Mittwoch, 26. September 2007
Gestern Vernissage hier, heute Vernissage da, morgen abend Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum Ludwig Erhard in Sachen »1000 Bürger sehen ihre Stadt«: Der zonebattler kulturelliert ganz schön herum dieser Tage! Im Sommer hat er übrigens höchstselbst mit der Camera Obscura herumgefuchtelt (bzw. eben nicht gefuchtelt, sondern vielmehr dieselbe recht stillegehalten), und wenn ihn sein trüber Blick nicht trügt, dann ist sein scheppses Foto vom Logenhaus mit auf dem Ausstellungs-Flyer vom Stadtmuseum zu sehen. Vielleicht hat es ja vor der gestrengen Jury bestehen können? Mal sehen. Kommt sonst noch jemand?
Freitag, 31. August 2007
Heute und zu dieser Stunde wird Lucius Grisebach als Leiter des Neuen Museums in Nürnberg in den Ruhestand verabschiedet. Die Nürnberger Nachrichten bringen dazu einen nicht unkritischen Kommentar, dem zuzustimmen ich durchaus geneigt bin.
Donnerstag, 30. August 2007
So heißt des zonebattler’s ureigenste Homepage seit 1998, und so scheint auch jene Kunstausstellung in Fürth-Poppenreuth zu sein, von denen die Fürther Nachrichten heute wohlwollend vorab berichten. Da wollen wir doch glatt zusehen, pünktlich bis 19:00 Uhr in die Fürther Peripherie zu kommen...
Sonntag, 26. August 2007
An diesem Wochenende ist mit großen Tamtam und lautem Tätää die neue Fürther Uferpromenade eingeweiht worden, und die Fürther Nachrichten werden nicht müde, das Ereignis und die wassernahe Flaniermeile hochzujubeln. Der zonebattler ließ sich mehrfach dazu breitschlagen, sich durch und mit dem Strom der Menschenmassen treiben zu lassen, doch im Grunde sind ihm derlei Auftriebe eher suspekt und wesensfremd. Immerhin gab es auch für ihn einen Lichtblick, und zwar eine Bilderausstellung von Birgit Maria Götz in der noch erhaltenen »Militärbaracke« des alten Flußbades: Zwei der großformatigen, von kühner Hand ausgeführten Gemälde haben es ihm sehr angetan (beschreibende Titel von mir, nicht original):
Ein Fest auf der Fürther Freiheit
Die Kißkalt’schen Häuser an der Denglerstraße
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Hier muß man den lobenden Worten der Lokalpresse tatsächlich zustimmen, auch wenn deren Fotograf eine eher grimmig gestimmte Künstlerin eingefangen zu haben scheint: Die Frau wird man sich merken müssen, ihre vitalen Arbeiten sind überaus energiegeladen und von spannender Präsenz!
Wenn das obere der beiden Bilder nicht schon verkauft gewesen wäre (es war einziges bereits mit einem roten Punkt markiert), ich hätte mir es glatt und ohne langes Zögern geleistet. Beim zweiten hadere ich derzeit noch ein wenig mit mir und meinen heimischen Wänden. Ich werde es wohl noch mal überschlafen müssen. Vielleicht nimmt mir nach dieser meiner warmen Empfehlung aber auch ein(e) Schnellentschlossene(r) die Entscheidung ab?
Montag, 20. August 2007
...titeln sie im Feuilleton der F.A.Z. und beziehen sich damit auf das profitgierige Verheizen junger Musikstars im verflachwassernden Klassiksektor. Die nüchterne Analyse der gegenwärtig grassierenden Kultur-Zerquetschung sei meinen LeserInnen hiermit zur Kenntnisnahme anempfohlen: Wie so oft finge eine Not-Wendung mit und bei der Bildung an...
Sonntag, 19. August 2007
Sonntag, 12. August 2007
Der Besuch der Ortung V in Schwabach war eigentlich schon für den gestrigen Samstag vorgesehen, wurde von uns aber wegen der dubiosen Wetterlage und chronischer Trägheit auf den Sonntag verschoben. Heute freilich kamen wir aufgrund altersbedinger Zipperlein erst nicht so recht in die Puschen und angesichts andauernder Faulheit dann nicht so recht in die Pedalen, jedenfalls liegeradelten wir erst am semispäten Nachmittag los...
Im Naturschutzgebiet Hainberg mußten wir zunächst einem gestürzten Radler mit stark blutender Kopfplatzwunde erste Hilfe leisten und die offenbar ortsunkundigen Rettungssanitäter abwarten, in Stein trafen wir dann zufällig einen Schulfreund auf der Straße und quasselten uns fest, auf den letzten Kilometern vor Schwabach kam uns schließlich unser famoser Fürther Künstlerfreund Michael Matthaeus Martha entgegengeradelt, den wir eigentlich auf seinen zwei Präsentations-Etagen im Schwabacher Rathaus besuchen wollten: War also leider nix mehr drin mit der erhofften persönlichen Führung durch den Meister!
Endlich gegen 17:30 Uhr vor Ort im Zentrum der Schwabacher Altstadt angekommen, blieben uns noch eineinhalb Stunden Zeit zum eiligen Inspizieren der Kunst-Orte. Einen guten Teil davon verbrachten wir mit den höchst hintersinnigen Werken unseres Fast-Nachbarn, deren Ausstrahlung und subversiver Humor sich im Bilde kaum einfangen läßt:
Auch die paar anderen noch vor Torschluß auf die Schnelle abgeklapperten Ausstellungs-Orte erwiesen sich als echte Glücksgriffe, so daß wir am nächsten Wochenende unbedingt erneut (und mit mehr Zeit im Gepäck) nach Schwabach werden strampeln müssen. In dieser Ausstellung zeitgenössischer Kunst im Zeichen des Goldes kommt trotz mancher gezielten Verstörung des Publikums jene ästhetische Komponente nicht zu kurz, die wir auf der dokumenta 12 in Kassel so sehr vermissten: Eine goldige Empfehlung an meine kunstinteressierten LeserInnen!
Donnerstag, 2. August 2007
Mittwoch, 1. August 2007
Gestern endlich schaffte der zonebattler, was er im ersten, zweiten und dritten Leben irgendwie nie auf die Reihe gebracht hatte: Ein Kammerkonzert der Sommer-Akademie des Collegium Musicum Schloss Pommersfelden zu besuchen! Dieses internationale Arbeitstreffen junger KünstlerInnen findet heuer immerhin schon zum 50. Male statt. Gestern also gab es einen prächtigen Barockabend mit bewährten Dauerbrennern von Händel, Vivaldi, Albinoni, Corrette und J. S. Bach:
Der äußere Rahmen war opulent, die Bestuhlung indessen etwas eng. Erstaunlich dagegen die Penetranz diverser Zeitgenossen und ‑genossinnen, die während des Konzertes entweder durch gnadenlose Überparfümierung oder durch Fotografieren mit grellem Blitz (!) in unangenehmer Weise auf sich aufmerksam machten: Ob aus Ignoranz, Dummheit oder schlichter Unkenntnis der korrekten Bedienung von Zerstäuber bzw. Kamera sei mal dahingestellt...
Die musikalische Seite immerhin wußte sehr zu gefallen, auch wenn die Akustik des großen Prunksaales eher matschig und egalisierend wirkt: Die Soloflötistin war streckenweise kaum aus dem begleitenden Orchesterspiel herauszuhören... Allen geschilderten Widrigkeiten zum Trotze war es aber dennoch ein runder Feier-Abend.
Montag, 30. Juli 2007
kassel.
kontext: kunst
künstliche kalamitäten
konsequent konzeptionslos
katastrophal kuratiert
kollektiver konsens:
kacke. |
Regelbestätigende Ausnahmen sind selbstverständlich vorhanden und fanden sich insbesondere in der dokumenta-Halle und in der Neuen Galerie. Der Unterzeichnende verfaßte seinen launischen Schmähvers vorher, unter dem Eindruck von Aue-Pavillon und Museum Fridericianum. Fotografische Eindrücke aus der temporären Kunst-Metropole finden sich dort.
Samstag, 28. Juli 2007
Am morgigen Sonntag besteht die allerletzte Gelegenheit, sich die Ausstellung »Ausgepackt« im Erlanger Stadtmuseum anzuschauen: Präsentiert wird eine spannende Auswahl an Exponaten aus den vielfältigen Sammlungen der Universitäts-Institute, die den Blicken der Öffentlichkeit normalerweise entzogen sind. Zur morgigen Finissage ist der Eintritt frei und es wird allerhand geboten, für den neugierigen Nachwuchs ebenso wie für dessen HalterInnen...
Morgen früh geht es zur documenta nach Kassel. War schon jemand vor Ort und kann profunde Empfehlungen geben, was man einerseits nicht verpassen, anderseits ggf. links liegen lassen sollte?
Süßer und scharfer Senf: