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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 4. Juni 2010

Die Schatz­in­sel (3)

Wan­dern auf La Pal­ma, das be­deu­tet nicht fünf bis zehn Mi­nu­ten lang ein biß­chen um das Au­to her­um­zu­spa­zie­ren, son­dern nach fünf bis zehn Stun­den wie­der er­schöpft beim Wa­gen an­zu­ge­lan­gen, mit schwe­ren Fü­ßen, mit durch­ge­schwitz­ten Kla­mot­ten, mit ge­läu­ter­tem Ge­müt und mit kei­nem an­de­ren Ge­dan­ken mehr im Kopf als dem drin­gen­den Wunsch, aus den staub­be­deck­ten Wan­der­stie­feln end­lich und so­gleich wie­der in die luf­ti­gen Teva™-Tappen™ wech­seln zu kön­nen. Den­noch: Man woll­te die be­glücken­de Er­fah­rung der aus ei­ge­ner Kraft be­wäl­tig­ten Her­aus­for­de­rung hin­ter­her kei­nes­falls mis­sen! [1]

Wandergruppe an der Flanke eines Vulkankegels

Zu­nächst ein­mal re­gi­strier­ten wir mit ei­ni­ger Be­frie­di­gung, daß in der Kind­heit er­wor­be­ne »Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen« wie Tritt­si­cher­heit und Schwin­del­frei­heit auch dann nicht ver­lo­ren ge­hen, wenn man als berufstätige(r) Büromensch(in) über lan­ge Zeit­räu­me we­nig Ge­le­gen­heit zu ih­rer Pfle­ge fin­det: We­der steil­ste Ab­stie­ge über Ge­röll- und Asche­fel­der noch un­mar­kier­te Pfa­de in ki­lo­me­ter­lan­gen Fluß­läu­fen vol­ler glatt­ge­schlif­fe­ner Stein­brocken er­schie­nen uns als un­pas­sier­bar. Kon­di­ti­on und Aus­dau­er wur­den zwar auf ei­ne har­te Pro­be ge­stellt, doch auch in die­ser Hin­sicht schlu­gen wir uns wacker und durf­ten durch­aus mit un­se­ren Lei­stun­gen zu­frie­den sein...

auf dem steinigen Weg aus der Caldera de Taburiente

Iro­nie des Schick­sals: Nach­dem der zone­batt­ler es gem­sen­gleich ge­schafft hat­te, meh­re­re Stun­den oh­ne Stöcke und son­sti­ge Hilfs­mit­tel un­fall­frei durch den Bar­ran­co de las An­gu­sti­as zu äch­zen hüp­fen und der Cal­de­ra de Ta­bu­ri­en­te wie­der heil zu ent­rin­nen, hat er es gleich­wohl zu­we­ge­ge­bracht, kur­ze Zeit spä­ter beim Fla­nie­ren am be­ton­ge­faß­ten Aus­gang je­nes Bach­bet­tes in Pu­er­to de Ta­za­cor­te vom Bür­ger­steig zu fal­len und sich da­bei Ho­se und Haut am Knie auf­zu­rei­ßen. Wo­mit em­pi­risch er­wie­sen wä­re, daß das Le­ben in der so­ge­nann­ten Zi­vi­li­sa­ti­on letzt­lich doch viel ge­fähr­li­cher ist als je­nes in der un­be­rühr­ten Na­tur...

betonierte Bewässerungskanäle bieten streckenweise eine bequeme Alternative zum beschwerlichen Trampelpfad

Wäh­rend der zone­batt­ler für das bi­zeps­stär­ken­de Lenk­rad­kur­beln durch die elend vie­len Ser­pen­ti­nen und die re­ak­ti­ons­schnel­le Kol­li­si­ons­ver­mei­dung mit aus dem Nichts ma­te­ria­li­sie­ren­den Ba­na­nen­la­stern zu­stän­dig war, hat­te sei­ne bes­se­re Hälf­te die Füh­rungs­rol­le, sprich die Rou­ten­pla­nung über­nom­men. Das war auch gut und rich­tig so, denn ein­fach ir­gend­wo an­zu­hal­ten und drauslos­lau­fen wä­re kein gu­ter Rat: Er­stens mag man ja zu die in­ter­es­san­te­sten Punk­te und Aus­blicke nicht ver­feh­len, zwei­tens will man am En­de des Ta­ges zu­ver­läs­sig sein Ve­hi­kel wie­der­fin­den... [2]

auf dem Weg zum Rand der Caldera, hoch über den Wolken

Üp­pi­ge Re­gen­wäl­der auf der Ost­sei­te der In­sel, stoi­sche Kie­fern­wäl­der am Ran­de der Cal­de­ra (die den Ver­gleich mit Na­tio­nal­parks im Süd­we­sten der USA oh­ne wei­te­res stand­hal­ten), kar­ge Vul­kan­kra­ter, lieb­li­che Hoch­ebe­nen, pech­schwar­ze La­va­fel­der, wil­de Schluch­ten: Er­staun­li­cher­wei­se hat­ten un­se­re Wan­de­run­gen sämt­lich ei­nen ei­ge­nen und un­ver­wech­sel­ba­ren Cha­rak­ter. Die Viel­falt der Land­schaft auf dem doch re­la­tiv klei­nen Ei­land ver­blüff­te uns im­mer wie­der...

Weiße Wolken wabern über Wälder und Lavafelder

Er­staunt hat uns auch, daß La Pal­ma (ins­be­son­de­re wohl im Mai) nur von ei­ner recht über­schau­ba­ren Zahl von Be­su­chern an­ge­steu­ert wird: Selbst in den tou­ri­sti­schen Zen­tren, den gro­ßen Ho­tel­an­la­gen und den bei­den Haupt­städ­ten (der wirk­li­chen wie der in­of­fi­zi­el­len) tritt man sich nir­gends und nie­mals auf die Fü­ße. Das mag un­ter an­de­rem dar­an lie­gen, daß die hal­li­gal­li­such­en­den Pau­schal­ur­lau­ber die aus­ge­dehn­ten Strän­de der grö­ße­ren Nach­bar­inseln Lan­za­ro­te, Fuer­te­ven­tura, Te­ne­rif­fa oder Gran Ca­na­ria be­vor­zu­gen, die un­ser­eins aus dem näm­li­chen Grund ge­flis­sent­lich mei­det. Wer mit der stil­len Grö­ße der Na­tur (und dort der Kon­fron­ta­ti­on mit sich selbst) nichts an­zu­fan­gen weiß, soll­te in der Tat nicht un­be­dingt nach La Pal­ma jet­ten...

Das Gipfelglück will für die Nachwelt festgehalten sein

Die im vor­ste­hen­den Bild fest­ge­hal­te­ne Fest­hal­tung ei­nes kol­lek­ti­ven Gip­fel­glückes stell­te üb­ri­gens die größ­te An­häu­fung von Zwei­bei­nern dar, de­rer wir ab­seits der Sied­lun­gen an­sich­tig ge­wor­den sind: Oft sind wir tat­säch­lich über Stun­den kei­ner Men­schen­see­le be­geg­net. Wohl aber al­ler­lei ko­mi­schen Vö­geln und son­sti­gen höchst ei­gen­ar­ti­gen Ge­schöp­fen, wo­mit wir ele­gant die Kur­ve zum The­ma der näch­sten Fol­ge ge­kriegt ha­ben: Blei­ben Sie dran, es geht bald wei­ter!

 
[1] Ins­be­son­de­re dann nicht, wenn die all­täg­li­che Kon­di­tio­nie­rung des ei­ge­nen Be­we­gungs­ap­pa­ra­tes au­ßer­halb der Fe­ri­en­zei­ten im We­sent­li­chen nur aus mor­gens 66 Für­ther Alt­bau­stu­fen run­ter und 78 Nürn­ber­ger Neu­bau­stu­fen rauf so­wie aus dem glei­chen Pen­sum am spä­ten Nach­mit­tag in um­ge­kehr­ter Rei­hen­fol­ge be­steht...

[2] Ei­ne de­tail­lier­te Be­schrei­bung ein­zel­ner Wan­der­tou­ren, ei­ne chro­nol­gi­sche Ta­ge­buch­füh­rung gar, wür­de den Rah­men mei­ner klei­nen Rei­se-Re­pri­se bei wei­tem spren­gen. Wer sich im Rah­men ei­ge­ner Ur­laubs­vor­be­rei­tun­gen da­für in­ter­es­siert, mö­ge die ein­gangs emp­foh­le­nen Druck­wer­ke stu­die­ren. Mir geht es hier um ei­ne ver­dich­te­te Nie­der­schrift der ei­ge­nen Ein­drücke, die ich eher the­ma­tisch als dem zeit­li­chen Ab­lauf nach struk­tu­riert ha­be. In­fol­ge­des­sen sind auch die ge­zeig­ten Fo­tos bunt ge­mischt und nicht in (chrono)logischer oder geo­gra­phi­scher Fol­ge sor­tiert.

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Donnerstag, 3. Juni 2010

Jetzt oder nie

Ich ha­be heu­te die Sich­tung und Be­ar­bei­tung mei­ner Ur­laubs­bil­der ab­ge­schlos­sen: Die mit­ge­brach­te Beu­te von ex­akt 1.500 Fo­tos ha­be ich durch be­herz­tes Lö­schen der zweit- bis fünft­klas­si­gen Auf­nah­men auf ei­nen zu be­wah­ren­den Rest­be­stand von 578 pas­sa­blen Schnapp­schüs­sen ein­damp­fen kön­nen. Was da­von noch in die ak­tu­el­le Rei­se­be­richt­erstat­tung über­nom­men wer­den soll, ist ent­spre­chend vor­be­rei­tet und be­reit­ge­legt.

Die di­gi­ta­le Tech­nik mit ih­ren fak­tisch nicht mehr vor­han­de­nen Fol­ge­ko­sten ver­führt zum sorg­lo­sen Ab­drücken, und auch als eher be­wuß­ter Mo­tiv­su­cher hält man im Zwei­fels­fal­le lie­ber mehr­fach drauf, so­bald be­weg­te Mo­tiv­be­stand­tei­le (Men­schen, Tie­re, Fahr­zeu­ge, flat­tern­de Fah­nen) die Bild­ge­stal­tung in Echt­zeit er­schwe­ren. Auf­grund des ver­gleichs­wei­se klei­nen Dis­plays der Ka­me­ra sind un­ter­wegs ja nur die of­fen­sicht­li­chen Fehl­schüs­se si­cher als sol­che zu er­ken­nen und so­gleich aus­zu­mer­zen, den Rest muß man zur fi­na­len Be­ur­tei­lung in Ru­he am hei­mi­schen PC-Mo­ni­tor Re­vue pas­sie­ren las­sen.

Und das so bald wie mög­lich! So­bald der All­tag ei­nen wie­der hat, die Er­in­ne­run­gen an die Rei­se et­was zu­rück- und an­de­re The­men in den Vor­der­grund ge­tre­ten sind, ge­hen Lust und Lau­ne zur lä­sti­gen Da­tei-Auf­räu­me­rei sehr schnell ver­lo­ren. Je­der kennt das aus ei­ge­ner Er­fah­rung.

Ich hin­ge­gen ken­ne Knip­ser­ka­me­ra­den, die sich lie­ber al­le paar Jah­re neue PCs mit grö­ße­ren Fest­plat­ten kau­fen und ih­ren gan­zen Krem­pel un­be­se­hen um­ko­pie­ren, als sich die Mü­he zu ma­chen, ih­re selbst­ver­schul­de­te Bil­der­schwem­me zu ka­na­li­sie­ren und den Ab­fall zu ent­sor­gen. Wer aber soll sich das je­mals an­schau­en, wenn schon der Er­stel­ler kei­ne rech­te Lust da­zu hat­te?

Mei­ne Mei­nung da­zu: Ent­we­der ma­che ich so­was rich­tig oder gar nicht. Wenn mir die Nach­ar­beit zu­viel wird, neh­me ich die Ka­me­ra erst gar nicht mit und ge­nie­ße den Au­gen­blick im dop­pelt un­be­schwer­ten Sin­ne...

Mittwoch, 2. Juni 2010

Die Schatz­in­sel (2)

Wo und wie al­so an­fan­gen? Viel­leicht am be­sten mit dem Hin­weis, daß La Pal­ma ein klei­nes Uni­ver­sum für sich ist: Trotz recht über­schau­ba­rer Ab­mes­sun­gen und ei­ner Flä­che von nur 708 Qua­drat­ki­lo­me­tern ist die In­sel im Osten ganz an­ders als im We­sten und im Sü­den nicht ver­gleich­bar mit dem Nor­den. Land­schaft und Ve­ge­ta­ti­on mu­ten im­mer wie­der ver­schie­den an, nicht ein­mal das Wet­ter ist al­ler­or­ten ähn­lich. Ein in Nord-Süd-Rich­tung ver­lau­fen­der Hö­hen­zug aus al­ten Vul­kan­kra­tern teilt die In­sel näm­lich in zwei kli­ma­tisch deut­lich un­ter­scheid­ba­re Hälf­ten: Da die feuch­ten Pas­sat­win­de von Osten kom­men und ih­re Wol­ken sich an den stei­len Hän­gen stau­en und ab­reg­nen, hat­ten wir schlau­er­wei­se auf der ge­ne­rell trocke­ne­ren und meist auch son­ni­ge­ren West­sei­te Quar­tier be­zo­gen. Doch wo im­mer man sich auf La Pal­ma nie­der­läßt, dem An­blick von Ba­na­nen-Plan­ta­gen ent­geht man fast nir­gends:

luftdurchlässige Mauer um eine Bananen-Plantage

Vie­le An­bau­flä­chen sind in gro­ßem Maß­stab mit ei­nem Wind- und Wet­ter­schutz aus Ge­we­be oder Fo­lie über­dacht, was zwar den Er­trag stei­gern mag, den Na­tur­lieb­ha­ber frei­lich als äs­the­ti­sche Sün­de er­sten Ran­ges be­frem­det. Über­haupt ist es mit dem bis­lang schwer sub­ven­tio­nier­ten Ba­na­nen­an­bau so ei­ne Sa­che, denn wie bei al­len Mo­no­kul­tu­ren wird auch hier ri­go­ros mit der che­mi­schen Keu­le ge­gen Schäd­lin­ge vor­ge­gan­gen. Man riecht es un­ten bei den Ba­na­nen, man merkt es wei­ter oben auch in den ter­ras­sier­ten Wein­bau­ge­bie­ten: Es wird ge­spritzt, was das Zeug hält, und ob das ver­wen­de­te Prä­pa­rat für den Men­schen wirk­lich un­schäd­lich und sei­ne Do­sie­rung im­mer sorg­fäl­tig ab­ge­mes­sen ist, kann man glau­ben oder nicht...

Erst­ma­lig hat­ten wir frei­lich Ge­le­gen­heit, Ba­na­nen nicht nur im Su­per­markt, son­dern so­zu­sa­gen »in frei­er Wild­bahn« und an der Stau­de zu se­hen. Ganz er­staun­lich sind die nach­ge­ra­de rie­si­gen Blü­ten­stän­de, die an den Bü­scheln dran­hän­gen (und die man als kon­ti­nen­tal­eu­ro­päi­scher Kon­su­ment ge­mein­hin nie zu Ge­sich­te be­kommt):

komplette Bananenstaude mit Blütenstand

Im rund ums Jahr mil­den Kli­ma ge­dei­hen in­des nicht nur exo­ti­sche Früch­te, es wirkt sich schein­bar auch äu­ßerst le­bens­ver­län­gernd auf al­te Au­to­mo­bi­le aus: Wie oft sieht man in Deutsch­land z.B. noch ei­nen Re­nault R4, ei­ne »En­te« oder gar ei­nen VW Prit­schen­wa­gen der er­sten Ge­ne­ra­ti­on her­um­fah­ren? Auf La Pal­ma kom­men ei­nem der­lei Ve­hi­kel stän­dig ent­ge­gen! Die zahl­rei­chen of­fen­bar noch im täg­li­chen Ein­satz be­find­li­chen Land Ro­ver-Pick­ups der pal­me­ri­schen Bau­ern hat­ten es mir be­son­ders an­ge­tan, er­in­ner­ten sie mich doch an »Dakt­a­ri«, ei­ne mei­ner Lieb­lings-TV-Se­ri­en aus se­li­gen Kind­heits­ta­gen...

typischer Land Rover mit Pritschenaufbau

Die äl­te­sten und schön­sten Ex­em­pla­re die­ser ro­bu­sten Klein­la­ster (je­ne mit den eng zu­sam­men­ste­hen­den Schein­wer­fern links und rechts des Küh­ler­grills) ha­be ich lei­der nicht fo­to­gra­fie­ren kön­nen, die konn­te ich stets nur kurz in vol­ler Fahrt be­stau­nen, als sie uns auf kur­ven­rei­cher Stra­ße röh­rend ent­ge­gen­ka­men. Für das ge­zeig­te Fo­to stand da­her ein et­was neue­rer Typ Mo­dell, der aber ‑nach un­se­ren Maß­stä­ben- auch schon von ei­ner nost­al­gi­schen Au­ra um­ge­ben war.

Cla­rence (den schie­len­den Lö­wen aus je­ner Se­rie um den ame­ri­ka­ni­schen Tier­arzt in Afri­ka) ha­ben wir na­tür­lich nicht ge­se­hen, wohl aber sei­ne fe­line Ver­wand­schaft: her­ren- bzw. frau­chen­lo­se Kat­zen schnur­ren und schnü­ren auf La Pal­ma über­all um ei­nen her­um. Nicht sel­ten ma­chen sie ei­nen er­bar­mungs­wür­di­gen Ein­druck...

verwilderte Hauskatze auf einem Müllcontainer

Auch Fe­der­vieh gibt es auf der In­sel reich­lich, was man sehr schnell merkt, wenn man bei of­fe­nem Fen­ster schläft: Spä­te­stens um vier Uhr in der Früh’ schrei­en sich die Häh­ne hier die Häl­se hei­ser. Und weil es Ih­rer vie­le sind, stei­gern sie sich auch ge­gen­sei­tig rein in ei­ne Gockel-Ka­ko­pho­nie, die das Wei­ter­schla­fen we­nig­stens bis zum Son­nen­auf­gang zur sport­li­chen Auf­ga­be macht. Da­ge­gen gibt es nur ein Re­zept, näm­lich aus­dau­ern­des und er­schöp­fen­des Wan­dern, wel­ches zu tie­fem und lan­gem Schlaf ver­hilft und mit dem wir dann in der näch­sten Fol­ge be­gin­nen wol­len!

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Dienstag, 1. Juni 2010

Fol­gen­ab­schät­zung

Prin­zes­sin­nen ret­ten? Lie­ber nicht!

Montag, 31. Mai 2010

Be­weg­te Zei­ten

Aus der Tie­fe des Rau­mes hat un­se­rer rüh­ri­ger Stadt­hei­mat­pfle­ger wie­der ein­mal zu­ge­schla­gen und ein in­ter­es­san­tes Buch zur Für­ther Mo­bi­li­täts­hi­sto­rie ver­faßt:

Zu Wasser, zu Lande und in der Luft - Eine Fürther Verkehrsgeschichte

Der reich be­bil­der­te Wäl­zer er­scheint zwar erst am 10. Jun. 2010, der Pres­se­text des her­aus­ge­ben­den Ver­la­ges macht aber jetzt schon neu­gie­rig:

Zu Was­ser, zu Lan­de und in der Luft
Ei­ne Für­ther Ver­kehrs­ge­schich­te
Alex­an­der May­er
 
Pünkt­lich zum 175. Ju­bi­lä­um der Pio­nier­fahrt des „Ad­lers“ zwi­schen Nürn­berg und Fürth lädt der Für­ther Stadt­hei­mat­pfle­ger Alex­an­der May­er zu ei­nem un­ter­halt­sa­men Streif­zug durch die Ver­kehrs­ge­schich­te der Stadt ein, die ih­ren Na­men und ih­re Exi­stenz der Red­nitz­furt ver­dankt. Kom­pe­tent und kurz­wei­lig schil­dert May­er die Ent­wick­lung der Ka­nal­bau­ten und Fern­stra­ßen von ka­ro­lin­gi­scher Zeit über die in­du­stri­el­le Re­vo­lu­ti­on bis zum Rhein-Main-Do­nau-Ka­nal und dem Fran­ken­schnell­weg. In Bild und Text ver­folgt der Le­ser die Ent­ste­hung der er­sten deut­schen Ei­sen­bahn­li­nie mit, den Aus­bau des Bahn­net­zes so­wie den Auf­bau von Stra­ßen- und U‑Bahn. Auch die Ge­schich­te der bei­den Flug­hä­fen und die Ent­wick­lung des Au­to­ver­kehrs mit all sei­nen Pro­ble­men dür­fen in die­sem reich­hal­tig und ab­wechs­lungs­reich il­lu­strier­ten Band nicht feh­len. Ein ra­san­ter Streif­zug durch al­les, was sich in und durch Fürth be­wegt.
 
Schon am von der Red­nitz­furt ab­ge­lei­te­ten Stadt­na­men wird deut­lich, wie wich­tig die ver­kehrs­gün­sti­ge La­ge an der Kreu­zung mit­tel­al­ter­li­cher Han­dels­we­ge und zwi­schen Main und Do­nau für Fürths Ent­ste­hung und Ent­wick­lung wa­ren. Der Le­ser be­glei­tet Rei­sen­de auf holp­ri­gen We­gen und ge­mäch­li­chen Trei­del­fahr­ten und ge­winnt ei­nen Ein­druck von der Müh­sal des Rei­sens im Mit­tel­al­ter und der frü­hen Neu­zeit.
 
Ka­nä­le und die Ei­sen­bahn wur­den über­all auf der Welt zu Mo­to­ren des In­du­strie­zeit­al­ters und Fürth nahm in Deutsch­land ei­ne Pio­nier­rol­le ein. Aus­führ­lich schil­dert May­er die Pla­nung und den Bau der Strecke von Nürn­berg nach Fürth und die par­al­lel be­trie­be­nen Ka­nal­bau­ten.
 
Der Auf­bau ei­nes ef­fek­ti­ven Nah­ver­kehrs war zu­gleich Fol­ge und Be­din­gung der fort­schrei­ten­den In­du­stria­li­sie­rung Von der Pfer­de­bahn über die 1898 ein­ge­führ­ten elek­tri­schen Trieb­wa­gen zeich­net der Au­tor die Ent­wick­lung des Nah­ver­kehrs in der Me­tro­pol­re­gi­on bis hin zu S- und U‑Bahn nach. Er er­ör­tert Ent­wick­lung und Pro­ble­me des Stre­bens nach der au­to­ge­rech­ten Stadt und por­trä­tiert die bei­den Flug­hä­fen, mit de­nen Fürth schon sehr früh den An­schluss an das Luft­ver­kehrs­netz fand.
 
Sut­ton Ver­lag, ISBN: 978–3‑86680–594‑1
 
128 Sei­ten, 17,90 € [D]

Für ein­ge­fleisch­te Für­the­rIn­nen mit In­ter­es­se an der Lo­kal­hi­sto­rie ist das zwei­fel­los ein Pflicht­kauf! Und wer es noch nicht kennt, sei auch auf das vor zwei Jah­ren im glei­chen Ver­lag pu­bli­zier­te Buch zur Grun­dig-Ge­schich­te hin­ge­wie­sen...

Sonntag, 30. Mai 2010

Die Schatz­in­sel (1)

Mit knapp zwei Jahr­zehn­ten Ab­stand hat der zone­batt­ler heu­er zum zwei­ten Mal im Le­ben spa­ni­sches Ter­ri­to­ri­um be­tre­ten. Er­neut war es ei­ne In­sel, zum er­sten Mal in­des ei­ne ka­na­ri­sche sol­che: La Pal­ma, La Is­la Bo­ni­ta hat­ten er und sei­ne bes­se­re Hälf­te sich zum Ziel ih­rer dies­jäh­ri­gen Ex­pe­di­ti­ons­rei­se aus­er­cho­ren.

400 km west­lich von Afri­ka ge­le­gen, war die­se recht klei­ne Vul­kan­in­sel (gut 40 km lang, knapp 30 km breit) lan­ge Zeit der letz­te Stütz­punkt vor je­ner neu­en Welt, die Ko­lum­bus (der üb­ri­gens selbst nie auf der In­sel ge­we­sen ist) auf der an­de­ren Sei­te des wei­ten Oze­ans ent­deckt hat­te. Der Reich­tum, den Kauf­leu­te, Spe­ku­lan­ten und an­de­re frü­he »glo­bal play­er« durch den Han­del mit der neu­en Ko­lo­nie et­wa ab dem Jah­re 1500 in die Haupt- und Ha­fen­stadt San­ta Cruz de La Pal­ma brach­ten, ist dort heu­te noch zu er­ah­nen. Von den von den spa­ni­schen Er­obe­ren da­hin­ge­met­zel­ten ver­dräng­ten Ur­ein­woh­nern hin­ge­gen sind nur ein paar Pe­tro­gly­phen über­lie­fert. Wir selbst woll­ten frei­lich we­ni­ger auf den hi­sto­ri­schen Spu­ren der Kon­qui­sta­do­ren wan­deln, son­dern uns pri­mär die ein­zig­ar­ti­ge Na­tur des Ei­lan­des auf aus­ge­dehn­ten Wan­de­run­gen er­schlie­ßen. Mit Kar­te, Rei­se­füh­rern [1], Smart­phone [2], GPS-Tracker [3], Ka­me­ra [4] und Ruck­säcken mit Trink­sy­stem [5] be­stens aus­ge­rü­stet, be­gan­nen wir so­gleich mit der sy­ste­ma­ti­schen Er­for­schung des aus geo­lo­gi­scher, wie auch aus bo­ta­ni­scher und zoo­lo­gi­scher Hin­sicht glei­cher­ma­ßen ein­zig­ar­ti­gen Ei­lan­des...

Expeditions-Zubehör

Wer auf La Pal­ma wan­dern will, braucht ei­nen (Miet)wagen, um in ser­pen­ti­nen­rei­cher Fahrt zum Start- und Ziel­punkt sei­ner Tour zu ge­lan­gen. Man merkt schnell, daß die klei­nen Ab­mes­sun­gen der In­sel nur we­nig mit den zu­rück­zu­le­gen­den Strecken und den da­für be­nö­tig­ten Fahr­zei­ten zu tun ha­ben: Stän­dig geht es durch Haar­na­del­kur­ven son­der Zahl berg­auf oder berg­ab, man kommt aus dem Dre­hen des Lenk­ra­des von ei­nem An­schlag bis fast zum an­de­ren über wei­te Strecken gar nicht mehr her­aus.

Kein Wun­der da­her, daß man für läp­pi­sche 20 km Luft­li­nie ei­nen hal­ben Tag brau­chen kann und un­ter­wegs fast nur Klein­wa­gen und ge­län­de­gän­gi­ge Pick­ups zu Ge­sich­te be­kommt. Mit fet­ten Li­mou­si­nen, tie­fer­ge­leg­ten gar, wür­de man dort durch­aus nicht re­prä­sen­tie­ren kön­nen, son­dern sich eher lä­cher­lich ma­chen. Wie die gan­zen Bus- und Last­wa­gen­fah­rer ih­re aus­la­den­den Ve­hi­kel kreuz und quer durch die In­sel chauf­fie­ren, ist mir bis heu­te schlei­er­haft. Der zone­batt­ler je­den­falls pi­lo­tier­te ei­nen kom­pak­ten Re­nault Clio mit Ser­vo-Len­kung und hat sich ge­stern bei der er­sten Fahrt da­heim mit dem ei­ge­nen Mi­ni­bus sehr dar­über ge­wun­dert, war­um ihm des­sen Lenk­rad und Pe­da­le al­le­samt so un­ge­wohnt schwer­gän­gig vor­kom­men...

Übersichtskarte von La Palma mit den von uns zurückgelegten Wegen
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An­ders als im Vor­jahr zei­gen die über­ein­an­der­ge­leg­ten Tracker-Da­tei­en mit den ge­fah­re­nen und den ge­wan­der­ten Strecken dies­mal kei­nen Rund­rei­se-Kurs: Wir wohn­ten ja nicht wie sonst am­bu­lant in der mo­bi­len Renn­gur­ke, son­dern sta­tio­när und wäh­rend des ge­sam­ten Rei­se­zeit­rau­mes in ei­nem ge­mie­te­ten Fe­ri­en­haus, von dem wir tag­täg­lich im­mer wie­der neu (aber na­tur­ge­mäß oft über die glei­chen Stra­ßen) aus­rück­ten.

Un­ser Do­mi­zil be­stand recht ei­gent­lich aus dem mitt­le­ren von drei leicht ver­setzt an­ein­an­der­ge­bau­ten Häus­chen. Zu­nächst wa­ren wir über­rascht, links und rechts kei­ne Nach­barn vor­zu­fin­den, spä­ter ge­wöhn­ten wir uns dar­an und ge­gen En­de hät­ten wir es wohl tat­säch­lich als un­an­ge­nehm emp­fun­den, wenn un­se­re sple­ndid iso­la­ti­on noch durch an­de­re Tou­ri­sten ge­stört wor­den wä­re. Die of­fen­bar ty­pisch schwa­che Aus­la­stung der (in­sel­weit üp­pig di­men­sio­nier­ten) Über­nach­tungs­ka­pa­zi­tä­ten hat frei­lich ih­re Schat­ten­sei­te in Form von Muff und Schim­mel, wel­cher sich leicht dort aus­brei­ten kann, wo ho­he Luft­feuch­tig­keit und ge­rin­ge Luft­zir­ku­la­ti­on ei­ne un­hei­li­ge Al­li­anz ein­ge­hen... Lüf­ten, Lüf­ten und noch­mals Lüf­ten hat uns ge­hol­fen, un­se­rer an­son­sten for­mi­da­blen Fin­ca die un­an­ge­nehm­sten Ge­rü­che (wenn auch nicht de­ren Ver­ur­sa­cher) für die Dau­er un­se­res Auf­ent­halts halb­wegs aus­zu­trei­ben.

Detail unserer Ferien-Finca

In der ein­fach, aber kom­plett aus­ge­stat­te­ten Hüt­te fand sich so­gar ein Pär­chen pas­sa­bler PC-Ak­tiv­bo­xen, de­ren klei­ner Klin­ken­stecker so­gleich in die pas­sen­de Buch­se mei­nes Han­dys fand: Da ich ne­ben den Beethoven’schen Sym­pho­nien und Kla­vier­kon­zer­ten u.a. die Telemann’sche Ta­fel­mu­sik und über­dies noch sämt­li­che Trom­pe­ten­kon­zer­te des glei­chen Kom­po­ni­sten im Te­le­fon ge­spei­chert vor­hal­te, war da­mit ei­ne ge­die­ge­ne Grund­ver­sor­gung mit Früh­stücks­mu­sik si­cher­ge­stellt (Par­si­fal, Lo­hen­grin und Tann­häu­ser wä­ren auch noch mit auf der Spei­cher­kar­te, aber si­tua­tiv nicht un­be­dingt an­ge­bracht ge­we­sen)...

Im Ge­gen­satz zu den aus der Hei­mat ge­wohn­ten lan­gen Däm­me­rungs­zei­ten wird auf La Pal­ma das Ta­ges­licht am Mor­gen zü­gig an­ge­schal­tet und des Abends nicht min­der flott wie­der ab­ge­dreht, ei­ne Fol­ge der im Ver­gleich zu Deutsch­land weit süd­li­che­ren La­ge auf dem Glo­bus. Man muß das Phä­no­men in sei­ne Ta­ges­pla­nung ein­be­zie­hen, wenn man nicht ris­kie­ren will, nach dem Ge­nuß ei­nes spek­ta­ku­lär knal­li­gen Son­nen­un­ter­gangs am ein­sa­men Stran­de kurz dar­auf im Zap­pen­du­ste­ren zu ste­hen.

Das nach­fol­gen­de Fo­to zeigt nicht et­wa ei­nen Aus­schnitt aus der Altdorfer’schen »Alex­an­der­schlacht«, son­dern ei­nen Blick von der gro­ßen Ter­ras­se un­se­rer Ca­sa in Rich­tung Meer und un­ter­ge­hen­de Son­ne:

abendlicher Terrassenblick in den Sonnenuntergang

Am un­te­ren Bild­rand sind schon je­ne ge­we­be­über­spann­ten Ba­na­nen­plan­ta­gen zu er­ah­nen, von de­ren in­sel­ver­schan­deln­den (und po­ten­ti­ell ge­sund­heits­ge­fähr­den­den) Ne­ben­wir­kun­gen spä­ter noch zu be­rich­ten sein wird.

So­viel zur Ein­stim­mung, so­viel für heu­te. Im näch­sten Teil bre­chen wir end­lich auf und be­gin­nen uns auf der In­sel gründ­lich um­zu­schau­en...

 
[1] Wir hat­ten im Ge­päck:

  • WK E2 – La Pal­ma – Wan­der- und Frei­zeit­kar­te 1:30000
    Ver­lag Frey­tag & Berndt, Wien
     
    Gu­te, de­taii­lier­te Kar­te, die auch für den Au­to­fah­rer taugt. Ide­al wä­re es, wenn die Stra­ßen­ki­lo­me­trie­rung hin und wie­der mit ein­ge­druckt wä­re. Nach häu­fi­gem Fal­ten be­ginnt sich die Kar­te an den Knick­stel­len zu zer­le­gen, aber ei­nen mehr­wö­chi­gen Ur­laub hält sie aus und durch...

  • Klaus und Anet­te Wolfs­per­ger:
    La Pal­ma – Die schön­sten Kü­sten- und Berg­wan­de­run­gen
    Berg­ver­lag Ro­ther, Mün­chen (10. Auf­la­ge, 2010)
     
    Das Stan­dard­werk für das Be­strei­fen der In­sel. Ge­hört schon we­gen des prak­ti­schen Kom­pakt­for­ma­tes in den Ruck­sack bzw. in die Hand je­des Wan­de­rers. Lei­der fin­den sich in den Tou­ren­be­schrei­bun­gen mit­un­ter kaum nach­voll­zieh­ba­re Zeit­an­ga­ben, nicht ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­ba­re Weg­punk­te und dif­fu­se Aus­sa­gen zu den Schwie­rig­keits­gra­den (z.B. bei Nr. 42: »leich­te, aber et­was an­stren­gen­de Wan­de­rung«). Na ja. Sehr hilf­reich sind die er­gän­zen­den und kor­ri­gie­ren­den Käu­fer­kom­men­ta­re bei amazon.de!

  • Mi­cha­el Rei­mer und Wolf­gang Ta­sch­ner:
    Ge­nuss­wan­dern auf La Pal­ma -
    Traum­tou­ren auf der grü­nen In­sel der Ka­na­ren

    Bruck­mann Ver­lag, Mün­chen 2007
     
    Die­sen reich be­bil­der­ten Wan­der­füh­rer ha­be ich als Rest­po­sten-Ex­em­plar kurz vor dem Ur­laub in der Nürn­ber­ger zwei­tau­send­eins-Fi­lia­le zu­fäl­lig er­späht und so­gleich für klei­nes Geld mit­ge­nom­men. Dank der vie­len bun­ten Fo­tos und des über­sicht­li­chen Lay­outs wä­re die­ser Rei­se­füh­rer ei­ne Emp­feh­lung wert, wenn, ja wenn nicht das gro­ße A5-For­mat so un­prak­tisch wä­re! Zum ap­pe­tit-an­re­gen­den Durch­blät­tern in der Ca­sa ide­al, aber für den Ein­satz un­ter­wegs lei­der doch zu un­hand­lich...

  • Iza­bel­la Ga­win:
    La Pal­ma – Hand­buch für in­di­vi­du­el­les Ent­decken
    Rei­se Know-How Ver­lag Pe­ter Rump, Bie­le­feld (6. Auf­la­ge, 2009)
     
    Sehr or­dent­li­cher All­round-Rei­se­füh­rer in an­ge­nehm kom­pak­ter Grö­ße. Die Orts­be­schrei­bun­gen wa­ren durch­aus hilf­reich, die all­ge­mei­nen Tipps eben­so. Als Selbst­ver­sor­ger im vor­ab ge­mie­te­ten Fe­ri­en­haus mach­ten wir von den Un­ter­kunfts- und Re­stau­rant-Emp­feh­lun­gen kei­nen Ge­brauch. Auch die­ser ge­ne­rel­le Füh­rer hat ei­nen ei­ge­nen Wan­der­teil mit 20 knapp be­schrie­be­nen Tou­ren.

Lei­der nicht da­bei hat­ten wir:

  • Ire­ne Bör­jes und Hans-Pe­ter Koch:
    La Pal­ma – Das Rei­se­hand­buch zur grün­sten In­sel der Ka­na­ren
    Mi­cha­el Mül­ler Ver­lag, Er­lan­gen 2010
     
    Die Rei­se­füh­rer aus un­se­rer Nach­bar­stadt ge­nie­ßen nicht oh­ne Grund ei­nen her­vor­ra­gen­den Ruf, und der hier ge­nann­te wä­re mein Wunsch-Füh­rer ge­we­sen. Lei­der kam die ur­sprüng­lich für April 2010 vor­ge­se­he­ne Neu­auf­la­ge nicht mehr recht­zei­tig für uns in den Han­del, mitt­ler­wei­le ist sie für den Ju­li an­ge­kün­digt. In ei­nem An­denken­la­den auf La Pal­ma hät­te ich tat­säch­lich noch die hier­zu­lan­de ver­grif­fe­ne Aus­ga­be von 2007 er­ste­hen kön­nen. Schon beim kur­zen Durch­blät­tern zeig­te sich, daß die­ses hand­li­che Ta­schen­buch mit sei­nen um­fas­sen­den In­for­ma­tio­nen zu Land und Leu­ten ei­ne dicke Emp­feh­lung wert ist: Zu­sam­men mit dem Ro­ther Wan­der­füh­rer und der gro­ßen Kar­te von Frey­tag & Berndt hat man da­mit al­les Nö­ti­ge in Hän­den!

[2] Mein schon frü­her vor­ge­stell­tes Dienst-Han­dy be­währ­te sich nicht nur als mp3-Play­er, son­dern auch als Ta­schen­lam­pe, Aus­ga­ben-Er­fas­ser, Mail-Ter­mi­nal und dank des in­te­grier­ten GPS-Emp­fän­gers auch als kom­for­ta­bler Schritt­zäh­ler (man be­ach­te den ge­zeig­ten Screen­shot mit dem Hö­hen­pro­fil ei­ner Wan­de­rung). Frei­lich ha­be ich den (noch zu ve­ri­fi­zie­ren­den) Ver­dacht, daß der No­kia Sports Tracker trotz nicht aus­ge­wähl­ten On­line-Zu­gangs un­ge­fragt Ser­ver-Ver­bin­dun­gen her­ge­stellt hat: Ein Aus­lands­ta­rif von 2 Cent pro 10 KB Da­ten­vo­lu­men klingt mo­de­rat, aber es läp­pert sich da schnell was zu­sam­men. Je­den­falls war das Gut­ha­ben mei­ner Pre­paid-SIM-Kar­te be­reits nach ei­ner Wo­che wun­der­sa­mer­wei­se auf­ge­braucht. Gut, daß ich die au­to­ma­ti­sche Decke­lung als »Reiß­lei­ne« ein­kal­ku­liert hat­te: Mit ei­nem re­gu­lä­ren Lauf­zeit-Ver­trag wä­re der Spaß wo­mög­lich (noch viel) teu­rer ge­wor­den...

[3] Mein schon mehr­fach be­sun­ge­ner und im­mer wie­der gern er­wähn­ter Vor­rats­da­ten­spei­cher hat sich in die­sem Ur­laub ein­mal mehr be­stens be­währt: Mit zwei Satz Stan­dard-Ak­kus pro­to­kol­liert er läs­sig gut 14 Stun­den lang al­le Be­we­gun­gen zu­ver­läs­sig mit, und sein groß­zü­gig be­mes­se­ner Spei­cher war auch nach drei Wo­chen flei­ßi­gen Wan­derns noch nicht ein­mal zur Hälf­te ge­füllt.

[4] Was bin ich froh, die dicke Di­gi­tal-Spie­gel­re­flex wie­der zu­rück­ge­ge­ben zu ha­ben und mei­ner Kom­pakt-Knip­se treu ge­blie­ben zu sein: Bei fünf Stun­den in pral­ler Son­ne und 1000 Me­tern Hö­hen­un­ter­schied ist man froh um je­des Gramm, das man nicht mit­zu­schlep­pen hat!

[5] Vor Jah­ren schon hat­ten wir zwei preis­wer­te Wan­der­ruck­säcke mit in­te­grier­tem Was­ser­be­häl­ter beim Dis­coun­ter ne­ben­an ge­kauft, bis­lang aber nicht ge­nutzt. Bei ih­rem er­sten Ein­satz auf La Pal­ma er­wie­sen sich die por­ta­blen Be­hält­nis­se so­fort als über­aus prak­tisch: Zum ei­nen sind sie dank schma­len Schnit­tes und ge­pol­ster­ter Auf­la­gen weit we­ni­ger schweiß­trei­bend zu tra­gen als mei­ne vo­lu­mi­nö­se­ren DB-Lok­füh­rer-Ruck­säcke, zum an­de­ren ist so ein Trink­sy­stem (be­stehend aus ei­ner her­aus­nehm­ba­ren Weich­kunst­stoff­bla­se mit Schlauch und Mund­stück dran) von er­heb­li­chem prak­ti­schen Nut­zen: Der Dür­sten­de muß nicht in­ne­hal­ten, um nach ei­ner Fla­sche zu fin­gern, son­dern nuckelt ein­fach wäh­rend des Ge­hens am Mund­stück des am Tra­ge­gurt griff­be­reit fest­ge­klip­sten Schlau­ches. Zu­dem läßt ein form­fle­xi­bler Was­ser­vor­rat im ge­pol­ster­ten Ex­tra-Fach des Ruck­sackes weit mehr Stau­raum für an­de­re Zwecke frei als ei­ne mit­ge­führ­te star­re Fla­sche...

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Freitag, 28. Mai 2010

Fa­cet­ten­reich­tum

rückwärtiges Blinklicht eines Reisebusses
Mittwoch, 26. Mai 2010

Wei­ter im Text...

Der zone­batt­ler mel­det sich hier­mit ord­nungs­ge­mäß aus sei­nem Jah­res­ur­laub zu­rück, in den er sich wohl­weis­lich gar nicht ex­pli­zit ab­ge­mel­det hat­te: Ge­schla­ge­ne drei Wo­chen lang hat er nun mit sei­ner bes­se­ren Hälf­te ein ge­heim­nis­vol­les Ei­land im gro­ßen Oze­an in­ten­siv er­forscht, er­wan­dert und er­fah­ren. Ge­stern spät­abends erst ist er wie­der heim­ge­schwebt, heu­te früh schon muß er wie­der ins Bü­ro ein­rücken und hofft in­stän­dig, daß der Er­ho­lungs­ef­fekt von zwei­und­zwa­nig na­tur­nah ver­brach­ten Ta­gen zu­min­dest bis zur er­sten Mit­tags­pau­se vor­hal­ten mö­ge...

So­bald es die auf­ge­stau­ten dienst­li­chen Ob­lie­gen- und pri­va­ten An­ge­le­gen­hei­ten zu­las­sen, wer­de ich zu­nächst die un­ter­des­sen hier auf­ge­lau­fe­nen Kom­men­ta­re be­ant­wor­ten und dann mit ei­ner reich be­bil­der­ten Rei­se­be­richt­erstat­tung fort­fah­ren. Es gibt näm­lich ei­ne gan­ze Men­ge zu er­zäh­len...

Samstag, 1. Mai 2010

Arm­leuch­ter

kurioser Wandleuchter auf Schloß Essenrode
Freitag, 30. April 2010

Ein­sam­mel­schluß

Mit dem heu­ti­gen Stich­tag be­en­de ich die Ar­beit an den fol­gen­den »Dau­er­bren­nern« mei­nes per­sön­li­chen Bild­ar­chi­ves (ein Klick auf ein Bild öff­net die je­wei­li­ge Ga­le­rie):

Abbes & Wegges   Müllschlucker   Kleine Versuchungen

Virtuelle Wagenburg   Haltestellen   Rotalarm!

Gut gerüstet   Gelbe Gefahr   Ende Gelände(r)

Rüsseltiere   Giftglas   Finger weg!

Wasserspender   Trommelfeuer   Hunger & Durst, ungestillt

Ausgerollt   Kaltmacher   Luftlöcher

Markante Markierungen   Pflasterungen   Was vom Rade übrig blieb

Tore zur Unterwelt   Licht-Spiele   Sonnen-Ende

Ganz schön geschlaucht   Schlüssellöcher   Ausgetreten

Bitte Platz zu nehmen!   Viele, viele bunte Smarties...   Verboten! Verboten! Verboten!

Man kann ja nicht ewig so wei­ter­ma­chen und al­le fünf Me­ter die Ka­me­ra zücken...
An den »ver­dreh­ten Wel­ten« in­des will ich auf un­be­stimm­te Zeit wei­ter­ba­steln.

Mittwoch, 28. April 2010

Spur der Stei­ne

In den näch­sten Wo­chen und Mo­na­ten wird die längst über­fäl­li­ge Sa­nie­rung der Ka­ro­li­nen­stra­ße end­lich in An­griff ge­nom­men: Zwi­schen der Schwa­ba­cher Stra­ße und der Karl­stra­ße wird die elen­de Buckel­pi­ste dann kom­plett er­neu­ert. Ob es wohl da­mit zu­sam­men­hängt, daß ge­stern in un­mit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft zu un­se­rem klei­nen Schre­ber­gar­ten zwei über­aus rät­sel­haf­te Stein­tür­me nie­der­ge­kom­men sind?

zwei Türme aus Bruchsteinschotter

Was mö­gen das nun für ei­gen­ar­ti­ge Ar­te­fak­te sein? Zwei au­ßer­ir­di­sche Ste­len un­be­kann­ter Ge­ne­se und Zweck­be­stim­mung? Ein Mahn­mahl zum Ge­den­ken an das ver­lo­re­ne New Yor­ker World Trade Cen­ter? Oder doch nur ganz ba­naler­wei­se zwei be­helfs­mä­ßi­ge Pfei­ler, die spä­ter Ver­sor­gungs­lei­tun­gen über den Bau­stel­len­ver­kehr hin­weg lei­ten sol­len? Aber war­um ste­hen sie dann eng ne­ben­ein­an­der und nicht vis-à-vis auf ge­gen­über­lie­gen­den Stra­ßen­sei­ten? Fra­gen über Fra­gen...

Frag­los aber wird das noch span­nend!

Da­men­bei­ne (1)

Bizarr bestrumpfte Damenbeine in Fürth (Bay) Hbf

Bi­zarr be­strumpf­te Da­men­bei­ne in Fürth (Bay) Hbf
 
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