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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Mittwoch, 17. Mai 2006

Im Na­hen Osten

Ir­gend­wo ha­be ich mal ge­le­sen, daß et­wa 80% (!) der West­deut­schen noch nie im öst­li­chen Teil des Lan­des (von mir ger­ne als Neu­fünf­land be­zeich­net) ge­we­sen sind, und um­ge­kehrt soll es tat­säch­lich nicht viel an­ders sein. Mir per­sön­lich ist das ab­so­lut un­ver­ständ­lich, zu­mal es aus mei­ner Sicht als ge­lern­ter Wes­si »drü­ben« enorm viel zu ent­decken gibt: schö­ne Land­schaft, fan­ta­sti­sche Kul­tur­denk­mä­ler, be­mer­kens­wer­te Men­schen...

Nun ist das dem Fran­ken­land be­nach­bar­te Thü­rin­gen ja si­cher nicht re­prä­sen­ta­tiv für das ge­sam­te »Bei­tritts­ge­biet«, man muß fer­ner zwi­schen Stadt und plat­tem Land dif­fe­ren­zie­ren, auch gilt es (wie über­all) mit Ver­all­ge­mei­ne­run­gen vor­sich­tig zu sein. Gleich­wohl glau­ben wir als recht er­fah­re­ne­ne Ost­deutsch­land-Rei­sen­de doch ein paar be­mer­kens­wer­te Trends und Ei­gen­hei­ten er­ken­nen zu kön­nen:

  • Es wur­de un­glaub­lich viel (und oft mit Lie­be zum De­tail) sa­niert, von gan­zen Häu­ser­zei­len an­ge­fan­gen bis hin zu den Gas­sen und Bür­ger­stei­gen. Wer ei­nen Film über die ma­ro­de End­zeit der DDR dre­hen woll­te, fän­de ei­ne pas­sen­de Ku­lis­se eher im frän­ki­schen Fürth als in Ei­sen­ach, Go­tha, Er­furt oder Wei­mar.

  • Der An­teil der bis da­to un­sa­nier­ten Ge­bäu­de ist in den letz­ten Jah­ren ganz er­heb­lich ge­schrumpft. Gleich­wohl ist der mit­un­ter an­zu­tref­fen­de, grel­le Kon­trast zwi­schen bau­fäl­lig und re­no­viert für un­se­re Au­gen im­mer wie­der stau­nens­wert...

Ein halber Sanierungsfall
  • Trotz al­ler Qua­li­tä­ten des ur­ba­nen Woh­nens in wie­der­her­ge­stell­ter Pracht­ku­lis­se scheint es auch den Ost­deut­schen ins frei­ste­hen­de (doch meist eben­so ge­sichts- wie ge­schichts­lo­se) Ei­gen­heim am Stadt­rand zu zie­hen. Dies ist wo­mög­lich nur teil­wei­se dem ge­samt­deut­schen Her­den­trieb ge­schul­det, ein durch Lu­xus-Sa­nie­run­gen von In­ve­sto­ren­hand in die Hö­he ge­trie­be­nes all­ge­mei­nes Miet­ni­veau dürf­te den Trend ver­stärkt ha­ben.

  • In der Tat sind al­ler­or­ten er­heb­li­che Woh­nungs­leer­stän­de zu kon­sta­tie­ren, und das kei­nes­wegs in un­at­trak­ti­ven Ecken oder her­un­ter­ge­kom­me­nen Alt­bau­ten: Ganz im Ge­gen­teil fin­det man zahl­rei­che vor­hang­lo­se Woh­nun­gen al­ler Grö­ßen in be­ster Ci­ty­la­ge und in vor­treff­lich in­stand­ge­setz­ten Stadt­häu­sern vor.

