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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Dienstag, 6. Januar 2009

Mu­ster­map­pe

 
Ei­ne klei­ne Aus­wahl be­bil­der­ter Ar­ti­kel (zum An­wäh­len bit­te auf ein Fo­to klicken):

Meine neue Flurleuchte   Subaru Libero im Einsatz   Riesenrad

Flußbad heute   Herbstlich bunter Baum   zonebattler's Küche

Leuchtender ALDI   Arbeit von Inge Gutbrod   Wilde Müllablagerung

ICE   Ein zufriedener Geselle   Subaru Libero Kleinbus

Sperrsignal Bauart Siemens   Ecke Karlstraße / Amalienstraße einst   Ein Farbklecks in Fürth

Schloß Seehof   Rangierlok   Plüsch-Panda

Winterling Kaffee-Service   Tropby-Funkwecker   Demobild

Deckenfluter   Minolta X-700   Carrera-Werk

Citroën 2CV   Schreibmaschine   Messerschmitt Me 262 A-1a

Espresso-Tassen   Schrankaufhängung links   Straßenkehrer beim Wasserlassen

Fabrikanten-Villa   Ford Taunus XL   Kurzzeitwecker

Spuren im Schnee   Auktionshaus Behringer   Kunststoff-Krähe

Kli-Kla-Klawitterbus Animations-Figuren   Obstauslage in der Königstraße   Arches National Park

gesperrtes Abstellgleis   vereinigte Baggerschaufeln   Automobilbau-Museum-Eisenach

Ein halber Sanierungsfall   elektrischer Kronleuchter   Blaumann

Schnittlauch auf dem vorderen Balkon   Blüte   Metallica

Das feuerrote Spielmobil   ICE TD (VT 605)   Radlader im Ernte-Einsatz

Rose im Garten   Mit dem Liegerad unterwegs   Ausflug nach Bamberg

Beschriftung Notausgang   Architektouren 2006   Verbotsschild

Wasserrohrbruch   Fahrradboxen am Hauptbahnhof   Des zonebattler's Füße

Gassenschenke   Graffiti   Betonbau

Französischer TGV in Nürnberg Hbf   Brombeeren am Schrebergarten   in der AdBK Nürnberg

reparierter Straßenbelag   Mirabellen am Ast   Plasticant

Hinterhof mit Planschbecken (Fürth, Ludwigstraße)   Museum Feldbahn 500 e.V.   Hummel im Einsatz

fischertechnik   Philips CD 100   sogenannte Nostalgie Wanduhr

Second-Hand-Shop in Sinsheim   bei Kalchreuth   Bemalter Bohlen-Zaun

Fürther Ateliertage 2006   Fürther Farbklecks   Smart Roadster Coupé

Baulücke in der Ludwig-Erhard-Straße   Leuchtreklame in der Fürther Fußgängerzone   Eisenzaun als Fenstergitter

verlorene Radkappe   abgestürzter Plüschvogel   Kekse aus der Presse

verlorener Gummibär   Turm der Nürnberger Stadtmauer   Elch-Hausschuhe

Katzenklappe mit Aufstiegshilfen in einem Innenhof in der Gustavstraße   AEG Handstaubsauger   Markierungen

Künstliches Kaminfeuer   in der Fränkischen Schweiz   Taurus-Lok

stürzende Linien, korrigiert   Pflasterungen   EBW V270

verlorene Radkappe   frisch gewaschene Tastenkappen   Bryce Canyon, Utah, USA

Blick auf den Parkplatz hinter dem Büro-Hochhaus   Kaugummi-Automat   Sitzgelegenheit

Marienkäfer   Herren-Toilette der Pinakothek der Moderne, München   Fototermin vor dem Bayreuther Schloß

Skulptur im Bayreuther Hofgarten   Bei des zonebattler's Schulfreundin B. C. in K.   Wendeltreppe des Aussichtsturmes Alte Veste in Zirndorf

Regennasse Biertische auf der Fürther Freiheit   ehemaliger Briefkasten-Standort (Erlangen, Nürnberger Straße)   Gasschild in Fürth (Amalienstraße)

zonebattler's Speisesalon und gute Stube   in den Glaswerkstätten Hirschenstraße 28   beim Fest der Kleingärtner

Abendhimmel mit Mond und Venus   Kirschen aus des zonebattler's Schrebergarten   Luisen-Unterführung in Fürth, Ausgang zur Karolinenstraße

Container-Arrangement hinter dem Nürnberger Museum Industriekultur   DRK-Plakatausschnitt   Sonnenreflex auf einer Eisenbahnschiene an des zonebattler's Schrebergarten

Stauwehr an der Fürther Förstermühle   U-Bahnstation Fürth / Rathaus   unterirdisches Verteilergeschoß Fürth (Bay) Hbf

Feuermelder   unbekannte Blumensorte   Bananenboxen

Nachwuchsfütterung bei Spatzens   Untergeschoß einer ehemaligen Fabrik, Nürnberg-Gostenhof   Bedienungs-Display Sirona C1+

Klappstühle mit menschlicher Körpersprache   umgemodeltes Apothekenschild   angefressenes Telefonbuch

Fürther Schachtdeckel   zonebattler's Desktop   selbstgebasteltes Kinderspielzeug

Verbotsschild in Forchheim (Oberfr)   Ritzenwurzler   zonebattler's Balkonblick

verlorener Arbeitshandschuh   in der AdBK Nürnberg   Fragment eines neben dem Fürther Recycling-Hof ordnungswidrig entsorgten Stein-Geländers

Kassel zu documenta-Zeiten   Impressionen von einem beschaulichen Wochenende in Sommersdorf   Ein Schwabacher Insiderwitz

Bollerwagen mit Gießkannen   Staubsauger-Detail: Rundum drehbarer Schlauchansatz   verbogene Torarretierung

defekter Video-Recorder im Materialraum von des zonebattler's Büro-Etage   Kabeltrommel   Kuppel der Kirche St. Elisabeth zu Nürnberg

Kartenkasten   Bahnfestival in Fürth   Beatrixens Gießkanne

Feldweg mit zackiger Signatur   Schlauch   Schatten einer Telefonzelle auf den danebenstehenden Briefkasten

Das Trojanische Pferd   Halbe Hütte in einer Rheinland-Pfälzischen Weinbau-Region   Geländerende

Gigantomanie in Granit: Kongreßhalle am Nürnberger Reichsparteitagsgelände   Dicht an dicht gelagerte Kunststoff-Kanus   leere Federmagazine für Zigarettenschachteln im Kassenbereich eines ALDI-Marktes

Schirmständer   Rätselbild des Monats   aufgerollte Plastikbänder mit Taubenvergrämungsstacheln in einem Baumarkt

Briefkasten und Mülleimer vor einem Supermarkt   Teekanne im Atelier von Anette du Mont   nackte Puppe auf einem Flohmarkt

angebissene Brezel   Stadttheater Fürth i. Bay.   Holzfigur im Hause eines Architekten

bürgerlicher Vorgarten in Meisenheim (Glan)   Baustelle am Rande der Nürnberger Fußgängerzone   eneloop-Akkus in Micro-Größe (AAA)

Blütenbild   Autofriedhof in Kalifornien   kleiner kackender Köter

auf dem Heimweg aus Regensburg   Abbes und Wegges   Verdrehte Welten

Rätselbild des Monats   verlorener Handschuh   Aufgebogene Montageplatte einer Parkplatz-Sperre

dynamisches Abendrot   ganz und gar nicht unterkühlte Orange im Kühlschrank der dienstlichen Teeküche   Baum im Steiner Wiesengrund, an Orson Welles' Shakespeare-Verfilmung erinnernd

Holländische Joint-Verpackung   blühendes Brutblatt   Fahrradreifen 'Racing Ralph'

Surig Essig Essenz alt (links) und neu (rechts)   geschnitzte Raben auf einer Spielplatz-Arche am Rande des Fürther Stadtparks   Fürth (Bay) Hbf, Blick gen Nürnberg

Modellflugzeug mit fehlendem Triebwerk in einem Reisebüro-Schaufenster   verlorene Strickmütze   Schlüsselloch

sonntäglich-rätselhafte Erscheinung in Fürthy   Lücke im Pflasterbelag der Zugangsrampe zur Bahnsteigunterführung   abgetrennter und farblich markierter Stahlträger auf einem Baugrundstück in Nürnberg

Werbeflyer unter dem Scheibenwischer eines Autos   Dachboden-Aufteilung mit Schattenwurf   Höllenschlund

Lok 185-CL 007 der Firma Rail4Chem   Krokusse in zonebattler's Schrebergarten   Phalanx der Schokoladen-Osterhasen

Schablonenmalerei in alter Industrieruine   Eigene Ordner-Favoriten sind mit dem 'FileBox eXtender' blitzschnell angesteuert   erniedrigter Pflanztrog in der Fürther Theresienstraße

Hoftor-Arretierung mit Korrosionsspuren   Glasfaserlampe, mit vorbeigezogener Kamera fotografiert   'Der Tod des Marat'

Schneedecke in der Karolinenstraße   Rätselbild des Monats   verstellter Notausstieg am Albrecht-Dürer-Gymnasium zu Nürnberg

Ausstellung 'PutzMunter' mit einer Installation und Fotos von Peter Schmidt   Plastikmüll-Säcke vor dem Nürnberger Königstorturm   Mauer der Nürnberger Justizvollzugsanstalt

im Regnitzgrund zwischen Oberndorf und Erlangen   Flachbau im Gewerbegebiet an der Stadtgrenze Fürth/Nürnberg   Der ADLER in Fürth (Bay) Hbf

Der ADLER in Fürth (Bay) Hbf   Objekt in der Nürnberger Kunstausstellung 'Tier + Mensch' im ehem. AEG-Hausgerätewerk   Trauriger Birkenstumpf

Fahrradständer   Hinterhoftür in der Fürther Karlstraße   Trainer-Treffen bei der Museumsbahn in Hamm (Westf)

Abendszene am Zusammenfluß von Rednitz (links) und Pegnitz (rechts) zur Regnitz (hinten)   Kunstwerk aus Gummibonbon-Haifischen (Ausschnitt)   Blütenpracht auf dem Balkon

Briefkasten beim Schloß Weißenstein zu Pommersfelden   Hinweisschild   am Radweg an der Pegnitz beim Fürther Friedhof

Kaffee, Milch und Orangensaft   neugierige Katze im 4. Stock eines Nachbarhauses   Der Fürther Funkturm der US Army

geduldiger Beifahrer in der Karlstraße   Luftlöcher   Railjet-Lokomotive

Ein armes Würstchen in der Karlstraße   Klimaaggregat   ein grüner Laubfrosch macht blau

Fürther Freiheit mit verschwundenem Ludwigsbahnhof   Werbeplakat im Nürnberger Hauptbahnhof   Feudel und Lappen beim Trocknen im zonebattler'schen Hinterhof

Altmühltaler Mineralwasser von ALDI   offen verlegte Installationsrohre im Nürnberger Künstlerhaus   in der AdBK Nürnberg

ein denkwürdiger Abend in Pommersfelden   zum Abtransport gestapelte Infrastruktur am Sonntag nach dem Fürther Stadtparkfest   Klingelknopp

selbstgebastelte, autonome Schrebergarten-Bewässerungsanlage   im Wald vor Aachen   Beton-Bank am Strand von Dünkirchen

Toiletten-Schild vor Leeds Castle   Der Royal Pavilion zu Brighton   eine von den unzähligen Burgen Englands (Bodiam Castle)

an der französischen Kanalküste   an der englischen Kanalküste   'Southover Grange Gardens' in Lewes

ein Maulaffen feilhaltender Tyrannosaurus   VW Käfer mit Porsche-Rädern   vorgeblich modische Gummischuhe

Blick zur Decke in der Kathedrale von Canterbury   Eine Schwanenarmada in belgischen Hoheitsgewässern   verwaiste Imbißbude an der englischen Kanalküste

Katzenaugen im Bullauge   künstlich-künstlerischer Himmelstürmer vor der DGUV-Akademie in Bad Hersfeld   ...in einer frisch eröffneten Fürther 'Seniorenresidenz'

Deal Castle, vom Strand aus gesehen   Computermaus   abfuhrbereite Altkartonagen

ein bereits historisch zu nennender VW Variant   zwei (mittlerweile verdaute) junge Parasolpilze   Blick gen Himmel durch einen Hochspannungsmast

ein vergilbtes Doppelportrait   Automobil eines 'Fachinformatikers für Systemintegration'   Fürther Fassade mit traurig aus dem Fenster guckendem Plüsch-Eisbär

Halberstadt Halb.CL.IV.(Rol.) 8103/18   im Museum Georg Schäfer zu Schweinfurt   Unter diesem Schild frühschtückt inzwischen niemand mehr...

Rätselbild des Monats   Ein Blatt mit Augen   Wegweisendes Schild in der Nürnberger Nordstadt

mobiles Obstgeschäft im Winterschlaf am Rande Nürnbergs   verlorenes Fallobst an der Karolinenstraße   pseudoantiker Kitsch an der Fürther Straße zu Nürnberg

folienbeklebtes Fenster eines großen Elektronik-Ladens in Nürnberg   Weihnachtsbäume im Freigelände eines Baumarktes   Rätselbild des Monats

schlechter Service für Vierbeiner in Schweinfurt   Leeres Schaufenster in der Nürnberger Südstadt   winterliches Spargelfeld bei Stein im Landkreis Fürth

kalte Ohren, aber warmes Licht beim heutigen Weihnachtsspaziergang   Rätselbild des Monats   kitschiger Knabenkopf, noch grün hinter den Ohren

Mauerecke der Nürnberger Justizvollzugsanstalt mit Ausgucks-Erkern   Bald wird lustigen Schnee-Malereien hoffentlich die Grundlage entzogen sein...   Blick aus dem gen Fürth eilenden Feierabendzug auf den Nürnberger Fernsehturm

Birken am Hainberg vor dunkler Schneewolkenfront   Rätselbild des Monats   Fußgängerampel in der Leyher Straße

tauender Schnee auf der Straße   Blick aus dem Münchener Lenbachhaus über die Straße nach gegenüber   Gehst Du zu Russen, vergiß die Torte nicht...

Fernseh-Portable Philips YOUR-tv 2   eine gemauerte Merkwürdigkeit in der Karolinenstraße   Schneereste auf Rankpflanzen im Nürnberger Stadtmauergraben

Auf dem Schreibtisch des Lexikalikers findet sich manch' ungewöhnliches Handwerkszeug   Pegelstab in zugefrorenem Kanal beim Lexikaliker um die Ecke   Rätselbild des Monats

auf dem immer noch winterlichen Hochplateau bei Burg Feuerstein   Postkunde an einer Packstation   im Anflug auf Nürnberg

Ein Wiener Rollladenschloß   ein Lichtblick   obszöner Rammschutz am Naschmarkt

frisch verlegte Fußbodenheizung   Rätselbild des Monats   Fürther Hinterhaus-Dachlandschaft im Abendlicht

Sonnenuntergang im Naturschutzgebiet Hainberg   hochnäsiger und aufgeblasener Werbeträger in der Nürnberger Südstadt   Frühling auf dem Nürnberger Klarissenplatz

Frankfurt (Main), Museum für moderne Kunst   aufgegebenes Vogelhäuschen in aufgegebener Kleingartenkolonie   zerschmetterte Wanduhr

Fernblick in der Fränkischen Schweiz   bunte Wanderweg-Markierungen   städtischer Ostergruß am neuen Faulturm der Fürther Kläranlage

Geheimbotschaft   Lichtspielerei im Haus der Kunst zu München   Storchennest in Vach

Eingang zum Paradies   von Jenni Beyer aus Babybel-Wachs geformte Figur   abstraktes Motiv

Katze auf dem kalten Blechdach im benachbarten Hinterhof   zwei kecke Kompressoren, auf dem Bürgersteig kokettierend   umgefahrener Baumschutzpoller

Grenzzeichen Ra 12 auf dem Gelände des Frankfurter Feldbahnmuseums   verlorener Damenschuh-Absatz   Rätselbild des Monats

mit Schottersteinen verfülltes Schlagloch in Fischform beim Fürther Recyclinghof   Besucher der Pinakothek der Moderne zu München   verstellbarer Maulschlüssel (sog. 'Engländer')

Nachbarins Mieze auf Patrouille   junger Kirschbaum, schwer an seinen Früchten tragend   Blick aus einer Hofdurchfahrt (Nürnberg, Schloßäckertraße)  

in der Cafeteria der Pinakothek der Moderne zu München   an der Nürnberger Hauptpost abgestelltes Fahrrad   Plastikbecher am Rande der Route des heutigen Fürth-Marathons

am Fürther Bahnhofs-Hochhaus entsorgtes 'Malen nach Zahlen'-Gemälde   Soldatengräber im Fürther Hauptfriedhof   Rätselbild des Monats

Mein nur noch zur Hälfte sonor brummendes Braun-Quartett   Taschenhaken an der Rückseite einer Bank in der Fürther Kirche St. Heinrich   Schraubdeckelöffner mit verstellbarem Zahnriemen aus Gummi

Drei Statuetten   in der AdBK Nürnberg   ein sättigender Samstag in Pommersfelden

ein Tagesausflug nach Passau   Das FixFoto-Programmfenster mit individuell arrangierten Werkzeugen   bei schneller Vorbeifahrt eingefangene Allianz-Arena im Norden Münchens

schwerer Schnakenschutz (dreilagig)   Zimmer ohne Aussicht in Neunburg vorm Wald   verfallendes Schloß in Týnec südwestlich von Klatovy

verwaiste Bühnen-Bestuhlung in einem kleinen Park an der Stadtmauer Schärdings   Die Salzachbrücke zwischen Laufen und Oberndorf   botanisches Einsatzkommando am Schloß Mirabell

Bootshütte am Obersee   schmuckloser Maibaum beim Kloster Andechs   Rätselbild des Monats

Pumpenhäuschen an der Regnitz zwischen Stadeln und Atzenhof   im städischen Volksbad Nürnberg   ein zäher Ritzenwurzler

Rätselbild des Monats   Nokia 5800 XpressMusic mit StyleTap und einigen darunter installierten Palm-Programmen   rote Hagebutten

Fürth (Bay) Hbf, Blick gen Nürnberg   Kürbisfeld in der Fränkischen Schweiz   passierender Passant von oben

Der erste Schnee des Jahres auf den Motorhauben abgestellter Autos   aufgelassene Bahnhofswirtschaft (Nürnberg-Reichelsdorf)   Eingangsbereich des Neuen Museums Nürnberg am Klarissenplatz

rätelhafter Farbklecks   mittagspäuslicher Himmelblick in der Nürnberger Südstadt   kunstvoll kalligraphierter Kunststoff-Kanister

tönernes Damwild in einem Vorgarten der Karolinenstraße   alte Kanone mit unpassender Munition   ein fröhlicher Schlüsselanhänger

Bahnsteigunterführung in Sonneberg (Thür) Hbf   zackige Kinderspielplatz-Pferder in der Spielzeugstadt Sonneberg (Thür)   Gießkannen

Personal-Pausen-Platz (Marktkauf Fürth)   Plastikne Pflanzschalen-Phalanx (Fürth, Cadolzburger Straße)   Schuhe

bronzene Bärenbrüder in Sonneberg (Thür)   eigenartiges Ofenrohr   Fürth (Bay) Hbf, Blick gen Nürnberg

verrutschte Piktogramme am Fenster eines Regionalzuges   Schrottplastik im Fürther Südstadtpark   Betonsockel eines Bauzaunes

Reflektor-Auge an einem automatischen Rolltor   Schnee auf Schachtdeckel   Vier Rotbemäntelte

Winterwanderung in der Hersbrucker Schweiz   behelfsmäßiger Brückenschlag von einem ICE zum anderen   Vernissagenbesucher in der kunst galerie fürth

Stil 'Watercolor' (Wasserfarben)   Treppe mit Schneeresten am Nürnberger Hauptbahnhof   dunkler Acker, dunkle Bäume, dunkler Himmel

wachsame Taube in der Fürther Altstadt   Eiszapfen vor einem Fenster der zonebattler'schen Büroetage   Der zonebattler auf seiner Waage, die 80 kg-Schallmauer nach unten durchbrechend

Fürther Hinterhofhauslandschaft mit Schornsteinen   zwei sich schön ergänzende Teller mit Blümchendekor   gut behütete Damen im Anmarsch auf das Neue Museum Nürnberg

Eine Taube macht noch keinen Sommer   Fernsprechkasten im Bf Siegelsdorf   Türgriff und -schloß eines Renault Twingo

weggeworfene Spirituosenflasche   im ehemaligen Bahnbetriebswerk Bamberg   DSLR SONY Alpha 850

