Donnerstag, 4. November 2010
Freund Lexikaliker hatte mir unlängst einen tickenden Floh ins Ohr gesetzt: Ohne Unterlaß schwärmte er mir von seinen zahlreichen Zeiteisen vor, namentlich von den schönen Automatik-Zwiebeln der Serie 5 von Seiko. [1] Nun ist es ja nicht so, daß der zonebattler keine Armbanduhren besäße, er hat ganz im Gegenteil ein Dutzend davon in der Nachttisch-Schublade liegen! Diese freilich dämmern allesamt in scheintotem Zustand einer höchst ungewissen Zukunft entgegen, denn sie leiden an leeren Batterien und schmollen stille...
Wenn man allerdings in die Jahre kommt, dann scheinen einem gediegene Mechanik und Energieautarkie weit wichtiger zu sein als höchster Präzisionslauf, weshalb der Wunsch nach einer rein mechanischen Automatik-Uhr langsam aber sicher in des Autors Hirn Gestalt annahm. [2] Er schlief noch ein paarmal drüber, dann delegierte er den Beschaffungsakt an seinen zeitmesseraffinen Kumpanen. Gestern kam dieser auf eine Stippvisite vorbei, und das hat unsereiner nun davon:
Das vorhin ambulant auf dem Eßzimmertisch arrangierte Stillleben [3] zeigt das edelstählerne und satte 144 Gramm wiegende Modell SNZG13J1, welches wie die anderen »Fünfer« auch über einen Glasboden verfügt, durch den sich das Werkeln des Werkes vortrefflich beobachten läßt: sehr meditativ und unterhaltsamer als fernzusehen!
Interessant an den äußerst wertig verarbeiteten Seikos ist mehrerlei: Erstens werden hierzulande nur einige wenige Modelle (zu eher üppigen Preisen) angeboten, das Gros der ausufernden Produktpalette wird offiziell nur in asiatischen Gefilden vertrieben, wo die Versorgung mit Knopfzellen für Quarzuhren angeblich problematisch wäre. Eine schwer zu begreifende Export-Politik, die überdies wohl dafür sorgen soll, daß der vorgebliche Edel-Nimbus der Marke in Deutschland keinen Schaden nimmt [4].
Zweitens sind diese Uhren erstaunlich preiswert, sie fangen schon im zweistelligen Euro-Bereich an und heben auch bei den massiven Top-Modellen keineswegs in aberwitzige Höhen ab: Mein im obigen Bild gezeigter Import-Chronometer stammt von einem freundlichen Holländer und hat mich gerade mal EUR 130,00 gekostet...
Drittens sind die einschlägigen Fach-Foren voll von begeisterten Besitzern, die den nachgerade legendären Seiko 5ern unverwüstliche Robustheit und präzisen Lauf über Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte bescheinigen. Woran ich keine Sekunde zweifele: Vermutlich brauche ich mich zu meinen Lebzeiten um Ersatz nicht mehr zu sorgen! Wobei schon jetzt die Versuchung an mir nagt, mir vielleicht noch diese, die, jene, die da, die auch noch, diese, jene dort, die hier und ggf. auch noch diese da zuzulegen...
[1] Die »5« steht subsummierend für die Merkmale Automatikwerk, stoßfest, wasserfest, Datumsanzeige, Wochentagsanzeige, die allen Modellen der Serie gemein sind.
[2] Triebverstärkend kam zugegebenermaßen die unlängst erfahrene Wirkung auf Dritte hinzu, die von (wirklich oder scheinbar) noblen Uhren auszugehen scheint.
[3] Ja, das Blatt rechts oben stammt von einem Gingko-Baum in Büro-Nähe...
[4] Dabei ist Seiko nach meinen Beobachtungen in Deutschland kaum noch im stationären Handel präsent, könnte also mit kreativer Produktpolitik eher Marktanteile gewinnen als (noch weiter) verlieren.
Montag, 1. November 2010
Von 1962 bis 1976 leistete sich der amerikanische 3M-Konzern den »Luxus« einer eigenen Spiele-Abteilung: In mehreren Serien erschienen viele anspruchsvolle Titel, die sich trotz (oder wegen) einfacher Regeln und kurzer Spieldauer durch außergewöhnlich hohen Spielwitz auszeichneten. Der Erfolg war indes nicht von Dauer: Sei es, daß die Zeit noch nicht reif war für anspruchsvolle (und teure) Erwachsenen-Spiele, sei es, daß die engagierte Spiele-Mannschaft von 3M im Laufe der Jahre nach und nach in andere Firmenbereiche »wegbefördert« wurde, nach 14 Jahren jedenfalls war die Firma des ungewöhnlichen Geschäftsbereiches überdrüssig. Das Aus kam insbesondere für die deutsche Niederlassung völlig überraschend, der Restbestand der zum Teil liebevoll übersetzten Spiele landete auf den Ramschtischen. Schade drum: Titel wie das nachfolgend in der US-Version abgebildete »Breakthru« haben das Zeug zum Klassiker!
In den Kommentaren zu diesem Artikel finden Sie Abbildungen, Beschreibungen und Kurz-Rezensionen von Spielen der berühmten »Bookshelf«-Serie. Mit ihren soliden Schuber-Schachteln im Einheitsformat (30 x 21,5 x 6 cm) gereichen diese Ausgaben in der Tat jedem Bücherregal auch heute noch zur Zierde. Übrigens: »3M« stand (und steht auch heute noch) für »Minnesota Mining & Manufacturing Corporation«.
Von vielen Spielen dieser Reihe existieren Varianten, die sich in Schuberfarbe, 3M Logo-Gestaltung, Materialausstattung und teilweise sogar in den Spielregeln unterscheiden. Auch unterschiedliche Schubergrößen – zumal bei Erstauflagen – hat es zuweilen gegeben. Neben den genannten »Bookshelf«-Titeln und den von manchen Sammlern mitunter dazugerechneten »3M Classics« gab es von 3M noch eine Menge anderer Spiele in diversen Serien, so z.B. die »Flatbox Sports Games« und die »Cassette Games«. Ferner waren »Special Editions« und »Super Pad Games« im Lieferprogramm. Hier sei nur die Reihe der »Gamette Games« hervorgehoben, in der sich auch einige Titel der »Bookshelf«-Reihe in vereinfachter Form wiederfinden.
Viele ehemalige 3M-Spiele wurden in den USA noch von der Firma Avalon Hill weiterproduziert. Auch in Deutschland gab es Wiederauflagen – in anderer Ausstattung – von Top-Titeln wie »Bazaar« und »Acquire« (bei Schmidt) oder »Twixt« (bei Schmidt und Klee). Vielleicht bringt die Zukunft noch manch’ freudiges Wiedersehen: Geniale Ideen veralten schließlich nicht. Angesichts der erstklassigen Qualität der seinerzeit verwendeten Materialien und des schönen Designs empfehle ich gleichwohl allen Freunden des gepflegten Tüftelns, sich auf Flohmärkten oder im Internet nach den inzwischen recht selten gewordenen Originalen umzusehen. Es lohnt sich!
P.S.: Interessierte LeserInnen finden hier und da weiteren Lesestoff zum Thema...
Sonntag, 24. Oktober 2010
Eigentlich habe ich ja mit Facebook, YouTube, Skype und Twitter wenig bis nix am Hut. Aber die fiktiven Retro-Zukunftsanzeigen dafür, die gefallen mir: Da haben die Kreativen der brasilianischen Agentur Moma Propaganda einen echten Hit gelandet! Gefunden habe ich diese medialen Meisterwerke übrigens ganz prosaisch offline und auf dem Sofa im Kunstmagazin art.
Sonntag, 17. Oktober 2010
Nach dem Aufwachen auf dem – wie es ein smarter Makler sehr treffend ausdrücken würde – äußerst verkehrsgünstig gelegenen Wohnmobil-Stellplatz besichtigten wir (nur eine obligatorische Katzenwäsche und ein wie üblich ambulant eingenommenes Frühstück später) den Oberhausener Gasometer. Als in der Tat sehr eindrucksvoll erwies sich das Innere des gigantischen Hohlkörpers, insbesondere aber auch die aktuelle Ausstellung »Sternstunden – Wunder des Sonnensystems«, die noch bis zum Ende des laufenden Jahres bewundert werden kann. Die übergroßen Fotos, die ausladenden Planetenmodelle und insbesondere das nachgerade riesige Mondmodell lohnen einen Abstecher in die dicke Röhre allemal!
Aus den Tiefen des Alls resp. des ehemaligen Gasbehälters wieder ans Tageslicht zurückgekehrt, machten wir interessehalber einen Rundgang durch das nahegelegene CentrO, dem laut Eigenwerbung »größten Shopping- und Freizeitzentrum Europas«. Na ja, es gibt dort wie hier und überall sonst im Wesentlichen die gleichen Kettenläden, eine Freßrotunde einen Food Court und die heutzutage übliche Shopping-Center-Architektur. Der zonebattler ließ sich letztlich von der allgemeinen Konsum-Stimmung um ihn herum anstecken und zückte verzückt seine Geldbörse... [1]
Über dem Kaufrausch war es Nachmittag geworden, darum galt es, hurtig auf die Autobahn zu flitzen und sich vom sanft säuselnden Handy in die quirlige Innenstadt Düsseldorfs lotsen zu lassen. In der dortigen Kunstsammlung NRW (K20 am Grabbeplatz) trafen wir uns zunächst mit einem uns bis dato nur virtuell bekannten Blogger-Kollegen zu einem höchst anregenden Plausch. Dann meeteten & greeteten wir noch eine liebe (Fast-)Nachbarin aus Fürth, welchselbe in wackerer, geduldig ertragener Pendler-Existenz in jenem berühmten Kunst-Tempel ihr werktägliches Ein- und Auskommen findet...
Indes waren wir ja nicht nur zum Schäkern und sich Beschnuppern nach Düsseldorf gekommen, nein, es wartete am Abend ein respektabler Kunstmarathon auf uns in Form der vielen zeitgleich stattfindenden Vernissagen zur Quadriennale 2010! Wir guckten und schoben uns bis spät in die milde Nacht durch die frisch eröffneten Ausstellungen »Joseph Beuys. Parallelprozesse« (K20), »Nam June Paik« (museum kunst palast) und »Der Rote Bulli. Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie« (NRW-Forum), bis wir dann endlich ermattet quer durch die Stadt (erneut vom Handy sicher geleitet) in Richtung Ausstellung Nr. 4 (K21 Ständehaus) tappten, woselbst die ebenso abseits wie kostenfrei geparkte Renngurke unserer harrte. Schön war die Kunst, schön war die Nacht, schön zeigte sich auch die bunt illuminierte Skyline des Dorfes an der Düssel:
Erst nach Mitternacht liefen wir wieder in Oberhausen ein, wo wir direkt am Fuße des Gasometers eine Wagenburg bildeten und uns zur (diesmal gebührenfreien) Ruhe niederlegten...
Am Tag Nr. 8 unserer Expedition waren wir schon lange vor der erneuten Öffnung des dicken Wahrzeichens von Oberhausen wieder wach und reisebereit. Wir tuckerten los in Richtung Essen, woselbst wir schon wieder eine Verabredung hatten: Am Rande der weltberühmten Zeche Zollverein wollten wir uns mit einem meiner fleißigen Homepage-Zuträger treffen, der uns – als Einheimischer bestens orts- und kulturkundig – die umfangreichen Einrichtungen der riesigen stillgelegten Anlage zeigen und erläutern wollte. Es wurde ein langer, lehrreicher und bunter Tag...
In seinem Hang zum Skurrilen und Bizarren fiel dem zonebattler so manches Detail auf. Unter anderem kam ihm dieser höchst eigenartige Mastschmuck vor die Linse:
Zunächst konnten wir uns keinen Reim auf jenes ebenso gelungene wie seltsame Woll-Objekt machen. Ein Blick auf den angeknüpften Beipackzettel klärte uns jedoch schnell auf: »Strickgraffiti soll den öffentlichen Raum etwas bunter machen und beschädigt nichts.« Wenn das kein Beispiel für vorbildhaft bürgerliches Engagement ist!
Nachdem wir uns am späten Nachmittag von unserem multitalentierten Führer-Freund verabschiedet hatten, fuhren wir weiter in Richtung Süden, nahmen unterwegs Betriebsstoffe für Mensch und Maschine auf und begannen mit der Suche nach einem Plätzchen für die Nacht. Dies gestaltete sich diesmal als unerwartet schwierig, es wollte sich partout kein geeigneter Ort erspähen lassen. Nach langer Odyssee – es war inzwischen schon dunkel geworden – bezogen wir endlich provisorisch Posten auf einem Besucher-Parkplatz am Nordost-Ufer des Baldeneysees.
Was sich letztlich als gute Wahl entpuppte: Im Grunde sollte man sich in Ballungsräumen ohnehin von der Idee verabschieden, einen Schlafplatz »im Grünen« ausfindig machen zu können. Mitten drin im urbanen Getümmel finden sich noch am ehesten leidlich abgelegene Ecken an Friedhöfen, Supermärkten oder Fabriken, wo sich des Nachts kaum ein Mensch hinverirrt. Und wenn doch mal einer seinen Vierbeiner Gassi führt, dann gucken beide meist diskret zu Seite. So jedenfalls unsere Erfahrung; die echten Schurken schlagen am hellllichten Tage zu...
Der neunte Tag unserer Reise war erstens ein Sonntag und machte zweitens seinem Namen wenig Ehre: Es regnete mehr oder weniger fast den ganzen Tag über. Das scherte (schor?) uns freilich wenig, denn wir hatten ohnehin ein eher inhäusiges Besichtigungsprogramm zu absolvieren. Die erste Station (die uns schon fast einen halben Tag kostete) war die oberhalb des Baldeneysees thronende Villa Hügel, die bis 1945 das repräsentative Refugium der Industriellen-Familie Krupp gewesen war:
Die in der Villa gezeigte Dauerausstellung zur Geschichte von Familie und Fabrik würdigt einerseits die großen technischen Leistungen des von der kleinen Klitsche zum Weltkonzern gewachsenen Unternehmens, dokumentiert aber auch die schicksalhafte Verstrickung mit dem NS-Regime, das ohne den »Kruppstahl« schwerlich hätte Krieg führen können...
Nach Verabfolgung dieser üppigen Dosis Zeitgeschichte machten wir uns wieder auf in Richtung Innenstadt, um die zweite Tageshälfte im Museum Folkwang zu verbringen. Danach waren wir platt bzw. voll, aber es reichte doch noch für eine schnelle Umrundung des Aalto-Theaters zu Fuß, um nach der bereits im April erfolgten Besichtigung des Wolfsburger Kulturhauses jenem Bau ein zweites Werk des finnischen Architekten vergleichshalber hinzuzugesellen. Und weil sich der Marsch an der frischen Luft als belebend erwies, haben wir dann auch noch ‑zumindest von außen – die prächtige Alte Synagoge inspiziert.
Nach so viel Essen für die Augen war die Zeit zum Essen für den Magen gekommen, welchselbiges wir wieder an den Gestaden des Baldeneysees einnahmen, an seinem nordwestlichen Zipfel unterhalb der Villa Hügel. Mit einem nächtlichen Spaziergang (es regnete mittlerweile nicht mehr) zum in der Ferne erahnten Stauwehr rundete sich der Tag: Drei Viertel der Reise ins Unbekannte konnten nunmehr als erfolgreich absolviert gelten. Zum letzten Viertel brechen wir in der nächsten Folge auf!
[1] Ausgabenrechnung: EUR 2,40 (Pizzastück) + EUR 0,40 (Klofrau) = EUR 2,80 Total
Donnerstag, 7. Oktober 2010
In Windeseile wird auf dem Gelände des früheren Nürnberger Containerbahnhofes derzeit ein kolossales Hallen-Konglomerat hochgezogen, welches ganz unwillkürlich Assoziationen an die Athener Akropolis hervorruft:
Freilich soll hier später allenfalls dem Gott des Fortschritts gehuldigt werden: Was hier entsteht, sind keine hehren Hallen zum Ruhme höherer Wesen, sondern schlicht die Triebzughallen des neuen Werkes von DB Regio. Erstaunlich freilich, wie schnell sowas heutzutage geht dank modularer Fertigbauweise...
Mittwoch, 29. September 2010
Mehrere bemerkenswerte (Wendel-)treppen habe ich in diesem Blog über die Jahre schon zusammengetragen, aber die »Stairs to Nowhere« sind nochmal ein ganz anderes Kaliber. Danke an Frau Etosha für den Hinweis!
Sonntag, 26. September 2010
Hin und wieder werden virtuelle BesucherInnen von Google & Co. auf veraltete und mittlerweile nicht mehr existente Adressen verwiesen. Gründe für zwischenzeitlich erfolgte Permalink-Änderungen gibt es (auch auf meinen diversen Baustellen) mehrere: Umbenennung oder endgültige Löschung von Artikeln dürften die häufigsten sein. In den von mir betriebenen oder auftragshalber gepflegten Blogs habe ich diese (seltenen) Fälle zumeist mit einer automatischen Weiterleitung auf die jeweilige Startseite beantwortet. Heute aber habe ich mich hingesetzt und aussagekräftige Info-Seiten für den berüchtigten »Error 404« gebastelt. Man probiere bitte:
www.zonebattler.net/unfug
www.medienpraxis.tv/veraltet
www.fuerther-freiheit.info/nixgibts
www.gebaeudereinigung-rost.de/fehlanzeige
Die genannten Links sind natürlich nur Beispiele, die entsprechende Fehlerseite wird selbstredend bei jeglicher Art von ungültigem Seitenaufruf angezeigt. Auch wenn im Ideallfall kaum jemand diese Seiten jemals zu Gesichte bekommen wird, so halte ich sie doch für einen wichtigen Service-Baustein im immerwährenden Bemühen um die Gunst des geschätzten Kunden Lesers!
Dienstag, 21. September 2010
Das virtuelle Türschild meiner seit ca. 1995 bestehenden »Textwerkstatt« war von 1999 bis heute in einem wenig repräsentativen Unterordner meiner (Haupt-)Domain klein-aber-fein.de untergebracht. Die Gründe waren banal: Zum einen kosteten in den späten 1990ern zusätzliche Domänen noch richtiges Geld, zum anderen waren die gängigen Endungen .com, .de und .info schon damals anderweitig vergeben...
Bei einem routinemäßigen Kontrollgang durch meine digitalen Katakomben bin ich vorhin eher beiläufig darauf gestoßen, daß die neumodische und eher unbekannte Endung .biz wie »business« noch zu haben war. Und da ich in meinem Webhosting-Paket ohnehin noch eine zusätzliche Inklusiv-Domain frei hatte, mußte ich auch nicht lange nachdenken. Wenige Mausklicks später war die Sache unter Dach und Fach: Des zonebattler’s liebhabereihalber und nebenher betriebenes Kleinstunternehmen firmiert ab sofort unter www.textwerkstatt.biz. »biz« wie »bizarr« mit hinten »z« wie »zonebattler«: Hätte mir auch schon früher einfallen können!
Samstag, 28. August 2010
Als das Gespräch neulich auf die Gestaltung von Websites im Allgemeinen, Blogs im Besonderen und der »Fürther Freiheit« im Speziellen kam, meinte Klaus H. aus F. (Name der Redaktion bekannt), daß »alle Welt nur noch WordPress verwendet«, weswegen »auch alle Seiten gleich aussehen« würden. Er schien mir das durchaus verächtlich zu meinen...
Wenn man seine Einschätzung als etwas überspitzte Hypothese gelten läßt (man kann freilich über die Wahl des überzustülpenden Themes und ggf. dessen individuelle Modifikation sehr wohl optische Differenzierungen erzielen), dann frage ich mich gleichwohl, ob die Kritik nicht am Wesentlichen vorbeigeht: Meiner Meinung nach ist es nachgerade sinnvoll und wünschenswert, einen visuellen Gestaltungsstandard zu etablieren!
Wenn es nämlich nicht explizit um künstlerische Projekte von hoher Originalität und deren genußvolle Rezeption geht, dann ist es doch der primäre Zweck eines jeden Internet-Auftrittes, den Besuchern die sie interessierenden Informationen schnell und umstandslos zu präsentieren. Deswegen schaut der geneigte Gast ja schließlich vorbei: Entweder hat ihn eine Suchmaschine hergeleitet, oder er hat die Homepage gezielt angesteuert, um seinen Wissensdurst zu stillen. Da wäre es absolut kontraproduktiv (weil zeitraubend und nervig), sich jedesmal grundlegend neu orientieren zu müssen, weil die Anordnung und Gestaltung der Navigationselemente immer wieder um des schieren Anderssein willens vom etablierten de-facto-Standard abweicht...
Jeder kennt zum Exempel das Symbol des Warenkorbs in Form eines stylisierten Einkaufswagens, seinerzeit von amazon.com eingeführt und längst in unzähligen Webshops in ähnlicher Form zu finden: Es wäre doch hanebüchener Unfug, auf ein so eingängiges Symbol zu verzichten, nur weil man im virtuellen Raume partout anders auftreten will als andere. »Der Köder muß dem Fisch schmecken und nicht dem Angler«, wie der zonebattler zuweilen zu sagen pflegt.
Meine eigenen (sicher nicht repräsentativen, geschweige denn methodisch korrekt erhobenen) Untersuchungen zeigen mir, daß die wenigsten Besucher meiner Websites meine meist mit exorbitantem Aufwand pixelgenau ausgetüftelten Layouts überhaupt bewußt zur Kenntnis nehmen oder gar kennerhaft goutieren: Frage ich nach der Wirkung einer geänderten Schriftart oder eines ausgetauschten Fotos, dann ist das in der Regel (fast) niemandem aufgefallen. Weil es den Leuten nämlich nicht um die Form geht, sondern um den Inhalt (den sie wie oben ausgeführt ohne Umwege zu finden hoffen). Womit bewiesen wäre, daß Anlehnung an sich herauskristallisiert habende Gestaltungsstandards sehr sinnvoll ist, auch wenn es vielleicht bei Auftragsarbeiten zunächst schwerfallen mag, dem Kunden das scheinbare Mainstream-Design als optimal zu verkaufen.
Mein persönliches Fazit: Aus narzisstischer Selbstüberhöhung werde ich weiterhin tüfteln und selbstverliebt an Details meiner virtuellen Bauten feilen, die die meisten BetrachterInnen nicht bemerken werden; eingedenk der LeserInnen und deren Erwartungshaltung werde ich jedoch ebenfalls weiterhin von allzu unkonventionellen Website-»Aufhübschungen« absehen!
Montag, 23. August 2010
Samstag, 14. August 2010
Die Neugestaltung der Homepage einer verwandtschaftlich verbundenen Firma betreibe ich derzeit als ein weiteres WordPress-Projekt. Erstmals greife ich dabei auf das seit der Version 3.0 mitgelieferte neue Standard-Theme namens »Twenty Ten« zurück, welches ich farblich schon ein wenig an die bestehenden Erfordernisse angepaßt habe:
Insgesamt präsentiert sich das Theme als zeitgemäß modern in der Anmutung und als recht pflegeleicht in der Adaption, selbst für jemanden mit nur rudimentären CSS-Kenntnissen wie mich!
Dem einen oder der anderen mag das derzeit dort verwendete Titelfoto bekannt vorkommen: In der Tat habe ich mich da bei mir selbst bedient und auf die Schnelle nichts Besseres gefunden, was sich mit dem Thema »Reinigen und Saubermachen« assoziieren ließe. Immerhin weisen Schippen und Schubkarren schon eher in die richtige Richtung als die paar im Lieferumfang des Themes enthaltenen Naturimpressionen (so schön die für sich genommen auch sein mögen).
So, und jetzt bitte ich mich zu entschuldigen, ich muß möchte an meiner neuen Baustelle weiterwerkeln...
Dienstag, 10. August 2010
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...