Samstag, 8. April 2006
Was geht denn derzeit nur ab auf den Fürther Schienen? Gestern erst rauscht ein französischer Edel-Schnellzug vorbei, heute stehen zwei alte Dieselmonster namens »V 170« (gleichfalls im schmucken blau-silbernen Farbkleid) an der Tankstelle neben des zonebattler’s Schrebergarten und knutschen dicht an dicht:
Die zarte Berührung Puffer an Puffer wollte ich aus Diskretionsgründen nicht ablichten und veröffentlichen. Aber wenn’s Mensch und Tier im Frühling zueinander zieht, warum sollen Lokomotiven nicht auch zu ihresgleichen herzlich sein? Welche der beiden wuchtigen Maschinen das Männchen ist, habe ich auf die Distanz leider nicht ausmachen können...
P.S.: Ich hatte ja vor Jahren schon mal damit begonnen, die sich um meinen Garten herum tummelnden Schienenfahrzeuge fotografisch einzusammeln. Warum ich dies aber bald wieder bleiben gelassen habe, kann man hier nachlesen.
Möglicherweise haben viele die sich tagelang dahinziehende Berichterstattung über den gegenüber erst aufgestellten, dann aber sofort optisch versteckten Mobilfunk-Masten gar nicht so recht mitbekommen. Der zonebattler erlaubt sich daher, das brisante Thema noch einmal aufzuwärmen:
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6. April 2006 |
8. April 2006 |
Wer weiß, wieviele Schornsteine in der Stadt ganz etwas anderes emittieren als der naive Betrachter glaubt! Die komplette Story verdient die Aufmerksamkeit meiner geschätzten LeserInnen...
Freitag, 7. April 2006
Der zonebattler hat ja schon vieles in und durch Fürth hindurch flitzen sehen, aber einen leibhaftigen TGV bzw. Thalys der französischen Staatsbahn SNCF noch nie! Umso verdatterter war er, als sich ihm soeben auf dem Fußweg nach Hause unweit seines Gartens solch’ ein blau-silberner Blechwurm entgegenschlängelte:
Der Autor bittet die ärmliche Bildkomposition zu entschuldigen: Er ging gerade am (höchst undurchsichtigen) Fürther Stellwerk vorbei, als er des hier nicht heimischen Gefährts ansichtig wurde. Da blieben zum Zücken und Auslösen der Kamera wirklich nur Sekundenbruchteile, und es reichte gerade eben noch dazu, den Zugschluß zu erhaschen...
Aus gegebenem Anlaß unterbrechen wir unser Programm mit einem dringenden Personen-Ruf in eigener Sache. Der gesuchte Herr O. wird die nachfolgende (leicht modifizierte) Passage aus Wagners Tannhäuser sicherlich zu interpretieren wissen:
Wolfram
... O kehr zurück, du kühner Sänger,
dem unsren sei dein Lied nicht fern. -
Den Festen fehlest Du nicht länger,
aufs neue leuchte uns Dein Stern!
Die Sänger
Sei unser, Orwell! Kehr uns wieder!
Zwietracht und Streit sei abgetan!
Vereint ertönen unsre Lieder,
und Brüder nenne uns fortan!
...
Der ganze Jagdtroß hat sich im Tale versammelt. Der Landgraf stößt in sein Horn: laute Hornrufe der Jäger antworten ihm. Der Landgraf und die Sänger besteigen Pferde, welche man ihnen von der Wartburg her entgegengeführt hat.
Der Vorhang fällt.
Donnerstag, 6. April 2006
...und sind deshalb für den seinerseits fröstelnden Fotografen das dankbarere, da nicht herumzappelnde Motiv: Frühlingserwachen im Fürther Stadtpark!
Der zonebattler hat wie der vierrädrige Kampfhund vom vorhergehenden Beitrag nur mal kurz spielen wollen, und zwar mit seiner neuen Kamera...
Der tut nix, der will nur spielen!
P.S.: Ich kenne mich mit Autos nicht aus, war das im früheren Leben ein Audi TT?
Merkwürdige Jahreszeit da draußen: Die Lampe braucht es mittlerweile nicht mehr, den Ventilator dagegen noch lange nicht...
Wie es links davon zugeht in des zonebattler’s Kommandostand, sieht man hier...
P.S.: Wer bei der 1. Fränkischen Bloglesung zugegen war, hat möglicherweise nicht zu Unrecht das Gefühl, meiner schönen alten Dezernentenlampe dortselbst schon einmal begegnet zu sein: Der zonebattler ist stets auf das Atmosphärische bedacht!
Mittwoch, 5. April 2006
Im Treppenhaus mußte eine durchgeknallte Glühbirne gewechselt werden und ich wußte auf die Schnelle erstmal nicht, wo ich das ausgepackte Ersatzteil absturzsicher zwischenlagern sollte. Mir kam aber gleich eine blendende Idee...
P.S.: Nein, mir ist später keine Verwechslung unterlaufen, ich griff tatsächlich auf Anhieb nach der richtigen Birne. Ich bitte Sie, bin doch schließlich nicht blöd !
Fundstücke: |
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Art / Typ: |
4 »wilde Kerle« aus der TV-Serie »Kli-Kla-Klawitterbus« |
Herkunft: |
Deutschland (Fa. Schleich, © TV 60 München), 1974 |
Zustand: |
tadellose Erhaltung mit unbeschädigter Detail-Bemalung |
Fundort: |
3 Figuren aus eigener Kindheit herübergerettet,
1 noch fehlende (der große Graue) nachträglich online ersteigert |
Kaufpreis: |
nicht mehr ermittelbar |
Notizen: |
Für einen kindsköpfigen Mittvierziger wie den zonebattler gehört die Fernsehserie Kli-Kla-Klawitterbus fraglos zum kollektiven Erinnerungsschatz seiner Generation. Besonders ansprechend fand der Autor damals die zwischendrin eingespielten Animations-Filmchen mit Plastilin-Figuren der oben gezeigten Charaktere. Bis heute kann er die dazugehörige Gassenhauer-Melodie pfeifen...
Das eher mühsame Trick-Filmen im Bild-für-Bild-Verfahren ist im Zeitalter leistungsfähiger Computer übrigens keineswegs obsolet geworden: Die Macher von Wallace & Gromit schwören aus guten Gründen noch immer auf diese arbeitsintensive Methode!
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...des sommerlich gewandeten zonebattlers: Für die Jahreszeit zu kalt. Definitiv.
Dienstag, 4. April 2006
Wenn der Wettergott mal mitspielt, tritt der zonebattler den nachmittäglichen Nachhauseweg zuweilen nicht mit der Bahn, sondern zu Fuß an: Die beim Flanieren bzw. Marschieren gewonnen Eindrücke sind doch erheblich intensiver als die beim Vorbeirauschen per Zug, Kraftwagen oder Fahrrad erhaschten Momentaufnahmen.
Auf dem Weg von »Von Nämberch auf Färdd« kommt dem Wandersmann so manches architektonische Detail unter die Augen, bei dem sich brave gründerzeitliche Baumeister vor gut 100 Jahren viel Mühe gegeben haben. Vieles davon bleibt dem motorisierten Verkehrsteilnehmer verborgen, selbst wenn es ihn interessierte. Aber auch von den Fußgängern schaut sich kaum einer danach um...
Besonders unter die Haut geht empfindsamen Gemütern die Tristesse des Niemandslandes zwischen Nürnberg und Fürth (zwischen den U‑Bahn-Stationen Muggenhof und Stadtgrenze). Der dort heute hindurchgetappte zonebattler schämt sich nicht zuzugeben, daß ihm die Gemengelage aus achtlos weggeworfenem Zivilisationsmüll, tristem Beton, stillgelegten Ladegleisen und erster (Unkraut-) Blütenpracht Tränen der Traurigkeit in die Augen trieb.
Ist der offenbare Verlust von Schönheitsgefühl und ‑Bedürfnis in des Volkes mehrheitlicher Menge eine Folge unserer aktuellen gesellschaftlichen Probleme oder auch eine von deren Ursachen?
Süßer und scharfer Senf: