorme Vielseitigkeit einigen Respekt ab: Ob es eine Brandmauer aus Ziegeln zu verputzen oder eine Firewall aus Bits & Bytes zu konfigurieren gilt, der Michel ist der Mann für (fast) alle Fälle. Und damit der lebende Beweis, daß man mit Kreativität und Leistungsbereitschaft durchaus auch heutzutage seine Nische finden kann...
Weil der Verfasser dieser Lobeshymne erstens selber keine zwei linken Hände hat und zweitens von altersbedingtem Geiz befallen ist, vergibt er selten Aufträge und kann somit die Arbeit des mobilen Machers nur anhand der ihm zugetragenen Kundenstimmen beurteilen. Doch diese Referenzen sprechen für sich: Dank einhellig positiver Mundpropaganda sind des »MietMichels« Auftragsbücher stets gut gefüllt!
Wer den fleißigen Helfer im Bereich Erlangen-Fürth-Nürnberg engagieren möchte, erfährt auf seiner Homepage alles Nötige.
Dienstag, 14. Februar 2006
Wie viele andere größere Kommunen bestellt auch die Stadt Fürth einen ehrenamtlichen Stadtheimatpfleger, der sich in vielfältiger Weise um den Erhalt der historischen Bausubstanz bemüht und seine Stimme gegen drohende neue Bausünden erhebt: Ein sicherlich nicht immer leichter Spagat zwischen dem Bewahren des Althergebrachten einerseits und vertretbarer bzw. sinnvoller Neugestaltung des Stadtbildes andererseits.
Zwar sind die Einwirkmöglichkeiten des Stadtheimatpflegers beschränkt (und nicht mit denen finanzstarker Investoren zu vergleichen, die mit dem Totschlag-Argument der Arbeitsplatzschaffung oder ‑erhaltung gerne auch funktional-gesichtslose Billig-Architektur an städtebaulich sensibler Stelle durchdrücken wollen), doch ganz ohne nennenswerten Einfluß ist der/die jeweilige Amtsinhaber(in) sicher nicht. Es wäre jedenfalls ungerecht, in diesem Posten nur eine dekorative Feigenblatt-Funktion zu sehen...
Da der zonebattler ein begeisterter Wahl-Fürther und Hobby-Historiker ist, betrachtet er Stadtheimatpfleger als natürliche Verbündete, die es nach Kräften zu unterstützen gilt. Dem aktuellen Amtsinhaber Dr. Alexander Mayer und dessen Vorgängerin Barbara Ohm hat er daher in eigener Initiative unentgeltlich Websites entworfen, gewartet und gepflegt. Die Idee war, den oft unbequemen Positionen der beiden Historiker eine jeweils eigene, unzensierte und ungeschönte Plattform zur Verfügung zu stellen. Was prinzipiell auch funktioniert hat. Wünschenswert wäre freilich noch eine größere Vertrautheit älterer BürgerInnen mit dem Medium Internet: Dieser Personenkreis nutzt ja meist immer noch Printmedien als primäre Informationsquelle zu lokalen Themen, und da geht naturgemäß manches unter... Andererseits ist das vermutlich ein Generationsproblem, zukünftige Heimatpfleger werden per Internet sicher einen größeren Adressatenkreis erreichen können.
Indessen hat der zonebattler nicht vor, auch noch einem dritten Amtsinhaber den virtuellen Schaukasten zu gestalten: Wenn es denn mal soweit ist, wird er vielmehr dem neuen Stadtheimatpfleger das Betreiben eines eigenen Weblogs empfehlen. Leicht einzurichten und zu pflegen, stellt es in seiner chronologischen Sortierung das ideale Online-Medium für so einen Zweck dar. zonebattler’s homezone beweist es: Seit Wochen hat der Autor dieser Zeilen nichts mehr am Layout geändert, sondern »nur« noch neue Inhalte eingestellt. Das geht heutzutage so bequem, daß keine weitergehenden EDV-Kenntnisse erforderlich sind.
