Ungemein meditativ und mit hohem Suchtpotential: Das Falling Sand Game. Der Hinweis sollte reichen, um meine LeserInnen für den Rest des Tages an den Monitor zu fesseln... ;-)
Ungemein meditativ und mit hohem Suchtpotential: Das Falling Sand Game. Der Hinweis sollte reichen, um meine LeserInnen für den Rest des Tages an den Monitor zu fesseln... ;-)
Abgelegt in: Vermischtes • 9. Jan.. 2006, 6:28 Uhr • Diskussion eröffnen
Der zonebattler hat ein Faible für’s subtile Kammerspiel, hohle Action- und stupide Gewalt-Orgien sind seine Sache tatsächlich nie gewesen. Umso mehr freut er sich über das Wiedersehen mit (und von) alten Fernsehspielen aus den 1960er und ‑70er Jahren, als diese Kunstform in recht hoher Blüte stand und ohne weiteres mit anspruchsvollen Theater-Inszenierungen konkurrieren konnte.
Ein solches Highlight stellt für mich die Serie »Ich, Claudius, Kaiser und Gott« dar, die unter dem Originaltitel »I Claudius« von der BBC anno 1976 produziert wurde: Nach zwei historischen Romanen von Robert (von Ranke-) Graves wird hier in 13 Folgen (von insgesamt knapp 11 Stunden Laufzeit) die Geschichte des römischen Imperiums aus der Sicht eines seiner Führers erzählt.
Und was das für eine Geschichte ist! Wir hören und sehen staunend die Erinnerungen des Imperators Claudius, von ihm selbst erzählt und kommentiert: Ein Leben umgeben von Intrigen, Affären und Morden, daß es einem schwindelig werden kann... In ihrem intimen Inszenierungsstil mit kammerspielartiger Besetzung erscheint mir die Handlung weit spannender und erregender dargeboten, als es mit noch soviel Aufwand an Material und Statisten je erreicht werden könnte. Lebendiger kann Geschichtsunterricht gar nicht sein! Na ja, allenfalls vielleicht etwas näher an den historischen Fakten... ;-)
Man merkt, der zonebattler kriegt sich vor Begeisterung gar nicht mehr ein: Das liegt natürlich an den fulminanten Leistungen der Schauspieler, allen voran der von Derek Jacobi in der Titelrolle des stotternden und stammelnden Claudius. Seine (zuweilen im Wortsinne) »giftige« Großmutter Livia (Siân Phillips) und deren Mann, der mitunter etwas überfordert wirkende Kaiser Augustus (gespielt von Brian Blessed) sind sicher auch noch in der Erinnerung vieler meiner LeserInnen präsent... Der Rest der Besetzung ist nicht minder hochkarätig und kann hier nachgeschlagen werden.
Rein technisch gibt an der Edition ebenfalls nichts auszusetzen: Das Bild ist für sein Alter klar und einigermaßen rauschfrei, neben der deutschen ist auch die englische O‑Tonspur vorhanden und sogar die (selbst für Anglophile hilfreichen) zuschaltbaren Untertitel fehlen nicht. So soll es sein! Abgerundet wird die Serie durch eine üppig gefüllte Bonus-DVD, die diesen Namen absolut verdient: Sowohl das Doku-Feature »A Television Epic« als auch das »Favourite Scenes«-Interview mit Derek Jacobi sind überaus sehenswert, ebenso die Dokumentation »The Epic that never was« mit dem unvergessenen Charles Laughton. Die beiden anderen Beigaben (Alternative Szenen, Preisverleihungs-Reportage) sind gleichfalls recht informativ (und fraglos erheblich sinnreicher als die auf so vielen DVDs anzutreffenden Werbe-Trailer-Shows). Insgesamt summiert sich das Material auf der Extra-Platte zu knapp 3,5 Stunden an feinen Zugaben!
Abschließend noch ein Wort zur Anmutung der DVD-Box: Als Liebhaber der Serie habe ich mir schon vor Jahren die BBC Original-Ausgabe aus England kommen lassen (zumal ich nicht wirklich zu hoffen wagte, daß die deutsche Synchronfassung so bald auf DVD zu kaufen sein würde). Gegen die BBC-Schachtel (mit billig wirkenden Papp-Steckhüllen für die Silberscheiben) ist die deutsche Ausgabe geradezu opulent und verschwenderisch ausgestattet: Der solide Schuber enthält eine schlau konstruierte Kunststoff-Box mit ordentlichen Haltern für die fünf DVDs. Funktional und obendrein sehr schön anzusehen, da auch gestalterisch gelungen... Was übrigens auch für die Navigations-Menüs gilt. Tatsächlich haben wir hier einen der seltenen Glücksfälle, bei denen eine deutsche Lizenzausgabe in jeder Hinsicht besser geraten ist als das angelsächsische Original. Soviel editorische Sorgfalt findet man nicht alle Tage: Ein dickes Lob dafür an den Publisher Epix Media !