Hauptsache dicht: höchst ungewöhnliche Blumentöpfe   Fränkisches Wahrzeichen: die Kaiserburg zu Nürnberg   künstlerisch gestaltete Plakatwand in der Nürnberger Südstadt

Das Jugendstilhaus in der Fürther Theaterstraße Nr. 3   Raffaello-Torte in österlicher Ausführung   Aufzugs-Piktogramme in der Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall

sonnenbebrillte Senioren in Wartestellung   Meßpunkt   Steinernes Flitzbogenopfer am Rande Bambergs

im abgelassenen Trogbrücken-Abschnitt des Main-Donau-Kanals bei Fürth-Atzenhof   ordnungsgemäß schutzbekleideter Bauarbeiter von oben   abseits abgestellte Großschachfiguren

abgewickelte Kabellrollen   Display eines Nestlé/Schöller-Eisautomaten im Nürnberger Hauptbahnhof   Drainagerohre in dezent begrünter Verkehrshalbinsel

Skulptur im Garten von Schloß Derneburg   bizarr bestrumpfte Damenbeine in Fürth (Bay) Hbf   kurioser Wandleuchter auf Schloß Derneburg

rückwärtiges Blinklicht eines Reisebusses   abendlicher Terrassenblick in den Sonnenuntergang   typischer Land Rover mit Pritschenaufbau

Das Gipfelglück will für die Nachwelt festgehalten sein   stolze männliche Westkanareneidechse   üppiger Regenwald im Nordosten La Palmas

eine fleißige Studentin   ertauchte Schätze   alte Mühle mit abgerüsteten Flügeln

verwinkelte Dachlandschaft in traditioneller Formgebung   Kuppel eines Observatoriums am höchsten Punkt La Palmas   gepflasterter Hinterhof (Nürnberg, Espanstraße)

abendlicher Dösebetrieb in einem Hinterhof am Marktplatz   'Sarotti-Mohr' von Anton Atzenhofer   Spiel von Licht und Schatten in des zonebattler's guter Stube

scheintote Amsel im Hinterhof   Deko-Ausverkauf beim Fürther Woolworth   tote Heuschrecke

Pflaster auf Pflaster am Nürnberger Klarissenplatz   Der sportlich dekorierte ICE 3 'Montabaur' bei betriebsbedingtem Halt kurz vor Fürth (Bay) Hbf   Spiegelung von Lampenlicht auf regennassem Parkplatz

TEE-Triebkopf der Baureihe 602 im DB Museum Nürnberg   verkorkstes Verbotsschild im Luftmuseum zu Amberg   Würzgelegenheiten im Museums-Café der Schirn Kunsthalle zu Frankfurt am Main

doppelte Kastanie   demonstrativ geöffnete Kassenschublade in einem Fürther Ladengeschäft   Essenz des Spätsommers

kleinbürgerlicher Blumenschmuck in der Siedlung Eisenheim   temporär stillgelegtes Waschbecken   Abfalleimer in der Nürnberger Bahnhofsplatz-Unterführung

Düsseldorf bei Nacht   Reste vom Feste bei einer kleinen Kunstausstellung im Niemandsland zwischen Fürth und Nürnberg   modernes Windrad inmitten alter Relikte

zonerbattler's neue Seiko 5   sich in den Schlitzen von Trittplatten sammelndes Herbstlaub   Abendhimmel unweit von Kirchröttenbach

Möve vor einer Brücke über die Pegnitz in Nürnberg   ohne weitere Worte...   scheinbar herrenloser Handwagen in der U-Bahn-Station Nürnberg Hauptbahnhof

Spirituosen-Flaschen auf der Tischfläche einer ambulanten Ausstellungs-Bar   von Schelmenhand ergänzte Vogelschutz-Aufkleber in der U-Bahn-Station Nürnberg-Muggenhof   kleiner Knabe beim unbefugten Erteilen eines Abfahrauftrages

Schneereste auf Gitterrost am Lothar-Fischer-Museum in Neumarkt (Oberpf)   alter MITROPA-Speisewagen in Nürnberg Hbf   Passant mit Regenschutzfolie im Fürther Winterwind

Taube in Wartestellung   eingeschneites Café-Mobiliar in Neumarkt (Oberpf)   drei junge Grazien, davon eine aus Fleisch und Blut

durch Nürnberg Stapfende   Kette aus leeren Nespresso-Kapseln   alpines Streugut in einem Fürther Hausdurchgang

Philips Elektronik Experimentierkasten EE 2003   ausgeblichener Werbe-Karpfen im satten Blau des Fürther Sonntagshimmels   abendlicher Schattenwurf in der Fürther Luisenstraße

hängengebliebener Spielzeugdrachen   entsorgter Weihnachtsbaum im überschwemmten Fürther Pegnitzgrund   zonebattler's Acer Aspire One D255

gefrorene Pfütze   auf einem Bahnsteig des Nürnberger Hauptbahnhofes   Container der Mitsui O.S.K. Lines

Toilettentür der Restauration 'Stadtwappen' zu Fürth i. Bay.   Gleiswaage mit Wägehäuschen in Fürth (Bay) Gbf   Frontseite eines GRUNDIG Stereo-Concert-Boy 210 / Transistor 4000a Kofferradios

Fürther Fenstergucker   ausgesetztes Plüschtier, sich traurig in sein Schicksal ergebend   tödlicher Fliegenpilz, einen harmlosen Spielzeug-Ball mimend

Wanderung entlang des Pretzfelder Kirschenwegs   Flieder in voller Blüte   ungewöhnliches Vordach an einem Hotel in der Nürnberger Südstadt

eBook-Reader Amazon Kindle der 3. Generation   stramm stehende Vernissagen-Besucherinnen   vorbereitete Gläserbrigade bei einer Ausstellungseröffnung

Urinale in den Hamburger Deichtorhallen   ambulanter Imbißverkaufswagen (Hamburg-Wilhelmsburg)   Container der Orient Overseas Container Line

Abendhimmel über Fürth, Blick aus dem Dachbodenfenster vom letzten Sonntag   stillgelegte Telefonzelle in Meisenheim (Glan)   Riesenkürbis in Regensburg

»Kundenkopierer« in der Nürnberger Hauptpost   Rattansessel auf Betontribüne   Kunstherz von Künstlerhand

verwaiste Restaurant-Bestuhlung auf dem Nürnberger Klarissenplatz   50er-Jahre-Fassadenkunst am Haus eines mutmaßlich früheren Spielzeugherstellers (Nürnberg, Dottenheimer Straße)   Hausecke mit entschwundenen Hinweisschildern auf Gas- und/oder Wasser-Versorgung

Motivfliesen   kuriose Schaufensterdeko in einem Erlanger Ladengeschäft   Des zonebattler's »Kommunikationsrolle« (offen) und seine »Meditationsrolle« (geschlossen)

Testbild zum Sendeschluß   private Balkonbebuntung (Nürnberg, Weintraubehttps://www.zonebattler.net/2010/06/22/die-schatzinsel-8/ title=entsorgter Weihnachtsbaum im überschwemmten Fürther Pegnitzgrundhttps://www.zonebattler.net/wp-content/uploads/2011/02/20img src=15015011-02-18_container.jpgngasse)   Blick aus des zonebattler's Büro-Fenster

Container der Zim Integrated Shipping Services   Regenrohre in der Fürther Hirschenstraße   kleine Tierskulpturen im benachbarten Schaufenster

brütende Taube in des zonebattler's Balkon-Blumenkasten   blauer Ausblick am frühen Morgen   Spaziergänger im Rednitzgrund

Der Fürther Rathausturm aus ungewohnter Perspektive   Der auf den Namen »Fürth« getaufte ICE 3 im Bahnhof Frankfurt (Main) Flughafen   Türknäufe und -klopfer in allen Formen und Farben

Blick auf Valletta mit der Kuppel der Karmeliterkirche und dem Turm der St. Paul's Pro-Cathedral   Jeppe Hein: Hexagonal Water Pavilion   Wir nähern uns Mġarr auf staubigen Pfaden...

Dual DAB 1A Digitalradio   traditionelles Fischerboot mit dem Horusauge   High Heels ohne Ende in einem von vielen Schuhläden

prächtiges Feuerwerk über dem Grand Harbour von Valletta   Diesellok der BR 218 von DB Netz   aufgespießte Bananenschale auf einen Zaun an der Karolinenstraße

mittäglicher Dösebetrieb auf der Wöhrder Wiese zu Nürnberg   Elf kleine Hockerlein im ehemaligen Quelle-Versandhaus zu Nürnberg   Segelboot auf dem Rothsee

Heck einer Besucherin im Neuen Museum Nürnberg mit Eintrittskarten backbords und steuerbords   Fürther Pragmatismus: Was nicht paßt, wird passend gemacht!   herbstlich bunter Baum in Kirchröttenbach

Mützen-Neid unter Schoko-Weihnachtsmännern   der letzte Schnee-Mann in des zonebattler's Hinterhof   Katzentreppe an einer rückwärtigen Fürther Altbau-Fassade

Kirchröttenbacher Vierbeiner beim Ostermahl   im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)   im DB Museum Nürnberg, Standort Koblenz

Gedenkkreuz im Starnberger See bei Berg   von böigen Winden dezent freigelegte Damenbeine auf einem Fährschiff   ein Türschloß der ungewöhnlichen Art

Nachbarskinder beim Spielen   Innenansicht der Kirche von Xewkija   abendlicher Dösebetrieb in luftiger Höhe

graue Dächer, blaue Boote   britischer MG- und Beobachtungs-Bunker   vortrefflich restaurierter alter Lastwagen

nächtliches Wasserspiel: der Tritonbrunnen von Valletta   Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2013   ein trüber Regentag in Bamberg

gefiederter Überraschungsgast   Waschtrockner Quelle Matura Turbo 1102SL   geborgene Pralinenschachtel, geschlossen

eher das Auge beleidigt als den Nachbar beteiligt: (ober)fränkisches Doppelhaus   Jeans-Reißverschluß mit rettendem Schlüsselring   B&O Beomaster 901

WEGA V 3841   Impressionen aus London   Disney-Kitsch-Kinder-Roller am Nürnberger Aufseßplatz

steinerner Wächter vor einem Ladengeschäft in der Fürther Königstraße   REWE »ja!«-Milch alt (links) und neu (rechts)   Mini-Verstärker S.M.S.L SA-S3

morgendliche Aussicht auf einen südbayerischen AKW-Kühlturm   feminine Leuchtreklame am Nürnberger Hauptbahnhof   gestapelte Kajaks in Port de Sóller

Fischernetz samt Zubehör in Port de Sóller   Baukran in der Fürther Winklerstraße   umgebaute Tastatur Cherry RS 6000 M

toter Plüsch-Pokemon in einem seit langem aufgelassenen Hotel-Pool   kurioser Pilz in des zonebattler's heimischen Jagdgründen   feliner Freigänger auf dem der zonebattler'schen homezone gegenüberliegenden Haus

Wandererpaar beim Picknick mit Meeresblick   ungewöhnliches Kettenkarussell auf der heute eröffneten Fürther Michaelis-Kirchweih   Kathedrale »La Seu« in der Altstadt von Palma de Mallorca

Tausendfüßler aus Gießkannen von Frank Dimitri Etienne   in der südlichen Sonne Bratende   Rocco der Racker in weihnachtlicher Geschenkverpackung

Ursula K. und Susanne Z. aus F. bei Entspannungsübungen auf ihrer Wanderung von T. nach S.   Serra de Tramuntana im schwindenden Tageslicht   Neujahrswanderung bei Kirchröttenbach im Schnaittacher Land

In die Ecke getriebener, einäugiger Schneemann   kleines Feldhäuschen bei Pinzberg   Impressionen aus Paris

zonebattler's Renngurke, flankiert von zwei Smarties   Des zonebattler's besserer Hälfte Frühstücksteller im Urlaubs-Hotel   Sonnenanbeter in mediativer Pose

o.T.   Memories of Malta   Pariser Plattitüden

zweckentfremdete Badewanne hinter dem Liceo de Taoro   Schatten eines Straßenbaumes in der Fürther Simonstraße   Venedigs schäbige Schönheit

Sammlung alter Wagenräder im Fürther Niemandsland   tagtraumtrunkener Windenschwärmer   Wunderschön, aber leider nur optisch: Detail einer Lilienblüte

1-zu-16-Dekoder   Kater nach erfolgreicher Strunkbesteigung   Straßenbahn der Linie 28 in ???

mobiler Dino-Zirkus vor der Weiterreise   jagender Pfau, sich als Blumenwiese tarnend   abendlicher Überraschungsgast

Fürther Frosch resp. Kröte bei der Translozierung   Impressionen aus Stockholm   Bucht am Campingplatz Fiskeboda

Impressionen aus Prag   Impressionen aus Südschweden   winterliche Impressionen aus Regensburg-Prüfening

Impressionen aus Barcelona   LGB-Feldbahnzug   Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017

mysteriöse Moos-Insel am Rande des Golfplatzes von Fürth-Atzenhof   mamalose Puppe im Fürther Stadtpark   Lurchi in natura: ein fescher Feuersalamander im Einsatz

Impressionen aus Bilbao   Plastikrabe mit Schneeperücke   Impressionen aus Bilbao

Impressionen aus Bilbao   Fürther Hommage an den Atlantikwall: Das »Ludwig Erhard Zentrum«   Eingefangener Blickfänger am Rande eines Team-Events

Kunstaktion »bodies in urban spaces«   Kleiner Küchen-Kosmos in der Akademie der Bildenden Künste zu Nürnberg   Alle Jahre wieder: Konzertbesuch in Schloß Weißenstein zu Pommersfelden im Rahmen der Internationalen Sommerakademie

Impressionen aus Siebenbürgen   Typische Häuser der Siebenbürger Sachsen   Maler mit Rechtschreibschwäche bei Vorbereitungsarbeiten

Massenstart von Luftballons beim Eintreffen des Kärwa-Umzuges am Rathaus   Tordetail in der Karlstraße   Bollernder Kaminofen im Kulturort Badstraße 8

Mit EU-Mitteln erbaute Asphaltstraße im Nirgendwo   Verfallender Gewerbebau in Ingolstadt   Mit dem Bretterwagen quer durch die Landschaft

Semi-italienisches Hirten-Idyll   Tierisch scheckig-schicke Damenbeine in Porto/Portugal   Impressionen aus Porto

Impressionen aus Porto   Impressionen aus Porto   grausam gefolterter Teddybär im Wald bei Finspång/Südschweden

Bunte Maschinen-Mischung am Flughafen Amsterdam Schiphol   Impressionen aus Östergötland / Südschweden   Eric Grate (1896-1983): Aklejaderna (Bronze, 1959/60) - Konstmuseum Norrköping

Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2019   Skulptur im Kurpark von Bad Homburg   Impressionen aus dem herbstlichen Hamburg

Hinterhofflohmärktig feilgebotene Werbe-Plüschbären   Rattenplatten an einer Hausfassade in Bamberg   Impressionen aus Valencia

Insekt im Anflug auf eine Distelblüte   Wunschwidrig abgestellter Motorroller   Fachwerkhaus im Landkreis Fürth

Kettenkarussel auf der Fürther Nicht-Kirchweih 2020   Autoreifen auf schlammigem Untergrund   Warten auf die S-Bahn am Haltepunkt Eggolsheim

Blick durch Gitterzaun auf verwitterte Schutzfolie   Durchsichtiges Manöver in Forchheim (Oberfr)   Fitnesstracker Amazfit Bip S lite

Getrübter Blick von drinnen nach draußen in der Badstraße 8   Mit Glasbausteinen zugemauerte Fensteröffnung   Patriotisch beklebter ICE 4

Viele Hände, schnelles Ende!   Abendlich illuminertes Treppenhaus der Gebhardtstraße 28 (aka GS28)   Im Museum Georg Schäfer Schweinfurt

Seltener Anblick: Freistehende Renngurke unweit zonebattler's realer homezone   Schnecken auf sich kreuzenden Wegen   Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2022

Impressionen aus Sevilla   Impressionen aus Sevilla   Impressionen aus Sevilla

Bewucherte Fassade in Ellingen (Bay)   Einmal schwarzweiß mit Weichspüler!   zonebattler's Renngurke (Zeitenmix)

Montag, 10. September 2018

Som­mer in Sie­ben­bür­gen (1)

Ich hat­te ja schon un­längst un­ter dem rei­ße­ri­schen Ti­tel »Schau­ri­ge Schön­hei­ten« ein paar schwarz­ge­weiß­te Fo­tos aus dem heu­ri­gen Ur­laub als Ap­pe­tit­an­re­ger ge­zeigt. Heu­te nun soll end­lich et­was Far­be in die Er­in­ne­run­gen an ei­ne wun­der­ba­re Rei­se ge­bracht wer­den. Gleich vor­ne­weg: Auch wenn in Trans­sil­va­ni­en ali­as Sie­ben­bür­gen man­cher­orts mit ab­stru­sen Dra­cu­la-Le­gen­den ver­sucht wird, den Tou­ris­mus zu be­feu­ern [1], die Rea­li­tät ist eher bunt als dü­ster und Blut­sauger gibt’s dort wie hier wohl pri­mär im Fi­nanz­ge­wer­be. Den­noch muß er­neut zu­ge­ge­ben wer­den, daß wir Ru­mä­ni­en oh­ne die An­re­gung durch un­se­re be­freun­de­te und bi­lin­gua­le Nach­ba­rin Al­mut S. wohl nie­mals ernst­haft als Rei­se­ziel er­wo­gen hät­ten: Ein paar un­ve­ri­fi­zier­te Vor­ur­tei­le hat man halt doch ir­gend­wie im Hin­ter­kopf ge­habt...

Be­sag­te Nach­ba­rin war nun schon ei­ne gu­te Wo­che vor uns im Au­to mit Mann, zwei Töch­tern, ei­nem Hund und al­ler­lei Haus­rat los­ge­fah­ren, der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te flo­gen spä­ter mit nur ei­nem ein­zi­gen Kof­fer be­la­den hin­ter­her. [2] Am Flug­ha­fen von Si­biu (Her­mann­stadt) [3] ver­ei­nig­te sich die Für­ther Nach­bar­schaft und steu­er­te das et­wa 80 km ent­fern­te Ri­chiș (Rei­ches­dorf) an:

Richiș (Reichesdorf) im Kreis Sibiu (Hermannstadt) / Gemeinde Biertan (Birthälm)

Un­se­re Nach­barn wa­ren dort nicht zum er­sten Mal (wir jetzt ver­mut­lich auch nicht letzt­mals) und führ­ten uns in die ört­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten ein. Wo­bei sich das Dorf­le­ben sehr über­sicht­lich dar­stell­te und der Auf­ent­halt dort ent­spre­chend ent­span­nend und ent­schleu­ni­gend. Zur Ge­schich­te Sie­ben­bür­gens ist zu­sam­men­fas­send zu sa­gen, daß dort mehr als 850 Jah­re lang Ru­mä­nen, Un­garn, Zi­geu­ner, Ju­den und deut­sche Ein­wan­de­rer fried­lich ne­ben­ein­an­der her leb­ten – zwar in weit­ge­hend ge­schlos­se­nen Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten, aber eben mit Re­spekt vor den je­weils an­de­ren und sich nicht ge­gen­sei­tig an die Gur­gel ge­hend. In­so­fern kann die Ge­gend als leuch­ten­des Bei­spiel für die prin­zi­pi­el­le Mög­lich­keit ei­ner weit­ge­hend fried­li­chen Ko­exi­stenz ver­schie­de­ner Volks­grup­pen, Eth­ni­en und Re­li­gio­nen die­nen. [4]

Heu­te sind die Spu­ren der deut­schen Be­sied­lung der Ge­gend noch un­über­seh­bar, die Sie­ben­bür­ger Sach­sen selbst al­ler­dings nur noch in ho­möo­pa­thi­scher Do­sie­rung an­säs­sig: In zwei gro­ßen Aus­wan­de­rungs­wel­len in den 1970ern und nach 1990 sind die von gro­ßem Zu­sam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl ge­präg­ten Ru­mä­ni­en­deut­schen aus Sie­ben­bür­gen nach Deutsch­land ge­schwappt und kom­men heu­te über­wie­gend nur als »Som­mer­sach­sen« im Ur­laub wie­der für ein paar Wo­chen zu­rück ins Land ih­rer Vä­ter und der ei­ge­nen Ver­gan­gen­heit. Na­tür­lich auch nach Ri­chiș, wo wir er­staun­lich vie­le Au­tos mit deut­schen Kenn­zei­chen aus un­se­rer Re­gi­on sa­hen (FÜ, N, ER, SC, AN, ...). So sieht es in die­sem ty­pi­schen Stra­ßen­dorf aus:

Typische Häuser der Siebenbürger Sachsen

An der wech­seln­den Fas­sa­den­far­be er­kennt man so­fort den im­mer wie­der­keh­ren­den Rhyth­mus aus Hof­ein­fahrt und Wohn­haus, der das stra­ßen­sei­ti­ge Er­schei­nungs­bild der Sie­ben­bür­gisch-Säch­si­schen An­we­sen be­stimmt. [5] Nach hin­ten ge­hen die Grund­stücke sehr in die Tie­fe und oft noch den Hang hin­auf, so daß bei re­la­tiv schma­ler Stra­ßen­front viel Platz für Scheu­nen, Wirt­schafts­ge­bäu­de, Stäl­le und Nutz­gär­ten war. In­ter­es­sier­te Le­se­rIn­nen mö­gen sich das mal ver­mit­tels Goog­le Earth aus der Luft an­schau­en, die hand­tuch­schmal er­schei­nen­den Grund­stücke fal­len auf den er­sten Blick ins Au­ge.