  • Es ist auf den er­sten Blick zu er­ken­nen, daß Un­men­gen Gel­des ver­bud­delt und ver­baut wor­den sind, wo­durch ins­be­son­de­re die hi­sto­ri­schen In­nen­städ­te ihr Ge­sicht wie­der­ge­won­nen ha­ben. Lei­der ist auch au­gen­fäl­lig, daß nicht eben sel­ten ent­we­der nur »pin­sel­sa­niert«, das gu­te Ma­te­ri­al nicht fach­män­nisch ver­ar­bei­tet oder der Un­ter­grund schlicht nicht an­ge­mes­sen vor­be­rei­tet wur­de. Die zwangs­läu­fi­gen Fol­gen sind bröckeln­der Putz und fort­ge­schrit­te­ne Ero­si­on, die nach we­ni­gen Jah­ren so ex­trem nicht sein müß­ten...

Ein typischer Bauschaden
  • Die ho­he Ar­beits­lo­sig­keit und die Ab­wan­de­rung der jün­ge­ren Men­schen in Rich­tung Ar­beits­platz im We­sten ist ‑zu­min­dest in den Städ­ten- nicht auf den er­sten Blick of­fen­kun­dig. Wo al­ler­dings ein­fa­che­re Ar­bei­ten in Team­ar­beit ge­lei­stet wer­den (z.B. bei Grün­an­la­gen-Be­pflan­zun­gen u.ä.), fällt auf, daß von n da­mit be­trau­ten Per­so­nen meist n‑n+1 ar­bei­ten und n‑1 da­bei zu­schau­en... Was frei­lich durch­aus kein spe­zi­fisch ost­deut­sches Phä­no­men ist!

  • Die Lan­des­haupt­stadt Er­furt hat ge­ra­de­zu Me­tro­po­len­cha­rak­ter, doch selbst ei­ne mitt­le­re Kom­mu­ne wie die ehe­ma­li­ge Re­si­denz­stadt Go­tha ver­fügt über über ei­nen stau­nens­wer­ten Mix von hoch­klas­si­gen Ein­zel­han­dels-Ge­schäf­ten ver­schie­den­ster Bran­chen. Kei­ne Spur von 1‑­Eu­ro- oder Bil­lig­ramsch-Lä­den, wie sie in Groß­städ­ten wie Hal­le (Saa­le) oder Fürth (Bay) zum mitt­ler­wei­le ge­wohn­ten Stra­ßen­bild ge­hö­ren.

Der Osten Deutsch­lands ist (mehr als) ei­ne Rei­se wert, es gibt viel Ver­trau­tes und viel exo­tisch An­mu­ten­des in en­ger Nach­bar­schaft. Wer sich auf Land und Leu­te ein­läßt und ger­ne den Spu­ren ver­sun­ke­ner Zei­ten nach­spürt, wird durch in­ten­si­ve Er­leb­nis­se und nach­hal­ti­ge Ein­drücke reich be­lohnt, oh­ne um die hal­be Welt jet­ten zu müs­sen...

Sonntag, 14. Mai 2006

Ein Bett am Raps­feld

Hier­mit mel­de ich mich von ei­nem sechs­tä­gi­gen Cam­ping-Ur­laub zu­rück, den ich mit mei­ner bes­se­ren Hälf­te im be­nach­bar­ten Frei­staat Thü­rin­gen ver­brach­te. Von den in Ei­sen­ach, Go­tha, Er­furt, Wei­mar und zwi­schen­drin ge­won­ne­nen Ein­drücken und Er­kennt­nis­sen wird noch zu be­rich­ten sein, wenn die Wä­sche ge­wa­schen, die Aus­rü­stung ver­staut und die all­ge­mei­ne Grund­stel­lung im Haus­halt wie­der­her­ge­stellt ist. Es sei aber jetzt schon ver­ra­ten, daß wir (bei be­stem Wet­ter) ein­mal mehr nicht nur die be­rei­sten Städ­te und Land­stri­che, son­dern auch un­se­re fünf Über­nach­tun­gen im »Ho­tel Na­tur« [1] sehr ge­nos­sen ha­ben...

Abendstimmung

Nach ei­nem über­wie­gend auf den ei­ge­nen Fü­ßen (im Wort­sin­ne) durch­lau­fe­nen Tag su­chen wir uns auf un­se­ren Cam­ping-Tou­ren all­abend­lich ei­nen Schlaf­platz in frei­er Na­tur. Dank des zu­schalt­ba­ren All­rad-An­trie­bes klet­tert un­se­re treue Renn­gur­ke gem­sen­gleich in schwin­deln­de Hö­hen, die an­son­sten nur noch Trak­to­ren und Luft­lan­de­trup­pen zu­gäng­lich sind. Die ex­klu­si­ven Pan­ora­ma-Rund­um­blicke dort oben schla­gen jeg­li­ches TV-Pro­gramm (das wir man­gels mit­ge­führ­ten Fern­se­hers frei­lich oh­ne­hin nicht emp­fan­gen könn­ten). [2]

Sonnenuntergang bei Erfurt

Wäh­rend un­se­rer na­tur­na­hen Ur­lau­be ver­zich­ten wir ganz be­wußt auf das, was ge­mein­hin als selbst­ver­ständ­lich emp­fun­den wird. So ha­ben wir z.B. kein Au­to­ra­dio und auch an­son­sten nur das Al­ler­nö­tig­ste an Bord: Ei­ne Kunst­stoff­box mit di­ver­sen Kü­chenuten­si­li­en, ei­ne wei­te­re mit Wasch­zeug, ei­ne Ny­lon-Ta­sche mit Wä­sche und ei­ni­gen we­ni­gen Wech­sel-Kla­mot­ten. Und na­tür­lich die hei­mi­schen Fe­der­bet­ten, die die zur Lie­ge­flä­che um­ge­leg­ten Hin­ter­bän­ke zum kom­mo­den »Feld­bett« um­wan­deln (un­ter dem dann noch zwei Ka­ni­ster mit je zehn Li­tern Brauch­was­ser und ei­ne Kühl­ta­sche ste­hen). Mehr braucht es nicht, tat­säch­lich ver­mis­sen wir auch nichts.

Morgens am Rapsfeld

Un­ser »rol­len­des Ei« ist ein wah­res Raum­wun­der, zwei Er­wach­se­ne kön­nen be­quem dar­in woh­nen und schla­fen. Gründ­lich ge­wa­schen wird sich am Abend, wenn die un­ter­tags an son­nen­be­schie­ne­ner Stel­le pla­zier­te Fla­sche mit dem Wasch­was­ser noch an­ge­nehm warm ist. Dann wird noch ein biß­chen ge­le­sen und bei Ster­nen­blick durch das Glas­dach der Tag be­schlos­sen. Am näch­sten Mor­gen wa­chen wir zu­wei­len in der Ge­sell­schaft von Ha­se und Igel auf (die wir der von Hinz und Kunz je­der­zeit vor­zie­hen). Nach dem Bet­ten­ma­chen gibt’s dann erst­mal Früh­stück!

Das rollende Hotel

Selbst­re­dend ach­ten wir dar­auf, mit un­se­rem Ve­hi­kel we­der die vor­han­de­nen Wirt­schafts­we­ge zu ver­las­sen noch ei­nem even­tu­el­len Forst­ver­kehr im näm­li­chen zu ste­hen. Es be­darf fer­ner kei­ner be­son­de­ren Er­wäh­nung, daß wir au­ßer or­ga­nisch ab­bau­ba­ren Stof­fen kei­ner­lei Ab­fäl­le in der Land­schaft zu­rück­las­sen...

Ein sol­cher Ur­laub mag vie­len als (zu) spar­ta­nisch er­schei­nen, aber uns ge­fällt das un­ge­bun­de­ne Her­um­va­ga­bun­die­ren auf Zeit. Zur Nach­ah­mung wärm­stens emp­foh­len!

 
[1] Der zone­batt­ler hat aus be­ruf­li­chen Grün­den schon un­zäh­li­ge Näch­te in Ho­tels (fast) al­ler Ka­te­go­rien ver­bracht und weiß da­her, daß der wah­re Lu­xus nicht aus fünf Ster­nen im Rei­se­füh­rer, son­dern aus fünf­zig­tau­send sicht­ba­ren Ge­stir­nen am Him­mels­rund be­steht...

[2] Die ein­zi­ge je­der­zeit mit­ge­führ­te »Hi­Tech-Aus­rü­stung« be­steht (ne­ben der un­ver­zicht­ba­ren Di­gi­tal­ka­me­ra) im hand­li­chen Duo aus Han­dy und Palm-Or­ga­ni­zer, mit dem ich al­le paar Ta­ge mei­ne Mails ab­ru­fe. Den Ab­we­sen­heits­ver­merk ha­be ich nach dem Auf­wa­chen in blü­hen­der Land­schaft mit je­nem Ge­rä­te-Ge­spann ab­ge­setzt.

Montag, 8. Mai 2006

Men­schen im Ho­tel

Auf mei­nen zahl­rei­chen Dienst­rei­sen hat­te ich reich­lich Ge­le­gen­heit zu em­pi­ri­schen So­zi­al­stu­di­en, meist schon am mor­gend­li­chen Früh­stücks­buf­fet des je­wei­li­gen Be­her­ber­gungs-Be­trie­bes. Ei­ne dort­selbst ge­won­ne­ne Er­kennt­nis ist z.B. die, daß die Mensch­heit in zwei Grup­pen zer­fällt: Die ei­ne ver­zehrt ih­re Früh­stücks­bröt­chen weit­ge­hend voll­stän­dig (ab­ge­se­hen von den beim Auf­schnei­den in al­le Rich­tun­gen da­von­sprit­zen­den Krü­meln der knackig (auf-)gebackenen Kru­ste), die an­de­re zupft den hilf­lo­sen Sem­meln zu­nächst das Ge­wöl­le, al­so den lo­sen, sich wo­mög­lich et­was zu­sam­men­bal­len­den Teil des In­nen-Tei­ges her­aus, um ihn an­ge­wi­dert lie­gen­zu­las­sen bzw. so­gleich in das Tisch-Müll­ei­mer­chen (so vor­han­den) zu wer­fen.

Der zone­batt­ler ver­hehlt nicht, daß sei­ne Sym­pa­thie den Mit­glie­dern der erst­ge­nann­ten Grup­pe ge­hört, wo­hin­ge­gen ihm die Kost­ver­äch­ter und Le­bens­mit­tel-Ver­schwen­der su­spekt sind: Da die Er­fah­rung zeigt, daß sich schon vor­her als un­an­ge­nehm emp­fun­de­ne Zeit­ge­nos­sen bei ei­ner ge­mein­sa­men Mahl­zeit meist als Sem­mel­schän­der ent­pup­pen, muß es im Um­kehr­schluß als wei­se gel­ten, den nä­he­ren Kon­takt zu recht­zei­tig ent­larv­ten Früh­stücks­ba­nau­sen nach Mög­lich­keit zu mei­den...

In die­sem Sin­ne: Wohl bekomm’s!

P.S.: An­we­sen­de Le­se­rIn­nen sind von die­ser kü­chen­psy­cho­lo­gi­schen Klas­si­fi­zie­rung selbst­ver­ständ­lich aus­ge­nom­men! ;-)

Sonntag, 30. April 2006

Wehr­los ge­gen die Vul­ga­ri­tät?

Ein sehr le­sens­wer­ter Ar­ti­kel aus der Süd­deut­schen Zei­tung.

Mittwoch, 26. April 2006

Kal­ter Ent­zug

Um sich den dräu­en­den Auf­ga­ben sei­ner nicht-vir­tu­el­len ho­me­zo­ne (Früh­jahr­putz, Aus­bes­se­rungs­ar­bei­ten in der Woh­nung, Be­pflan­zung von Bal­ko­nen & Gar­ten, Aus­win­tern der Lie­ge­rä­der, Au­to-Jah­res­rei­ni­gung etc.) mit der ge­bo­te­nen In­ten­si­tät und Hin­ga­be wid­men zu kön­nen, fährt der zone­batt­ler sei­nen Rech­ner jetzt her­un­ter und läßt ihn für ein paar Ta­ge aus­küh­len...