Bloggen für den Erhalt der Stadt als Denkmal, das wäre sicher ein lohnendes Projekt! Ganz nebenbei könnte dabei ein kleines lokalhistorisches Archiv heranwachsen: Als kleiner Vorgeschmack möge meine eigene Rubrik Spurensuchen dienen. Die Kommentarfunktion würde Zeitzeugen die Möglichkeit eröffnen, Ihre eigenen Erinnerungen beizusteuern: In Sachen Flußbad habe ich sowas schon ausprobiert (freilich noch mit zentraler Pflege der zugelieferten Beiträge) und halte es für eine echte Bereicherung. Moderne Medien zum Bewahren des Alten: Eine feine Kombination!
Montag, 13. Februar 2006
In seiner rot-weißen Retro-Küche hat der zonebattler selbstredend eine passende Espresso-Maschine stehen:
Dieses schöne Gerät, eine »Rio Jeunesse« von Jura, erfüllt freilich meist mehr eine dekorative denn eine praktische Funktion, weil nämlich Maschinen mit Wasser-Vorratsbehältern an sich nicht das Richtige für mich sind: Da ich kein regelmäßiger Kaffeetrinker bin und meist nur an Wochenenden oder anderweitig freien Tagen einen guten Espresso nach dem Mittagessen genieße, würde der zu geringe Durchsatz das Wasser im Tank bald den Geschmack von Kunststoff annehmen lassen, wenn nicht gar Schlimmeres heraufbeschwören (Schimmel!). Daher vertraue ich seit immerhin zwei Jahrzehnten auf die kleine (aber feine) »Picco« von Tchibo:
Der dunkelblaue Apparat stellt in meiner Küche tatsächlich die einzige Fehlfarbe dar. Mit wenigen Handgriffen ist das pumpenlose, nach dem Zentrifugenprinzip funktionierende Maschinchen zerlegt: Deckel, Filter-Einsatz und Ablaufrinne können rasch im Waschbecken gespült, die im Grundgerät dann freiliegende Heizschale mit einem Lappen saubergewischt werden. Keine Schläuche, keine Armaturen, kein Gammel, kein Kalk. Dafür aber feiner Espresso mit anständiger Crema. Nichts für zappelige Kaffee-Süchtige mit hohem Tagesbedarf, aber genau das Passende für einen Gelegenheitsschlürfer wie den zonebattler...
Ein eigener Test kostet übrigens nicht viel: Auf (fast) jedem Flohmarkt oder auch im Gebrauchtwarenhof kann man eine guterhaltene »Picco« für 3–5 EUR erwerben [1]. Angesichts solcher Preis-Dimensionen verwundert es wohl niemanden, wenn der Autor dieser Zeilen bekennt, ein Bataillon von fünf bestens erhaltenen Reserve-Maschinen im Keller stehen zu haben...
Die »Picco« gab es in einer Reihe von (blauen, weißen, schwarzen) Varianten, spätere Bauserien kamen sogar mit einem Milchaufschäumer-Rüssel. In seinem Hang zum Einfachen und Ursprünglichen bevorzugt der zonebattler aber ganz fraglos das blaue »Urmodell« aus den 1980ern. Dafür sind seine liebsten Espresso-Tassen (auch so ein Flohmarkt-Schnäppchen) natürlich in rot und weiß gehalten: Wohl bekomm’s!
[1] Man achte auf das Vorhandensein von Filtereinsatz und Abtropf-Siebblech. Betriebsbedingte Verschmutzungen sind normal und bieten einen guten Ansatzpunkt zum Feilschen um einen (noch) günstigeren Preis: Die spätere Säuberung ist ja unkompliziert und schnell zu bewerkstelligen, da alle wasserführenden Teile sehr leicht zugänglich sind.
Sonntag, 12. Februar 2006
Ein Kumpel aus Kindertagen ist dem damals verbindenden Hobby Flugzeugmodellbau bis heute auf interessante Art verbunden geblieben: Als selbständiger Grafiker hat Egbert Friedl schon Hunderte von Bausatz-Illustrationen für den Marktführer Revell eigenhändig geschaffen. Wo immer man auf der Welt einen Flugzeug-Bausatz von Revell im Maßstab 1:32 oder 1:48 aus dem Ladenregal zieht, meist blickt man auf ein Bild, welches im gemeinsamen Heimatort Möhrendorf bei Erlangen gemalt wurde.
Messerschmitt Me 262 A‑1a
Leider geht die Arbeit für eine Industriefirma mit kreativen Einschränkungen einher, die mehr von Marketing-Zwängen diktiert sind als von künstlerischen Überlegungen: Außergewöhnliche Perspektiven sind daher meist ebenso tabu wie »Massenszenen«, die den Käufer zu der Annahme verleiten könnten, die Schachtel könnte mehr enthalten als das im Vordergrund dargestellte Hauptobjekt. Außerdem muß man sich als gedungener Gebrauchsgrafiker notgedrungen damit abfinden, daß die mit dem Verpackungsdesign beauftragten Agenturen gerne nach eigenem Gusto am Bildausschnitt herumschnippeln, wie es ihnen gerade ins Konzept paßt. Von zuweilen schrillen Farbverfälschungenanpassungen aus »verkaufspsychologischen Gründen« nicht zu reden...
Vor vielen Jahren war es Mode, gebaute und bemalte Modelle statt mehr oder weniger atmosphärisch dichten Gemälden auf den Schachteln abzubilden. Auch in dieser Disziplin ist Egbert bis heute ein Meister, der nicht viel Konkurrenz zu fürchten hat:
Focke Wulf Fw 190 D‑9
Hier handelt es sich tatsächlich um die alte Focke Wulf 190 D‑9 im Maßstab 1:32. Eine Federklemme rechts des Bildausschnittes fixiert die Revell-Maschine an der Flügelspitze und hält sie vor eine mit Transparentpapier bespannte Glasplatte, auf die ein Wolken-Dia projiziert wird. Mit einer kompressorbetriebenen Spritzpistole wird der leichtgängig gelagerte Propeller angeblasen und in schnelle Rotation versetzt. Blick durch den Sucher, »klick«, Foto im Kasten. Klingt geradezu banal, aber wer das alles für simpel hält, möge mal selbst versuchen, ein vergleichbares Ergebnis zu erreichen...
Dank seiner Perfektion brachte es Egbert dermaleinst sogar auf ein Siegertreppchen: Mit Bravour gewann er im Jahre 1984 die damals von der Firma Matchbox ausgerichtete »Deutsche Bastelmeisterschaft«:
Norduin Norseman
Leider darf man jedoch auch als Modellbauer eben nicht zu gut sein, wenn man auftragshalber für Bausatzverpackungen arbeitet: Allzu realistische erscheinende Modelle mit gekonnt aufgetragenen Alterungsspuren könnten bei der unbedarften Kundschaft unrealistisch hohe Erwartungen wecken und den naiven Klebstofftuben- und Pinselschwinger nach dem Kauf eher frustrieren...
Man sieht: Es bleibt schwierig. Hier wie anderswo muß man als Kreativer so manche »Kröte schlucken«, wenn man das Hobby zur Profession machen will. Ob dann noch Zeit und Leidenschaft für eigene, freie Arbeiten ohne das beengende Korsett externer Zielvorgaben übrigbleiben, ist überdies keineswegs ausgemacht.