Was man lei­der auch sehr schnell re­gi­striert, sind die Spu­ren der Ver­nach­läs­si­gung, ja auch des Ver­falls, dem die al­ten Häu­ser und Ein­rich­tun­gen seit dem Aus­zug ih­rer letz­ten deutsch­stäm­mi­gen Be­sit­zer aus­ge­setzt sind: Auch wenn sich zwi­schen­drin ei­ni­ge schö­ne Bei­spie­le von be­hut­sa­mer In­stand­set­zung und Re­no­vie­rung fin­den (na­ment­lich in Ri­chiș ha­ben sich groß­stadt­mü­de Men­schen aus den Nie­der­lan­den, Bel­gi­en, Frank­reich, Eng­land, Deutsch­land und sonst­wo­her recht preis­wert ein­ge­kauft), so sind doch lei­der vie­ler­orts et­li­che An­we­sen leer­ste­hend und in be­kla­gens­wer­tem Zu­stand. [6] Im­mer­hin, in Ri­chiș sieht es auf der Haupt­stra­ße auch in der an­de­ren Rich­tung noch (oder wie­der) ganz ge­die­gen aus:

Typische Häuser der Siebenbürger Sachsen

Daß auf den bei­den vor­an­ge­gan­ge­nen Fo­tos nur ein Au­to und ein Mo­tor­rol­ler zu se­hen sind, hat nichts mit be­schau­li­chem Wo­chen­en­de oder ver­kehrs­ar­men Ta­ges­rand­zei­ten zu tun: Der mo­to­ri­sier­te In­di­vi­du­al­ver­kehr ist auf dem Lan­de noch sehr über­schau­bar, höl­zer­ne Fuhr­wer­ke mit ei­ner ein­zi­gen Pfer­de­stär­ke vor­ne dran sieht man dort öf­ter als be­reif­te Bür­ger­kä­fi­ge aus Blech. Auch das ein Grund, war­um uns die Som­mer­fri­sche in Sie­ben­bür­gen sehr ge­fal­len hat.

Ein wei­te­rer Grund wa­ren die Be­geg­nun­gen mit ent­spann­ten Men­schen, sei­en es al­te Sach­sen, sei­en es jun­ge Ru­mä­nen. Wäh­rend wir mit den erst­ge­nann­ten gut auf Deutsch über die frü­he­ren Zei­ten plau­dern konn­ten, konn­ten wir uns bei den zweit­ge­nann­ten mit Eng­lisch be­hel­fen. Al­ler­dings kann die völ­ker­ver­stän­di­gen­de Eis­bre­cher-Rol­le un­se­rer »Dol­met­sche­rin« Al­mut nicht stark ge­nug be­tont wer­den, oh­ne de­ren Sprach­kennt­nis­se uns man­che Tür ver­schlos­sen und man­ches Er­leb­nis ver­wehrt ge­blie­ben wä­re. Weit­ge­hend wort­lo­ses Ein­ver­neh­men zum bei­der­sei­ti­gen Plai­sir be­stand (wie al­ler­orts) zwi­schen dem zone­batt­ler und sei­nen vier­bei­ni­gen Freun­den. Hier se­hen wir Ent­span­nungs­übun­gen von Herrn Paul­chen, der uns wäh­rend un­se­res Auf­ent­hal­tes ans Herz ge­wach­sen ist und den wir nur un­ter Seuf­zen zu­rück­ge­las­sen (und ei­ner un­ge­wis­sen Zu­kunft über­ant­wor­tet) ha­ben:

Paulchen freut sich seines Lebens

Das klei­ne Paul­chen wuß­te sich sehr an­stän­dig zu be­neh­men und sich da­mit den tem­po­rä­ren Gä­sten im Ort nach­drück­lich zu emp­feh­len. Sein char­man­tes We­sen brach­te ihm vie­le Sym­pa­thien und si­cher­lich auch den ei­nen oder an­de­ren Lecker­bis­sen ein. An­de­ren Hun­den im Ort ging es we­ni­ger gut, denn man muß lei­der kon­sta­tie­ren, daß die Be­hand­lung und Ver­wen­dung von Haus- und Nutz­tie­ren in Ru­mä­ni­en (wie frag­los auch in vie­len an­de­ren Län­dern an Eu­ro­pas Pe­ri­phe­rie) eher nicht den uns ver­trau­ten Ge­pflo­gen­hei­ten ent­spricht...

Hun­de, Kat­zen, Hüh­ner, Pfer­de, Kü­he: In Sie­ben­bür­gens Dör­fern läuft ei­ne Men­ge Ge­tier frei her­um und weck­te in un­ser­ei­nem Er­in­ne­run­gen an ei­ne fer­ne Kind­heit, als sol­che – aus Kin­der­sicht pa­ra­die­si­schen – Ver­hält­nis­se auch in deut­schen Lan­den All­tag wa­ren. Über­haupt wur­den in des Be­richt­erstat­ters Ge­dächt­nis al­ler­lei ver­schüt­te­te Er­in­ne­run­gen auf­ge­quirlt, als ihm ty­pi­sche Ge­rü­che aus un­be­schwer­ten Ju­gend­ta­gen in die Na­se stie­gen, sei es das süß­li­che Aro­ma ver­go­re­ner Trau­ben in ei­nem be­helfs­mä­ßi­gen Wein­kel­ler, sei es der üp­pi­ge Ge­ruchs­cock­tail ei­ner frisch ge­mäh­ten Wie­se mit gro­ßem Ar­ten­reich­tum an Pflan­zen. Un­ver­mu­te­te Flash­backs wie die­se rühr­ten den ol­len zone­batt­ler tat­säch­lich zu Trä­nen: Er­staun­lich, was so al­les ir­gend­wo im Hin­ter­kopf schlum­mern und nach ei­nem hal­ben Jahr­hun­dert durch ein paar olfak­to­ri­sche Schlüs­sel­rei­ze wie­der ak­ti­viert wer­den kann!

Abendstimmung in Richiș

Ri­chiș ali­as Rei­ches­dorf war al­so un­ser zeit­wei­li­ges Zu­hau­se, von dort aus un­ter­nah­men wir Wan­de­run­gen und klei­ne Ex­pe­di­tio­nen, per pe­des, per Rad, per Pfer­de­fuhr­werk oder per PKW. [7] Wo­bei es schon im Ort selbst und in des­sen un­mit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft viel zu ent­decken gab für je­man­den, der na­tur­na­hen Ur­laub liebt und dem Tru­bel des städ­ti­schen Le­bens zeit­wei­se ger­ne ent­flieht.

Was ei­nem so­gleich auf­fällt au­ßer dem ty­pi­schen Er­schei­nungs­bild der Häu­ser ist die Lie­be der Ru­mä­nen (und wohl auch der im Lan­de ver­blie­be­nen Deut­schen) zu Blu­men. Al­ler­or­ten leuch­ten bun­te Blü­ten, nicht nur drau­ßen am We­ges­rand und in den Wie­sen, auch in­ner­orts an den Stra­ßen, in den Hö­fen, vor den Häu­sern und nicht zu­letzt auch an de­ren Fen­stern:

Üppiger Blumenschmuck ist allerorten anzutreffen

Auch da­mit hat­ten wir nicht ge­rech­net: Un­se­re Rei­sen in süd­li­che­re Ge­fil­de hat­ten wir im­mer im Früh­ling un­ter­nom­men, um auf La Pal­ma, Mal­ta, Mal­lor­ca oder Te­ne­rif­fa in den Ge­nuß bun­ter Blü­ten­pracht zu kom­men. Im Spät­som­mer noch ir­gend­wo üp­pi­ges Grün und far­ben­fro­he Blu­men flä­chen­deckend vor­zu­fin­den hät­ten wir nicht zu hof­fen ge­wagt, zu­mal nicht nach die­sem Dür­re-Som­mer in Deutsch­land. Ein wei­te­rer Plus­punkt für un­ser neu ent­deck­tes Rei­se­land Ru­mä­ni­en!

Nicht we­ni­ger üp­pig, wenn auch deut­lich we­ni­ger schön wu­chern über­all die vom Men­schen ge­leg­ten Adern des tech­ni­schen Fort­schritts: Strom‑, Te­le­fon- und In­ter­net-Ka­bel lie­gen nicht im Bo­den, son­dern hän­gen in der Luft zwi­schen gro­ben Be­ton­ma­sten im wei­land kom­mu­ni­sti­schen Bru­ta­lo-De­sign. Auch im De­tail herrscht of­fen­bar die Ma­xi­me »func­tion first«, wes­halb die Ver­strickun­gen der Ver­strip­pun­gen so aus­se­hen, wie sie halt nun mal aus­schau­en:

Kabelverhau vor historischem Bau

Schön ist na­tür­lich was an­de­res, aber ein ge­wis­ser Prag­ma­tis­mus ist dem Land­volk ja über­all auf der Welt zu ei­gen, eben­so wie ei­ne sou­ve­rä­ne Lax­heit in äs­the­ti­schen Fra­gen. Nicht ein­mal der post­mo­der­ne Fran­ke könn­te sich hier gu­ten Ge­wis­sens über­le­gen füh­len, kommt ihm doch all­zu­oft selbst ein schnod­de­ri­ges »des dudd’s« über die Lip­pen...

Mit so ei­ner Hal­tung kann man nicht nur er­tra­gen, was fein­sin­ni­gen Gei­stern und kon­troll­be­dürf­ti­gen Cha­rak­te­ren ein Greu­el ist, nein, man kann so­gar mit dem un­ge­plan­ten Wer­den und Ver­ge­hen um ei­nen her­um sei­nen Frie­den ma­chen. Und viel­leicht so­gar zu der Er­kennt­nis ge­lan­gen, daß die Na­tur nicht des Men­schen Werk in zer­stö­re­ri­scher Ab­sicht zu über­wu­chern an­ge­tre­ten ist, son­dern ihm viel­mehr ein Stück Schön­heit zu­rück­bringt in sei­ne von ihm selbst ent-schön­te klei­ne Welt:

In jeder Ritze regt sich Leben

Der west­li­che Wahn des Aus­rot­tens al­len Wild­wuch­ses hat auf den (mä­ßig) wil­den Osten glück­li­cher­wei­se noch nicht über­ge­grif­fen, und un­ter an­de­rem das macht den Charme Sie­ben­bür­gens aus. Der Ex­odus der Sie­ben­bür­ger Sach­sen (kor­rek­ter­wei­se müß­te man sie als ru­mä­ni­sche Staats­bür­ger deut­scher Na­tio­na­li­tät ti­tu­lie­ren) hat zwar vie­les dem Nie­der­gang über­ant­wor­tet (von den Häu­sern über die be­rühm­ten Kir­chen­bur­gen bis hin zu den Wein­ber­gen), in­des wirkt der schlei­chen­de Fall auf den Be­su­cher eher pit­to­resk und char­mant so­wie in der Re­gel nicht de­pri­mie­rend. Wer Ve­ne­dig kennt und des­sen mor­bi­de Au­ra liebt, mag das nach­voll­zie­hen kön­nen. Üb­ri­gens sieht man von der re­al exi­stie­ren­den Ar­mut in Ru­mä­ni­en selbst in den Städ­ten deut­lich we­ni­ger als in den ur­ba­nen Zen­tren im »rei­chen« We­sten...

Als wahr­lich reich an­zu­se­hen sind in­des die Men­schen, die zwar in be­schei­de­nen, aber doch wür­di­gen Ver­hält­nis­sen zu­frie­den le­ben. Wie zum Bei­spiel je­ne Sie­ben­bür­ger Sach­sen, die wei­land dem Her­den­trieb wi­der­stan­den ha­ben und in der an­ge­stamm­ten Hei­mat zu­rück­ge­blie­ben sind. Wir durf­ten sol­che ken­nen­ler­nen. Aus Grün­den der Dis­kre­ti­on zei­ge ich zur Il­lu­stra­ti­on nur ei­nen äu­ßer­lich Ein­druck vom klei­nen Pa­ra­dies der bo­den­stän­di­gen Leu­te:

Nicht ganz klein, und immer noch fein: Der Hausgarten von Frau und Herrn Schaas

So, das war es dann für heu­te. Sei­ten­lang über Sie­ben­bür­gen ge­plap­pert und nicht ei­ne ein­zi­ge Kir­chen­burg ge­zeigt! Macht aber nix, denn er­stens bin ich ja schon in Vor­lei­stung ge­gan­gen und zwei­tens macht(e) der Ro­bert von ne­ben­an oh­ne­hin die bes­se­ren Bil­der. Da­für ist der zone­batt­ler zwei­fels­frei die grö­ße­re Plap­per­ta­sche, so er­gän­zen wir bei­de uns präch­tig. Im zwei­ten Teil geht es hier dem­nächst wei­ter mit bun­ten An­sich­ten und wei­te­ren Schach­tel­sät­zen aus dem Zen­trum Ru­mä­ni­ens!

 
[1] Ei­ne Stra­te­gie, die of­fen­bar ei­ni­gen Er­folg zei­tigt. Im­mer­hin hat das An­locken un­be­darf­ter Pau­schal-Tou­ri­sten mit dep­per­ten Dra­cu­lan­ti­en den Vor­teil, daß die­se dann zu­meist in den oh­ne­hin über­lau­fe­nen und tou­ri­sti­fi­zier­ten Städ­ten ver­blei­ben und sich eher sel­ten ins noch weit­ge­hend ur­sprüng­li­che Um­land ver­ir­ren...

[2] Von Nürn­berg nach Si­biu (Her­mann­stadt) braucht ein Air­bus der un­ga­ri­schen Wizz Air noch nicht ein­mal zwei Stun­den.

[3] In die­ser Rei­se­be­richt­erstat­tung wer­den Orts­na­men in of­fi­zi­el­ler ru­mä­ni­scher Schreib­wei­se no­tiert, bei erst­ma­li­ger Nen­nung ge­folgt vom deut­schen Na­men in Klam­mern.

[4] Die­se ver­ein­fa­chen­de Dar­stel­lung ist na­tür­lich im De­tail durch­aus kri­tisch zu se­hen. Bei­spiels­wei­se hat sich in Deutsch­lands tau­send­jäh­ri­gem Jahr­zwölft der kol­lek­ti­ve Ras­sen­wahn auch un­ter den fern­ab des brau­nen Rei­ches le­ben­den Sie­ben­bür­ger Sach­sen breit­ge­macht. Dies nä­her aus­zu­füh­ren ist aber nicht das The­ma die­ser Ur­laubs-Re­pri­se.

[5] Was uns üb­ri­gens vor dem Ur­laub nicht be­kannt war: Die ur­sprüng­li­chen »Sie­ben­bür­ger Sach­sen« ka­men als will­kom­me­ne Sied­ler aus dem Lu­xem­bur­gi­schen, dem Rhein­land und von der Mo­sel. Zu »Sach­sen« mach­te sie der Weg über Mit­tel­deutsch­land, mit den »rich­ti­gen« Sach­sen hat­ten und ha­ben sie nichts zu tun. Ähn­lich ver­hält es sich üb­ri­gens mit den »Ba­na­ter Schwa­ben«, de­nen die­ses miß­wei­sen­de Eti­kett auf­ge­klebt wur­de, weil die Aus­wan­de­rer ih­re Schiffs­rei­se auf der Do­nau wei­land in Ulm be­gan­nen...

[6] Land­flucht ist na­tür­lich auch in Ru­mä­ni­en ein The­ma: Jun­ge Leu­te zieht es in die Städ­te, wo es mehr Ab­wechs­lung und auch at­trak­ti­ve­re Ar­beit gibt (sprich bes­ser be­zahl­te, zeit­lich we­ni­ger aus­ufern­de und nicht so kör­per­lich an­stren­gen­de wie in der Land­wirt­schaft drau­ßen)...

[7] Un­se­re Nach­bars­fa­mi­lie aus Fürth hat­te ja al­les da­bei (bis auf das Pfer­de­fuhr­werk).

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Freitag, 19. Juni 2015

Die Lär­min­sel (6)

Schon im er­sten Teil mei­nes Er­in­ne­rungs-Pro­to­kol­les hat­te ich ja über das Ho­tel Mo­no­pol ge­schwärmt und über die Auf­merk­sam­keit, die dort dem Gast ent­ge­gen­ge­bracht wird. Ein wei­te­res net­tes De­tail war die schrift­li­che Ein­la­dung zum mon­täg­li­chen San­gria-Um­trunk in der Pal­men­hal­le, der den Rah­men bil­de­te für ei­ne klei­ne Re­de des Ho­te­liers, in der die­ser kurz die Hi­sto­rie des Hau­ses skiz­zier­te und an­schlie­ßend »alt­ge­dien­te« Gä­ste mit Blu­men­sträu­ßen oder ei­ner Fla­sche Wein für Ih­re Treue ehr­te. Den Re­kord hielt ein äl­te­rer Herr aus dem gro­ßen Bri­tan­ni­en, der tat­säch­lich schon zum 15. Ma­le (!) im Mo­no­pol lo­gier­te.

Die­sen Herrn sprach ich an­dern­tags am Früh­stücks­buf­fet an, gra­tu­lier­te ihn mei­ner­seits zum un­an­ge­foch­te­nen Stamm­gast­tum und ließ mir von ihm mei­ne Ver­mu­tung be­stä­ti­gen, daß er nicht et­wa seit 15 Jah­ren un­un­ter­bro­chen in Pu­er­to de la Cruz ur­laubt, son­dern zwei Mal im Jahr (früh­lings wie herb­stens) nach Te­ne­rif­fa reist. Wir ka­men rasch ins Plau­dern, und der ge­bil­de­te, aus Wales stam­men­de Gen­tle­man (ein pen­sio­nier­ter Geo­lo­ge) er­wies sich als über­aus in­ter­es­san­ter Ge­sprächs­part­ner. Un­ser ge­mein­sa­mes Fai­ble für die In­sel Mal­ta sorg­te für ein be­son­ders wit­zi­ges Er­leb­nis: Er zeig­te mir auf sei­nem Ta­blet-Com­pu­ter ei­nen Schnapp­schuß vom dor­ti­gen Sel­mun Pa­lace, ich zück­te mein Smart­phone und leg­te es fünf Se­kun­den spä­ter mit dem glei­chen Mo­tiv auf dem Dis­play (sie­he hier, un­ter­stes Fo­to) ne­ben sein Ge­rät: zwei­mal die iden­ti­sche Per­spek­ti­ve, nur mit un­ter­schied­li­cher Licht­si­tua­ti­on (be­deck­ter Him­mel bei ihm, strah­len­de Bläue bei mir)...

Na je­den­falls hat­ten wir ge­nug ge­mein­sa­me The­men für aus­ge­dehn­te Früh­stücke. An mei­nem nun zwei­ten Tag mit in­di­vi­du­el­ler Mo­to­ri­sie­rung be­spra­chen wir un­se­re je­wei­li­gen Ta­ges­plä­ne, und weil un­ser Ge­sprächs­part­ner Te­ne­rif­fa be­stens kennt (was bei 15 Auf­ent­hal­ten auf der In­sel ja nun nicht wei­ter ver­wun­der­lich ist), ha­ben wir ihm spon­tan an­ge­bo­ten, ihn kur­zer­hand mit­zu­neh­men in Rich­tung Tei­de, wo man mit dem Bus nicht wirk­lich kom­mod hin­kommt (es fährt nur ei­ner am Tag dort hin­auf, der nach stun­den­lan­ger Pau­se am End­punkt der Rou­te dann auch als ein­zi­ger in der Ge­gen­rich­tung abends wie­der her­un­ter­brum­melt). Selb­dritt star­te­ten wir al­so mit dem VW Po­lo in den Tag, schlän­gel­ten uns die TF-24 wie­der hin­auf und mach­ten ei­nen er­sten Stopp bei der be­rühm­ten La­va­ro­set­te Pie­dra de la Ro­sa:

Piedra de la Rosa

Ist es nicht fas­zi­nie­rend, wie sich hier die La­va beim Ab­küh­len ra­di­al aus­rich­tet? Man könn­te mei­nen, ei­nen ver­stei­ner­ten Bohr­wurm gi­gan­ti­schen Aus­ma­ßes vor sich zu ha­ben...

Zu­rück ins Au­to, zu­rück auf die Stra­ße. Un­ser wa­li­si­scher Tou­ren­be­glei­ter schlug als näch­stes Etap­pen­ziel das Be­su­cher­zen­trum El Por­til­lo vor, in wel­chem die vul­ka­ni­sche Geo­lo­gie Te­ne­rif­fas sehr an­schau­lich auf­be­rei­tet ist und mul­ti­me­di­al prä­sen­tiert wird. Die mo­dern ge­stal­te­te und auf­wen­dig aus­ge­stat­te­te An­la­ge lohnt ei­ne Vi­si­te, zu­mal sie sel­ten über­völ­kert ist (un­ser kun­di­ger Kum­pan wuß­te zu be­rich­ten, daß die Aus­flugs­bus­se hier man­gels kom­mer­zi­el­ler An­ge­bo­te – Tin­nef hier, Kaf­fee dort – nicht hal­ten, weil nie­mand da ist, der dem Rei­se­lei­ter und dem Fah­rer Bak­schisch zu­stecken könn­te für ei­ne ab­ge­setz­te Bus­la­dung kon­sum­freu­di­ger Tou­ri­sten).

Drum­her­um gibt es ei­nen klei­nen bo­ta­ni­schen Gar­ten, in dem sich zwi­schen den Pflan­zen auch al­ler­lei Ge­tier tum­melt. Hier macht ge­ra­de ein led­rig-schup­pi­ger Ka­me­rad blau:

schön gezeichnete Eidechse beim Besucherzentrum El Portillo

Wie sein von mir wei­land auf La Pal­ma ab­ge­lich­te­ter Vet­ter wird der Kol­le­ge wohl der Art der Ka­na­ren­ei­dech­sen zu­ge­hö­rig sein. Den­noch be­stehen Un­ter­schie­de, und die Be­woh­ner La Pal­mas (Gal­lo­tia gal­lo­ti palmae) er­schie­nen mit in der Er­in­ne­rung als schnei­di­ger und pfif­fi­ger als die na­hen Ver­wand­ten auf Te­ne­rif­fa (Gal­lo­tia gal­lo­ti gal­lo­ti). [1]

Ja, hin und wie­der möch­te un­ser­ei­ner auch ein be­hä­bi­ges Rep­til sein und den Tag weit­ge­hend re­gungs­los ver­dösen. War aber nicht drin, als wiß­be­gie­ri­ge Rei­sen­de weil­ten wir ja schließ­lich nicht zum Ver­gnü­gen hier! Al­so wei­ter im Text und in der Dra­ma­tur­gie: Wir über­sprin­gen ein paar wei­te­re Fo­to-Stopps und set­zen ein mit bzw. an zu ei­ner Wan­de­rung rund um den Volcán de la Bo­ti­ja, ei­nem klei­ne­ren La­va-Spucker west­lich vom gro­ßen Tei­de (um den wir uns letzt­lich her­um­ge­drückt ha­ben, da wir uns we­der für teu­er Geld mit an­de­ren Tou­ri­sten in die Seil­bahn-Gon­del pfer­chen las­sen woll­ten noch kon­di­ti­ons­mä­ßig zum ei­gen­fü­ßi­gen Auf­stieg in der La­ge sa­hen). Schon am Aus­gangs­punkt hat­ten wir ei­nen wun­der­ba­ren Blick nach We­sten auf das un­ter uns wa­bern­de Wol­ken­meer:

grandiose Aussicht von Montaña Samara aus

So, dann aber den Blick gen Osten ge­rich­tet und los­mar­schiert. Des zonebattler’s bes­se­re Hälf­te und der links au­ßer­halb des näch­sten Bil­des hin­ter­her­hin­ken­de Wan­der­freund aus Wales be­dien­ten sich da­zu zwei­er zu­sätz­li­cher Ex­tre­mi­tä­ten aus Me­tall, der­wei­len mei­ner ei­ner in ge­büh­ren­dem Ab­stand hin­ter­her­tapp­te, um nicht all­zu­viel vom auf­ge­wir­bel­ten Fein­staub sei­ner bei­den Vor­gän­ger auf Leib und Lin­se ge­pu­dert zu be­kom­men:

Rundweg um den Vulkankrater

Se­hen die Bäu­me nicht put­zig und mo­dell­bahn­mä­ßig aus? Da wer­den Er­in­ne­run­gen an die Märk­lin-Bahn aus Kin­der­ta­gen wach, auf der die Fal­ler-Tan­nen-Bäum­chen in ähn­li­chem Ar­ran­ge­ment her­um­stan­den und in ver­gleich­bar künst­li­cher An­mu­tung! Ist aber den­noch al­les echt hier in den Hö­hen­la­gen Te­ne­rif­fas, selbst wenn der schwar­ze Aschen-Un­ter­grund aus Vul­kan­kot­ze ei­nen un­ge­wohnt au­ßer­ir­di­schen Ein­druck hin­ter­läßt und die Ein­fas­sung der Pfa­de mit La­va­brocken ge­nau­so aus­schaut wie die wei­land mit Po­nal auf die Gras­mat­te ge­kleb­ten Kalk­stein­split­ter...

Wenn man von hier aus auf die west­li­che Flan­ke des Tei­de blickt, kann man so­gar in der zwei­ten April­hälf­te noch ein paar klei­ne­re Schnee­bret­ter er­spä­hen:

Blick auf den Teide

Wie über­lebt man hier in die­ser wun­der­schö­nen, je­doch nachts emp­find­lich kal­ten und mit­tags mit­un­ter recht hei­ßen Wü­ste­nei? Man spe­zia­li­siert sich: Eher un­be­weg­li­che Krea­tu­ren wie die ka­na­ri­sche Kie­fer »mel­ken« die Wol­ken, in­dem sie mit ih­ren lan­gen Na­deln die Feuch­tig­keit aus dem Ne­bel aus­käm­men und sich da­mit so­zu­sa­gen ober­ir­disch aus der Luft ho­len, was es un­ter­ir­disch nicht im­mer in aus­rei­chen­der Men­ge gibt. Be­weg­li­che Ge­schöp­fe wie die Ei­dech­sen sind das auch gei­stig und gucken ger­ne mal keck nach, ob die vor­bei­wan­dern­den Tou­ri­sten ei­nen Hap­pen für sie üb­rig ha­ben. Auf die­se Art kam ein schup­pi­ger Vier­bei­ner am Schei­tel­punkt un­se­rer klei­nen Vul­kan-Rund­wan­de­rung zu ei­nem Stück Reis­waf­fel, das ihm au­gen­schein­lich gut ge­mun­det hat. Frech­heit siegt!

Nach er­folg­reich ab­sol­vier­ter Rund­wan­de­rung wa­ren wir al­le­samt ei­ni­ger­ma­ßen er­schöpft und fuh­ren in weit aus­ho­len­der Rou­te über den Nord­we­sten der In­sel wie­der öst­lich rü­ber nach Pu­er­to de la Cruz. Viel Aus­wahl hat man bei der an Hö­hen­me­tern rei­chen To­po­gra­phie und den we­ni­gen sie durch­mes­sen­den Stra­ßen oh­ne­hin nicht. Aber auch kei­ne Lan­ge­wei­le, denn es gibt ja im­mer was In­ter­es­san­tes zu se­hen.

So auch am drit­ten und letz­ten Tag mit dem Volks­wa­gen, an wel­chem wir – nun­mehr wie­der nur zu zweit – gen We­sten auf­bra­chen, um den ge­bir­gi­gen Nor­west­zip­fel Te­ne­rif­fas zu er­kun­den. Mit der ge­nau­en Schil­de­rung der Rou­te will ich die ge­neig­te Le­ser­schaft nicht lang­wei­len, zu­mal es von der ex­tre­men Ser­pen­ti­nen-Kur­be­lei durch die Mas­ca-Schlucht kei­ne Fo­tos gibt: Er­stens braucht man bei­de Hän­de (und die vol­le Kon­zen­tra­ti­on) zum Fah­ren, zwei­tens kön­nen auch der be­ste Fo­to­graf und die toll­ste Ka­me­ra nicht ein­fan­gen, was man dort mit al­len Sin­nen er­lebt. Ich be­schrän­ke mich da­her auf das Zei­gen ei­ni­ger gra­phisch und ge­stal­te­risch leid­lich ge­lun­ge­ner Auf­nah­men, die spä­ter an je­nem Tag ent­stan­den sind:

Detailansicht der Kirche von Santiago del Teide

Nein, das ist kei­ne grie­chi­sche Ka­pel­le, das ist ein De­tail der Kir­che von Sant­ia­go del Tei­de, die in dem ver­link­ten Wi­ki­pe­dia-Ar­ti­kel zur Gän­ze be­wun­dert wer­den kann. Als wir nach­mit­tags um vier dort an­ge­kom­men wa­ren, hat­ten wir schon et­li­che Au­to- und ei­ni­ge Wan­der-Ki­lo­me­ter ab­sol­viert.

Spä­ter in Rich­tung Hei­mat wei­ter­zuckelnd, mach­ten wir noch­mals Halt und Pau­se im be­schau­li­chen Städt­chen Icod de los Vi­nos, um der dor­ti­gen Be­rühmt­heit, ei­nem an die 400 Jah­re al­ten Dra­chen­baum, un­se­ren Be­such ab­zu­stat­ten. Ja, er ist im­po­sant, aber nein, so wahn­sin­nig an­ders als die an­dern­orts wach­sen­den Ex­em­pla­re ist er nun auch wie­der nicht. Mir ge­fie­len eher die Durch- und Fern­blicke, die sich beim Pas­sie­ren man­cher Gas­sen un­ver­hofft auf­ta­ten:

Eine Gasse in Icod

Zu­ge­ge­ben, die am­bu­lan­te Ver­ka­be­lung ist nicht un­be­dingt der äs­the­ti­schen Weis­heit letz­ter Schluß, der elek­tri­schen auch nicht, aber ir­gend­wie ge­hört der­lei letzt­lich doch zum süd­län­di­schen Lo­kal­ko­lo­rit mit da­zu.

Viel­leicht ten­diert der Mensch als sol­cher ja schon faul­heits­hal­ber zur ge­stal­te­ri­schen (Nach-)Lässigkeit, wenn die um­ge­ben­de Na­tur in ei­ge­ner Re­gie um­so üp­pi­ger um op­ti­sche Opu­lenz be­müht ist:

üppiger Mauerbewuchs

Wel­che Far­ben­pracht, was für Kon­tra­ste! So ging auch un­ser drit­ter Tag mit dem aus­ge­borg­ten Ve­hi­kel gut ge­launt zu En­de. Das Fahr­zeug ward oh­ne gro­ße For­ma­li­tä­ten wie­der ab­ge­ge­ben, man ist ver­blüfft ob der hemds­är­me­li­gen Art, mit dem der­lei dort er­le­digt wird: Ein arg­wöh­ni­scher Teu­to­nen-Dienst­lei­ster hät­te zu­min­dest den Tank­füll­stand kon­trol­liert und die Kar­re auf of­fen­sicht­lich Be­schä­di­gun­gen un­ter­sucht; in Spa­ni­en sieht man das ent­spann­ter und scheint trotz­dem nicht schlecht da­mit zu fah­ren. [2]

Wir wa­ren nun­mehr al­so wie­der un­be­reift und tapp­ten aus­rü­stungs­be­hängt zu­rück zum Ho­tel. Der Ur­laub nä­her­te sich sei­nem En­de. In der sieb­ten und letz­ten Fol­ge las­se ich es in ei­ner Wo­che aber noch ein­mal so rich­tig kra­chen auf der »Lär­min­sel«!

 
[1] An die­ser Stel­le muß ich be­stürzt ein­räu­men, was lan­ge schon als un­be­que­mer Ver­dacht in mir her­um­gei­ster­te: Mei­ne Ur­laubs­fo­tos der letz­ten Jah­re sind sich oft­mals zum Ver­wech­seln ähn­lich! Zu­min­dest könn­te ich pro­blem­los ein Me­mo­ry-Spiel da­mit be­bil­dern: Hier ein Paar blau­hal­si­ger Ei­dech­sen (La Pal­ma dort, Te­ne­rif­fa da), ein Paar Pal­men, zwei Kärt­chen mit Fi­scher­boo­ten aus Mal­ta und Mal­lor­ca, und, und, und. Ich soll­te wirk­lich zwi­schen den In­sel-Ur­lau­ben mal ei­ne gänz­lich an­ders ge­ar­te­te De­sti­na­ti­on an­steu­ern, um wie­der auf an­de­re Ge­dan­ken (und zu neu­en Mo­ti­ven) zu kom­men...

[2] Wer wie wir ger­ne wan­dert, dem sei un­se­re pra­xis­be­währ­te Vor­ge­hens­wei­se zur Nach­ah­mung emp­foh­len: Man bu­che im Vor­feld nur Flug, Ho­tel und Trans­fer. Die Start- und Ziel­punk­te vie­ler Wan­de­run­gen sind mit dem Bus schnell und preis­wert zu er­rei­chen, man braucht da­für kein ei­ge­nes Fahreug. Für aus­ge­dehn­te In­sel-Tou­ren oder zum Er­rei­chen ent­le­ge­ner Or­te kann man sich für ein paar Ta­ge pro­blem­los kurz­fri­stig vor Ort ei­nen Miet­wa­gen neh­men und sich da­bei auch nach dem Wet­ter rich­ten. Wür­de man schon von da­heim aus ein Au­to be­stel­len, ist man ter­min­lich schon fest­ge­legt und kommt ver­mut­lich kaum gün­sti­ger weg!

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Freitag, 12. Juni 2015

Die Lär­min­sel (5)

Ein neu­er Mor­gen, ei­ne neue Bus­li­nie: Noch ein­mal woll­ten wir ei­nen Ta­ges­aus­flug eher be­däch­tig an­ge­hen und uns noch nicht wie­der an die Gren­zen der in­fekt­be­dingt schwä­cheln­den ei­ge­nen Kon­di­ti­on her­an­ta­sten. La Oro­ta­va hieß das Ziel der Wahl, wel­ches von di­ver­sen Freun­den und Be­kann­ten uns als herr­li­cher Sehn­suchts­ort ge­schil­dert wor­den war. Al­so ab in den Bus und kur­ven­reich den Hang hin­ter Pu­er­to de la Cruz hin­auf­ge­tuckert...

Und es ist ja wahr: Hat man sich von der pro­sa­ischen Bus­sta­ti­on erst ein­mal in den hi­sto­ri­schen Stadt­kern durch­ge­han­gelt, fin­det man ein weit­ge­hend in­tak­tes Alt­stadt-En­sem­ble von ho­her ar­chi­tek­to­ni­scher Qua­li­tät vor. Der Blick streift über Dä­cher, Bal­ko­ne, Türm­chen und In­nen­hö­fe, die ei­ne ru­hi­ge Wür­de und ei­ne an­ge­nehm de­zen­te Un­auf­ge­regt­heit aus­strah­len. Doch, hier kann man es aus­hal­ten!

Über den Dächern von La Orotava

Stun­den­lang ha­ben wir die Gas­sen und Sträß­chen kreuz und quer und rauf und run­ter be­streift, ha­ben Kir­chen und Park­an­la­gen be­sich­tigt, Müh­len­re­lik­te und In­nen­hö­fe in­spi­ziert, da die Na­se an die Schei­be ge­preßt und dort den Blick durch ein Git­ter­tor ge­nos­sen. All das läßt sich in der Rück­schau (auch ge­fühls- und ge­ruch­mä­ßig) ge­nau re­kon­stru­ie­ren, wenn ich mei­ne per Vor­rats­da­ten­spei­cher ge­sam­mel­ten GPS-Tracks in Goog­le Earth la­de und aus der Vo­gel­per­spek­ti­ve den Streif­zug nach­voll­zie­he.

Hier prä­sen­tier­te sich ein be­son­ders schö­nes Ex­em­plar ei­ner tra­di­tio­nell ver­zier­ten Fas­sa­de, mit sorg­fäl­tig ge­pfleg­tem Blu­men­schmuck an den höl­zer­nen Bal­ko­nen (die frei­lich ih­rer­seits et­was kon­ser­vie­ren­de Zu­wen­dung ver­tra­gen könn­ten):

Die Casa de Los Balcones

Der Aus­schnitt zeigt die Ca­sa de Los Bal­co­nes, ei­ne der be­kann­te­ren Se­hens­wür­dig­kei­ten der Stadt. Das Haus an sich ist auch durch­aus se­hens- und be­wun­derns­wert, die im Erd­ge­schoß an­ge­bo­te­nen Mit­bring­sel der Ka­te­go­rie »tra­di­tio­nel­les Hand­werk« ver­mö­gen in­des pri­mär hoch­be­tag­te Gä­ste zu be­gei­stern und von ih­rem Geld zu tren­nen. Der noch nicht ganz in die­se Al­ters­klas­se fal­len­de zone­batt­ler freu­te sich da­ge­gen über das eben­so bal­last­stoff­freie wie ko­sten­lo­se WLAN in an­ge­nehm schat­ti­ger Ni­sche...

Hin­ter dem nicht min­der ein­drucks­vol­len Li­ceo de Tao­ro hat mei­ner ei­ner nicht nur zu sei­ner gro­ßen Er­leich­te­rung ei­ne sehr or­dent­li­che Stoff­wech­sel­stu­be ge­fun­den, son­dern auch ba­den­de Bäum­chen, so­zu­sa­gen ein Na­tur­schau­spiel der un­ge­wöhn­li­chen Art:

zweckentfremdete Badewanne hinter dem Liceo de Taoro

Ein Fo­to wie die­ses ist schon ge­nug künst­le­ri­scher Er­trag für ei­nen gan­zen Ur­laub, wie ich fin­de. Da gab und galt es nix zu in­sze­nie­ren, nur drauf­zu­hal­ten und ab­zu­drücken. In ei­nem klei­nen Ex­kurs sei hier mal dar­über re­flek­tiert, wie mei­ne Ur­lau­be dies­be­züg­lich vor ei­nem Vier­tel­jahr­hun­dert – in ei­nem frü­he­ren Le­ben – so ab­lie­fen: 10–15 Dös­chen mit Dia-Fil­men drin mög­lichst an den Rönt­gen­ge­rä­ten der Flug­ha­fen-Se­cu­ri­ty vor­bei­ge­schleust, der ho­hen Ko­sten von ca. 50 Pfen­ni­gen pro Aus­lö­sung we­gen eher we­ni­ger ex­pe­ri­men­tiert, Mehr­fach­ver­su­che zur Er­fas­sung der be­sten Per­spek­ti­ve oder des schön­sten Mo­men­tes nur in Aus­nah­me­fäl­len un­ter­nom­men, her­nach zu Hau­se ta­ge­lang auf das Ent­wickeln ge­war­tet und dann wo­chen­lang ge­schnip­pelt, ge­rahmt und in Ma­ga­zi­ne ein­sor­tiert. Da­nach ein bis zwei­mal an­ge­schaut und spä­ter nim­mer­mehr. Wo­bei ich den­noch (oder ge­ra­de des­we­gen) der­zeit da­bei bin, die ana­lo­gen Er­in­ne­run­gen (sprich: die Di­as) zu di­gi­ta­li­sie­ren, denn am Mo­ni­tor, auf dem Smart­phone-Dis­play oder via Ta­blet schaut man sich halt doch eher al­te Ela­bo­ra­te an, wo­hin­ge­gen man Pro­jek­tor und Lein­wand schon aus Grün­den der Faul­heit eher sel­ten her­aus­kramt und auf­baut... Heu­te lei­ste ich mir fol­ge­ko­sten­los weit mehr Ver­su­che und kom­me nicht mit mit 300 Fo­tos heim, son­dern mit der vier­fa­chen Men­ge (von de­nen hin­ter­her frei­lich 2/3 wie­der der [Entf]-Taste zum Op­fer fal­len). Un­ter dem Strich bin trotz der ge­stie­ge­nen Ver­su­chung zur Nach­läs­sig­keit wohl den­noch ein bes­se­rer Knip­ser ge­wor­den, die Übung macht’s...

Aber ge­nug der Ab­schwei­fung, wir sind ja hier in ei­ner Rei­se-Re­por­ta­ge und we­der in ei­nem Fo­to­kurs noch in ei­nem Bild­be­ar­bei­tungs-Se­mi­nar. Am näch­sten Mor­gen fühl­ten wir uns bei­de wie­der fit ge­nug für grö­ße­re Un­ter­neh­mun­gen und nah­men uns für drei Ta­ge ei­nen Leih­wa­gen, um un­se­ren Ak­ti­ons­ra­di­us zu er­wei­tern und da­hin zu fah­ren, wo die dicken Bus­se sel­ten oder gar nie hin­kom­men. [1] Wir zuckel­ten auf klei­nen Stra­ßen (und mit­un­ter dank des­ori­en­tier­ter elek­tri­scher La­dy in der smart­phoni­schen Na­vi-App über Stock und Stein) in das wun­der­ba­re Ana­ga-Ge­bir­ge im Nord­osten der In­sel. Gran­dio­se Per­spek­ti­ven ta­ten sich dort auf:

Im Anaga-Gebirge

Der hel­le Strei­fen zwi­schen den dunk­len Ber­gen un­ten und den dü­ste­ren Wol­ken oben ist üb­ri­gens das Meer... In je­nem Ge­bir­ge ist es ger­ne neb­lig und feucht, wes­we­gen es dort üp­pi­ge Lor­beer­wäl­der gibt. Die­ser Ab­wechs­lungs­reich­tum macht den gro­ßen Reiz Te­ne­rif­fas aus: Zwi­schen hei­ßer Wü­ste und feucht­kal­tem Dschun­gel lie­gen ja re­gel­mä­ßig nur ein paar Dut­zend Ki­lo­me­ter!

Wir kurv­ten ha­ken­schla­gend bis zu ei­nem Wei­ler na­mens Cha­mor­ga, da hört die Welt zu­min­dest für die Au­to­mo­bi­li­sten auf. Auf Schu­sters Rap­pen ging es dann wei­ter bis (fast) zum Ro­que Ber­me­jo am Nord­ost­zip­fel Te­ne­rif­fas. Erst läuft man noch über ein paar we­gen Un­ter­spü­lung und Hang­rut­schen nicht mehr be­fahr­ba­re Be­ton­strei­fen, dann geht es nur noch über Tram­pel­pfa­de wei­ter durch die üp­pi­ge Ve­ge­ta­ti­on:

Auf dem Weg zum Roque Bermejo

Süd­lich und un­ter­halb des Leucht­tur­mes Faro de Ana­ga mach­ten wir dann er­stens Rast und zwei­tens kehrt: Der wei­te­re Ab­stieg bis zum un­ter uns schwap­pen­den At­lan­tik hät­te be­stimmt wei­te­re 45 Mi­nu­ten (pro Rich­tung!) ge­dau­ert und un­se­re Kräf­te all­zu­sehr be­an­sprucht: Die brauch­ten wir ja noch für den wei­ten Rück­weg bis zum in Cha­mor­ga ab­ge­stell­ten Wa­gen. Die Ent­schei­dung er­wies sich als rich­tig: Als wir schließ­lich wie­der an un­se­rem Volks­wa­gen an­ge­langt wa­ren, wa­ren wir ei­ni­ger­ma­ßen grog­gy. Aber auch glück­lich über das Ge­se­he­ne und Ge­lei­ste­te! Lä­sti­gen Lärm gab es an die­ser ent­le­ge­nen Ecke des be­sie­del­ten Lan­des üb­ri­gens durch­aus auch, und zwar in Form von Hun­den, die ihr Re­vier schon auf Di­stanz bel­lend zu ver­tei­di­gen trach­te­ten. Tja, »Lär­min­sel« kommt wirk­lich nicht von un­ge­fähr!

Der Tag war noch längst nicht ver­stri­chen, und wir woll­ten ja den fahr­ba­ren Un­ter­satz best­mög­lich aus­nut­zen. Al­so erst­mal wie­der zu­rück auf der Ber­ge Rücken bis nach El Bai­la­de­ro, dort die uns schon be­kann­te Rou­te gen Sü­den ver­las­sen und in San An­drés Sta­ti­on ge­macht. Von da aus an der Kü­ste ent­lang nach San­ta Cruz hin­ein­ge­fah­ren. Von dort aus woll­ten wir uns zur be­rühm­ten Pan­ora­ma-Stra­ße TF-24 zum Tei­de hoch­schlän­geln. Zu die­sem Zwecke gab ich als Zwi­schen­ziel das Städt­chen La Es­pe­ran­za ins Smart­phone-Na­vi mei­ner bes­se­ren Hälf­te ein und ließ mich ein­mal mehr von der elek­tri­schen Tan­te (ver)führen. Die er­wies sich ein­mal mehr als gna­den­los ziel­stre­big und ab­kür­zungs­fi­xiert und ließ mich über Feld­we­ge und Ge­röll­pi­sten ran­gie­ren, de­ren An­blick je­den Au­to­ver­lei­her furchige Fal­ten (oder fal­ti­ge Fur­chen?) auf die Stirn ge­trie­ben hät­te. Letzt­lich ging al­les gut und glatt, und ich kann mir al­tem Sonn­tags­fah­rer noch ei­ni­ges an fah­re­ri­schem Kön­nen und ei­nem neu­zeit­li­chen VW Po­lo recht re­spek­ta­ble Ge­län­de­wa­gen-Qua­li­tä­ten at­te­stie­ren...

Schließ­lich er­reich­ten wir doch noch die TF-24 (der ge­treu­lich mit­ge­tracker­te Kurs nimmt sich auf Goog­le Earth gar nicht so ver­we­gen aus wie er sich un­ten auf der rea­len Er­de an­fühl­te) und fuh­ren zü­gig (und mit rich­ti­gem Asphalt un­ter den Rei­fen) nach Süd­we­sten in Rich­tung des ma­je­stä­ti­schen Vul­kans. Da­bei ka­men wir von un­ten in die Wol­ken, und das ist nun wirk­lich ei­ne ganz be­son­de­re Er­fah­rung:

In wolkengetränkten Wäldern

Win­dig ist es da und at­mo­sphä­risch ei­ni­ger­ma­ßen gru­se­lig, ziem­lich feucht na­tür­lich so­wie­so. Dar­um al­so nach dem Knip­sen gleich wie­der ins Au­to ge­hech­tet und wei­ter ge­fah­ren, im­mer wei­ter, im­mer hö­her durch ki­lo­me­ter­lang sich hin­zie­hen­de Wäl­der.

Ir­gend­wann kommt man eben­so un­ver­mit­telt oben aus der Wol­ken­decke her­aus, wie man un­ten in sie hin­ein­ge­fah­ren ist. Und da steht er dann in sei­ner vol­len Pracht, der höch­ste Berg in spa­nisch be­wirt­schaf­te­ten Lan­den: El Tei­de !

Blick auf den Teide

Die gran­dio­se Sze­ne­rie ist mit fo­to­gra­fi­schen Mit­teln na­tür­lich nicht an­nä­hernd ein­zu­fan­gen: Der strah­lend blaue Him­mel, die schnee­wei­ße Wol­ken­schicht, die fri­sche, kla­re Luft, der sanft über die Haut strei­chen­de Wind, die weit­ge­hen­de Ab­we­sen­heit an­de­rer Men­schen, all das macht den Auf­ent­halt an so ei­nem Aus­sichts­punkt zu ei­nem sehr in­ten­si­ven Er­leb­nis. Als et­was stö­rend emp­fand ich die – auf dem klein­ge­rech­ne­ten Fo­to gnä­di­ger­wei­se nicht mehr er­kenn­ba­re – Seil­bahn an der lin­ken Flan­ke des Vul­kan­ke­gels: Dem Gi­gan­ten der­ma­ßen auf die Pel­le zu rücken er­schien mir als ir­gend­wie ent­wür­di­gen­de An­ma­ßung. Na ja, der mo­der­ne Mensch neigt ge­mein­hin oh­ne­hin nicht zur De­mut. Der Tei­de wird sich schon mit hei­ßem Atem zu weh­ren wis­sen, wenn’s ihm zu­viel wird...

Als Ver­hei­ßungs­ort be­son­de­rer Gü­te kam mir die­se fu­tu­ri­sti­sche »Ster­nen-Stadt« vor, die nach­ge­ra­de aus­sieht wie ein ty­pi­sches Sci­ence-Fic­tion-Ro­man-Co­ver aus den 1970er Jah­ren: Er­ha­ben­heit, Auf­bruch­stim­mung, Er­for­schung des Un­be­kann­ten, das al­les und mehr irr­lich­ter­te durch des zonebattler’s Syn­ap­sen, als er der Ob­ser­va­to­ri­en ge­wahr wur­de. Die sind da oben dem Him­mel so nah wie mög­lich und er­freu­en sich dank ge­rin­ger Luft- und Licht­ver­schmut­zung be­ster Aus­sicht ins All. Groß­ar­tig!

Observatorien in der Nachbarschaft des Teide

So­wohl die Kup­peln der Stern­gucker als auch die un­ten wa­bern­den Wol­ken wa­ren uns schon in ähn­li­cher Form und An­mu­tung vor fünf Jah­ren auf La Pal­ma un­ter die Au­gen (und vor die Lin­se) ge­kom­men. Ich muß ge­ste­hen, daß ich sei­ner­zeit nicht nur be­gei­stert, son­dern nach­ge­ra­de über­wäl­tigt war. Aber in der Wie­der­ho­lung nutzt sich halt doch al­les ein we­nig ab...

Gleich nach den Ob­ser­va­to­ri­en lie­ßen wir dann den Tei­de vor­erst links lie­gen und bo­gen nach rechts auf die TF-24 ab, die Son­ne stand ja schon tief, es war in­zwi­schen Abend ge­wor­den und der zone­batt­ler des Fah­rens mü­de. Und ob­wohl es Luft­li­nie gar nicht so weit bis nach Hau­se war, ging es na­tür­lich zicke-zacke kur­ven­reich und ent­spre­chend lang­sam berg­ab. Bis wir end­lich im Ho­tel an­lang­ten, war es schon fast du­ster. Ein er­füll­ter Tag lag hin­ter, zwei wei­te­re mit selbst­ge­steu­er­tem Ge­fährt noch vor uns. In der näch­sten Fol­ge fah­ren wir die TF-24 wie­der hoch und ma­chen sei­ner Ma­je­stät dem gro­ßen Vul­kan und sei­nem Hof­staat drum­her­um end­lich un­se­re Auf­war­tung.

 
[1] 60 EUR ko­ste­te der Spaß in Form ei­nes VW Po­lo (zzgl. Sprit in der ver­fah­re­nen Men­ge), da kann man nicht mau­len. Wie im­mer war die Be­die­nung ge­wöh­nungs­be­dürf­tig, des Au­tors ei­ge­ne Renn­gur­ke hat ja ins­ge­samt we­ni­ger Mo­le­kü­le als so ein mo­der­nes Au­to Schal­ter und Lich­ter. Über­dies wäh­ne ich mein ei­ge­nes Vo­lant und die Pe­da­le nach dem Ur­laub als schwer­gän­gig oder ein­ge­ro­stet, weil es mei­nem Ve­hi­kel an neu­zeit­li­chen As­si­stenz­sy­ste­men man­gelt, aber der Mensch ist ja fle­xi­bel und kann sich an fast al­les ad­ap­tie­ren (mei­ner ei­ner so­gar in der Rich­tung vom Lu­xus zum Spar­ta­ni­schen)...

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Freitag, 15. Mai 2015

Die Lär­min­sel (1)

Ein neu­er Früh­ling, ei­ne neue In­sel: Nach­dem der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te in den letz­ten Jah­ren schon al­ler­lei Ei­lan­de be­reist ha­ben (na­ment­lich La Pal­ma, Mal­ta samt Go­zo so­wie Mal­lor­ca), ward heu­er wie­der ein­mal ei­ne Ka­na­ren­in­sel zum Ziel aus­er­ko­ren: Te­ne­rif­fa soll­te es sein und da­mit ei­ne De­sti­na­ti­on, wel­che man von der wei­land Frei­en und Reichs­stadt Nürn­berg aus noch oh­ne lä­sti­ges und zeit­rau­ben­des Um­stei­gen er­flie­gen kann. Man wird ja be­quem im Al­ter...

Der Fe­rien­bom­ber star­te­te nicht wie ge­plant und ge­bucht um 6:00 Uhr in der Früh’, son­dern hob schon des Nachts um 3:40 Uhr in Fran­kens Me­tro­po­le ab. Im­mer­hin konn­ten wir dank die­ser Ter­min­ver­schie­bung die letz­te U‑Bahn des Vor­ta­ges neh­men und muß­ten für den Trans­fer zum Flug­ha­fen we­der auf Nach­bar­schafts­hil­fe noch auf ein Ta­xi zu­rück­grei­fen. Von da­her hat­te die kur­ze (und weit­ge­hend schlaf­lo­se Nacht) auch ihr Gu­tes.

Nach knapp fünf­stün­di­gem Flug (mit ko­sten­pflich­ti­ger Ver­pfle­gung, da­für aber mit Gra­tis-Ba­zil­len-Be­auf­schla­gung durch Hun­dert­schaf­ten hu­sten­der Mit­rei­sen­der) lan­de­ten wir auf dem in­ter­na­tio­na­len Flug­ha­fen im hei­ßen Sü­den Te­ne­rif­fas. Ein Groß­teil der ein­schwär­men­den Tou­ri­sten bleibt dann auch dort in der Ge­gend, wird für die Dau­er des Ur­lau­bes in zu die­sem Zwecke ge­bau­ten Groß­an­la­gen ver­staut, mit Son­ne und Mahl­zei­ten all in­clu­si­ve ver­sorgt und ver­stellt den an Land und Leu­ten in­ter­es­sier­ten Rei­sen­den nicht den Aus­blick auf das We­sent­li­che. Wir in­des wur­den mit ei­ner Hand­voll an­de­rer Neu­an­kömm­lin­ge per Klein­bus in den Nor­den ge­fah­ren, zu un­se­rer tem­po­rä­ren Heim­statt in Pu­er­to de la Cruz. Be­vor wir aber in die De­tails ein­stei­gen, sei zu­nächst – wie im­mer bei des zonebattler’s Rei­se­be­rich­ten – ei­ne Land­kar­te mit den ein­ge­ar­bei­te­ten GPS-Tracks der wäh­rend des Auf­ent­hal­tes zu­rück­ge­leg­ten We­ge ein­ge­baut und vor­ge­zeigt (Pu­er­to de la Cruz liegt ober­halb von La Oro­ta­va di­rekt an der Kü­ste):

Karte von Teneriffa mit den eingearbeiteten GPS-Tracks der zurückgelegten Wege
Map da­ta: © Open­Street­Map con­tri­bu­tors, powered by Open­Rou­te­Ser­vice
 
Groß­fas­sung 900 x 750 Pi­xel

Zu­ge­ge­ben, aus gro­ßer Hö­he be­trach­tet schaut das nach nicht son­der­lich viel aus für zwei Wo­chen des Wan­delns und Wan­derns. Es geht aber er­stens recht ge­bir­gig zu auf Vul­kan­in­seln und zwei­tens sieht man die gan­zen klein­räu­mi­gen Mä­an­drie­run­gen der schweiß­trei­bend zu­rück­ge­leg­ten (Höhen-)Meter erst beim Hin­ein­zoo­men. Drit­tens muß­ten wir lei­der auch ein paar Ta­ge krank­heits­hal­ber pau­sie­ren. Da­zu spä­ter mehr.

Nach ei­ner gu­ten Stun­de Klein­bus­fahrt ka­men wir – im­mer noch recht früh am Ta­ge – in Pu­er­to an und be­zo­gen Quar­tier im Ho­tel »Mo­no­pol«, über das ich mich hier und heu­te lo­bend aus­las­sen möch­te. [1] Da das uns zu­ge­dach­te Zim­mer zur vor­mit­täg­li­chen Stun­de noch nicht wie­der be­zugs­fer­tig ge­macht wor­den war, lud uns der am Emp­fangs­tre­sen per­sön­lich prä­sen­te Chef um­stands­los zum Früh­stück ein (»Sie ha­ben doch heu­te be­stimmt noch nichts ge­ges­sen?)« und schick­te uns nach dem Ab­stel­len des Rei­se­ge­päcks zur Stär­kung hin­un­ter ins haus­ei­ge­ne Re­stau­rant. Aber hal­lo! Der un­ver­hoff­te Ser­vice setz­te naht­los fort, wor­auf uns die blu­mi­ge De­ko­ra­ti­on an der Schwel­le des alt­ehr­wür­di­gen Hau­ses (ge­baut im 18. Jahr­hun­dert, seit mehr als 75 Jah­ren im Fa­mi­li­en­be­sitz des heu­ti­gen, deutsch­stäm­mi­gen Be­trei­bers) schon sehr ver­hei­ßungs­voll ein­ge­stimmt hat­te...

Blütendekoration am Eingang des Hotel Monopol

We­der als erst­klas­si­ger Dienst­rei­sen­der noch als bud­get­zim­mer­be­zie­hen­der Pri­vat­mann ist der zone­batt­ler der­lei Um­sicht und Ge­ne­ro­si­tät ge­wöhnt, es macht halt of­fen­bar doch ei­nen Un­ter­schied, wenn sich in in­ha­ber­ge­führ­ten Eta­blis­se­ments die Be­sit­zer und Be­trei­ber höchst­selbst um den Gast be­mü­hen. Cha­peau!

Der größ­te Ak­tiv­po­sten des Ho­tels aber – und des­we­gen brei­te ich mich auch so opu­lent dar­über aus – ist die wun­der­ba­re Pal­men­hal­le, ein über­dach­ter Inn­nen­hof, über des­sen holz­ge­faß­te Ga­le­rien auf drei Eta­gen die um­lie­gen­den Zim­mer er­schlos­sen wer­den. So sieht es aus, wenn man sich un­ten in der Hal­le auf ei­ner Sitz­gar­ni­tur nie­der­läßt und den Blick gen Him­mel rich­tet:

Die Palmenhalle des Hotel Monopol

Welch ei­ne Pracht, was ein Raum­er­leb­nis, was für ei­ne »Auf­ent­halts­qua­li­tät«, um ei­nen neu­mo­di­schen Be­griff aus dem Blub­ber­bot­tich des In­ve­sto­ren­vo­ka­bu­lars zu ge­brau­chen! Jede(r) mei­ner Für­ther Leser(innen) wird nach­voll­zie­hen kön­nen, daß wir uns da so­fort an den Fest­saal des ehem. Park­ho­tels da­heim er­in­nert fühl­ten, ei­nen noch viel grö­ße­ren bau­li­chen Schatz, den nach lan­gem Dorn­rös­chen­schlaf leicht­hin dem Kom­merz ge­op­fert zu ha­ben ich un­se­rem *piep* Ober­bür­ger­mei­ster und sei­nem *pieeeeeeeeeep* Stadt­bau­rat bis an mein ei­ge­nes En­de nim­mer­mehr ver­zei­hen wer­de. Ja, hier im fer­nen Pu­er­to de la Cruz wur­de uns un­ver­se­hens im klei­nen Maß­stab vor Au­gen ge­führt, was für ein ar­chi­tek­to­ni­sches Klein­od wir da hat­ten, ver­kannt von den Po­li­ti­kern, ver­leum­det ge­gen­über der Öf­fent­lich­keit, ver­ra­ten von der Gier der In­ve­sto­ren. Aus, vor­bei, auf im­mer da­hin...

Be­zau­bert vom groß­zü­gi­gen Raum­ein­druck ei­ner­seits, be­trübt durch den sich auf­drän­gen­den Ver­gleich mit für­the­ri­scher Igno­ranz an­de­rer­seits, stell­ten wir die Kof­fer in un­se­rer nun­mehr frei­ge­ge­be­nen Stu­be ab und schau­ten uns zu­nächt ein­mal die Dach­ter­ras­se an, von der aus man wun­der­ba­re Pan­ora­ma­blicke auf das na­he Meer und auf das ein­drucks­vol­le vul­ka­ni­sche Ge­bir­ge im Hin­ter­land wer­fen kann. Da der Au­tor frei­lich nur un­gern ab­lich­tet, was in je­dem An­sichts­kar­ten­stän­der dut­zend­fach wohl­feil ist, muß sich die ge­schätz­te Le­ser­schaft ein­mal mehr mit ei­nem nach as­so­zia­tiv-äs­the­ti­schen Kri­te­ri­en aus­ge­wähl­ten Rea­li­täts-Aus­schnitt be­gnü­gen:

Plastiksessel auf einer der Dachterrassen des Hotel Monopol

Mit der ei­ge­nen Ke­me­na­te konn­ten wir mehr als nur zu­frie­den sein: So­li­des Bett, ge­schmack­vol­les Mo­bi­li­ar, ein frisch re­no­vier­tes Bad. Das Feh­len ei­nes Bal­kons – das of­fen­bar ein­zi­ge »Man­ko« ge­gen­über den hö­her­prei­si­gen Zim­mern – wird von uns Frisch­luft-Fa­na­ti­kern re­gel­mä­ßig nicht als Nach­teil emp­fun­den, wir pfle­gen ja un­se­ren Ur­laub pri­mär in der Land­schaft zu ver­brin­gen und nicht in der Her­ber­ge. Da­mit vor­erst ge­nug des Lo­bes über un­ser tra­di­ti­ons­rei­ches Ho­tel; ein paar wei­te­re Be­mer­kens­wer­tig­kei­ten ge­den­ke ich bei pas­sen­der Ge­le­gen­heit in spä­te­ren Fol­gen mei­ner Be­richt­erstat­tung ein­zu­streu­en...

Jetzt aber erst­mal ein klei­nes Nicker­chen ge­macht (im Flie­ger war man nicht so recht zum Dö­sen ge­kom­men we­gen ste­ten Her­um­hu­stens er­käl­te­ter Pas­sa­gie­re ei­ner­seits und am­bu­lan­ter Ver­kaufs­ver­an­stal­tun­gen des Bord­per­so­nals an­de­rer­seits) und dann das Ho­tel erst­mals zur Er­kun­dung der nä­he­ren Um­ge­bung ver­las­sen. In Er­man­ge­lung fein­san­di­ger Strän­de gibt es in Pu­er­to kei­nen über­bor­den­den Ba­de­be­trieb zu be­ob­ach­ten, aber wer die Son­ne sucht, die See­luft schätzt und das Rau­schen der Wel­len liebt, der fin­det schon ein ge­nuß­rei­ches Plätz­chen zum Ent­span­nen, bei­spiels­wei­se auf ei­ner ge­die­ge­nen Be­fe­sti­gungs­mau­er un­weit des klei­nen Ha­fens:

Sonnenanbeter in mediativer Pose

Un­ter »Ha­fen« darf man sich üb­ri­gens auf den Ka­na­ren nicht das Glei­che vor­stel­len wie auf me­di­ter­ra­nen In­seln: Hier lie­gen kei­ne Hun­dert­schaf­ten klei­ner Se­gel­boo­te und Fi­scher­käh­ne Sei­te an Sei­te, hier hat nicht jede(r) ein ei­ge­nes Schiff­lein an der Lei­ne bau­meln: Hier ist man im At­lan­tik und nicht im ma­re nostrum, der »rich­ti­ge« Oze­an ist kein Tum­mel­platz für Frei­zeit-Ka­pi­tä­ne. Der zone­batt­ler durf­te am ei­ge­nen Lei­be er­fah­ren, daß des At­lan­tiks Wel­len ei­ni­ges Über­ra­schungs­po­ten­ti­al bie­ten und den arg­lo­sen Kü­sten­wan­de­rer sehr plötz­lich und so­zu­sa­gen aus dem Steg­reif durch­näs­sen kön­nen, und das mit ei­ni­ger Ver­ve: Zosch!

Un­ter die­sen Um­stän­den mag es ver­ständ­lich er­schei­nen, daß man­che Ur­lau­ber dem un­be­re­chen­ba­ren Oze­an den Rücken keh­ren und im lie­ber Schut­ze der aus schwar­zem Tuff­stein ge­bau­ten Trutz­mau­ern im Trocke­nen sit­zen und land­ein­wärts sin­nie­ren:

Urlauberpaar am Hafenbecken von Puerto de la Cruz

Wor­über die Herr­schaf­ten wohl nach­ge­dacht ha­ben mö­gen? Viel­leicht über et­was Ab­wechs­lung in der Ta­ges­ge­stal­tung, die für Fuß­fau­le oder al­ters­be­dingt nur­mehr ein­ge­schränkt mo­bi­le Leu­te ty­pi­scher­wei­se aus Es­sen, Ein­kau­fen, Bum­meln, Zei­tungs­le­sen und Dö­sen be­steht (in leicht va­rie­ren­den Ab­fol­gen und Sze­nen­bil­dern). In der Tat ver­mag die pit­to­res­ke Alt­stadt von Pu­er­to de la Cruz nur für ein paar Ta­ge Neu­es zu bie­ten, dann dürf­te man – so­fern man plan­los in den Tag hin­ein­lebt – der Mi­schung aus Lä­den, Re­stau­rants und am­bu­lan­ten Ge­wer­ben über­drüs­sig wer­den. Wo­bei zur Eh­ren­ret­tung der Stadt doch be­tont wer­den muß, daß sie im In­ne­ren noch au­then­tisch und mehr von Ein­hei­mi­schen als von Tou­ri­sten be­völ­kert ist. In den rie­si­gen Ho­tel­bur­gen drum­her­um sieht das na­tür­lich an­ders aus...

Aber die las­sen wir zu­nächst ein­mal bei­sei­te und schlen­dern statt­des­sen in der Alt­stadt her­um. Schnell wird deut­lich, daß die Spa­ni­er es bunt und far­ben­froh mö­gen. Ger­ne wird die ei­ge­ne Fin­ca stark kon­tra­stie­rend von der be­nach­bar­ten Be­hau­sung ab­ge­setzt:

bunte Häuserzeile in der Altstadt von Puerto de la Cruz

Mit­un­ter fal­len die flä­chig-pla­ka­ti­ven Farb­kon­tra­ste der­ma­ßen schrill-schrei­end aus, daß man die vi­su­el­le Plär­re­rei kaum aus­zu­hal­ten ver­mag. Wer bis hier­her ge­dul­dig mit­ge­le­sen und sich da­bei längst ge­fragt hat, war­um ich denn den Mi­nia­tur-Kon­ti­nent Te­ne­rif­fa aus­ge­rech­net als »Lär­min­sel« zu ti­tu­lie­ren mir her­aus­neh­me, fin­det in die­ser Be­ob­ach­tung ei­nen er­sten Hin­weis auf das na­mens­ge­bend Krei­schen­de, wel­ches sich bei­lei­be nicht nur aku­stisch äu­ßert, son­dern eben auch op­tisch und olfak­to­risch und da nicht we­ni­ger nerv­tö­tend pe­ne­trant. Im wei­te­ren Ver­lauf mei­ner auf sie­ben Tei­le an­ge­leg­ten Se­rie wird es da­zu noch ei­ni­ges zu sa­gen bzw. zu schrei­ben ge­ben...

Blei­ben wir noch et­was in Pu­er­to de la Cruz, schau­en wir uns ein we­nig am Ran­de der Alt­stadt um, wo das wohl­pro­por­tio­nier­te Er­schei­nungs­bild der er­kenn­bar von städ­te­pla­ne­ri­scher Weit­sicht ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te ge­präg­ten Stra­ßen, Gas­sen und Plät­ze aus­zu­fran­sen be­ginnt, wo ren­di­te­op­ti­mier­te Wol­ken­krat­zer in die Hö­he sprie­ßen, die ei­nen als Ho­tel kon­zi­piert, die an­de­ren als Kon­glo­me­rat von Ei­gen­tums­woh­nun­gen resp. ‑Apart­ments wie bei­spiels­wei­se die­ser Klotz hier in der Nä­he der (seit Jah­ren we­gen Bau­fäl­lig­keit ge­schlos­se­nen und rui­nös da­hin­bröckeln­den) Bus­sta­ti­on [2]:

gesichtlos-grusige Balkonfront eines überdimensionalen Apartment-Hochbunkers

Nee, so­was woll­te sich der Ver­fas­ser die­ser Zei­len nicht als »Wert­an­la­ge« an die Backe bin­den. Wo­zu auch für al­len­falls drei Wo­chen im Jahr in ei­ge­nen vier Wän­den hau­sen (bei ganz­jäh­rig lau­fen­den Ko­sten), wo es doch so ein­la­den­de Gast-Stät­ten wie das »Mo­no­pol« gibt?

So­viel für heu­te, so­viel zu un­se­ren er­sten Ein­drücken von der größ­ten In­sel des ka­na­ri­schen Ar­chi­pels. In der näch­sten Fol­ge gucken wir uns dann noch­mals in der nä­he­ren Um­ge­bung un­se­res mit Be­dacht ge­wähl­ten Ur­laubs-Haupt­quar­tie­res um, be­vor wir uns dann zu er­sten Wan­de­run­gen ins Um­land auf­ma­chen...

 
[1] Der En­des­un­ter­fer­tig­te legt Wert auf die Fest­stel­lung, daß er we­der ak­tiv be­sto­chen wor­den ist noch sei­ner­seits pro­ak­tiv um Ver­gün­sti­gun­gen nach­ge­sucht hat mit Hin­weis auf die pu­bli­zi­sti­sche Her­aus­he­bung des spen­da­blen Un­ter­neh­mers. Wenn un­ser­ei­ner Emp­feh­lun­gen ab­gibt, dann aus­schließ­lich auf­grund po­si­ti­ver Er­leb­nis­se als re­gu­lä­rer Rei­sen­der. Zu­dem wä­re es die schie­re Hy­bris, sei­nem ei­ge­nen, letzt­lich ba­na­len Be­find­lich­keits-Blog ir­gend­ei­ne wer­be­wirk­sa­me Re­le­vanz zu­schrei­ben zu wol­len!

[2] Das mit der om­ni­prä­sen­ten Rui­nen-Ro­man­tik ist auch so ei­ne ei­gen­ar­ti­ge Sa­che: Im­mer wie­der stößt man auf re­la­tiv jun­ge Ge­bäu­de, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen, die nach ih­rer (teil­wei­se mit EU-Gel­dern ge­för­der­ten) Er­rich­tung und In­be­trieb­nah­me of­fen­kun­dig nicht wei­ter in­stand­ge­hal­ten und ge­pflegt wer­den: Aus klei­nen Schä­den wer­den dann schnell gro­ße, und ir­gend­wann wird das ma­ro­de Ob­jekt dann auf­ge­ge­ben, gün­stig­sten­falls ab­ge­ris­sen und durch et­was Neu­es er­setzt. Die öko­no­misch wie öko­lo­gisch ha­ne­bü­che­ne Men­ta­li­tät da­hin­ter wird sich un­ser­ei­nem nie er­schlie­ßen...

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Sonntag, 28. September 2014

Kli­ma­wan­del

Bananenstaude in einer Plantage auf La Palma (Kanaren)
 
Abb. 1: Ba­na­nen­stau­de in ei­ner Plan­ta­ge auf La Pal­ma (Ka­na­ren)
Bananenstaude im Stadtpark von Fürth (Bayern)
 
Abb. 2: Ba­na­nen­stau­de im Stadt­park von Fürth (Bay­ern)
Als ich vor gut 15 Jah­ren nach Fürth ge­zo­gen bin, war ich sehr an­ge­tan vom Un­der­state­ment ei­ner klei­nen Groß­stadt, die – ein­ge­klemmt zwi­schen den un­ein­hol­bar rei­chen Stief­schwe­stern Er­lan­gen und Nürn­berg – ih­ren ei­ge­nen, ehr­li­chen und bo­den­stän­di­gen Weg zu su­chen schien.
 
Heu­te blicke ich ent­täuscht und er­nüch­tert auf ei­ne pro­vin­zi­el­le Kom­mu­ne, die ihr »Ta­fel­sil­ber« – na­ment­lich ihr ar­chi­tek­to­ni­sches Er­be – ver­schleu­dert, und in der längst nicht mehr die ge­wähl­ten Po­li­ti­ker, son­dern Bau­trä­ger, In­ve­sto­ren und an­de­re Ver­tre­ter von Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen die Marsch­rich­tung zu be­stim­men schei­nen.
 
Kein Wun­der, daß in sol­chen Ver­hält­nis­sen längst auch die Ba­na­nen ge­dei­hen...
Freitag, 1. August 2014

Die Über­ra­schungs­in­sel (1)

Auf den Tag ge­nau drei Mo­na­te nach sei­ner Rück­kehr aus dem Jah­res­ur­laub rafft sich der fau­le zone­batt­ler jetzt end­lich zur längst über­fäl­li­gen Be­richt­erstat­tung über den­sel­ben auf! Nach­dem er die – gleich­falls träg­heits­hal­ber vor sich her­ge­scho­be­ne – Bild­sich­tung, ‑aus­mi­stung und ‑be­ar­bei­tung nun­mehr end­lich ab­ge­schlos­sen hat, wä­re ei­ne wei­te­re Ver­zö­ge­rung nicht mehr plau­si­bel zu be­grün­den. Al­len­falls ei­ne schlei­chen­de Ad­ap­tie­rung des me­di­ter­ra­nen Le­bens­ge­fühls könn­te da­für her­hal­ten, den Schlen­dri­an zu ent­schul­di­gen...

Wo­mit ein gu­ter Ein­stieg ge­fun­den wä­re: Nach den Berei­sun­gen der »Schatz­in­sel« La Pal­ma und der »Ver­kehrs­in­sel« Mal­ta (nebst Go­zo) stand dies­mal mit Mal­lor­ca er­neut ein ent­spann­ter In­sel-Auf­ent­halt auf dem Rei­se­plan. [1] Zwar war der Au­tor die­ser Zei­len vor ei­nem knap­pen Vier­tel­jahr­hun­dert (und in ei­nem frü­he­ren Le­ben) schon mal ne­ben­an auf Me­nor­ca tauch­ur­lau­ben, aber auf die Traum­in­sel der Deut­schen zog es ihn heu­er zum er­sten Ma­le. Die man­nig­fal­ti­gen dort er­leb­ten, teil­wei­se schier un­glaub­li­chen Über­ra­schun­gen ge­ben der auf acht Tei­le an­ge­leg­ten Ar­ti­kel-Se­rie ih­ren Na­men.

Zum Ein­stieg sei wie so oft ein La­ge­plan mit den im Ur­laub zu­rück­ge­leg­ten We­gen vor­ge­zeigt (mit Dank an mei­nen klei­nen GPS-Tracker):

Übersichtskarte von Mallorca mit den eingearbeiteten GPS-Tracks der zurückgelegten Wege
Map da­ta: © Open­Street­Map con­tri­bu­tors, powered by Open­Rou­te­Ser­vice
 
Groß­fas­sung 940 x 720 Pi­xel

Wie man sieht, be­schränk­ten sich des zonebattler’s Er­kun­dungs-Ak­ti­vi­tä­ten bei die­sem erst­ma­li­gen Auf­ent­halt im We­sent­li­chen auf die Ser­ra de Tra­m­un­ta­na und die In­sel­me­tro­po­le Pal­ma de Mal­lor­ca. Knap­pe drei Wo­chen lang ha­ben wir vor al­lem das Ge­bir­ge und die eher be­schau­li­chen klei­nen Or­te dar­in er­wan­dert und er­fah­ren. Die viel­fach kol­por­tier­ten Aus­wüch­se des Mas­sen-Tou­ris­mus’ ha­ben wir da­bei üb­ri­gens we­der ge­sucht noch ge­fun­den...

Doch be­gin­nen wir am An­fang: Mit­te April ging es los, per pe­des zur U‑Bahn, mit die­ser zum Nürn­ber­ger Flug­ha­fen, von da aus non-stop und di­rekt mit Air Ber­lin auf und da­von in Rich­tung Pal­ma. Das eu­ro­pa­weit schö­ne Wet­ter mach­te schon die Al­pen­über­que­rung zum spek­ta­ku­lä­ren Er­leb­nis:

Mit Flug AB7530 von Nürnberg nach Palma de Mallorca

Nach der Lan­dung in Pal­ma de Mal­lor­ca muß­ten wir ein we­nig su­chen, bis wir zu un­se­rem Shut­tle-Bus fan­den, der uns und ein wei­te­res Paar dann um­stands­los zu un­se­rem Ziel brach­te, dem klei­nen Kü­sten­ort Port de Sól­ler an der Süd­west­kü­ste des mal­lor­qui­ni­schen Ei­lan­des. Dort­selbst be­zo­gen der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te ihr Quar­tier in ei­nem der preis­gün­sti­ge­ren Ho­tels di­rekt an der ma­le­ri­schen Ufer­pro­me­na­de und wa­ren an­ge­nehm über­rascht vom tem­po­rä­ren neu­en Heim.

Die arith­me­tisch nicht wirk­lich in die Sor­tie­rung der üb­ri­gen Zim­mer pas­sen­de Raum­num­me­rie­rung ließ uns schluß­fol­gern, daß wir mög­li­cher­wei­se in ei­nem erst spä­ter zum Ho­tel­zim­mer um­ge­wid­me­ten Raum ge­lan­det wa­ren. Je­den­falls wa­ren wir sehr zu­frie­den da­mit, zu­mal wir nach dem vor­her­ge­gan­ge­nen Stu­di­um von di­ver­sen Be­wer­tungs­por­ta­len schon schlim­me Be­fürch­tun­gen ge­hegt hat­ten... [2]

Hotelbett in Port de Sóller

Das Fen­ster ging zwar nicht zum Meer, son­dern zum ru­hi­gen Hof hin­aus, aber das war uns ei­ni­ger­ma­ßen schnup­pe: Zum Ufer wa­ren es drau­ßen nur we­ni­ge Schrit­te, und drin­nen guck­ten wir oh­ne­hin eher in die mit­ge­führ­ten Fen­ster­chen zur vir­tu­el­len Welt als nach dem ech­ten Aus­blick.

In frü­he­ren Jahr­hun­der­ten schüt­zen sich die Mal­lor­qui­ner vor Pi­ra­ten durch schlaue An­la­ge ih­rer Sied­lun­gen: Wäh­rend die Hä­fen be­wußt klein und un­schein­bar ge­hal­ten wur­den, bau­te man ein paar Ki­lo­me­ter im Hin­ter­land die ei­gent­li­chen Or­te, die von See aus nicht zu se­hen wa­ren (und es bis heu­te nicht sind). »Se­cu­ri­ty by ob­scu­ri­ty«, so­zu­sa­gen. So ver­fuhr man auch im Fal­le von Port de Sól­ler, wel­ches den Mee­res­zu­gang für das et­wa drei Ki­lo­me­ter land­ein­wärts ge­le­ge­ne Städt­chen Sól­ler dar­stellt. Bei­de Ge­mein­de­tei­le sind nicht nur durch Stra­ßen und We­ge, son­dern seit 1913 durch ei­ne schnucke­li­ge Schmal­spur-Stra­ßen­bahn ver­bun­den, de­ren ei­ne End­hal­te­stel­le ju­sta­ment vor un­se­rem Ho­tel-Ein­gang lag:

historische Straßenbahn am Endhalte- und Wendepunkt in Port de Sóller

Nach Aus­sa­ge von Freun­den, die schon seit vie­len Jah­ren im­mer wie­der in die­se Ecke der In­sel rei­sen, ko­ste­te ei­ne Stra­ßen­bahn­fahrt vor zwölf Jah­ren noch läp­pi­sche 50 Cent pro Na­se und Rich­tung, was schwer­lich ko­sten­deckend ge­we­sen sein dürf­te, zu­mal die Zü­gel­chen da­mals wohl pri­mär von der ein­hei­mi­schen Be­völ­ke­rung fre­quen­tiert wur­den und da­mit al­les an­de­re als aus­ge­la­stet wa­ren. Dann ka­men wohl fin­di­ge Tou­ris­mus-Un­ter­neh­mer auf die Idee, Ta­ges­tou­ren von Pal­ma aus an­zu­bie­ten und so­wohl den nicht min­der hi­sto­ri­schen Zug von Pal­ma nach Sól­ler als auch die dar­an an­schlie­ßen­de Stra­ßen­bahn als At­trak­ti­on zu ver­mark­ten. Heu­te ko­stet die Pas­sa­ge mit der Bim­mel­stra­ßen­bahn stol­ze 5,00 EUR pro Per­son, wes­halb wir uns das Ver­gnü­gen in der gan­zen Zeit un­se­res Auf­ent­halts ge­nau ein­mal ge­gönnt ha­ben (und an­son­sten die Strecke mit Bus oder Au­to ge­fah­ren, wenn nicht gar ge­lau­fen sind)...

Die er­sten Ta­ge un­se­res Ur­laubs ver­brach­ten wir in und um Sól­ler her­um. Das Städt­chen ist der idea­le Aus­gangs­punkt für Wan­de­run­gen al­ler Schwie­rig­keits­gra­de, ver­fügt an­de­rer­seits nicht über aus­ge­dehn­te Strän­de und auf ein jun­ges Pu­bli­kum aus­ge­rich­te­te Frei­zeit­an­ge­bo­te, so daß sich dort mehr mit­tel­al­te Wan­ders­leu­te ein­fin­den als Par­ty-Peo­p­le auf der Su­che nach vol­len San­gria-Ei­mern. Uns war das sehr recht, und vie­len an­de­ren Rei­sen­den auf der Su­che nach Ru­he und Ent­schleu­ni­gung auch.

die Bucht von Sóller Betrachtende

Ich per­sön­lich war von der Aus­deh­nung des mal­lor­qui­ni­schen Ge­birgs­zu­ges der Tra­m­un­ta­na ei­ni­ger­ma­ßen über­rascht, und zwar so­wohl in ho­ri­zon­ta­ler wie auch in ver­ti­ka­ler Hin­sicht. Das ließ schweiß­trei­ben­de Tou­ren er­war­ten (die spä­ter dann auch tat­säch­lich folg­ten). Wie schon in den Vor­jah­ren er­wies es sich da als um­sich­tig, die Rei­se im Früh­jahr an­ge­tre­ten zu ha­ben, wo die Ta­ges­höchst­tem­pe­ra­tur noch er­träg­lich ist und die Ve­ge­ta­ti­on üp­pig. Doch da­zu spä­ter mehr.

Zu­nächst al­so er­forsch­ten wir auf Schu­sters Rap­pen die nä­he­re Um­ge­bung von Port de Sól­ler und krab­bel­ten auf die um­lie­gen­den Hän­ge und Hü­gel. Im­mer wie­der er­ga­ben sich da­bei reiz­vol­le Aus- und An­sich­ten von post­kar­ten­ge­eig­ne­ter Pit­to­re­ski­zi­tät:

Ansicht von Port de Sóller mit dem alten Wachturm Torre Picada

Bei dem dicken Knub­bel da links oben über dem Ha­fen han­delt es sich um ei­nen al­ten Wach- und Wehr­turm, die Tor­re Pi­ca­da. An­son­sten sieht man recht schön das Drei­vier­tel­rund der Bucht, die Strand­pro­me­na­de und die sie säu­men­den Ho­tel­bau­ten von durch­wegs mo­de­ra­ten Aus­ma­ßen. Den Hang hin­auf gibt es Apart­ment-Häu­ser, von de­nen bei nä­he­rer In­spek­ti­on weit mehr un­be­wohnt leer­ste­hen, als man mei­nen möch­te. Wie auch an­ders­wo in spa­ni­schen Lan­den ist da wohl viel am tat­säch­li­chen Be­darf vor­bei ge­baut wor­den, aber ir­gend­wer wird da­von schon pro­fi­tiert ha­ben...

Zu­rück ans Ufer und an die Pro­me­na­de, wo sich das Le­ben ab­spielt, wel­ches »prall« zu nen­nen zu­min­dest in der Vor­sai­son ei­ne ar­ge Über­trei­bung wä­re. Vie­le Was­ser­sport-Ak­ti­vi­tä­ten gab es im April noch nicht zu be­ob­ach­ten, manch’ ein­schlä­gi­ges An­ge­bot stand noch weit­ge­hend un­ge­nutzt her­um und dien­te pri­mär als bun­tes Fo­to­mo­tiv:

gestapelte Kajaks in Port de Sóller

Bald fan­den wir her­aus, daß es auf der In­sel her­vor­ra­gen­des Spei­es­eis zu schlecken, ja es so­gar in Sól­ler ei­ne ei­ge­ne Eis­fa­brik gibt. Als er­klär­ter Geg­ner ab­sur­der Glo­ba­li­sie­rungs­aus­wüch­se soll­te ich mir jetzt ei­gent­lich den Hin­weis dar­auf ver­knei­fen, daß das hei­mi­sche Spe­zia­li­tä­ten-La­bel »Fet a Sól­ler« über den ei­ge­nen On­line-Shop so­gar Eis zur Lie­fe­rung von Mal­lor­ca nach Deutsch­land an­bie­tet, aber mei, de­kla­riert als vir­tu­el­len Ap­pe­ti­zer zum Pro­bie­ren vor Ort las­se ich mir die In­kon­se­quenz selbst mal durch­ge­hen...

Je­den­falls ist es ein schö­nes Ri­tu­al zum Ta­ges­aus­klang in Port de Sól­ler, sich vor die son­nen­ge­wärm­te Mau­er am klei­nen Fet a Sól­ler-Eis­ca­fé an der Strand­pro­me­na­de zu set­zen, ein Eis zu schlab­bern und da­bei den Son­nen­un­ter­gang zu be­trach­ten: [3]

Sonnenuntergang in Port de Sóller

Nach Son­nen­un­ter­gang ist im Früh­jahr nim­mer viel los im Ört­chen, die Ho­tel­gä­ste ver­tei­len sich auf die di­ver­sen Re­stau­rants an der Pro­me­na­de oder tap­pen noch ein we­nig sin­nie­rend am Strand ent­lang. Ir­gend­wann nimmt die letz­te Stra­ßen­bahn als »Lum­pen­samm­ler« noch ein paar Leut­chen mit, dann kehrt Ru­he ein.

Ru­he herrscht nun­mehr auch hier, und ich be­en­de mei­nen heu­ti­gen Bei­trag mit ei­nem Aus­blick auf den näch­sten, in wel­chem wir den Blick er­wei­tern und uns et­was im Um­land um­tun wol­len. Ein Vier­tel­jahr wird es de­fi­ni­tiv nicht dau­ern bis zur zwei­ten Fol­ge mei­ner klei­nen Rei­se­re­por­ta­ge, das im­mer­hin sei hier und heu­te ver­spro­chen! Da bin ich men­ta­li­täts­mä­ßig dann doch noch eher die deut­sche Be­amt­ensee­le und nicht der me­di­ter­ra­ne Le­bens­künst­ler...

 
[1] Ja, ich weiß, La Pal­ma und die üb­ri­gen In­seln der Ka­na­ren lie­gen fern­ab des Mit­tel­mee­res im At­lan­tik, sind aber den­noch so spa­nisch ge­prägt wie die Ba­lea­ren und auch des mil­den Kli­mas we­gen so­zu­sa­gen »qua­si-me­di­ter­ran« in der An­mu­tung...

[2] Wo­bei es mit den Ho­tel-Be­wer­tun­gen im Netz im­mer so ei­ne Sa­che ist: Man fin­det für fak­tisch je­des Eta­blis­se­ment so­wohl him­mel­hoch jauch­zen­de wie grot­tig-grau­sa­me Kom­men­ta­re. Die ei­nen mö­gen von be­stell­ten Cla­que­ren kom­men, die an­de­ren von nei­di­schen Kon­kur­ren­ten lan­ciert sein. Man­che Rei­sen­de kön­nen bi­zarr über­zo­ge­ne An­sprü­che ha­ben, an­de­re sind – wie wir – eher ge­nüg­sam, so­lan­ge Bett & Du­sche sau­ber und be­nutz­bar sind. Pech kann man ha­ben, Glück aber auch. Be­trei­ber kön­nen wech­seln, di­to das Ser­vice-Per­so­nal. Kurz­um: Man soll­te sich im Vor­aus kei­nen gro­ßen Kopf ma­chen und nicht all­zu viel Zeit mit dies­be­züg­li­cher Re­cher­che ver­schwen­den.

[3] Be­vor orts­kun­di­ge Kenner(innen) jetzt tri­um­phie­rend her­um­nölen: Ja, der Blick vom Eis-Ca­fé aus sieht et­was an­ders aus, man hat da näm­lich Blick auf’s of­fe­ne Meer hin­aus, das Fo­to ent­stand zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen ein paar hun­dert Schrit­te rechts da­von, aber nein, die ru­hig-ro­man­ti­sche Abend­stim­mung ist hier wie da die glei­che und ich neh­me im Zwei­fels­fall lie­ber die schö­ne­ren Fo­tos, weil die mei­sten Blogbesucher(innen) er­fah­rungs­ge­mäß nur die Bil­der an­schau­en und mei­ne mir da­zu müh­sam ab­ge­run­ge­nen Zwi­schen­tex­te eh nicht le­sen. Selbst wenn ich re­si­gnie­rend seuf­zend Blind­text hin­schrü­be, wür­den es ver­mut­lich die we­nig­sten mer­ken...

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Mittwoch, 26. September 2012

Hirn­hei­ner (1)

Ich wan­del­te wei­land durch den wat­tig-wa­bern­den Hoch­ne­bel von La Pal­ma, als mein Han­dy schell­te (schull? scholl?) und ein wild­frem­der An­ru­fer aus­ge­rech­net Maul­beer­bäu­me von mir kau­fen woll­te. Der Depp Gen­tle­man hat­te mit der Goog­le-Bil­der­su­che nach der­lei Ge­wäch­sen ge­fahn­det, mein Maul­beer­baum­bild aus die­sem Ar­ti­kel in der Tref­fer­li­ste ganz vor­ne ge­fun­den und oh­ne wei­te­re in­halt­li­che Lek­tü­re mei­nes Bei­tra­ges so­fort ge­schluß­fol­gert, daß ich wohl Maul­beer­baum­schul­be­trei­ber wä­re. Den Weg ins Im­pres­sum und da­mit zu mei­ner Te­le­fon­num­mer hat er auch noch ge­fun­den, und so­gar zum Wäh­len der­sel­ben war er of­fen­kun­dig in der La­ge. Über sei­ne son­sti­gen gei­sti­gen Fä­hig­kei­ten konn­te und kann ich in­des nur Mut­ma­ßun­gen an­stel­len.

Fast hät­te ich den Vor­fall schon ver­ges­sen, aber heu­te er­fuhr die Er­in­ne­rung dar­an plötz­li­che und un­ver­hoff­te Auf­fri­schung: Wie­der klin­gel­te mein Mo­bil­fern­spre­cher, wie­der zeig­te das Dis­play ei­ne mir gänz­lich un­be­kann­te Ruf­num­mer, und wie­der woll­te ein Frem­der et­was von mir ha­ben, wenn auch dies­mal nur zur Mie­te. Bau­ge­rü­ste woll­te der Kol­le­ge auf­stel­len, ich wä­re »im In­ter­net« ein­deu­tig als Lie­fe­rant ge­nannt. Aha. Den ge­nau­en Such- und Fin­de­weg woll­te oder konn­te mir der Be­geh­ren­trä­ger nicht nen­nen, aber ich ha­be em­pi­risch ve­ri­fi­ziert, daß die google’sche Bil­der­su­che un­ter dem Stich­wort »Bau­ge­rüst« ein­mal mehr ei­nes mei­ner Fo­tos an er­ster Stel­le an­li­stet, und zwar das von je­nem Bei­trag hier. Auch aus dem geht frei­lich eben­falls nicht wirk­lich her­vor, daß ich An­bie­ter, Ver­trei­ber oder auch nur Be­sit­zer des ge­zeig­ten Ob­jek­tes wä­re.

Bin mal ge­spannt, ob und wie die ku­rio­se Se­rie wei­ter­geht. Viel­leicht will ja je­mand ir­gend­wann mal mei­nen Dienst­wa­gen mit 11.000 PS er­wer­ben? Dann soll­te ich ihm ei­nen gu­ten Preis nen­nen und mit dem Geld auf ei­ne der von mir fa­vo­ri­sier­ten In­seln ab­hau­en, viel­leicht auf die, auf der es kei­ne Ei­sen­bahn mehr gibt...

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Sonntag, 10. Juni 2012

Die Ver­kehrs­in­sel (5)

An­sichts­kar­ten­wür­di­ge Auf­nah­men an der Kitsch­gren­ze ent­lang ha­be ich in der vor­her­ge­hen­den Fol­ge für dies­mal ver­spro­chen, und so ha­be ich mich hin­ge­setzt und ei­ne Aus­wahl Fo­tos her­aus­ge­sucht, in de­nen das Blau am blau­e­sten ist! Frü­her hat­te man für so­was ei­nen für sei­ne sat­ten Far­ben be­kann­ten Fu­ji Vel­via Dial­film mit 50 ASA in der Ka­me­ra, im di­gi­ta­len Hier und Jetzt greift mei­ner ei­ner gern auf die I2E-Op­ti­mie­rung von Fix­Fo­to zu­rück, um die drau­ßen im pral­len Le­ben vor­han­de­ne Farb­in­ten­si­tät noch ein we­nig zu be­to­nen. Fan­gen wir mal an mit ei­nem Blick über die Klip­pen auf das ma­re nostrum hin­aus:

Des zonebattler's bessere Hälfte beim Blick über das weite Meer

Ja, da kann man schon den Blues krie­gen. Nicht min­der satt ist üb­ri­gens das Grün der üp­pi­gen Ve­ge­ta­ti­on, was den Früh­ling ganz klar zur be­sten Be­suchs­zeit macht: Im Som­mer ist es auf Mal­ta viel zu heiß, um sich auf aus­ge­dehn­te Wan­de­run­gen zu be­ge­ben; im Herbst wer­den die Tem­pe­ra­tu­ren zwar wie­der er­trägl­li­cher, aber dann ist von der fri­schen Flo­ra des Früh­lings nichts mehr zu se­hen und die Land­schaft ist so trocken und so gelb­grau wie die stei­ner­nen Städ­te.

Und weil wir da­mit schon wie­der den Bo­gen zu­rück in die Stadt ge­schla­gen ha­ben, schau­en wir uns bei be­stem Wan­der­wet­ter ei­nen Aus­schnitt aus den rund um Val­let­ta all­ge­gen­wär­ti­gen Fe­stungs­an­la­gen an:

Festungsmauer bei Valletta

Ku­rio­ser­wei­se ha­ben uns die Fe­stun­gen und Ba­stio­nen im­mer wie­der an die gleich­falls von ita­lie­ni­schen Bau­mei­stern er­rich­te­te Stadt­mau­er von Forch­heim (Ober­fr) er­in­nert, im deut­lich grö­ße­ren Maß­stab, ver­steht sich. Aber das Prin­zip der Ver­tei­di­gungs­wäl­le mit stern­för­mig ge­zack­ten Vor­sprün­gen, Rück­sprün­gen, Wach­türm­chen etc. ist hier wie da das glei­che. Der im­mense Auf­wand, der hier in frü­he­ren Epo­chen be­trie­ben wur­de, legt ein be­red­tes Zeug­nis ab von der stra­te­gi­schen Wich­tig­keit Mal­tas über Jahr­hun­der­te hin­weg.

Doch ver­las­sen wir die trut­zi­gen Re­lik­te krie­ge­ri­scher Zei­ten und wen­den wir uns wie­der der fried­li­chen Ge­gen­wart zu. Im im­mer noch recht idyl­li­schen Fi­scher­ort Mar­sax­l­okk (das »x« wird zi­schend wie »sch« aus­ge­spro­chen) sind die bun­ten Boo­te der Fi­scher am frü­hen Nach­mit­tag schon längst wie­der ein­ge­lau­fen und im Ha­fen ver­täut:

Der Hafen von Marsaxlokk

Der dem Ver­zehr von Mee­res­früch­ten ge­mein­hin nicht zu­ge­neig­te Chro­nist hat sich den lo­ka­len Ge­ge­ben­hei­ten an­ge­paßt und di­rekt an der Mo­le in ei­nem der zahl­rei­chen Re­stau­rants ei­nen Fisch­tel­ler ver­speist (oh­ne den Tel­ler na­tür­lich) und fand die drei ver­schie­de­nen Fi­lets tat­säch­lich gar nicht mal so übel. Den Ver­zehr ten­ta­kel­be­haf­te­ter Kopf­füß­ler in­des lehnt er wei­ter­hin strin­gent ab, da­für mag er die in­tel­li­gen­ten und ver­spiel­ten Kra­ken und Tin­ten­fi­sche viel zu sehr lei­den. Freun­de ißt man nicht.

Zwei Ta­ge spä­ter ka­men wir er­neut nach Mar­sax­l­okk, wel­ches dies­mal den End­punkt ei­ner in Mar­saska­la be­gin­nen­den Wan­de­rung dar­stell­te. Un­ter­wegs ka­men wir an gran­dio­sen Klip­pen vor­bei, die den be­kann­ten Krei­de­fel­sen auf Rü­gen nicht ganz un­ähn­lich se­hen:

Klippen bei Marsaskala am Ostzipfel Maltas

Klei­ner Ein­schub: Im Ver­gleich zu un­se­rem letz­ten In­sel-Ur­laub auf La Pal­ma wa­ren die Wan­de­run­gen auf Mal­ta ins­ge­samt we­ni­ger schlau­chend (schon auf­grund der deut­lich ge­rin­ge­ren Hö­hen­un­ter­schie­de und der Ab­we­sen­heit von un­ter dem Fuß weg­rut­schen­der Vul­kan­asche), we­ni­ger zi­vi­li­sa­ti­ons­fern und da­mit un­ter dem Strich ab­wechs­lungs­rei­cher. So ver­wun­dert es we­nig, daß ich aus 2,5 Wo­chen auf Mal­ta dop­pelt so­vie­le Fo­tos heim­ge­bracht ha­be als von drei Wo­chen auf La Pal­ma...

In Mar­sax­l­okk an­ge­kom­men, zeig­te sich der Him­mel dies­mal nicht mehr so die­sig wie am Vor­vor­ta­ge, als das wei­ter oben ge­zeig­te Fo­to vom Boots­ge­wim­mel im Ha­fen­becken ent­stan­den war. Dies­mal war das sat­te Blau des Him­mels kaum noch zu stei­gern, und so er­gab sich end­lich die Ge­le­gen­heit, das ty­pi­sche Rei­se­füh­rer­mo­tiv schlecht­hin ein­zu­fan­gen und fest­zu­hal­ten:

traditionelles Fischerboot mit dem Horusauge

Ja, so ein pop­pi­ges Luz­zu macht schon was her, erst recht, wenn sein be­schüt­zen­des Ho­rusau­ge so sorg­fäl­tig be­malt ist wie an dem ge­zeig­ten Ex­em­plar! Ein­mal mehr war der zone­batt­ler froh, sich für Per­spek­ti­ven wie die­se dank des Schwenk­dis­plays sei­ner Ka­me­ra nicht zu aben­teu­er­li­chen akro­ba­ti­schen Ver­ren­kun­gen her­ab­las­sen zu müs­sen...

Kaum we­ni­ger pit­to­resk als die bun­ten Boo­te sind die elek­tri­schen In­stal­la­tio­nen auf Mal­ta, de­ren ober­ir­di­sche Lei­tungs­füh­rung eher prag­ma­ti­schen Er­wä­gun­gen zu fol­gen scheint als den deut­schen Si­cher­heits­vor­schrif­ten und den an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik: Wo ein­mal ein Ka­bel ge­spannt wor­den ist, kommt hier noch eins da­zu und da noch eins dran, und ob das al­les so wit­te­rungs­fest und auf Dau­er un­ge­fähr­lich ist wie es sein soll­te und müß­te, ist doch mehr als frag­lich. Egal, des Fo­to­gra­fen Au­ge er­freut das Spiel von Licht und Schat­ten je­den­falls:

Stromleitungen und Anzapfungen an einer Hausecke

Bei sol­chen und ähn­li­chen An­blicken (die Ab­was­ser­rohr­füh­run­gen an den Au­ßen­wän­den mu­ten mit­un­ter ähn­lich aben­teu­er­lich an) fra­ge ich mich zu­wei­len, ob die Süd­län­der nun zu lax oder wir Nord­län­der nur zu pe­ni­bel sind in der Be­ur­tei­lung und Hand­ha­bung in­fra­struk­tu­rel­ler An­ge­le­gen­hei­ten. Viel mehr Un­fäl­le als bei uns scheint es an­dern­orts ja auch nicht zu ge­ben, was durch­aus ge­gen ei­ne über­mä­ßi­ge Re­gle­men­tie­rung sprä­che. An­de­rer­seits muß das aus­häu­sig an­ge­brach­te Ma­te­ri­al in un­se­ren Brei­ten ge­mein­hin mehr aus­hal­ten, schließ­lich sind die Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen übers Jahr ge­se­hen grö­ßer. Wie dem auch sei, von Strom­un­fäl­len oder plötz­li­chen Was­ser­ein­brü­chen sind wir wäh­rend un­se­res Ur­laubs ver­schont ge­blie­ben...

So, nach­dem ich heu­te den blau­en Farb­topf auf­ge­macht ha­be, darf ein Schön­wet­ter­blick auf den Ha­fen von Val­let­ta von der Fe­stung ge­gen­über na­tür­lich nicht feh­len:

Wachturm am Grand Harbour von Valletta

Er­staun­lich üb­ri­gens, das man selbst an viel­ge­knip­sten und sehr be­lieb­ten Tou­ri­sten-High­lights wie die­sem Wach­türm­chen sel­ten ein Pro­blem da­mit hat, »men­schen­lee­re« An­sich­ten ab­zu­lich­ten: Die Men­ge ver­läuft sich (wohl auch in des Wor­tes mehr­fa­cher Be­deu­tung) in den Stra­ßen und Gas­sen, man fin­det we­ni­ge Schrit­te ab­seits der Zen­tren schnell in ru­hi­ge und be­schau­li­che Ecken...

Ein ab­schlie­ßen­der Sprung quer über die In­sel in den Nord­we­sten führt uns zu ei­nem präch­tig re­stau­rier­ten al­ten Pa­last, den ich hier gleich­falls vor des Him­mels tief­ster Bläue prä­sen­tie­ren möch­te:

Selmun Palace unweit der Stadt Mellieha

Dank ge­schick­ter Stand­ort­wahl des Fo­to­gra­fen ver­deckt der al­te Klotz in der Nä­he der Stadt Mel­lieħa das weit we­ni­ger schö­ne Lu­xus­ho­tel da­hin­ter, mit des­sen Lu­xus es aus­weis­lich di­ver­ser Be­wer­tungs­po­ra­le aber auch nicht mehr weit her sein soll. Nicht im­mer hal­ten die Zu­stän­de im In­ne­ren, was die Fas­sa­den ver­spre­chen, aber das ist ja nicht nur auf Mal­ta so.

Auch des zonebattler’s Ein­las­sun­gen ent­spre­chen nicht im­mer den selbst­auf­er­leg­ten Stan­dards, das krampf­haf­te Ent­lang­han­geln an der Far­be von Him­mel und Was­ser war ver­mut­lich nicht der Weis­heit letz­ter Schluß für ei­nen ei­ni­ger­ma­ßen le­ser­li­chen Rei­se­be­richt, aber ich trö­ste mich mit dem Ge­dan­ken, daß die mei­sten mei­ner ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen oh­ne­hin lie­ber bun­te Bild­chen an­schau­en als el­len­lan­ge Tex­te am Bild­schirm stu­die­ren. Den­noch will ich na­tür­lich auch die wirk­lich Wiß­be­gie­ri­gen nicht ver­prel­len und ver­spre­che hier­mit leicht­hin, mich in der näch­sten Fol­ge wie­der et­was zu­sam­men­zu­rei­ßen und ge­halt­vol­le­re Sen­ten­zen ab­zu­son­dern.

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Montag, 21. Mai 2012

Die Ver­kehrs­in­sel (1)

Zwei Jah­re nach sei­nem Ur­laub auf der »Schatz­in­sel« zog es den zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te heu­er er­neut auf ein sa­gen­um­wo­be­nes Ei­land: Mal­ta war dies­mal un­ser mee­res­um­spül­tes Ex­pe­di­ti­ons­ziel. Zwei­ein­halb Wo­chen lang er­forsch­ten wir den me­di­ter­ra­nen In­sel­staat zwi­schen Si­zi­li­en und Afri­ka, und wie die über­ein­an­der­ge­leg­ten GPS-Tracker-Da­ten zei­gen, mach­ten wir da­bei auch ei­nen klei­nen Ab­ste­cher nach Go­zo, der zwei­ten, deut­lich klei­ne­ren (und ru­hi­ge­ren) Haupt­in­sel des Ar­chi­pels. War­um ich die mehr­tei­li­ge Be­richt­erstat­tung mit »Die Ver­kehrs­in­sel« über­schrei­be, wird spä­ter deut­lich wer­den, wenn ich un­se­re schier un­glaub­li­chen Er­fah­run­gen mit dem öf­fent­li­chen Nah­ver­kehr dort in epi­scher Brei­te aus­wal­ze...

Übersichtskarte von Gozo und Malta mit den von uns zurückgelegten Wegen
Map da­ta: © Open­Street­Map con­tri­bu­tors, powered by Open­Rou­te­Ser­vice

Nach knapp drei Wo­chen Ur­laub da drun­ten gibt es ziem­lich viel zu er­zäh­len und auch man­ches im Bil­de vor­zu­zei­gen, al­lein wie Struk­tur hin­ein­brin­gen und am be­sten an­fan­gen? Star­ten wir doch ein­fach mal mit ein paar Spe­zia­li­tä­ten und Wun­der­lich­kei­ten, die uns mehr­fach und im­mer wie­der, ja nach­ge­ra­de stän­dig un­ter die Au­gen und vor die Fü­ße ge­kom­men sind. Zu­vör­derst ist das das bau­li­che Er­be der über 150-jäh­ri­gen bri­ti­schen Ko­lo­ni­al­herr­schaft: Die mal­te­si­che Stadt­ar­chi­tek­tur im geor­gia­ni­schen Stil ist trotz al­ler neu­zeit­li­chen Kahl­schlä­ge zu­gun­sten du­bio­ser Ap­par­te­ment-Häu­ser oder ge­sichts­lo­ser Ho­tel-Tür­me im­mer noch flä­chig prä­sent, und mit ihr die aus Eng­land be­kann­te Viel­falt an bun­ten Tü­ren mit (mehr oder we­ni­ger) no­blen Knäu­fen und Klop­fern dran:

Türknäufe und -klopfer in allen Formen und Farben

Nicht im­mer hal­ten üb­ri­gens die um den po­lier­ten Tür­knauf her­um ge­bau­ten Häu­ser, was die ge­pfleg­ten Be­schlä­ge ver­spre­chen: So man­ches der nicht im­mer in Wür­de ge­al­ter­ten Ge­bäu­de wä­re mit dem eng­li­schen Eu­phe­mis­mus »has seen bet­ter days« nur un­zu­rei­chend be­schrie­ben. Drum eben nicht die gan­ze Hüt­te ge­zeigt, son­dern voll fett auf die Mit­te der Haus­tür ge­zoomt, und schon ist die Welt – zu­min­dest bild­lich ge­spro­chen – wie­der in Ord­nung...

Oh­ne­hin un­sicht­bar ist da­ge­gen die mo­der­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons-In­fra­struk­tur in Form ko­sten­lo­ser und frei zu­gäng­li­cher WLAN-Hot­spots, im eng­li­schen Sprach­raum Wi-Fi ge­hei­ßen. In den tou­ri­stisch ge­präg­ten Ge­gen­den Mal­tas fin­det man al­le paar Me­ter ein Lo­kal, ei­ne Bar oder ei­nen der glo­bal om­ni­prä­sen­ten Bu­let­ten-Bra­ter, bei dem man sich zur gleich­zei­ti­gen Stil­lung von Ka­lo­rien- und Nach­rich­ten­hun­ger tem­po­rär nie­der­las­sen kann. Die hier­zu­lan­de ge­fürch­te­te und stets als Da­mo­kles­schwert über dem leicht­sin­ni­gen Rou­ter­be­sit­zer schwe­ben­de Be­trei­ber­haf­tung ist im EU-Mit­glieds­staat Mal­ta of­fen­bar (noch?) kein The­ma:

Praktisch und hilfreich: freies WLAN für alle

Wir mach­ten von dem vir­tu­el­len Kom­fort reich­lich Ge­brauch, in­dem wir mit dem Smart­phone fast täg­lich die ein­ge­gan­ge­nen Mails check­ten, vor al­lem aber, um uns für den Le­se­abend im Ho­tel­bett mit ak­tu­el­lem Ma­te­ri­al zu ver­sor­gen: Da­heim in der Hei­mat warf Freund Le­xi­ka­li­ker täg­lich »ca­lib­re« an, um uns die ak­tu­el­len News­feeds von FAZ.NET, Süddeutsche.de, ZEIT ONLINE und noch ein paar an­de­ren gern auf­ge­saug­ten Quel­len fein for­ma­tiert über den Äther auf mein stets mit­ge­führ­tes Le­se­brett­chen zu bea­men. Tags­über auf den Bei­nen und in der Frem­de Neu­es zu ent­decken, abends ak­tu­el­len In­put aus der Hei­mat zu stu­die­ren, die­se Mi­schung aus Fuß- und Kopf­ar­beit lern­ten wir zu schät­zen...

Schät­zen tut der zone­batt­ler be­kannt­lich auch sei­ne mo­to­ri­sier­te Renn­gur­ke, und so war er hoch­er­freut, vier­räd­ri­ge Cou­sins sei­nes ei­ge­nen Ve­hi­kels (au­ßer­halb des deut­schen Mark­tes »Sub­aru Sam­bar« ge­nannt) an al­len Ecken und En­den der In­sel her­um­flit­zen (oder her­um­ste­hen) zu se­hen:

Praktisch und beliebt: Subaru-Renngurken in allen Varianten

Über­haupt fin­den sich auf Mal­ta vie­le ja­pa­ni­sche Au­tos, die aus­weis­lich di­ver­ser Auf­kle­ber mit fern­öst­li­chen Schrift­zei­chen of­fen­kun­dig als Ge­braucht­fahr­zeu­ge nach Eu­ro­pa im­por­tiert wor­den sind. Da ei­ne hei­mi­sche Nach­fra­ge nach be­reits be­nutz­ten Fahr­zeu­gen in Ja­pan aus kul­tu­rel­len Grün­den kaum exi­stiert, flo­riert der Ver­kauf nach Über­see in Re­gio­nen mit Links­ver­kehr und Rechts­len­kung (wo­zu aus Grün­den des bri­ti­schen Er­bes eben auch Mal­ta ge­hört). Der Libero/Sambar ist je­den­falls der idea­le Klein­trans­por­ter für die zu­wei­len en­gen Gas­sen und hol­pe­ri­gen Stra­ßen Mal­tas!

We­ni­ger nach­voll­zieh­bar als die Lie­be zu knuf­fi­gen Töff-Töffs ist der Hang mal­te­si­scher Bal­ler-Män­ner zum Schie­ßen auf al­les, was Flü­gel hat und flat­tert. Jen­seits der mensch­li­chen Sied­lun­gen ste­hen in der idyl­li­schen Land­schaft al­le paar Me­ter pro­vi­so­ri­sche und ziem­lich schä­bi­ge Un­ter­stän­de her­um, und auch au­ßer­halb der of­fi­zi­el­len Jagd­sai­son kann man dort die Spu­ren des für Vö­gel je­der Art und Grö­ße töd­li­chen Ge­tu­es schwer­lich über­se­hen:

leere Schrotpatronen künden vom jähen Vogeltod

Für den ge­mei­nen Mal­te­ken scheint das Pul­ve­ri­sie­ren von be­weg­li­chen Luft­zie­len nicht min­der er­re­gend zu sein als für die Spa­ni­er der Stier­kampf. Gan­ze Po­pu­la­tio­nen zwit­schern­der Luf­ti­kus­se wer­den da weit­ge­hend aus­ge­rot­tet, für Zug­vö­gel ist das Ei­land mit­ten im Mit­tel­meer ja ein kaum zu ver­mei­den­der Zwi­schen­stopp. Ver­we­ge­ne Tief­flie­ger könn­ten mit schnei­di­gem Kur­ven in Bo­den­nä­he si­cher­lich da­zu bei­tra­gen, daß sich die wil­de Jä­ger­schar durch fri­end­ly fire selbst de­zi­miert, so vie­le von de­nen sind da zu­gan­ge mit dem Fin­ger am Ab­zug ih­rer Flin­te...

So wie der Ang­ler sei­ne Lieb­lings­ge­wäs­ser hat (und dort sei­ner Lei­den­schaft zu­min­dest laut­los, wenn­gleich für sei­ne Op­fer nicht min­der töd­lich nach­geht), so scheint auch der Schrot­schüt­ze sei­ne be­vor­zug­ten Re­vie­re zu ha­ben. Die Rei­se­füh­rer be­haup­ten je­den­falls froh­ge­mut, daß die in der frei­en Wild­bahn al­ler­or­ten an­zu­tref­fen­den Warn- und Ver­bots­schil­der nicht auf den arg­lo­sen Wan­de­rer ge­münzt sei­en, son­dern eher auf die (mehr oder we­ni­ger waid­män­nisch agie­ren­de) Kon­kur­renz mit Schieß­ge­wehr:

Wanderer, bleib' auf Deinem Wege...

Wir ha­ben das frei­lich nicht ve­ri­fi­ziert und blie­ben stets dies­seits der ty­po­gra­phisch kru­den Droh­ge­bär­den, es gab ja schließ­lich auch so ge­nü­gend un­ge­fähr­li­che Mög­lich­kei­ten, das Land per pe­des zu be­strei­fen.

Nun gut, nach die­sen et­was be­fremd­lich an­mu­ten­den Aspek­ten lo­ka­ler Sit­ten, Ri­ten und Ge­bräu­che wol­len wir uns dann aber doch end­lich und in­ten­siv den Schön­hei­ten der In­sel­grup­pe zu­wen­den, und de­rer gibt es wirk­lich vie­le: Die Land­schaft ist gran­di­os, die kul­tu­rel­len Zeug­nis­se ver­gan­ge­ner Epo­chen sind es nicht min­der, die Ein­hei­mi­schen freund­lich, nah­bar und um­gäng­lich (je­den­falls die oh­ne Feu­er­büch­se im An­schlag). In der näch­sten Fol­ge spu­len wir in Kür­ze noch ein­mal zu­rück und set­zen mit der Air Ber­lin zum Lan­de­an­flug an auf den Staat mit der no­mi­nell größ­ten Be­völ­ke­rungs­dich­te un­se­res Pla­ne­ten!

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Donnerstag, 16. September 2010

Die Hei­mat hat uns wie­der

Ge­stern Nacht ist der zone­batt­ler aus sei­nem zwei­ten Jah­res­ur­laub re­tour­niert. War der er­ste schon exo­tisch ge­nug, so führ­te ihn der jüng­ste in noch un­be­kann­te­re Re­gio­nen. Wie üb­lich wird es hier in der Ru­brik Ex­pe­di­tio­nen dem­nächst ei­ne klei­ne Rei­se-Re­pri­se ge­ben. Vor­her aber wol­len Sa­chen ver­staut, Kla­mot­ten ge­wa­schen, Mails und Kom­men­ta­re be­ant­wor­tet, meh­re­re Neu­zu­gän­ge auf der zwei­ten Bau­stel­le re­di­giert, Pil­ze ge­sam­melt und ei­ne Ver­nis­sa­ge be­sucht wer­den. Ich bit­te da­her noch um et­was Ge­duld...

Samstag, 26. Juni 2010

Die Schatz­in­sel (10)

Nach schier end­los er­schei­nen­der Kur­ve­rei über stei­le Ser­pen­ti­nen er­reicht man end­lich die höch­ste Er­he­bung La Pal­mas, den Ro­que de los Mucha­chos im Nor­den der In­sel. Der Pan­ora­ma­blick, der sich dort oben in gut 2.400 Me­tern Hö­he dem wacke­ren Wan­de­rer eben­so wie dem fuß­fau­len Au­to­mo­bi­li­sten bie­tet, ist nichts we­ni­ger als atem­be­rau­bend spek­ta­ku­lär! Wer bei­zei­ten auf­ge­bro­chen und noch vor der Mit­tags­stun­de vor Ort ist, kann zu­se­hen, wie die wei­ße Wol­ken-Wat­te über den öst­li­chen Kes­sel­rand der Cal­de­ra schwappt und den ge­wal­ti­gen Topf nach und nach füllt, bis man nur noch den äu­ße­ren Grat aus der wäs­se­ri­gen Sup­pe ra­gen sieht! Hoch über den glei­ßend wei­ßen Wol­ken ra­gen die vie­len Kup­peln des Ob­ser­va­to­ri­ums aus dem kar­gen Vul­kan­ge­stein und ge­ben ei­nem das Ge­fühl, den un­end­li­chen Wei­ten des Uni­ver­sums so na­he zu sein wie kaum je zu­vor:

Kuppel einer Sternwarte höchsten Punkt La Palmas

Man kann sich schwer lö­sen von dem fas­zi­nie­ren­den Wech­sel­spiel zwi­schen Wand und Wol­ke: schroff die Gra­te, weich das Wa­bern der Was­ser­tröpf­chen, ein An­blick, den man wahr­lich nicht oft ge­bo­ten be­kommt. Er­staun­lich, daß man die Er­ha­ben­heit des ge­ni­us lo­ci den­noch nicht mit all­zu­vie­len an­de­ren Tou­ri­sten tei­len muß, selbst da oben trifft man auf sei­nes­glei­chen nur in ho­möo­pa­ti­scher (und da­mit ver­träg­li­cher) Ver­dün­nung...

Spiel der wabernden Wolken am Roque de los Muchachos

Auch viel wei­ter un­ten ist das ei­gen­ar­ti­ge (und nach­ge­ra­de ein­ma­li­ge) Spiel der Wet­ter­kräf­te wun­der­bar zu be­ob­ach­ten: Im­mer wie­der sa­hen wir die wei­ße Wol­ken­wal­ze über die Cumbre wup­pen, wo sie sich aber durch die En­er­gie des Son­nen­lich­tes ge­nau­so schnell in Wohl­ge­fal­len auf­löst, wie von hin­ten neu­er Was­ser­dampf nach­ge­scho­ben wird. Was für ein Schau­spiel!

Blick vom Westen über die aus dem Osten herübergedrückte Wolkenwalze

Nicht min­der fas­zi­nie­rend wa­ren die abend­li­chen Son­nen­un­ter­gän­ge, die wir fast je­den Abend von der Ter­ras­se un­se­rer Ca­sa aus ge­gen 20:50 Uhr Orts­zeit ge­nie­ßen konn­ten: Auch da sorg­ten kon­den­sier­te Was­ser­tröpf­chen (vul­go: Wol­ken) für ein vi­su­el­les Sin­nes­spek­ta­kel, in dem sie die ho­ri­zon­ta­le Grenz­li­nie zwi­schen Him­mel und Oze­an auf­ho­ben zu ei­ner fein aqua­rel­lier­ten Farb­ver­laufs­stu­die er­lö­schen­den Lich­tes:

Sonnenuntergang, gesehen von La Laguna aus

Aber wie der Mensch so ist, er ge­wöhnt sich rasch auch an das Au­ßer­ge­wöhn­li­che: Ir­gend­wann guckt man dann nur noch flüch­tig hin, es ist ja eh fast je­den Abend das glei­che Feu­er­werk zu se­hen...

Wo­mit wir am En­de un­se­rer dies­jäh­ri­gen Ex­pe­di­ti­ons-Be­richt­erstat­tung an­ge­kom­men wä­ren. Der zone­batt­ler (der da­für tat­säch­lich län­ger ge­braucht hat als für die Rei­se selbst) ge­steht frei­mü­tig, die Se­rie oh­ne rech­tes Kon­zept an­ge­gan­gen zu sein in der Hoff­nung, daß sich das knap­pe hal­be Hun­dert zum Vor­zei­gen aus­ge­wähl­ter Fo­tos schon ir­gend­wie zu ei­ner halb­wegs in­ter­es­san­ten Ge­schich­te zu­sam­men­fä­deln las­sen wür­de. Ob das nun aus der Sicht der ge­schätz­ten Le­ser­schaft ge­klappt hat und zu­dem ei­ni­ger­ma­ßen in­ter­es­sant und le­sens­wert ist, ver­mag er al­len­falls zu hof­fen; für das Be­wah­ren des Er­leb­ten in der ei­ge­nen Er­in­ne­rung ge­nügt ihm das Er­geb­nis al­le­mal.

Schlie­ßen möch­te ich mit ei­nem emp­feh­len­den Hin­weis auf die pri­va­te Web­site La Pal­ma Ak­tu­ell. Die »täg­lich fri­schen Nach­rich­ten von ei­ner klei­nen grü­nen In­sel im At­lan­tik« tau­gen nicht nur zur Ur­laubs­vor­be­rei­tung, son­dern bie­ten ei­ne Fül­le von ak­tu­el­len und fun­dier­ten In­si­der­infor­ma­tio­nen für al­le, die sich mit ih­rem Rei­se­ziel (oder gar dem ins Au­ge ge­faß­ten spä­te­ren Wohn­sitz) in­ten­siv be­schäf­ti­gen möch­ten.

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