Ein­zi­ge Aus­nah­me von der selbst­auf­er­leg­ten On­line-Ab­sti­nenz wird das Ein­stel­len des tra­di­tio­nel­len Bil­der­rät­sels am 1. Mai in der Ab­tei­lung Spu­ren­su­chen sein. Und da­mit es auch da­bei bleibt, wer­de ich die Auf­lö­sung der bis da­to un­ge­lö­sten Preis­fra­ge vom 1. April gleich jetzt noch ver­öf­fent­li­chen, als vor­läu­fi­gen Schluß-Ak­kord, so­zu­sa­gen. Und dann ist erst­mal Com­pu­ter-Fa­sten­zeit: Bin ge­spannt, ob und wie sehr mir die Ki­ste fehlt. Im­mer­hin: 3/4 mei­ner bis­he­ri­gen Le­bens­zeit ging es ja ganz gut oh­ne.

Auf ein Wie­der­le­sen dem­nächst!

Freitag, 21. April 2006

Ei­ne Sack­gas­se des Den­kens?

Heu­te tapp­te der zone­batt­ler wie­der mal zu Fuß nach Hau­se, zu­min­dest von Nürn­berg-Go­sten­hof aus. Da­bei ist ihm so man­che End­sta­ti­on be­geg­net...

gesperrtes Abstellgleis

Ein be­son­ders bi­zar­res Bei­spiel war die kur­ze Be­geg­nung mit zwei klei­nen Mäd­chen von of­fen­bar asia­ti­scher Ab­stam­mung (zier­lich, man­del­äu­gig, schwarz­haa­rig). Sagt das ei­ne zum an­de­ren:

Wir ha­ben Hei­di Klum ge­spielt

Das gab dem pas­sie­ren­den Chro­ni­sten denn doch zu den­ken: Wie spielt man je­mand an­de­ren? Was zeich­net den of­fen­bar als Vor­bild an­ge­se­he­nen frem­den Men­schen mut­maß­lich aus? Und war­um will ein klei­nes Mäd­chen von gro­ßer An­mut und Schön­heit so gänz­lich an­ders (und nicht un­be­dingt bes­ser) sein und aus­schau­en?

Montag, 17. April 2006

Fun­de im Fun­dus (5):
Lau­schen mit Rau­schen

Fund­stück: Philips N2521
Art / Typ: Phil­ips Hi­Fi-Kas­set­ten­deck N2521
Her­kunft: Deutsch­land / Nie­der­lan­de, ca. 1978
Zu­stand: op­tisch fa­brik­neu, funk­tio­nal ein­wand­frei bis auf die durch Aus­lau­fen der Öl­fül­lung wir­kungs­los ge­wor­de­ne Brem­se des nach oben auf­schwin­gen­den Kas­set­ten­fa­ches
Fund­ort: re­gu­lär im Fach­han­del ge­kauft (Er­lan­gen, im März 1979)
Kauf­preis: DM 598,00
No­ti­zen: Noch heu­te bin ich mei­ner Tan­te dank­bar, daß sie mir vor vie­len Jah­ren den Er­werb die­ses Ju­gend­trau­mes er­mög­lich­te: Das schon da­mals ex­tra­va­gant de­sign­te Phil­ips N2521 ist bis zum heu­ti­gen Tag ein ech­ter Hin­gucker ge­blie­ben! Im Ru­he­zu­stand le­ge ich ger­ne wie im Fo­to zu se­hen ei­ne al­te Klar­sicht-Kas­set­te mit Me­tall­spu­len ein, um den Ef­fekt zu ver­stär­ken. Die un­ge­wöhn­li­che Hoch­kant-Bau­wei­se hat es mei­nes Wis­sens sonst nur noch bei ei­nem (er­heb­lich teu­re­ren) Ge­rät von Tand­berg ge­ge­ben.
 
Philips N2521   Philips N2521   Philips N2521   Philips N2521
 
In un­se­rer di­gi­ta­li­sier­ten Ge­gen­wart mag die alt­her­ge­brach­te Ana­log­tech­nik als hoff­nungs­los ver­al­tet er­schei­nen, und Ar­gu­men­te wie Rausch- und Ver­schleiß­frei­heit spre­chen na­tür­lich zu­gun­sten zeit­ge­mä­ßer Auf­nah­me­ver­fah­ren. Den­noch: Die Sinn­lich­keit zwei­er ro­tie­ren­der Band­spu­len, sanft zap­peln­der Zei­ger, lang­sam sich dre­hen­der Zähl­werks­wal­zen ist im Zu­ge der tech­ni­schen Evo­lu­ti­on ver­lo­ren ge­gan­gen, und wer wie ich in jun­gen Jah­ren ver­sucht hat, Ra­dio­sen­dun­gen mög­lichst se­kun­den­ge­nau mit­zu­schnei­den, wird das si­cher gleich­falls als Ver­lust emp­fin­den. Das Gros der heu­te ver­kauf­ten Ge­rät­schaf­ten mag meß­tech­nisch in ei­ner an­de­ren Li­ga spie­len, doch was in je­der Hin­sicht bil­lig kon­stru­iert ist, wird auch nicht mehr wert­ge­schätzt: Im­mer schnel­le­re Mo­dell­wech­sel und wach­sen­de Müll­ber­ge spre­chen da ei­ne deut­li­che Spra­che...
 
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Dienstag, 11. April 2006

In ei­ge­ner Sa­che

Ver­ehr­te Le­se­rIn­nen,

der­zeit geht es in mei­nem Blog eher bunt zu als schwarz auf weiß, will sa­gen, mehr bild­be­tont denn text­la­stig. Das liegt vor al­lem dar­an, daß bei mir der Lei­dens­druck im­mer hö­her wird, end­lich die tau­send Di­as der letz­ten Ur­lau­be (Kappadokien/Istanbul 2005, USA-Süd­we­sten 2002) zu sich­ten, zu rah­men, zu sor­tie­ren, zu ar­chi­vie­ren und zu ka­ta­lo­gi­sie­ren. Da der zone­batt­ler ein gründ­li­cher Mensch ist, nä­hert er sich solch ti­ta­ni­schen Auf­ga­ben spi­ral­för­mig von au­ßen her, in­dem er erst­mal ei­ne neue Ka­me­ra kauft, sei­ne son­sti­gen Fo­tos um­or­ga­ni­siert und sich über­haupt in­ten­siv mit der theo­re­ti­schen Op­ti­mie­rung sei­nes Vor­ha­bens be­faßt...

Der im letz­ten Herbst ge­faß­te Ent­schluß, die gut ab­ge­han­ge­nen Ur­laubs­di­as über die kal­te und dunk­le Win­ters­zeit zu be­ar­bei­ten, konn­te in sei­ner Rea­li­sie­rung dank der an­hal­tend mie­sen und kal­ten Wit­te­rung im­mer wie­der noch ein we­nig hin­aus­scho­ben wer­den: Mitt­ler­wei­le be­gin­ne ich mich frei­lich zu fra­gen, ob ich mit mei­ner Faul­heit nicht eher die Ur­sa­che für das an­hal­ten­de Un-Wet­ter bin. Da­her ha­be ich ge­stern Abend an­ge­fan­gen, die zehn Tür­kei-Fil­me auf mein gro­ßes Leucht­pult zu le­gen, mit der Lu­pe je­des Dia ein­zeln zu prü­fen und un­be­frie­di­gend ge­ra­te­ne Auf­nah­men gleich mit dem dicken Filz­stift durch­zu­strei­chen. Heu­te Abend geht es ans Schnei­den und Ein­rah­men der für gut be­fun­de­nen Dia­po­si­ti­ve, bis zum En­de der Wo­che soll das Werk voll­endet sein. Dann kom­men noch Ne­va­da, Utah und Ari­zo­na dran, so daß ich ab En­de April dem aus­bre­chen­den Früh­ling nicht mehr im We­ge ste­he. Ver­spro­chen.

Bis da­hin, und jetzt kommt das, was ich ei­gent­lich sa­gen woll­te, bis da­hin al­so gibt’s hier wei­ter­hin eher ein paar schnel­le Fo­tos als fein aus­ge­ar­bei­te­te Tex­te. Man kann ja nicht über­all zu­gleich ak­tiv sein!

Montag, 3. April 2006

Den Eu­ro um­ge­dreht (1):
Schaum­schlä­ge­rei­en

Dusch­gels und Haar­sham­poos las­sen sich oh­ne je­de Wir­kungs­ein­bu­ße im Ver­hält­nis 1:2 strecken, sprich mit Lei­tungs­was­ser ver­dün­nen (1 Teil Pro­dukt, 2 Tei­le Was­ser). Am be­sten füllt man die Mi­schung in aus­ge­dien­te Kunst­stoff-Fla­schen mit Pump-Auf­schäum­mecha­nis­mus ab und gibt ggf. ein paar klei­ne Me­tall­ku­geln zum leich­te­ren Durch­schüt­teln hin­ein.

Der zone­batt­ler, des­sen pri­ma­ten­ty­pisch üp­pi­ge Scham­be­haa­rung von den Fü­ßen bis zur Hals­krau­se reicht, kann den ver­dünn­ten Pfle­ge­mit­teln wei­ter­hin gut schäu­men­de und rei­ni­gen­de Wir­kung at­te­stie­ren. Und das bei mi­ni­ma­lem Auf­wand und um 2/3 re­du­zier­ten Ko­sten...

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Sonntag, 2. April 2006

Un­ter un­se­rem Him­mel

Der Chro­nist ver­merkt heu­te als Dop­pel-Pre­mie­re in die­sem Jahr das er­ste Mit­tag­essen auf dem son­nen­be­schie­nen Kü­chen-Bal­kon und das oben­drein kurz­är­me­lig oran­ge ge­wan­det. Sich auf dem Hin­ter­haus ein­fin­den­de Tau­ben such­te ich mit der neu­en Pla­stik­krä­he (lt. Kas­sen­zet­tel doch ei­ne sol­che und kein Ra­be) ver­zu­scheu­chen. Die Luft­rat­ten zeig­ten sich da­von un­be­ein­druckt: Ich hät­te wohl mit dem Kunst­stoff­vo­gel nach ih­nen wer­fen müs­sen, aber bei ei­nem Preis von EUR 9,99 pro Stück er­schien mir das als stra­te­gisch un­klug...

Samstag, 1. April 2006

Die Floh­markt-Sai­son ist er­öff­net!

Auf dem Flohmarkt

Bei pas­sa­blen Wet­ter be­streif­te der zone­batt­ler heu­te den gro­ßen Floh­markt an der Ecke Ro­then­bur­ger Stra­ße / Schwa­ba­cher Stra­ße / Ge­bers­dor­fer Stra­ße. Der ist recht aus­ge­dehnt und die Mi­schung aus Pro­fi-Händ­lern und Pri­vat­leu­ten geht in Ord­nung. Nicht zu­letzt auf­grund des all­ge­mein nied­ri­gen Preis­ni­veaus ist mir die­ser Markt ei­ne Emp­feh­lung wert. We­gen der Ter­mi­ne der et­wa zwei­mal im Mo­nat sams­tags statt­fin­den­den Mas­sen-Trö­de­lei kon­sul­tie­re man die Home­page des Ver­an­stal­ters.

Mittwoch, 22. März 2006

Jetzt reicht es aber!

Letz­ten Sonn­tag ge­lang es mir ja, den längst über­fäl­li­gen Früh­lings­be­ginn im Bil­de fest­zu­hal­ten. In mei­ner Eu­pho­rie ha­be ich tags drauf so­gleich die Gar­ten­mö­bel vom Dach­bo­den ge­holt und auf bei­de Bal­kons ge­schafft, so daß es dort (von den Pflan­zen mal ab­ge­se­hen) schon fast wie­der so aus­sah wie En­de Ok­to­ber letz­ten Jah­res. Und was gibt es heu­te, zwei Ta­ge spä­ter? Schnee­re­gen! Aber jetzt ha­be ich die Fa­xen dicke: Nach Fei­er­abend set­ze ich mich raus, dann eben mit ei­nem Grog statt ei­ner er­sten Rad­ler­halb­en!

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