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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 16. Oktober 2009

Er­leuch­tung

Seit ge­stern Abend gibt es im Neu­en Mu­se­um Nürn­berg ei­ne spek­ta­ku­lä­re Schau mit tem­po­rä­ren Ar­bei­ten des fran­zö­si­schen Künst­lers Da­ni­el Bu­ren zu be­stau­nen. Schon die ge­schwun­ge­ne Glas­fas­sa­de des Hau­ses ver­leiht mit ih­rer far­bi­gen, ja fröh­lich bun­ten Um­ge­stal­tung dem Kla­ris­sen­platz völ­lig neue Qua­li­tä­ten! Auch im In­ne­ren wis­sen meh­re­re groß­for­ma­ti­ge Ein­grif­fe in die vi­su­el­le Ar­chi­tek­tur des Staab’schen Mu­sen­tem­pels zu be­gei­stern. Ge­ra­de­zu über­wäl­ti­gend ge­riet in­des die Aus­stat­tung der gro­ßen Son­der­aus­stel­lungs­hal­le, in der jetzt 25 rie­si­ge La­ter­nen die Sze­ne­rie blick­rich­tungs­ab­hä­ni­gig il­lu­mi­nie­ren:

Daniel Buren im Neuen Museum Nürnberg
 
Daniel Buren im Neuen Museum Nürnberg
 
Daniel Buren im Neuen Museum Nürnberg
 
Daniel Buren im Neuen Museum Nürnberg

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Die Aus­stel­lung »Mo­du­la­ti­on – Ar­bei­ten in si­tu« läuft bis zum 14. Feb. 2010 und ist si­cher­lich mehr als nur ei­nen Be­such wert.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Schnee­deckel

Blit­zen tue ich ja an und für sich gar nicht gern, aber wer weiß, ob von der wei­ßen Pracht mor­gen früh noch was üb­rig ist:

Der erste Schnee des Jahres auf den Motorhauben abgestellter Autos
 
Der erste Schnee des Jahres auf den Motorhauben abgestellter Autos
 
Der erste Schnee des Jahres auf den Motorhauben abgestellter Autos
 
Der erste Schnee des Jahres auf den Motorhauben abgestellter Autos

Vor­hin ge­se­hen und spon­tan ab­ge­lich­tet auf dem Heim­weg zwi­schen dem Für­ther Haupt­bahn­hof und der ei­ge­nen ho­me­zo­ne. Der er­ste Schnee bleibt auf den Mo­tor­hau­ben ab­ge­stell­ter Au­tos vor al­lem dort län­ger lie­gen, wo dar­un­ter­lie­gen­de Ver­stei­fungs­rip­pen für käl­te­re Zo­nen ver­ant­wort­lich sind. In den Kom­men­ta­ren gibt es noch mal so vie­le Bil­der!

Sonntag, 4. Oktober 2009

Feu­er­werk der Far­ben

In un­se­rem Schre­ber­gar­ten läßt es die Na­tur der­zeit noch ein­mal so rich­tig kra­chen:

blaues Blütenmeer

Ge­stern nahm ich die lan­ge Lei­ter mit hin­über, um hoch dro­ben ein paar pral­le, über­rei­fe Zwetsch­gen zu zup­fen. Letz­te Ro­sen blü­hen, doch leuch­tet am Zaun zu den Bahn­glei­sen schon über­all das feu­ri­ge Rot der Ha­ge­but­ten:

rote Hagebutten

Die Kar­tof­feln sind aus­ge­bud­delt, der Was­ser­hahn zu­ge­dreht, die Schläu­che al­le ein­ge­rollt. Heu­te heult schau­er­lich der Wind. Es geht zü­gig dem Win­ter ent­ge­gen...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Rät­sel­haf­tes Fürth (49)

Der zone­batt­ler neigt ‑zu­mal im Herbst- zur stil­len Me­lan­cho­lie, und dar­um hat er auch ein Fai­ble für ver­sie­gen­de Quel­len und still­ge­leg­te Brun­nen. Wie schon im Fe­bru­ar 2008 prä­sen­tiert er da­her auch heu­te wie­der in sei­nem Mo­nats­rät­sel ein trocken­ge­fal­le­nes Was­ser­spiel aus sei­ner Wahl­hei­mat­stadt:

Rätselbild des Monats

Nun al­so, ver­ehr­te Le­se­rIn­nen, nun seid Ihr an der Rei­he: Sagt, wo mag das Brünn­lein sein, das da steht im Feld al­lein, mit dem weiß ver­ka­hahalk­ten Schüs­se­lein? Pas­send zum de­ak­ti­vier­ten Mo­tiv gibt es dies­mal ein fei­nes Buch zu ge­win­nen:

Den Er­zäh­lungs-Sam­mel­band »Der still­ge­leg­te Mensch« von mei­nem Lieb­lings­au­tor und un­er­reich­tem Wort­drechs­ler-Vor­bild Her­bert Ro­sen­dor­fer. Ei­ne ge­die­ge­ne Lek­tü­re für die mitt­ler­wei­le ja schon rasch wie­der län­ger wer­den­den Aben­de...

Wie im­mer ge­winnt der oder die Er­ste, der/die un­ter rich­ti­gem Na­men und mit funk­tio­nie­ren­der eMail-Adres­se (oder un­ter be­reits amts­be­kann­tem Pseud­onym) die kor­rek­te Ant­wort in ei­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag schreibt!

Bis zum Er­schei­nen des näch­sten Rät­sels (al­so ge­nau ei­nen Mo­nat lang) kön­nen Lö­sun­gen ein­ge­reicht wer­den. Die Lauf­zeit en­det mit dem Er­schei­nen ei­nes wei­te­ren Rät­sel-Bil­des am je­weils näch­sten Mo­nats­an­fang. Mit der Vor­stel­lung ei­nes neu­en Preis­rät­sels wird die zu­tref­fen­de Ant­wort zur Vor­gän­ger­fra­ge (in ei­nem Kom­men­tar zu die­ser) be­kannt­ge­ge­ben, so­fern sie bis da­hin nicht rich­tig be­ant­wor­tet wur­de.

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Donnerstag, 24. September 2009

Ni­schen­da­sein

ein zäher Ritzenwurzler
Sonntag, 13. September 2009

Ba­de­schluß (1)

Am heu­ti­gen Tag des of­fe­nen Denk­mals war in Nürn­berg das längst ge­schlos­se­ne, zwi­schen 1911 und 1913 er­rich­te­te Volks­bad der in­ter­es­sier­ten Öf­fent­lich­keit und al­so auch dem zone­batt­ler und sei­ner neu­gie­ri­gen Ka­me­ra zu­gäng­lich.

im städischen Volksbad Nürnberg

Das lan­ge An­ste­hen hat sich ge­lohnt: Im er­sten Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag gibt es ei­ne Fo­to­strecke aus 13 wei­te­ren Auf­nah­men vom heu­ti­gen Lo­kal­ter­min zu se­hen!

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Donnerstag, 3. September 2009

Mit Hand und Fuß

Die mei­nes Er­ach­tens »schön­ste« In­stal­la­ti­on aus der ak­tu­el­len Aus­stel­lung »Wieb­ke Siem: Die Fäl­sche­rin« im Neu­en Mu­se­um Nürn­berg ist ge­ra­de­zu ei­ne Er­leuch­tung:

Wiebke Siem in Neuen Museum Nürnberg

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Die wun­der­sa­men und sub­ver­siv hu­mor­vol­len Ar­bei­ten der in Ham­burg und Ber­lin le­ben­den Pro­fes­so­rin sind dort noch bis zum 13. Sep. 2009 zu se­hen. Der dar­ob in höch­stem Ma­ße ver­zück­te zone­batt­ler zeigt in ei­nem Kom­men­tar noch wei­te­re mit­tags­päus­li­che Schnapp­schüs­se aus die­ser spek­ta­ku­lä­ren Son­der­schau, um sei­nen Le­se­rIn­nen den per­sön­li­chen Be­such schmack­haft zu ma­chen: Es lohnt sich!

Dienstag, 1. September 2009

Rät­sel­haf­tes Fürth (48)

Heu­te fei­ern wir ein klei­nes Ju­bi­lä­um: Wie sich an der lau­fen­den Num­mer im Ti­tel die­ses Bei­tra­ges ab­le­sen läßt, gibt es das ori­gi­nal zonebattler’sche Mo­nats­rät­sel seit nun­mehr ge­nau vier Jah­ren! Aber wir ma­chen da jetzt kein gro­ßes Ge­we­se drum, wir schau­en uns viel­mehr gleich die ak­tu­el­le Ra­teauf­ga­be an:

Rätselbild des Monats

Hm, was soll man groß da­zu sa­gen? Ge­stren­ge Fo­to­freaks mö­gen dem Schnapp­schuß viel­leicht zwar ge­wis­se gra­phi­sche Qua­li­tä­ten, aber eben auch ei­nen für hie­si­ge Ver­hält­nis­se über­durch­schnitt­li­chen Rausch­pe­gel at­te­stie­ren. Na ja nun, sagt da der Knip­ser, es war halt Abend, die Son­ne schon ver­schwun­den, die au­to­ma­tisch ge­wähl­te ISO-Emp­find­lich­keit mit­hin zu hoch und die ei­ge­ne in­ne­re Träg­heit letzt­lich zu groß, um sich da noch­mals zur hel­len Mit­tags­s­stun­de hin­zu­schlep­pen...

Tja, so ist halt, der zone­batt­ler: faul und ge­frä­ßig und über­dies schnip­pisch. Zum Aus­gleich für die Frech­heit und den Man­gel an licht­bild­ne­ri­scher Mü­he­wal­tung gibt es aber ei­nen fei­nen mul­ti­me­dia­len Preis, an dem de­fi­ni­tiv nix rauscht, we­der im Bild noch in den di­ver­sen Ton­spu­ren:

Den mit drei Os­cars aus­ge­zeich­ne­ten Film »Der selt­sa­me Fall des Ben­ja­min But­ton« auf preß­fri­scher Ori­gi­nal-DVD. Zwei Stun­den und vier­zig Mi­nu­ten gro­ßes Ki­no mit dem coo­len Pit­tens Brad und der schö­nen Blan­chetts Ca­te!

Wie im­mer ge­winnt der oder die Er­ste, der/die un­ter rich­ti­gem Na­men und mit funk­tio­nie­ren­der eMail-Adres­se (oder un­ter be­reits amts­be­kann­tem Pseud­onym) die kor­rek­te Ant­wort in ei­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag schreibt!

Bis zum Er­schei­nen des näch­sten Rät­sels (al­so ge­nau ei­nen Mo­nat lang) kön­nen Lö­sun­gen ein­ge­reicht wer­den. Die Lauf­zeit en­det mit dem Er­schei­nen ei­nes wei­te­ren Rät­sel-Bil­des am je­weils näch­sten Mo­nats­an­fang. Mit der Vor­stel­lung ei­nes neu­en Preis­rät­sels wird die zu­tref­fen­de Ant­wort zur Vor­gän­ger­fra­ge (in ei­nem Kom­men­tar zu die­ser) be­kannt­ge­ge­ben, so­fern sie bis da­hin nicht rich­tig be­ant­wor­tet wur­de.

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Sonntag, 30. August 2009

Drei Län­der, zwölf Ta­ge und 1400 Ki­lo­me­ter (8)

Nach zwei am Bad Rei­chen­hal­ler Fried­hofs-Park­platz ‑mit­hin in ru­hi­ger Ge­sell­schaft- ver­brach­ten Näch­ten ging die Rei­se jetzt zü­gig wei­ter in Rich­tung We­sten. Nur von ei­nem kur­zen Ab­ste­cher nach In­zell un­ter­bro­chen, fuh­ren wir durch bis Reit im Winkl und von dort aus hoch bis an den Chiem­see. Bald nach dem Auf­bre­chen hielt ich ir­gend­wo un­ter­wegs [1] kurz an, um die wun­der­sam-ne­bel­feuch­te Mor­gen­stim­mung in den dicht­be­wal­de­ten Ge­birgs­aus­läu­fern in ei­ner HDR-Auf­nah­me fest­zu­hal­ten:

Morgennebel im Vorgebirge

Nach ei­ner be­schau­li­chen Pau­se am See ging es zü­gig wie­der nach Sü­den, wo­bei wir ein­zig in Aschau im Chiem­gau kurz ver­weil­ten. An­son­sten durch­schnit­ten wir noch ei­nen letz­ten Zip­fel Öster­reichs, be­vor das Au­to dann end­gül­tig von den gro­ßen Ber­gen weg in Rich­tung Te­gern­see roll­te. En pas­sant nutz­te ich ei­ne der letz­ten Mög­lich­kei­ten, ei­ne selbst­zu­frie­de­ne Berg­wie­sen­be­woh­ne­rin ab­zu­lich­ten...

glückliche Kuh voll innerer Ruh'

Am spä­ten Nach­mit­tag er­reich­ten wir den Te­gern­see bei Gmund und un­ter­nah­men dort so­gleich ei­ne aus­ge­dehn­te Wan­de­rung an des­sen be­schau­li­chen Ge­sta­den. Am An­blick des flir­ren­den Abend­lich­tes auf den sanft sich kräu­seln­den Was­sern er­freu­ten sich Jung und Alt so­wie na­tür­lich der Au­tor und sei­ne stets ge­zück­te Ka­me­ra:

Drei Mädels am See

Es war Mitt­woch und der An­drang ge­ring, ja nach­ge­ra­de nicht exi­stent. Hin und wie­der konn­te man frei­lich er­ah­nen, daß am Wo­chen­en­de er­heb­lich mehr los ist, wenn die Münch­ner näm­lich mei­nen, sich hier nah­erho­len zu müs­sen statt da­heim in ih­rer Stadt zu blei­ben und Ru­he zu ge­ben...

gestapelte Strandliegen

Mit­ten in der Wo­che frei­lich war von Streß und Stau und Ge­zer­re und Ge­plär­re nichts zu se­hen und nichts zu hö­ren, und so konn­te ich abends um sechs ei­nen ab­so­lut fried­li­chen Te­gern­see auf den Film Chip ban­nen [2]:

Blick auf und über den abendlichen Tegernsee bei Kaltenbrunn

Die Nacht ver­schlie­fen wir höchst kom­mod auf ei­nem öf­fent­li­chen Park­platz Gmunds, der so­gar über ein Toi­let­ten­häus­chen mit Steck­do­sen und flie­ßend war­mem Was­ser ver­füg­te, ein ein­deu­ti­ges In­diz für über­bor­den­den kom­mu­na­len Reich­tum.

An­dern­tags bra­chen wir früh am Mor­gen auf, faß­ten fri­sche Milch für das Früh­stück in der Stadt Te­gern­see, ver­zehr­ten das­sel­be ge­nüß­lich am Ufer von Rot­tach-Egern und voll­ende­ten im Uhr­zei­ger­sinn über Bad Wie­s­see die Tour um den Teich. Die näch­ste Sta­ti­on war dann erst wie­der Bad Tölz, wel­ches wir aus­gie­big zu Fuß er­kun­de­ten und er­forsch­ten. Über Be­ne­dikt­beu­ern tucker­ten wir dann schließ­lich bis an den Ko­chel­see, wo wir am Ma­schi­nen­haus des Wal­chen­see-Kraft­wer­kes Posto be­zo­gen, um näm­li­ches am fol­gen­den Mor­gen zu be­sich­ti­gen... [3]

Mit dem Frei­tag brach der letz­te Tag der Rei­se an. Nach aus­gie­bi­ger In­spek­ti­on des recht in­for­ma­ti­ven Be­su­cher­zen­trums [4] und an­schlie­ßen­dem Be­such des Franz Marc Mu­se­ums im na­hen Ko­chel sau­sten wir über Penz­berg [5] schnur­stracks hoch bis an den Starn­ber­ger See, wo­hin es den zone­batt­ler ge­ra­de­zu ma­gne­tisch zog: In Bern­ried woll­te er un­be­dingt das »Mu­se­um der Phan­ta­sie« mit den Samm­lun­gen von Lo­thar-Gün­ther Buch­heim be­su­chen, und da­für droh­te die Zeit lang­sam knapp zu wer­den. Es reich­te aber noch für ein mehr­stün­di­ges Ein­tau­chen in das Reich des 2007 ver­stor­be­nen, streit­ba­ren Mul­ti-Ta­lents; der ge­neig­ten Le­ser­schaft sei ein Be­such im auch ar­chi­tek­to­nisch fas­zi­nie­ren­den Mu­se­um wärm­stens an­emp­foh­len...

Blick vom Museum Buchheim hinaus auf den Starnberger See

Er­schöpft und mit Ein­drücken voll töf­fel­ten wir nach freund­li­cher Start­hil­fe durch an­de­re Buch­heim-Jün­ger [6] wei­ter bis nach An­dechs, um mit ei­ner zünf­ti­gen Brot­zeit im dor­ti­gen Klo­ster-Bier­gar­ten die Rei­se ge­müt­lich aus­klin­gen zu las­sen. Der An­drang hielt sich auch dort in über­schau­ba­ren Gren­zen, das Es­sen schmeck­te gut, die dunk­le Rad­ler­halbe aus­ge­spro­chen lecker. Sei­ne Wir­kung auf die Sin­ne war in­des zu spü­ren, und der zone­batt­ler war froh, sich nur ei­nen hal­ben und kei­nen gan­zen Li­ter des süf­fi­gen Trun­kes hin­ter die nicht vor­han­de­ne Bin­de ge­kippt zu ha­ben. Gleich­wohl sah er un­ten am Park­platz man­ches nicht dop­pelt oder drei­fach, son­dern gleich im Dut­zend:

12 aufgereihte Mazda Cosmo Sportwagen, einer schöner als der andere

Ein Au­to die­ses Typs war ihm zeit­le­bens nicht un­ter­ge­kom­men, ge­schwei­ge denn de­ren zwölf ne­ben­ein­an­der! Wie wir spä­ter da­heim er­goo­gel­ten, wa­ren wir Zeu­ge ei­nes höchst au­ßer­ge­wöhn­li­chen »Cos­mo­nau­ten-Tref­fens« ge­wor­den, über das so­wohl der SPIEGEL als auch die Süd­deut­sche Zei­tung aus­führ­lich be­rich­te­ten. Die mit Kurz­zeit-Kenn­zei­chen zu­ge­las­se­nen, mar­kant-schnit­ti­gen Sport­wa­gen je­nes nie in Deutsch­land an­ge­bo­te­nen Maz­da-Mo­dells wa­ren für die­ses ex­klu­si­ve Event doch tat­säch­lich per Schiff aus Ja­pan her­bei­ge­schafft wor­den!

Mit die­sem Schman­kerl zum Schluß soll es ge­nug sein. Ein letz­ter Schnapp­schuß vom An­dech­ser Mai­baum und dem sich dar­über aus­brei­ten­den Abend­him­mel ‑bei­des in den leuch­ten­den Lan­des­far­ben Bay­erns ge­hal­ten- mö­ge die­se lan­ge Rei­se-Re­por­ta­ge nun­mehr be­schlie­ßen. Zu se­hen gab es da­nach auch nichts Nen­nens­wer­tes mehr, und ei­ne Schil­de­rung der spät­abend­li­chen Marsch­fahrt nach Mün­chen und wei­ter über die Au­to­bahn nach Fürth wä­re so ein­schlä­fernd wie die­se selbst.

schmuckloser Maibaum beim Kloster Andechs

Für die knapp zwei Wo­chen Rund­rei­se hat der Herr des vir­tu­el­len Hau­ses hier glatt noch­mal so­viel ge­braucht, um sie zur ei­ge­nen Er­in­ne­rung und zur Ge­müts­er­göt­zung sei­nes Pu­bli­kums me­di­al auf­zu­be­rei­ten. Ob er sich das beim näch­sten Mal wie­der an­tun mag, des­sen ist er sich im Mo­ment noch kei­nes­wegs si­cher.

Gut. Nach ei­ner klei­nen Sen­de­pau­se dreht es sich hier in die­sem vir­tu­el­len Thea­ter dem­nächst wie­der um Fürth und sei­ne nä­he­re Um­ge­bung!

 
[1] Ich könn­te den Auf­nah­me­ort ja je­der­zeit ge­nau lo­ka­li­sie­ren, aber jetzt ge­gen En­de der Ex­pe­di­ti­on schen­ke ich mir der­lei ener­vie­ren­de Ex­tra­va­gan­zen...

[2] Ja­wohl, mein lie­ber Wiisen, auch das ist na­tür­lich wie­der ein aus fünf Ein­zel­fo­tos zu­sam­men­ge­mix­tes HDR-Bild ! ;-)

[3] Sei­ne bes­se­re Hälf­te woll­te un­be­dingt noch das obe­re En­de der gi­gan­ti­schen Röh­ren in­spi­zie­ren und trieb den zone­batt­ler (und die­ser sei­ne Renn­gur­ke) die Ser­pen­ti­nen hoch bis fast nach Ur­feld. Bei ei­ner kur­zen Pau­se oben ‑bei der der Be­rich­ten­de noch auf ein Paar of­fen­bar ver­ges­se­ner Wan­der­stie­fel deu­te­te und an­schlie­ßend er­ho­be­nen Zei­ge­fin­gers auf den gu­ten Brauch des dop­pel­ten Blicks zu­rück ver­wies- ver­gaß die Bei­fah­re­rin ih­ren er­leich­te­rungs­hal­ber kurz ab­ge­schnall­ten Bauch­gurt, der ‑als Vor­sichts­maß­nah­me ge­gen Schur­ken und Lum­pen­pack- vom Bar- über Kar­ten­geld bis hin zu Schlüs­seln und Aus­wei­sen al­les ent­hielt, was wich­tig ist und schwer wie­der­zu­be­schaf­fen wä­re. Erst Stun­den spä­ter (nach dem Abend­essen und dem Um­bau des Ein­satz­wa­gens zum Nacht­la­ger) fiel ihr das Feh­len des Han­dys auf: In re­kord­ver­däch­ti­ger Zeit ward der grü­ne Blech­ka­me­rad wie­der in fahr­fä­hi­gen Zu­stand ver­setzt und durch stock­dunk­le Nacht er­neut die Ser­pen­ti­nen hoch­ge­prü­gelt. Der Lohn des ban­gen War­tens: Das wert­sa­chen­be­la­de­ne Wim­merl fand sich an ge­mut­maß­ter Stel­le glück­lich wie­der, prall ge­füllt mit al­len er­war­te­ten In­gre­di­en­zi­en. Ein vier­tes Mal und letz­tes Mal ging es nun auf die zicke­zacke Berg­stra­ße. Fa­zit: 4 x 30 min Fah­rer­trai­ning plus di­ver­se Ad­re­na­lin­schü­be, oh­ne oben ir­gend­was von den Kraft­werks­an­la­gen ge­se­hen zu ha­ben...

[4] wel­ches üb­ri­gens ein recht re­prä­sen­ta­ti­ves Ex­em­pel da­für ab­gibt, daß für die Er­rich­tung spek­ta­ku­lä­rer Bau­ten und mon­dä­ner Prä­sen­ta­tio­nen oft aber­wit­zi­ge Geld­be­trä­ge flüs­sig ge­macht wer­den kön­nen, es aber hin­ter­her an al­len Ecken und En­den fehlt, um selbst ba­nal­ste In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten zeit­nah durch­zu­füh­ren (durch­ge­brann­te Lam­pen, Com­pu­ter­hän­ger, ver­schlis­se­ne Klein­tei­le etc.).

[5] wo­selbst wir ‑zur ei­ge­nen Ver­blüf­fung- an ei­ner au­ßer­or­dent­lich äs­the­ti­schen Mo­schee vor­bei­brum­mel­ten!

[6] Das nach län­ge­rer Fahrt durch Wald­schnei­sen ver­se­hent­lich nicht aus­ge­schal­te­te Fahr­licht hat­te un­ter­des­sen die eher klein di­men­sio­nier­te, un­ter dem Fah­rer­sitz ein­ge­bau­te Bat­te­rie leer­ge­lutscht, aber ein Satz dicker Über­brückungs­ka­bel ge­hört glück­li­cher­wei­se zur Stan­dard­be­stückung des Ex­pe­di­ti­ons­mo­bils.

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Samstag, 29. August 2009

Drei Län­der, zwölf Ta­ge und 1400 Ki­lo­me­ter (7)

Die Al­pen! Als dra­ma­tisch ver­an­lag­ter Mensch mit Hang zum Bom­ba­sti­schen und Pom­pö­sen un­ter­legt der zone­batt­ler über­wäl­ti­gen­de An­blicke gern mit der pas­sen­den Mu­sik. Zwar ist er Be­sit­zer kei­nes Au­to­ra­di­os, aber er hat die prak­ti­sche Fä­hig­keit, ein­mal ge­hör­te Me­lo­dien und Rhyth­men um­stands- und ap­pa­ra­te­los aus den Tie­fen sei­nes Ge­dächt­nis­ses ab­zu­ru­fen und sich di­rekt ins Hirn ein­zu­spie­len, in high­fi­de­lem Ste­reo, oh­ne je­des Rau­schen und mit nicht nach­weis­ba­rem Klirr­fak­tor. Und das, ob­wohl er noch nicht ein­mal rich­tig No­ten le­sen kann! An­ge­sichts der gran­dio­sen Ku­lis­se von stol­zen Stein­zacken er­tön­te die Al­pen­sym­pho­nie von Ri­chard Strauss [1] aber ganz von selbst in des Be­richt­erstat­ters Bir­ne, und er konn­te be­lie­big laut auf­dre­hen, oh­ne die Bei­fah­re­rin zu ner­ven...

Mit klin­gen­dem Spiel im Schä­del und Blick in Rich­tung Watz­mann­mas­siv brumm­te der Chro­nist al­so froh­ge­mut nach Bad Rei­chen­hall. Der hur­tig fort­schrei­ten­de Kli­ma­wan­del ist wohl die Ur­sa­che da­für, daß der all­seits be­lieb­te Fe­ri­en­ort in­zwi­schen schon weit­ge­hend un­ter den grü­nen Blät­tern exo­ti­scher Pflan­zen ver­bor­gen liegt:

im Dschungel des Bad Reichenhaller Kurparks

Ver­bor­gen sind dort am Mor­gen auch die Kur­gä­ste, die of­fen­bar erst ein­mal al­le ih­re kauf- und sau­f­rausch-in­du­zier­ten Brumm­schä­del vom Vor­abend schla­fend aus­ku­rie­ren müs­sen: Die gan­zen salz­so­le­ver­sprit­zen­den Kur­an­la­gen rund um das Gra­dier­werk wa­ren je­den­falls weit­ge­hend ver­waist. Au­ßer uns war um halb neun (!) ein­zig ein amt­lich be­stall­ter Lie­ge­stuhl­ab­wi­scher und ‑zu­recht­rücker schon auf den Bei­nen...

Stühle für Kurgäste am mit Salzsole betriebenen Springbrunnen

Nach die­sen letzt­lich mü­ßi­gen Be­trach­tun­gen woll­te der weh­mü­ti­ge und zu­wei­len zur Me­lan­cho­lie nei­gen­de Ver­fas­ser dann aber end­lich wei­ter via Berch­tes­ga­den an den Kö­nigs­see, den er vor schier un­end­lich lan­ger Zeit als klei­ner Bub samt Mut­ter und Groß­mutter schon ein­mal stau­nend be­fah­ren hat­te. Stau­nen konn­te der un­ter­des­sen er­grau­te er­kah­len­de zone­batt­ler auch bei sei­ner be­herzt an­ge­tre­te­nen Schiffs­rei­se in die Ver­gan­gen­heit, dies­mal über die nach 30 Jah­ren just die­sen Som­mer fäl­li­ge Er­neue­rung des Schin­del­da­ches [2] der Wall­fahrts­ka­pel­le von St. Bar­tho­lo­mä:

in der Anfahrt auf St. Bartholomä

In­des wech­sel­ten wir dort zu­nächst nur das Boot, um schnur­stracks durch­zu­sum­men [3] bis ans hin­te­re Ufer des fjord­ar­ti­gen Al­pen­sees. Von dort aus ging es in ein­ein­halb­stün­di­ger Wan­de­rung wei­ter bis an den idyl­lisch ge­le­ge­nen Ober­see. Wäh­rend der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te den nicht ganz ein­fa­chen Hin­der­nis­lauf über Stock und Stein mit so­li­den Wan­der­stie­feln ab­sol­vier­ten, gin­gen zier­li­che Ja­pa­ne­rin­nen mit Ba­de­schläpp­chen und die ei­ne oder an­de­re ger­ma­ni­sche Maid mit Stöckel­pumps an den Start. Zu un­se­rer Ver­blüf­fung schlu­gen sie sich da­mit gar nicht schlecht und ka­men ziem­lich zeit­gleich mit uns bei der Fi­schun­kel­alm an...

Bootshütte am Obersee

In der den Som­mer über be­wirt­schaf­te­ten Alm­hüt­te wer­den al­ler­lei orts­üb­li­che Brot­zei­ten ver­kauft, und als die Rei­se­be­glei­te­rin nach dem Ver­zehr ei­ner sol­chen noch wei­ter in Rich­tung Röth­bach­fall am hin­te­ren En­de des Tal­kes­sels ga­zel­lier­te, zog es un­ser­ei­ner vor, sich seit­lich an der Hüt­te auf ei­ner grob be­haue­nen Bank nie­der­zu­las­sen und den zu staats­bür­ger­li­chen Bil­dungs­zwecken mit­ge­führ­ten Spie­gel aus­gie­big zu stu­die­ren. [4]

Der Rück­marsch ge­stal­te­te sich dann als ei­ni­ger­ma­ßen un­spek­ta­ku­lär, und so wa­ren wir wei­te­re ein­ein­halb Stun­den spä­ter wie­der am Boots­an­le­ger, um der Rück­fahrt in Rich­tung St. Bar­tho­lo­mä zu har­ren...

Wartende an der Bootsanlegestelle am Südzipfel des Königssees

Das Was­ser bei­der Seen ist von kri­stall­kla­rer Trans­pa­renz und Trink­was­ser­qua­li­tät. Sein na­tur­ge­mäß ho­her Kalk­an­teil führt zu der durch Licht­bre­chung ent­ste­hen­den, sma­ragd­grü­nen An­mu­tung. Be­son­ders in­ter­es­sant ist es, die dort düm­peln­den und grün­deln­den En­ten bei der Ab­wick­lung ih­res Ta­ges­ge­schäf­tes zu be­ob­ach­ten: Wäh­rend das Fe­der­vieh an­ders­wo ja meist im Wort­sin­ne im Trü­ben fischt, schei­nen sie im Kö­nig­see schier in der Luft zu schwe­ben, wes­halb man kann ih­re Pad­del- und Tauch­ma­nö­ver in al­len Ein­zel­hei­ten be­ob­ach­ten kann:

eine diensthabende Ente im Königsee

In St. Bar­tho­lo­mä an­ge­lan­det, in­spi­zier­ten wir die Ver­kö­sti­gungs­mög­lich­kei­ten (an­stän­dig) und die Pil­ger­ka­pel­le (feucht muf­fe­lig). Im ein­set­zen­den Nie­sel­re­gen das See­ufer und den durch län­ger zu­rück­lie­gen­de La­wi­nen-Druck­wel­len teils flach­ge­leg­ten Ur­wald er­forscht. Die bes­se­re Hälf­te woll­te an­schlie­ßend un­be­dingt noch bis zur »Eis­ka­pel­le« an der Watz­mann­flan­ke flit­zen [5]; der un­ter der Last sei­ner Jah­re Aus­rü­stungs­ge­gen­stän­de schon et­was er­mat­te­te zone­batt­ler blieb ein­mal mehr zu­rück, dö­ste ein biß­chen auf ei­ner Bank nach Art der Le­gua­ne, schnür­te an­schlie­ßend ein we­nig um die Bu­den mit Tou­ri­sten-Zu­be­hör her­um und wur­de schlag­ar­tig in sei­ne Kind­heit zu­rück­ge­wor­fen, als er dort ei­nes Mu­ster­sor­ti­men­tes aus­geb­li­che­ner (aus­ge­bleich­ter?) Stock­nä­gel an­sich­tig wur­de:

Stocknägel-Musterkarte an einem Kiosk an der Schiffsanlegestelle von St. Bartholomä

Je­ne Wan­de­ran­den­ken aus bun­tem Blech hat­te er sich als kecker Kna­be stets ger­ne an sein Stöck­chen ge­na­gelt, wo­bei es ihm ehe­dem wohl ei­ni­ger­ma­ßen egal war, ob die wohl­fei­len Tro­phä­en recht­schaf­fen er­lau­fen oder ein­fach nur er­kauft wor­den wa­ren. Wo mag der wei­land pla­ket­ten­über­sä­te Stock wohl ab­ge­blie­ben sein? Kitsch hin, Sen­ti­men­ta­li­tät her: Es hat et­was An­rüh­ren­des, wen der­lei Tand nach vier Dez­en­ni­en noch un­ver­än­dert zu ha­ben ist...

camcordierender Tagestourer

Wäh­rend der um sei­ne Fas­sung be­müh­te Be­richt­erstat­ter al­so in sei­ne un­schul­di­ge Kind­heit zu­rück­blick­te, schau­te so man­cher Mit­pas­sa­gier mun­ter durch die Röh­re: Man fragt sich un­will­kür­lich, ob es wirk­lich ein Fort­schritt ist, heut­zu­ta­ge für we­nig Geld Vi­de­os in Sen­de­qua­li­tät auf­neh­men zu kön­nen: Kaum ei­ner macht sich doch schon bei Fo­tos die Mü­he der Aus­wahl und ziel­grup­pen­ge­rech­ten Auf­be­rei­tung, noch viel ge­rin­ger dürf­te der An­teil je­ner sein, die aus ih­ren al­le zehn Me­ter ge­film­ten Pan­ora­ma­schwenks ver­dau­ba­re Zu­sam­men­fas­sun­gen für die Da­heim­ge­blie­be­nen schnei­den. Wer aber soll das meist lieb­lo­se Drauf­ge­hal­te je­mals an­schau­en? Als die Welt noch schwarz­weiß war und die Klein­bild­fil­me teu­er, da sorg­ten schon Auf­wand und Ma­te­ri­al­preis da­für, daß Halter(innen) ei­nes or­dent­li­chen Knips-Ap­pa­ra­tes die­sen halb­wegs se­lek­tiv ein­setz­ten. Aber die­se Zei­ten sind auf im­mer vor­bei...

Vor­bei ist nun­mehr auch die sieb­te und vor­letz­te Epi­so­de mei­nes mitt­ler­wei­le arg aus­ufern­den Rei­se-Rap­ports. Mor­gen folgt der de­fi­ni­tiv letz­te Teil, der man­che Über­ra­schung birgt und uns ab­schlie­ßend wie­der heim ins schö­ne Fürth bringt.

 
[1] Er­in­nert und in Aus­zü­gen nach­voll­zo­gen wur­de die wun­der­ba­re Ein­spie­lung mit dem Sym­pho­nie­or­che­ster des Baye­ri­schen Rund­funks un­ter Sir Ge­org Sol­ti aus dem Jah­re 1979. Die­se ha­be ich als LP schon seit Jahr­zehn­ten im Plat­ten­schrank ste­hen. Als ich spä­ter an­no 1983 als ear­ly ad­op­ter ei­nen der er­sten CD-Spie­ler er­warb, gab es un­ter den ge­ra­de mal zwei Hand­voll zum Sy­stem­start er­hält­li­chen Sil­ber­schei­ben tat­säch­lich auch ei­ne Auf­nah­me der »Al­pen­sym­pho­nie« un­ter Her­bert von Ka­ra­jan. Die stell­te zwar rein tech­nisch al­le bis­he­ri­gen Ton­trä­ger in den Schat­ten und ver­füg­te zu­dem über ein schö­nes Co­ver-Fo­to mit dem Mat­ter­horn drauf, war aber an­son­sten in mei­nen Oh­ren we­gen der zäh ge­dehn­ten Tem­pi ei­ne eher fa­de Ent­täu­schung. Groß war da­her die Freu­de, als ich in 1986 mei­ne ge­lieb­te Sol­ti-In­ter­pre­ta­ti­on auch als CD er­wer­ben und da­mit or­dent­lich Ra­batz ma­chen konn­te!

[2] Wir hat­ten Stun­den spä­ter noch Ge­le­gen­heit, uns die Ar­bei­ten aus der Nä­he an­zu­schau­en: Mit gas­bren­ner­be­heiz­ten Bie­ge­for­men wer­den die vor­her be­feuch­te­ten Schin­deln in die ge­wünsch­te Krüm­mung ge­bracht, ein schweiß­trei­ben­der Job für den jun­gen Mann, der die gan­zen Vor­rich­tun­gen im gleich­blei­ben­dem Takt ma­nu­ell und mit ei­ni­ger Kraft­an­stren­gung zu be­die­nen hat­te.

[3] In die­sem Jahr gibt es ein be­mer­kens­we­res Ju­bi­lä­um zu fei­ern: Seit ex­akt 100 Jah­ren fährt die Kö­nigs­see-Flot­te mit ak­ku­be­trie­be­nen Elek­tro­schif­fen und da­mit äu­ßerst um­welt­freund­lich! Mit Ver­bren­nungs­mo­to­ren (Au­ßen­bor­dern) sind nur ei­ni­ge we­ni­ge Schif­fe von För­stern und Fi­schern aus­ge­rü­stet.

[4] Das reicht mir aber auch wie­der für ein paar Jah­re: Was einst­mal ei­ne In­stanz als das deut­sche Nach­rich­ten­ma­ga­zin war, ist heu­te über wei­te Strecken nur noch bun­tes Tral­la­la. Im­mer­hin kann man das Hef­terl im Ge­gen­satz zur F.A.Z. auch in eng be­stuhl­ten Ver­kehrs­mit­teln le­sen, oh­ne die Ge­sich­ter der Sitz­nach­barn zu be­schat­ten (und da­mit de­ren Ge­müt zu ver­dun­keln)...

[5] ei­ne im ge­ge­be­nen Zeit­rah­men (bis zur Ab­fahrt des letz­ten Boo­tes) be­acht­li­che Tour-de-force, ein­drucks­voll do­ku­men­tiert durch den mit­ge­führ­ten Tracker.

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Donnerstag, 27. August 2009

Drei Län­der, zwölf Ta­ge und 1400 Ki­lo­me­ter (6)

Öster­reich ist ein sehr be­schau­li­ches, ja nach­ge­ra­de idyl­li­sches Land von gro­ßer land­schaft­li­cher Schön­heit: Vie­ler­orts do­mi­niert der stil­le Zau­ber der Na­tur über die Be­gleit­erschei­nun­gen der Be­sie­de­lung (resp. Be­su­de­lung) durch den Men­schen. Da­mit das auch wei­ter­hin so bleibt, wer­den die in gro­ßer Zahl ein­strö­men­den Be­su­cher aus al­ler Her­ren Län­der in spe­zi­el­len Tou­ri­sten­ge­he­gen kon­zen­triert ge­sam­melt und si­cher auf­be­wahrt. Wenn man den Frem­den ‑so die da­hin­ter­ste­hen­de Über­le­gung- auf kom­pak­tem Rau­me al­les bie­tet, was sie su­chen und zu fin­den hof­fen, dann ver­scho­nen sie das üb­ri­ge Land mit ih­ren dicken, stin­ken­den Au­tos und ih­ren zu­wei­len auch recht frag­wür­di­gen Um­gangs­for­men...

Ein sol­ches grenz­na­hes Auf­fang­la­ger ist Salz­burg, in wel­ches wir ‑von Nor­den her über Frei­las­sing kom­mend- am frü­hen Mor­gen ein­fie­len. Wie stets in sol­chen Fäl­len lie­ßen wir den Ein­satz­wa­gen in ei­ni­ger Ent­fer­nung vom Zen­trum in ei­ner Wohn­stra­ße ste­hen, um uns per pe­des die Stadt zu er­wan­dern. Dies er­wies sich bald als klu­ger Schach­zug, denn die In­nen­stadt ent­pupp­te sich als rap­pel­vol­ler Schmelz­tie­gel der Na­tio­nen, in dem das Fin­den ei­nes Park­plat­zes (ei­nes ko­sten­lo­sen zu­mal) ein Ding der Un­mög­lich­keit ge­we­sen wä­re!

Reiseführer und Stadtpläne in babylonischer Sprachenvielfalt

An­hand zahl­lo­ser Schlös­ser, Pa­lä­ste und Stadt­vil­len wird dem stau­nen­den Gast aus der Frem­de ex­em­pla­risch vor­ge­führt, was man hier schon zu k.u.k.-Zeiten an ar­chi­tek­to­ni­schen Glanz­lei­stun­gen mit spie­le­ri­scher Leich­tig­keit her­vor­zu­brin­gen ver­moch­te. Rund um die pom­pö­sen Bau­ten lie­gen oft be­mer­kens­wert ge­pfleg­te Park­an­la­gen und Gär­ten: In ho­her Blü­te (!) steht bis heu­te die heh­re Gar­ten­bau­kunst, und al­ler­or­ten hat be­stens ge­schul­tes Fach­per­so­nal ein Au­ge dar­auf, daß die flo­ra­len Ar­ran­ge­ments un­ter dem Be­su­cher­an­strom kei­nen blei­ben­den Scha­den neh­men:

botanisches Einsatzkommando am Schloß Mirabell

Ja, ih­ren gi­gan­ti­schen The­me Park ha­ben die Salz­bur­ger im Griff! Wun­der­li­cher­wei­se läuft der Be­trieb trotz all’ der Leu­te rei­bungs­los und ef­fi­zi­ent, und Aus­wüch­se von Agres­si­on fin­det man al­len­falls bei in Stein ge­haue­nen Ge­stal­ten aus vor­ge­schicht­lich my­tho­lo­gi­schen Zei­ten:

Figurengruppe im Park von Schloß Mirabell

Für Be­su­cher aus au­ßer­eu­ro­päi­schen Ge­fil­den muß das al­les von un­er­hör­ter Exo­tik sein. Was Wun­der al­so, wenn freund­li­che Asia­ten al­ler Al­ters­klas­sen ih­re Ka­me­ras gar nicht mehr aus der Hand le­gen: Oh­ne un­wi­der­leg­ba­re Bild­be­wei­se wür­de man ih­nen da­heim die Schil­de­run­gen aus fe­lix Au­stria ver­mut­lich gar nicht glau­ben und als heil­los über­trie­ben ab­tun!

ein asiatischer Knabe beim Knipsen

In­des, die Wun­der Salz­burgs sämt­lich ab­zu­lich­ten wür­de auch den aus­dau­ernd­sten Fo­to­gra­fen über­for­dern: Nicht um­sonst steht die Alt­stadt auf der Welt­kul­tur­er­be-Li­ste der UNESCO! Der Chro­nist ge­steht frei­lich ein, nach kur­zem, ziel­lo­sen Trei­ben durch die bun­ten La­den­gas­sen erst den Dom und dann di­ver­se Kunst­aus­stel­lun­gen in qua­si­öf­fent­li­chen Ge­bäu­den be­sich­tigt zu ha­ben, um er­stens den Men­schen­mas­sen und spä­ter dann auch dem ein­set­zen­den Re­gen zu ent­flie­hen. Wo Kunst dar­ge­bo­ten wird ‑mo­der­ne zu­mal- da lich­ten sich die Rei­hen schnell, und es wird ei­nem man­che Über­ra­schung zu­teil. Be­son­ders reiz­voll fällt der Kon­trast aus, wenn zeit­ge­nös­si­sche Wer­ke der Bil­den­den Kunst im Kon­text hi­sto­ri­scher Prunk­räu­me zu se­hen sind:

reich verzierte Gewölbedecke

Doch ir­gend­wann hat man ge­nug ge­se­hen und will wie­der nach drau­ßen. Dort frei­lich reg­ne­te es noch im­mer. Das er­wies sich aber un­ver­hofft als glück­li­che Fü­gung, denn beim un­be­schirm­ten Spurt durch die schma­len Gas­sen sa­hen wir plötz­lich, wie un­ter schüt­zen­den Mar­ki­sen die viel­be­sun­ge­ne Spe­zia­li­tät der Stadt ser­viert wur­de: Salz­bur­ger Nockerl ! Al­so nichts wie hin­ein in die gast­li­che Stät­te und ei­ne Por­ti­on für zwei in Auf­trag ge­ge­ben. Die lecke­re Süß­spei­se wird stets frisch zu­be­rei­tet und kam ge­ra­de zur rech­ten Zeit, be­vor die Vor­freu­de in War­te­frust um­schlug...

Salzburger Nockerl, gemundet habend

Wie man sieht, war des zonebattler’s Hun­ger grö­ßer als sein Drang zur bild­li­chen Do­ku­men­ta­ti­on. Im­mer­hin ist er­kenn­bar, daß es vor­treff­lich ge­mun­det hat­te! [1]

Nach dem Es­sen war der Dau­er­re­gen noch nicht ganz vor­bei, aber doch auf ein ei­ni­ger­ma­ßen er­träg­li­ches Maß zu­rück­ge­gan­gen. Lei­der fand ich rund um die Gold­gas­se das mir aus fer­nen Kind­heits­ta­gen er­in­ner­li­che »Gol­de­ne Dachl« nicht wie­der, aber das war vor al­lem dem spä­ter nach­re­cher­chier­ten Um­stand ge­schul­det, daß die­ses seit je­her in Inns­bruck be­reit­ge­hal­ten wird. Tja.

Ein städ­ti­scher Bus brach­te uns schließ­lich wie­der hin­auf nach Lie­fe­ring, wo un­ser bra­ves Ve­hi­kel ge­dul­dig auf uns ge­war­tet hat­te. Nach ei­nem kur­zen Tank­stopp ging es dann wie­der zu­rück nach Bay­ern mit Kurs Bad Rei­chen­hall, wo­von in der näch­sten Fol­ge zu be­rich­ten sein wird...

 
[1] Die rie­sig er­schei­nen­den Nockerl sind zwar letzt­lich sät­ti­gend, aber doch im We­sent­li­chen aus hei­ßer Luft be­stehend. Das macht die ge­zucker­ten Ber­ge aus Ei­schaum be­zwing­bar...

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Dienstag, 25. August 2009

Drei Län­der, zwölf Ta­ge und 1400 Ki­lo­me­ter (5)

Vor ein paar Jah­ren hat­te ich das be­ruf­li­che Glück (und per­sön­li­che Ver­gnü­gen), im Werk des größ­ten Ar­beit­ge­bers von Burg­hau­sen ein Wo­chen­se­mi­nar durch­füh­ren zu dür­fen. Fei­er­abends strolch­te ich dann durch die Stra­ßen und kam aus dem Stau­nen über den of­fen­sicht­li­chen Reich­tum der Kom­mu­ne gar nicht mehr hin­aus: Wäh­rend es in der hoch­ge­le­ge­nen Neu­stadt noch Un­men­gen in­ha­ber­ge­führ­ter Fach­ge­schäf­te (und kaum Han­dy-Lä­den und Ein-Eu­ro-Shops) zu ge­ben schien, war die tie­fer am Fluß ge­le­ge­ne Alt­stadt nicht nur bunt und präch­tig her­aus­ge­putzt, son­dern so­gar mit ei­ner zur ko­sten­frei­en Be­nut­zung of­fen­ste­hen­den Tief­ga­ra­ge groß­flä­chig un­ter­kel­lert. Aber hal­lo! Frü­her das Salz, heu­te die Che­mie, da­mit ließ und läßt sich wohl gu­tes Geld ver­die­nen...

Burg­hau­sen ver­fügt ‑no­men est omen- über die läng­ste Burg­an­la­ge Eu­ro­pas, die zu be­strei­fen man sich un­be­dingt aus­rei­chend Zeit neh­men soll­te. [1] Auch die Aus­sicht vom Burg­berg ins Um­land ist spek­ta­ku­lär; in Rich­tung Alt­stadt schafft es nur der Kirch­turm, die Rand­mau­er der Fe­stung zu über­ra­gen:

Blick über die Burghausener Burgmauer

Guckt man auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te nicht nur in die Fer­ne, son­dern auch hin­un­ter, so ver­schlägt es ei­nem schier die Spra­che: Da un­ten liegt das schön­ste Frei­bad, wel­ches dem Be­richt­erstat­ter in den knapp fünf De­ka­den An­we­sen­heit auf die­sem Pla­ne­ten je­mals un­ter die Au­gen ge­kom­men ist! Ei­ne ehe­mals mä­an­drie­ren­de Schlei­fe der Salz­ach ist es, die ‑längst durch be­gra­di­gen­den Durch­stich des Fluß­es vom die­sem ab­ge­zwickt und seit­her zum stil­len Alt­was­ser mu­tiert- dort drun­ten zum er­quicken­den Ba­de ein­lädt, von fri­schen Quel­len ge­speist, in herr­li­chem Sma­ragd­grün fun­kelnd...

Blick auf das Wöhrsee-Freibad von Burghausen

Frei­lich war es jetzt schon spä­ter Nach­mit­tag, und es woll­ten noch Burg und Stadt aus­gie­big in­spi­ziert so­wie an­schlie­ßend ein Stand­platz für die bald her­ein­bre­chen­de Nacht [2] ge­fun­den wer­den, dar­um muß­ten wir das ver­locken­de Ba­de­ver­gnü­gen auf den fol­gen­den Sonn­tag-Mor­gen ver­schie­ben.

Der Ein­gang zum Wöhr­see-Bad be­fin­det sich un­weit der Alt­stadt in der Nä­he des ehe­ma­li­gen Pul­ver­tur­mes der Burg, wo­selbst Se­nio­ren­hei­me in be­ster (=ru­hi­ger) La­ge ei­nen be­schau­li­chen Le­bens­abend ver­spre­chen. Um In­ter­es­sen­ten und spä­te­re Kun­den für die mut­maß­lich nicht ganz bil­li­gen Al­ten-An­stal­ten an­zu­locken, sind le­bens­ech­te Lock­vö­gel aus bunt be­mal­tem Kunst­stoff auf­ge­stellt (bzw. hin­ge­setzt):

Menschenplastiken aus Plastikmenschen

Die künst­li­che Oma lä­chelt zu­frie­den aus der red­un­dant be­schürz­ten Kit­tel­schür­ze, der al­te Herr da­ne­ben schaut in­des­sen ver­son­nen in die Fer­ne und spielt da­bei of­fen­bar ei­ne Run­de Ta­schen-Bil­lard. Kunst­stück oder Nar­re­tei? Egal, wir woll­ten ja ins Was­ser, schon weil ei­ne Wo­che des Her­um­zi­geu­nerns ab­seits al­ler Misch­bat­te­rien den Wunsch nach ei­ner or­dent­li­chen Du­sche im­mer drän­gen­der wer­den ließ...

Als lo­kal­pa­trio­ti­sche Für­ther er­in­ner­te uns je­nes Burg­hau­se­ner Na­tur­bad ganz au­ßer­or­dent­lich an die Fo­tos von den al­ten Für­ther Fluß­bä­dern. Der Ver­gleich hinkt na­tür­lich, der zum See ge­wor­de­ne Ex-Fluß­arm in Burg­hau­sen ist ja mit der wei­ter­hin flie­ßen­den hei­mi­schen Red­nitz nicht ver­gleich­bar, aber das En­sem­ble aus höl­zer­nen Um­klei­de­ka­bi­nen wirkt schon wie aus der Zeit ge­fal­len und über­aus nost­al­gisch:

Umkleidekabinen im Wöhrsee-Freibad

Mehr als ei­nen Ki­lo­me­ter kann man un­ter­halb der Burg­an­la­ge ge­ra­de­aus schwim­men, be­vor man das an­de­re Ufer er­reicht und not­ge­drun­gen wen­den muß. Wem un­ter­wegs Elan und En­er­gie aus­zu­ge­hen dro­hen, kann sich auf ei­ne der mit­ten­drin ver­an­ker­ten Son­nen­in­seln aus Holz wuch­ten und ei­ne Run­de (oder auch zwei) dö­sen. Was für ei­ne ele­men­ta­re Freu­de!

Wie neu­ge­bo­ren mach­ten wir uns nach dem Ba­de­ver­gnü­gen wie­der auf den Weg und die Pi­ste. Im­mer an der Salz­ach ent­lang han­gel­ten wir uns auf der öster­rei­chi­schen Sei­te nach Sü­den, bis wir bei Titt­mo­ning wie­der die Sei­te und das Land wech­sel­ten. Der klei­ne Ort und die ihn be­her­schen­de Burg sind ei­ne Be­sich­ti­gung al­le­mal wert. Sei­ne Ein­woh­ner schei­nen fröh­li­che Freun­de des Re­ben­saf­tes zu sein und über­dies krea­ti­ve Re­ste­ver­wer­ter:

Weinflaschen zu Blumenvasen!

So weit, so schön. Ei­gent­lich woll­te ich ja (wie vor­ei­li­ger­wei­se an­ge­kün­digt) in die­ser Fol­ge noch bis Salz­burg kom­men, aber es zeich­net sich ab, daß ich die ver­ehr­ten Le­se­rIn­nen et­was ver­trö­sten muß: In der heu­te auf­ge­schrie­be­nen Epi­so­de langt es näm­lich nur noch bis nach Lau­fen und das ge­gen­über­lie­gen­de Obern­dorf bei Salz­burg. Ei­ne präch­ti­ge Ju­gend­stil-Brücke mit al­ler­lei staats­tra­gen­der Or­na­men­tik ver­bin­det dort die in ei­ner Salz­ach-Schlei­fe ge­le­ge­ne baye­ri­sche Ge­mein­de mit dem öster­rei­chi­schen Ort jen­seits des Stro­mes.

Die Salzachbrücke zwischen Laufen und Oberndorf

Un­ser­eins ver­lor üb­ri­gens bei den häu­fi­gen Grenz­über­trit­ten auf der Fahrt mit­un­ter die Ori­en­tie­rung, in wel­chem Land er denn nun ge­ra­de war... [3]

Des zonebattler’s bes­se­re Hälf­te frön­te auch im Städt­chen Lau­fen wie­der ih­rer Lei­den­schaft, dem aus­gie­bi­gen In­spi­zie­ren von Kir­chen al­ler Kon­fes­sio­nen. Da­von kann sie ei­gen­ar­ti­ger­wei­se gar nicht ge­nug krie­gen, wo­von der Chro­nist ein Lied zu sin­gen weiß...

zurückgelassenes Notenblatt in der Laufener Stiftskirche

Ei­ne Be­geg­nung der be­son­de­ren Art gab es dann noch in ei­ner der ver­win­kel­ten Alt­stadt­gas­sen, wo wir mit zwei äl­te­ren Da­men ins Ge­spräch ka­men und spä­ter noch von ei­ner ihr ur­altes Haus (samt In­ven­tar) vom eben­ber­di­gen Ge­wöl­be bis zum Dach­bo­den aus­gie­big ge­zeigt und vor­ge­führt be­ka­men. Über­haupt gibt es in der Lau­fe­ner Alt­stadt (die wie so­vie­le Klein­städ­te heut­zu­ta­ge über­wie­gend von Al­ten be­völ­kert ist, denn die jun­gen Leu­te fin­den Ar­beit eher in den ent­fern­ten Städ­ten) vie­le ma­le­ri­sche Win­kel zu er­spech­ten, und wer der­lei se­mi­spitz­we­ges­ke Mo­ti­ve mag, könn­te knall­far­be­ne Post­kar­ten­bil­der am lau­fen­den Band pro­du­zie­ren:

abendliche Lichtstimmung in Laufen

Na ja, ge­nug da­von. Nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter wei­ter leg­ten wir uns zur Ru­he und ich mich jetzt hier und heu­te auch. In der dem­nächst fol­gen­den sech­sten Epi­so­de mei­ner aus­ufern­den Rei­se­re­por­ta­ge lan­den wir dann aber wirk­lich in Salz­burg!

 
[1] Der knips­freu­di­ge zone­batt­ler emp­fiehlt fer­ner wärm­stens den Be­such im »Haus der Fo­to­gra­fie« (ali­as Dr.-Robert-Gerlich-Museum): Nicht nur Ap­pa­ra­te-Freaks und lo­kal­hi­sto­risch in­ter­es­sier­te Be­su­cher kom­men da auf ih­re (oh­ne­hin ge­rin­gen) Ko­sten, auch die künst­le­risch an­ge­hauch­ten Son­der­aus­stel­lun­gen sind von Rang und ho­hem Ni­veau!

[2] Ein sol­cher war nach ei­ni­gem Hin und Her in ei­nem Ge­wer­be­ge­biet hin­ter ei­ner ver­las­se­nen Fer­ti­gungs­hal­le ge­fun­den, um­ge­ben von Dis­count-Märk­ten, Tank­stel­len und In­du­strie­be­trie­ben. War zwar rein op­tisch nicht ver­gleich­bar mit den an­son­sten prä­fe­rier­ten Stand­or­ten in frei­er Na­tur, aber in fuß­läu­fi­ger Ci­ty-Nä­he und oben­drein mücken­frei. Und das war für uns ei­ne durch­aus will­kom­me­ne Ab­wechs­lung...

[3] Das galt selbst­re­dend nur für den Ver­fas­ser, sein zwei­bei­ni­ges Na­vi­ga­ti­ons­sy­stem auf dem Bei­fah­rer­sitz mit dem Au­to­at­las auf dem Schoß wuß­te auch oh­ne GPS-Tracker stets und zu je­der Zeit, wo­selbst wir uns ge­ra­de be­fan­den.

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