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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 16. Oktober 2005

Frän­ki­sche Kü­che

Be­vor wir uns (vor nun­mehr sechs­ein­halb Jah­ren) in Fürth nie­der­lie­ßen, hat­ten wir er­heb­li­che Re­no­vie­rungs­ar­bei­ten in der frisch an­ge­mie­te­ten Woh­nung zu be­wäl­ti­gen. In all’ dem Dreck und Cha­os wa­ren wir froh, von den Vor­mie­tern ei­ne in­tak­te und un­ver­än­dert wei­ter be­nutz­ba­re Kü­che über­nom­men zu ha­ben, die dann lan­ge Zeit es­sen­ti­el­ler Dreh- und An­gel­punkt un­se­rer neu­en Blei­be war.

Mö­blie­rung und al­ler­lei Ac­ces­soires der Kü­che wa­ren in den frän­ki­schen Wap­pen­far­ben rot und weiß ge­hal­ten, was wir nicht nur wit­zig fan­den, son­dern in­zwi­schen durch vie­ler­lei Floh­markt-Zu­käu­fe per­fek­tio­niert ha­ben:

zonebattler's Küche

Heu­te nennt man so­was »Re­tro-Look«. Auch wenn es auf den er­sten Blick viel­leicht so aus­se­hen mag, wir es­sen da kei­nes­wegs nur Moz­za­rel­la mit To­ma­ten! ;-)

Vor ei­ni­gen Wo­chen starb der eben­falls mit über­nom­me­ne Hand­staub­sauger, des­sen Ak­kus al­len Wie­der­be­le­bungs­ver­su­chen zum Trot­ze das En­de ih­rer Le­bens­zeit er­reicht hat­ten. Al­so hielt ich bei mei­nen Floh­markt-Be­strei­fun­gen be­son­ders Aus­schau nach ge­eig­ne­tem Er­satz in rot (vor­zugs­wei­se) oder weiß (al­ter­na­tiv).

Und was soll ich sa­gen? We­ni­ge Wo­chen spä­ter hat­te ich gleich zwei ex­trem ra­re »BiColor«-Geräte ge­fun­den, wie ich sie zu­vor noch in kei­nem La­den ge­se­hen hat­te:

Handstaubsauger

Ro­te Sau­ger wa­ren mir ja schon ge­le­gent­lich un­ter­ge­kom­men, wei­ße be­geg­nen ei­nem auch hin und wie­der, aber rot­wei­ße und weiß­ro­te, die sind nun wirk­lich ul­tras­el­ten: Wür­den auf eBay si­cher ir­res Geld brin­gen, aber ich ge­be die jetzt na­tür­lich nicht mehr her. Die blei­ben (und die­nen) in der Kü­che. Mahl­zeit!

 
Nach­trag vom 21. Feb. 2006:

Die im obe­ren Bild ge­zeig­te Glas­kan­ne ist lei­der in­zwi­schen von uns ge­gan­gen. Sie wur­de das Op­fer ei­ner klei­nen Ka­ta­stro­phe.

Samstag, 15. Oktober 2005

Färd­de­risch für Frem­de

Mein Freund und Nach­bar Udo Mey­er (von dem in sei­ner Ei­gen­schaft als Künst­ler noch zu be­rich­ten sein wird) ist ein al­ter Für­ther, der sei­ne Ju­gend hier in der Süd­stadt ver­bracht hat. Des­we­gen hat er al­ler­lei mund­art­li­che Aus­drücke in pet­to, die heu­te kaum ei­ner mehr kennt. So­was ist na­tür­lich ein »ge­fun­de­nes Fres­sen« für den Ar­chi­var in mir, und ich muß so­gleich ei­ne klei­ne Samm­lung der alt­für­the­ri­schen Fach­aus­drücke an­le­gen:

Aus­druck Be­deu­tung
Blunzn Fuß­ball aus ei­ner auf­ge­bla­se­nen Schwei­ne­bla­se mit selbst­ge­näh­ter Stoff-Au­ßen­hül­le
Bog­ger­la Wä­sche­klam­mer bzw. Kie­fern­zap­fen (je nach Kon­text)
Bul­lern Mit (und um) Mur­meln aus Glas oder Ton spielen(z.B. zur Mu­ni­ti­ons­ge­win­nung für die Gambl)
Fotzn Mund (auch »Waffl« oder »Goschn«)
Gambl Zwil­le, aus ei­ner Ast­ga­bel selbst­ge­ba­stel­te Stein­schleu­der
Gas­bolln Dünn­wan­di­ger, luft­ge­füll­ter Ball zum Spie­len (Ten­nis­ball)
Ho­ber­gaaß Sehr schlan­kes, ge­ra­de­zu dür­res Mäd­chen
Kel­ler­bem­bern Fuß­ball­spie­len quer über die Stra­ße mit eben­erdi­gen Kel­ler­fen­stern als Tor-Er­satz
Schlup­fen sich un­er­laub­ter­wei­se (un­ter dem Zaun durch) vom »Freibad«-Bereich des Fluß­ba­des aus in das »Zahl­bad« ein­schlei­chen
Wabbln Mit Geld­stücken an ei­ne Haus­wand wer­fen (wes­sen Mün­ze dann am näch­sten an der Wand liegt, der ge­winnt den Ein­satz al­ler)
Was­ser­schnallzn Dün­ne, sehr wäss­ri­ge Sup­pe

Die Ta­bel­le wird lau­fend er­gänzt, und so­bald mir et­was »neu­es Al­tes« zu Oh­ren kommt, pfle­ge ich das hier ein. Mal schau­en, ob da nicht viel­leicht lang­fri­stig ein klei­ner Mund­art-Al­ma­nach her­an­wächst... Ich bit­te um re­ge Zu­ar­beit!

Freitag, 14. Oktober 2005

zonebattler’s Zau­ber­ka­sten

Mein be­ster nicht­mensch­li­cher Freund ist tat­säch­lich we­der ein Hund noch ein lei­se schnur­ren­des Kätz­chen, son­dern ein de­zent schnar­ren­des Käst­chen: Oh­ne ei­nen »per­sön­li­chen di­gi­ta­len As­si­sten­ten« (PDA), vul­go »Or­ga­ni­zer«, kä­me ich in­zwi­schen gar nicht mehr zu­recht. Nicht nur we­gen der vie­len Dut­zend dar­in ab­ge­spei­cher­ten Adres­sen und Te­le­fon­num­mern oder we­gen des un­ent­behr­li­chen Ter­min­ka­len­ders, son­dern weil so ein Ding ganz all­ge­mein so ziem­lich al­le In­for­ma­ti­ons-Häpp­chen in sich auf­neh­men und wie­der­käu­en kann, die Herr­chen oder Frau­chen wich­tig sind...

Palm-Organizer

Ne­ben Impf­paß, Vi­deo-Samm­lung, Ver­mö­gens­ver­wal­tung und Fahr­ten­buch be­her­bergt mein schwar­zer Pla­stik-Kum­pel ins­be­son­de­re auch mei­ne täg­li­che Zug­fahrt-Lek­tü­re, als da wä­ren Spie­gel, Süd­deut­sche Zei­tung, Die Zeit, Für­ther Nach­rich­ten und an­de­re pa­pier­lo­se Ga­zet­ten. Wird al­les au­to­ma­tisch (und ko­sten­los!) aus dem Netz ge­zo­gen und drauf­ge­spielt, wäh­rend un­ser­eins früh­stückt oder sich den Wanst un­ter der Du­sche ein­seift... Mai­len kann man mit dem Mi­ni-Apa­ril­lo auch noch, wie ich in ei­nem frü­he­ren Bei­trag schon er­läu­tert ha­be.

Mei­ne heu­ti­ge Lo­bes­hym­ne auf den prak­ti­schen Be­glei­ter kann recht kurz aus­fal­len, weil ich schon seit län­ge­rem ei­ne ei­ge­ne Emp­feh­lungs-Sei­te un­ter dem Ti­tel

Das Le­ben in die Hand ge­nom­men

be­trei­be. Da kann man/frau ja mal un­ver­bind­lich rein­schau­en... An die­ser Stel­le hier mö­ge der Hin­weis ge­nü­gen, daß man für so ei­nen freund­li­chen Hel­fer heut­zu­ta­ge we­der be­son­ders viel Geld hin­le­gen noch ein »Tech­nik-Freak« sein muß!

Donnerstag, 13. Oktober 2005

Sur­fen Sie nicht mit dem Key­board!

Am zwei­ten Tag ei­nes Power­Point-Prä­sen­ta­ti­ons-Se­mi­nars ist mein Trai­ner-Bild­schirm plötz­lich du­ster und auch der Bea­mer scheint tot. Was war ge­sche­hen? Ich krie­che un­ter den Tisch und zwi­schen den Fü­ßen mei­ner Teil­neh­me­rin­nen her­um und fin­de ei­ne schalt­ba­re Mehr­fach­steck­do­se, die ei­ne Kol­le­gin ver­se­hent­lich mit dem Schuh aus­ge­schal­tet hat­te. War nicht ih­re Schuld, das Ding lag so­zu­sa­gen in Gas­pe­dal-Po­si­ti­on und es wä­re ver­wun­der­lich ge­we­sen, wenn das nicht ir­gend­wann mal zum par­ti­el­len Black­out ge­führt hät­te...

Na je­den­falls ha­be ich da un­ten nicht nur ei­ne Men­ge Ka­bel, Staub­flu­sen und Da­men­bei­ne vor­ge­fun­den, son­dern auch höchst in­ter­es­san­te Warn-Schil­der an den Ta­sta­tur­ka­beln der PCs:

Warnschildchen

Lei­der war die er­wähn­te In­for­ma­ti­ons-Bro­schü­re »Kom­for­ta­bles Ar­bei­ten mit Ih­rem HP Com­pu­ter­sy­stem« nir­gends mehr auf­zu­fin­den. Mich hät­te näm­lich bren­nend in­ter­es­siert, vor wel­cher miß­bräuch­li­chen Ver­wen­dung der Ta­sta­tur ich im In­ter­es­se der Un­ver­sehrt­heit mei­nes »Be­we­gungs­ap­pa­ra­tes« hät­te zu­rück­schrecken sol­len: Sur­fen im Pa­zi­fik viel­leicht oder zum Be­ten dar­auf nie­der­zu­knien kann ich mir als la­tent ris­kant und un­fall­träch­tig vor­stel­len...

Aber es ist ja noch ei­ne Web­adres­se an­ge­ge­ben, un­ter der man sich tat­säch­lich ein 62 Sei­ten star­kes Hand­buch für si­che­res und an­ge­neh­mes Ar­bei­ten her­un­ter­la­den kann. Schon nach ober­fläch­li­cher Lek­tü­re die­ses Do­ku­men­tes wun­dert man sich, daß man trotz jah­re­lan­ger Com­pu­ter­nut­zung über­haupt noch am Le­ben ist... So et­was Bi­zar­res kön­nen sich wirk­lich nur die Ame­ri­ka­ner aus­den­ken: Zur Lek­tü­re nach­hal­tig emp­foh­len!

Mittwoch, 12. Oktober 2005

Für­ther Stadt­ge­wäch­se

Wer Au­gen hat für die Klei­nig­kei­ten des Le­bens, kann man­ches er­spä­hen. Zum Bei­spiel ech­te Wie­sen-Cham­pi­gnons mit­ten in der Stadt:

Champignons

Die­se klei­ne Pilz-Ko­lo­nie sah ich an der Ka­ro­li­nen­stra­ße, un­weit des Haupt­bahn­hofs auf dem schma­len Grün­strei­fen zwi­schen Fahr­bahn und Bahn­ge­län­de. Mach­ten ei­nen sehr schmack­haf­ten Ein­druck, die vier Ka­me­ra­den! Ver­spei­sen woll­te ich den un­ver­hoff­ten Fund den­noch nicht, schon we­gen der om­ni­prä­sen­ten Hun­de­kacke...

Gleich ge­gen­über fin­det auf ei­nem gro­ßen Park­platz der­zeit ein gran­dio­ser In­di­an Sum­mer statt, wie er auch in Mas­sa­chu­setts ein­drucks­vol­ler kaum sein kann:

Herbstlich bunter Baum

Da soll noch ei­ner sa­gen, es gin­ge nicht bunt zu in Fürth!

We­ni­ge Me­ter spä­ter ein wei­te­res Ex­em­pel un­üb­li­cher Stadt-Ve­ge­ta­ti­on: Ein gan­zer Wald aus Duft­bäu­men! Was der Fah­rer je­nes Wa­gens wohl für Lei­chen im Kof­fer­raum hat­te? Ei­ne (im Ge­gen­satz zum de­li­ziö­sen Cham­pi­gnon-Ome­lett) eher un­ap­pe­tit­li­che Vor­stel­lung...

Duftbäume

Ob man mit so ei­ner ge­ball­ten La­dung Na­sen­quä­ler an Bord noch fahr­taug­lich bleibt? Ist doch das rein­ste Ner­ven­gift! Un­ser­eins riecht je­den­falls lie­ber na­tür­li­che Aro­men als der­glei­chen Re­tor­ten-Dreck. Und die gibt es so­gar in der »Ka­ro«, nicht nur drau­ßen in länd­li­chen Ge­fil­den!

Dienstag, 11. Oktober 2005

Vi­sio­nä­res vom Mund­art-Mei­ster

In mei­ner Schreib­tisch­schub­la­de fand ich ei­nen klei­nen Zei­tungsauschnitt wie­der, den ich da vor vie­len Jah­ren (!) rein­ge­legt hat­te: Der be­kann­te frän­ki­sche Dia­lekt-Dich­ter Fitz­ge­rald Kusz mein­te da­mals un­ter dem Ti­tel »Leit­z­ord­ner«:

wem­mä des wos am
im kubf rum­gäihd
mid zwaa lö­ch­lä lochn
und ab­hefdn könnäd
daß dä kubf sei ro­uh
hädd!

Als Fitz­ge­rald Kusz die­se Zei­len schrieb, gab es noch kein In­ter­net. Heu­te kann sich je­der­mann (und je­der­frau) ein Web­log wie die­ses hier an­le­gen und die Kusz’sche Vi­si­on zur Rea­li­tät wer­den las­sen: Für mich ist zonebattler’s ho­me­zo­ne na­tür­lich ge­nau die­ser »Leit­z­ord­ner«, der mei­ne Hirn­ge­spin­ste dau­er­haft auf­nimmt und sol­cherat den ei­ge­nen Kopf ent­la­stet. Viel­leicht wä­re das Blog­gen auch für den ge­schätz­ten Herrn Kusz ei­ne gu­te The­ra­pie, aber der hat wahr­schein­lich auch so ge­nug zu tun...

Montag, 10. Oktober 2005

Für­ther Ba­de­freu­den

Be­vor ich mit dem Blog­gen be­gon­nen und mit zonebattler’s ho­me­zo­ne mei­ne letzt­gül­ti­ge Aus­drucks­form ge- und er­fun­den ha­be, fer­tig­te ich zu ei­ner Fül­le von mich in­ter­es­sie­ren­den The­men ei­ge­ne Web­sites an. So­was geht ei­ner­seits na­tür­lich mehr in die Tie­fe als ein brei­ter fo­kus­sie­ren­des Web­log, macht aber an­de­rer­seits auch er­heb­lich mehr Auf­wand, so daß man sich da­bei letzt­lich doch auf Stof­fe be­schränkt, die ei­nen wirk­lich fas­zi­nie­ren. In Sa­chen Für­ther Lo­kal­hi­sto­rie war das al­te Fluß­bad so ein The­ma für mich:

Flußbad früher

Be­vor sich die Red­nitz mit der Peg­nitz zur Reg­nitz ver­ei­nigt (klingt kom­pli­zier­ter als es ist), fließt sie ein lan­ges Stück We­ges durch das Stadt­ge­biet. Dort gab es im letz­ten Jahr­hun­dert Fluß­ba­de­an­stal­ten, streng ge­trennt nach Ge­schlecht (m/w) und so­zia­ler Ka­sten­zu­ge­hö­rig­keit (»Zahlbad«/»Freibad«). Die Für­ther Fluß­bä­der er­freu­ten sich über Jahr­zehn­te hin­weg un­ge­heu­rer Po­pu­la­ri­tät in der Be­völ­ke­rung.

Flußbad heute

Heu­te kün­den nur noch we­ni­ge Re­lik­te von die­sem som­mer­li­chen Frei­zeit­ver­gnü­gen, das der­ma­l­einst zig­tau­sen­de in die Fluß­au­en lock­te. Ich ha­be un­ter der Adres­se

www.klein-aber-fein.de/flussbad-fuerth

ei­ne klei­ne Ma­te­ri­al­samm­lung zu­sam­men­ge­tra­gen, aus der ich mei­nen Le­se­rIn­nen ins­be­son­de­re die au­then­ti­schen Zeit­zeu­gen­be­rich­te ans Herz le­gen mag: Oh­ne die Ver­gan­gen­heit ver­klä­ren zu wol­len, die Welt von da­mals ist auch heu­te noch ei­nen auf­merk­sa­men (Rück-)Blick wert!

Sonntag, 9. Oktober 2005

Mal was Ly­ri­sches

Fol­gen­de Ver­se ha­be ich vor ei­nem Dut­zend Jah­ren wäh­rend ei­ner Pha­se emo­tio­na­ler Auf­ge­wühlt­heit ver­faßt. Die nä­he­ren Um­stän­de tun hier nichts zur Sa­che, zu­mal ich fin­de, daß Ar­bei­ten al­ler Art für sich selbst spre­chen soll­ten...

Die Pan­the­rin
 
Die Pan­the­rin, die rä­kelt sich,
wacht auf aus lan­gem Schlum­mer.
Putzt Fell und Pfo­ten säu­ber­lich,
streift ab den in­n’­ren Kum­mer.
 
Nach Jah­ren leer durch­dö­ster Zeit
juckt’s mäch­tig in den Kral­len;
da macht sie sich zum Sprung be­reit,
läßt al­le Träg­heit fal­len.
 
Ver­läßt mit ei­nem Satz den Ort,
der Hei­mat nie ge­we­sen;
hört auf den eig’nen Trieb hin­fort,
ist wun­der­sam ge­ne­sen.

Ist doch schön, auch so et­was sei­nem Web­log an­ver­trau­en und da­mit vor dem Ver­ges­sen be­wah­ren zu kön­nen...

Samstag, 8. Oktober 2005

Win­ter­ge­qua­ke

Nach­dem es in den Su­per­märk­ten und bei den Dis­coun­tern schon seit Wo­chen wie­der Glüh­wein, Le­ku­chen und Weih­nachts­ge­bäck zu kau­fen gibt, ha­be auch ich kei­ne Skru­pel, in mei­nem Web­log den Win­ter her­bei­zu­zi­tie­ren. Und zwar mit dem im Ja­nu­ar oder Fe­bru­ar auf­ge­nom­me­nen Fo­to ei­nes Hart­brannt­fro­sches, dem die Käl­te sicht­lich am tö­ne­ren Hin­tern vor­bei­geht...

Froscher

Im Ge­gen­satz zum kalt­blü­ti­gen Am­phi­bi­um ist mir die naß­kal­te Jah­res­zeit eher un­an­ge­nehm, und nach­dem der Som­mer heu­er die­sen Na­men kaum ver­dien­te, hof­fe ich zum Aus­gleich auf ei­nen un­üb­lich mil­den Win­ter. Dies um­so mehr, als das hei­zungs­tech­ni­sche Her­stel­len von Wohl­fühl­tem­pe­ra­tu­ren in groß­räu­mi­gen Grün­der­zeit-Alt­bau­ten zur Win­ters­zeit ein Ka­pi­tel für sich ist... Doch da­zu gibt es ei­nen ge­son­der­ten »Un­ken­ruf«, wenn es denn (dem­nächst) wie­der so­weit ist!

Freitag, 7. Oktober 2005

Glib­be­ri­ge Gum­mi­mon­ster

Männ­li­che Mitt­vier­zi­ger wer­den sich mit mir an die Fas­zi­na­ti­on der frü­hen Sci­ence Fic­tion-Fil­me er­in­nern, die es in den 1970er Jah­ren zu nacht­schla­fen­der Stun­de im (öf­fent­lich-recht­li­chen) Fern­se­hen zu se­hen gab. Und die dann tags drauf in der Schu­le das Ge­sprächs­s­the­ma schlecht­hin wa­ren, zu­mal schon auf­grund der da­mals noch nicht exi­stie­ren­den Sen­der­viel­falt (fast) al­le das glei­che ge­se­hen hat­ten...

Un­ter dem Ti­tel Über den Ver­lust des Sen­se of Won­der ha­be ich da­zu ei­ne sehr in­ter­es­san­te Ab­hand­lung (im On­line-Ma­ga­zin TELEPOLIS aus dem Hei­se-Ver­lag) ge­fun­den, die ich der Auf­merk­sam­keit mei­ner Le­se­rIn­nen an­emp­feh­len möch­te.

Auch ich se­he die Ge­fahr, daß uns die Fä­hig­keit des Stau­nens ab­han­den kom­men könn­te in ei­ner Zeit, da die Om­ni­prä­senz der Neu­en Me­di­en al­les Wun­der­sa­me auf re­cher­chier­ba­re Fak­ten re­du­ziert. Die Fra­ge mag mü­ßig er­schei­nen, aber ver­lie­ren wir da am En­de wo­mög­lich mehr, als wir zu­nächst mit Goog­le & Co. da­zu­ge­win­nen?!

Donnerstag, 6. Oktober 2005

Mo­nats­bi­lanz

Schwupp­di­wupp, eh’ man sich recht be­sinnt, ist ein Mo­nat rum. Nach 30 Ta­gen ei­ge­nen Blog­gens ist heu­te wie­der ei­ne klei­ne »Na­bel­schau« an­ge­sagt:

 
1) In­ner­lich­kei­ten

Am An­fang war mir gar nicht so recht klar, wel­che in­halt­li­che Rich­tung mein Web­log ein­schla­gen wür­de: Soll­te es pri­mär ein »Fürth-Blog« wer­den, mehr ein pri­va­tes Ta­ge­buch oder doch was »staats­bür­ger­lich Wert­vol­les« mit dem Fo­kus auf po­li­ti­scher Mei­nungs­bil­dung? Ehr­lich ge­sagt: Ich füh­le mich bis heu­te we­der zu ei­ner Vi­si­on im­stan­de noch zu ei­ner Mis­si­on be­ru­fen. Und ich bin mir mitt­ler­wei­le ziem­lich si­cher, daß sich das so bald nicht än­dert. Im Klar­text: zonebattler’s ho­me­zo­ne bleibt ein bun­ter »Ge­mischt­wa­ren­la­den«...

Das mag nun Lo­kal­pa­trio­ten und ein­ge­fleisch­te Für­ther ent­täu­schen, die hier ei­ne sub­jek­ti­ver ge­färb­te Ge­gen­sicht zur Be­richt­erstat­tung der eta­blier­ten Hei­mat­zei­tung er­war­tet ha­ben. Auch mag al­len an­de­ren Le­se­rIn­nen, die ein­zel­ne mei­ner Ar­ti­kel auf­ge­fun­den und neu­gie­rig ge­le­sen ha­ben, der über­wie­gen­de Rest mei­ner the­ma­tisch weit streu­en­den Ein­las­sun­gen un­in­ter­es­sant vor­kom­men. Frei­lich: Ist das so schlimm?

Dank jah­re­lan­ger akri­bi­scher De­tail­ar­beit sind al­le von mir ent­wor­fe­ne­nen Web­sites und al­so auch die­ses Web­log in ein­schlä­gi­gen Such­ma­schi­nen-Ran­kings stets auf den vor­de­ren Plät­zen. Es fin­den sich hier al­so vie­ler­lei »Quer­ein­stei­ge­rIn­nen« ein, die bei­spiels­wei­se auf­grund ei­ner spe­zi­el­len Goog­le-Ab­fra­ge an ei­nen mei­ner Bei­trä­ge ver­wie­sen wor­den sind. De­ren In­ter­es­sen sind eben­so prin­zi­pi­ell weit­ge­fä­chert wie im kon­kre­ten Fall punk­tu­ell, al­so den­ke ich mir:

Wer vie­les bringt, wird man­chem et­was brin­gen

Und wenn von den zu­fäl­lig hier lan­den­den Le­se­rIn­nen die ei­ne oder der an­de­re hier »hän­gen­bleibt« und zum Dau­er­gast wird, was könn­te ich mir Schö­ne­res wün­schen?!

 
2) Äu­ßer­lich­kei­ten

Im We­sent­li­chen gilt nach wie vor, was ich schon nach der er­sten Wo­che re­sü­miert hat­te. Zwi­schen­zeit­lich ha­be ich mich noch tie­fer in die »In­ne­rei­en« ein­ge­ar­bei­tet und auch die al­ler­letz­ten Klei­nig­kei­ten so hin­ge­bo­gen, daß sie mei­nen Vor­stel­lun­gen von Äs­the­tik und Cor­po­ra­te De­sign ent­spre­chen: Lay­out, Schrift­at­tri­bu­te, Far­ben, Ab­stän­de, Zu­satz­in­for­ma­tio­nen, Na­vi­ga­ti­ons­lei­ste usw., al­les ha­be ich ‑vom vor­ge­ge­be­nen Grund­lay­out aus­ge­hend- qua­si auf den Pi­xel ge­nau so ein­ge­rich­tet, wie ich das woll­te. In Sa­chen HTML bin ich ja kein Laie, das An­pas­sen der ent­spre­chen­den Skins be­rei­te­te mir da­her kei­ne gro­ßen Schwie­rig­kei­ten. Im Grun­de fin­det der Tüft­ler in mir es aber fast scha­de, daß er jetzt da­mit durch ist! ;-)

 
3) Aha-Ef­fek­te

Ob­wohl ich an neue Pro­jek­te im­mer recht struk­tu­riert her­an­zu­ge­hen pfle­ge, hat­te ich na­tür­lich nicht al­les im Vor­feld be­den­ken kön­nen. Der er­ste »Knack­punkt« be­trifft die schie­re Zahl der ver­öf­fent­lich­ten Bei­trä­ge: Mo­men­tan ha­be ich et­wa 40 The­men-Ideen auf der To-Do-Li­ste, da­von et­wa sechs oder sie­ben schon fer­tig aus­for­mu­liert, aber bis­lang noch nicht ver­öf­fent­licht. Ei­ne Wo­che Vor­lauf al­so! Da juckt es ei­nen na­tür­lich schon, mehr als ei­nen Bei­trag pro Tag zu »po­sten«. Al­ler­dings se­he ich die Ar­beit an mei­nem Web­log mehr als Ma­ra­thon­lauf denn als Kurz­strecken­sprint, und so ha­be ich lie­ber ei­nen ver­läss­lich ge­füll­ten Puf­fer für un­in­spi­rier­te Zei­ten als ir­gend­wann mein Pul­ver ver­schos­sen... Es bleibt dem­nach da­bei: Täg­lich ei­nen Bei­trag und gut da­mit.

Weil aber die Bei­trä­ge für die näch­sten Ta­ge schon fest­ste­hen und letzt­lich am Mor­gen nur frei­ge­schal­tet wer­den müs­sen, bringt mich das bei ta­ges­ak­tu­el­len Er­eig­nis­sen und Vor­fäl­len zwangs­läu­fig et­was in Ver­le­gen­heit: So­bald ich was Un­vor­her­ge­se­he­nes ein­schie­be, ver­rut­schen al­le vor­ge­plan­ten Ar­ti­kel um ei­nen Tag nach hin­ten, was u.a. An­pas­sun­gen der Da­tei­na­men bei Bil­dern usw. nach sich zieht. Ist ein­ser­seits lä­stig, aber na­tür­lich will ich mir die Fle­xi­bi­li­tät nicht an­de­rer­seits durch über­trie­be­nen Per­fek­ti­ons­wahn wie­der ein­schrän­ken...

Apro­pos Da­tei­na­men: Von An­fang an war ich so schlau, die auf mei­ner ei­ge­nen Do­mä­ne klein-aber-fein.de ab­ge­leg­ten Bil­der mit chro­no­lo­gisch selbst-sor­tie­ren­den Na­men zu ver­se­hen, al­so z.B. »2005–10-02_riesenrad.jpg«. Mitt­ler­wei­le ha­be ich al­ler­dings be­merkt, daß die Un­ter­brin­gung in ei­nem Web­log-Ord­ner na­mens »www.zonebattler.net« nicht ge­nügt, um lang­fri­stig das Cha­os zu ver­mei­den: Die An­zahl der Da­tei­en dar­in wür­de recht bald un­hand­hab­bar groß wer­den! Er­go ha­be ich, so­zu­sa­gen als »Zwi­schen­bö­den«, noch nu­me­risch be­zeich­ne­te Jah­res- und Mo­nats-Ord­ner ein­ge­führt. Das Bild zum gest­ri­gen Ar­ti­kel (»2005–10-05_bluete.jpg«) liegt al­so zum Ex­em­pel im Ord­ner

www.zonebattler.net/wp-content/uploads/2005/10/

be­reit, wo­mit ich (even­tu­ell be­bil­der­te Ei­gen-Kom­men­ta­re ein­ge­schlos­sen) pro Mo­nats­ord­ner wohl auf al­ler­höch­stens 100 Da­tei­en kom­men dürf­te. Und das ist ja noch mach­bar, so­wohl aus tech­ni­scher Sicht (Da­tei­sy­stem) wie auch aus or­ga­ni­sa­to­ri­scher. Al­ler­dings fiel mir die Sa­che erst am letz­ten Wo­chen­en­de auf, so daß ich nach Ein­füh­rung der neu­en Struk­tur noch­mal al­le bis­her pu­bli­zier­ten Ar­ti­kel mit Bild-Re­fe­ren­zie­run­gen an­fas­sen (und an­pas­sen) muß­te...

Ei­ne wei­te­re vor­her nicht er­kann­te Fra­ge­stel­lung war die nach der sinn­voll­sten Ver­fah­rens­wei­se bei mehr­fach er­neut auf­ge­grif­fe­nen The­men. Soll­te man dem je­des­mal ei­nen neu­en Bei­trag (an ei­nem neu­en Tag) wid­men? Am Bei­spiel des Was­ser­rohr­bruchs auf der Kreu­zung mit ei­ner il­lu­strier­ten Do­ku­men­ta­ti­on des Re­pa­ra­tur-Fort­schritts sieht man, daß ich die Al­ter­na­ti­ve des Kom­men­tie­rens un­ter­halb des ei­gent­li­chen Bei­trags für bes­ser er­ach­tet ha­be: So blei­ben al­le Bil­der und Be­mer­kun­gen zum glei­chen The­ma vor­teil­haf­ter­wei­se auf ei­ner Sei­te (und un­ter ei­ner Adres­se) zu­sam­men und sind da­mit leich­ter zu ver­glei­chen (und zu re­fe­ren­zie­ren). Bei der Be­richt­erstat­tung zur Für­ther Kirch­weih ma­che ich es mo­men­tan ganz ge­nau­so.

Und weil wir ge­ra­de beim »Re­fe­ren­zie­ren« sind: Links auf ex­ter­ne Quel­len sind na­tür­lich we­sent­li­cher Be­stand­teil ei­nes Web­logs und ma­chen ei­nen gro­ßen Teil der Fas­zi­na­ti­on die­ser Pu­bli­ka­ti­ons­form aus. Frei­lich ha­ben Hy­per­links nur all­zu oft ei­ne be­grenz­te Le­bens­dau­er und sind dann ir­gend­wann tot und ver­al­tet. Bei mei­nen the­men­spe­zi­schen Web­sites ma­che ich mir selbst­re­dend schon die Mü­he, in ge­wis­sen Ab­stän­den al­le Ver­wei­se durch­zu­checken und dann ggf. zu ak­tua­li­sie­ren oder gar zu lö­schen. In zonebattler’s ho­me­zo­ne kann ich das aber nicht lei­sten, da die schie­re Men­ge der Links, ih­re wei­ter­hin ste­tig wach­sen­de An­zahl so­wie die ver­streu­te Po­si­tio­nie­rung ein nach­träg­li­ches Pfle­gen kaum zu­läßt.

Wie geht man da­mit am be­sten um? Ich lö­se es so, daß ich nach Mög­lich­keit nur auf la­tent un­be­grenzt exi­stie­ren­de Res­sour­cen ver­wei­se. Al­so z.B. eben nicht auf Ar­ti­kel aus SPIEGEL ONLINE und an­de­ren Zei­tun­gen bzw. Ma­ga­zi­nen, bei de­nen die re­dak­tio­nel­len Bei­trä­ge nach ei­ni­ger Zeit in (meist ko­sten­pflich­ti­gen) Ar­chi­ven ver­schwin­den und dann nicht mehr un­ter der ur­sprüng­li­chen Adres­se ver­füg­bar sind. So set­ze ich al­so wann im­mer es geht be­vor­zugt Links auf Bei­trä­ge in frei­en Da­ten­ban­ken wie Wi­ki­pe­dia, In­ter­net Mo­vie Da­ta­ba­se (IMDb) und ähn­li­chen, ver­gleich­ba­ren Pro­jek­ten. In der Hoff­nung, daß die­se noch in vie­len Jah­ren exi­stie­ren und die Links auf kon­kre­te Un­ter­sei­ten im­mer noch funk­tio­nie­ren. Mehr kann bei al­ler Um­sicht schwer­lich tun... Bei den Für­ther Nach­rich­ten samt ih­ren Schwe­ster­blät­tern, auf die ich bei lo­ka­len The­men hin und wie­der mal ver­wei­se, ris­kie­re ich es halt und hof­fe, daß de­ren ar­chi­vier­te Ar­ti­kel auch wei­ter­hin un­be­schränkt ab­ruf­bar blei­ben.

So­viel für heu­te. Das näch­ste Fa­zit zie­he ich nach ei­nem Jahr und ich bin zu­ver­sicht­lich, bis da­hin (und weit dar­über hin­aus) nicht an Ideen- und The­men­man­gel zu lei­den!

Mittwoch, 5. Oktober 2005

Schön­hei­ten gibt es an je­der Ecke...

...man muß sie nur wahr­neh­men (wol­len und kön­nen):

Blüte am Straßenrand

Ge­se­hen un­mit­tel­bar an der Kreu­zung Geb­hardt­stra­ße / Ja­ko­bi­nen­stra­ße, die ja nun nicht un­be­dingt zu den äs­the­ti­schen High­lights von Fürth ge­hört. Aber die Ka­me­ra (bzw. der Kerl da­hin­ter) kann sich das zu­recht­lü­gen, in­dem sie (bzw. er) den Blick auf das Schö­ne rich­tet und der­ge­stalt das Häß­li­che, Tri­ste, Ba­na­le ein­fach au­ßen vor läßt. Si­cher kei­ne emp­feh­lens­wer­te Uni­ver­sal-Stra­te­gie für al­le Le­bens­la­gen, aber es hilft (bei mir zu­min­dest) ge­gen die Herbst­de­pres­si­on! ;-)

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