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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Dienstag, 7. Februar 2006

Ein ver­lo­re­nes Ren­nen

Kna­ben mei­ner Ge­ne­ra­ti­on drück­ten sich im vor-pu­ber­tä­ren Al­ter die Dau­men ty­pi­scher­wei­se nicht auf Han­dy-Ta­sta­tu­ren platt (die wa­ren ja noch nicht er­fun­den), son­dern zu­meist auf den Hand­reg­lern ih­rer elek­tri­schen Au­to­renn­bah­nen. Zwar gab es schon frü­her meh­re­re Sy­ste­me auf dem Markt, doch die füh­ren­de Mar­ke war ganz klar Car­rera. Bis auf den heu­ti­gen Tag ist Car­rera im deut­schen Sprach­raum so syn­onym für »Au­to­renn­bahn« wie Tem­po für »Pa­pier­ta­schen­tü­cher«.

Letz­te­re braucht der klei­ne Renn­sport­freund von da­mals mög­li­cher­wei­se, wenn er den heu­ti­gen Zu­stand des ehe­ma­li­gen Car­rera-Wer­kes an der Für­ther Flö­ß­au­stra­ße in Au­gen­schein nimmt:

Carrera-Werk

Der ma­ro­de Ort übt in sei­nem mor­bi­den Charme ei­ne ge­wis­se An­zie­hungs­kraft auf mich aus, und da er nur we­ni­ge hun­dert Me­ter von mei­ner nicht-vir­tu­el­len ho­me­zo­ne ent­fernt liegt, spa­zie­re ich im­mer wie­der mal dran vor­bei...

Carrera-Werk

Wind, Wet­ter und Van­da­len (und viel­leicht auch De­vo­tio­na­li­en­samm­ler?) ha­ben dem nüch­ter­nen Zweck­bau über die Jah­re arg zu­ge­setzt, als un­be­dingt er­hal­tens­wert er­scheint er mir im Ge­gen­satz zu vie­len an­de­ren ge­schän­de­ten Für­ther Ge­bäu­den al­ler­dings nicht wirk­lich.

Carrera-Werk

Was aber doch trau­rig stimmt, ist der greif­ba­re Geist des Nie­der­gangs ei­ner Fir­ma, die (ähn­lich wie bei­spiels­wei­se Grun­dig) einst welt­be­rühmt war. Und oben­drein ein gro­ßer Ar­beit­ge­ber der Klee­blatt-Stadt...

Vor Jah­ren stand üb­ri­gens an der Grund­stücks­ecke Flö­ß­au­stra­ße / Wald­stra­ße noch ei­ne gro­ße, um­ge­kehrt ke­gel­för­mi­ge Kon­struk­ti­on aus Edel­stahl, de­ren sti­li­sier­te Start-/Ziel­flag­gen sich im Win­de dreh­ten. Das ein­drucks­vol­le Rie­sen­ding war ei­nes Ta­ges plötz­lich de­mon­tiert und ver­schwun­den, man sieht heu­te nur noch das Fun­da­ment da­von. Ich traf es spä­ter zu­fäl­lig in Nürn­berg wie­der, und zwar am Sitz der Car­rera con­sul­ting & en­gi­nee­ring GmbH, die ei­nem spä­te­ren Be­sit­zer der al­ten Pro­duk­ti­ons­fir­ma ge­hört. In­zwi­schen ist das al­te Car­rera-Wahr­zei­chen aber auch dort nicht mehr zu se­hen, sei­ne Spur hat sich da­mit wohl end­gül­tig ver­lo­ren.

Carrera-Werk

Das al­so ist der trau­ri­ge Rest der Fir­ma Jo­sef Neu­hierl Fürth (JNF). Ei­ni­ges an Hin­ter­grund­wis­sen zur Fir­men- und Pro­dukt­ge­schich­te kann man auf den Sei­ten von Hol­ger Schle­gel­milch nach­le­sen. Der zone­batt­ler in­des­sen sah sich schon im­mer ab­seits des Main­streams: Die ein­zi­ge Car­rera-Packung, die er als Kind be­saß, war ei­ne be­reits da­mals sel­te­ne Car­rera Jet Flug­zeug-Bahn!

Mittwoch, 1. Februar 2006

Zum Stei­ner­wei­chen

Der zone­batt­ler hat an­er­kann­ter­ma­ßen ei­nen Hang zum Ma­ro­den und ein Herz für ab­bruch­rei­fe Bau­ten, die er zu­min­dest im Bild der Nach­welt er­hal­ten will. Und da­mit auch gleich zur Fra­ge des Mo­nats: Wo kann man das hier (noch) be­stau­nen:

Rätselbild des Monats

Wie im­mer zeigt mein Rätsel­bild ein Bau­werk bzw. Ge­bäu­de aus mei­ner ge­lieb­ten Klee­blatt-Stadt Fürth i. Bay.!

Wer als erste(r) un­ter rich­ti­gem Na­men und mit funk­tio­nie­ren­der eMail-Adres­se die kor­rek­te Ant­wort in ei­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag schreibt, ge­winnt ei­nen schö­nen Preis aus mei­nem Fun­dus. Dies­mal ist es:

Ei­ne Ori­gi­nal-DVD »Schiffs­mel­dun­gen« mit Ke­vin Spacey und Ju­li­an­ne Moo­re.