Film / Inhalt | ![]() |
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Extras | ![]() |
Aufmachung | ![]() |
Gesamturteil | ![]() |
Ab heute wird jedes Wochenende genüßlich eine Folge goutiert, so rettet sich der zonebattler stilvoll über den kalten Winter hinweg bis in den Frühling. Heil Claudius!
Abgelegt in: Rezensionen • 8. Jan.. 2006, 0:01 Uhr • 1 Kommentar lesen
Eine merkwürdige Volte des Schicksals hat den zonebattler leider weder zum Nobelpreisträger noch zum Astronauten gemacht, sondern vor mehr als einem Vierteljahrhundert Dienst bei der Eisenbahn nehmen lassen (was er bis heute nicht so recht verstehen kann). Auch wenn ihm da mittlerweile durchaus der Wind der Marktwirtschaft um die Nase weht, so hat er seine Erinnerungen an die Merkwürdigkeiten der Staatsbahnzeit sorgfältig bewahrt und so manches Artefakt aus dem Behörden-Kosmos in die Gegenwart hinübergerettet...
Zum Beispiel ein paar jener praktischen Klebe-Vignetten, mit denen weiland die wiederzuverwendenden Umschläge der innerdienstlichen Postsendungen (korrekte Bezeichnung »EDS« = Eisenbahn-Dienstsache) verschlossen werden konnten. Neben prosaischem Einfach-Klebeband gab es recht martialisch anmutende Motiv-Marken:
Es sollte einen nicht wundern, wenn die Urfassungen dieser hübschen Illustrationen aus »großdeutscher« Zeit stammten: Bestimmt wurden später zu Bundesbahn-Zeiten nur die Uniformen der Ex-Reichsbahner graphisch »entnazifiziert«...
Der zonebattler hat schneidige Schlipse, sprich forsche Unternehmensberater erlebt, die langjährigen Eisenbahnern erst völlige Inkompetenz attestierten, um wenige Minuten später beim achtlosen Überqueren von Werksgleisen fast überfahren zu werden. Da sieht man es wieder: Wer wie ich dem Tod jahrelang die Zunge herausgestreckt hat (um ihm die rückwärtige Gummierung anzufeuchten), dem kann so etwas nicht passieren!
Abgelegt in: Kurioses • 6. Jan.. 2006, 0:01 Uhr • 3 Kommentare lesen
Der zonebattler wurde mit Kuchen als primärem Grundnahrungsmittel großgezogen, darum präferiert er auch heute noch eher die süßen denn die herben Genüsse... In Istanbul mußte er sich letztes Jahr schwer beherrschen, nicht den Großen Basar leerzufuttern. Überhaupt sind die morgenländischen Leckereien was Besonderes, man denke nur an Baklava oder Halva. Allein die Vorstellung befördert sofort des Autors Speichelfluß...
Diese eigenartige Torte sah ich dagegen erst kürzlich in der Auslage einer türkischen Bäckerei in der Fürther Fußgängerzone:
Wie ich mir aus kompetentem Munde habe sagen lassen, bedeutet die türkische Beschriftung »y Birthday Happ« übersetzt »Der Geburtstags-Happen«. Sehr schön!
Daneben stand ein anderes Exemplar, welches die feinen Unterschiede zwischen den Kulturen vortrefflich verdeutlicht:
Auch hier handelt es sich ausweislich der (diesmal in Englisch gehaltenen) Beschriftung um eine Geburtstagstorte, offenbar für zwei als Brautpaar verkleidete Zwillinge, die sich nach Art von Duellanten (oder sagt man Duellisten?) Rücken an Rücken gegenüberstehen. Jedenfalls gucken sie sich nicht an, sondern in diametral entgegengesetzte Richtungen. Zwei Schimmel ziehen eine Kutsche in Form einer überdimensionalen Knoblauchzehe, dahinter stehen zwei Tannen in der Zuckerwiese, ihren bunten Weihnachtsschmuck abgeschüttelt habend.
Wer wagt hier eine ikonographische Interpretation der doch äußerst komplexen Symbolwelt? Da können interkulturelle Mißverständnisse schnell entstehen! Ich muß mal meine netten Nachbarn dazu befragen (die mich dann sicher gleich zu einem Tee nebst »garantiert kalorienfreiem« Naschwerk einladen)...
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 5. Jan.. 2006, 0:01 Uhr • 2 Kommentare lesen
Wenn des zonebattler’s Blick beim Frühstücken auf einen seiner ALDI-Funkwecker fällt, wundert er sich jedesmal über den bizarren (Haus-)Markennamen »Tropby«. Inzwischen kam ihm die Idee, daß das vielleicht ursprünglich mal »Trophy« (englisch für »Trophäe«) heißen sollte, dann aber aus rätselhaftem Grunde schlicht orthographisch falsch auf die Gehäuse der Discounter-Uhren gedruckt worden ist:
Einigermaßen plausible Erklärungen für den offensichtlichen Lapsus könnten sein:
Ein absichtlicher Verschreiber zur Abwehr von eventuellen markenrechtlichen Streitigkeiten.
Ein des abendländischen Alphabetes nicht mächtiger Designer in Fernost hat das geschwungene »h« der Vorlage mit dem ähnlich aussehenden »b« verwechselt.
Ein banaler Tippfehler (»b« und »h« sind auf der Tastatur benachbart) hat sich erst eingeschlichen und dann munter fortgepflanzt.
Ich persönlich favorisiere die Hypothese Nr. 2., und entweder hat das niemand von den Verantwortlichen rechtzeitig bemerkt oder sie dachten sich, zum Zurückrudern ist es jetzt zu spät, halten wir das doch einfach durch, es fällt ja eh’ niemandem auf. Womit sie die Rechnung freilich ohne den zonebattler gemacht hätten...
Was meinen dagegen meine spitzfindigen LeserInnen?
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 4. Jan.. 2006, 0:01 Uhr • 12 Kommentare lesen
Gemäß der altfränkischen Maxime:
Lieber den Magen verrenkt als dem Wirt was g’schenkt |
hat der zonebattler dank Buffet-Durchprobierung und Backwerk-Abusus über die Festtags-Saison gute 2 kg zugelegt, die jetzt schleunigst wieder umweltverträglich abgebaut werden müssen. Zwar weiß der Volksmund zu beruhigen:
Es ist ein Brauch von alters her, die Dicken sind besonders schwer |
aber ich verhalte mich (nicht nur) in derlei Fragen gerne eher antizyklisch zu den Massen und mag nicht als konturloses Schwabbelmonster enden...
Tatsächlich hat der Schreiber dieser Zeilen im letzten Jahr ganze 12 kg abgenommen und damit der schleichenden Amerikanisierung erfolgreich die Stirn geboten. Geholfen hat ihm dabei die (bemerkenswerterweise von einem Amerikaner ersonnene) Hacker’s Diet und insbesondere das dazugehörige Buchführungs- und Visualisierungstool EatWatch.
Dieses überaus nützliche Progrämmchen läuft auf meinem Palm-Organizer und ist somit immer zur Hand. Es unterstützt die gezielte Gewichtsveränderung durch graphische Darstellung der persönlichen Abnehm- (oder Zunehm-)Fortschritte:
Auf lästiges und lustkillendes Kalorienzählen wird vollständig verzichtet, es wird vielmehr nur einmal täglich (z.B. gleich nach dem Aufstehen) auf die Waage gestiegen und das aktuelle Gewicht in der EatWatch festgehalten. Das war’s. Da man zu Beginn der »Diät« sein aktuelles und sein Wunschgewicht sowie einen (realistischen) Zeithorizont zur Erreichung desselben spezifiziert hat (z.B. 10 kg in 10 Monaten), kann das Programm schon mal eine linear verlaufende Soll-Kurve zur Anzeige bringen (die gestrichelte Linie). Gleichzeitig wird die aus den täglichen Meßwerten er- und gemittelte Ist-Kurve angezeigt, und die liegt dann entweder über, auf oder unter der Soll-Linie. Weil über die gemittelte Kurve die Tendenz sichtbar wird, führen Ausreißer nach oben (Festtags-Braten) und nach unten (Fastentag) nicht sofort zu einem heillosen Auf- und ab. Man sieht im Gegenteil sehr bald einen Trend und kann dann sein Eßverhalten gezielt darauf einstellen.
Letztlich gibt es ja nur zwei Stellschrauben, an denen man drehen kann: Die Energiezufuhr durch Nahrungsaufnahme einerseits, den Energieverbrauch durch Muskeltätigkeit und Bewegung andererseits. Abnehmen bedeutet im Grunde nichts anderes als unter’m Strich (ein bißchen) mehr Energie zu verbrauchen als im gleichen Zeitraum aufzunehmen...
Ich selbst habe mir durchaus nix verkniffen und spreche nach wie vor den eher kontraproduktiv wirkenden Süßigkeiten zu. Freilich macht es einen Unterschied, ob ich zwei oder drei leckere Kekse nasche oder die ganze Dose leerfuttere. Mengenbeschränkung heißt die Devise, und zwar in der Absicht, jeden Tag ein bißchen weniger Masse auf die Waage zu wuchten als am Vortage. Die imaginäre »Motivations-Mohrrübe« vor der Nase ist die graphische Verlaufsdarstellung auf dem Taschen-Computer, weil man ja die selbstgewählte Soll-Linie nicht überschreiten mag. Was zwar bei einer Kette von Feiertagen nicht immer klappt, aber letztlich durch ein bißchen Disziplin im Januar wieder gutzumachen ist.
Der Charme des kostenlosen Progrämmchens liegt mithin darin, daß es bei der Überwindung des »inneren Schweinehundes« hilft und einem die Konsequenzen des eigenen Eßverhaltens objektiv und zeitnah vor Augen führt. Und wenn man Tag für Tag kleine Erfolgsschritte sehen kann, fällt einem die moderate Selbstbeschränkung zur Erreichung des selbstgewählten Zieles nicht mehr allzu schwer!
Abgelegt in: Empfehlungen • 3. Jan.. 2006, 6:22 Uhr • 5 Kommentare lesen
Aus unserem quietschroten, gleichwohl High-fidelen Küchenradio tönt ausschließlich Bayern 4 Klassik, was anderes erträgt des zonebattler’s Gemüt auf Dauer nicht. Ich mache also den Kasten an und pfeife fröhlich die mir sogleich vertraute Musik mit...
Der Hinterkopf rätselt, ob es bei der schon vor Jahrzehnten verinnerlichten Melodei um eine Symphonie von Mendelssohn Bartholdy handelt oder womöglich doch eher um eine von Dvořák. Donnerwetter nochmal, denke ich mir, sind deine Synapsen schon so oxydiert, daß Du einen Deutschen Romantiker nicht mehr von einem böhmischen Komponisten unterscheiden kannst? Nicht zu fassen!
Der Aufwasch hält mich hinreichend lange in der Küche, um das Ende des Konzertes abzuwarten. In den ausgeblendeten Applaus verkündet der Rundfunk-Sprecher die Auflösung. Ich tippe nun doch auf Dvořák. Es war...
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die dritte Symphonie (die »Rheinische«) von Robert Schumann ! Tja.
Abgelegt in: Alltagsleben • 2. Jan.. 2006, 6:40 Uhr • 2 Kommentare lesen
Auch die Dezember-Preisfrage scheint meine LeserInnen eher verwirrt hinterlassen zu haben, wiewohl doch sehr viel vom gefragten Gebäude im Bild zu sehen war. Aber egal, neuer Versuch, neues Glück! Wo, wie, was ist das hier:
Wie immer zeigt mein Rätselbild ein Bauwerk bzw. Gebäude aus meiner geliebten Kleeblatt-Stadt Fürth i. Bay., der schönsten Stadt von Welt!
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen schönen Preis aus meinem Fundus. Diesmal ist es:
Eine Original-DVD »One Hour Photo« mit Robin Williams. |
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Abgelegt in: Spurensuchen • 1. Jan.. 2006, 0:45 Uhr • 4 Kommentare lesen
Ich hatte vor ein paar Wochen schon über eine gewisse berufliche Neuorientierung geschrieben, mit der es ab übermorgen dann so richtig losgeht. Macht mich schon etwas nervös, zumal mit dem Jahressprung sehr umfangreiche Organisations- und Prozeßänderungen greifen werden...
Eine wesentliche Änderung für mich persönlich betrifft (durchaus gewollt) den weitgehenden Wegfall häufiger (und meist mehrtägiger) Dienstreisen. Obwohl auf Dauer lästig, boten die Auswärts-Engagements natürlich auch viel Gelegenheit zur Selbstreflexion und zum Artikelschreiben (diesen Beitrag hier habe ich z.B. während einer Zugfahrt von Regensburg nach Hause durch die winterlich zugeschneite Oberpfalz in meinen Palm-Organizer gestiftelt).
Zukünftig sitze ich werktags nurmehr 2x6 Minuten im Zug, was gerade mal ausreicht, auf meinem kleinen Handflächen-Computer die frühmorgens überspielten Online-Ausgaben von Nordbayerische Nachrichten, Erlanger Nachrichten, Fürther Nachrichten, Nürnberger Nachrichten, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, FAZ, Die Zeit, TELEPOLIS und heise online news querzulesen.
Die aktive Schreiberei wird also neu zu organisieren und vollständig an den heimischen Schreibtisch zu verlagern sein. Daher werde ich im neuen Jahr aus Zeitmangel (und keineswegs aus Themenknappheit) meinen Output wie angekündigt etwas drosseln, doch ich hoffe, daß meine Stamm-LeserInnen mir trotzdem treu bleiben!
Allen Leserinnen und Lesern danke ich für ihre Aufmerksamkeit, vor allem jenen, die sich mit Kommentaren selbst aktiv einbrachten und hervortaten. Vielleicht wäre es für manch’ eine(n) eine erwägenswerte Idee, ab dem morgigen 1. Januar selbst mit dem Bloggen zu beginnen? Es macht Spaß (aber keinen Dreck) und verhilft zu vielerlei neuen Impulsen und Bekanntschaften...
Jetzt aber erstmal einen »Guten Rutsch« und auf ein fröhliches Wiederlesen in 2006!
Abgelegt in: Interna • 31. Dez.. 2005, 0:14 Uhr • 2 Kommentare lesen
Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich (mal wieder) versucht, die selbstauferlegte Komplexität des eigenen Lebens etwas zu reduzieren. Insbesondere habe ich mir lange brachliegende virtuelle Baustellen angesehen, um Entscheidungen hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise zu treffen...
Als ich im Jahre 1998 mit der eigenen Homepage www.klein-aber-fein.de online ging, schuf ich in meiner ersten (und schier grenzenlosen) Begeisterung sogleich zahlreiche Unter-Abteilungen, in welchen ich meine Sammlungen für mich und die interessierte Fachwelt dokumentierte: Videospiele, Brettspiele, Minolta-Kameras, Modellbahnen und manches mehr. Vieles von dem war damals noch nicht anderweitig im Web zu finden, und so hatten meine Seiten bald regen Zulauf. Dies umso mehr, als ich fast alles von vorneherein zweisprachig in deutsch und englisch anlegte (was nicht nur die Leserzahlen, sondern natürlich auch den Aufwand in die Höhe trieb).
Der erhoffte Effekt, nämlich das vermehrte Kontakteknüpfen mit Gleichgesinnten zwecks Erfahrungsaustausch und Fachsimpelei, stellte sich leider nicht im erwarteten Umfang ein. Weit zahlreicher waren (oftmals in barsch-forderndem Tonfall vorgetragene) Hilfe-Ersuchen von Leuten, die in den jeweiligen Gebieten weniger wußten als ich: So sollte ich Stücke identifizieren, den mutmaßlichen Verkaufserlös abschätzen, Prospekte versenden, Bedienungsanleitungen kopieren und, und, und... Meine selbstverfaßten Texte zu Kameras und Spielen erfuhren dahingehend Wertschätzung, daß sie von faulen Schmarotzern gerne als Beschreibungen in die eigenen eBay-Auktionstexte hinüberkopiert wurden: Auch dies ein höchst ärgerlicher Nebeneffekt, mit dem ich anfangs in meiner Naivität nicht gerechnet hatte.
Weil mir das strukturierte Homepage-Basteln großen Spaß bereitete, wuchs das Skelett schneller als das Fleisch: Viele Einzel-Seiten waren zwar rasch angelegt, aber vorerst noch ohne die dafür vorgesehenen Rezensionen, Fotos und sonstigen Inhalte, von der englischen Fassung gar nicht zu reden. Als der Spaß des »Claim-Absteckens« vorüber war, fing die eigentliche Arbeit an...
Irgendwann saß ich dann in der spent investment trap, der Falle der bereits getätigten Investitionen: Wenn man viel Aufwand (sei es an Zeit, sei es an Geld, sei es an »Herzblut«) in ein Projekt gesteckt hat, mag man es nicht einfach abbrechen, weil man ja schon so viel investiert hat. Und so läuft man schnell Gefahr, trotz Interessenwandels, Lustlosigkeit, Unmotiviertheit etc. den ohnehin schon unwiederbringlich verlorenen Ressourcen u.U. noch mehr gutes Geld und wertvolle Zeit hinterherzuwerfen...
Ich habe jetzt sozusagen die Notbremse gezogen und all’ die unfertigen Websites geschlossen (sprich vom Netz genommen), zu denen ich heute nimmer stehe oder die mich schlicht nicht mehr interessieren. Natürlich hebe ich sie mir lokal und offline auf, im Material-Fundus leisten sie vielleicht irgendwann mal gute Dienste. Aber ich habe mich der selbstauferlegten Verpflichtung entledigt, da irgendwann mal (ohne rechte Begeisterung) weitermachen zu müssen. Hat mir gutgetan, sich aus dem eigenen Gestrüpp zu befreien! Was übrig bleibt an fertigzustellenden Projekten (z.B. meine Sorgenfrei! Ratgeber-Seite) ist gut überschaubar und durchaus noch im aktuellen Interessenfokus.
Neben der Pflege bezahlter Auftragswerke werde ich mich primär diesem Weblog, zonebattler’s homezone also, widmen. Das ist Arbeit genug, und es scheint mir nach langem Experimentieren die perfekte Form zu sein, auch thematisch unzusammenhängende Geistesblitze unter einen Hut zu bringen.
Nach diesem immateriellen »Ausmisten« will ich mich im neuen Lebens- und Kalenderjahr auch vermehrt meinen »handgreiflicheren« Habseligkeiten zuwenden und alles abstoßen, was keine Freude mehr bringt, sondern nur noch mentale Energie bindet (und hin und wieder abgestaubt sein will): Bücher, Platten und andere langlebige Dinge, die nicht zum Verbrauch gedacht und daher irgendwann womöglich zum Ballast geworden sind, ohne daß mir das so recht bewußt geworden ist. Als Trainer und Feng-Shui-Buch-Leser kann man da übrigens anderen vortreffliche Ratschläge zur Lebens-Entrümpelung geben, ohne sie immer auf das eigene Leben konsequent anzuwenden... ;-)
Genug gelabert philosophiert, es mahnt ein weiser Spruch von Eckart Böhmer:
Im Sagen ist es nicht getan – Im Tun ist es gesagt! |
In diesem Sinne: Ans Werk!
Abgelegt in: Interna • 30. Dez.. 2005, 7:14 Uhr • Diskussion eröffnen
In seiner Retro-Küche verspeist der zonebattler sein Frühstück von fröhlich-frech-floral verzierten Tellern, die ihm ein glücklicher Zufall letztes Jahr auf einem großen Flohmarkt unter die Augen spielte:
Danach ist ihm immer recht blümerant zumute und der Arbeitstag läßt sich dadurch erheblich leichter ertragen...
Das »für ’nen Appel und ’n Ei« erworbene Kaffee-Service war leider schon beim Kauf nicht mehr ganz komplett (auch ging mir beim dekorschonenden Waschen von Hand unlängst eine Tasse zu Bruch), so daß ich jetzt hier eine Suchanzeige lanciere:
Wer Einzelteile (insbesondere Tassen und Teller) dieses vermutlich aus den 1970er Jahren stammenden Geschirrs der Traditionsmarke Winterling (Marktleuthen) hat bzw. findet und an mich weitervermitteln kann, kriegt mein halbes Königreich und meine Tochter zur Frau neben der Erstattung von Kaufpreis nebst Portokosten noch einen schönen Überraschungs-Bonus aus meinem gepflegten DVD-Fundus. Details vereinbaren AnbieterInnen bitte per Mail mit mir!
Nachtrag vom 21. Feb. 2006:
Dieser Tage sorgte ein Schutzengel dafür, daß unser schönes Blümchen-Geschirr haarscharf eine kleine Katastrophe überlebte...
Abgelegt in: Vermischtes • 29. Dez.. 2005, 6:47 Uhr • 5 Kommentare lesen
Wer den Artikel über die Herkunft meines Pseudonyms aufmerksam gelesen hat, weiß, daß heute für mich ein besonderer Tag ist. An dem ich mir zur Feier desselben kurzerhand und ohne jeden Skrupel freinehme: Bis morgen dann!
P.S.: Gäste sind ab 18:00 Uhr willkommen, das Kondolenzbuch liegt hier auf.
Abgelegt in: Interna • 28. Dez.. 2005, 6:58 Uhr • 6 Kommentare lesen
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Süßer und scharfer Senf: