Sonntag, 2. April 2006
Der Chronist vermerkt heute als Doppel-Premiere in diesem Jahr das erste Mittagessen auf dem sonnenbeschienen Küchen-Balkon und das obendrein kurzärmelig orange gewandet. Sich auf dem Hinterhaus einfindende Tauben suchte ich mit der neuen Plastikkrähe (lt. Kassenzettel doch eine solche und kein Rabe) verzuscheuchen. Die Luftratten zeigten sich davon unbeeindruckt: Ich hätte wohl mit dem Kunststoffvogel nach ihnen werfen müssen, aber bei einem Preis von EUR 9,99 pro Stück erschien mir das als strategisch unklug...
Fundstück: |
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Art / Typ: |
Obstschale aus lackiertem Draht und farbigem Wickelband |
Herkunft: |
unbekannter Hersteller, wohl 1950er Jahre |
Zustand: |
vollständig mit Gummi-Füßen, Lackierung stellenweise berieben |
Fundort: |
Flohmarkt Nürnberg-Gebersdorf |
Kaufpreis: |
EUR 1,00 |
Notizen: |
Ein wunderschönes Teil! Hätte ich sicherlich auch für EUR 0,50 bekommen können, aber in dieser Preislage noch zu feilschen wäre mir als kleinlich erschienen (und peinlich vorgekommen).
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Samstag, 1. April 2006
...dachte sich der Autor beim turnusmäßig fälligen Bettwäsche-Wechsel, zog Bett und Kissen ab und bezog beides neu. Als er danach plötzlich des bereitgelegten Stapels frischer Bettbezüge ansichtig wurde, wurde ihm gewahr, daß er die alten Hüllen erneut appliziert hatte. Beim zweiten Anlauf bezog er seine Daunendecke zwar mit dem neuen Teil, jedoch erst einmal links herum, so daß es letztlich dreier Anläufe bedurfte, das an sich banale Werk korrekt zu verrichten. So gediegen verarscht sich der zonebattler zum 1. April selber, wenn’s denn sonst keiner tut...
Seit vorgestern kündigen Halteverbotsschilder auf beiden Seiten der Karlstraße ein Ereignis an, dessen Art und Ursache bis dato unbekannt sind:
Vorhin habe ich allerdings von einer gegenüber wohnenden Nachbarin erfahren, daß ihr demnächst ein Mobilfunkmast auf’s Dach gesetzt werden soll. Sowas wird ja typischerweise ambulant mit einem Autokran bewerkstelligt, und das könnte auch die angekündigte Straßensperrung erklären!
Keine wirklich angenehme Perspektive, selbst wenn die Strahlungsleistung eher gering sein dürfte und man sich bei der Engmaschigkeit der heutigen Handynetze im urbanen Bereich ohnehin nie weiter als ein paar Dutzend Meter vom nächsten Wellenerzeuger aufhält...
P.S.: Bitte lesen Sie unbedingt die Fortsetzung dieser Ent- bzw. Verhüllungsstory, und zwar in den Kommentaren zu diesem Beitrag...
Bei passablen Wetter bestreifte der zonebattler heute den großen Flohmarkt an der Ecke Rothenburger Straße / Schwabacher Straße / Gebersdorfer Straße. Der ist recht ausgedehnt und die Mischung aus Profi-Händlern und Privatleuten geht in Ordnung. Nicht zuletzt aufgrund des allgemein niedrigen Preisniveaus ist mir dieser Markt eine Empfehlung wert. Wegen der Termine der etwa zweimal im Monat samstags stattfindenden Massen-Trödelei konsultiere man die Homepage des Veranstalters.
So, nachdem uns die letzte Preisfrage hoch in die Luft geführt hat, wollen wir heute mal tief untertauchen: Der umtriebige zonebattler ist ja stets bemüht, dem geschätzten Publikum Abwechslung und Kurzweil zu bieten. Wo mag sich denn wohl dieser mit Muscheln und Schneckengehäusen reich geschmückte Saal befinden?
Wie immer zeigt mein Rätselbild ein von Menschenhand geschaffenes Bauwerk aus dem fränkischen Fürth, der Stadt an den zwei Wassern.
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen Preis aus meinem Fundus. Diesmal ist es, passend zum gezeigen »Wasserschloß«:
Ein Doppel-DVD-Set mit der »Complete Aquarium Collection«, die den heimischen Fernseher in ein virtuelles Meerwasser-Aquarium verwandelt und damit ein anspruchsvolles Alternativ-Programm zum täglichen (und meist kläglichen) Serien-Müll bietet... |
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
P.S.: Vielleicht sollte ich hinzufügen, daß es sich bei der heutigen Preisfrage durchaus nicht um einen April-Scherz handelt!
Freitag, 31. März 2006
Dieser komische Vogel ist ein sogenannter »Taubenschreck« und soll heuer die Ratten der Lüfte vom Benisten, Beeiern und Bescheißen unseres hinteren Balkons abhalten. Ob’s was hilft, muß die Zeit erweisen: Meine bessere Hälfte ist jedenfalls schon mal ordentlich erschrocken, als sie vorhin den Bio-Müll ins aushäusige Zwischenlager expedieren wollte...
Bei einer unserer seltenen innerstädtischen Einkaufsfahrten (sonst werden allfällige Besorgungen regelmäßig zu Fuß erledigt) ist mir vorhin aufgefallen, daß es inzwischen alle paar hundert Meter einen riesigen Matratzen-Laden gibt. Warum dieses? Sind die Menschen hygiene-bewußter oder ‑hysterischer geworden? Ziehen sie alle paar Monate um und wollen oder können sie das Trumm dann nicht mitschleppen? Liegen sie sich den Rücken krumm auf minderwertiger Ware und kaufen deshalb alsbald neuen Schrott? Oder sind Matratzenläden Mafia-durchsetzte Geldwasch-Anstalten? Wie auch immer: Der zonebattler liegt seit zwanzig Jahren (und wer weiß noch wie lange) auf einer Qualitäts-Latexmatratze, die bis heute kein bißchen durchgelegen ist und sich in jeder Hinsicht so frisch präsentiert wie damals beim Kauf...

Hinterhauslandschaft an der Karolinenstraße |
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Donnerstag, 30. März 2006
Heute kam in einem unscheinbaren Postpaket eine kleine, persönliche Revolution ins Haus: Mit 46 Jahren kaufte sich der zonebattler seine erste Kamera von Canon! Als bekennendem Minolta-Fan mit einem kleinen Marken-Museum aus 10 analogen Spiegelreflexen fiel mir freilich die Hinwendung zum einstigen Erzrivalen des Lieblingsherstellers nicht allzu schwer: Minolta hat schon vor langer Zeit die Führungsrolle des innovativen Vorreiters abgeben müssen. Über die Gründe zu philosophieren ist müßig und dürfte die meisten meiner LeserInnen langweilen. Darum sei hier nur hervorgehoben, daß der Hobby-Lichtbildner zonebattler ab sofort keine seiner schweren Analog-Kameras mehr in den Urlaub mitzuschleppen gedenkt, hervorragende Objektive hin, kreative Möglichkeiten her. Der Aufenthalt in der Fremde will mit allen Sinnen genossen sein, das fotografische Festhalten pittoresker Erinnerungen hat sich dem unterzuordnen...
Was es für ein Modell geworden ist? Eine PowerShot A610, die einen vernünftigen Kompromiß aus optischer Leistung, vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten und kompakter Bauform darstellt. Zudem verfügt diese Kamera über ein Schwenkdisplay (wichtig für Aufnahmen über Kopf oder aus der Froschperspektive) und verdaut preiswerte Standard-Akkus in Mignon-Größe. Die Qual der Wahl ist mir bei technischen Gerätschaften heutzutage eher lästig, aber wenn man sich endlich dazu aufgerafft hat, kann man via Internet alles Relevante in maximal zwei, drei Stunden nachrecherchieren, ohne das Haus verlassen zu müssen: Je klarer das eigene Anforderungsprofil, desto weniger kommt in die engere Wahl.
Auch die Entscheidung für den Lieferanten war schnell gefällt: Während der hiesige SATURN (»Geiz ist geil!«) den empfohlenen Herstellerpreis von EUR 299,00 verlangte, war die Kamera bei amazon.de für EUR 229,00 zu haben. Zusammen mit einer schnellen 1 GB-Speicherkarte habe ich jetzt gerade mal EUR 284,95 bezahlt, bei blitzschneller Lieferung von gestern auf heute. So mag man das.
Wer auf des zonebattler’s Expertise etwas gibt, mag es ihm gleichtun. Eines freilich sei hervorgehoben:
Gute Bilder macht nicht die Kamera, sondern allein der Mensch dahinter! |
P.S.: Über meine Erfahrungen mit der neuen Gerätschaft werde ich in den eigenen Kommentaren zu diesem Beitrag berichten, vor allem aber gedenke ich in meinem Bildarchiv neue Arbeiten für sich sprechen zu lassen. Hier in meinem Blog gibt es wohl weiterhin überwiegend Schnappschüsse aus meiner zoomlosen 2 MegaPixel-Fixfokus-Billig-Knipse, die ich so gut wie immer einstecken und damit schußbereit am Mann habe...
Nachtrag vom 9. Okt. 2007:
Vor einigen Tagen habe ich das Nachfolgemodell Powershot A630 zu einem sehr attraktiven Preis in kaum gebrauchten Zustand erstehen können. Die im Vergleich zur A610 weiter erhöhte Auflösung (8,0 MP statt 5,0 MP) ist mir dabei weit weniger wichtig als das größere Schwenk-Display, an dessen neutralere (=weniger knalligere) Farb-Charakteristik sich der Umsteiger freilich zunächst gewöhnen muß. Obwohl das Display nicht an Auflösung gewonnen hat (und daher im Vergleich sichtbar pixeliger wirkt), ist es doch aufgrund seiner schieren Größe für die Bildgestaltung erheblich praxistauglicher geworden (Stichwort: gerade Horizonte)!
Leider mußte wegen des ausladenden Klapp-Bildschirmes der Speicherkartenschacht umkonstruiert werden: Die kleine SD-Karte steckt nunmehr nicht mehr wie bei der Vorgängerin in einem seitlich leicht zugänglichen Extra-Schacht, sondern um 90 Grad gedreht unten mit in der Batterie-Kammer. Vom Handling her ist das nun wieder deutlich unpraktischer, aber wer das eine will, muß halt das andere mögen... Und überhaupt gilt ja schließlich nach wie vor:
Die beste Kamera ist die, die man im Fall der Fälle griffbereit zur Hand hat! |
Inzwischen hat der Preisverfall dafür gesorgt, daß ich mittlerweile so gut wie immer nur noch die »gute« Knipse dabei (und stets am Mann) habe: Selbst im Falle eines Totalverlustes durch Mißgeschick oder Diebstahl ist das Schadensrisiko inwischen im niedrigen dreistelligen Euro-Bereich angelangt und damit durchaus vertretbar gering.
Nachtrag vom 29. Aug. 2008:
Nachdem sich diverse Ratsuchende auf zonebattler’sche Expertise hin das aktuelle Nachfolgemodell Powershot A650 IS gekauft haben, bin ich nun doch der nagenden Versuchung erlegen, es ihnen endlich gleichzutun. Auch diesmal ist mir der Zugewinn an Auflösung (12,1 MP statt 8,0 MP) gleichgültig bis eher lästig. Alles Mumpitz, erhöht das Rauschen, bläht die Dateien auf und letztlich bleibt die Optik doch der qualitätsbestimmende Flaschenhals. Aber man kann ja zumindest weiterhin mit moderater Auflösung knipsen, um die eigenen Festplatte(n) nicht gar zu schnell zum Überlaufen zu bringen...
Kaufentscheidend waren der am Tele-Ende erheblich erweiterte Zoombereich des Objektives, der aktive Verwackelungsschutz (»CCD-Shift-Bildstabilisator«) und nicht zuletzt die im direkten Vergleich aufallend bessere Auflösung des klapp- und schwenkbaren Rückendisplays, die den Kauf einer Brille weiter herauszuzögern hilft.
Nach ein paar Stunden des Ausprobierens sind mir weitere Aspekte positiv, andere Eigenheiten dagegen doch etwas negativ aufgefallen. Auf der Habenseite sind der sichtbar segensreiche Verwackelungsschutz und die aus der längeren Telebrennweite resultierende Möglichkeit zur bewußten Motivfreistellung (scharfes Hauptmotiv vor verschwimmenden Hintergrund) zu verbuchen. Auf der Sollseite stehen eine etwas plastikmäßige Haptik (Geschmackssache) und ‑weniger verschmerzbar- eine im Vergleich etwas trägere Arbeitsweise, insbesondere nach dem Auslösen. Das scheint mir eine Folge der absurd hochgetriebenen Auflösung zu sein, denn fotografiert wird schließlich immer (auch bei kleiner gewähltem Ausgabeformat) mit der vollen Sensor-Auflösung von 12 Megapixeln. Die müssen sofort intern verarbeitet werden, und das Mehr an Rechenleistung des neuen DIGIC III-Prozessors wird durch das Mehr an zu verwurstenden Bildpunkten offenbar mehr als aufgefressen. Gut, man kann immer noch passabel schnell schnappschießen, aber jede fühlbare Verlangsamung ist und bleibt ein ärgerlicher Rückschritt. Als lästig empfinde ich noch den neuerdings separaten Taster für die Einstellung der ISO-Empfindlickeit, der den bisher im rechten Bedienfeld an gleicher Stelle plazierten Druck-Knopf an die linke obere Gehäuseecke verdrängt hat. Jenen Knopf mit der blauen LED in der Mitte benutze ich zweckentfremdet zum Aufrufen von CHDK [1], und das geht halt jetzt nicht mehr nonchalanterweise mit dem ohnehin dort liegenden rechten Daumen, sondern nur noch mit umständlichem Umgreifen. Ebenfalls eine Verschlechterung, diesmal in der Kategorie Bedienungsergonomie, aber auch damit muß man schlicht zu leben lernen. Ansonsten: Klasse Kamera, für Knipser und Könner gleichermaßen!
[1] CHDK = Canon Hacker’s Development Kit
Die kreativen Möglichkeiten der Canon PowerShot-Kameras können durch diesen inoffiziellen »Hack« ganz erheblich erweitert werden. Der in den unten folgenden Kommentaren beschriebene Einsatz von CHDK geschieht auf eigenes Risiko: Eventuelle Folgeschäden an der Kamera sind weder von der Hersteller-Garantie abgedeckt noch können sie den hier berichtenden Autoren angelastet werden!
Fast jeden Werktag ‑ich weiß schon gar nicht mehr, seit wann- kommt mir morgens auf dem Weg zum Bahnhof ein freundlicher Herr entgegen: Er hat wohl noch ein paar Haare weniger auf dem Kopf als ich selbst und erinnert mich ein bißchen an eine verkleinerte Ausführung des Schauspielers Rolf Hoppe. Der flott ausschreitende Fußgänger schaut meist erfreut in den beginnenden Tag, und er hält stets und ohne Ausnahme den Kopf schief: Immer neigt er das Haupt zur rechten Seite und drückt sich mit der Hand etwas dagegen.
Anfangs dachte ich, der Arme habe Zahnschmerzen und müsse seine Backe kühlen. Bald aber bemerkte ich den wirklichen Grund: Der Mann telefoniert ohne Unterlaß! Ob ich ihm schon am Stellwerk begegne oder erst am Bahnhof, kein einziges Mal von inzwischen mehreren Dutzend zufälligen Begegnungen ist er mit sich und der Welt allein gewesen...
Da unsere Wege entgegengesetzt verlaufen und es mir zudem nicht zustünde, anderer Leute Konversation zu belauschen, erhasche ich nur zufällige Wortfetzen seiner Fern-Gespräche. Gleichwohl rätsele ich natürlich, was da wohl für eine Geschichte dahinterstehen mag: Eine von Panik heimgesuchte Mutter, die den längst erwachsenen Filius nur ungern in die Welt hinaus entläßt und nun unentwegt beruhigt werden muß? Oder ist der Mann womöglich ein vielbeschäftigter Manager (von was auch immer), der keine Minute seiner wachen Lebenszeit zu verschenken hat? Ein Psychiater, der seine Klienten beruhigt? Ein Meister, der Kontakt zu seinen Adepten hält? Ein emsiger Tester von geheimen Mobiltelefon-Prototypen? Ein Film-Mogul, ein Investment-Banker? Und gäbe es solche überhaupt in Fürth, von der Südstadt ganz zu schweigen?
Im Grunde will ich es freilich gar nicht wissen: Die Realität ist doch meist banaler als die Phantasie es sich auszudenken vermag. Ich wünsche dem geheimnisvollen Gentleman jedenfalls von Herzen einen immer hinreichend vollgeladenen Akku!
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...