Bis zum Er­schei­nen des näch­sten Rät­sels (al­so ge­nau ei­nen Mo­nat lang) kön­nen Lö­sun­gen ein­ge­reicht wer­den. Die Lauf­zeit en­det mit dem Er­schei­nen ei­nes wei­te­ren Rät­sel-Bil­des am je­weils näch­sten Mo­nats­an­fang. Mit der Vor­stel­lung ei­nes neu­en Preis­rät­sels wird die zu­tref­fen­de Ant­wort zur Vor­gän­ger­fra­ge (in ei­nem Kom­men­tar zu die­ser) be­kannt­ge­ge­ben, so­fern sie bis da­hin nicht rich­tig be­ant­wor­tet wur­de.

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Sonntag, 29. Januar 2006

Was vom Ta­ge üb­rig blieb

Wäh­rend ich an­de­rer Leu­te künst­le­ri­sche Ar­bei­ten oh­ne zu zö­gern so­fort der Ru­brik Kul­tu­rel­les zu­schei­de, spü­re ich bei ei­ge­nen Mach­wer­ken im­mer zu­nächst den Im­puls, sie un­ter Ver­misch­tes ein­zu­ord­nen. Heu­te aber las­se ich al­le Be­schei­den­heit fah­ren und er­klä­re zum krea­ti­ven Akt, was ich ge­stern ge­se­hen, ab­ge­lich­tet und ar­ran­giert ha­be: Vor­hang auf al­so für die Fo­to­se­rie Der Zug ist ab­ge­fah­ren :

Der Zug ist abgefahren... Der Zug ist abgefahren... Der Zug ist abgefahren... Der Zug ist abgefahren...

Wie im­mer bringt Sie ein Maus­klick auf ei­nes der klei­nen Vor­schau­bil­der oder auf das Link mit dem Ti­tel in die je­wei­li­ge Fo­to­ga­le­rie mei­nes Bild­ar­chi­ves. Zur Zeit über­kommt mich wie­der ver­stärkt der Drang zum Drauf­hal­ten mit der Ka­me­ra. Muß wohl am Wet­ter und am Licht lie­gen...

Montag, 23. Januar 2006

Ta­bu­la ra­sa

Der zone­batt­ler schnürt ja ger­ne in je­nen Ecken Fürths her­um, die et­was ab­seits lie­gen und der All­ge­mein­heit eher un­be­kannt sind. Zum Bei­spiel gibt oder viel­mehr gab es ein paar lan­ge leer­ste­hen­de Bahn-Werk­stät­ten un­mit­tel­bar an der Kreu­zung Geb­hardt- / Ja­ko­bi­nen­stra­ße, hier aus der Vo­gel­per­spek­ti­ve ge­se­hen:

Die Kreuzung Gebhardstraße / Jakobinenstraße von oben

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Das Ge­bäu­de an der obe­ren lin­ken Spit­ze des gel­ben Mar­kie­rungs-Qua­dra­tes ist das ehe­ma­li­ge Zoll­amt. Da das be­sag­te Ge­län­de­stück ein­ge­zäunt ist, führt der of­fi­zi­el­le (und un­ver­sperr­te) Weg da­hin von der ehe­ma­li­gen DB-Gü­ter­ab­fer­ti­gung aus die ehe­ma­li­ge La­de­stra­ße ent­lang, so­zu­sa­gen im Kor­ri­dor zwi­schen der Geb­hardt­stra­ße und den Bahn­glei­sen. Noch im Sep­tem­ber letz­ten Jah­res stand ich da vor ei­ner Schmie­de und wei­te­ren Werk­statt- und La­ger­ge­bäu­den:

Altes Bahn-Werkstattgebäude

Die we­der be­wach­ten noch be­wirt­schaf­te­ten Häus­chen wa­ren schon von ma­ro­die­ren­den Van­da­len schwer in Mit­lei­den­schaft ge­zo­gen wor­den, zu­dem lag über­all Müll her­um. Der Vor­platz war gar ei­ne ein­zi­ge Hal­de aus Bau­schutt, Elek­tro­schrott und son­sti­gem Ab­fall. Of­fen­bar ein »Ge­heim­tipp« für Müll­frev­ler! Des Au­tors be­vor­zug­te Ver­fah­rens­wei­se mit sol­chen Leu­ten ist be­kannt, wenn­gleich nicht rechts­staat­lich ab­ge­seg­net. Hier wur­de kürz­lich we­nig­stens das Ge­rüm­pel kon­se­quent be­sei­tigt, wenn­gleich lei­der mit­samt der pit­to­res­ken Be­bau­ung:

Nach dem Abriß

Tja, da ist nun nichts mehr zu ret­ten. Der Fahr­lei­tungs­mast am rech­ten Bild­rand ist tat­säch­lich auf bei­den Fo­tos der glei­che, die Fo­tos ent­stan­den aus iden­ti­scher Po­si­ti­on her­aus! Hier wur­de wirk­lich gründ­lich auf­ge­räumt!

Scha­de, denn auch wenn die klei­nen Zweck­bau­ten nicht wirk­lich Denk­mal-Cha­rak­ter hat­ten, so wa­ren doch auch sie Zeu­gen Ih­rer Zeit und der In­du­strie­ge­schich­te. Aber es ver­fal­len ja lei­der in na­her Nach­bar­schaft noch weit wert­vol­le­re Bau­ten der frü­hen Ei­sen­bahn­zeit. Dem zone­batt­ler bleibt nur das Be­jam­mern und das Be­wah­ren ei­ner klei­nen Er­in­ne­rung in die­sem sei­nem Web­log...

Donnerstag, 19. Januar 2006

Licht aus!

Bei Groß­ver­an­stal­tun­gen al­ler Art sieht man oft Heer­scha­ren von »Fo­to­gra­fIn­nen«, die un­ver­dros­sen mit den Mi­nia­tur-Blit­zer­chen ih­rer Kom­pakt-Knip­sen gan­ze Sta­di­en aus­zu­leuch­ten trach­ten. Weil sie ent­we­der kei­ne Ah­nung von der Reich­wei­te ih­rer Mi­ni­fun­zeln oder die Be­die­nungs­an­lei­tun­gen nicht ge­le­sen oder im Phy­sik-Un­ter­richt ge­schla­fen ha­ben. Oder al­les drei zu­sam­men...

Der zone­batt­ler plä­diert in­des­sen da­für, die Blitz­funk­ti­on grund­sätz­lich zu de­ak­ti­vie­ren. Dar­aus re­sul­tie­ren zwar län­ge­re Be­lich­tungs­zei­ten und in­fol­ge­des­sen ein la­ten­tes Ver­wacke­lungs­ri­si­ko, fast im­mer aber auch na­tür­li­che­re Far­ben und Kon­ta­ste so­wie das Feh­len häß­li­cher Schlag­schat­ten.

Er­stes Bei­spiel: Ein präch­ti­ges Grün­der­zeit­por­tal, dies­mal aus­nahms­wei­se ne­ben­an in Nürn­berg ge­se­hen und nicht da­heim in Fürth. Zu­nächst das am spä­ten Nach­mit­tag mit Blitz ge­schos­se­ne Fo­to:

Demobild 1a

Und hier die we­ni­ge Se­kun­den spä­ter ent­stan­de­ne Auf­nah­me mit aus­ge­schal­te­tem Schein­wer­fer:

Demobild 1b

Und? Muß ich noch wei­ter ar­gu­men­tie­ren? So­lan­ge es drau­ßen noch ein biß­chen Ta­ges­licht gibt, soll­te man auf das grel­le Blin­ken ver­zich­ten. Hier noch ein zwei­tes Ex­em­pel, wie­der zu­nächst mit Blitz ge­knipst:

Demobild 2a

OK, man sieht, daß das Fen­ster­la­den-Fi­gür­chen aus Kup­fer ist. An­son­sten rui­nier­te die knal­li­ge Aus­leuch­tung jeg­li­che At­mo­sphä­re. Oh­ne Blitz muß man sich zwar ir­gend­wie und ir­gend­wo ab­stüt­zen, aber das Er­geb­nis recht­fer­tigt die Mü­he:

Demobild 2b

Auch hier la­gen zwi­schen den bei­den Auf­nah­men nur we­ni­ge Au­gen­blicke. Frei­lich gibt es Mo­ti­ve und Si­tua­tio­nen, wo es oh­ne zu­sätz­li­che Licht­quel­len nicht geht. Doch die recht nah am Ob­jek­tiv lie­gen­den Mi­ni-Blit­ze der mei­sten Kom­pakt­ka­me­ras sind mei­ner Mei­nung nach eher sel­ten von Nut­zen. Wie so oft rät und er­mun­tert der zone­batt­ler zum ei­ge­nen Ex­pe­ri­men­tie­ren. Ko­stet ja (fast) nix!

Freitag, 13. Januar 2006

Ka­lo­rien­bom­ben-Alarm!

In der kal­ten Jah­res­zeit nut­zen wir den Platz vor un­se­rer Woh­nungs­tür ger­ne als zu­sätz­li­chen Kühl­schrank: Da wir ganz oben woh­nen und kei­nen wei­te­ren Par­tei­ver­kehr auf un­se­rer Eta­ge ha­ben, ist dort we­der mit Mund­räu­bern noch mit am La­ge­rei­be­trieb An­stoß neh­men­den Mit­be­woh­nern zu rech­nen. Sehr prak­tisch!

We­gen des Neu­zu­gangs ei­ner grö­ße­ren Men­ge Kar­tof­feln aus ver­wand­schaft­lich ver­bun­de­ner Schol­le muß­te ich neu­lich die gan­zen Kunst­stoff-Kä­sten mit Obst und Ge­mü­se um­schich­ten. Da­bei viel mir auf, daß un­se­re vor ei­ni­ger Zeit mit frisch ein­ge­koch­tem Ap­fel­mus ge­füll­ten Mar­me­la­den-Glä­ser nicht nur (be­ab­sich­tig­ter­wei­se) kopf­über in der Box stan­den, son­dern mit­ten in ei­nem Schwall aus­ge­tre­te­ner Fül­lung. Sehr ei­gen­ar­tig. Ei­ne vor­sich­ti­ge Un­ter­su­chung mach­te die Sa­che noch rät­sel­haf­ter: Kein ein­zi­ges Glas war zer­bro­chen! Of­fen­bar hat­te ein durch un­er­wünsch­te Gä­rung ent­stan­de­ner Über­druck die fruch­ti­ge Mas­se zwi­schen Ge­fäß­wan­dung und Schraub­deckel her­aus­ge­drückt.

Das Spreng­kör­per-Räum­kom­man­do in Form mei­ner bes­se­ren Hälf­te öff­ne­te die be­trof­fe­nen Glä­ser um­sich­ti­ger­wei­se und si­cher­heits­hal­ber über der Ba­de­wan­ne: Der noch vor­han­de­ne Rest­druck reich­te aus, mit kräf­ti­gem »Blurb« ei­ni­ge saf­ti­ge Most-Sprit­zer die Ka­chel­wän­de hoch­zu­ja­gen! Nicht aus­zu­den­ken, wenn ei­nem sol­che Über­druck-Bom­ben ver­se­hent­lich aus dem Schrank auf den Fuß­bo­den pur­zeln und ei­nem dann tat­säch­lich die Glas­split­ter um die Oh­ren flie­gen...

Donnerstag, 12. Januar 2006

For­men, Kör­per, Sen­sa­tio­nen

Ich hat­te ja schon an­läß­lich der Ver­nis­sa­ge im Ok­to­ber von der gran­dio­sen To­ny Cragg-Aus­stel­lung im Neu­en Mu­se­um Nürn­berg be­rich­tet. Ge­stern ha­be ich mei­ne Mit­tags­pau­se da­zu ge­nutzt (ich ar­bei­te prak­ti­scher­wei­se in der Nach­bar­schaft), mal schnell rü­ber­zu­f­lit­zen und die herr­li­chen Pla­sti­ken oh­ne stö­ren­de Pu­bli­kums­mas­sen ab­zu­lich­ten:

Ausstellung Tony Cragg im Neuen Museum Nürnberg Ausstellung Tony Cragg im Neuen Museum Nürnberg Ausstellung Tony Cragg im Neuen Museum Nürnberg Ausstellung Tony Cragg im Neuen Museum Nürnberg

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Ich hof­fe, mei­ne wer­ten Le­se­rIn­nen ha­ben auch Lust auf ei­nen ei­ge­nen Mu­se­ums­be­such! Lan­ges Zau­dern ist frei­lich un­an­ge­bracht: Die (ver­län­ger­te) Aus­stel­lung läuft nur noch bis zum 22. Ja­nu­ar...

Sonntag, 1. Januar 2006

Das neue Bil­der­rät­sel

Auch die De­zem­ber-Preis­fra­ge scheint mei­ne Le­se­rIn­nen eher ver­wirrt hin­ter­las­sen zu ha­ben, wie­wohl doch sehr viel vom ge­frag­ten Ge­bäu­de im Bild zu se­hen war. Aber egal, neu­er Ver­such, neu­es Glück! Wo, wie, was ist das hier:

Rätselbild des Monats

Wie im­mer zeigt mein Rätsel­bild ein Bau­werk bzw. Ge­bäu­de aus mei­ner ge­lieb­ten Klee­blatt-Stadt Fürth i. Bay., der schön­sten Stadt von Welt!

Wer als erste(r) un­ter rich­ti­gem Na­men und mit funk­tio­nie­ren­der eMail-Adres­se die kor­rek­te Ant­wort in ei­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag schreibt, ge­winnt ei­nen schö­nen Preis aus mei­nem Fun­dus. Dies­mal ist es:

Ei­ne Ori­gi­nal-DVD »One Hour Pho­to« mit Ro­bin Wil­liams.

Bis zum Er­schei­nen des näch­sten Rät­sels (al­so ge­nau ei­nen Mo­nat lang) kön­nen Lö­sun­gen ein­ge­reicht wer­den. Die Lauf­zeit en­det mit dem Er­schei­nen ei­nes wei­te­ren Rät­sel-Bil­des am je­weils näch­sten Mo­nats­an­fang. Mit der Vor­stel­lung ei­nes neu­en Preis­rät­sels wird die zu­tref­fen­de Ant­wort zur Vor­gän­ger­fra­ge (in ei­nem Kom­men­tar zu die­ser) be­kannt­ge­ge­ben, so­fern sie bis da­hin nicht rich­tig be­ant­wor­tet wur­de.

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Freitag, 16. Dezember 2005

Ein Lied für 20 Pfen­ni­ge

Heu­te möch­te ich von ei­nem Re­stau­ra­ti­ons­pro­jekt be­rich­ten, wel­ches sich zwar lan­ge hin­zog, aber ins­ge­samt we­ni­ger ner­ven­zeh­rend ver­lief als die Ge­schich­te mit der Flur­lam­pe, bei der sich ja of­fen­bar al­les ge­gen mich ver­schwo­ren hat­te...

Rock-Ola Musikbox Modell 1455-D

Die­se präch­ti­ge Rock-Ola Mu­sik­box vom Typ 1455‑D (Bau­jahr 1957) be­fin­det sich seit vie­len Jah­ren im Fa­mi­li­en­be­sitz. Vor ei­ni­ger Zeit ha­be ich das schö­ne Ge­rät ge­ne­ral­über­holt: Un­men­gen Staub und Schmutz wa­ren aus dem In­ne­ren zu ent­fer­nen, kor­ro­si­ons­be­ding­te Kon­takt­pro­ble­me zu be­he­ben, ein­heit­li­che Plat­ten-Schild­chen zu drucken usw. So­gar feh­len­de Zier­ele­men­te am un­te­ren Laut­spre­cher-Grill ließ ich an­hand noch vor­han­de­ner Tei­le aus Kunst­harz nach­gie­ßen. Nach der farb­li­chen An­pas­sung der Re­pro-Tei­le wa­ren die­se von den da­ne­ben an­ge­brach­ten Ori­gi­na­len kaum noch zu un­ter­schei­den.

Rock-Ola Musikbox Modell 1455-D

Er­staun­li­cher­wei­se er­wies sich so­gar der al­te Röh­ren­ver­stär­ker (nach aus­gie­bi­ger Rei­ni­gung) wie­der als be­triebs­fä­hig, und ich konn­te den ir­gend­wann ein­mal hilfs­hal­ber ne­ben­dran mon­tier­ten Tran­si­stor­ver­stär­ker wie­der spur­los zu­rück­bau­en. Ei­ne Re­pa­ra­tur des Ori­gi­nals wä­re nicht eben ein­fach zu be­werk­stel­li­gen ge­we­sen, da zur Zeit der Her­stel­lung noch kei­ne ge­druck­te Lei­ter­plat­ten ver­wen­det und al­le Tei­le da­her »frei­flie­gend« in ei­nem so­li­den Blech-Chas­sis ver­lö­tet wur­den. Da wür­de sich ei­ne Feh­ler­su­che als recht schwie­rig ge­stal­ten... Zum Glück wa­ren aber nur leich­te Oxy­da­tio­nen an den Steck-Kon­tak­ten zu ent­fer­nen. Ein tol­ler An­blick, wenn es in den gro­ßen Glas­kol­ben der Ver­stär­ker-Röh­ren sanft röt­lich glimmt oder gar blau fluo­res­ziert!

Rock-Ola Musikbox Modell 1455-D

Die Me­cha­nik der wuch­ti­gen Ma­schi­ne scheint für die Ewig­keit ge­baut zu sein, ich muß­te noch nicht ein­mal nach­schmie­ren oder ‑ölen! Al­lein die ver­schlis­se­ne Na­del des Kri­stall-Ton­ab­neh­mers blieb zu er­neu­ern. Kein ganz simp­les Un­ter­fan­gen: Im Zeit­al­ter der all­ge­gen­wär­ti­gen CD-Play­er sind Ton­na­deln kaum noch zu be­kom­men... Aber ir­gend­wann war auch die­se Hür­de ge­nom­men.

Rock-Ola Musikbox Modell 1455-D

In­zwi­schen hat das zent­ner­schwe­re Ge­rät das jahr­zehn­te­lan­ge Kel­ler­bar-Da­sein (zwi­schen un­be­nutz­ten Fit­neß-Ge­rä­ten und Wä­sche­trock­ner-Ge­stel­len) hin­ter sich ge­las­sen und in mei­nes Bru­ders Mu­sik­zim­mer ei­nen wür­di­gen Auf­stel­lungs­platz ge­fun­den. Da scheint es ihr zwar durch­aus zu ge­fal­len, doch trotz mei­ner In­stand­set­zungs­be­mü­hun­gen zickt die al­te Di­va mit­un­ter und wei­gert sich, be­stimm­te Plat­ten ab­zu­spie­len. Wo­mög­lich sind da­für Lei­tungs­brü­che in den elend dicken Ka­bel­bäu­men ver­ant­wort­lich. Viel­leicht hat sie aber auch nur ih­ren ei­ge­nen Mu­sik­ge­schmack ent­wickelt und weiß sich ge­gen ih­re Be­die­ner durch­zu­set­zen?

Donnerstag, 15. Dezember 2005

Der »zone­batt­ler« als Re­gis­seur

Was bin ich froh, in halb­wegs auf­ge­klärt-de­mo­kra­ti­schen Zei­ten auf­ge­wach­sen zu sein: Ge­gen die pom­pös-hoh­len Pro­pa­gan­da-In­sze­nie­run­gen des »III. Rei­ches« wä­re ich wo­mög­lich nicht wirk­lich im­mun ge­we­sen! In mei­nem la­ten­ten Hang zum Thea­tra­li­schen den­ke ich mir ja im­mer­zu sel­ber al­ler­lei schwül­sti­gen Bom­bast aus, an dem wo­mög­lich so­gar ei­ne Le­ni Rie­fen­stahl ih­re äs­the­ti­sche Freu­de ge­habt hät­te...

Mein heu­ti­ges, film­rei­fes The­ma ist die mar­tia­li­sche Wir­kung vor­bei­don­nern­der Schie­nen­fahr­zeu­ge, in Son­der­heit der von schwe­ren Con­tai­ner­zü­gen. Da drängt es mich, die Mu­sik Ri­chard Wag­ners mit Bil­dern von der Ei­sen­bahn in Riefenstahl’scher Ma­nier zu ei­ner höchst bi­zar­ren Ver­si­on des Lo­hen­grin zu­sam­men­zu­mi­xen: Ei­ne mei­ner Lieb­lings­stel­len ist die 2. Sze­ne des 3. Auf­zu­ges, de­ren fet­zi­ge Mu­sik von den Na­zis ger­ne in der Deut­schen Wo­chen­schau für mar­tia­li­sche Kriegs­pro­pa­gan­da in­stru­men­ta­li­siert wur­de. Un­ser­eins sieht vor sei­nem gei­sti­gen Au­ge in­des­sen we­der be­rit­te­ne Hee­re (Wag­ner) noch Volks­sturm (Wo­chen­schau) vor­bei­de­fi­lie­ren, son­dern Tau­rus-Loks und de­ren Fracht: Die tech­nisch zeit­ge­mäß auf­ge­rü­ste­ten Trup­pen der bra­ban­ti­ni­schen Gra­fen tra­gen bei mir die Wap­pen von HANJIN, CHINA SHIPPING, P&O NEDLLOYD und MAERSK auf ih­ren Schil­den, mar­schie­ren aber eben­falls zu höchst be­ein­drucken­den Ar­meen auf:

Die Aue am Ufer der Schel­de, wie im 1. Akt. Glü­hen­de Mor­gen­rö­te, all­mäh­li­cher An­bruch des vol­len Ta­ges.
 
(Ein Graf mit sei­nem Heer­ge­fol­ge zieht im Vor­der­grun­de rechts auf, steigt vom Pfer­de und über­gibt dies ei­nem Knech­te. Zwei Edel­kna­ben tra­gen ihm Schild und Speer. Er pflanzt sein Ban­ner auf, sein Heer­ge­fol­ge sam­melt sich um das­sel­be.)
 
Containerzug mit Taurus-Lok der ÖBB

 
(Wäh­rend ein zwei­ter Graf auf die Wei­se wie der er­ste ein­zieht, hört man be­reits die Trom­pe­ten ei­nes drit­ten sich nä­hern.)
 

Containerzug

 
(Ein drit­ter Graf zieht mit sei­nem Heer­ge­fol­ge eben­so ein. Die neu­en Scha­ren sam­meln sich um ih­re Ban­ner; die Gra­fen und Ed­len be­grü­ßen sich, prü­fen und lo­ben ih­re Waf­fen usw.)
 

Containerzug

 
(Ein vier­ter Graf zieht mit sei­nem Ge­fol­ge von rechts her ein und stellt sich bis in die Mit­te des Hin­ter­grun­des auf.)
 

Rangierlok

 
(Als von links die Trom­pe­ten des Kö­nigs ver­nom­men wer­den, eilt al­les, um sich um die Ban­ner zu ord­nen. Der Kö­nig mit sei­nem säch­si­schen Heer­bann zieht von links ein.)
 

Containerturm

 
Al­le Män­ner (als der Kö­nig un­ter der Ei­che an­ge­langt ist)
Heil Kö­nig Hein­rich!
Kö­nig Hein­rich Heil!
 
Kö­nig Hein­rich
Habt Dank, ihr Lie­ben von Bra­bant!
Wie fühl’ ich stolz mein Herz ent­brannt,
find’ ich in je­dem deut­schen Land
so kräf­tig rei­chen Heer­ver­band!
Nun soll des Rei­ches Feind sich nahn,
wir wol­len tap­fer ihn emp­fahn:
Aus sei­nem öden Ost da­her
soll er sich nim­mer wa­gen mehr!
Für deut­sches Land das deut­sche Schwert!
So sei des Rei­ches Kraft be­währt!
 
Al­le Män­ner
Für deut­sches Land das deut­sche Schwert!
So sei des Rei­ches Kraft be­währt!

Wie ich den Trieb­fahr­zeu­gen und Über­see-Con­tai­nern das Sin­gen bei­brin­ge und das ble­cher­ne Schep­pern ab­ge­wöh­ne? Nun, dar­an ar­bei­te ich noch! Und auch der Text paßt nim­mer so ganz, denn da die mei­sten be­la­de­nen Con­tai­ner aus dem öden Ost da­her kom­men, kann das so öde nicht sein...

Soll­te ich mei­ne mir bis da­to ge­neig­ten Le­se­rIn­nen mit die­ser pa­the­tisch-pom­pö­sen Pro­pa­gan­da-Pa­ste­te zu­tiefst be­frem­det ha­ben, dann kann ich da lei­der auch nix ma­chen: Ich schrei­be ja hier pri­mär zu ei­gen­the­ra­peu­ti­schen Zwecken und nicht, um ei­nen harm­lo­sen Feuil­le­ton-Er­satz zu­sam­men­zu­brau­en! ;-)

P.S.: Lei­der kann ich den zur an­ge­mes­se­nen Wür­di­gung mei­nes Bei­tra­ges un­be­dingt er­for­der­li­chen »Sound­track« aus ur­he­ber­recht­li­chen Grün­den hier nicht be­reit­stel­len. In­ter­es­sier­te kön­nen mich frei­lich ger­ne mal be­su­chen, um sich mit der da­zu­ge­hö­ri­gen Mu­sik in pas­sen­der Laut­stär­ke besch(w)allen zu las­sen!

Dienstag, 13. Dezember 2005

Zoo­ming in: zonebattler’s ho­me­zo­ne von oben

Goog­le Earth ist schon ein fas­zi­nie­ren­des Spiel­zeug, um un­se­ren Glo­bus rund­her­um zu er­for­schen. Heu­te will ich mal aus dem All hin­un­ter in mein Heim stür­zen bzw. hin­ein­zoo­men. Hier se­hen wir zu­nächst Fürth aus gro­ßer Hö­he, dia­go­nal ge­teilt durch die raum­grei­fen­de Ei­sen­bahn:

zonebattler's homezone von oben

Das wei­ße Recht­eck in der Bild­mit­te ist das Dach un­se­rer AL­DI-Fi­lia­le in der Nach­bar­schaft, de­ren Ge­schäfts­füh­rung mir ein­mal ei­ne schö­ne Steil­vor­la­ge zu ei­ner bis­si­gen Glos­se lie­fer­te.

Hier sind wir schon deut­lich nä­her dran, das hel­le Dach des Dis­coun­ters an der Ka­ro­li­nen­stra­ße gibt ei­ne ein­deu­ti­ge Ori­en­tie­rungs­mar­ke ab:

zonebattler's homezone von oben

So, und hier ist mei­ne klei­ne Welt, in der ich gut und ger­ne le­be so­wie den Groß­teil mei­ner frei­en Zeit ver­brin­ge:

zonebattler's homezone von oben

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Woh­nung, Hin­ter­hof, Gar­ten an der Ei­sen­bahn, al­les ist hier drauf (und für den Kun­di­gen auch zu er­ken­nen)! Fer­ner die Wohn- und Wir­kungs­stät­ten ei­ner durch­aus zwei­stel­li­gen Zahl von lie­ben Nach­barn und gu­ten Freun­den: Tat­säch­lich hät­te ich beim Zu­zug vor sechs­ein­halb Jah­ren nicht ge­glaubt, hier tat­säch­lich ei­ne Hei­mat in des Wor­tes be­ster Be­deu­tung zu fin­den! In­zwi­schen ge­nie­ße ich das sehr und wüß­te nicht, war­um ich je­mals wie­der weg­zie­hen soll­te...

Mittwoch, 7. Dezember 2005

»Click« und »Clack«

Mein heu­ti­ger Bei­trag ent­stammt mei­ner er­sten (und in­zwi­schen zu­gun­sten die­ses Web­logs still­ge­leg­ten) ei­ge­nen Home­page. Er ist schon ei­ni­ge Jah­re alt, aber im We­sent­li­chen noch ak­tu­ell. Auch wenn wir heu­te in Eu­ro statt in DM zah­len und die ana­lo­ge Fo­to­gra­fie zu­se­hends von der di­gi­ta­len Tech­nik ver­drängt wird, das Knip­sen mit der Ag­fa »Clack« macht (nicht nur mir) im­mer noch gro­ße Freu­de!

Agfa Clack

Ob­wohl ich ei­ne nicht un­be­trächt­li­che Men­ge Klein­bild-Ka­me­ras be­sit­ze, macht mir das Fo­to­gra­fie­ren im Mit­tel­for­mat doch we­sent­lich mehr Spaß: Zum ei­nen zwin­gen um­ständ­li­che­re Be­die­nung und we­ni­ge Auf­nah­men pro Film zum kon­zen­trier­te­ren Ar­bei­ten, zum an­de­ren hat ein fer­ti­ges 6x9 Dia ein­fach ei­ne ganz an­de­re An­mu­tung als so ei­ne 24x36mm »Brief­mar­ke«! Mein Lieb­lings­ge­rät ist (stan­des­be­wuß­te Has­sel­blad-Be­sit­zer mö­gen es mir nach­se­hen) ei­ne Ag­fa »Clack« aus Ba­ke­lit und Blech, Bau­jahr 1954. Das für ei­nen ein­stel­li­gen DM-Be­trag (!) auf dem Floh­markt er­stan­de­ne Fos­sil ver­fügt nur über ei­ne ein­zi­ge (Meniskus-)Linse und zwei Blen­den, letz­te­re durch Son­nen- und Wol­ken-Sym­bo­le ein­zu­stel­len. Be­dingt durch die Bau­art des Pri­mi­tiv-Ob­jek­ti­ves wird der Film hin­ten nicht eben, son­dern ge­wölbt am Licht­schacht vor­bei­ge­zo­gen, üb­ri­gens oh­ne je­de Si­che­rung ge­gen Dop­pel­be­lich­tung!

Was aber kommt her­aus, wenn man ei­nen mo­der­nen, in der Emp­find­lich­keit den frü­he­ren Schwarz­weiß-Fil­men ähn­li­chen Dia­film wie den Fu­ji Vel­via ein­legt und bei schö­nem Wet­ter auf Mo­tiv­su­che geht? Knackig schar­fe, leucht­kräf­ti­ge Di­as, die selbst Pro­fis zum Stau­nen brin­gen kön­nen! Lei­der ge­ben die un­ten ge­zeig­ten Scans die tech­ni­sche Qua­li­tät der Dia­po­si­ti­ve nur an­deu­tungs­wei­se wie­der. Ich kann aber je­dem nur ra­ten, sich nach ei­ner ge­brauch­ten Ag­fa »Clack« (oder dem 6x6 Schwe­ster­mo­dell »Click«) um­zu­se­hen und selbst aus­zu­pro­bie­ren, was die Li­ai­son aus al­ter Tech­nik und mo­der­ner Film­che­mie zu­we­ge brin­gen kann...

Dia Nr. 1
 
Mem­mels­dorf bei Bam­berg: Oran­ge­rie

Ein son­ni­ger Sonn­tag-Nach­mit­tag, die leich­te »Clack« bau­melt am Hand­ge­lenk und war­tet auf ein schö­nes Mo­tiv. In der frisch re­stau­rier­ten An­la­ge des Schlos­ses See­hof im ober­frän­ki­schen Mem­mels­dorf wer­de ich schon am Ein­gang fün­dig: Das obi­ge Bild zeigt den Tor­bo­gen zwi­schen den bei­den weit­ge­streck­ten Flü­geln der Oran­ge­rie. Der De­tail­reich­tum der Or­na­men­te ist auf dem gro­ßen Dia be­stens zu er­ken­nen, aber auch der Scan kann sich mei­ner Mei­nung nach durch­aus se­hen las­sen: Mei­ne »Low­Tech-Aus­rü­stung« be­steht aus ei­nem al­ten 300d­pi-Flach­bett­scan­ner und dem »Trans­pa­ren­cy Ad­ap­ter IV« von Mu­stek. Die fla­che Licht­quel­le ko­stet nur knapp über 100 Mark und ist auch als Leucht­pult her­vor­ra­gend zu ver­wen­den! Um­ge­kehrt eig­nen sich vor­han­de­ne Ta­ges­licht-Leucht­pul­te aber nicht un­be­dingt als Scan­ner-Be­leuch­tung: Das netz­fre­quenz­be­ding­te 50 Hz-Flim­mern führt im­mer zu un­schö­nen In­ter­fe­ren­zen, die den Scan un­brauch­bar ma­chen. Ei­ne kla­re Emp­feh­lung al­so für das prak­ti­sche und preis­wer­te Mu­stek-Zu­be­hör!

Dia Nr. 2
 
Mem­mels­dorf bei Bam­berg: Schloß See­hof

Schloß See­hof selbst in sei­ner gan­zen Pracht: Der kom­pak­te Bau be­her­bergt heu­te ei­ne Au­ßen­stel­le des Baye­ri­schen Am­tes für Denk­mal­schutz. So schön ge­le­gen wünsch­te ich mir auch mei­nen Ar­beits­platz! Gar nicht so leicht ist es üb­ri­gens, die Ag­fa-Ka­me­ra ge­ra­de zu hal­ten. Der ton­nen­för­mig ver­zeich­nen­de Durch­sicht-Su­cher be­gün­stigt un­be­ab­sich­tig­te »Schief­la­gen«. So­bald man sich des­sen aber erst mal be­wußt ist und gut auf­paßt, kriegt man wirk­lich waag­rech­te Ho­ri­zon­te schon ei­ni­ger­ma­ßen ex­akt hin...

Dia Nr. 3
 
Bam­berg: »Klein Ve­ne­dig«

Die­ses Post­kar­ten-Mo­tiv hat ver­mut­lich je­der schon ir­gend­wann mal ge­se­hen, gleich­wohl ist und bleibt es ei­nes der be­lieb­te­sten Mo­ti­ve Bam­bergs. Aber auch sonst ist die Stadt vol­ler pit­to­res­ker Win­kel: Je­dem Fo­to­gra­fen sei ein Be­such der ba­rocken Bi­schofs­stadt hier­mit wärm­stens ans Herz ge­legt! Die leich­ten Strei­fen an den obe­ren und un­te­ren Rän­dern der Auf­nah­men sind üb­ri­gens nicht auf De­fek­te der Ka­me­ra oder Feh­ler des Scan­ner-Auf­baus zu­rück­zu­füh­ren: Ich ha­be mei­ne emp­find­li­chen Di­as in Ih­ren rück­sei­tig ver­schweiß­ten Trans­pa­rent­hül­len be­las­sen, um nicht Krat­zer oder Fin­ger­ab­drücke zu ris­kie­ren. Bei Mit­tel­for­mat-Fil­men geht so­was ganz schnell...

Na, über­zeugt? Es macht wirk­lich gro­ße Freu­de, mit so ei­ner »al­ten Schach­tel« durch die Lan­de zu strei­fen und un­be­schwert von tech­ni­schen Über­le­gun­gen ein­fach hin­zu­gucken und »ab­zu­drücken«. Ei­nen Ver­such zu­min­dest ist es al­le­mal wert: Die tol­le Klein­bild­aus­rü­stung der Ober­klas­se kann man ja zu­sätz­lich noch mit­schlei­fen. Gut Licht!

Agfa Clack

Neu­gie­rig ge­wor­den? In mei­ner Fo­to­ga­le­rie »zeiT­RAum« fin­den Sie vie­le wei­te­re Ag­fa Clack-Fo­tos! Be­su­chen Sie auch mein nicht-ganz-so-künst­le­ri­sches Bild­ar­chiv mit in­ter­es­san­ten Mo­tiv­se­ri­en...

* * *

So­weit mein al­ter Ar­ti­kel, den ich im In­ter­es­se ver­klä­rend-weh­mü­ti­ger Au­then­ti­zi­tät nicht ver­än­dert ha­be. Heut­zu­ta­ge wür­de ich on­line ver­öf­fent­lich­te Fo­tos wie die das mit der Ge­samt­an­sicht von Schloß Mem­mels­dorf na­tür­lich per­spek­ti­visch nach­kor­ri­gie­ren, um die stür­zen­den Li­ni­en zu eli­mi­nie­ren. Aber was hilft’s, auf dem Ori­gi­nal-Dia blei­ben die na­tür­lich be­stehen.

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