Das Genre Aviation Art führt in Deutschland aus nachvollziehbaren Gründen eher ein Nischendasein: Die luftfahrthistorisch interessanteste Epoche, nämlich die Zeit von 1933 – 1945, gehört zum schwärzesten Kapitel unserer nationalen Geschichte. Daran ändern auch (und gerade) herausragende Ingenieurleistungen nichts. Die Engländer und Amerikaner aber, die mit Fug’ und Recht von sich behaupten können, damals auf der richtigen Seite gestanden zu haben, tun sich mit dem Metier erheblich leichter: Flugzeugmaler haben dort Konjunktur und genießen auch einige Reputation!
Interessenten seien an Egbert Friedls Homepage www.luft-art.de verwiesen. Individuelle Sonderanfertigungen für Luftfahrt-Enthusiasten oder Piloten (z.B. Bilder der eigenen Maschine) sind machbar, haben aber natürlich ihren Preis...
Samstag, 11. Februar 2006
Der Blick in die Abrufstatistiken von zonebattler’s homezone vermag mich immer wieder zu verblüffen: Kurios sind insbesonders manche Suchmaschinen-Abfragen, über die zielstrebige LeserInnen den Weg zu mir gefunden haben. Hier eine Auswahl von Stichworten, mit denen SurferInnen da draußen Google & Co. gefüttert haben und dann hierher verwiesen worden sind:
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Ob ich da immer das bieten konnte, wonach die werten Herrschaften gesucht haben? Ich habe da so meine leichten Zweifel...
Freitag, 10. Februar 2006
Wie in diesem Weblog schon mehrfach erwähnt, sucht (und findet) der zonebattler gerne verkannte Schätze in Sperrmüllhaufen und auf Flohmärkten. Damit das solcherart trainierte Trüffelschwein außerhalb der eigentlichen Saison (also just beim gegenwärtig naßkalten Matschwetter) nicht aus der Übung kommt, empfehlen sich gelegentliche Besuche in den umliegenden Gebrauchtwarenhöfen:
In Fürth-Bislohe [1] und in Veitsbronn-Siegelsdorf [2] finden sich zwei derartige Einrichtungen, die gespendeten Hausrat an jedermann (und jederfrau) zu (meist) echten Schnäppchenpreisen veräußern. Überwiegend sind Möbel im Angebot, aber auch jede Menge Geschirr, Elektrogeräte, Bücher, Schallplatten, Lampen, Kleidung u.a.m. Da mit derartigen Läden Langzeitarbeitslose in Brot, Arbeit und Würde gesetzt werden und obendrein der unerhörten Ressourcenverschwendung in unserer Überflußgesellschaft ein bißchen Paroli geboten werden kann, sind solche Inititativen in jeder Hinsicht unterstützenswert! Zumal dann, wenn man auch noch fündig wird: Des Autors rot-weiße Retro-Küche verfügt neuerdings über eine wunderschöne Elektro-Warmhalteplatte, die ihn gerade mal 1,50 EUR gekostet hat...
Neugierig geworden? Dann nix wie hin! Das Angebot wechselt ständig und ist nicht vorhersehbar, aber genau das macht ja den eigentlichen Reiz an der Sache aus. Und wenn im eigenen Haushalt etwas nicht mehr benötigt wird, aber ansonsten noch gut in Schuß ist, dann gibt man es dort ab und speist es wieder in den Warenkreislauf ein... So haben andere was davon und nicht zuletzt auch unsere Umwelt!
[1] Gebrauchtwarenhof Bislohe, Industriestraße 46 (Rückgebäude), 90765 Fürth-Bislohe, Tel. 0911–307320; geöffnet Mo-Fr 10–18 Uhr, 1. Sa im Monat 10–16 Uhr.
[2] Gebrauchtwarenhof Siegelsdorf, Reitweg 12a, 90587 Veitsbronn-Siegelsdorf, Tel. 0911–740170; geöffnet Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr.
Nachtrag vom 20. Feb. 2010:
Die Adressen und Öffnungszeiten aller Filialen sind mittlerweile online nachzulesen.
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...